Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Januar 2010

HERZLICHEN GLUCKWUNSCH!!!

Mittwoch, 6. Januar 2010

Aber mit drei Ausrufezeichen!!! Mindestens!!! UND IN GROSSBUCHSTABEN!!! So wird Spamerkennung auch für die dümmsten Filter zum Kinderspiel.

Mal schauen, ob der Rest des Textes die Blödheit fortsetzt, die so ein Betreff verspricht:

OFFIZIELLE GEWINNBENACHRITIGUNG
VON SITZ DES VIZE PRASIDENTEN INTERNATIONALE PROMOTIOM-GEWINNZUTEILUNG
REFERENZ NUMMER: 37-V
DATUM: 04/01/2010

Wow, der Vize-Präsident Internationale Promotiom-Gewinnzuteilung [sic!] beugt sich zu mir herab, um mir so richtig von seinem Sitz eine Mail zuzustecken. Dieser Meister vom Stuhlgang!

Bei so viel Gnade ist die Spam auch ohne jede persönliche Anrede gültig.

Wir sind erfreut ihnen mitteilen zu konnen, das die gewinnliste LOTTO PROGRAMM an 30/12/2009 erschienen ist.

Muss ich mir das ähnlich wie eine Marienerscheinung vorstellen? Die hat ja auch oft etwas mit Schwindel und Geschäftemacherei zu tun. :mrgreen:

Ihr E-mail wurde auf dem los mit dir nummer: 025.16464592.750 registried. Die Gewinngluecksnummer: 12 15 35 42 43, haben in der 2. Kategorie gewonnen. Sie sind damit gewinner von: EURO Ђ 678,345.79 (SECHS HUNDERT UND ACHTUNDSIEBZIG TAUSEND DREI HUNDERT UND FUENFUNDVIERZIG EURO UND NEUNUNDSIEBZIG ZENT) Die summe hat 5 Personen in die 2 Kategorie gewonnen.

Die kennen sich aber aus mit großen Zahlen und Währungszeichen. Ein Ђ an Stelle eines € habe ich noch nie gesehen, und auch die Eindeutschung „Zent“ für „Cent“ hat einen Preis für dummmechanische Kreativität verdient. Dafür habe ich es schon um so öfter gesehen, dass die Autoren dieser tollen Mails keine Umlaute hinkriegen, nicht den Unterschied zwischen einem Komma und einem Tausender-Separator kennen und zwar von einer Mailadresse faseln, die gewonnen haben soll, aber dazu jede Menge lustiger Zahlen hinschmieren, ohne klarzumachen, was das nun mit der Mailadresse zu tun haben soll. Das ist gewissermaßen eine Vorselektion, denn wer dabei nicht auf die Idee kommt, es mit dummen Verbrechern zu tun zu haben, der schmeißt den Leuten auch eine finanzielle Vorleistung nach der anderen in den Rachen, um an das dicke dicke Geld zu kommen – und wundert sich auch nicht mehr darüber, dass das alles schön anonym über Western Union oder MoneyGram geht, weil diese Leute mit den fetten Geldgewinnen aus Lotterien ohne erkennbares Finanzierungsmodell aus gutem Grund niemals ein Bankkonto benutzen wollen.

HERZLICHEN GLUCKWUNSCH!!!

Jaou, deine Mailadresse ist auf einer Liste, die unter den Drecksspammern mit ihren dummen Betrugsnummern zirkuliert. Da kann man ruhig ein bisschen gratulieren.

Dir gewinn ist bei einer sicherheitsfirma hinterlegt und in ihren namen versichert. Um keine komplikationen bei der abwicklung der zahlung zu verursachen bitten wir sie diese offizielle mitteilung, diskret zu behandeln.,es ist ein teil unseres sicherheitsprotokolls und garantiet ihnen ei n en reibunglosen Ablauf. Alle gewinner werden per computer aus 45.000 namen aus ganz europa, asien, australien und amerika als teil unserer Internationalen promotion programms ausgewahlt, Welches wir einmal im jahr veranstalten.

Klar doch, aber mit Namen anreden können wir die paar Millionen Empfänger dieser Drecksmail trotzdem nicht.

