Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Umlaute“

Reclamacion Movistar.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Ah, mal wieder eine Mail mit Punkt im Betreff…

Der sehr geehrte Kunde.

Tolle Anrede!

Der Anspruch � 316083350972

Und mit der richtigen Codierung von Sonderzeichen habt ihr es auch nicht – die Umlaute bereiten euch auch ein paar Probleme. Aber wenn man diesen Mist weiterliest, denn sind das wohl noch eure kleinsten Probleme, denn euer Deutsch entsteht offenbar, indem ihr Japanisch mit einem Computer zunächst in Altägyptisch und anschließend in Deutsch übelsetzt:

Wir wollen Sie, von der existierenden Verschuldung,
nach den internationalen Gesprachen in Kenntnis setzen.
In die Ubereinstimmung mit jetzigen Schatzungen auf das
Roaming sollen Sie 83,92 Euro.
Das Ausdrucken Ihrer Gesprache im beigefugten
Dokument gebracht zu werden.

Das „beigefugte Dokument“ ist übrigens ein ZIP-Archiv. Es enthält eine einzige Datei namens Forderung32.doc, gefolgt von ganz vielen Unterstrichen, denen dann die richtige Dateinamenserweiterung .exe folgt. Wer dieses „beigefugte Dokument“ „öffnet“ – also auf seinem Windows-Rechner ausführt – der wird eine frische Kollektion aktueller Schadsoftware auf seinem Computer installieren, sich selbst zum Verdruss und den Verbrechern zur Freude. Aber wer würde nach diesem Text noch auf eine andere Idee kommen, als diesen Müll zu löschen?

Re[2]:

Mittwoch, 9. Juni 2010

Hey, Spammer, ich schreibe niemals ohne Betreffzeile, und deshalb kann es auch niemals zu so einer Antwort kommen. Schön, dass ihr mir schon beim Überfliegen der Betreffzeilen klar macht, von welcher Natur euer knapp durch den Spamfilter gekrochener Strunztext ist. Da werfe ich doch glatt mal einen Blick rein, um zu sehen, welche neue Masche ihr euch ausgedacht habt.

Die Antwort auf Ihre Frage uber das Profil auf unserer Website 2010.07.06. Statistik in der Datei enthalten, wird es ein Vergnugen, in der Zukunft zusammenarbeiten werden.

Äh, wie meinen!? ❓

Also nicht nur, dass ich euch angeblich irgendwas gefragt habe und ihr nicht dazu imstande seid, mir eine Antwort mit einer namentlichen Anrede zukommen zu lassen – als ob ich meine Fragen anonym stellen würde, wenn ich eine Antwort erwarte – nein, ihr habt auch eine ganz tolle Website. Die heißt 2010.07.06. Das taugt nicht einmal als eine IP-Adresse, und eine TLD .06 ist meines Wissens auch nicht vergeben. Ich weiß wirklich nicht, welchen Text ihr mit was für einem tollen Programm ins Deutsche übersetzt habt, aber ihr solltet mal den Text oder das Programm wechseln – oder vielleicht auch beides. Die Wirkung zu erklären, die das Ergebnis dieser automatischen Übelsetzung auf einen deutschen Muttersprachler hat, ist ausgesprochen schwierig. Es ist ungefähr vergleichbar mit dem unwiderstehlichen Kackreiz, der sich kurze Zeit nach „Genuss“ eines größeren Schluckes Rhizinusöl einstellt, nur eben ohne zeitliche Verzögerung, aber dafür auch auf den Lachmuskel… :mrgreen:

Kurzum, ihr seid lächerliche Stümper. Das mit den fehlenden Umlauten sei über eurem unfreiwilligen Dadatext doch glatt vergessen.

Und deshalb wird es auch nicht mit euren eigentlichen kriminellen Plänen, die ihr mit eurem Mailanhang verfolgt. Der ist bei mir ein ZIP-Archiv mit dem Dateinamen Faktura89.zip, und darin befindet sich genau eine Datei. Die würde gern so tun, als ob sie Faktura89.doc hieße, aber das gelingt ihr nicht, denn nach diesem Namen folgen ganz viele Unterstriche und schließlich die richtige Dateinamenserweiterung, ein .exe. Ja, es handelt sich natürlich um eine ausführbare Datei für Microsoft Windows, und das ist derart stümperhaft versteckt worden, dass es sogar eine frisch amputierte Laborratte bemerken muss.

Na, und wer diese EXE auf seinem Windows ausführt, der bekommt eine ganz frische Kollektion aktueller Schadsoftware aus dem Internet nachgeladen und verwandelt seinen Computer eben in einen Computer anderer Leute, damit darüber gespammt und betrogen werden kann, vielleicht sogar ein bisschen Kinderpornografie darüber läuft. Bei wem im Zweifelsfall die Polizei an der Tür klingelt, dürfte klar sein.

Deshalb: NIEMALS in irgendeiner Spam oder auch nur in einer verdächtigen Mail herumklicken! Egal, was angeboten wird. Es macht einen Ärger, den niemand gebrauchen kann. Und. NIEMALS den Anhang einer solchen Mail öffnen! Die Verbrecher mögen stümperhafte Texte schreiben, aber sie sind auf dem aktuellen technischen Stand, die Signaturdateien des Virenscanners hinken da immer um ein paar Tage hinterher. Auch wenn es keine .exe ist, gibt es jede Menge von Kriminellen ausbeutbare Fehler in allen nur denkbaren Programmen. Selbst die Anzeige eines Bildes wurde in der Vergangenheit schon zum Transport von Schadsoftware benutzt. Wer kein besonders gesichertes System zur Verfügung hat (und ein besonders gesichertes System entsteht nicht schon durch Einsatz eines Virenscanners und einer personal firewall), der sollte verdächtige Mails gar nicht erst anschauen, sondern unbesehen löschen. Wer sich so ein Vorgehen nicht leisten kann, sollte seine Internet-Tätigkeiten nicht mit Microsoft Windows erledigen, es gibt gute und sichere Alternativen hierzu. Wer es nicht vermeiden kann, MS Windows zu benutzen, sollte auf keinen Fall über ein Benutzerkonto mit administrativen Berechtigungen am System ins Internet gehen, um die gröbsten Schäden zu verhindern. Und wer alle diese Tipps in den Wind schlägt, sollte vielleicht besser Häkeln als weiter im Internet unterwegs zu sein, denn diese gleichgültige Haltung ist einfach nur asozial und widerlich. Wir haben nämlich alle schon genug unter Spam, diversen automatisierten Crack-Attacken und dDoS-Angriffen auf unseren Servern zu leiden, und das geht alles von kriminell übernommenen Privatrechnern aus. Eben von den Rechnern gleichgültiger Idioten, die von der Tapete bis zur Wand denken und wie die dressierten Äffchen auf alles klicken, was sich irgendwie anklicken lässt. Diese Leute sind es, die das Internet zu einem Paradies für Kriminelle machen.

