Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


How I found my feel great weight

Sonntag, 4. Mai 2014

Ich habe diese Spam in zwei Exemplaren. Das eine wurde von einer dynamisch vergebenen IP-Adresse der Deutschen Telekom versandt, das andere von einer dynamisch vergebenen IP-Adresse aus Portugal. Hier kommt die „Gesundheit“ also direkt als Bot-schaft aus einem Bot-Net der Spammer. Ist doch klar, wer Rechner von Privatpersonen in der Methodik der Organisierten Kriminalität mit Schadsoftware übernimmt, um darüber andere Menschen mit illegaler und asozialer Spam zu belästigen, ist genau der Richtige, um medizinische Fragen zu beantworten… und wer das glauben kann, ist genau der Richtige, um sich von Spammern betrügen und belügen zu lassen.

health Newsletter

Spam heißt jetzt „Newsletter“. Und in Spam angebotene Dreckspillen von irgendwelchen Spam-Chemikern heißen jetzt „Gesundheit“. :mrgreen:

Feel great weight…

Also wenns nur um das Gefühl zum Gewicht geht… mit geeigneten Sedierungsmitteln kann man ein hohes Maß an Gleichgültigkeit und allgemeiner (wenn auch etwas dösiger) Heiterkeit herstellen. Die Veränderung des Körpergewichtes hingegen ist weniger erfreulich, sie erfordert nämlich, dass man langfristig weniger Energie durch Essen aufnimmt, als man verbraucht – und so ein gezieltes Hungern hat noch nie bei irgendjemanden Heiterkeit ausgelöst¹. Ja, jede Mangelernährung zur Gewichtsreduktion (verharmlosend „Diät“ genannt) ist ein gezieltes Hungern.

Aber diese Spezialexperten von Spammer kennen da bessere Möglichkeiten:

Eating without gaining additional pounds and sitting in front of TV of PC screen for hours without losing the battle of the bulge: that is what many generations of poor fat guys have been dreaming of! Your wish and hard work of a large team of scholars made your dreams come true! The new product for normalizing weight proves to be stunningly efficient. No substantial side effects. No complicated food and drug interactions plus simple intake scheme. As a result you lose up to 25 pounds monthly! Read More

Friss einfach weiter wie bisher! Stopf dir jeden Fraß in deine Fraßaufnahmeöffnung, der dir lecker erscheint. Quetsch dabei stundenlang deinen Arsch in einen Sessel vor der Glotze oder vorm Rechner und beweg dich niemals und friss! Du wirst den Kampf gegen deine Fresskuppel trotzdem nicht verlieren. Davon haben schon Millionen Idioten geträumt, für die ihr Aussehen wichtiger als ihr Verstand ist. Idioten, mit denen wir unser Geschäft machen wollen. Wir haben ein total wirksames Mittel. Das hat keine Nebenwirkungen. Ganz großes, dickes Spammerehrenwort, geschworen beim Botnetz und beim gefälschten Absender. Du kannst einfach so weiterfressen. Dazu schmeißt du unser Zeugs in dich rein. Das führt – wie schon gesagt: völlig ohne Nebenwirkung und ohne dass du irgendwas dafür tun musst – zu einer derart üblen körperlichen Auszehrung durch Vergiftung, dass du jeden Monat 25 Pfund verlierst. Und das Beste daran: Wenn du unsere Giftpillen absetzt, hast du mit deinem unveränderten Fressverhalten deine 25 Pfund sofort wieder drauf. Aber du kannst danach ja mehr von unseren Giftpillen kaufen. So, und jetzt klick schon, um noch mehr Lügen von uns zu lesen…

Vielleicht hast du aber auch mal Glück und wir liefern dir gar nichts und greifen nur dein Geld ab. Dann bleibst du zwar fett, aber du überlebst wenigstens. Ansonsten sagen wir es mal so: Wenn du null Pfund verlierst, hast du auch „bis zu 25 Pfund“ verloren… :mrgreen:

