Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Erbschaft“

WICHTIG

Mittwoch, 24. Juni 2020

Aber so was von tatütata wichtig! 🚑

Heute scheint der Tag des dummen Vorschussbetruges zu sein, vorgetragen in lustigen Texten von betrügerischen Vollidioten. Der hier zitierte Vollidiot hat es auch für nötig gehalten, eine HTML-formatierte E-Mail zu verfassen (und landet allein deshalb bei mir vollautomatisch im Glibbersieb, selbst, wenn er ansonsten eine sehr gute, schwer filterbare Spam machen würde). Das ist um so bedauerlicher für den armen Betrüger, weil er das HTML nicht etwa verwendet, um in einem reich strukturierten Text lesefreundlich einen komplexen Sachverhalt darzulegen, sondern um den gesamten Text seiner schnell aufgeschäumten Spam fett zu setzen, damit er irgendwie nach mehr wuchtiger Wichtigkeit aussieht. Ich wills mal so sagen: Der Spammer hat schon ein gewisses Talent als Komiker. 🤡

Von: Eric DEKONOR <dublond.eric94@gmail.com>
Antwort an: eric.dekonor@gmail.com

Natürlich ist der Absender gefälscht. 🤥

An: undisclosed-recipients: ;

Diese Spam ist Massenware, die an ganz viele Empfänger gleichzeitig geht, und diese Spam versucht das nicht einmal zu verbergen, weil der Spammer glaubt, dass seine Opfer eh viel zu doof sind, um es zu bemerken, so dass sich die Mühe nicht lohnt. Denn wenn er sich Mühe geben wollte, ihr wisst es ja, dann könnte er auch gleich arbeiten gehen. 🛠️

Guten Tag,

Genau mein Name! 👏

In einer kurzen Einführung bin ich Eric DEKONOR, ein Anwalt aus Togo, Westafrika.

Und in einer längeren Einführung bist du Ochuko Mugu, ein Vollidiot von gewerbsmäßigem Vorschussbetrüger aus Nigeria, der von der Naivität oder Dummheit anderer Menschen lebt. 🧛

Natürlich ist dein Name mindestens so echt wie dein gefälschter Absender. 💩

Ich habe eine private Reservierung von meinem Büro in Bezug auf meinen verstorbenen Kunden und einen Staatsbürger Ihres Landes, der denselben Nachnamen trägt wie Sie, […]

Ach, der heißt auch „Guten Tag“? Na, so ein Zufall aber auch! 🤣

[…] der vor einigen Jahren gestorben ist und hier in meinem Land einen nicht beanspruchten Nachlass in einer Bank zurückgelassen hat.

Aha, ich soll dir also bei einem Erbschaftsbetrug helfen. Warum? Na, wegen meines Nachnamens „Guten Tag“. Und vermutlich wegen meiner wunderhübschen Mailadresse. Die mit dem „Gammelfleisch“, auf der deine Müllmail ankam. Denn sonst weißt du ja gar nichts von mir. 👤

Und ich weiß von dir bis jetzt nur, dass du deinen Absender fälschst und deine lustigen Texte an jede Mailadresse spammst, die man irgendwo im Web einsammeln kann. 🚽

Das ist doch…

Ich bin sein persönlicher Anwalt und ich brauche Ihre Mitarbeit und Partnerschaft in dieser Angelegenheit.

…eine ideale Grundlage für eine geschäftliche Partnerschaft. 👎

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an mich.

Leider ist das Mailpapier jetzt leer, und deshalb gibt es keine lustigen Geschichten mehr. 📜

Aber keine Sorge, wenn man auf diese gnadenlos dümmliche Spam antwortet, hat der Onkel Spammer sich wieder neues Mailpapier gekauft und kann auch wieder lustige und spannende Geschichten erzählen. Geschichten von einem Einhorn… ähm… von einer Erbschaft, die einfach im fernen Togo rumliegt und die man mit ein paar gefälschten Dokumenten einfach abholen kann. 🦄

Berge von Geld! Millionen von Dollar! 💰

Und der Spammer will halbe-halbe machen. Sagt er. 🤝

Leider sind vorher „ein paar“ Vorleistungen fällig. Hier ein Notar, da noch die Beglaubigung der Erbschaft, dort ein teurer Stempel, noch eine Erklärung zum Geldwäschegesetz, hier noch eine Gebühr und dort eine weitere Gebühr und auch mal ein paar Hunderter zur Bestechung eines korrupten Beamten. Da kommt richtig Geld zusammen, das einem am Telefon von einer gut eingespielten Bande aus der Tasche gelabert wird, das werden schnell fünfstellige Beträge, wenn die Betrüger so viel aus ihrem Opfer rausleiern können – „Frag doch mal deinen Freund, ob er dir ein paar Hunderter leiht“. Mit dem Geld geht die Bande in den Puff und macht sich eine gute Zeit bei Koks und Nutten. Es ist weg. Es kommt niemals zurück. Der Kontakt „nach Togo“ bricht plötzlich ab. Und die Erbschaft existiert natürlich nicht. Sie war und ist die ganze Zeit nur eine Lüge. 💸

Mit freundlichen Grüßen,
Eric DEKONOR, Esq.