Bitte kontaktieren sie unseren auslands sachbearbeiter FRAU SANITA ISCLA bei der sicherheitfirma MUTUA SEGUROS & FINANCE S.A. on Tel: 0034-634-xxx-xxx, und email: seguromutuaes (at) ozu.es

[Telefonnummer von mir unkenntlich gemacht]

Bitte nicht weiter darüber wundern, dass diese Mail nicht einfach mit einem Klick auf „Antworten“ im Mailprogramm beantwortet werden kann. Der Absender ist – wie immer – gefälscht.

Bitte denken sie daran, jeder gewinnanspruch muss bis zum 30/01/2010 Angemeldete sein. Jeder nicht angemeldet Gewinnanspruch verfallt und geht zuruck an das MINISTERIO DE ECONOMIA Y HACIENDA.Folglich werden Sie erfordert werden, sich zu Ihren Ansprechen zu beeilen.

Je schneller der Empfänger macht, um das dicke dicke Geld nicht verfallen zu lassen, desto weniger kommt er zum Nachdenken.

WI CHTIG: Um verzogerungen und komplikationen zu vermeiden, bitte immer referenznummer und gewinngluecksnummer angeben.

Aber ganz wichtig. Wer Lust hat, ein bisschen mit üblen Verbrechern zu mailen (bitte immer eine anonym eingerichtete Wegwerfadresse benutzen und niemals irgendwelche persönlichen Daten angeben; so lustig diese Idiotentexte auch klingen mögen, hier hat man es mit organisierten Kriminellen zu tun, mit denen nicht zu spaßen ist), der kann sich ja mal den Spaß machen, völlig andere Zahlen anzugeben. Das wird dem Erfolg der Anmeldung des Gewinnanspruches nicht den geringsten Abbruch tun.

Adressanderungen bitte immer so schnell wie moglich mitteilen Anbei ein anmeldeformular.

Au Mann, wie blöd! Wäre schon besser, wenn du die Sprache verstehen würdest, in der du da schreibst, denn wüsstest du auch, dass so ein Hinweis auf eine Anlage ziemlich blöd klingt, wenn da keine Anlage ist. Aber verstündest du etwas von der Sprache, in der du deine Drecksspam schreibst, denn klänge dein Deutsch wohl weniger wie eine Katastrophe.

Mit freundliche Gruesse
VICE PRESIDENT ANTONIO HEMEZ
Sincerement,
Maria Garcia( Secretaire )

Ja ja, und von was bist du Vizepräsident? Vom Karnevalsverein? Deine idiotische Schreibe wäre damit am besten zu erklären.

Mit dieser Drecksmail wirst du nicht einmal bei den Totalverdummten Erfolg haben. Geh doch bitte einfach sterben!

Apples iPhone: Das Ende der Entwicklung

Mittwoch, 6. Januar 2010

Schade, dass ich gerade keinen Scanner zur Verfügung habe. Na gut, versuche ich es mit einer verbalen Beschreibung.

Vor mir liegt eine Printreklame der Telekom mit dem tollen, Nachrichtenwert heuchelnden Titel Telekom Shop News, und auf der Rückseite dieses Elaborates wird ein iPhone 3GS mit dem tollen claim „Das wünscht sich jede Tasche“ im Bündel mit einem längerfristigen Vertrag beim magentafarbenen Unternehmen angeboten. Natürlich muss da neben der flachen Quasselfunke auch etwas zur Anpreisung des kastrierten Telefones aus dem Hause Apple neben das Bild gestellt werden, und der Werber hat sich dieser leidigen Pflicht mit den folgenden Worten entledigt:

Das neue iPhone 3GS 16 GB.