Mein warmer Dank geht an Startlogic dafür, dass sie diese kriminelle Bauchweg-Apotheker-Site wirklich ganz schnell aus dem Web entfernt haben. Ich wollte, das würde immer so schnell gehen…

Aber nach langer Ruhepause kommt wieder Spam für Bauchweg-Pillen bei mir ins Glibbersieb des Spamfilters. Und ich befürchte, das bleibt nicht bei dieser einen, sondern schwillt zu einem Strom der Idiotie wie in früheren Jahren an. Wer einmal sehen möchte, welche Behauptungen auf solchen Websites zu lesen sind und welche unerfreuliche Wirklichkeit dem gegenübersteht: Im August 2010 habe ich mir mal etwas mehr Mühe damit gemacht… 😉

¹Wer mir nicht glaubt, was ich in diesem Absatz geschrieben habe, frage einfach einmal einen Arzt! Einen richtigen Arzt natürlich, nicht einen Quacksalber, der sich Heilpraktiker nennt und auch keinen Menschen, der mal Medizin studiert hat, aber später als praktizierender Arzt mitbekam, dass man mit Hokuspokus (TCM, Homöopathie und dergleichen) ordentlich zusätzliches Geld machen kann – und wegen der völligen Wirkungslosigkeit dieser Verfahren auch gleich langfristige Kundenbindungen herstellt. Was die Beurteilung fragwürdiger ärztlicher Angebote betrifft: Das Internet macht sie verständlich. Lesenkönnen hilft.

Neue Posten geöffnet

Samstag, 3. Mai 2014

Sehr geehrter Arbeitnehmer.

Schon in den ersten drei Worten ein guter Kandidat für die blödeste Ansprache des Jahres.

Hiermit möchten wir Sie informieren, dass eine neue Niederlassung von unserer Lieferungsdienstfirma in Ihrer Nähe sehr bald geöffnet wird, sodass zwei Stellenangebote für Manager jetzt zugänglich sind.

Aha, ihr – da ihr ohne genannten Namen seid, seid ihr vermutlich die sehr geehrten Arbeitgeber – möchtet mich also informieren. Und zwar hiermit. Dann tut das doch einfach, wenn ihr es möchtet. Ach, das macht ihr ja. Und ihr habt Jobs für „Manager“ zu vergeben. Das klingt ja toll. Und das tollste daran:

Damit wir die ganze Information über Sie bekommen, bitte, füllen Sie das Bewerbungsformular hier aus www.bogda.in.ua/de/

[Dieses bogda.in.ua ist übrigens eine tolle Domain, bei der man zurzeit nur eine Suchmaschine benutzen muss, um rauszukriegen, dass dort bis vor kurzem noch der übliche russische Dating-Betrug unter so hübschen Namen wie Veronika, Aleksandra oder Ludmila lief – und zwar immer mit den gleichen Profiltexten. Und jetzt wird man aus dem gleichen Umfeld zum Börsenzocken aufgefordert, um garantiert und ohne jede Kenntnis reich zu werden. Der Betrug dieser Banden hat viele Gesichter, aber alle sind Trugbilder.]

Ihr habt keine verdammte Ahnung, wer ich überhaupt bin, aber ihr wisst, dass ich diesen Job als „Manager“ machen kann. Das muss ja ein toller Job sein! Und wie sieht es aus, euer Bewerbungsformular? Ah, genau so wie beim Angebot eines Jobs als „Obermanager“ [kein Witz, echtes Spamzitat!] aus dem Februar:

Gute Neuigkeiten! Mit dieser Technik verdienst du mehrere hundert Dollar am Tag, auch wenn du online noch nie Geld verdient hast. Alles, was du tun musst, ist deine E-Mail-Adresse in das Formular einzugeben und ich schicke dir das Übungs-Video. Völlig kostenlos!