Freundlich wie ein vandalierender Einbrecher
Dein nigerianischer Vorschussbetrüger

Von Frau Vivian Ouedrago

Dienstag, 28. April 2020

Nein, es ist nicht schlau, wenn man den Namen des Absenders einfach in den Betreff schreibt, obwohl er auch bei der Absenderadresse steht. Ganz im Gegenteil. Es ist dumm. Denkende und fühlende Menschen schreiben in Betreff, um was es in der Mail geht.

Von: Mrs. vivian Ouedrago <vivian.OuedragoBrown@gmail.com>
An: undisclosed-recipients: ;

Den Absender kenne ich nicht, und diese Mail geht an ganz viele Empfänger gleichzeitig. Oder anders gesagt:

Lieber Gottes Auserwählter

Jeder ist Auserwählter Gottes! 😯

Ich schreibe Ihnen diese Mail mit schweren Tränen In meinen Augen und mit großer Trauer in meinem Herzen. Mein Name ist Frau Vivian Ouedrago. Ich komme aus Tunesien und kontaktiere Sie aus einem Krankenhaus in Burkina Faso. Ich möchte Ihnen dies sagen, weil ich Ich habe keine andere Wahl, als es Ihnen zu sagen, als ich berührt wurde, um mich Ihnen zu öffnen. Ich heiratete Herrn Ouedrago Smith Brown, der neun Jahre lang mit dem tunesischen Botschafter in Burkina Faso zusammengearbeitet hatte, bevor er im Jahr 2005 starb seit elf Jahren ohne Kind verheiratet.

Er starb nach einer kurzen Krankheit, die nur fünf Tage dauerte. Seit seinem Tod habe ich beschlossen, nicht wieder zu heiraten. Als mein verstorbener Ehemann am Leben war, hat er den Betrag von 8,5 Millionen US-Dollar (8 Millionen 500.000 Dollar) bei einer Bank in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Fasoin, Westafrika, hinterlegt. Derzeit ist dieses Geld noch in die Bank. Er stellte dieses Geld für den Export von Gold aus dem Bergbau in Burkina Faso zur Verfügung.

Kürzlich sagte mir mein Arzt, dass ich wegen eines Krebsproblems nicht sieben Monate durchhalten würde. Das, was mich am meisten stört, ist meine Schlaganfallkrankheit. Nachdem ich meinen Zustand gekannt habe, habe ich beschlossen, dieses Geld an Sie zu übergeben, um sich um die weniger privilegierten Menschen zu kümmern. Sie werden dieses Geld so verwenden, wie ich es hier anweisen werde. Ich möchte, dass Sie 30 Prozent des Gesamtgeldes für Ihren persönlichen Gebrauch verwenden. Während 70% des Geldes für wohltätige Zwecke auf der Straße verwendet werden und dem Waisenhaus helfen. Ich bin als Waisenkind aufgewachsen und habe niemanden als meine Familie Mitglied, nur um sich zu bemühen, dass das Haus Gottes erhalten bleibt. Tun Sie dies, damit Gott Mysins vergibt und meine Seele im Paradies akzeptiert, weil diese Krankheit mich so sehr gelitten hat.

So weit die ganz normale Erzählung zur Einleitung eines Vorschussbetruges. Fromm gewordene Witwe, die mal mit einem Geldsack verheiratet war, liegt wegen ihres leidigen Krebsproblemes und ihrer Schlaganfallkrankheit im Sterben und will mir wegen des Wohlgeruchs meiner schönen, vertrauenerweckenden Mailadresse 8,5 Megadollar geben, damit ich dass Geld für sie ausgebe – sie kann zwar noch eine E-Mail versenden, aber offenbar ist sie mit einer Banküberweisung oder einem Scheck schon überfordert. Außerdem weiß sie ja nicht einmal, wie ich heiße.

