Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „SEO“

Suchmaschinenoptimierung

Dienstag, 14. Mai 2013

Eine Mail von Peter KnoppOffenbar versucht auch die sich selbst „Peter Knopp“ nennende Gestalt einer angeblichen SEO-Klitsche mit ständig wechselnden Websites und Firmierungen den Preis „Aufdringlichster Spammer des Jahres“ zu ergattern. Ob diese Gestalt wohl Erfolg darin haben wird?

Guten Tag.

Ich bin Spammer. Meine Mail ist illegale Massenware. Ich habe keine verdammte Ahnung, wer sie sind und wie sie heißen.

Wir bieten Ihnen die Optimierung Ihrer Internetseite an. Dadurch kann Ihre Seite unter den ersten Zehn auf Google sein.
Unsere Fachleute stehen Ihnen mit ihrem technisch– informatischen Wissen zur Verfügung.

Ich nenne mich „wir“, weil das nach mehr klingt, als es ist. Ich habe ihnen schon vor ein paar Wochen genau den gleichen Text in ihr Postfach gemacht, aber damals habe ich es noch mit der Firmierung „WebProgress“ anstelle eines Namens versucht, der wie der Name eines Menschen klingt.

Wir gewährleisten die erhebliche Verbesserung der Webseite-Position.
Bei den nicht zufriedenstellenden Ergebnisse [sic!] garantieren wir die Rückerstattung der Kosten.

Obwohl ich ganz großer Spezialexperte bin, weiß ich immer noch nicht, was der Unterschied zwischen einer „Seite“ und einer „Site“ ist. Auch die peinlichen Fehler aus meiner vorherigen Spam habe ich nicht korrigiert. Wenn ich mir Mühe geben würde, könnte ich ja gleich richtig arbeiten und müsste nicht spammen.

Mit den aktuellen Codes erhalten Sie 15% Rabatt.

WP-RT-3988541 ( gültig bis zum 15.05.2013 )

Eine Sache habe ich immerhin an meinem Text geändert. Meine angeblichen Rabatt-Codes haben jetzt eine zeitlich beschränkte Gültigkeit, damit man auch schön schnell und unüberlegt zugreife. In meiner letzten Spam habe ich das noch nicht für nötig befunden, aber irgendwie muss ich es ja hinbekommen, dass Leute auf meinen Beschiss hereinfallen. Die Zeichenfolge im Rabattcode zu ändern, war mir dann allerdings zu viel Mühe.

Mehr Informationen entnehmen Sie bitte unserer Webseite:
http://www.seo-position.net

Und jetzt klicken sie sich endlich auf die Website… sorry… Webseite, die ich erst vor einer Woche eingerichtet habe – natürlich schön anonym, unter Verwendung eines Whois-Anonymisierers, damit es auch richtig unseriös aussieht.

Mit freundlichen Grüβen [sic!]

Was der Unterschied zwischen einem griechischen Beta „β“ und einem deutschen „ß“ ist, habe ich immer noch nicht verstanden. Dass die Zeichenkette „Grüβe“ damit ein ideales Filterkriterium zum Aussortieren meines Mülls geworden ist, kann ich ebenfalls nicht verstehen. Dafür müsste ich ja die Sprache beherrschen, in der ich spamme. Und weil ich die nicht verstehe, verwende ich in meiner HTML-formatierten Spam eben β anstelle von ß. Sieht ja auch ganz ähnlich aus…

SeoPosition

Auch aus einer früheren Version der Masche bekannt unter WebProgress. Und unter WebOpt.

Peter Knopp

Auch aus einer früheren Version der Masche bekannt unter Thomas Lipke. Weitere Namen folgen, wenn ich mit dem Namen „Peter Knopp“ durch keinen Spamfilter mehr komme.

http://www.seo-position.net

Auf meiner erst vor einer Woche eingerichteten Website… sorry… Webseite kann man nachlesen [Link auf eine archivierte Version], dass ich schon sehr lange im Geschäft bin: „Die über 10 jährige Erfahrung in der Internetbranche und die mehrjährige Aktivität auf dem Markt gewährleisten die ausgezeichnete Wirksamkeit und das hohe Niveau unserer Dienstleistungen“.

Wenn Sie unseren Newsletter abbestellen möchten, klicken Sie bitte hier.

