Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Mai 2010

Lohn

Sonntag, 16. Mai 2010

Na, hat jemand Lust, als Hilfsgeldwäscher für die Mafia zu arbeiten und anstelle der richtigen Schurken Besuch von der Kripo zu bekommen und den Staatsanwalt, den Richter und die Justizvollzugsanstalt kennenzulernen? Denn ist das hier genau das richtige Angebot:

Jobangebot

Wir bieten Ihnen einfache Arbeit an, die keine spezielle Fertigkeiten und keine Geldanlagen verlangt. Sie können diese Arbeit mit Ihrer Hauptarbeit vereinbaren. Mit uns können Sie leicht 5000-6000 Euro pro Monat verdienen, dabei brauchen Sie für diese Arbeit 2-3 Stunden pro Tag 1-2 Mal pro Woche.

Aha, man muss nichts können und kaum arbeiten, kommt aber dafür auf tausende von Euro im Monat. Und? Was macht man da? Die Spam ist da ganz offen:

Kurze Beschreibung der Tätigkeit:
Ihre Aufgabe ist, Geldüberweisungen auf Ihr Konto zu erhalten, das Geld in bar abzuheben und abzüglich Ihrer Provision unserem Agent per System der Bargeldüberweisungen Western Union oder Money Gram zu überweisen. Gewöhnlich überweisen wir auf Ihr Konto 4000-6000 Euro. Ihre Provision wird 20 % (20 Prozenten) von jeder Geldüberweisung ausmachen. Ihre Provision (20 Prozenten) bekommen Sie, sofort nach dem Geldeingang auf Ihr Konto. Auf diese Weise wenn Sie 6000 Euro auf Ihr Konto erhalten, verdienen Sie 1200 Euro. Sie können Ihre Provision gleich abheben oder auf dem Konto lassen. Die restliche Summe 4800 Euro sollen Sie am Tag des Geldeingangs in bar abheben und unserem Agent per Western Union oder Money Gram überweisen (Gebühr für Überweisung bezahlen wir). Zeitaufwand für diese ganze Arbeit beträgt nicht mehr als 3 Stunden. Wenn Sie 2 Überweisungen pro Woche erhalten werden, können Sie nicht weniger als 6000 Euro von jedem Konto pro Monat verdienen.

Oder kurz gesagt: Diese Gangster brauchen die Dienstleistungen einer Bank, wollen sich aber lieber nicht an eine richtige Bank wenden – denn dort gibt man ja so etwas wie einen Namen und eine Anschrift an, die auch überprüft wird. Deshalb ziehen sie es vor, über millionenfache Spam ein paar Leute zu suchen, die für sie Bank spielen, und dass die Gangster anonym bleiben, ist ihnen eine „Gebühr“ für diese Dienstleistung wert, die man bei jeder Bank zu Recht als Wucher bezeichnen würde.

Und das alles ist…

Diese Tätigkeit abweichend von den meisten Angeboten, die Sie per e-Mail bekommen, verletzt nicht Gesetze von BRD. Es gibt überhaupt kein Risiko für Sie. Sie werden keinen Verdacht bei der Bank und bei der Steuerbehörde erregen, wenn Sie 1-2 Geldüberweisungen pro Woche auf jedes von Ihren Konten bekommen werden.

…ohne Risiko. Außer vielleicht dem Risiko einer Verurteilung wegen Geldwäsche oder dem Verstoß gegen das Kreditwesenkontrollgesetz. Nähere Fragen werden in der nächsten Dienststelle der Kriminalpolizei gern erschöpfend beantwortet.

Mehr als 200 Menschen arbeiten mit uns schon längere Zeit in verschiedenen Städten Deutschlands. Wir vergrößern jetzt unser Geschäft und suchen neue Mitarbeiter.