Natürlich existieren die Millionen nicht. Wer auf die herz- und hirnverdorrte Story reinfällt, wird eine gut eingespielte Betrügerbande kennenlernen, die ihm wortreich und mit vielen Stimmen von den umständlichsten Geldtransfers der Welt erzählt – und alles kostet im Vorfeld Geld, das der Empfänger zu bezahlen hat. Deshalb heißt es ja auch Vorschussbetrug. Hier zweihundert für den Notar, dort ein Hunnie für diesen Stempel, dort noch ein Hunnie für ein Formblatt und schließlich vielleicht auch mal ein paar Tausender für einen korrupten Beamten in Burkina Faso, wenn die Betrüger zum Glauben kommen, dass sie so viel rausleiern können. Und weil die Freunde und Anwälte der Witwe kein Konto haben, muss alles anonymisiert über Western Union und Konsorten bezahlt werden, so dass das Geld irgendwo auf der Welt (meistens in Nigeria) unter Vorlage eines falschen Passes abgeholt werden kann, ohne dass der Herr Wachtmeister dem Geldboten der Betrüger Handschellen anlegt. Denn im Bordell ist es doch viel schöner als im Knast. Wenn das Opfer ausgenommen ist, bricht der Kontakt einfach ab. Das ganze in kunstvoll von Betrügern gemachter, naiver Hoffnung auf ein paar Millionen Dollar „vorgestreckte“ Geld ist weg und kommt nie wieder zurück. 💸

Zwischenzeitlich haben die Betrüger auch mal Bitcoin als anonymes Mittel für die Geldtransfers versucht, aber offenbar haben sie damit keine guten Erfahrungen gemacht. Ich vermute, die Opfer waren oft mit Erwerb und Nutzung von Bitcoin überfordert und/oder wurden skeptisch, weil sie ein beliebtes Schwarzmarkt-Zahlungsmittel nutzen sollten, das beinahe nur noch in kriminellen Kontexten zum Bezahlen verwendet wird und ansonsten ein reines Spekulationobjekt mit Kursschwankungen jenseits von gut und böse ist. Western Union kann man auch technisch völlig unbegabten Menschen mit wenig Worten erklären: Hingehen, Geld am Schalter einzahlen, Zettel einstecken, Nummer auf dem Zettel am Telefon durchgeben, danke! Ich glaube ja, dass Western Union in Europa längst insolvent wäre, wenn es keinen Trickbetrug im Internet gäbe, weil es ansonsten im Alltag nur wenige legitime Anwendungsfälle gibt – im Gegensatz etwa zu den USA, wo es praktisch keine Banküberweisungen gibt und wo gründlich ausgebeutete Ausländer ohne Aufenthaltstitel irgendwie das Geld zu ihren Familien senden müssen.

Sobald ich Ihre Antwort erhalten habe, werde ich Ihnen den Kontakt der Bank in Burkina Faso geben und den Bankmanager anweisen, Ihnen ein Vollmachtsschreiben auszustellen, das Ihnen den gegenwärtigen Begünstigten des Geldes bei der Bank nachweist, wenn Sie dies versichern mir, dass Sie dementsprechend handeln werden, wie ich es hier angegeben habe.

Sobald man auf eine solche Spam antwortet, geht es los. Ganz schnell (oft sogar schon in der Einleitungsmail) wird nach der Telefonnummer gefragt, weil ein großer Teil der Betrugsgeschichte telefonisch aufgeführt wird.

Von Frau Vivian Ouedrago

Aber immerhin, es war mal ein neuer Text, den ich bislang noch nicht gesehen habe. Das Deutsch ist ziemlich strokelig, weil sich die sterbende Millionärin natürlich keinen Dolmetscher leisten kann und deshalb lieber ein Computerprogramm zum Übersetzen verwendet.

WICHTIG

Mittwoch, 22. April 2020

Tatü! Tata! 🚨

Abt.: Schlechte 08/15-Spam zur Einleitung eines Vorschussbetruges

Von: Sebastian BARKOLA <marrionmkmaximilian@gmail.com>
Antwort an: barkola.seb@gmail.com

Nicht an die Absenderadresse antworten. Die ist gefälscht. 🤥

Aber trotzdem ganz feste daran glauben, dass der Rest stimmt. Der Spammer sagt es ja selbst. 🤞

Hallo, […]

Das ist ja mal wieder genau mein Name! 👏

[…] ich bin Sebastian BARKOLA, […]

Aber immerhin, seinen für sich selbst ausgedachten Namen kennt der Spammer. Das ist bis jetzt die erste Stelle in dieser Mail nach hirnlosem Betreff und dümmlicher Ansprache des Empfängers, in der eine minimale Intelligenz durchschimmert: Er kann sich den Namen merken, mit dem er sich selbst vorstellt. Das schafft nicht jeder! 👍

[…] persönlicher Anwalt eines verstorbenen Mandanten […]

Nein, ich bin nicht im Bestattungsgewerbe. ⛪

[…] aus Ihrem Land.