Wenn sie noch mehr Spam haben wollen, teilen sie mir einfach mit, dass die Spam ankommt und dass sie da sogar reinklicken.

Quelle des oben verwendeten Bildes mit dem Facepalm am Schreibtisch: Wikimedia Commons, Urheber: LaurMG, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Webseite – Analyse.

Mittwoch, 8. Mai 2013

Danke für den Punkt am Ende des Betreffs, so musste ich diesen Müll nicht selbst aussortieren. Bitte immer so weitermachen!

Guten Tag,

mein Name ist Peter Knopp. Ich repräsentiere die Firma SeoPosition, die sich mit der Förderung der Firmen und mit der Optimierung der Internetseiten in den Suchmaschinen beschäftigt [sic! Die Seiten in den Suchmaschinen!].

Nach der Analyse Ihrer Internetseite [sic! Nur eine Seite!] haben wir Fehler im Code ermittelt, die einen groβen [sic! Mit griechischem Beta statt eines „ß“.] Einfluss darauf haben, dass Ihre Webseite eine niedrige Position in den Suchmaschinen, darunter auch in der wichtigsten, d. h. auf Google, einnimmt.

Unten stelle ich Ihnen die Zusammenstellung der wichtigsten ermittelten Fehler vor, die einen erheblichen Einfluss auf die Position Ihrer Webseite in den Suchmaschinen haben:

Internetseite: http://www.xxxxxxxx.de [von mir unkenntlich gemacht]

- eine zu groβe [sic!] Anzahl der Schlüsselwörter!
– es wurden auch die Fehler in der Struktur des HTML-Codes ermittelt.

Wir bieten Ihnen die Unterstützung seitens unserer Techniker an, um die o. g. Fehler auf der Seite zu beheben und die Position in den Suchmaschinen infolge der Optimierung Ihrer Internetseite zu verbessern.

Wenn Sie an einer weiteren Zusammenarbeit Interesse haben, bitten wir Sie um den Kontakt mit uns unter den Adressen:

http://www.seo-position.net/

Mit freundlichen Grüßen
SeoPosition
Peter Knopp

www.seo-position.net

– Wenn Sie unseren Newsletter abbestellen möchten, klicken Sie bitte:
http://www.seo-position.net/?page=unsubscribe

Einen schönen, sonnigen Tag, Herr Knopp,

sie werden doch sicherlich nichts dagegen haben, dass ich sie bei dem Namen anspreche, den sie sich für ihre Drecksspams ausgedacht haben.

Ich bin fasziniert von ihren außerordentlichen Fähigkeiten, zu denen auch der regelmäßige Wechsel des Namens und der Firmierung beim Versand inhaltlich identischer Spams gehört. Auch bereitet es mir zunehmend Freude, die Weiterentwicklung ihres Betruges zu verfolgen, über die sie mich mit regelmäßigen, wenn auch völlig unerwünschten Mails auf dem Laufenden halten. Zwar haben sie noch nicht die Könnerschaft erreicht, die für eine lukrative kriminelle Nummer erforderlich wäre, aber wenn sie im gegenwärtigen Tempo weitermachen, kann es sich nur noch um wenige Jahrzehnte handeln, bis sie mit ihrer angeblichen SEO-Klitsche dort ankommen, wo sie gern sein möchten.

Als ich sie im kalten März dieses Jahres kennenlernte – sie nannten sich damals noch Thomas Lipke und arbeiteten für webProgress – hatten sie schon fast den gleichen Text, und zwar mit genau den gleichen inhaltlichen und sprachlichen Schwächen und genau der gleichen Verwechslung eines „ß“ mit „β“, einem griechischen Beta. Das ist zugegebenermaßen ein Fehler, der einem schon einmal passieren kann, wenn man gar kein Deutsch spricht oder das richtige „ß“ nicht auf der Tastatur findet und sich auch nicht über ein Hilfsmittel seines Betriebssystemes zu behelfen weiß – jeder Deutsche kennt so etwas aus Bedienungsanleitungen zu billigen chinesischen Produkten.

Allerdings haben sie damals noch nicht die von ihnen entdeckten „Fehler im Code“ meiner „Webseite“ näher spezifiziert, so dass die Behauptung ein kleines bisschen blöde klang.

