Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „TV“

Kryptobetrug im Netz: Opfer verlieren mehr als 1,5 Millionen Euro

Sonntag, 20. Juli 2025

Keine Spam, sondern ein Hinweis auf eine aktuelle Meldung der Tagesschau (hier noch eine Archivversion gegen die von Presseverlegern in den Dunkelkammern lobbyistisch zur Pflicht gemachte „Depublikation“ von Inhalten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zum Nachteil sämtlicher Bewohner der Bundesrepublik Deutschland):

Wie die Polizei in Cloppenburg am Freitag mitteilte, hatte ein Mann aus dem Landkreis Vechta über Monate hinweg eine sechsstellige Summe an eine angebliche Tradingplattform überwiesen. Er sei in den sozialen Medien auf die Plattform aufmerksam geworden. Ein vermeintlicher Broker habe hohe Gewinne mit Bitcointrading versprochen. Als der Mann sich seine versprochenen Gewinne auszahlen lassen wollte, erklärten die Betrüger, dass dafür nochmals Steuern und Gebühren in sechsstelliger Höhe fällig werden würden. Zu einer Auszahlung kam es laut Polizei nicht.

[…] In einem ähnlich gelagerten Fall ist nach Polizeiangaben ein Mann aus dem Landkreis Cloppenburg betrogen worden. Er sei über eine Talkshow auf eine angebliche Anlagemöglichkeit in Kryptowährung aufmerksam geworden. In diesem Fall erbeuteten die Betrüger laut Polizei eine sechsstellige Summe. Auch in diesem Fall kam es demnach nie zu einer Auszahlung

Ich kann nur davor warnen, wenn „ohne Vorkenntnisse“ (also: ohne jegliche Kenntnis) hohe Gewinne durch irgendein Geschäft versprochen werden, egal, was es für ein Geschäft ist. Es ist so gut wie sicher ein Betrug. Jedes Renditeversprechen, das deutlich über dem banküblichen Zins für mittelfristige Anlagen liegt, sollte sofort skeptisch machen. Und wenn die Gewinne dann gar mit hochspekulativem Kryptogeld erzielt werden sollen, ist es völlig sicher ein Betrug. Die Zahlen, die in irgendeiner Software angezeigt werden, sind völlig bedeutungslos. Der „persönliche Berater“, der schnell anruft, zum Erfolg gratuliert und dazu auffordert, noch mehr Geld hinterherzuschmeißen, „weil es garade so gut läuft und der Markt so günstig ist“, ist ein Betrüger. Alles, was er am Telefon sagt, ist Lüge. Wenn man sich seinen Gewinn aufs Konto überweisen lassen will, wird dafür eine hohe Transaktionsgebühr fällig, vor der zuvor niemals die Rede war und die man natürlich nicht von der Zahl bezahlen kann, die in der Software oder auf einer Website angezeigt wird, sondern mit Geld einer Zentralbank bezahlen muss. Danach bricht der Kontakt einfach ab, und man muss einsehen, dass man betrogen wurde, weil einem die Geldgier leichtgläubig gemacht hat. Es ist ja jeder schlau, aber einige leider erst hinterher. 😐️

Ja, Gier nenne ich das. Wer da einen sechsstelligen Betrag ablegt, hatte mit Sicherheit keine Geldprobleme. Andere verschulden sich, um die von Betrügern versprochenen „großen Gewinne“ mitzunehmen und davon später die aufgenommenen Schulden zurückzahlen zu können, aber das geht niemals in sechsstellige Bereiche an der Grenze zur dreiviertel Million Euro. Die Banken und selbst weniger seriöse Darlehensgeber möchten ja auch immer gern ihr Geld zurückbekommen, sie leben davon…

Jeder Mensch wird mit seinem Geld etwas besseres anfangen können, als solchen Betrügern den verfeinerten Lebensstil zu finanzieren. Deshalb drei kurze Merksätze, die vermutlich schon vor dieser zurzeit sehr häufigen Betrugsmasche schützen können, wenn man nur daran denkt:

  1. An einem Markt entsteht kein Geld aus dem Nichts. An einem Markt werden nur Geld und gehandelte Waren umverteilt. Nach den Handelsvorgängen gibt es genau so viel Geld wie vorher, aber einige haben mehr und andere haben weniger.
  2. Man kann sich kein Geld aus der Steckdose ziehen. Auch nicht aus der Netzwerksteckdose. Auch nicht mit so genannter „künstlicher Intelligenz“, und schon gar nicht mit Quantentechnologie. Solche Dinge werden nur angeführt, um Menschen, die davon nichts verstehen, zu beeindrucken und irrezuführen.
  3. Gier ist immer ein schlechter Ratgeber, auf den man niemals hören sollte. Schon gar nicht, wenn jemand mit großen Versprechungen an die Gier appelliert. Gier macht dumm. Klingt komisch, ist aber so. Betrüger wissen das genau, und keineswegs nur Betrüger im Internet.

Nähere Informationen gibt sicherlich gern die Polizei.

Schade übrigens, dass solche wichtigen „Verbraucherinformationen“ nur im politischen Sommerloch auf der Website der ARD-Tagesschau auftauchen.

Der Telegram-Kanal von ZDF „heute“

Mittwoch, 18. Juni 2025

Für eine Ansicht in Originalgröße auf das Vorschaubild klicken:

Screenshot des Telegram-Kanals von ZDF heute, in dem das ZDF auch die Reklame eines betrügerischen Reichwerdexperten transportiert: 'Der private Kanal ist jetzt geöffnet! Abonnenten von @xxxxxxKrypto verdienen +18.328€ pro Tag -- verpasse es nicht und fang jetzt an, Geld zu verdienen'.

Hier noch einmal zum leseleichten Genuss der Text der vom ZDF transportierten Werbung:

Der private Kanal ist jetzt geöffnet! Abonnenten von @xxxxxxKrypto verdienen +18.328€ pro Tag – verpasse es nicht und fang jetzt an, Geld zu verdienen

Ich kann das auch nur empfehlen. Wenn man sich bei diesem Kryptogeldbetrüger alle acht Wochen eine Million Øre aus der Steckdose zieht, dann bezahlt sich auch diese unverschämt hohe Rundfunkabgabe viel leichter. 😁️

Damit es auch weiter ernsthafte, gute und lebenspraktisch relevante Nachrichten der ZDF-heute-Redaktion für uns alle gibt, „kostenlos“ und überall. 🥳️

Den Screenshot habe ich bei @simona@pod.geraspora.de mitgenommen. Ich selbst nutze kein Telegram, kein WanzApp und keine anderen Angebote von Unternehmen, die jenseits der Vergällung erwünschter menschlicher Kommunikation mit völlig unerwünschter und oft offen intelligenzverachtender und spamartiger Reklame kein Geschäftsmodell finden können. Ich bin auch gern bereit, den Admins beim ZDF auf Anfrage – aber nur ohne Rechnung! – zu erklären, wie man einen XMPP-Server aufsetzt und pflegt. Es ist aber nicht so schwierig, und ein Rechenzentrum steht beim ZDF schon herum. Wie man eine Mastodoninstanz macht, ist im Hause ja schon bekannt, fragt einfach mal beim Team von Jan Böhmermann!

So viel Weichreite im Zerfall!

SPENDE

Sonntag, 23. Juli 2023

Oh, kriege ich schon wieder Geld, weil ich so eine schöne Mailadresse habe? Mal reinschauen:

<html><head><style> body {height: 100%; color:#000000; font-size:12pt; font-family:arial, helvetica, sans-serif;}</style></head><body><div>Karl Albrecht Jr. hat Ihnen eine Spende in Höhe von 9 Mio. € für wohltätige Zwecke überwiesen. Bitte antworten Sie zurück, um den Betrag einzufordern.</div></body></html>

Das übrigens in einer…

Content-Type: text/plain; charset=utf-8
Content-Transfer-Encoding: quoted-printable

…reinen Textmail. Ernsthaft!

