Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Google“

Message notification

Sonntag, 31. Januar 2016

Nun, diese Mail…

Screenshot der HTML-formatierten Spam, die so aussieht, als käme sie von Google -- Google Support -- sag (at) ich (punkt) net -- Mckenna Balley (Google Service) just sent you a message: -- 1/31/2016 -- Message you sent blocked by our bulk email filter -- [Link] Learn more -- [Button] View Messages -- This e-mail was sent to sag (at) ich (punkt) net -- Don't want occasional updates about Google activity? [Link] Change what email Google Service sends you

…kommt nicht von Google. Die Absender haben sich zwar ein bisschen Mühe gegeben, sie so aussehen zu lassen, aber allzuviel Mühe haben sie sich dann doch nicht gegeben, denn sonst hätten sie das aktuelle Logo von Google verwendet¹ und nicht eines, das Google selbst nicht mehr benutzt. Und wenn sich die Spammer nicht nur ein bisschen, sondern richtig Mühe geben würden, dann könnten sie ja auch arbeiten gehen und brauchten nicht zu spammen.

Der Link und der Button führen dann auch erwartungsgemäß nicht zu Google, sondern in die Domain libfin (punkt) by, wo ein Leser mit deaktiviertem Javascript eine weiße Seite zu sehen bekäme. Diese Seite ist mitnichten leer, sondern enthält unsinnigen, vom Computer erzeugten „Text“ und eine vorsätzlich kryptisch formulierte Javascript-Weiterleitung, die nach einer kurzen Verzögerung zur Ausführung der folgenden Javascript-Anweisung führt:

window.top.location.href='http://homesupplementsale.ru';

Wer ein Browser-Addon wie NoScript verwendet und so nicht jeder Website in einem technischen, anonymisierenden Medium das Ausführen von Code im Browser gestattet – was ich wärmstens empfehle – ist hier ans Ende angekommen und auf der sicheren Seite. Ansonsten gibt es die Weiterleitung auf eine Website, deren Fassade wie eine Betrugsapotheke der Machart „Canadian Pharmacy“ aussieht – gegen Erkältungsbeschwerden gibt es dort natürlich keine Hilfe.

Diese Website hat sich im „Web of Trust“ schon einen „beachtlichen“ Ruf erworben, der unter anderem solche Einblicke gibt (Hervorhebung von mir):

Kriminelle Website, die aktiv gefälschte Medikamente verkauft, spammt und Schadsoftware verteilt. Diese kriminelle Website muss in die Blacklists aufgenommen und stillgelegt werden!

Nun, auf den Blacklists ist die kriminelle Website schon. Das ist gut.

Oder so etwas:

Der einzige Zweck dieser Domain/Website ist es, an persönliche und an finanzielle Daten zu kommen, um damit zu betrügen. Eine Spam enthielt einen Link auf eine Website, die offensichtlich in boshafter Weise gecrackt wurde.

Man kann sich jetzt fragen, wie die Spammer auf die Idee kommen, dass eine Nachricht von Google die Bereitschaft des Empfängers erhöhen kann, Pimmelpillen zu kaufen. Das erscheint auch mir sehr unwahrscheinlich. Aber es wird ja auch vor Schadsoftware gewarnt, und auch ohne eingehende Analyse sieht das HTML der Website teilweise sehr verdächtig aus, wie etwa die folgende Zeile:

<img src="a1b4214db9ea8e8c6c9590ebf6e0325863c6.gif?1454249649" alt="" width="0" height="0" /><script type="text/javascript" src="a8bd2a44ce9327e6b8eaeb92899971abfeb9.gif?1454249650"></script>

Niemand, der nichts Übles im Schilde führt, würde eine Javascript-Datei .gif nennen, damit sie wie ein Bild aussieht – von dem auch ansonsten sehr unhandlichen Dateinamen, der jede spätere Pflege der Website erschwert, einmal ganz abgesehen. Der Webserver würde das Javascript ja sonst mit völlig falschem MIME-Type ausliefern, was nur Probleme bereiten kann…