Was ist denn mein Land? Kleiner Tipp: Österreich ist es nicht. 🌍

Ich würde gerne wissen, ob wir bei dieser Transaktion zusammenarbeiten können.

Moment mal, jetzt ragt es aber in mein Leben rein. Jemand, von dem ich noch nie gehört habe, der mich „Hallo“ nennt und nicht weiß, wo ich lebe, hat eine Leiche herumliegen und will eine „Transaktion“ mit mir durchführen? Weil ich so eine schöne Mailadresse habe? 😖

Nein, ich habe keinen Garten zum Verscharren einer Leiche! 🏡

Ich erwarte Ihre Antwort, wenn Sie interessiert sind […]

Klar erwartet dieser Spammer eine Antwort, dafür spammt er ja. Wer drauf reinfällt, wird lauter lustige Geschichten…

[…] und werde Ihnen weitere Details senden.

Piktogrammartige Grafik eines Menschen, dem um seine Stirn ein Ring befestigt wurde, an dem ihm mit einem Gestänge eine Karotte vor Augen gehalten wird, die er haben will, so dass er darauf zugeht, ohne sie jemals zu erreichen…aus 1001 durchgespammten Nacht hören. Vorgetragen von einer gut eingespielten Betrügerbande, die das jeden Tag macht, weil sie davon lebt. Geschichten von einem reichen Typen, der ohne Erben verstorben ist und dessen Erbschaft man sich jetzt unterm Nagel reißen will, es wäre ja auch schade, wenn der Staat das Geld erbte und davon Hauptstadtflughäfen, Elbphilharmonien oder elektrische Oberleitungen über Autobahnen baute. Es sind nur ein paar Milliönchen, und alles ist schon fertig, das Geld liegt herum und wartet auf seine Abholung, alles ganz wunderbar. Allerdings ist das Geld im Ausland, und man kommuniziert viel über Telefon, einschließlich geplanter Missverständnisse. Und leider sind auch noch ein paar Vorleistungen fällig, hier eine Gebühr für den Notar, hier eine Beglaubigung für die Bank, hier ein Zettel, dort eine Formalie und noch dieser Stempel, aber es ist gar nicht so schlimm, es werden nur ein paar tausend Euro. Oder, wenn man naiv genug ist und ordentlich Dispo, Bonität und Freunde zum Anpumpen hat, auch mal ein paar zehntausend Euro. Nein, ein Bankkonto haben sie da hinten nicht, also keine Schecks oder SEPA-Überweisungen bitte, sondern immer schön anonym das Geld über Western Union und Konsorten bezahlen, so dass sich die Betrüger das Geld irgendwo auf der Welt unter Vorlage eines gefälschten Ausweises abholen können! Und dann bricht der Kontakt irgendwann ab, weil die Betrüger merken, dass sie kein Geld mehr rausleiern können, weil keins mehr da ist oder weil das Gehirn ihres Opfers langsam zu arbeiten beginnt. Mit dem Geld, dass die Bande so von mehreren Leuten gleichzeitig einsammelt, kaufen sich die Betrüger leistungsstarke Autos, gutes Kokain und machen sich eine schöne Zeit im Puff. Das Geld ist weg und kommt nicht zurück. Die Millionen hat es natürlich nie gegeben. 💸

Nur für den Fall, dass jemand Interesse an den ominösen „weiteren Details“ hat, von denen der dumme, kriminelle Spammer hier faselt, zu denen er aber nichts Näheres sagt, weil sein Mailpapier gerade alle ist und er neues kaufen muss. 📜

Grüße,
Sebastian BARKOLA, Esq.

Mit Winkewinke vom angeblichen Anwalt, der den Absender seiner Mails fälscht und den man nur über eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse bei Googles Freemail-Dienst erreichen kann. Das ist sicherlich ein Qualitätsanwalt! 🏅

Quelle des Bildes mit der Möhre: Wikimedia Commons, Lizenz: CC0 1.0

Reply Email: (barristeradrianp3@gmail.com)

Samstag, 18. April 2020

Ja, Spammer, deine kostenlos und anonym eingerichtete Antwortadresse und…

Von: OWUSU, Sandra (HOMERTON UNIVERSITY HOSPITAL NHS FOUNDATION TRUST) <sandra.owusu1@nhs.net>
Antwort an: barristeradrianp3@gmail.com

…deinen gefälschten Absender habe ich schon gesehen, die stehen nämlich im Mailheader und werden mir ansprechend präsentiert. So ein Betreff ist eigentlich dafür da, kurzgefasst zu schreiben, um was es in der Mail geht und nicht dafür, die Antwortadresse zu wiederholen.