Schon klar, eine namenlose Firma, die keine Website hat, millionenfache Spam mit gefälschtem Absender durch das Internet schickt und hier kein Bankkonto eröffnen möchte, expandiert gewaltig. :mrgreen:

Wenn Sie Interesse an diesem Arbeitsangebot haben, schicken Sie uns folgende Daten auf unsere e-Mailadresse de (at) datun-m.com:

Also nicht daran stören, dass man diese Mail nicht durch einen Klick auf Antworten in der Mailsoftware beantworten kann, und auch nicht weiter darüber verwundern, dass…

1.Vorname
2.Nachname
3.Straße
4.Stadt
5.Telefonnummer (Handy, Festnetz)

…die Halunken nicht wissen, mit wem sie es überhaupt zu tun haben. Schließlich würde ja jeder einem völlig unbekannten und unbeaufsichtigten Menschen zwölf lila Lappen in die Hand drücken und darauf vertrauen, dass er sich damit nicht aus dem Staub macht.

[Wer jetzt auf doofe Ideen kommt: Diese Mail stammt von organisierten Schwerkriminellen, die nicht lange fackeln! Gar nicht weiter darüber nachdenken!]

Unser Manager kontaktiert Sie in möglichst kürzer Zeit und antwortet gerne auf Ihre Fragen. Beeilen Sie sich, Zahl von Stellenangeboten ist begrenzt!

Die Anzahl der Atome im Universum ist ebenfalls begrenzt.

Diese Spam wurde maschinell erstellt und ist ohne Unterschrift gültig. Und wer dumm ist…

Unsere Organisation entschuldigt sich, wenn unser e-Mail Sie gestört hat. Ihre e-Mailadresse wurde aus offenen Quellen genommen. Falls dieses e-Mail Ihnen falsch geschickt wurde und Sie Ihre e-Mailadresse aus unserem Verteiler löschen möchten, schicken Sie ein leeres e-Mail auf folgende e-Mailadresse: del (at) datun-m.com:

…kann den Spammern noch einmal mitteilen, dass die Mail auch ankommt. So bleibt das Postfach nicht leer und man hat immer wieder etwas Hübsches zu lesen, darf sich aber nicht darüber wundern, dass richtige Kommunikation in einem Berg von Müll untergeht.

Ach ja, und diesen Versuch, mit aufwändig gestalteten HTML-Mails die Empfänger zu verblenden…

Das sieht doch sehr zerschossen aus, wenn man die HTML-Mail darstellen lässt

…sollten diese Verbrecher auch noch ein bisschen üben. So muss man ja nicht einmal mehr den Text lesen, um zu bemerken, wie „seriös“ dieses Angebot ist.

„Like-it-Button“ jetzt auch hier

Samstag, 15. Mai 2010

Dieser komische „Button“ mit der Aufschrift „Like“ unter den Artikeln ist meine Reaktion auf das fragwürdige Facebook-Geschäftsmodell, das auf offene Spamwerbung nach außen und Nachrichten mit gefälschtem Absender nach innen setzt und auch ansonsten den Menschen mit allerlei Unverschämtheiten und Dreistigkeiten gegenübertritt. Der Text, der damit verlinkt ist, ist für Facebook nicht gerade schmeichelhaft, und er soll es auch nicht sein.

Wenn jemand Gefallen an diesem Button findet: Es handelt sich um ein WordPress-Plugin, das ich zum freien Download gestellt habe und unter Piratenlizenz lizenziere, damit damit auch wirklich jeder machen kann, was er mag. Es ist ein sehr einfaches Plugin, das auch sehr leicht angepasst werden kann.

Schau dir meine Fotos auf Facebook an – von dir ist bestimmt auch eins dabei

Samstag, 15. Mai 2010

Es ist selten, dass ich Unternehmen beim Namen nennen kann, die mein Postfach mit Spam vermüllen, aber in diesem Fall kann ich es – denn „Facebook“ hat eine so unerschütterliche Selbstgewissheit beim Geschäftemachen und Spammen, dass man dort schon seit Monaten auf offene Spamreklame setzt, um immer noch mehr Leute zu Anwendern einer kommerziellen Website mit undurchschaubarer Haltung zum Datenschutz zu machen. Diese Mail stammt völlig klar von „Facebook“, sie kommt vom Server mx-out (punkt) facebook (punkt) com, sie ist heute morgen bei mir eingetroffen und nur eine von etlichen Mails der gleichen Strickweise, die mir immer wieder völlig unverlangt von Facebook zugestellt werden (zum Vergrößern und bequemen Lesen in das Vorschaubild klicken):