Ich habe fertig.

Gunstigstes weichen

Donnerstag, 27. Mai 2010

Komisch, die anderen Spams bieten mir immer nur an, dass etwas an mir zum günstigen Preis härter wird. Also mal einen Blick reinwerfen, vielleicht wird dann ja klar, was dieser kriminelle Spamdepp meint:

Wir freuen uns darauf, Ihnen lokalisierte Versionen bekannter Programme anbieten zu konnen: Englisch, Deutsch, Franzoesisch, Italienisch, Spanisch und viele andere Sprachen! Sofort nach dem Kauf konnen Sie die gewunschten Programme herunterladen und installieren.

Aha, der kriminelle Spamdepp freut sich also darauf, mir nicht lizenzierte Kopien bekannter Programme für Geld anbieten zu können, sogar in Deutsch. Wollen wir mal hoffen, dass da mehr Umlaute drin sind als in seinen Strunzmails. Und wenn ich so doof gewesen sein sollte, diesem kriminellen Spamdeppen Geld für seine „Raubkopien“ gegeben zu haben, kann ich die runterladen und bei mir installieren. Denn Software von Kriminellen ist ja immer ganz besonders vertrauenswürdig.

Nicht nur mit den Umlauten, auch mit anderen grundlegenden kulturellen Eigenheiten des deutschen Sprachraumes hat der Idiot ein kleines Problem, denn…

Unser Preis.
Windows 7 Ultimate 32 bit – $149.95
Windows XP Professional with Service Pack 3 – $79.95
Office Professional Plus 2010 32-bit – $119.95
Visio Professional 2007 – $129.95
Adobe Acrobat 9 Pro Extended – $149.95

…als gängiges Zahlungsmittel verwendet man hier den Dollar nur in seltenen Ausnahmesituationen. Aber das wird der für seine nächste Spamwelle schon noch merken, dieser Idiot, der nicht einmal googlen kann, um zu ermitteln, womit in Deutschland bezahlt wird.

Wir haben auch noch andere Programm fur Macintosh
Adobe Creative Suite 4 Master Collection for MAC – $449.95
Adobe Photoshop CS4 Extended for MAC – $169.95
Microsoft Office 2008 Standart Edition for Mac – $119.95
Wir haben mehr 300 verschiedener Programmes fur PC und Macintosh! Kaufen jetzt, warten Sie nicht!
Verwenden Sie diesen Code fur einen zusatzlichen Rabatt von 30% D33W-7636
http://buyoem-soft.ru

[Aha, die falsche Schreibweise „Standart“ ist also auch bei den Spammern angekommen…]

Nicht, dass ich das jemals empfehlen würde, aber alle diese Programme gibt es genau so legal (also vollständig illegal) und noch viel billiger, wenn man die gängige Software zum Filesharing verwendet. Da muss man auch keine komischen Codes für einen „zusatzlichen Rabatt“ mehr abtippen. Wenns um Geld geht, braucht keiner diese asozialen, spammenden Anbieter; und wenns um den legalen Erwerb korrekt lizenzierter Software geht, auch nicht.

Oder ganz kurz gesagt: Wer Software von kriminellen Spammern kauft, gibt Geld aus, ohne eine gültige Lizenz und damit ein Nutzungsrecht für die Software zu erhalten und setzt sich überdem einem erheblichen Risiko aus, sich zusätzlich einen bunten Kessel Schadsoftware auf seinem Rechner zu installieren. Wer bessere Verwendungen für Geld hat, wird das wohl bleiben lassen.

Job offer in Germany

Sonntag, 11. April 2010

Das Problem der Arbeitslosigkeit scheint sich ja doch überraschend gelöst zu haben – und deshalb werden schon alle möglichen Mittel angewendet, um Leute für gewisse Jobs zu werben, sogar die millionenfache Massenmail mit gefälschtem Absender. Vielleicht sollten die Spammer aber noch lernen, dass „Job offer in Germany“ in german „Arbeitsangebot in Deutschland“ hieße. Oder ist das ein Intelligenztest für die Bewerber, müssen diese doch über „mittlere Englischkenntnisse“ verfügen? Ach, ich greife vorweg…

Guten Tag!

Wie üblich für eine kriminelle Spam: Keine persönliche Anrede. Ist ja auch schwierig, wenn man den Empfänger nicht kennt und seinen Text an ein Millionenpublikum richten muss.

Sie haben schon immer von einem Job von Zuhause aus getraumt? Sie sind organisiert und sind in der Lage selbststandig zu arbeiten?