Na, dann wedel dir mal weiter ein bisschen Frischluft mit deinen (übrigens etwas zu groß geratenen) 100-Dollar-Banknoten zu, Spammer! Ein bisschen Frischluft könnte dem erstickten Inhalt deines Hirnkastens echt gut tun.

Auf Wiedersehen,
Geschäftsführer der Abteilung für Arbeitskräfte
Harry Owen

Was machst du denn? – Ich bin „Geschäftsführer der Abteilung für Arbeitskräfte“. – *prust!*

Mal ein „Lob“ für den Spammer: Ich finds echt toll, wie du dir bei deiner Betrugsseite mit vielen IE-Gedenkzeilen Mühe gegeben hast, um die CSS-Probleme für alle älteren Versionen des Internet-Explorers herumzuarbeiten. Wenn du dir für die Titelgrafik ähnlich viel Mühe gegeben hättest und deinen Geldscheinwedler besser ausgeschnitten hättest, dann hätte das fast gut ausgesehen. Hast du aber nicht. Es war dir halt wichtiger, keine eklatanten Darstellungsprobleme bei Nutzern hoffnungslos veralteter Browser zu haben. Denn du weißt es wohl aus deiner ganzen Lebenserfahrung als Verbrecher genau: Wer so vernünftig ist, aktuelle Software im Internet zu benutzen, an dem ist deine Mühe verschwendet. Und du willst dich ja nicht anstrengen, sonst könntest du ja auch gleich arbeiten gehen. Für deinen Betrug brauchst du Naive, Leichtgläubige und Dumme, die sich nicht einmal wundern, wenn sie statt eines „Jobs“ auf einmal eine Anleitung sehen, wie sie mit dem Handel von windigen Wettzetteln an der Börse (binäre Optionen) reich werden können.

Lieber Postbank-Kunde, Ihr Handeln ist gefragt

Freitag, 2. Mai 2014

Diese Phishing-Spam mit einer wirklich interessanten neuen Masche wird heute bei Mimikama vorgestellt:

Im Namen der „Postbank“ werden E-Mails inkl. einem Dateianhang versendet und dem User wird vorgemacht, dass er seinen TELEFON-PIN zugunsten seiner Sicherheit ändern muss […] Nimmt der User die Änderung nicht vor, dann arbeiten die Internetbetrüger mit der ANGST des Users und drohen damit, dass sein Konto mit 27 EUR belastet werden würde.

Den gesamten Text (einschließlich eines Vollzitats der aktuellen Phishing-Mail und eines Screenshots der betrügerischen Website) bitte nebenan bei Mimikama lesen

Ach ja, und selbst wenn den Kriminellen immer wieder mal etwas Neues einfällt: Niemals auf Phishing reinfallen! 😉

Bezüglich Ihres 200% Willkommens-Bonusses

Freitag, 2. Mai 2014

Hallo !

Persönlich und freundlich wie immer.

Es wird Sie freuen, zu hören, dass Ihr exklusiver 200% Willkommens-Bonus soeben im ‚Ruby Palace eingetroffen ist.

Dieses Ding, dass man nach einer Einzahlung von Geld eine dreimal so hohe Zahl in irgendeinem Fenster anzeigt, muss erstmal irgendwo „ankommen“. Und das ist gerade eben erst passiert.

Klicken Sie hier http://bytegraf.com/choked.htm , um sich anzumelden und Ihren exklusiven Bonus zu erhalten.

Was da in der Domain bytegraf (punkt) com abgeleget wurde, ist eine einfache Weiterleistung auf die Website unter der in allen Blacklists dieser Welt bekannten Domain rubygoldengame (punkt) com: Ein potemkinsches Casino, bei dem man sich die Software für dieses „Magic Box Casino“ runterladen kann, von dem die Spammer ihre Affiliate-Groschen kriegen, wenn jemand dort einzahlt. Ob das „Magic Box Casino“ etwas von den Verheißungen der Spammer weiß? Das ist den Spammern egal. Hauptsache, sie haben ihre Groschen kassiert.