Da kann man nur hoffen, dass sich der Idiot besser mit neun Megaeuro als mit HTML-formatierter Mail auskennt. Wenn er eine Mailsoftware und kein Spamskript genommen hätte, wäre ihm das jedenfalls nicht passiert… 🤭️

Die Monster aus dem Klo

Montag, 20. Juni 2011

Um die Menschen zu irrationalem und dummen Kaufen zu bewegen, muss ein Werber ihnen möglichst irrationale und dumme Vorstellungen in das Gehirn stanzen. Fragte ich mich früher schon des Öfteren, in welchem ansonsten so glänzenden Haushalt es denn die Wasserhähne mit den dicken Kalkkrusten gibt, die so gern für die „Zielgruppe“ Hausfrau in unser aller Werbefernsehen gezeigt wurden, so darf ich mich mittlerweile fragen…

Screenshot aus dem Werbefernsehen: 'Lebewesen' in der Toilette

Screenshot aus dem Werbefernsehen: 'Lebewesen' in der Toilette

…in wessen Toilette denn diese garstigen Monster hausen.

Oder hausen sie vielleicht einfach nur im kranken Kopf eines Werbers? Und versucht dieser Werber einfach nur, diese Ausgeburt seines kranken Kopfes in anderer Menschen (vor allem Frauen) Kopf zu projizieren, damit sie auch ja das so beworbene Produkt kaufen? Bevor ihnen noch eine Bakterie mit ihren spitzen Zähnen beim Defäkieren in die einladenden, prallen Rundungen der Pobacken beißt?

Wie Schwarzfahren und Klauen

Montag, 6. April 2009

Für Menschen, die das Internet benutzen wollen, sind die diversen Werbeblocker ein wirklicher Segen. Bei jenen Unternehmen, die auf Werbung setzen, sieht man das freilich etwas anders, etwa beim Nachrichten-Sender n-tv:

Den Einsatz von Software zum Ausblenden bzw. Unterdrücken von Werbung können und wollen wir nicht unterstützen. Solche Programme führen daher dazu, dass die Seite nicht oder nur teilweise nutzbar ist.

Natürlich können wir den Einsatz nicht verbieten. Das gilt aber auch für Schwarzfahren oder an der Supermarkt-Kasse vorbeimogeln […]

Werte Leute von n-tv.

Ich fühle mich von diesem Vorwurf kriminalisiert und beleidigt. Und das führt nicht dazu…

[…] Wenn Sie unsere Seite nutzen wollen, sollten Sie auch unser Geschäftsmodell akzeptieren: Die Finanzierung durch Werbeeinahmen. Es ist eine Frage des Anstands und des guten Benehmens, auf den Einsatz von Werbeblockern zu verzichten.

…dass ich meinerseits – so von euch zum einem Leistungserschleicher und Dieb gestempelt – auch nur eine Spur guten Benehmens zeigen werde. Ich glaube auch nicht, dass ein solcher Vergleich dazu geeignet ist, bei jemanden anders Einsicht in eure geschäftlichen Probleme zu schaffen. Gut, dass man auf eure großtenteils aus den Agenturmeldungen abgeschriebene Website nicht wirklich angewiesen ist.

Ende der Mitteilung. 👿

via Axel John

Telefonieren bei O2: Ein Glücksspiel?

Dienstag, 16. Oktober 2007

Die für O2 tätigen Werber müssen sich diese Frage gefallen lassen. Wer ausgerechnet die Metapher einer Spielhalle wählt, um ein Produkt anzupreisen, der hat eine recht unpassende Bildsprache gefunden – wer schon einmal Geld dort für ein flüchtiges, von Ärgernissen durchsetztes Vergnügen losgeworden ist, wird kaum etwas Gutes damit assoziieren.

Der Kunde in der leeren Spielhalle

So soll sich also der potenzielle O2-Kunde fühlen. Allein in einer riesigen, menschenleeren Spielhalle bei der mechanischsten und unpersönlichsten Weise des Zockens. Geld rein, Hörer abnehmen Hebel runterziehen und hoffen, dass man Glück hat. :mrgreen:

Die Schlampen laufen ein…

So sieht es also aus, das Spiel bei O2. Attraktive Mitmenschen rollen mechanisch vorbei, und wenn man Glück hat, dann kriegt man sie auch mal. Sonst – vielleicht sogar wie an wirklichen Zockkästen: meistens – hat man seine Münze umsonst eingeworfen. Bei den alten Telefonzellen hätte diese Metapher ja durchaus gepasst, aber auch damals hat das niemand so direkt gesagt…

Und wenn man ganz viel Glück hat, gibt es sogar DSL…

Und wenn man ganz viel Glück in der O2-Spielhalle hat, gibt es sogar DSL. 😆