Ich kann es nicht oft genug sagen: NoScript im Browser schützt vor solchen kriminellen Angriffen auf den Browser. Antivirus-Schlangenöl versagt hingegen häufig. Wenn sie bei der täglichen Nutzung des Internet mehr Computersicherheit benötigen oder haben möchten als die von Werbern und Journalisten versprochene „gefühlte Sicherheit“ durch ein Antivirus-Schlangenöl, dann verwenden sie auf jeden Fall einen wirksamen Adblocker (der ausnahmslos alle Ads blockt) und ein Browser-Addon, mit dem sie selbst anderen Websites das Privileg einräumen, Code im Browser auszuführen, statt dieses Privileg von einer Software automatisch an jeden vergeben zu lassen und dabei auf ihr Glück zu hoffen!

Der vom „Journalisten“ völlig unreflektiert und mutmaßlich von Google dafür bezahlt ins CMS übernommene Google-PR-Blah im verlinkten Artikel ist übrigens ein Beispiel für Schleichwerbung, oder, wie Werber und Journalisten (was beinahe zum Selben verkommen ist) diese Leserverachtung neuerdings, damit nicht jeder sofort versteht, wie sein Hirn mit Füßen getreten wird, zu nennen pflegen: „Content Marketing“. Wer so etwas Halbseidenes seinen Lesern zumutet, darf sich nicht darüber wundern, wenn es nichts wird mit seinem Geschäft mit dem Content! Ich sehe derartiges – und manches noch viel deutlichere Beispiel – inzwischen fast jeden verdammten Tag irgendwo, und ich war mehrfach kurz davor, für so etwas eine Kategorie „Schleichwerbung“ in Unser täglich Spam aufzumachen, weil ich diese Form der ungekennzeichneten Reklame für besonders fragwürdig und widerlich halte. Leider lässt es sich fast nie sicher belegen, sondern stets nur begründet vermuten, dass für solche Reklame Geld geflossen ist, und in der Bundesrepublik Deutschland mit ihrem vollumfänglichen Rechtsschutz für beleidigte Leberwürste, der freien Wahl des Gerichts durch den Kläger in Internet-Dingen und der regelmäßig absurden und klägerfreundlichen Rechtsprechung in der Hamburger Dunkelkammer sowie der rechtlichen Grauzone von Pressezitaten unter den Bedingungen des von Verlegern in unbeleuchteten Winkeln des Reichstages herbeilobbyierten „Leistungsschutzrechtes für Presseverleger“ wäre eine Auseinandersetzung mit dieser Unkultur mit einem völlig unkalkulierbaren juristischen Risiko verbunden, das für mich – und für Frank, der mir diesen Server zur Verfügung stellt – potenziell existenzbedrohend ist. Freuen sie sich schon darauf, dass sie in der nächsten Sonntagsrede einer obszönen politischen Selbstfeier hören können, wie wichtig die „Pressefreiheit“ und die „Meinungsfreiheit“ für eine „demokratische“ Gesellschaft sind! Ach!

Diese Spam ist ein Zustecksel meines Lesers E.T.

ocean finance

Montag, 16. November 2015

So nannte sich der Kommentarspammer auf Unser täglich Spam, der allen Ernstes glaubte, mit den folgenden „handgeschriebenen“ Worten würde er am Spamfilter vorbeikommen:

Sind Sie in der Schuld? Haben Sie das Gefühl frustriert? Sind Sie in Konkurs? Sie müssen keine Sorgen mehr als die Lösung für alle Ihre finanziellen Probleme ist jetzt hier. Bewerben Sie sich für unseren garantierten Darlehen heute und erhalten Sie Ihr Leben wieder auf Kurs innerhalb von 48 hours. via E-Mail. oceanfinance761 (at) gmail (punkt) com

Ich fühle mich ja so geehrt, dass ich von immer mehr Kreditinstituten mit Freemail-Adresse als Werbefläche entdeckt werde! :mrgreen:

Aber diese „Ehre“ kann noch gesteigert werden.

Der Kommentator, der seine abgeladene Linkmüllhalde mit den Worten…

Below you will uncover the link to some web pages that we think you should visit.