Aber immerhin, der Stil passt! Ein paar Allgemeinplätze, in denen sich jeder wiederfinden kann. Ich kann zum Beispiel den Abwasch machen, damit er sich nicht monatelang zu gammelnden Haufen stapelt. Also bin ich organisiert und in der Lage, selbstständig zu arbeiten. Wie fast jeder. Nur selbstständig denken sollten die Opfer dieser Anwerbung frischer Hilfsbetrüger und Hilfsgeldwäscher besser nicht können, denn sonst fallen sie darauf nicht herein. :mrgreen:

Ein internationales Unternehmen, das mit Versand und Poststeuerung in Europa betraut ist, sucht im Moment Verstarkung fur die Postbotenabteilung. Bei dem Unternehmen werden nicht nur technische Innovationen sondern auch moderne Leitungs- und Lagerhaltungsprinzipien angewendet. Demzufolge werden zum Teil die Prinzipien der Fremdvergabe und externen Arbeitsweise benutzt. In Deutschland werden auch einige Verstarkungskrafte fur die externe Arbeit gesucht.

Ein internationales Unternehmen, das interessanterweise trotz seiner internationalen Tätigkeit völlig ohne jede Firmierung daher kommt und auch nicht etwa eine Website für seine Vorstellung vorweisen kann, macht irgendwas in Post und Europa. Was dieses „Poststeuerung“ nun wirklich heißen soll, bleibt das sahnige Geheimnis der unfähigen Werber dieser Kriminellen, die sich so einen Bullshit ausgedacht haben. Der angebotene Job zumindest erweckt nicht den Eindruck großer Kompetenzansprüche, es handelt sich um einen „Postboten“. Damit der künftige „Postbote“ auch daran glaubt, dass es sich um ein tolles Angebot einer namenlosen, internationalen Unternehmung handelt, wird dahinter noch ein bisschen nichtssagender Bullshit geschrieben.

Wo die Unternehmen so namenlos, riesengroß und krachmodern sind, da wundert es auch nicht, dass sie auf diesen altmodischen Kram wie das Veröffentlichen einer Stellenanzeige und die Auswahl der geeignetsten Personen aus den Bewerbern verzichten und stattdessen einfach jeden nehmen, der nur eine Spam empfangen kann.

Und weiter? Was soll so ein „Postbote“ nun machen?

Hauptbesonderheiten: […]

*prust!* – nein, nicht abschweifen…

[…] Annahme, Verpacken, Einordnen und Briefen und Paketen bei der Post und Berichterstattung per Weboberflache unseres Unternehmens.

Ah, verstehe! Der „Postbote“ soll unter seinem Namen von der richtigen Post allerlei Briefe und Pakete empfangen und diese dann ebenfalls mit der richtigen Post weitersenden, damit sich auch richtige Postboten um die Post kümmern. Er soll sich dabei nicht ein einziges Mal die Frage stellen, warum man die Post denn nicht gleich direkt versendet. Und jedes Mal, wenn er das getan hat, soll er den Verbrechern – die dazu zwar eine Website zu haben scheinen, aber lieber doch keine Angaben zur Adresse ihrer Website machen wollen – kurz mitteilen, dass der Deal gelaufen ist. Damit diese Verbrecher wissen, dass ihr „Postbote“ noch aktiv ist und weitere Postsendungen an seine Adresse dirigieren können.

So landet die Post bei den Betrügern und die Kriminalpolizei beim „Postboten“ – und bis auf den dafür voll persönlich haftenden und juristisch verantwortlichen „Postboten“ und den ganzen Betrogenen sind fast alle damit zufrieden.

Wer angesichts dieser Tätigkeit entmutigt ist und sich für überfordert hält, kann beruhigt sein, denn…

Das ist eine Tatigkeit mit stabilem Einkommen und flexiblen Arbeitszeiten, die keine Erfahrung in Logistik benotigt. Alles was Sie brauchen sind mittlere Englisch Kenntnisse, einen Internetanschluss und die Fahigkeit mit Briefen und leichten Paketen (bis 10 kg) umzugehen. Ihre Erfolgsgarantie ist Ihr Flei? und gutes Management. Die Kundschaft des Unternehmens besteht hauptsachlich aus Geschaftsleuten und Unternehmen, die gro?en Wert auf Zuverlassigkeit und erstklassigen Service legen.

…viel können muss man ja nicht. Na, wer würde sich das nicht zutrauen?! „Mittlere Englischkenntnisse“ hat ja jeder, denn „english isn’t an international language, bad english is“; ein Internetanschluss ist ja wohl vorhanden, wenn man eine Spam empfangen kann und mit Briefen und leichten Paketen wird wohl auch jeder umgehen können. Kurz gesagt: Die nehmen jeden, der nur eine Postanschrift hat, die dann von den Ermittlern der Kriminalpolizei gefunden wird. Und das ist auch der einzige Sinn hinter diesem „Job“.

Übrigens: Wer glaubt, dass irgendein Richter in diesem Land angesichts eines derartigen „Jobs“ von „Arglosigkeit“ ausgehen könnte, hat sich geschnitten – die Vorstrafe wegen Betrugs ist so gut wie sicher. Aber was solls…

Der Monatslohn betragt 1200 Euro.

…dafür kriegt man ja ein paar Euro Geld. Da hat man zwar nichts davon, weil man den entstandenen Schaden aus eigener Tasche ersetzen muss, aber immerhin! Ob man allerdings nach einem Monat immer noch dabei sein wird, ist angesichts einer sich beim Betrugsdezernat häufenden Menge von mehreren hundert Anzeigen gegen den „Postboten“ eher etwas fraglich.

Wenn Sie sich fur diese Stelle interessieren, bitte E-Mail an: johannesklaus @ ymail.com

Wer auf so einen „Job“ Lust hat, der wird sich auch nicht mehr darüber wundern, dass der Absender dieser Drecksmail ziemlich offen einräumt, dass er seine Drecksmails mit gefälschtem Absender versendet. Er wird es auch völlig normal finden, dass so ein internationales Unternehmen für seine Personalangelegenheiten Mailadressen bei kostenlosen Mailanbietern verwendet. Ja, wer so dumm ist, dass er sich daran nicht stört, der ist genau der Richtige für diesen „Job“.