  • Das schnellste iPhone aller Zeiten jetzt per Sprache steuern und Videos einfach aufnehmen und bearbeiten
  • Günstige Flatrates zum Telefonieren, E-Mailen und Highspeed-Surfen
  • Alles in perfekter Netzqualität

Ich will jetzt angesichts dieser Liste gar nicht erst die Frage aufwerfen, wie man Videos in perfekter Netzqualität bearbeitet, was schon gnadenlos dumm in seiner Ausdrucksweise ist. Denn diese Dummheit wird noch überboten durch eine größere Dummheit. Es handelt sich hier laut Anpreisung um „das schnellste iPhone aller Zeiten“, so dass wir alle, die wir diesen Text Glauben schenken, davon ausgehen sollten, dass auch alle zukünftigen iPhone-Modelle aus dem Hause Apple langsamer sind.

Ja ja, wenn ein Werber zum Superlativ greift und diesen in seinen Formulierungen noch zu überbieten sucht, denn ist die Realsatire nicht weit.

User … get 76 discount on ALL Pfizer

Dienstag, 5. Januar 2010

User $Mailadresse get 76 discount on all Pfizer, Von: Approve VIAGRA(R) Store $Mailadresse, An: $Mailadresse, Trouble viewing this mail? Read it online! - No graphics displayed? Click here. - The e-mail adress is $Mailadresse, Unsubscribe from this e-mail, FAQ, Advertise, Privacy Policy - Copyright 59613 Inc. All rights reserved

[Die Verpixelung meiner eigenen Mailadresse in diesem Ausschnitt habe ich aus hoffentlich nachvollziehbaren Gründen selbst erledigt]

Nicht nur, dass ich es endlich gelernt habe, mich selbst mit meinem eigenen Absender zuzuspammen, um mir endlich selbst ein betrügerisches Geschäft mit irgendwelchen Pimmelpillen zu unterbreiten; auch nicht ausreichend, dass ich bei diesem Unterfangen irgendwelche bei Flickr abgelegten Grafiken in die Mail einbette, die von meinem eigenen Mailprogramm niemals nachladen lassen würde; nein, dazu denke ich mir auch noch eine total tolle Firmierung aus, die so richtig echt und glaubwürdig klingt: 59613 Inc. – ich muss ja echt sehr wenig von meinen eigenen Intelligenzleistungen halten.

Immerhin, die Zahlen werden den kriminellen Spammern nicht so schnell ausgehen, wenn sie neue Firmierungen brauchen. Jede natürliche Zahl hat – gemäß dem Axiom der vollständigen Induktion – einen Nachfolger. 😉

Important Message!

Montag, 4. Januar 2010

Aber so was von wichtig, die „Mitteilung“…

Congratulation!!

Dieser Glückwunsch nur echt mit doppeltem Ausrufezeichen!!

Attn: Email user!!

Diese Spam nur echt mit ohne persönliche Anrede des Empfängers!!

This is to notify you that this e-mail address was entered during the Postcodesloterij end of year promotion advert selection held 1st Jan 2010, by computerize Microsoft and has won the sum of 500.000.00 (Five hundred thousand euros only). for claim please contact our claim dept with your winning Ref No: NL/44267998/5110 & Batch No: NL/9922/0855

Gut, fassen wir einmal zusammen. Es gibt also eine Lotterie, die auf Niederländisch so etwas wie „Postleitzahlen-Lotterie“ heißt, und im Zuge dieser Lotterie werden ziemlich fette Eurobetrüge Eurobeträge an Mailadressen ausgeschüttet. Damit es noch ein bisschen toller klingt, muss da natürlich auch noch der Name Microsoft erwähnt werden. Und wenn ich meinen Gewinn geltend machen will, denn soll ich dabei nicht etwa meine Mailadresse, sondern einen komischen Zeichensalat angeben, der weder etwas mit einer Postleitzahl, noch etwas mit einer Mailadresse und schon gar nichts mit Microsoft zu tun hat. Das klingt total interessant, ist aber durch die Häufigkeit dieser Betrugsmasche inzwischen ein bisschen abgegriffen.