Screenshot einer ganz normalen Spam, wie sie in Massen von Facebook versendet wird, um Leute zu Anwendern einer kommerziellen Website zu machen

Ich hatte dergleichen in den letzten acht Monaten mehrere hundert Mal, und in der Anfangsphase dieser Spamkampagne habe ich in sehr galligem Ton, aber doch begründet „Facebook“ als ein Unternehmen benannt, das auf Werbung durch Spam setzt. Ich finde es nach wie vor schrecklich, dass Facebook trotz seiner offenen und verachtenswerten, über viele Monate durchgezogenen Spammerei immer noch genügend Leute zu finden scheint, die gerade darauf anspringen. Bei mir landen derartige Mails seit langer Zeit dort, wo sie von ihrer Natur her hingehören, nämlich im glibberigen Sieb des Spamfilters, wo sie mit den Anpreisungen von Pimmelpillen, Betrugscasinos, „Geschäftsvorschlägen“ aus Nigeria und allerlei Versuchen, Rechner mit Schadsoftware zu übernehmen, eine ekelhafte Einheit bilden.

Offenbar setzt „Facebook“ in dieser Spamwerbung – wie auch sonst beinahe jeder kriminelle Spammer – dabei auf immer alarmierendere Betreffzeilen. Was anfangs mit dem Geschwafel von einer „Einladung“ begann, kann jetzt schon einmal ankündigen, dass Fotos von mir auf der Dreckssite von „Facebook“ veröffentlicht sind, um beim Empfänger die gewünschte Alarmstimmung zu verursachen, die den kritischen Geist ausschaltet und so die Bedingungen dafür verbessert, dass jemand in einer derartigen Spam herumklickt oder sich sogar bei „Facebook“ anmeldet, um zu sehen, was an Bildmaterial von ihm im Internet kursiert. Zu dieser widerwärtigen Methodik passt es, dass seit einigen Tagen ein Nutzer von „Facebook“ sogar Leute zu dieser Dreckssite „einladen“ kann, ohne dass er selbst davon weiß, und so etwas ist kein Einzelfall. Auch in solchen Nachrichten mit vorsätzlich gefälschtem Absender zeigt sich eine für Spam typische Methodik, und ich wäre angesichts der offenen Mailspam von „Facebook“ gar nicht mehr überrascht, wenn sich herausstellen sollte, dass dieser Missbrauch persönlicher Daten auf „Facebook“ selbst zurückgeht.

Wenn mir jemand echte „Einladungen“ über diesen Spammer zukommen lässt, so sollte er dabei dieses wissen: Wer sich zum Kumpel und Gehilfen von asozialen Spammern macht, kann nicht mein Freund sein. Nicht im Internet. Und auch sonst nirgends. Darüber hinaus kotzt es mich an, wenn meine Mailadresse an Spammer weitergegeben wird, und das gilt um so mehr, wenn es sich da um große, datensammelnde Unternehmen mit undurchschaubaren Einstellungen zum Datenschutz und fragwürdigem Geschäftsmodell handelt.

Ich wünsche Facebook von ganzem Herzen eine innige Bekanntschaft mit dem Insolvenzverwalter und ein Gerichtsverfahren, in welchem es für die zur Werbung angewandten Methoden Rechenschaft ablegen muss.