…einleitete, hatte nämlich auch einen hübschen Namen. Er nannte sich Google. 😀

Re: Signed Invoice

Donnerstag, 6. August 2015

Die ist ja kurz!

Dear Sir,
The attached invoice is for FYI.

Best Regards.

So weit, so schlecht. Bei diesem kurz angebundenen Text erwarte ich eine knackige EXE-Datei in einem ZIP-Archiv; aber nein, es handelt sich wirklich um ein PDF. Dieses PDF sieht aber nicht aus wie eine Rechnung, sondern es sieht so aus:

Screenshot eines Teils des PDFs

So sieht zumindest die obere rechte Ecke des PDFs aus. Sie zeigt den Hinweis, dass es eine angehängte Datei gibt (als ob man das nicht in seiner Mailsoftware gesehen hätte), ein übergroßes PDF-Piktogramm und einen klicki klicki Linktext mit „Click here“. Der Link aus dem PDF ist kein direkter Link, sondern wird über einen URL-Kürzungsdienst umgeleitet. Und zwar auf eine Website…

Screenshot der gefährlichen Website

…die so tut, als sei sie Google, die aber in wenig überraschender Weise mit Google…

Detail: Die angezeigte URL in der Adressleiste des Browsers

…so viel zu tun hat wie eine kaputte Glühlampe mit dem hellen, warmen Sonnenlicht. Natürlich muss man Javascript freischalten, um irgendwas auf dieser Website von Kriminellen zu machen, und was man sich dort alles einfangen kann, verrät schon die Spam, der falsche Eindruck, es handele sich um Google und die merkwürdige Art, in der ein Link auf diese Site platziert wurde.

Selbstverständlich wird – neben dem angebotenen Download von Daten, die Kriminelle mit einer Spam untergejubelt haben – auch gleich das Google-Passwort abgefragt und zu diesem Geschmeiß gesendet, wenn man auf „Download“ klickt – aber ich hatte bei dem schönen Wetter heute keine Lust, den Rest der Javascript-Quelltexte zu lesen. Wenn es neben Phishing auch noch eine aktuelle Kollektion Schadsoftware gibt, bin ich davon nicht überrascht.

Was diese Spam interessant macht, obwohl sie in ihrer Machart eher primitiv ist: Die frühere Vorgehensweise mit dem „Dokument im ZIP-Archiv“ scheint für die Verbrecher nicht mehr so erfolgversprechend zu sein – was leider nicht heißt, dass ich solche Spams nicht mehr sähe – und so suchen sie nach neuen Wegen, um Leute zu überrumpeln.

Deshalb: Immer aufmerksam bleiben! Vor allem, wenn Unbekannte „Rechnungen“ oder „Mahnungen“ in Mailanhängen versenden, aber im Text der Mail nichts Substanzielles mitzuteilen haben (weil man sonst sofort bemerken würde, dass es sich um gegenstandslose Behauptungen handelt). So einen Müll einfach löschen und vergessen, es gibt nämlich Schöneres im Internet als Trojaner und sonstige Schadsoftware.

„Sourcepoint Surfer“: Ein Kommentar

Samstag, 20. Juni 2015

Nein, es geht hier nicht um eine Spam, sondern um eine aktuelle Meldung auf Heise Online, die ich hier nur in ihren wesentlichsten Bruchstücken zitiere:

Ein ehemaliger Google-Mitarbeiter will mit einem neuen Startup namens Sourcepoint Surfer dazu bringen, sich freiwillig Werbung anzusehen. Dabei setzt er vor allem auf Dialog und gegenseitiges Verständnis, aber auch auf das technische Umgehen von Adblockern, wenn diese trotz Opt-in eingeschaltet bleiben […] Barokas findet mitunter harte Worte für das technische Unterbinden von Werbeeinblendungen und nennt den Vorgang „Erpressung“ […] Sollte ein Leser diesem Opt-in-Modell jedoch zugestimmt haben, wäre das fortgesetzte Blockieren von Werbung zumindest auf dieser Webseite nach Barokas‘ Ansicht „illegal“