Das Design der scheinbaren Casino-Site ist übrigens das völlig unveränderte Design vom letzten Jahr. Nur die verwendete Internetadresse ändert sich häufiger als ein Sauberkeits-Neurotiker seine Unterwäsche wechseln würde.

Die Anmeldung geht in wenigen Minuten über die Bühne und nachdem Sie Ihre erste Einzahlung geleistet haben, wird Ihre Einzahlung verdreifacht. Nun können Sie beginnen, unsere überwältigende Casinowelt mit über 2300 verschiedenen Spielen zu erkunden!

Dass auf der Website (wie seit mehreren Jahren gewohnt) von über 400 Spielen die Rede ist, wird die Zielgruppe für den Betrug mit Internet-Casinos nicht weiter stören.

Dieses Angebot ist nur für kurze Zeit verfügbar, melden Sie sich also gleich im Ruby Palace an.

Klar doch, seit Jahren nur für kurze Zeit verfügbar.

Mit freundlichen Grüßen

So freundlich…

Ihr Ruby Palace Team

…und vor allem: So abwechslungsreich!

Immerhin: Eines ist heute anders. Die betrügerische Website mit dem potemkinschen Casino ist so gut wie offline, so langsam ist sie. Da scheinen gerade ein paar Genervte eine DoS-Attacke drauf zu machen… ein Vandalismus, den ich nicht billige, für den ich aber volles Verständnis habe.

Your-Amazon $25-GiftCard – Complete-Our Brief Survey

Donnerstag, 1. Mai 2014

Diese Spam kommt mit dem Absender amazonrewards (at) yourgiftcardsurvey (punkt) us und geht auch an reine Honigtopf-Adressen, die nur im Internet herumliegen, damit sie von den Harvestern der Spammer gefunden werden. Es handelt sich also die ganz gewöhnliche Streumunition der Spammer. Amazon hat damit selbstverständlich nichts zu tun, die Firmierung wird von den Verbrechern nur missbraucht, um etwas Reputation abzustauben. Was dieser Firmierungsmissbrauch für Amazon bedeutet, ist den Spammern egal.

Amazon-Appreciation GiftCard-Notice.

Schön, und meine Antwort ist eine Verlautbarung des Kaisers von China.

Correspondence ID #2546659
Dear gammelfleisch (at) tamagothi (punkt) de

Weder ist irgendeine Zufallszahl noch eine Mailadresse – dass ihr die kennt, sehe ich schon daran, dass ich darüber eure Spam empfange – ein adäquater Ersatz für eine persönliche Anrede.

We want to show your our appreciation…

With a $25-Amazon-GiftCard!

Visit here to take our short-survey & receive your gift-card!:
http://host.yourgiftcardsurvey.us

Das ist aber „nett“ von euch.

Und wo ist mein Geschenkgutschein, wenn ich auf euren Dreckslink klicke? Stattdessen gibt es einen ganz anderen „Gutschein“ (in einem sehr skurillen Sinn des Wortes), und der sieht so aus:

Screenshot der betrügerischen Website: Aktualisiere jetzt deinen Media-Player (Empfohlen)

Nein, dieser tolle Hinweis, man möge ganz dringend empfohlenermaßen irgendeinen Player auf die neue Version bringen, hat – trotz des Farbschemas, das zu gern diesen Eindruck erwecken würde – nichts mit einem Adobe-Produkt zu tun…

Ich kann mir jetzt also völlig kostenlos Software von einer Website runterladen, die mir ein Spammer mit einem Link in einer Spam angedreht hat. Und wer jetzt wegen des Köders mit einem 25-Dollar-Gutschein dumm und gierig geworden ist und deshalb nach gibberigem Überfliegen des Textes glaubt, nach „Die Aktualisierung dauert mit Breitband weniger als eine Minute“ endlich eine blöde Umfrage zu bekommen, der klickt da drauf und liest nicht, was da kontrastarm schwarz auf dunkelgrau in der Seite steht – ich gebs mal für den gesteigerten Genuss in seiner vollen Pracht deutlich besser lesbar wieder:

Media-Player vertreibt „Custom Installationen“, die sich von den ursprünglich vertriebenen Installationen unterscheiden. Diese neuen Installationen entsprechen den Richtlinien und AGB der Original-Hersteller. Media-Player ist ein Installations-Manager, der die Installation der von Ihnen gewählten Software verwaltet. Neben der Verwaltung des Downloads und der Installation bietet der Media-Player kostenlos beliebte Software, die Sie interessieren könnte. Diese zusätzliche Software umfasst Toolbars, Browser-Add-ons, Spiel-Anwendungen, Anti-Virus-Anwendungen und andere Anwendungen. Sie brauchen keine zusätzliche Software installieren, um die Installation der ausgewählten Software abzuschließen. Sie können die Programme jederzeit in Windows „Programme hinzufügen / entfernen“ löschen

„Media-Player“ ist also, anders als der Name für diesen digitalen Tand vermuten lassen könnte, nicht etwa ein Mediaplayer, sondern ein Installer, der jede Menge weiterer Beglückungsideen dieser Spammer aus dem Internet nachlädt und installiert, ohne uns mit einer genaueren Information zu erfreuen, was das für ein Dreck ist. Es könnte einiges sein, was schon im Text angedeutet ist. Zum Beispiel Spiele. Oder Toolbars, davon kann man ja nie genug im Browser haben, sonst hat man am Ende noch Platz im Fenster übrig, um Webseiten zu betrachten. Oder Browser-Addons, die bei Käufen im Internet irgendwelche kriminellen Typen Geld über Affiliate-Programme mitverdienen lassen, indem sie Links manipulieren. Oder Scareware, die in alarmierenden Meldungen so tut, als habe die kostenlose Version schröckliche Viren auf dem Rechner gefunden, die man mit der Vollversion für wenige Euro-Banknoten beseitigen kann. Es kann aber auch etwas anderes sein. Zum Beispiel die Antwort auf die Frage, wie man sich eigentlich diesen fiesen Erpressungs-Trojaner einfangen kann.

Das hier sind nämlich Downloads von kriminellen Spammern, die irgendwelche von Websites eingesammelte Mailadressen zumüllen. Niemand glaube, dass es von diesen Spammern irgendetwas Hübsches, Brauchbares oder Erwünschtes gäbe. Davon leben die nicht. Die leben davon, dass sie die Unerfahrenheit und Dummheit anderer Menschen ausbeuten.

Ich habe es mir mal erspart, mich weiter durch die Dreckssite dieser Leute zu klicken. Es würde mich nicht wundern, wenn die auch noch wollen, dass man für den Download ihres kriminellen Mülls persönliche Daten angibt. Spammer können damit ja immer etwas anfangen…

Thank-You!

Vor meinem Arsch ist auch kein Gitter!

Eine Spamflut ist es

Von dieser Machart der Spam gibt es im Moment unfassbare Mengen, die hier herausgepickte ist nur ein Beispiel. Die gleiche Machart lässt sich an der Anrede mit der Mailadresse und der im Text angegebenen Zufallszahl erkennen. Andere Betreffzeilen sind etwa (unvollständige Liste):

  • Re: HomeDepot Replacement-Windows New Special: 30-Apr-2014
  • Over-12k All-New Shed Building-Guides! Step by Step
  • Article – Say Goodbye to Diabetes FOR GOOD – in Only-Three-Weeks
  • Re: Updated-LifeInsurance-Payment: [Policy No. 3142]
  • RE: Your-score has recently been-changed. See-new correspondence.
  • Re: Updated AutoInsurance-Payment: 4/29/2014

Die Köderbandbreite dieser Streumunition ist also erheblich. Es werden übrigens auch Unmengen verschiedener Websites verwendet.