Das haben sie aber freundlicherweise in ihrer nächsten Mail, einige Wochen später, nachgeholt, allerdings so durchschaubar und stümperhaft daneben, dass das bei mir eine spontane Heiterkeit auslöste. Erstaunlicherweise hießen sie immer noch „Thomas Lipke“, doch die Unternehmung, die auf ihrer Website eine „über 10 jährige Erfahrung in der Internetbranche“ zu haben zusagte, war inzwischen auf eine andere Domain umgezogen – vermutlich, damit man sie nicht so leicht durch Benutzung einer Suchmaschine finden kann. :mrgreen:

Nur wenige Tage zogen ins Land, da schrieben sie mir noch eimal ihren alten Text – allerdings zur Abwechslung mal wieder, ohne sich selbst einen Namen zu geben. Apropos Abwechslung: Im Verlaufe von nur sechs Tagen waren sie schon wieder auf eine neue Domain umgezogen. Unter dem Aspekt der Auffindbarkeit durch Suchmaschinen ist ein solches häufiges Umziehen nicht gerade eine gute Idee – schon gar nicht, wenn die alten Websites mit identischem Content verfügbar bleiben. Man könnte ja fast glauben, für ihre geschäftliche Anwendung ihrer „technisch-informatischen“ Kenntnisse sei es viel wichtiger, dass ihre unerwünschte Massenpest durch die Spamfilter kommt, als dass irgendeine Website mit Google oder einer sonstigen Suchmaschine sicher gefunden werden kann.

Und heute morgen sah ich voller Entzücken ihren nächsten Versuch. Diesmal haben sie eine ganz großartige Idee gehabt, sie haben auch noch reingeschrieben, auf welche Website… oh sorry, ich meine natürlich „Webseite“… sich ihre „Analyse“ bezieht. Das ist bei jemanden, der mehr als eine Website betreut, eine gar nicht so dumme Angabe, also gut, dass sie daran gedacht haben. Ich befürchte allerdings, dass sie da gar nicht selbst dran gedacht haben, sondern dass diese Verfeinerung die Folge davon ist, dass sie von einem weniger aufgeweckten Zeitgenossen trotz ihrer Spam mit einem richtigen Dienstleister verwechselt wurden und sich deshalb mit der Frage konfrontiert sahen, welche der vielen Websites eigentlich gemeint sei. Von dieser Verfeinerung abgesehen, haben sie den Text nicht weiter verändert – wenn man einmal davon absieht, dass sie nun einen Namen, eine Firmierung und eine Internetadresse verwenden, mit der sie wieder durch die Spamfilter kommen.

Ich freue mich ehrlich gesagt schon auf ihre nächste Massenmail, um zu sehen, welche minimale Verfeinerung sie sich dann einfallen lassen.

Ihr sie regelmäßig „genießender“
Nachtwächter

SEO-Analyse Ihre Webseite.

Donnerstag, 25. April 2013

Wie, nur für eine Seite mal wieder?

Guten Tag,
in Anschluss an die vorherige Nachricht schicke ich Ihnen die Ergebnisse der kostenlosen Analyse Ihrer Internetseite: http://spam.tamagothi.de

Deinen Namen kenne ich nicht. Obwohl ich deine eine „Internetseite“ kostenlos analyisiert habe, ist mir darin dieses Impressum nicht aufgefallen. Aber komm, das kennst du doch schon, denn ich habe dir vor ein paar Wochen schon einmal in dein Postfach gemacht, und da wusste ich auch nicht, wer du bist. Davon, dass ich dich jetzt alle sechs Wochen mit meinem Dummfug zuballern möchte, war da zwar nicht die Rede, aber ich kann trotzdem mal darauf Bezug nehmen und so tun, als handele es sich dabei um einen ganz großen, wenn auch von dir nicht weiter eingeforderten und vermutlich völlig unerwünschten Service.

Und jetzt gehts in die Vollen, hier sind die Fehler, die der Grund dafür sind, dass Google deine eine „Seite“ nicht mag:

Unten stelle ich Ihnen die Zusammenstellung der wichtigsten ermittelten Fehler vor, die einen erheblichen Einfluss auf die Position Ihrer Webseite in den Suchmaschinen haben:

- eine zu groβe Anzahl der Schlüsselwörter!
– es wurden auch die Fehler in der Struktur des HTML-Codes ermittelt.