Ihre Daten haben wir in der Datenbank fur Arbeitssuchende gefunden. Wir hoffen sehr, dass Sie unser Angebot interessant finden. Falls Sie keine Arbeitsangebote mehr bekommen wollen, beantworten Sie diesen Brief mit „meinen Namen bitte aus der Datenbank loschen“.

Ja ja, kommt alles aus einer total tollen „Datenbank“, in der die Mailadresse rumlungert. Vielleicht ist ja auch jemand so dumm und bestätigt den Empfang der Spam, indem er versucht, sich aus dieser „Datenbank“ löschen zu lassen. Die Spammer suchen immer nach Mailadressen von dummen Menschen, denen sie dann die Lebenszeit mit derartig dummen Angeboten rauben können. Aber bitte zum Beantworten nicht auf „Antworten“ im Mailprogramm klicken, der Absender ist ja gefälscht.

Und das mit den Umlauten, das lernt ihr auch noch, ihr unfähigen Spammer. Es ist nicht so schwer, wirklich nicht.

Stellenangebot. Beliebige Bildung. Beschaftigung vom 7 Stunden in der Woche

Donnerstag, 18. März 2010

Hey, da klingt ja schon der Betreff der Spam nach „Es ist uns doch scheißegal, wer für uns ‚arbeitet‘, denn die Aufmerksamkeit der Kriminalpolizei auf sich ziehen kann ja jeder“. Bei so viel offener Heiterkeit stört man sich gar nicht mehr daran, dass es mit den Umlauten in der illegalen Massenmail auch nicht so richtig klappt.

Guten Tag.

Wie üblich wissen wir nicht, an wen wir schreiben. Das ist aber auch eine Plage, wenn man für Millionen von Empfängern schreibt.

Wir suchen Korrespondenz- und Handelsmanager/Vertreter.

Wir suchen ständig nach neuen, wohlklingenden Titeln für Hilfsbetrüger und dummen Schergen unserer Geldwäsche.

Eine interessante Arbeit in der Gesellschaft mit der soliden Autoritat. Der flexible Arbeitsplan, er lasst Ihnen, diese Arbeit mit Ihrer Tatigkeit zu vereinen.

Und eigentlich suchen wir auch mal ein Übersetzungsprogramm, dass nicht gleich zum Schießen peinlich klingt, wenn es ein bisschen Deutsch produzieren soll. Na, die Deppen, die wir haben wollen, bemerken das eh nicht, die…

Keine besondere Erfahrung ist fur diese Position erforderlich.

…brauchen sowieso nix zu können. Außer vielleicht dumm sein, das wäre uns eine echte Hilfe. Mal schauen, was wir diesen Deppen noch Tolles zusichern können.

Keine Beitrittsgebuhr. Keine Kosten von Ihrer Seite.

Schreiben wir doch einfach mal, dass sie für die „Arbeit“, die sie machen sollen, auch nichts bezahlen müssen.

Wir suchen nach ehrlichen und klugen Menschen fur diese Position.

Denn wir suchen nach glaübigen und dummen Leuten, die uns mit ihrer Anschrift und ihrem Namen die Kohlen aus dem Feuer holen, damit wir anonym bleiben können.

Anforderungen:

- Wir stellen nur aus der Schweiz, Osterreich und Deutschland ein;
– Home-Computer mit Internet-Zugang und E-Mail-Konto.
– Fahigkeit, Ihre E-Mail mindestens 5-mal pro Tag kontrollieren;
– Nur Erwachsene sind akzeptiert (wir konnen nicht minderjahrige Personen einstellen);

Unser Anforderungsprofil trifft sogar noch auf einen Schwachsinnigen zu. Wichtig ist aber der Wohnsitz, denn die Opfer unserer Betrügereien, die mit unseren… ähm… Schergen kommunizieren werden, die sollen keinen Verdacht schöpfen. Ach ja, formelle Geschäftsfähigkeit wäre auch noch wichtig.

Das ware alles.

Aber können muss man darüber hinaus nichts.

Job-Beschreibung:

Diejenigen, die fur diesen Job eingestellt werden, sollen diese einfachen Anweisungen folgen:

1. Erhalten Sie die Korrespondenz und Pakete von unserem Unternehmen und Kunden an Ihre Wohnadresse;
2. Bericht zu unserem Manager (jeder Kandidat hat Personalmanager)
3. Fruhzeitig angekommene Sendungen nach den Anweisungen von unserem Manager (Vorbereitete Versand-Etiketten werden zur Verfugung gestellt);

Ansonsten soll man Post spielen. Briefe und Pakete unter dem eigenen Namen empfangen, Aufkleber mit anderer Adresse draufpappen und weitersenden. So bleiben wir anonym, und die polizeilichen Ermittlungen finden unsere „Korrespondenz- und Handelsmanager“.

Warum brauchen wir das?

Viele Internet-Auktionen und Online-Geschafte in der Schweiz, Osterreich und Deutschland versenden die Produkte international nicht. Als Ergebnis Tausende Kunden in Russland und einigen europaischen Landern sind nicht in der Lage, hochwertige Ware zu so niedrigen Preisen zu kaufen. Unsere Firma bietet russische und europaische Kunden mit den Schweizer Wohnadressen, die als Lieferadressen verwendet werden konnen. Dann liefern unsere Waren-Manager die Pakete in das Land, wo der Kunde ansassig ist. Es ist das gleiche, wenn sie Verwandte oder Freunde in der Schweiz, Osterreich und Deutsch haben und bitten sie um diese Dienstleistung. Deshalb brauchen Wir eine solche Ablieferungsdienstleistung.

Wir brauchen das, damit wir nicht selbst in den Knast gehen. Es ist echt unangenehm hinter Gittern, deshalb schicken wir da lieber jemanden anders hin.

Wie funktioniert die Bezahlung?