Eine Einzahlung und Ihr Geld wird verdoppelt

Samstag, 15. Mai 2010

Ah, lange keine von diesen Casino-Spams mehr geöffnet. Also mal einen Blick reinwerfen:

Lassen Sie Ihr Bankkonto wachsen – hier kann man leicht gewinnen! Jetzt herunterladen

http://www.my-cazinoz.net/de/

Aha, da „wächst also das Bankkonto“. Fast wie eine Blume. Oder wie die blühende Fantasie der Spammer auf der Suche nach Texten, mit denen sich noch jemand dazu motivieren lassen könnte, illegale Glücksspiele in einem durch nichts und niemanden kontrollierten Zockladen im Internet zu machen. Und weil die Domains für diese spammende Kooperation mit dem „Magic Box Casino“ schon alle aufgebraucht sind, wird im Moment der Plural auf „z“ gebildet.

Mal schauen, was der Designer des Zockladens sich einfallen ließ. (So etwas macht man nur mit einem besonders gesicherten System, und eine installierte „personal firewall“ nebst Virenscanner machen noch kein besonders gesichertes System. Wer nicht weiß, wie man den Computer besonders absichert, sollte gar nicht erst auf die Idee kommen, in einer Spam herumzuklicken.)

Die Startseite versucht mal wieder, ihre Besucher mit grafischer Exzellenz zu verblenden, was zugegebenermaßen diesmal recht gut gelungen ist (zum Vergrößern klicken):

Screenshot der Website

Für dieses Blendwerk werden stolze 271.666 Bytes an Grafik nachgeladen, die in solcher Datenmenge eine bemerkenswert dürftige Botschaft übermitteln und nebenbei vergessen machen müssen, dass „Golden Mummy Casino“ als Name nichts mit der verwendeten Domain my-casinoz (punkt) net zu tun hat – das Erstellen eines neuen grafischen Designs ist nun einmal wesentlich aufwändiger als die Registrierung einer neuen Domain, und Domains „verbrauchen“ die Casino-Halunken drei pro Tag.

Übrigens wird unter der angegebenen Website nur ein Frame definiert, der die eigentliche Website von der Adresse xredcasino (punkt) com (/) goldenmummy (/) de (/) index (punkt) html nachlädt, und damit man das nicht ganz so einfach nachvollziehen kann, haben die spammenden Schurken sich eine gewisse Mühe gegeben, diese Adresse so in HTML-Entitäten zu schreiben, dass sie für die meisten Menschen unlesbar ist. So wird schon bei einem flüchtigen Blick klar, dass hier jemand etwas zu verbergen hat – und dass das ganze Ding zudem dafür gemacht ist, schnell und einfach umgezogen werden zu können. Die Domain xredcasino (punkt) com gehört übrigens einem angeblichen Huang Neng aus dem schönen Beijing, der nicht nur eine nicht existente Postanschrift hat, sondern zudem als Mailadresse für den administrativen Kontakt die „sehr glaubhafte“ Adresse sfgsdfsdf (at) hotmail (punkt) com angegeben hat. Wer mit solchen Leuten ins „Geschäft“ kommt, wird ganz gewiss von vorne bis hinten beschissen werden. Die Domain wurde am 5. März 2010 registriert und am 22. März dieses Jahres auf den Server 194.143.136.198 konnektiert. Auch diese Kurzlebigkeit gibt einen gewissen Eindruck davon, mit was für einem Pack man es hier, wo einem auf der Startseite „500€ KOSTENLOS“ angeboten werden, als wüchse das Geld im fernen China einfach auf Bäumen, wirklich zu tun hat. Übrigens steht der Server in Odessa, Ukraine und keineswegs in China, aber das hat man sich bei den offensichtlich gefälschten Angaben des Domainbesitzers ja schon denken können.