Aha, ich habe Fehler in der Struktur des HTML-Codes¹. Wenn eine Aussage, die ich bequem selbst prüfen kann, schon nicht stimmt, dann glaube ich die zweite Aussage, die hinter einem Ausrufezeichen zu verbergen sucht, dass ihr irgendwie etwas Inhaltliches fehlt, doch erst recht. (Was in diesem Kontext mit „Schlüsselwörter“ gemeint ist, bleibt unklar. Das entsprechende Meta-Tag aus dem Web-Neolithikum kann jedenfalls nicht gemeint sein, das benutze ich gar nicht.)

Immerhin kennt sich der Spammer mit Internet-Technik aus, er weiß sogar, wie man eine UTF-8-codierte Mail schreibt. Was so ein komisches „ß“ ist, weiß er allerdings nicht, und verwendet stattdessen ein griechisches Beta „β“.

Wir bieten Ihnen die Unterstützung seitens unserer Techniker an, um die o. g. Fehler auf der Seite zu beheben und die Position in den Suchmaschinen infolge der Optimierung Ihrer Internetseite zu verbessern.

Wir sind ganz große Suchmaschinenmagier, die genau wissen, wie „gut“ ihr Hokuspokus ist. Das siehst du schon daran, dass wir für unsere eigene Website nicht etwa unseren eigenen, faulen SEO-Zauber machen, sondern lieber auf das asoziale und illegale Werbemittel der Spam setzen. Komm, für etwas, das wir selbst als wirkungslos einschätzen, gibst du uns doch gern 240 Euro. Und komm, du lässt bestimmt auch gern ein paar Spammer an deinem Webserver mit der fetten Internetleitung rummachen, die werden die nie und nimmer für den Spamversand und für Kriminelles missbrauchen. Ganz dickes Spammerehrenwort.

Wenn Sie an einer weiteren Zusammenarbeit Interesse haben, bitten wir Sie um den Kontakt mit uns unter den Adressen:

http://www.web-opt.net/

Hey, du hast Spam von uns bekommen und hast jetzt die Arbeit, sie löschen zu müssen. Das ist doch schon eine „Zusammenarbeit“. Wenn du die fortsetzen willst, klick einfach in die Spam rein!

Wundere dich nicht darüber, dass wir inzwischen unsere Internetadresse gewechselt haben. Beim letzten Mal war es noch www (punkt) web (strich) progress (punkt) net, aber jetzt nehmen wir lieber www (punkt) web (strich) opt (punkt) net. Diese neue Domain haben wir vorgestern erst registriert. Das ist jetzt zwar nicht so toll für die Suchmaschinen, die ja angeblich unser Geschäft sind, aber das machen wir auch für ganz andere Maschinen, nämlich für die ganzen Spamfilter. Damit unsere betrügerischen Schrottmails nicht immer aussortiert werden. Denn wir leben nicht von SEO, wir leben von der Schrotmunition der Spam und davon, dass immer wieder einmal naive Leute auf unser hohles Geschwafel hereinfallen.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Lipke

Mit aufdringlichem Gruß
Dein Spammer, der es wohl noch ein paar Mal probiert…

http://www.web-opt.net/

…und zwar jedes Mal mit einer anderen Website.

Wenn Sie unseren Newsletter abbestellen möchten, klicken Sie bitte:
http://www.web-opt.net/?page=unsubscribe

Wenn sie den Spammern mitteilen wollen, dass sie die Spam lesen und sogar noch bereit sind, da reinzuklicken, dann tun sie das bitte einfach. Dieser Klick wird Folgen haben.

¹Der eine vom W3C-Validator erkannte „Fehler“ mit dem role-Attribut ist ein kleiner Vorgriff auf XHTML 2. Er ist mir bewusst, und er verändert nichts Ungewünschtes an der Semantik, die von Suchmaschinen ausgewertet wird. Ganz im Gegenteil.