Sie verdienen fur die nachsten Aktionen:

Paketenablieferung – 30 Franken (20 Euro fur Osterreich und Deutschland)
Briefumschlagablieferung – 10 Franken (7 Euro fur Osterreich und Deutschland)
Paketenaufbewahrung – 10 Franken pro 5-Tage-Frist (7 Euro fur Osterreich und Deutschland)

Und weil niemand so blöd ist, dass er das freiwillig tun würde, nennen wir es eine „Arbeit“ und bieten dafür ein bisschen Geld an.

Sie werden 8-12 Packungen pro Woche erhalten, wahrend 3 Wochen Probezeit. Danach werden wir uber 50 Pakete pro Woche an Ihre Adresse erhalten.

Wovon wir lieber nicht sprechen, ist die Tatsache, dass unser „Arbeiter“ unter seinem eigenen Namen auftritt und für unsere Betrügereien mit diversen gephishten Konten bei Auktionshäusern und Versandhändlern in vollem Umfang haftet. Stattdessen malen wir unserem Deppen lieber vor Augen, dass er schon nach drei Wochen bis zu tausend Euro in der Woche für eine amöbenhaft dumme Aufgabe bekommen kann. Als gierige Verbrecher wissen wir genau, dass Gier blind macht.

Zuerst werden Sie am Ende der Probezeit bezahlt (nach 3 Wochen seit dem Moment, als Sie die ersten Paketen abgeliefert haben), nachdem werden Sie jede zweite Woche bezahlt. Sie werden bezahlt per Western Union, Paycheck oder PayPal.

Wer es wirklich schafft, die ersten drei Wochen zu überstehen, ohne dass die Kriminalpolizei vor der Tür steht, der bekommt sogar ein bisschen Geld. Natürlich nicht als Banküberweisung, sondern auf die anonymsten denkbaren Weisen, denn wir wollen nicht selbst ins Visier der Ermittler geraten.

Bitte fullen Sie das Formular aus und legen es vor:
http://www.invintec-ag.com/stellen.html

Also seien auch sie so doof und klicken in einer Spam herum, denn von der Unvorsicht und Naivität unserer Opfer leben wir.

Bitte zogern Sie nicht und fragen Sie uns alle Fragen, die Sie haben.

Und wenn sie eine Frage haben, beantworten Sie bitte nicht diese Mail, sondern klicken Sie auf den komischen Link. Die Absenderadresse der Mail ist nämlich gefälscht.

ACHTUNG. Die Menge der Bewerber ist begrenzt.

Und jetzt machen Sie schnell! Es gibt nur eine endliche Anzahl Menschen auf der Erde. Und bitte daran denken…

Antworten Sie auf diese Mitteilung nicht, weil es nicht bekommen sein wird. Fullen Sie das Formular auf unserer Webseite aus:
http://www.invintec-ag.com/stellen.html

…dass Sie diese Mail wegen des gefälschten Absenders nicht beantworten können. Einfach in der Spam herumklicken, das ist genau der Weg, auf dem viel Unheil im Internet seinen Lauf nimmt.

Vielen Dank.

Ihre Spam-, Phishing- und Internetbetrugs-Mafia.

Zu Risiken und Nebenwirkungen dieser Art von Job fragen Sie bitte – eventuell mit einem Ausdruck dieser Spam zur Hand – die nächste Dienststelle der Kriminalpolizei.

Job offer in Germany

Samstag, 27. Februar 2010

Mensch, da haben wir so viele Millionen Arbeitslose, und da tun immer noch ein paar Spammer so, als seien sie ganz normale Unternehmen, die Leute suchen – mit illegaler, millionenfacher Massenmail, nicht über die Bundesagentur für Arbeit. Wer soll denn darauf reinfallen?

Guten Tag!

Wie immer ohne persönliche Anrede, da es sich um millionenfache Müllmail handelt.

Sie haben schon immer von einem Job von Zuhause aus getraumt? Sie sind organisiert und sind in der Lage selbststandig zu arbeiten?

Wow! Der Spammer versteht es, abzuschreiben. Es ist kaum anzunehmen, dass ein solcher Text einem Stümper einfällt, der nicht einmal die deutschen Umlaute hinbekommt, wenn er eine solche Spam auf das Internet loslässt.

Ein internationales Unternehmen, das mit Versand und Poststeuerung in Europa betraut ist, sucht im Moment Verstarkung fur die Postbotenabteilung.

Ein internationales Unternehmen, dass weder einen Namen noch eine Website hat, sucht Leute für irgendwelche Botengänge. Von dieser „Firma“ kann man nur abraten.

Bei dem Unternehmen werden nicht nur technische Innovationen sondern auch moderne Leitungs- und Lagerhaltungsprinzipien angewendet. Demzufolge werden zum Teil die Prinzipien der Fremdvergabe und externen Arbeitsweise benutzt. In Deutschland werden auch einige Verstarkungskrafte fur die externe Arbeit gesucht.

Hier kann man sehr schön sehen, wie der Text von jemanden zusammengeklebt wurde, der die einzelnen Bauteile gar nicht verstand. Das Ergebnis klingt wie eine unfreiwillige Parodie auf eine Stellenanzeige und ist mit vielen Worten sehr nichtssagend. Aber da nur die Dümmsten auf so eine Spam reinfallen sollen, ist das egal. Wer so richtig dumm ist, der glaubt sogar, dass es etwas ganz tolles sein muss, wenn er es nicht verstehen kann.

Hauptbesonderheiten: Annahme, Verpacken, Einordnen und Briefen und Paketen bei der Post und Berichterstattung per Weboberflache unseres Unternehmens.

Also: Es geht um das Empfangen von Briefen und Päckchen unter der persönlichen Anschrift, das Umpacken und Weitersenden an die Postfächer der Verbrecher und um die anschließende Bestätigung durch ein bisschen Klickern. So kommen die Mafiosi an ihre durch allerlei Betrügereien abgegriffenen Güter, und der „Arbeitnehmer“ kommt an seinen intensiven Kontakt mit dem Staatsanwalt wegen seiner Hehlerei. Der Schaden wird aus der Tasche dessen ersetzt, der diesen „Job“ macht – alles weitere verrät die nächste Dienststelle der Kriminalpolizei, wenn man mal freundlich mit einem Ausdruck dieser Mail anfragt.