Daneben gibt es noch einige weitere Spams, bei denen ich nicht mit abschließender Sicherheit sagen kann, dass sie von der gleichen Bande kommen, weil trotz gewisser Ähnlichkeiten das Merkmal einer sinnlos aufgeführten Nummer fehlt. Zumindest ist sicher, dass es sich um Spam handelt… und mit Spam kommt niemals etwas Gutes.

Starten Sie Ihr eigenes Geschäft mit unserer Firma!

Mittwoch, 30. April 2014

Wie jetzt? Wer ist denn eure Firma? Und was für ein Geschäft soll ich da machen? Ein kleines oder ein großes?

Diese Spam gibt es auch mit anderen Betreffzeilen wie „Brauchen Sie mehr Geld, dann ist diese Arbeit für Sie“. Sie ist ein bisschen die Pest des heutigen Tages.

Guten Tag!

Genau das ist mein Name!

Unsere Firma bietet eine einfache und gut bezahlte Arbeit in Ihrer Nähe.
Büroarbeit von zu Hause .

Ich denke, ich soll „mein eigenes Geschäft“ starten. Und jetzt soll ich auf einmal für euch arbeiten? Für euch, die ihr meinen Namen nicht kennt, die ihr aber zum Ausgleich für diesen Namensmangel auch einfach nur „Unsere Firma“ seid?

Für die Arbeit brauchen Sie den Internet [sic!], PC-Kentnisse und die Möglichkeit, Berichte zu verfassen .

Ja, ich brauche „den Internet“ dafür. Wenn ich den nämlich nicht habe, kann ich auch nicht den E-Müll empfangen, den ihr mir ins Postfach macht. Die PC-Kenntnisse und die Möglichkeit, Berichte zu verfassen (ich würde das ja immer auf benutztem Brotpapier mit Fettflecken machen), kommt gleich mit dem Rechenknecht, wo das Internet reingeht, mit. Können muss man bei eurer „Arbeit“, die ihr lieber nicht über seriöse und nicht-anonyme Kanäle anbietet, nämlich fast nichts. Gut, man muss noch etwas haben: Eine deutsche Postanschrift und eine Kontonummer, damit die Ware aus Betrugsgeschäften irgendwo hingeht und damit Geld gewaschen werden kann. Ein Name, der nicht slawisch klingt, wäre auch praktisch…

Gehalt hängt von den erfüllten Aufgaben [sic!]. Je schneller und effektiver werden Sie arbeiten, desto höher
wird das Gehalt .

Gehalt bekomme ich fürs Tätigwerden, nicht für den Erfolg… ihr wollt mir eine Art Provisionssystem andrehen, das weitgehend an die Stelle des Gehaltes tritt.

Nach jedem Auftrag , erhalten Sie ein momentanes Bonus + ein fixiertes Gehalt am Ende des Monats.
Anzahl der Stunden, die Sie selbst variieren.

Übrigens: Wenn sie so viel Stil haben, dass sie unsere Leerzeichen vor den Satzzeichen, unser mundstolperndes Deutsch und unsere katastrophale Formatierung mit den miesen Zeilenumbrüchen hässlich finden, dann haben sie schon zuviel Gehirn für unseren Job.

Wenn ihnen diese Bedingungen passen [sic!], schreiben Sie uns Ihre persönlichen Daten [sic!] sowie:
1. Namen und Vornamen
2. Telefonnummer
3. Aufenthaltesland [sic!]

Wir haben wirklich nicht die geringste Ahnung, wer sie überhaupt sind. Wir nehmen jeden, der an unserer Stelle ins Gefängnis geht und Pakete sowie Geld möglichst anonym an uns weitersendet. So einfach ist diese „Arbeit“: Sie gehen in den Knast, und wir gehen in unseren Lieblingspuff. Was der Unterschied zwischen ihrem Namen und ihrem Telefonnummer und „Ihren persönlichen Daten“ ist, fragen sie sich bitte nicht!