Was ich zu Adblockern zu sagen habe, habe ich bereits am 13. Mai 2013 aus einem konkreten Anlass heraus gesagt und werde es hier nicht wiederholen. Im soeben verlinkten Artikel habe ich auch klar formuliert, dass es sich bei den von Drittanbietern eingebetteten „Ads“ um einen durchaus häufigen und ausgesprochen gefährlichen Transportweg von Schadsoftware handelt, dass Adblocker deshalb als eine elementare Sicherheitssoftware – wichtiger noch als ein Antivirusprogramm, weil die Übernahme des Computers an der Wurzel verhindert werden kann, ohne dass krimineller Code erst auf den Rechner kommen muss, und dies selbst noch für Schädlinge, die von Antivirusprogrammen noch nicht erkannt werden – zu betrachten sind und unter welchen Umständen und in welcher technischen Darreichungsform eingeblendete Werbung zur Finanzierung von Internet-Angeboten überhaupt erst diskutabel wird. Nichts daran hat sich geändert. Und die ätzende Polemik in diesem Artikel ist heute noch genau so angemessen wie vor zwei Jahren.

Stattdessen werde ich auf den Versuch eines Dienstleisters für Unternehmen ohne seriöses Geschäftsmodell – der Versuch, Profit über die Vergällung erwünschter Inhalte mit im Regelfall unerwünschten, gleichermaßen die Privatsphäre als auch die Computersicherheit gefährdenden „Inhalten“ zu erwirtschaften, ist weder seriös noch dauerhaft tragfähig – eingehen, der scheinbar die „Dienstleistung“ anzubieten beabsichtigt, Menschen etwas aufzuzwingen, was sie aus gutem Grund nicht wollen.

Nun, ich fasse mich kurz. (Ich hätte beinahe geschrieben: Ich komme zum Ende.)

