So richtig schön IN GROẞBUCHSTABEN RUMBRÜLLEN, aber nicht einmal sagen, um was es überhaupt geht: Das kann nur eine Qualitätsspam sein!
Von: Elsa Maria Garcia Marrero <garciamarreroelsamaria@gmail.com>
Kenne ich nicht.
Guten Abend, entschuldigen Sie, wie ich Sie kontaktieren kann.
Kennt mich aber auch nicht und glaubt, ich heiße „Guten Abend“.
Ich habe gerade Ihr Profil gesehen und dachte, Sie seien der richtige Mensch.
Stimmt, kennt mich nicht. Glaubt sogar, ich habe ein „Profil“. Wo sie das gefunden hat? Auf Facebook? Da wäre ein anderer Name als „Guten Abend“ dabei. Auf einer Zinkflappe¹? Sie kann es nicht sagen, weil sonst sofort aufflöge, dass sie mich nicht kennt. Alles, was sie von mir hat, ist eine Mailadresse, und die wurde mit einem Harvester im Web eingesammelt.
Kurz gesagt, ich heiße Elsa Maria Garcia Marrero, aus Spanien, aber ich lebe in Paris. Ich leide an einer schweren Krankheit, die mich zu einem sicheren Tod verurteilt, dem Halskrebs, und ich habe 800.000 Euro, die ich einer Person, die Vertrauen und Ehrlichkeit besitzt, zur Verfügung stellen möchte, damit sie es richtig einsetzt.
Wo soll ich den Zaster einsetzen? Auf Rot oder auf Schwarz?
So so, Halskrebs? Mir scheint eher, dieser handelsübliche Vorschussbetrüger kann den Hals nicht voll genug kriegen und sucht sich immer neue Opfer zum Ausnehmen – wenn jemand erst einmal an das Geld glaubt, kann man eben eine Vorleistung nach der anderen rausleiern. Deshalb haben diese freundlich mit Geld um sich werfenden Spender auch nie normale Bankkonten, so dass sie nicht einfach einen versicherten Brief mit einem Scheck versenden oder eine SEPA-Überweisung machen können. Nein, das Geldzustellungsverfahren wird extrem teuer, umständlich, langsam und aufwändig, beinhaltet mindestens einen Notar und einen Treuhänder sowie mehrere Verwaltungsakte, und alle müssen sie bezahlt werden. Mit Vorleistungen des Empfängers, nicht aus den 800 Kiloøre oder aus dem Vermögen der mit Geld vollgesogenen Rohölhändlerin (kommt gleich noch). Maximal anonymisierend bezahlt über Western Union und Konsorten, nicht über einen zugestellten Scheck oder eine SEPA-Überweisung. Denn die Betrüger bleiben doch lieber im Hintergrund, ein Urlaub im Knast steht nicht auf ihrer Wunschliste. Da gibts nicht so einen schönen Puff.
Ich bin Eigentümer eines Rohöl-Import-Unternehmens in Frankreich, und vor sechs Jahren habe ich meinen Mann verloren, was mich sehr betroffen gemacht hat, […]
Aber sowas von betroffen! 🤥
[…] und ich konnte bis heute nicht wieder heiraten, wir hatten keine Kinder.
Und, was habe ich damit zu tun. Ich heirate gern eine stinkreiche Sterbende; reich gefreit, nie bereut! Aber diese nicht besonders überzeugend eingeflochtenen Textbausteine stehen hier nur, um glaubwürdig zu machen, dass irgendein sterbender Geldsack zur Abwechslung mal ein paar Banknoten abwirft, statt immer nur zu raffen und zu raffen.
Ich möchte diese Summe zu einem Geschenk machen, bevor ich sterbe.
Ja, nach dem Tod wäre es ja auch eine Erbschaft. 🙄
Vielleicht kann ich an meinen Tagen an der Krankheit leiden, an der ich kein Heilmittel hatte, aber ein Beruhigungsmittel in Frankreich möchte nicht wissen, ob Sie von dieser Spende profitieren können.
So viel Zaster, aber nicht die paar Euro zwanzig für einen richtigen Dolmetscher übrig. Dann klingt es halt wie Spamdeutsch. Und die Beruhigungspille will nicht wissen, wie es mir geht. 💊
Aber ich will mal ein Fleißbienchen dafür vergeben, dass der Text in großen Teilen neu geschrieben wurde und nicht einfach aus anderen, erfolgreichen Spams übernommen wurde, die ich jeden Tag sehe. 🐝
Die dumme Geschichte ist allerdings nicht so neu, die ist Alltagskost. 🍽️
¹hochdeutsch: Steckbrief