Name: Mr.Van Der Wal (AD)
Office/Email: Duitseinfo1 (at) aim.com
Tell:+31- 62-663-xxxx / Netherlands

[Telefonnummer von mir unkenntlich gemacht]

Natürlich soll ich diese Mail nicht beantworten, indem ich in meinem Mailprogramm auf „Antworten“ klicke, denn die Absenderadresse ist gefälscht. Die komischen Leute, die so dicke Betrüge Beträge durch die Welt senden, haben wieder einmal nur eine komische Mailadresse bei einem kostenlosen Freemail-Provider (hier AOL), die sich schön anonym einrichten lässt – und sie haben nicht die geringsten Bedenken, solche geschäftlichen Details auf dem Server eines Fremdanbieters abzulegen, was sie mit ihrem Mailverkehr über AOL tun. Die gewählte Mailadresse Duitseinfo1 macht auch völlig klar, dass sich dieser Vorschussbetrug an Empfänger in het Duitsland richtet, aber bei unseren niederländischen Nachbarn scheint man felsenfest davon überzeugt zu sein, dass die Deutschen Englisch sprechen und wählt deshalb diese Sprache für eine solche Mitteilung.

Ach kommt, Leute, glaubt ihr wirklich, dass darauf jemand reinfällt? Dass da jemand antwortet und euch einen Hunderter nach dem anderen als Vorleistung hinsteckt, immer schön anonym mit Western Union oder MoneyGram, weil ihr doch lieber keine Bankkonten benutzen wollt? Bei so einer komischen Geschichte in so einer komischen Mail? Geht doch bitte mal zum Psychiater, ihr scheint es nötig zu haben.

Vielleicht erspart ihr nach erfolgreicher Behandlung eures Realitätsverlustes der Welt auch solche Realsatiren…

This program is organize to promote our Postcodesloterij company award yearly, also we are very skeptical due to unsolicited/Spam mails on the net this days, that is why the claim process is being handled strictly

…wie den Hinweis, dass euch die Flut der Spam so überaus skeptisch macht. :mrgreen:

Sincerely,
Mrs.Samantha De Witt
Promotion Coordinator.

Setzen! Sechs!

Please pray for my Heavenly father’s work.

Sonntag, 3. Januar 2010

In der Spam scheint man ja vor gar keinem Thema mehr sicher zu sein:

Dear Brother in Christ,

My name is Madhu Bunga. I am very happy to feel to write a letter to u in the Lord Jesus Christ. Present I have very need your prayer to serve of the Lord Jesus Christ. As a part of this thing I writing a letter to you. I am a poor pastor in india. I am providing lunch and dinner of very poorest of the very poor a15 members children and a 10 members of old agers. But I have so lot of financial troubles to maitainaning this project. I have no any other financial support from any where. Because of I write a letter to u as a christian elder and belogest to God. In this situation I have very need your prayer to God. Please donot forget to prayer. I hope you. Atleast one time Please pray for my gospel work and church activities. I am waiting for your kind reply from you.

P.S: personally Please pray for my heavenly father work.

Prayer needs:

1.orphan children feeding support.
2.Poorest of the poor old agers feeding support.
3.Spread the word of God to other regional areas.
4.conduct gospel and healing crusades in the out door.
4.

[Die Liste bricht im Original so ab, völlig ohne Abschiedsformel]

Gut, wenn dieser in primitiver Magie gefangene Mensch wirklich glaubt, dass ein Gebet umso wirksamer wird, wenn es von Millionen Spamempfängern gesprochen wird, ganz so, als seien sein Herr Jesus Christus und sein Allmächtiger Vater im Laufe der Jahrtausende taub geworden, denn will ich mich nicht zurückhalten und formuliere es mal an dieser Stelle im Editor (hoffentlich lässt sich dieser christliche Gott nicht schon deshalb vom Lesen abhalten, weil ich kein Christ bin):

Allmächtiger!

Bitte hilf deinem emsigen Freund in Indien ganz schnell und ganz wirksam, ein paar Dinge zu begreifen. Zum Beispiel dieses Ding, wie man so eine Bibel aufschlägt. Vielleicht findet er dann auch einmal Mt. 6, 6 „Wenn du aber betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist, und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten“. Außerdem meine ich – nur mal so als unbeteiligter Laie – dass es so einem Pastor gut anstünde, wenn er nur wüsste, wie eine Bibel aufgeschlagen wird. Vielleicht nimmt ihm das sogar den Glauben daran, dass du besser hinhörst, wenn viel und laut geplappert wird (weil er gleich Mt. 6, 7-8 weiterliest), und vielleicht hört er dann auch damit auf, die Menschen mit seiner Spam in radebrechenem Englisch zu belästigen, auf das sie ihre massenhafte Zauberei als Gebet verpacken.