SEO-Spamsau: printfolien.de

Dienstag, 23. April 2013

Die grunzende SEO-Kommentarspamsau des Tages: printfolien.de

Ein offensichtlich im Auftrag der unter printfolien (punkt) de auftretenden Klitsche arbeitender Kommentator ist der Meinung, dass der folgende, unter vollkommener Hirnabstinenz erstandene Kurztext eine angemessene Äußerung im Kontext eines etwas angestaubten Textes mit einer Kurzanleitung für die Konfiguration der Twitter Tools 2.4 für WordPress sei:

Name: banner
Homepage: printfolien (punkt) de
IP-Adresse: Dynamische Adresse von Hansenet (Hamburg)

Kommentar:
Bei printfolien.de bedruckte Folien online kalkulieren und bestellen

Allerdings hat der hirnfreie Menschstummel sich nicht mit diesem einen mutmaßlich handgeschriebenen oder über das Clipboard transportierten Kommentar begnügt, da waren noch einige mehr, und zwar zum gleichen Artikel, der aus der Sicht dieses von seiner Mutter mit lustigen Keyword-Namen gestraften, mutmaßlich professionellen Webvermüllers offenbar besonders geeignet für solche „Anwendungen“ einer Kommentarfunktion ist. Zum Beispiel der hier:

Name: digitaldruck druckerei
Homepage: http (doppelpunkt) (doppelslash) www (punkt) printfolien (punkt) de (slash) Folien (slash) Folie (strich) weiss (strich) glaenzend (strich) selbstklebend (strich) inkl (strich) Digitaldruck (strich) 4 (strich) J (strich) ha (doppelpunkt) (doppelpunkt) 31 (punkt) html
IP-Adresse: Dynamische Adresse von Hansenet (Hamburg)

Kommentar:
printfolien.de ist ein kompetenter Werbepartner für klein- und mittelständige Unternehmen

Der in solchem Internetgebrauch mitschwingenden Auffassung, dass das eigene Angebot ohne Verwendung von spammiger Suchmaschinenmanipulation keinen Menschen interessieren würde, schließe ich mich natürlich vollständig an. Wie jemand die Qualität seiner eingenen Dienstleistung einschätzt, wenn er zu einer solchen Auffassung kommt, überlasse ich der Auffassungsgabe von Menschen, die mit einem handelsüblichen Gehrin ausgestattet sind. Vermutlich wird jeder zu einer ähnlichen Auffassung kommen wie ich und sich deshalb im Bedarfsfall nach einem anderen Anbieter umschauen.

Ich werde mir auch in Zukunft immer wieder einmal einen dieser „Kommentatoren“ rauspicken, die mit verlinkten Keywords die Indizes der Suchmaschinen beeinflussen wollen, auf dass die Menschen nicht mehr das finden, was sie suchen, sondern das, was die SEO-Kommentarspammer sie finden lassen wollen. Diese „Kommentare“ sind reine Spam, ein asozialer, widerwärtiger und böser Missbrauch von Kommunikationskanälen auf Kosten vieler anderer Menschen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Formen der Spam steht hier jedoch ein Verursacher mit Sicherheit fest – eben der Betreiber der so „hochgebrachten“ Website. Es kann sich auch nicht um Sabotage durch den Mitbewerb handeln, denn niemand kann ein Interesse daran haben, dass sein Konkurrent einen Vorteil am Markt erlangt. Deshalb werde ich diese Websites, die ganz sicher von Leuten betrieben werden, die selbst spammen oder Spam bei anderen Leuten in Auftrag geben, hier immer wieder unter Namensnennung, aber ohne Link erwähnen und als Spammer brandmarken. Wenn sie eine gewerbliche Website betreiben und eine solche „lobende Erwähnung“ nicht wünschen, kann ich ihnen nur empfehlen, auf das gleichermaßen asoziale wie illegale Werbemittel der Spam zu verzichten. Sie könnten es ja mal mit Inhalten versuchen, die auch Leser anziehen.

Testosterone enanthate 250 mg

Sonntag, 21. April 2013

So lautete der „Name“ – der natürlich mit einer ganz tollen Homepage eines ganz tollen „Apothekers“ verlinkt war – des wohl mit weniger als 250 mg Hirnes ausgestatteten Datenverkehrsteilnehmers, dessen ebenfalls tolles und sprachlich hochkreativ vorgehendes Spamskript den folgenden spamdadaistischen Kommentar hinterließ:

Aber will Kommentar auf einige allgemeine Dinge , Die Website -Stil perfekt ist , ist der Inhalt realen superb. « Verdienen Sie aber nicht brennen. « von B. J. Gupta .