Aber ich will es mal so sagen: Wenn mir schon im Betreff klargemacht wird, dass die Absenderadresse eine Fälschung ist, weiß ich auch, woran ich bin. 🤥

Na, da will ich doch mal sehen, was du mitzuteilen hast, um deinen Betrugsversuch einzuleiten:

I am Mrs. Bella Fishman and I know my message will come to you as a surprise but don’t be because I need your help in the disbursement of my family last funds ($9,200,000.00 USD) my husband last wish. And as a victim of Corona-Virus (Covid-19 Virus) i am sending you this mail from my hospital bed. Please do contact my lawyer for more information. Barrister Adrian Peters Email: (barristeradrianp3@gmail.com)

Aha, du kennst zwar von mir nur eine Mailadresse, aber du selbst hast natürlich einen Namen und schickst mir eine „völlig überraschende“ Spam, in der es um 9,2 Megadollar geht, ganz eilig und „kontaktier mal meinen Anwalt“, weil du gerade so erfreulich kreplig im Sterben liegst. Vermutlich willst du mir deine ganzen Dollars in die Hand drücken, weil ich so eine schöne Mailadresse habe. 👍

So viel Geld, aber du benutzt trotzdem eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse beim Freemail-Angebot von Google und fälschst deinen Absender. Was kann das wohl bedeuten? 🕵️

So, und jetzt noch ein bisschen Bullshit darunter:

This message may contain confidential information. If you are not the intended recipient please inform the sender that you have received the message in error before deleting it. Please do not disclose, copy or distribute information in this e-mail or take any action in relation to its contents. To do so is strictly prohibited and may be unlawful. Thank you for your co-operation.

Diese offen wie eine Postkarte durch das Internet beförderte, unverschlüsselte und nicht digital signierte E-Mail ist ein ganz geheimes Geheimgeheimnis, die man nach dem Lesen am besten aufisst. Darüber zu bloggen – wie ich es hier tue – ist streng verboten, weil ja auch drinsteht, dass es streng verboten ist. Mit Dank, dass man sich ans Verbot hält. 🤣

Ja, Spammer, du bist ein ganz Großer! 🤡

NHSmail is the secure email and directory service available for all NHS staff in England and Scotland. NHSmail is approved for exchanging patient data and other sensitive information with NHSmail and other accredited email services.

For more information and to find out how you can switch, https://portal.nhs.net/help/joiningnhsmail

Aber Spammer, du hast mir doch schon klar gemacht, dass du deinen Absender gefälscht hast. Und zwar, bevor ich deine Spam auch nur gelesen habe. Damit ich es auch wirklich nicht übersehen kann.

Und der von dir mit diesen beiden Bullshit-Absätzen erweckte Eindruck, dass eine im Krankenhaus liegende reiche Frau einen Krankenhausmitarbeiter bittet, doch mal eben schnell über seinen Account eine E-Mail nach draußen zu schicken (anschließende Desinfektion der Tastatur nicht vergessen), weil sie sich leider nicht einmal ein Wischofon¹ leisten kann, das sie ins Krankenhaus in ihre Quarantäne mitnimmt, ist so dermaßen hochnotlächerlich, dass man Atemprobleme beim Anblick bekommt. Ganz ohne Lungenkrankheit. 🤣🚑

Oh, das ist ja noch mehr. Die Spam hat ja einen Anhang. Ein PDF-Dokument. Mal schauen, wie das aussieht²:

Noch einmal der gleiche Text, ohne besondere Formatierung, als PDF

Ja, schon klar, Spammer! So wirkt deine dumme Spam zur Einleitung eines Vorschussbetruges gleich noch überzeugender! Steht ja nicht nur in der Mail, sondern auch in ihrem Anhang. Wenn du einen Brief schreibst, druckst du den sicher auch immer doppelt aus und steckst beide Exemplare in den Briefumschlag. 🤦

Ich bin immer wieder fassungslos, wie dumm Spammer wie du sein können.

Meint dein dich „genießender“
Nachtwächter

¹Wischofon: So nenne ich die mobilen Abhör- und Trackinggeräte, die Werber als „Smartphone“ bezeichnen, weil nichts an diesen Geräten oder ihren zahlreichen Nutzern auch nur im entferntesten Sinne des Wortes „smart“ ist. Ganz im Gegenteil.