Ach, apropos Blendwerk: Beim Herunterscrollen der Startseite sieht man auch eine schöne Anzeige eines…

Progressive Jackpot 4,357,981.38€

…progressiven Jackpots, der fröhlich immer weiter hochläuft, um gewaltige und stetig wachsende Gewinnaussichten zu suggerieren. Es gibt nicht nur jede Menge Geld geschenkt, es gibt auch jede Menge Geld zu gewinnen, wollen uns die freundlichen Internet-Kriminellen hiermit sagen. Dieser „Jackpot“ verhält sich wirklich sehr interessant. Wenn man ihn eine Zeitlang beim Hochzählen zugeschaut hat und dann die Seite neu lädt, fängt er beim Zählen wieder dort an, wo er ursprünglich startete. Das liegt daran, dass dieser Zähler in reinem JavaScript geschrieben wurde und im Browser ausgeführt wird, ohne Kontakt zu irgendeinem Casino aufzunehmen und dort irgendeinen Jackpot abzufragen. Das wurde natürlich vorsätzlich ein bisschen verwirrend programmiert und auf zwei weitere Server aufgeteilt, damit es sich auch bei Ansicht des Quelltextes nicht so leicht durchschauen lässt. Oder kurz gesagt: Es ist reine Verarschung. Genau die richtige Grundlage dafür, solchen Leuten Geld zum Verzocken zuzustecken.

Nur, falls jemand glaubt, dass so ein grafisch toll gestaltetes „Casino“ doch seriös sein müsse. Auch Verbrecher können mit Photoshop umgehen. Und die 500 Euro Bonus sind auch so richtig toll auf der Site erklärt:

Ein fantastischer Bonus wartet auf Sie. Nachfolgend finden Sie die Angebote. Vergessen Sie nicht, dass dies nur ein Willkommens-Bonus ist. Es gibt jeden Monat weitere Bonusse auf Ihre Einzahlungen!

1. Bonus

Nach der Anmeldung erhalten Sie 500€ gratis und haben eine Stunde, um so viel wie möglich zu gewinnen. – Sie können Slots, Roulette, Black Jack und Video Poker spielen. Erspielte Beträge über den ursprünglichen 500€ dürfen Sie behalten. So einfach ist das! – Falls Sie nicht gewinnen bietet Ihnen das Casino einen 100% Bonus auf Ihre erste Einzahlung.

Alle Bonusangebote unterliegen den Konditionen und AGB.

Man sollte nur nicht den Link auf die hier so klar erwähnten „Konditionen und AGB“ suchen, denn den gibt es nicht. Und zwar nirgends auf der gesamten Website. Diese Betrüger haben sich also für alle Fälle eine Hintertür in der Größe eines Scheunentores offengelassen, zumal gar nicht so recht klar ist, welchen Staates Justiz darüber zu entscheiden hätte, würden diese Hurensöhne einmal dingfest gemacht.

Ich kann es nicht oft genug sagen: Alle mit Spam beworbenen Angebote sind kriminell. Ausnahmslos. Immer. Wer sich von solchen Leuten eine „Casino-Software“ herunterlädt und installiert, lässt auf seinem Computer die Programme von Kriminellen laufen. Wer in einem solchen „Casino“ zockt, lässt sich auf einen Zock mit Betrügern ein, deren Tricks sich schon bei der Anpreisung ihrer tollen Angebote als Tricks erkennen lassen. Deshalb niemals in einer Spam herumklicken, niemals ein Angebot eines Spammers wahrnehmen und niemals über Spam angebotene Software installieren. Der Ärger, den man sich damit einholen kann, ist das bisschen befriedigte Neugier nicht wert. Wer diesen Verbrechern auch noch Geld gibt – und sei es ein noch so kleiner Betrag – der ist sowieso nicht mehr zu retten. Vielleicht lernt er ja durch die Erfahrung, betrogen worden zu sein.

Dies alles nur mal so ausführlich dargelegt, weil ich davon ausgehe, dass nach einer längeren Ruhezeit jetzt die Casino-Spam wieder zunehmen wird. Alle diese alten Betrugsmaschen kommen nämlich nach einer gewissen Ruhezeit wieder, um ein paar frische Opfer um ihr Geld zu bringen. Das gilt im Internet, und das gilt auch in der realen Welt – aber beim Hütchenspiel und beim Kümmelblättchen wird wenigstens noch eine professionelle Show geboten und nicht so eine Stümperei wie bei den Internet-Betrügern.

Bildzeitung empf-iehlt….