Aber auch, wenn er nicht mehr lernen sollte, wie man eine Bibel aufschlägt, könntest du diesen Pastor mit seinen Heilungskreuzzügen [„healing crusades“ – sic!] echt helfen, indem du an ihm ein Heilungswunder vollbringst und sein Gehirn ein kleines bisschen nachwachsen lässt. Schon ein eher geringes Wachstum des Hirnes wäre eine echte Hilfe, denn dein Pastor hat diese Spam auf eine ganz besonders dumme Weise technisch gestaltet – er hat einfach ganz viele Empfängeradressen in das To:-Feld im Header eingetragen und auf diese Weise meine für die private Korrespondenz verwendete Mailadresse ganz vielen Empfängern völlig offen mitgeteilt. Du weißt doch, Allmächtiger, dass ich kein Christ bin und nach allem meinen Erleben und nach einem recht ausgiebigen Studium der Bibel auch keiner mehr werden kann; und wenn ich mir nur vorstelle, dass meine Mailadresse nun in obskuren christlichen Zirkeln herumgeistert, in denen diese Art primitiver Magie üblich ist und in denen man sich immer wieder Spams mit Gebetsanliegen zusendet, denn wird mir für die Zukunft ganz anders. Obwohl ich gewiss auch viel zu Lachen bekommen werde. Du lachst bestimmt auch oft, Allmächtiger…

Und weißte, Allmächtiger, wenn ich schon mal dabei bin und ausgerechnet dir schreibe: Ich befürchte ja, weil der Absender dieses Müllbriefes so sehr von seinem Geldmangel in Indien schreibt und so unspezifisch in der Auswahl der angemailten Menschen ist, dass er das ganze Reden von Gott und Kreuzzügen nur missbraucht, um Antworten zu provozieren und dann ein paar Leute in ausgiebiger Korrespondenz systematisch leerzubetteln. Und allwissend wie du bist, weißst du ja auch schon, dass ich gar nicht recht glaube, dass ich hier eine unbeholfene Mail von einem verzweifelten Pfaffen lese, sondern eine neue, dreiste Betrugsmasche. Schon der ganze Ton und die Zielsetzung und die Betonung des Gebetes als magischer Akt, der kollektiv erbracht werden muss, um den rechten Zauber zu bewirken… all das richtet sich recht eindeutig an jene evangelikalen und [die „alten Pfingstler“ mögen mir dieses Wort verzeihen, aber ich schreibe hier ja an euren Obersten, und der wird mich schon verstehen] neupfingstlerischen Gemeinschaften, in denen die Menschen eben so eine Auffassung vom „Glauben“ haben. Wer einmal einen so genannten „Gottesdienst“ in so einer christlichen Sekte mitbekommen hat, der weiß, wie sehr die offen gepflegte Irrationalität dieser Kreise die Geldbeutel der verführten Schäfchen öffnet, und wie du ja selbst am technisch verstärkten Geplärr der dir dargebrachten Lieder mitbekommst, sind diese synkretischen neuchristlichen Religionen mit ihrer Mischung aus positive thinking, Voodoo-Heilungen, extremkonservativer politischer Ausrichtung, Geldanbetung und ekstatischer Selbsthypnose zurzeit leider recht populär. Da kann so ein Schuft schon einmal auf die Idee kommen, seinen verfeinerten Lebensstil mit einer dreisten religiösen Betrugsnummer zu finanzieren und dabei kräftig von der Armut im fernen Indien zu faseln, zumal du ja nicht mehr solche Heucheleien auf der Stelle mit dem Tod bestrafst (siehe Apg. 5, 1-11). Vielleicht ist es auch besser, dass Heuchler alt werden, sonst wären die Kirchen noch leerer und Pfaffe wäre ein Beruf mit einem sehr hohem Sterberisiko.