Immerhin, diese „Firma“ scheint ja ein Internet für die „Weboberflache ihres Unternehmens“ zu haben. Warum zum Henker haben die dann eigentlich keine Homepage? Es gibt da doch so ein paar Nebenbesonderheiten.

Das ist eine Tatigkeit mit stabilem Einkommen und flexiblen Arbeitszeiten, die keine Erfahrung in Logistik benotigt. Alles was Sie brauchen sind mittlere Englisch Kenntnisse, einen Internetanschluss und die Fahigkeit mit Briefen und leichten Paketen (bis 10 kg) umzugehen. Ihre Erfolgsgarantie ist Ihr Flei? und gutes Management. Die Kundschaft des Unternehmens besteht hauptsachlich aus Geschaftsleuten und Unternehmen, die gro?en Wert auf Zuverlassigkeit und erstklassigen Service legen. Der Monatslohn betragt 1200 Euro.

Ein bisschen Blah und man braucht eigentlich nichts weiter dafür zu können außer some basic understanding of English, was wohl jeder hinkriegt. Die Fähigkeit, mit Briefen und leichteren Paketen umzugehen, ist eine lächerliche Anforderung. Dafür kriegt man ein paar Euro in die Hand gedrückt. Das dicke Ende kommt nach.

Wenn Sie sich fur diese Stelle interessieren, bitte E-Mail an:
arvo.hanski @ gmail.com

Wer sich für diese Stelle interessiert, soll die Mail nicht beantworten, indem er in seinem Mailprogramm auf „Antworten“ klickt, denn die Absenderadresse ist gefälscht. Die Kontaktmailadresse ist natürlich bei einem kostenlosen Mailprovider eingerichtet. Die „Firma“ hat keinen eigenen Mailserver und keine Probleme damit, dass Dritte den geschäftlichen Mailverkehr bequem mitlesen können.

Ihre Daten haben wir in der Datenbank fur Arbeitssuchende gefunden. Wir hoffen sehr, dass Sie unser Angebot interessant finden. Falls Sie keine Arbeitsangebote mehr bekommen wollen, beantworten Sie diesen Brief mit „meinen Namen bitte aus der Datenbank loschen“.

Nun, meine Daten können in keiner derartigen Datenbank gefunden werden, aber wenn sie dort stünden, denn stünde bestimmt auch ein Name dabei, mit dem man mich ansprechen könnte. Auch, wenn man keine Arbeit sucht, soll man doch bitte so freundlich sein, den Schurken nochmal mitzuteilen, dass die Spam auch angekommen ist – eine bereinigte Adressliste ist eine wertvolle Handelsware. Die Antwort wird mit hundert bis dreihundert täglichen Spams belohnt.

Diese Spam wurde automatisch erstellt und ist ohne Grußformel und Nennung des Firmennamens gültig.

Haltungsnoten: Eigentlich ein recht guter Text für Leute, die gar nicht gut Deutsch können, dafür ein Punkt. Aber drei Minuspunkte für die technische Stümperei mit den Umlauten, zwei weitere Minuspunkte für den Verzicht auf eine Firmennennung und vielleicht sogar eine Firmenwebsite für weitere Informationen, zwei Minuspunkte für das Nichtangeben eines Reply-To im Mailheader und einen traurigen abgezogenen Sprachpunkt für den englischen Betreff. So verbleiben leider sieben Minuspunkte – das wird nichts mit großen Spampreisen.

Sie Brauchen mehr Geld zum Leben?

Freitag, 20. November 2009

A c c e s s
Global Logistic
Head Office:
Kekropos 2
Nissou Industrial Area
PoBox 24634
Nicosia 2571 – Cyprus
Phone: 00357-22-8xxxx4

[Telefonnummer von mir unkenntlich gemacht]

ACCESS, die tolle Firma, die einen auf richtig global macht, aber nicht einmal eine Website hat und es nötig hat, ihre tollen Mails mit gefälschtem Absender zu versenden. Das muss aber wieder ein ganz seriöser Laden sein, der mir hier Geld andrehen will…

- Import-Export und Finanzdienstleistungen.
Vakante Position: Regional Manager/in fur Zahlungsbearbeitung und Online-Handel
Gesucht: Flexible, ehrliche Mitarbeiter
Hauptberuflich, Nebenberuflich, Selbstandig

Ach, die wollen mir gar kein Geld andrehen. Dieser Laden, der mich nicht einmal mit Namen ansprechen kann, sucht irgendwelche völlig egalen Typen für seinen Finanzkram. Ja, das ist diesem Laden wirklich egal. Geld kann man ja jedem anvertrauen, irgendwelche Probleme dabei sind gar nicht vorstellbar.

Helfen Sie mit die Weltkrise zu uberstehen!

Wie jetzt, soll ich in den bewaffenten Widerstand gehen? :mrgreen:

Ohne Ihr Haus zu verlassen, konnen Sie Mitarbeiter in unserer gut organisierten Firma werden! Dazu brauchen Sie uns nur ein wenig Zeit zu schenken.

Aber nein, mitnichten. Ich soll einfach nur zuhause rumsitzen und Hilfsgeldwäscher für diese ominöse Firma werden. Das bringt mich zwar auch in den Knast, aber wenigstens nicht für so lange Zeit…

Zurzeit wachst unsere Firma und wir haben eine beschrankte Zahl von vakanten Stellen. Wir mochten betonen, dass keinerlei Investitionen Ihrerseits erforderlich sind, um mit uns zusammen zu arbeiten. Bei uns kriegen Sie erst Ihr Gehalt und danach Arbeiten Sie!

Ganz tolle Sache! Die haben nur eine beschränkte Anzahl von Stellen für Hilfsgeldwäscher anzubieten. Das stimmt immer, denn die Anzahl der Atome im Universum ist auch beschränkt.