Unser Mitarbeiter setzt mit ihnen in Verbindung und gibt weitere Information

Unsere E-Mail-Adresse: */Elias@angebotejob.com/*

Bitte beantworten sie diese Spam auf gar keinen Fall, indem sie in ihrer Mailsoftware auf „Antworten“ klicken, denn der Absender ist gefälscht. Das wäre ja schade, wenn dann niemand anrufen könnte, um ihnen das Blaue vom Himmel runterzulügen.

„Unsere Firma“ ist übrigens nicht dazu imstande, in einer HTML-formatierten E-Mail einen mailto:-Link zu setzen, weil gerade kein fachkundiger Achtjähriger zur Hand ist, der sich mit diesem komplizierten HTML-Frickelkram und so esoterischen Themen wie dem Aufbau einer URI auskennt. Wenn wir etwas könnten oder uns auch nur Mühe geben wollten, wären wir doch keine Spammer und Betrüger. Deshalb können sie auf die angegebene Mailadresse auch nicht klicken. Wir sind technisch inkompetent und auch ansonsten ziemlich blöd. So ein für unseren gierzerfressenen Geist völlig unverständlicher Zauber wie der Reply-to-Header in einer E-Mail übersteigt unser intellektuelles Fassungsvermögen. Wir benutzen dieses ganze Internet nur zum Spammen, und mehr wollen wir nicht darüber wissen.

„Unsere Firma“ hat keine Website, keine Telefonnummer und nix. Die erst vor einer Woche eingerichtete Domain angebotejob (punkt) com wird nicht zum Betrieb einer Website, sondern nur für den Empfang der Antworten auf die kriminelle Massenmüllmail verwendet.

Mit freundlichen Grüssen, Personalabteilung

Mit freundlichem „ß“-Mangel
Eine ganze Abteilung einer namenlosen Unternehmung
Winke, winke, winke!

Unfassbar, wie mies dieses „Jobangebot“ ist…

Kreditschuld zur Rechnung #239574485901756

Dienstag, 29. April 2014

Die Schadsoftware-Spammer haben gerade so viele neue Texte, hier gleich noch einer:

Sehr geehrter Kunde,

Wo ich doch überall Kunde bin, ohne dass ich einen Namen habe, zum Beispiel…

Wir sind ganz dankbar, dass Sie die Dienstleistungen unserer Bank benutzt haben.

…bei einer Bank, die zum Ausgleich dafür aber auch keine Firmierung hat.

Wir teilen Ihnen mit, dass vom 28.04.2014 die Schuld beim Konto #239574485901756 3892.99 Euro beträgt. Wir bieten Ihnen an, die Rückzahlung der Geldmittel in vollem Umfang bis 24.05.2014 freiwillig durchzuführen [sic! Zahl deine Schulden freiwillig!].

Die freiwillige Rückzahlung der Geldmittel zum Vertrag #F3131E4955124464A [sic!] bietet Ihnen an:
1) Ihre positive Kredit-Geschichte beibehalten [sic!]
2) Die Gerichtsverhandlung vermeiden [sic!]

Keine Bank, die deutschsprachig mailt, schreibt ein ‚#‘ vor einer Kontonummer. Und ein „Vertrag“, über den man nichts weiter erfährt als eine sechszehnstellige sedezimale Zahl, ist einfach nur lächerlich. Damit passt dieser „Vertrag“ aber ganz hervorragend in die gesamte Lächerlichkeit des Textes, der mit erstaunlich vielen Worten genau nichts sagt.

Im Falle der Nichtzahlung 3892.99 Euro [sic! Wort fehlt.] sind wir im Rahmen der aktuellen Gesetzgebung berechtigt [sic! Das Bürgerliche Gesetzbuch vom 1. Januar 1900 ist ja so was von aktuell…], die Gerichtsstrafe [sic! Tolles Wort!] wegen der Schuldigkeit auszuführen [sic!].

Überdem weiß diese „Bank“ offenbar nicht, wie das gerichtliche Mahnverfahren in der Bundesrepublik abläuft, sonst würde sie wohl kaum so eine unbeholfene und unfreiwillig komische… sorry… Scheiße schreiben.