  1. Kriminell sind nicht die Menschen, die mit einem Adblocker sicherstellen, dass von ihnen erwünschte Inhalte nicht durch unerwünschte, die Privatsphäre und die Computersicherheit gefährdende Zusatzinhalte von dubiosen Drittanbietern „vergällt“ werden, sondern diejenigen Betreiber von Websites, die Werbung von Drittanbietern in ihre Websites einbetten. Das klandestine, site-übergreifende Tracking und Anlegen von pseudonymen, mit weiteren Daten eventuell persönlich zuzuordnenden Surfprofilen ist ein Ausspähen von Daten, das lt. Heise-Bericht von „Sourcepoint Surfer“ mit kriminellen Programmiertricks versuchte Überwinden technischer Schutzmaßnahmen ist eine Computersabotage, desgleichen ist der immer wieder vorkommende Transport von Schadsoftware über eingebettete Ads von Drittanbietern eine Computersabotage, meist in Tateinheit mit gewerbsmäßigem Betrug zu ihren Lasten. Der von „Sourcepoint Surfer“ angebotene „Opt-In“ dürfte angesichts dieser Tatsachen juristisch unwirksam sein, denn ich darf auch nicht in ihre Wohnung einbrechen, nur, weil ich ihnen unter Ableiern vorsätzlich irreführender Phrasen ein Einverständnis mit einem schweren Diebstahl abgerungen habe.
  2. Erpresserisch ist es keineswegs, wenn man als Internetnutzer selbst entscheidet, welche Inhalte man haben will und welche nicht. Es handelt sich um ganz gewöhnliche Internetnutzung. Ich glaube zum Beispiel kaum, dass sie sich von mir vorschreiben ließen, welche Websites sie jetzt besuchen sollen, und ich glaube noch weniger, dass sie sich einer spontanen Heiterkeit erwehren könnten, wenn ich diese ihre Weigerung, mir bei einem aus ihrer Sicht unsinnigen Wunsch zu folgen, als eine „Erpressung“ bezeichnen würde. Tatsächlich sind in der Bundesrepublik Deutschland Menschen schon für deutlich geringere Realitätsverluste in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden.
  3. Illegal ist es auch nicht, frei und freiwillig ins Internet gestellte Inhalte wahrzunehmen und zu nutzen, sondern es ist der ganze und einzige Zweck des Internet. Seit Jahrzehnten. Und es ist auch niemand dazu gezwungen, seine Inhalte frei und freiwillig in das Internet zu stellen. Daran ändert sich nichts dadurch, dass sich jemand hinstellt, die Welt mit seinem gnadenlosen Bullshit unterhält und die Nutzung frei und freiwillig ins Internet gestellter Inhalte für „illegal“ erklärt. Es bleibt Sitebetreibern übrigens unbenommen, technische Vorrichtungen zu treffen, die Besucher mit Adblockern auszusperren versuchen¹. Ich meine, dass die bloße Tatsache, dass das noch niemand ernsthaft versucht hat, deutlich genug belegt, dass selbst noch der dümmste Journalist oder Presseverleger nach kurzem Nachdenken bemerkt, dass ein solches Aussperren von Lesern, die Adblocker nutzen, wirtschaftlich dumm ist.
  4. Computersicherheit ist für jeden Menschen wichtig. Ads von Drittanbietern sind ein häufiges Einfallstor für Schadsoftware, und zwar selbst auf renommierten Websites, denen die meisten Menschen vertrauen. Wer zum Abschalten des Adblockers aufruft, der solche Angriffe an der Wurzel unterbindet, ist nicht anders als jemand, der sie auffordert, dass sie ihr Antivirusprogramm abschalten und/oder ein Loch in ihre Firewall bohren, nur, damit sein Geschäftsmodell besser läuft. Ich hoffe, sie kommen niemals auf die Idee, einer solchen Aufforderung Folge zu leisten.
  5. Privatsphäre ist für viele Menschen wichtig. Das site-übergreifende Tracking und damit das systematische Ausspähen von Neigungen und Interessen durch Ads von Drittanbietern ist eine große Gefahr für die Privatsphäre. Wie würden sie es finden, wenn ihnen ein Stalker nachstellte, der große und wichtige Teile ihres Daseins auskundschaftet? Genau so ein Stalker ist die Werbeindustrie im Internet.
  6. Bullshit ist kein Ersatz für ein seriöses Geschäftsmodell. Auch dann nicht, wenn der Bullshit von einem früheren Google-Mitarbeiter – man beachte: Google ist der größte Werbevermarkter der Welt, der übrigens selbst schon Schadsoftware ausgeliefert hat – ausgesprochen wird, um Menschen durch systematische und medial unterstützte Ausbreitung von Furcht, Ungewissheit und Zweifel daran zu hindern, ihren persönlichen Lebensbereich vor grenzkriminellen bis offen verbrecherischen Methoden der Werbewirtschaft und der Organisierten Internet-Kriminalität zu schützen.

Ende der Mitteilung.

tl;dr – Verwenden sie niemals einen Browser ohne aktivierten Adblocker! Es ist nicht nur ihr Recht, es ist angesichts der gegenwärtigen Internet-Kriminalität sogar ihre Pflicht! Egal, was irgendwelche unseriösen Klitschen PResseerklären lassen! Danke.

¹Ebenso bleibt es Sitebetreibern übrigens unbenommen, nach einem seriöseren Geschäftsmodell als der Vergällung der ins Internet gestellten erwünschten Inhalte durch im Regelfall völlig unerwünschte Ads von Drittanbietern zu suchen.

Google will Interstitials abstrafen

Dienstag, 9. Juni 2015

Kennt ihr das?

Ihr klickt auf einen Link (zum Beispiel aus einem Suchergebnis, in einem S/M-Dienst¹ oder einem Blogartikel) und statt des gewünschten Textes gibt es…

  • …eine Vorschaltseite mit einem (bei Adblocker-Nutzern meist fehlschlagenden) Reklameeinblendungsversuch, die man irgendwie (an einer Stelle, die man erst einmal zu suchen und zu finden hat) wegklicken muss?
  • …ein den Inhalt überlagerndes LayerAd, das man irgendwie (an einer Stelle, die man erst einmal zu suchen und zu finden hat) wegklicken muss?
  • …bei einigen qualitätsjournalistischen Produkten – wie etwa „Focus Online“ – eine Aufforderung, klicki klicki auf das Facebook-Däumchen zu machen, um den Text weiterlesen zu können?