²Dokumente aus einer Spam zu öffnen ist eine ganz schlechte Idee. Das gilt auch für PDFs. Wer nicht genau weiß, was er tut, sollte nicht einmal darüber nachdenken. Der mögliche Ärger wiegt die befriedigte Neugierde nicht auf. Ich öffne solche Dokumente niemals im Acrobat Reader oder einem anderen PDF-Viewer, sondern in Gimp. Nicht einmal das ist so sicher, dass ich es zur Nachahmung empfehle.

Dear Friend,

Freitag, 21. Februar 2020

Abt.: Ich kenne dich nicht, willst du ein paar Millionen?

Von: Mr. Jack Rufon <mr.jack.rufon2@gmail.com>

I have a business proposal in the tune of $10.5Million USD for you to handle with me. I have opportunity to transfer this abandon fund to your bank account in your country which belongs to our client.

I am inviting you in this transaction where this money can be shared between us at ratio of 60/40% and help the needy around us don’t be afraid of anything I am with you I will instruct you what you will do to maintain this fund.

Please kindly contact me with your information’s if you are interested in this transaction for more details.

Your Name:
Your Bank Name:
Your Account Number:
Your Telephone Number:
Your Country And Address:
Your Age And Sex:

Thanks
Mr.Jack.Rufon,

Komm, Spammer, ein bisschen einfallsreicher kannst du schon werden, wenn du einen Vorschussbetrug einleiten willst!

Von Mr. Authur Phillips.

Montag, 20. Januar 2020

Wer der Absender ist, steht im Mailheader. Schreib mal lieber in den Betreff rein, um was es in deiner Mail geht.

Von: Authur Philip Whyte <Authur.Philip@yahoo.com>
Antwort an: wh.aut.phillip@writeme.com

Der Absender ist gefälscht. 🤥

Der Spammer ist aus irgendeinem Grund zur Auffassung gekommen, dass der Freemailer von Yahoo noch etwas mehr Ansehen hat als der von ihm für die Kommunikation benutzte. Immerhin ist es mal keine Google-Mail-Adresse, die sonst bei diesen Spams Standard geworden ist.

Empfänger dieses Mülls sollen glauben, dass jemand, der mit gefälschtem Absender schreibt, im Rest seiner Spam die Wahrheit von sich gibt. Dafür muss man schon ein bisschen dumm sein. Aber so ein Spammer kann sich darauf verlassen, dass es immer genug Dummheit für sein Geschäft gibt. Der Intelligenzquotient ist so definiert, dass dem Durchschnittswert in den Tests ein IQ von hundert zugewiesen wird und dass die Standardabweichung bei genau fünfzehn Punkten liegt. Das heißt, das rd. 0,3 % der Weltbevölkerung einen IQ haben, der unter sechzig liegt. Ich befürchte, einige von diesen intellektuell herausgeforderten Menschen haben sogar ein Abitur nachgeworfen bekommen und fallen in der wirtschaftlich nützlichen und deshalb politisch seit Jahrzehnten gezielt geförderten allgemeinen Totalverblödung kaum weiter auf. Das so genannte „Dschungelcamp“ ist eine Erfolgssendung im Fernsehen. Es geht bergab. Steigen sie ein, die Richtung stimmt! 🧟

Ich bin Mr. Whyte Philip, Direktor fur internationale Investitionen bei der Natwest Bank in London, Grobbritannien.

„Grobbritannien“ hat er geschrieben. Ein tolles Wort! 🤣

Ich frage mich ja immer, wie es zu solchen Fehlern kommt. 🔎

Der Text ist sicherlich von einem anderen Text zur Einleitung eines Vorschussbetruges übernommen. Dort stand vermutlich „Großbritannien“. Dann wurde dieser Text vermutlich ausgedruckt, später wieder eingescannt und mit einer OCR von einem Computer interpretiert – aber in einem Sprachraum, in dem deutsche Sonderzeichen so unüblich sind, dass das Wort als „GroBbritannien“ interpretiert wurde. Und hinterher hat eine Rechtschreibkorrektur das große „B“ mitten im Wort wieder klein gemacht. Und nichts davon hat dem Spammer gezeigt, dass hier ein Fehler passiert ist. Weil der Spammer zwar in deutscher Sprache spammt, aber diese Sprache gar nicht richtig kann.

Ich melde mich bezuglich eines verstorbenen Kunden, der im Urlaub in Indonesien am 25. Dezember 2004 verstorben ist. Ich war sein personlicher Anlageberater und fur alle seine Transaktionen mit der Natwest Bank verantwortlich.