Die Vertragskopie #F3131E4955124464A und Zahlungsangaben sind zu diesem Brief als ZIP-Datei „vertrag_F3131E4955124464A.zip“ hinzugefügt.

Klar, wie immer ist es ein ZIP-Archiv, das an der Spam hängt. Wer häufiger in Unser täglich Spam reinschaut, weiß schon, was jetzt kommt: Darin ist eine einzige Datei, deren Dateiname auf .exe endet, es handelt sich um eine ausführbare Datei für Microsoft Windows, die von einem kriminellen Spammer mit einer alarmierend formulierten Spam zugestellt wurde. Wer diese Datei auf seinem Rechner ausgeführt hat, der hat ein Problem: Der Rechner auf dem Schreibtisch gehört jemandem anders, die Internetleitung gehört jemandem anders und die auf dem Rechner gespeicherten Daten gehören ebenfalls jemandem anders.

Die sehr aktuelle Schadsoftware wird zurzeit von weniger als zehn Prozent der gängigen Antivirus-Programme erkannt. Und genau so etwas ist der Grund, weshalb man Spam selbst erkennen und löschen muss, anstatt verängstigt oder neugierig – dies sind zwei Haltungen, denen die Dummheit auf dem Fuße folgt – darin herumzuklicken. Wenn aber das beste Antivirus- und Antispam-Program der Welt, das Gehirn, erst einmal aktiviert wurde, werden oft – neben einigen unterstützenden Addons für Webbrowser und Mailclient – keine zusätzlichen Sicherheitsprogramme mehr benötigt.

Mit freundlichen Grüßen,
Leiter des Departments für die Arbeit mit den Schulden. [sic!]
Abbes Eggert
+49 (0) 30 649 574 xx [Hier unkenntlich gemacht]

Bwahahaha! Einen schönen Gruß zurück an den „Leiter des Departments für die Arbeit mit den Schulden“! Spammer, du hast mich zum Lachen gebracht, und das ist bei deinen miesen, asozialen Nummern wirklich nicht so einfach. Aber so eine dümmliche Selbstbezeichnung eines Spammers ist mir schon lange nicht mehr untergekommen.

fax aus +49 (0) 30 999 117 xx – 24 seiten

Dienstag, 29. April 2014

[Die letzten beiden Stellen der Telefonnummer sind unkenntlich gemacht, diese Telefonnummer hat nichts mit dem Absender dieses Mülls zu tun.]

So so, jetzt wird mir schon der Maileingang zugefaxt. „Aus“ irgendeiner Nummer, die ich noch nie gesehen habe…

Faxnachricht [Caller-ID: +49 (0) 30 999 117 xx]
Seiten: 24.
Datum: 2014-04-28 13:05:44 UTC.
Kennziffer: A378219D4414DF78922B.

Sogar an eine Uhrzeit hat der Spammer gedacht, wenn auch aus einer hierzuland eher unüblichen Zeitzone. Und ein paar Buchstaben und Zahlen hat er durchgemischt, um eine völlig nutzlose Information anzugeben.

Die eigentliche „Mitteilung“ liegt natürlich im Anhang. Dieser ist ein ZIP-Archiv, in dem eine .exe herumliegt, also eine ausführbare Datei für Microsoft Windows, die von einem kriminellen Spammer zugestellt wurde. Um was es sich dabei handelt, bedarf hoffentlich keiner weiteren Erläuterung mehr. Wer diese Datei ausführt, hat hinterher einen Computer anderer Leute auf seinem Schreibtisch stehen, und diese Leute sind nichts, was man nur irgendwie in seiner Nähe haben möchte.

Wer sich auf Virenscanner verlassen hat, war bei der aktuellen Schadsoftware in über 60 Prozent der Fälle verlassen. Besser war dran, wer diese Spam als Spam erkannt und einfach gelöscht hat…