Und wenn man, weil man derartige Überrumpelungen nicht gern erträgt, mit einem geeigneten Browser-Addon dafür sorgt, dass der dafür verantwortliche Javascript-Code nicht mehr ausgeführt wird, gibt es dann häufig entweder…

  • …eine leere weiße Seite, oder
  • …eine Aufforderung, dass man Javascript zwingend benötigt und deshalb aktivieren soll, um diese tollen Inhalte zu lesen.

Das alles nur, damit man auch ja in den „Genuss“ dieser offen leserverachtenden und gleichermaßen vorsätzlich entnervenden wie technikmissbräuchlichen Überrumpelung kommt. Eben die Scheiße, die sich Journalisten, Presseverleger und vergleichbar geistig verrottete Contentvermarkter so ausdenken, um das unseriöse Geschäftsmodell der „Finanzierung“ durch Vergällung von erwünschten Inhalten mit völlig unerwünschter Reklame aufrechterhalten zu können.

Nun, es gibt eine gute Nachricht: Google beabsichtigt, so etwas in Zukunft durch Herunterstufung in den Suchergebnissen zu behandeln, so dass derartig spamverwandter Webmüll der Journalisten und Contentvermarkter hoffentlich schon bald kaum noch über Google gefunden werden wird.

So wenig ich Google im Allgemeinen mag: Ich wünsche Google dennoch von ganzem Herzen einen großen und schnellen Erfolg bei diesen Plänen. 😉

¹S/M ist meine Abk. für „social media“. Aus Gründen.

Gewinn Benachrichtigung (Antwort sofort)

Mittwoch, 20. Mai 2015

Von: GOOGLE PROMO <promo (at) office (punkt) com>
Antwort an: katrin (underline) ursula11 (at) yahoo (punkt) es

Hallo: Die Gewinner [sic!],

Hiermit mцchten wir Sie informieren, dass Sie haben 450.000,00 Euro durch Google gewonnen und keine цffentliche Verlosung durchgefьhrt wurde und kein Ticket verkauft wurde. Die Auslosung wurde durch das Internet von allen E-Mail-Service-Provider auf der ganzen Welt mit elektronischen Mitteln und die Auswahl war zufдllig getan getan. Sie fьr diese Promo award wurden ausgewдhlt, e- mail Stimmabgabe erfolgte ohne Ihr Wissen ausgefьhrt wurde offiziell am 19-05-2015 verцffentlicht.

Sie haben erfolgreich die Anforderungen, gesetzlichen Verpflichtungen, Ьberprьfungen und unsere zufriedenstellenden Bericht Test fьr alle unsere Online-Gewinner durchgefьhrt weitergegeben. Eine gewinnende Scheck von 450.000,00 Euro wird in Ihrem Namen von Google Fцrderpreis Teams ausgegeben. Fьllen Sie das untenstehende Formular Verarbeitung:

(1) Ihr vollstдndiger Name: (2) Adresse: (3) Mobile: (4) Tell: Fax: (5) Nationalitдt / Land: (6) Beruf: (7) Alter: (8) Ever gewann eine Online-Lotterie ?

kontaktieren Sie den ernannten Ansprьche Agenten [sic!] herr Meyer Aldrick und Frau. Katrin Ursula und Co [sic!] per E-Mail sofort mit dem nдchsten 24 Stunden nach Erhalt dieser

Mitteilung bezьglich der Preis.

Leiter Gewinnen Ansprьche Abt. [sic!]
Offizielle E- mail: meyer (underline) aldrick15 (at) consultant (punkt) com Kontakt E -Mail: katrin (underline) ursula05 (at) outlook (punkt) com
Kontakt E -Mail: katrin (underline) ursula (at) yahoo (punkt) es
Tel: +44-7937-46xx-xx

Herzlichen Glьckwunsch noch einmal von den Staffs & Mitglieder des Vorstands Google Interactive Lottery Kommission.