Nein, Spammer, ich werde nicht brennen… 😀

„Social Media Widget“ für WordPress

Donnerstag, 11. April 2013

Plugin-Spam, die WordPress um eine im Regelfall unerwünschte Zusatzfunktion „anreichert“, ist das recht beliebte „Social Media Widget“ für WordPress.

Mitarbeiter der Sicherheitsfirma Sucuri haben das WordPress Social-Media-Widget Version 4.0 als Quelle von Spam ausgemacht. Es soll Werbe-Spam der Sorte „Pay Day Loan“ auf Webseiten einschleusen […] Das Widget führt ein PHP-Skript von einer Drittanbieter-Seite aus – der Code zum Einschleusen von Spam wurde sogar etwas optimiert.

Die ganze Geschichte gibts bei Heise Online¹

Es gibt eben keinen Kanal, über den nicht gespammt wird – die „bequemen“ Plugin-Updates und -Installationen moderner CMS- und Blogsysteme können von Schurken leicht dazu verwendet werden, aus einer persönlichen oder gar gewerblichen Website eine kriminelle Spamschleuder des üblen SEO-Packs zu machen. Das entsprechende Plugin für Joomla ist übrigens ebenfalls betroffen.

Auch, wenn mittlerweile eine bereinigte Version heruntergeladen werden kann: Ich würde einem Software-Anbieter, der sich mit Spam versucht hat, nicht das Privileg einräumen, noch einmal auf einem von mir (übrigens auch juristisch) verantworteten Serverrechner Code auszuführen. Eine Enschuldigung wie diese [Die schnelle Übelsetzung ist von mir]…

Es tut uns wirklich leid, dass wir diese Einfügung von Spam zugelassen haben. Wir haben mit unserem Plugin-Code den falschen Leuten vertraut und übernehmen die volle Verantwortung. Wir sind im Grunde genommen ein Marketing-Unternehmen, wir sind in Wirklichkeit keine Entwickler. Deshalb mussten wir für größere Updates und Verbesserungen Hilfe außerhalb unseres Hauses suchen. Einige dieser Leute betrogen uns und missbrauchten unser Vertrauen und unsere Unerfahrenheit. Wir hatten keine Vorstellung davon, dass der schädliche Code tatsächlich schädlicher Code war oder so etwas tun könnte. Wir gingen einfach nach dem, was uns von den Leuten erzählt wurde, denen wir mit dem Plugin-Code vertrauten. Wir werden diesen Fehler nicht noch einmal machen.

…wirft nicht nur die Frage auf, wie in diesem Fall über solche Sprechblasen hinausgehend das Übernehmen von Verantwortung aussehen soll; einer Verantwortung, die so richtig „voll“ übernommen wird, damit man die kalte Pflichtübung dieser Phrase auch deutlich spüre. Was wird die Entschädigung für mehrere hunderttausend Blogbetreiber sein, die infolge der SEO-Spam in ihrem Blog von Google abgestraft wurden und die in den Browsern nur noch mit einer Warnmeldung wegen schädlichen Codes angezeigt werden? Ja, Google straft Spamschleudern ab. Und wer jemals eine Leiche verstecken muss, der sollte einfach die zweite Seite eines Google-Suchergebnisses nehmen, das ist ein verdammt guter Ort, an den niemals jemand nachschauen wird. :mrgreen:

Nein, diese Entschuldigung zusammen mit dem Rest des Textes belegt auch, dass es nicht die geringste Qualitätssicherung gegeben hat – Marketing-Leute (das sind gewerbsmäßige, also für diese Sauerei „Leistung“ bezahlte Lügner) wollten sich einen werbewirksamen Namen als Plugin-Entwickler machen und hatten leider von Tuten und Blasen keine Ahnung, so dass man ihnen jeden Code andrehen konnte. Warum sollten die beim nächsten Mal besser sein? Weil sie es versprechen? Mit ihrem tollen Namen „Blink Web Effects“? Nachdem sie im Support-Forum die „volle“ Verantwortung übernommen haben? Wer dabei Vertrauen schöpft, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Ich bin mir sicher, dass es Alternativen zu den Plugins dieser Spamklitsche gibt, die in der Entschuldigung noch einmal deutlich gemacht hat, dass man „ihren“ Code auf keinem Server ausführen sollte, an dem einem etwas liegt.