Ach, was schreibe ich eigentlich so viel, du weißt ja schon alles. Wie sagt man nochmal? Ach ja: Amen.

Das ist wirklich eine der schrägsten und dreisteten Spams, die ich in den letzten Jahren erhalten habe.

Wrong

Sonntag, 3. Januar 2010

Hi,
My name is Aurora,
it is about you?
http://www.snabservis.h11.ru/snowier.html

Good Bye 🙂

Der Betreff stimmt. Du bist bei mir völlig falsch, ich klicke nicht auf Links in irgendwelchen Spams. Auch nicht, wenn sie mich fragen, ob es da um mich geht, aber nicht einmal wissen, wie ich heiße. Nee, das kannste vergessen. Ist eben falsch. Wrong. Aber das sagste ja selbst.

Phishing: DHL-Packstation

Samstag, 2. Januar 2010

Bei mir ist diese kriminelle Spam vom angeblichen DHL-Kundendienst noch nicht angekommen, aber sie scheint recht gefährlich zu sein:

Zurzeit sind Spam-Mails in Umlauf, die vorgeblich vom DHL-Kundenservice stammen und den Empfänger auffordern, seinen Packstations-Account dauerhaft zu registrieren. Die dort angegebene Webseite sieht auf den ersten Blick wie eine echte Seite von DHL aus […]

Weiterlesen bei heise online…

Der Text der Mail wirkt auf mich wenig überzeugend, aber da sich viele Menschen wegen ihrer geringen technischen Kompetenz durch technokratische Sprache beeindrucken lassen, könnte die betrügerische Masche doch sehr gefährlich sein.

Sehr geehrter PACKSTATION-Kunde,
sehr geehrte PACKSTATION-Kundin,

aufgrund der großen Nachfrage des PACKSTATION-Systems sind wir gezwungen dauerhaft inaktive Accounts für neue Kunden freizugeben. Selbstverständlich können Sie auf Wunsch weiterhin Ihre PACKSTATION nutzen. Hierfür ist lediglich ein Login unter
http://www.kundenservice-dhl.de/
nötig, um Ihren Account automatisch dauerhaft zu registrieren.

Generell lässt sich feststellen, dass hier alle Kennzeichen des Phishing sichtbar sind:

  1. Es fehlt jegliche persönliche Ansprache, obwohl der Empfänger doch „Kunde“ sein soll. Allein dieses Detail ist ein Grund, den Inhalt einer Mail mit der größtmöglichen Skepsis zu lesen.
  2. Der technische Grund für die Mail ist unsinnig. Eine Datenbank mit Kundendaten wird nicht so voll, dass „inaktive Accounts“ neu verwendet werden müssten. Es wäre auch unter Gesichtspunkten der Datensicherheit schlicht irrsinnig, in dieser Weise vorzugehen, einmal ganz davon abgesehen, welchen Albtraum ein solcher Vorgang für die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung bedeutet. Typischerweise wird der Kunde technisch über eine (aus Kundensicht unsichtbare) nummerische ID identifiziert, die meist im Bereich bis zu ca. 4 Milliarden liegen kann. Es ist schon recht unwahrscheinlich, dass die deutschen Packstationen derart beliebt sind, dass ein solcher Nummernkreis nicht ausreichen sollte. Wenn dies aber dennoch der Fall sein sollte, wäre es für den Administrator der Datenbank eine Kleinigkeit, diesen Zahlenbereich zu erweitern, ohne dass aus Kundensicht eine Aktion erforderlich wäre oder auch nur eine Änderung bemerkt werden würde.
  3. Das „dauerhafte“ Registrieren eines registrierten Accounts ist hanebüchen. Der Account ist registriert. Er wird auch nicht gelöscht werden, da die Geschäftsvorgänge, die mit diesem Account verbunden sind, nach den Grundsätzen der ordnungsgemäßen Buchführung nachvollziehbar bleiben müssen.
  4. Der kalte, technokratische Ton der Mail ist entlarvend. Kein Unternehmen würde seine Kunden so ansprechen und auf jede Hintergrundinformation zu einem derartigen Vorgang – sollte er jemals erforderlich sein – verzichten.
  5. Für den „Login“ wird kein HTTPS verwendet, die Anmeldedaten sollen unverschlüsselt über das Internet übermittelt werden. Kein größeres Unternehmen würde seinen Kunden ein derartiges Sicherheitsrisiko aufbürden. Ob HTTPS verwendet wird oder nicht, lässt sich an der verwendeten Internetadresse erkennen, diese muss mit https:// beginnen, wenn es sich um eine gesicherte, verschlüsselte Verbindung handelt. Nähere Informationen können in der Dokumentation des Browsers und an vielen Stellen im Internet nachgelesen werden.