Freitag, 14. Mai 2010

Wenn es die Bildzeitung empföhle, denn bestünde bei diesem Anbieter wohl kaum noch der Bedarf, mit einer millionenfachen Spam darauf hinzuweisen, die fast überall im Spamfilter hängenbleibt. Ebenfalls wäre es dann wohl kaum produktiv…

Neue Bestellung,

Wolleen Sie die bekannten Produkte die echten Kerlen beim Liebes-Dienst die wichtige Power bringen, einfach rezept-frei und diskret bestell-en?

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—-

Mit freundlichen Gruessen Dr. Giuditta Lieder

Bart charitable litmus, engineers notion Equality greatest shatter dreaming committing.

…die Internetadresse des so empfohlenen Anbieters mit einem dieser URL-Kürzungsdienste zu verschleiern.

Aber „Neue Bestellung“ ist die bislang tollste „persönliche“ Anrede des Monats.

Get your hot-rod boosted!

Donnerstag, 13. Mai 2010

Aha, „Hol dir Verstärkung für deine heiße Stange“. Der Spammer mag sich offenbar ein wenig in Metaphern für die Bezeichnung des männlichen Gliedes üben… :mrgreen:

Swallowing this blue caplet means this day you will drill your lady from dusk till dawn!

Und in diesem Willen kann ihn wirklich nichts aufhalten. „Wenn du diese blaue Filmtablette* runterschluckst, heißt das, dass du deine Dame von der Abenddämmerung bis zur Morgendämmerung bohren kannst“. Und dieser freundliche Handwerkermeister, der gleich zu Ausdrücken seines Berufes greift, wenn er Apotheker spielt…

Ask for best male boosters in our online-store and get super-discounts!

http://bit.ly/cHwDiS

…ist gleich viel weniger offen in seiner Ausdrucksweise, wenn er die Internetadresse seines tollen Online-Ladens benennen soll und bedient sich lieber eines URL-Kürzungsdienstes. Man könnte ja fast denken, der hat etwas (vor den Spamfiltern) zu verbergen.

*So nennt man so eine mit einer erst im Magen oder Darm löslichen Schicht überzogene Tablette auf Deutsch. Das kann jeder richtige Apotheker erklären…

Thank you for buying iTunes Gift Certificate!

Mittwoch, 12. Mai 2010

Aber ich habe doch gar nichts gekauft. Und schon gar nicht bei so einem seine Nutzer entmündigenden Anbieter wie iTunes.

Hello!

Ach, und wie ich heiße, wissen die Absender mit der gefälschten Absenderadresse online (punkt) support (at) itunes (punkt) com auch nicht. Na, wie können die kriminellen Spammer das auch wissen.

You have received an iTunes Gift Certificate in the amount of $50.00 You can find your certificate code in attachment below.

Ah, jetzt habe ich doch nichts gekauft, sondern so ein Gift Geschenk bekommen. Das hängt im Anhang. Dieser ist übrigens ein ZIP-Archiv, das eine Datei namens
Gift_Certificate_577.exe
enthält, also eine ausführbare Datei für Microsoft Windows. Wer sich von diesem „Geschenk“ verblenden ließ, bekommt nach unüberlegtem Doppelklick auf seinem Rechner eine Installation aktueller Schadsoftware „geschenkt“ und hat hinterher einen willigen Roboter für die Spammafia herumstehen, die gewiss auch ordentlich schnüffeln und betrügen wird. Also bitte auf gar keinen Fall auch nur darüber nachdenken und den gefährlichen Sondermüll sofort löschen.

Then you need to open iTunes. Once you verify your account, $50.00 will be credited to your account, so you can start buying music, games, video right away.

Ja ja, alles klar.

iTunes Store.

Diese kriminelle Drecksspam wurde maschinell erstellt und kommt ohne Anrede und ohne Unterschrift daher. Dass iTunes – ich würde diesem Laden ja sonst einiges nachsagen – nichts mit dieser Mail zu tun hat, erklärt sich hoffentlich für jeden von selbst.