Was mussen Sie machen:
A. Ein effektiv funktionierendes Buro schaffen, das kann z.B. Ihre Wohnung sein. Einzige Mindestvoraussetzung : Sie brauchen einen PC mit Internetzugang und ein Handy auf dem wir Sie jederzeit erreichen konnen
B. Dem Hauptmanagers, bei Durchfuhrung der finanziellen Operationen der Kunden, Aktiven Beistand zu leisten
C. Sie bekommen Aufgaben von unserer Firma an Ihre E-Mail Adresse, die sie wiederum bearbeiten und beantworten mussen.

Der größte Teil der Arbeit besteht darin, dass man Geld empfängt und über Western Union und MoneyGram an diese Schurken weiterleitet. Oder auch mal ein paar Geschäfte unter seinem eigenen Namen macht und die Ware an seinen tollen „Arbeitgeber“ weiterleitet, der natürlich niemals etwas bezahlt. So sitzen diese Halunken in Sicherheit, und ihre bescheuerten Helfer in Haft.

VORTEILE:
Ihr Arbeitsplatz befindet sich direkt zu Hause, denn laut dem Arbeitsvertrag sind Sie unabhangig und arbeiten daheim.
Ihr Gehalt betragt, je nach Arbeitsaufwand, zwischen 600 und 900 Euro pro Woche. (auch auf Basis moglich bis 400Euro)
Wenn wir in naher Zukunft eine Zweigstelle in Ihren eroffnen, dann werden Sie ein Vorzugsrecht auf einen Arbeitsplatz bekommen.
Sie mussen keine Kunden werben oder von zuhause aus was verkaufen!

Ich kann nur hoffen, dass die keine Zweigstelle in mir eröffnen. Das wäre ja schrecklich.

Sind Sie so ein Flexibler, Motivierter, Zuverlassiger und Engagierter Mensch und treffen Ihre Interessen unserer Anforderung zu, dann setzt sich unser Personalleiter mit Ihnen telefonisch oder auf dem elektronischen Wege in Verbindung.

Ach, so nennt man einen Bauernfänger heute: Personalleiter.

Senden Sie uns ihre Antwort an: Sara.Deruff (at) ymail.com Danach erhalten Sie ein email von uns mit weiteren Informationen (unsere Homepage)

Bitte nicht die Mail beantworten, indem man in seiner Mailsoftware auf Antworten klickt, denn die Absenderadresse ist – wie üblich – gefälscht und die Verbrecher haben den tieferen Sinn der Angabe Reply-To im Mailheader immer noch nicht geblickt. Die Homepage der Halunken ist so was von geheim, dass sie nur auf explizite Nachfrage mitgeteilt wird, vermutlich, weil sie sich mehrfach im Verlauf des Tages ändert.

Sollten sie noch eventuelle Fragen haben, wird Ihnen selbstverstandlich einer unserer deutschen Mitarbeiter zur Verfugung stehen.

Nein Danke, ich habe genug.

Mit freundlichen Grussen
A c c e s s GL
Dolmetscher; Magran Litss

Und von einem Dolmetscher, der diesen Namen verdient, erwarte ich ein etwas besseres Deutsch – und eine wenigstens oberflächliche Durchdringung jener Eigenart der deutschen Sprache, die man den Umlaut nennt…

Geht sterben!

Phishing: Lieb PayPal Customer

Freitag, 16. Oktober 2009

Das hatten wir heute schon einmal, wenn auch mit weniger peinlichem Betreff.

Warnung Notification

Klar doch, so etwas kommt immer in der falschen Sprache und ohne persönliche Anrede, denn PayPal hat kein Interesse an irgendeiner Kundenpflege. Allein das ist ein deutliches Indiz, dass man es mit einer Mail von Betrügern zu tun hat. Hier kann man es noch an gewissen anderen – ähm – Schwächen bemerken, aber so massiv, wie gerade die Phishing-Spams hier reinkommen, wird der Text wohl morgen schon ausgereift sein. Dass jemand auf dieses Geschreibsel reinfällt, erscheint mir ja schon unglaublich:

Lieb PayPal Costumer,

Es ist uns nicht entgangen, dass dein PayPal® account-Informationen muss im Rahmen der Aktualisierung unserer anhaltendes Engagement fьr Ihr Konto zu schьtzen und zu reduzieren der Fall von Betrug auf unserer Website. Wenn Sie kцnnten Bitte nehmen Sie sich 5-10 Sie wird nicht ausgefьhrt, in Zukunft keine Probleme mit der Online – Dienst.

Jedoch nicht aktualisiert Ihre Eintrдge werden auf dem Konto Ergebnis Suspension. Bitte aktualisieren Ihre Eintrдge vor Oktober 08, 2009.

Sobald Sie aktualisiert haben Ihre Konto werden Ihre PayPal® Kontobewegungen nicht unterbrochen werden und wird wie gewohnt weiter.

Klicken Sie auf Hier aktualisieren Sie Ihr PayPal-Konto Informationen

Der Link geht mal wieder auf ein gehacktes Forum. Und für jene, die ganz neugierig sind, zeige ich jetzt mal, wie es aussieht, wenn man da draufklickt – mit einem besser formulierten Text könnte ein erheblicher Teil der naiveren PayPal-Kunden auf den fiesen Betrug dieser Phisher reinfallen.

Der Klick führt auf eine HTML-Datei, die bei einem gehackten Forum über eine Sicherheitslücke hinterlegt wurde. Diese Seite selbst enthält nur eine Weiterleitung auf clan punkt barabaka punkt biz / ts / webscr.php mit den GET-Parametern cmd = _login-run und dispatch mit einer endlos langen, base64-codierten Kennung, über welche die Spammer wahrscheinlich feststellen, dass ihr durch einen Hack hochgeladener Code noch aktiv ist und weiter mit Spam beworben werden kann.