Schön, dass der verstorbene Kunde verstorben ist – am Weihnachtstag vor 5.504 Tagen, dem Weihnachtsmanne direkt in die Arme. Aber ich bin kein Bestatter. Zumal der verstorbene Kunde wohl auch nicht mehr allzu frisch riechen wird. Außer, er lebt noch. 🧛

Vor seinem Tod hat mein Kunde ein Guthaben von 19.570.000,00 Britischen Pfund auf seinem Anlagekonto bei unserer Bank hinterlegt, und wie Sie wissen, wurde bei der Aktivierung des Kontos kein nдchster Verwandter erwahnt in der Lage zu kommen, um die Kaution zu verlangen.

Nein, ich weiß natürlich nichts über die Verwandtschaft irgendwelcher verstorbener Kunden. Woher auch? Ich bin doch nicht mit denen verwandt.

Übrigens befinden wir uns mittlerweile in den Zwanziger Jahren des 21. Jahrhunderts. Die erste Version von Unicode wurde vor beinahe dreißig Jahren spezifiziert. Und trotzdem haben Spammer aus russischen Trickbetrügerbanden immer noch Probleme, Umlaute so zu codieren, dass sie beim Empfänger auch wie Umlaute und nicht wie kyrillische Buchstaben aussehen. Das liegt daran, dass die Spammer die kyrillische Codepage als Encoding für ihre Spam angeben, statt einfach Unicode anzugeben und zu verwenden. Diese „Kleinigkeit“ gibt von zwei Dingen einen vortrefflichen Eindruck: Davon, wie alt die Skripten und Textfragmente sind, die immer noch für Spam und Betrügereien benutzt werden; und davon, wie wenig Mühe sich diese Spammer geben. Aber wenn sie sich Mühe geben wollten, könnten sie auch gleich arbeiten gehen. 🤫

Und außerdem sind den Betrügern die Dummen, die auf solche Spams reinfallen, die Mühe gar nicht wert. Ein Köder muss ja dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. 🎣

Angesichts des oben Gesagten und als sein Anlageverwalter seit Jahren weib ich, was erforderlich ist, um Sie als nachsten Angehorigen zu prдsentieren, der es uns ermoglicht, die Kaution zu beantragen. Aus diesem Grund frage ich Sie offiziell, ob Sie eine Partnerschaft eingehen mцchten mit mir diesen Einzahlungsanspruch zu erhalten, weil absolut niemand fьr diese Einzahlung kommt.

Ich kann persцnlich garantieren, dass dies schnell und risikofrei vonstatten geht, und ich bin bereit, mit Ihnen in diesen Bedingungen eine Partnerschaft einzugehen. 60/40, meine 60 und Sie erhalten 40 fьr Ihre Partnerschaft.

Einmal die übliche Geschichte. Ein Banker, der kein Geld für einen Dolmetscher hat, will sich mit einem völlig Unbekannten zusammen eine Erbschaft unterm Nagel reißen. Das ist völlig problemlos. Ganz dickes Spammerehrenwort. Das Vertrauen zu diesem völlig Unbekannten hat er, weil der völlig Unbekannte so eine schöne Mailadresse hat. Und natürlich ist die Frage, ob man Komplize bei einem Betrug werden möchte, voll „offiziell“. Die computergenerierte Übersetzung, die daran erinnert, wie mies Google Translate noch vor zehn Jahren war (es ist inzwischen deutlich besser), ist dabei immer wieder einmal unfreiwillig komisch. 🤡

Bitte melden Sie sich mit Ihrer Bestatigungsnachricht unter meiner privaten E-Mail-Adresse (wh.aut.phil1@gmx.com) bei mir. Geben Sie auch Ihren vollstдndigen Namen, Ihre Anschrift und Ihre direkten Telefonnummern an.

Oh, es gibt inzwischen indirekte Telefonnummern? ☎️

Bitte auf gar keinen Fall in der Mailsoftware auf „Antworten“ klicken, um die Spam zu beantworten, denn dann kommt sie nicht an. Die Frage, wozu der Hirnstummel von Spammer dann eine Antwortadresse in seinen Spams angibt, kann natürlich nur spekulativ beantwortet werden, aber ich gehe davon aus, dass dieser spammende Durchfalltrinker das Skript, das er verwendet, gar nicht versteht und auch gar keine Lust hat, es zu verstehen. Er hat nicht die geringste Ahnung von E-Mail oder von Programmierung, das hirnt alles viel zu sehr, er will einfach nur spammen und ein paar Idioten finden, denen er eine Vorleistung nach der anderen aus der Tasche quasseln kann, wenn sie erstmal an die Millionen aus dem Posteingang glauben. 💶

Und genau so sieht die „Qualität“ seiner offen intelligenzverachtenden und außerordentlich dummen Spam auch aus. 💩

Vielen Dank fьr Ihr Verstandnis und ich werde es sehr begruЯen, wenn dieser Inhalt dieser Transaktion vertraulich behandelt wird.