Registrieren ,
Mr. Larry Page.
Chief Executive Officer ( C.E.O ).
E-mail: mr (underline) larrypage (at) myself (punkt) com [sic!]
Headquarters
Google Inc. 1600 Amphitheatre Parkway Mountain View, CA 94043
Tel: +44-7937-46xx-xx

Ohne Worte.

Irreführende Werbung mit falscher Sicherheitswarnung im kostenlosen Antivirus-Programm von Avast

Freitag, 8. Mai 2015

Screenshot des Avast-Hinweises -- Bleiben sie sicher mit Google Chrome -- Ihr aktueller Browser entspricht möglicherweise nicht mehr den neuesten Sicherheitsstandards und ist daher anfällig für Datendiebstahl. Versuchen Sie Google Chrome und genießen sie schnelles, zuverlässiges und sicheres Surfen. -- Durch die Installation dieser Anwendung stimmen sie den Nutzungsbedingungen und der Datenschutzerklärung von Google Chrome zu. -- Installieren Sie Google Chrome jetzt gratis

Diese – optisch für eine Sicherheitswarnung des Antivirus-Programmes zu haltende und in keiner Weise als Werbung gekennzeichnete – Reklame für den Chrome-Browser von Google in einem kostenlosen Schlangenöl-Produkt von Avast zeigt seine Ähnlichkeit mit krimineller Scareware durch einfaches Hinschauen.

Ich lege Google dringend nahe, von derartigen, die Nutzer durch Angstmache und Verdummung überrumpelnden Vermarktungsmethoden und derartigen, so halbseiden vorgehenden Vermarktungspartnern wie „Avast“ Abstand zu nehmen. Der Eindruck, der durch die vorsätzlich irreführende und von der Internet-Kriminalität abgeschaute Scareware-Werbung für Google-Produkte entsteht, kann von Google nicht gewünscht sein.

Dass solche Werbemethodik auch ein Beitrag dazu ist, die Vorgehensweise der Abzocker und Kriminellen als „normalen Umgangston“ erscheinen zu lassen und damit offen der Internet-Kriminalität zuarbeitet, belegt einmal mehr, dass den Herstellern von Antivirus-Produkten die Computersicherheit ihrer Anwender und der Schutz ihrer Anwender vor halbseidenen und kriminellen Machenschaften im Grunde völlig gleichgültig ist.

Genug gesagt, ich muss jetzt erstmal meine Galle normalisieren… 🙁

Allen anderen sage ich: Wenn sowohl Google als auch Avast ihre Nutzer verachten und für Vollidioten halten, die man mit billigen Psychotricks überrumpeln kann, dann sollte sowohl Google als auch Avast dieses Maß der Verachtung zurückgegeben werden. Es gibt andere Antivirus-Programme, und es gibt andere Browser, die nicht auf solche Methoden setzen, und die sind ebenfalls kostenlos.

Warum man immer, immer, immer mit Adblocker surft

Mittwoch, 8. April 2015

Keine Spam, nur ein Link auf einen Artikel bei Heise Online:

Googles Werbebanner lieferten für mehrere Stunden ein gefährliches Exploit-Kit aus, das die Rechner vieler nichtsahnender Opfer mit Schadcode infiziert haben könnte

Wie ich zu betonen hoffentlich niemals müde werde: Adblocker sind eine unverzichtbare elementare Sicherheitssoftware, die einen wichtigen „Infektionsweg“ für den Computer an der Wurzel unterbinden und damit deutlich wirksamer als so genannte „Antivirusprogramme“ sind, die lediglich ältere, bereits bekannte Schadsoftware erkennen können. Zudem macht ein Adblocker – im Gegensatz zu so genannten „Antivirusprogrammen“ den Computer nicht langsamer und verbraucht keine Energie für aufwändige Hintergrundchecks, sondern er beschleunigt das Web und macht seine Benutzung angenehmer und ablenkungsfreier. Niemals einen Browser ohne aktivierten Adblocker verwenden!

Wer immer sie auffordert, den Adblocker abzuschalten, ist ein Gehilfe der organisierten Kriminalität und sollte genau die dafür angemessene Verachtung (nebst entsprechenden negativen sozialen Feedbacks) erfahren.