Die hier für den Betrug verwendete Domain ist bei Manager Peterhost, ul Professora Popova 37B, St. Petersburg gehostet, als Registrar ist ein Sergey Khomenko ohne Anschrift aus der schönen großen Stadt Moskau eingetragen. Letzteres dürfte ein reiner Phantasiename sein. Der Hoster ist schon von mir angemailt worden, aber nach meinen bisherigen Erfahrungen mit russischen Hostern verspreche ich mir davon nichts, nicht einmal eine Eingangsbestätigung. Allerdings gehe ich davon aus, dass auch der Hoster ein Betrogener ist. Auch der Betreiber des gehackten Forums hat schon seine Mail und wird wahrscheinlich ein großes Eigeninteresse daran haben, dass dieser Müll von seinem Server verschwindet – aber auf dieser Seite ist das alles ein Kampf gegen Windmühlen, wahrscheinlich werden zurzeit tausende von gehackten Websites von diesen Verbrechern missbraucht.

Mal so am Rande gefragt: Wo ist eigentlich der Kampf gegen die Internet-Kriminalität? Ich bin überzeugt, dass ein Tätigwerden des BKA deutlich mehr Wirkung beim Hoster entfalten würde als die Mail eines Namenlosen ohne Wohnsitz aus dem fernen fernen Deutschland – vor allem, wenn dabei mit russischen Behörden zusammengearbeitet würde. Aber von einem „sicheren Internet“ redet man ja nur im Wahlkampf und wenn man den Menschen Zensur und andere Einschränkungen verkaufen will. Die wirkliche Kriminalität scheint allen Beteiligten gleichgültig zu sein, und deshalb werden immer wieder arglose Menschen um tausende von Euros abgezockt.

[Für Originalgröße der folgenden Screenshots die Vorschaubilder anklicken]

Login-Bildschirm der Phisher

Wenn der gläubige PayPal-Kunde diesen Bildschirm sieht, kann ich nur hoffen, dass er auch auf die Adresszeile seines Browsers schaut und misstrauisch wird. Denn darin erscheint nicht die vertraute Domain paypal.com, sondern die Domain eines Betrügers. Es würde mich nicht wundern, wenn in kommenden Versionen des Betruges versucht würde, die Adresszeile des Browsers auszublenden.

WICHTIGER HINWEIS: Solche Internetadressen wie die einer Bank, eines Auktionshauses oder eines Dienstes zur Online-Bezahlung gibt man immer von Hand ein. Niemals auf einen Link in einer E-Mail klicken. Niemals auf die Lesezeichen (für IE-Freunde: Favoriten) des Browsers verlassen, diese sind für Kriminelle manipulierbar. Niemals mit administrativen Berechtigungen im Internet surfen, damit nicht unter Ausnutzung von Sicherheitslücken die Zuordnung der Domainnamen zu IP-Adressen manipuliert werden kann. Selbst mit solchen Vorkehrungen ist kein Computer unter keinem Betriebssystem völlig sicher, es gilt, unter allen Umständen aufmerksam zu bleiben. Keine Sicherheitssoftware kann bewusste Vorsicht und Aufmerksamkeit ersetzen.

Wenn ein argloser Anwender hier seine Mailadresse und sein PayPal-Passwort eingegeben hat (ich habe hier ein paar mit Schimpfwörtern gesalzene Phantasiedaten genommen, um den Datenbestand der Kriminellen ein wenig zu verseuchen), geht es nicht gleich weiter, sondern es wird eine Fehlermeldung angezeigt, dass man sich mit falschen Daten angemeldet hat:

Fehlermeldung, damit man auch wirklich die richtigen Daten eingibt

Erst, wenn man zwei Mal nacheinander die gleiche Eingabe gemacht hat, geht es weiter. Diese Verbrecher wollen als einen ganz sauberen Datenbestand haben und sich nicht weiter mit Tippfehlern herumschlagen, wenn sie die Bankkonten anderer Leute für ihre betrügerischen Geschäfte plündern. Die wollen so wenig zeitlichen Aufwand wie nur irgend möglich dafür betreiben, dass sie ihre Betrugsgeschäfte durchziehen.

Nach dem Einsammeln der PayPal-Anmeldedaten haben diese Bastarde schon einen großen Schritt gemacht und könnten eigentlich unter irgendeinem Vorwand abbrechen – ein komplettes PayPal-Konto stünde ihnen bereits zur Verfügung. Aber die werden auch daran nicht satt und treiben es noch ein bisschen bunter, denn nach erfolgreicher Anmeldung…

Ein totaler Datenstriptease vor einer Bande von Verbrechern mit großer krimineller Energie - das kann man niemandem empfehlen

…erhält man nicht etwa die gewohnte Kontenübersicht (obwohl genau das noch in der Überschrift steht), sondern ein Formular für „Bestatigen Mein Konto.“ (in genau dieser Schreibweise). Wenn man diese Eingabemaske sieht, ist es eigentlich schon zu spät, aber der Schaden lässt sich jetzt noch beliebig verschlimmern. In diesem tollen Formular kann man nämlich einen kompletten Datensatz über sich selbst an die hochkriminellen Spammer geben, einschließlich Anschrift und Geburtsdatum und Nummer des Ausweises (Numero von CIN ist aber nicht gerade deutsch). Das sind Daten, über die sich jeder Kriminelle freut, wenn er seine ganz besonderen „Geschäfte“ machen will.

Also bitte niemals niemals niemals auf ein Phishing reinfallen.

In jeder echten Mail der Bank, von PayPal oder jedem anderen Unternehmen, bei dem man Kunde ist, wird man persönlich angesprochen – und es wird hoffentlich auch überall darauf hingewiesen, dass man die Internetadresse von Hand eingeben soll. Und selbst, wenn eine Mail mit persönlicher Ansprache kommt, sollte man skeptisch bleiben, denn die Verbrecher kommen immer wieder einmal an persönliche Daten – im Zweifelsfall zum guten, alten Telefon greifen und einfach einmal nachfragen. Dieses bisschen Vorsicht kann sehr viel Geld sparen.