¹Ein warmes Danke in die Karl-Wiechert-Allee, dass ich auch unter den Bedingungen des demnächst gültigen Leistungsschutzrechts bei meinem Link auf Heise ein angemessenes Zitat verwenden darf…

Webseite

Dienstag, 5. März 2013

Schön, nur eine Seite! Das ist nicht so viel Stoff wie eine ganze Website.

Guten Tag, mein Name ist Thomas Lipke. Ich repräsentiere die Firma webProgress, die sich mit der Förderung der Firmen und mit der Optimierung der Internetseiten in den Suchmaschinen beschäftigt.

Guten Tag, ich habe keine Ahnung, wer du bist. Für mich selbst habe ich mir einen Namen ausgedacht, der klingt, als könnte ich ihr Nachbar sein. In meinem Deutsch schwingt allerdings so viel slawische Ausdrucksweise mit, dass das niemanden zu überzeugen vermag. Ansonsten optimiere ich Internetseiten in Suchmaschinen und lerne Deutsch, indem ich ein Wörterbuch von A bis Z durchlese.

Nach der Analyse Ihrer Internetseite haben wir Fehler im Code ermittelt, die einen groβen Einfluss darauf haben, dass Ihre Webseite eine niedrige Position in den Suchmaschinen, darunter auch in der wichtigsten, d. h. auf Google, einnimmt.

Nach der Analyse ihrer einzigen Seite im Internet haben wir natürlich nicht das Impressum gefunden, um sie namentlich ansprechen zu können, sondern ominöse Fehler, die nur wir sehen können.

Wir bieten Ihnen die Optimierung Ihrer Internetseite an. Dadurch kann Ihre Seite unter den ersten Zehn auf Google sein.

Wir bieten ihnen an, kostenpflichtig zwei Minuten lang unter monotonem Sang „Guhgell! Hoch! Guggel! Top!“ unsere Voodoo-Rassel zu schwingen. Dadurch kann ihre einzige kleine Seite im Internet durchaus auf die erste Stelle in Google kommen. Es ist nur sehr unwahrscheinlich.

Unsere Fachleute stehen Ihnen mit ihrem technisch– informatischen Wissen zur Verfügung.

Unsere Fachleute wissen nicht einmal, was der Unterschied zwischen einer Site und einer Seite ist.

Wir gewährleisten die erhebliche Verbesserung der Webseite-Position. Bei den nicht zufriedenstellenden Ergebnisse garantieren wir die Rückerstattung der Kosten.

Wir wollen ihnen für Bullshit Geld aus der Tasche ziehen. Wir versprechen ihnen tolle Sachen wie „erhebliche Verbesserungen“ mit der Zusage „Geld zurück“, aber wir sind anonym auftretende, asoziale Spammer, von denen sie niemals wieder etwas hören werden.

Mehr Informationen entnehmen Sie bitte unserer Webseite: http://www.web-progress.net

Wenn sie noch mehr lustige Lügen von angeblichen Technikern hören möchten, besuchen sie eine Website, die ohne Spam niemand kennte – denn für unsere eigene Website setzen wir ganz großen SEO-Magier, die wir sonst jede noch so nichtsnutzige, verrottete Seite in die Top 10 bei Google bringen wollen, nicht etwa auf unsere eigenen Künste, sondern auf das asoziale und illegale Werbemittel der unerwünschten Massenmail. Die paar Dummköpfe, die auf uns reinfallen, bemerken solche Schwächen nicht.

Und die Dummköpfe wundern sich auch nicht darüber, dass wir die Domain unserer tollen SEO-Klitsche erst vorgestern registriert haben, weil sie gar nicht wissen, wie man solche öffentlich zugänglichen Daten herausbekommt – wer so viel technisches Verständnis hat, dass er whois -H an einer Kommandozeile tippen kann, gehört eh nicht zur Zielgruppe. Der kann dann auch ruhig bemerken, dass der Name des Registrars dieser Domain über einen dieser Whois-Anonymisierer versteckt wurde, was für geschäftliches Auftreten eher ein bisschen… ähm… unkonventionell ist¹. Dass die unbeholfen formulierten Texte auf unserer tollen Website gar nicht klingen, als hätten wir erst vor zwei Tagen angefangen

Die über 10 jährige Erfahrung in der Internetbranche und die mehrjährige Aktivität auf dem Markt gewährleisten die ausgezeichnete Wirksamkeit und das hohe Niveau unserer Dienstleistungen.