Es reicht also tatsächlich schon ein kurzes Nachdenken, um zu erkennen, was es mit dieser kriminellen Mail auf sich hat. Das gleiche gilt für jeden anderen Versuch des Phishings. Wenn in einer unpersönlich formulierten Mail zum Login auf irgendeiner Website einer Bank, eines Unternehmens oder eines sonstigen Webdienstes aufgefordert wird, der Geschäfte mit Geld oder geldwerten Gütern ermöglicht, sollte Alarmstufe Rot herrschen und in aller Ruhe und Besonnenheit gelesen werden. Niemals sollte man sich von der Absenderadresse einer Mail verblenden lassen, diese ist beliebig fälschbar. Niemals sollte man sich von einer plausibel klingenden Internet-Adresse für eine solche Anmeldung täuschen lassen, denn jeder kann sich eine Domain registrieren.

Im Zweifelsfall einfach erstmal nichts tun! Keine Chance den kriminellen, mafiös organisierten Phishern. In diesem speziellen Fall ist auch das Erstatten einer Strafanzeige wegen Betruges in Erwägung zu ziehen, da der Registrar der verwendeten Domain ermittelbar ist und es möglich ist, dass die Verbrecher bei ihrem Werk eventuell genug Spuren hinterlassen haben, um dingfest gemacht werden zu können. Das Erstatten einer Strafanzeige ist sehr einfach und lässt sich gut mit einem kleinen Spaziergang zur nächsten Polizeiwache kombinieren. Und wer auf dieses Phishing hereingefallen ist, sollte gleich jetzt sein Passwort ändern, bevor ein Schaden entsteht.

Auch 2010 gilt: Keine Chance den Phishern!

Ein Casino, dem du vertrauen kannst

Freitag, 1. Januar 2010

Bereits seit Jahren sind wir online und weltweit anerkannt für unsere Fairness, den fantastischen Kundendienst und eine schnelle und zuverlässige Auszahlung der Gewinne – das alles macht uns zu einem Casino, dem man auf jeden Fall vertrauen kann!

http://www./DE/

Mann, habt ihr eure Problem mit der URL in diesem Spamskript immer noch nicht in den Griff bekommen? Das müsst ihr doch merken, wenn niemand auf eure kriminelle Drecksseite kommt.

Aha, neun Minuten später habt ihr es also gemerkt. Und jetzt geht der ganze Dreck an den gleichen Verteiler noch einmal raus, „danke“ für die knapp vierzig Kopien eurer korrigierten „Mitteilung“ mit leichten Abwandlungen:

Betreff: Holen Sie sich 1000 euro umsonst zum Spielen

Seit Jahren im Dienst von Online-Casino-Spielern sind wir weltweit bekannt für unsere Integrität, Ehrlichkeit und unglaublichen Kundendienst. Die Geschwindigkeit und die Konsistenz unserer Casino Auszahlungen bedeutet, Sie können sich immer auf uns verlassen!

http://www.eurodicelive.net/DE

Aber ob diese Vorgehensweise wohl dazu führt, dass ein Mensch mit Restfunktionen in seinem Großhirn in eurer Drecksmail rumklickert? Ich glaube es ja eher weniger.

Wenn ihr sogar zum Spammen zu doof seid, geht doch bitte sterben und übt euch im Kompostieren eures gefräßigen Fleisches! Dafür braucht ihr nämlich nichts weiter zu können, das geht von allen.