Danke für nichts, und diese unverschlüsselte und nicht digital signierte E-Mail, die offen wie eine Postkarte im Internet befördert wird und überall auf dem Weg gelesen oder verändert werden könnte, ist ein ganz geheimes Geheimgeheimnis, voll vertraulich, schweigt besser drüber! 🤐

Freundliche GrьЯe
Mr. Whyte Philip
wh.aut.phil1@gmx.com

Freundlich wie eine Ohrfeige
Der Vorschussbetrugsspammer
Nicht auf „Antworten“ klicken, um zu antworten! 😫

Die Abuse-Mail ist natürlich schon draußen. Ich bin guter Dinge, dass die Mailadresse stillgelegt wird. Über die 1&1 Mail & Media GmbH weiß ich zwar nicht viel Gutes zu sagen, aber die sind immer noch deutlich besser als Google, wenn es darum geht, keine Biotope für Kriminelle entstehen zu lassen.

Guten Abend

Samstag, 28. Dezember 2019

Ungekürzte Spam zur Einleitung eines Vorschussbetruges aus meinem heutigen Müllein… ähm… Maileingang:

Von: Sheema Khaja <stevenanderson520@gmail.com>
Antwort an: sheemakhaja2@gmail.com

Sie sind der nächste Angehörige unseres verstorbenen deutschen Goldhändlers in Höhe von 30 Millionen Dollar. Antworten Sie für weitere Informationen

Sheema

Als Angehöriger des mir unbekannten Toten mit seiner Höhe von dreißig Megadollar fehlen mir jegliche weiteren Worte.

HELLO

Montag, 14. Oktober 2019

Von: Monga Jagan <posttinglinkw@yahoo.com>
Antwort an: mongjagan@yahoo.com

Der Absender ist gefälscht. Dann wird der Rest ja wohl stimmen. 🤡

I am Mr. Monga Jagan Nath from Indian. I am 73 years old. Here is my international passport.I have prostate cancer disease and the doctor says that i have just few days to live in this world before i die.I want you to inherit my wealth,but you must promise me that you will use my millions to help poor and sick people in your country, especially the orphanage homes. You will also help the refugees. Write down your telephone number and your address before i give you more detail information. I am tired now and want to sleep. I will read your reply after i wake up from sleep….Monga Jagan

Ich kenne dich nicht.

Ich spreche dich nicht an, denn ich weiß nicht, wie du heißt.

Ich habe einen Namen und ein Alter. Und ich habe einen Pass, den ich vorzeige, obwohl ich gar nicht an der Grenze stehe, aber leider sieht man den in meiner Spam nicht. Außerdem habe ich Prostatakrebs. Der Arzt hat mir gesagt, dass ich bald erfreulich tot bin. Ich will dir meinen ganzen Zaster vererben. Du musst mir dafür nur versprechen, dass du das Geld für Flüchtlinge und Waisenkinder ausgibst. Ich habe das Geld lieber mit gierigen Krallen angesammelt, scheiß auf die Menschen, die nichts abgekriegt haben, aber jetzt gebe ich es einfach einem Unbekannten. Schreib doch mal deine Telefonnummer und deine Adresse auf, dann erzähle ich dir noch mehr Märchen aus 1001 durchgespammten Nacht. Jetzt bin ich müde. Jetzt will ich schlafen. Mach schnell, Opfer, denn sonst sterbe ich weg und du kriegst kein Geld.

Ausgedachter Name.

Keine Verschlüsselung.

Keine digitale Signautur.

Diese Spam wurde mechanisch erstellt und ist auch ohne Unterschrift gültig.

Vorleistungen für die Auszahlung des Erbes – hier eine Gebühr für die Bank, hier eine für den Notar, hier eine für das Finanzamt, und noch eine für einen korrupten indischen Beamten und einen Treuhänder – bitte ausschließlich komplett anonymisierend über Western Union und Konsorten bezahlen, denn weder ich habe noch hat jemand in meinem Umfeld so etwas wie ein Bankkonto, auf dem man etwa einen Scheck einlösen könnte. Wenn wir dich wie eine Weihnachtsgans ausgenommen haben, Opfer, dann bricht der Kontakt einfach ab.

Danke, dass die Mutter der Dummen immer schwanger ist, denn diese Bordelle gehen ganz schön ins Geld! 🤰