…fällt diesen Leuten, die eh nicht die Zielgruppe unseres Betruges sind, also gar nicht weiter auf.

Mit freundlichen Grüβen
Thomas Lipke
WebProgress – http://www.web-progress.net

Mit mechanischem Gruß
Ein stümperhafter SEO-Spammer mit ausgedachtem Namen

Wer noch mehr über diesen Bullshit lesen möchte oder vielleicht glaubt, dass Angebot dieser Leute könnte doch (und trotz der asozialen und illegalen Spam) für ihn nützlich sein, schreite bitte einfach gemächlich und in würdevoller Haltung in die Schandhalle der Spam und schaue sich dort die zum Verwechseln ähnliche Nummer an, die unter der Bullshit-Firmierung SEOWeb lief!

¹Das Verstecken der Registrierungsdaten über einen derartigen Dienstleister kann für Privatleute, die aus dem einen oder anderen Grund nicht möchten, dass ihre Postanschrift, ihre Mailadresse für technische Anfragen sowie ihre Telefonnummer frei über das gesamte Internet abrufbar sind, vollkommen sinnvoll sein – zum Beispiel zum Spamschutz. Bei geschäftlichen Internet-Auftritten ist es jedoch im Regelfall hoch erwünscht, dass der Kontakt in jeder Hinsicht einfach und unproblematisch ist. Außer natürlich, man macht weniger seriöse Geschäftchen.

pilipinas.ch Advertising Inquiry

Dienstag, 19. Februar 2013

Hello ,

Ich habe keine verdammte Ahnung, wie du heißst.

My name is Catherine and I am an Advertising Buyer for TravelOutreacher.com. I am contacting you on behalf of a client I work with in the travel industry. I’d like to inquire about a possible advertising opportunity on your site http://pilipinas.ch.

Für mich selbst habe ich mir einen hübschen Namen ausgedacht. Ich arbeite für eine Website, die ohne die Pest der Spam und der besonders fragwürdigen SEO-Maßnahmen vermutlich keinen Menschen interessieren würde. Ich spamme dich zu, weil ich irgendwelche Links auf allen möglichen, wahllos ausgewählten Sites im Web haben will, die zu einer gewiss nicht empfehlenswerten Site führen. Wie ich auf die Idee komme, dass du die von mir angegebene Website betreibst, weiß ich selbst nicht. Im Impressum stehst du dort nämlich nicht.

Aber dass ich nicht in so ein Impressum schaue, siehst du ja schon daran, dass ich dich nicht mit Namen anspreche, oder?! Du gehst mir nämlich völlig am Arsche vorbei, ich will nur Google manipulieren.

Does your site offer advertising options? If so, would you be interested in discussing rates and availability?

Komm, sei schon nicht so. Verwandle deine Seite in eine Linkschleuder zur Google-Manipulation, damit unsere Spam auch Suchergebnisse manipuliert. Kriegst auch irgendwas wertloses dafür zurück. Großes Spammerehrenwort.

Sincerely,
Catherine Finn

catherine (punkt) f (at) traveloutreacher (punkt) com

Mit mechanischem Gruß
Dein SEO-Linktausch-Spammer

P.S. If you’re not the appropriate contact for this inquiry, could you please redirect me to a colleague whom I may speak to regarding this request?

PS: Wegen der Schrotmunition meiner Drecksspam muss ich davon ausgehen, dass mein massenhaft mechanisch hergestellter, kommunikativer Sondermüll auch bei Leuten landet, die gar nichts damit anfangen können. Bitte sei so lieb, hilf einem Spammer und leite die Spam an die richtige Adresse weiter.

Und stör dich nicht an dem Zählpixel in der HTML-Mail, der nach Hause telefoniert, dass die Mail bei dir angekommen ist und betrachtet wurde.