Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für April 2011

Hund Esel Affe

Dienstag, 19. April 2011

Hallo, ich bin dein Spamfollower auf Twitter. Heute nenne ich mich mal _Ananda_F…

Screenshot des Spamaccounts bei Twitter

Biographie: Hallo ich bin Ananda, ich bin Sekretärin und liebe meinen Job. Ich mache gerne Sport, Sauna, mag Parties, sympathische Menschen, Hunde, Esel, Affen, ...…und habe auch ein tolles Foto gefunden, das ich in mein Profil klatsche. Ich twittere zwar noch nicht so viel und bin deshalb erst beim dritten Tweet angekommen, aber dafür followe ich, was das Zeug hält, und wie man an meinen vielen Followern sieht, wird ja auch ordentlich zurückgefolgt. Das ist gut, denn so kann ich bald so richtig mit Twittern loslegen, einen anständige Zuhörerschaft habe ich mir mit meinem Drecksprogramm zum automatischen Followen ja schon erarbeitet. Das wird toll, wenn ich tausende von Leuten zuspammen kann. Ich mag übrigens sympathische Menschen, die sich von so meiner Beschreibung blenden lassen; Hunde, die mir immer folgen; Esel, die auf meine Masche reinfallen und die sonstigen Affen habe ich auch gern, denn die sind Zielgruppe meiner Spam. Weniger gern habe ich Leute, die mich bei Twitter als Spammer verpetzen, weil ich dann einen Müllaccount weniger habe. Mein Glück ist es, dass diese Hunde, Esel und Affen auf Twitter so überwiegen, diese ganzen Dummköpfe, die jedem Follower ohne Sinn und Verstand zurückfolgen.

Werden Sie hier zum Star

Dienstag, 19. April 2011

Was schreibt mir da dieser Absender, der mit dem hübschen Namen „Vip Palace Gaming“ gestraft wurde und seine Mailadresse lieber fälscht?

Herunterladen und hier spielen – Sie können üben bevor Sie einzahlen!

www.plaza-game-world.ru/de

Das erfordert ja auch so viel Übung! So eine Slotmaschine zum Beispiel, Knopf drücken und Ergebnis abwarten. Das kann nicht jeder. Zum Beispiel ist das gebildeten Schimpansen echt zu blöd. Oder Roulette. Einsatz machen und Ergebnis abwarten. Wahrlich keine Kleinigkeit. Gut, dass man das üben kann. Ob sich wohl irgendwas am Spielverlauf bei diesem vom Betreiber beliebig manipulierbaren Spiel ändert, wenn man auf einmal sein Glück mit Geld versucht? Und ob es wohl einer gewissen Übung im totalen Denkverzicht bedarf, wenn man auf der Wegwerfseite dieses Spammers eine ausführbare Datei runterlädt und auf seinem Rechner ausführt? Fragen über Fragen…

Ermaessigte Preise fuer Top Armbanduhkopien

Montag, 18. April 2011

Haben Sie Probleme wenn Sie dies lesen? Sie koennen dies in Ihrem Web-Browser durchsehen

Bekommen Sie Brand Armbanduhren online. Mit genauen Imitationen ersparen Sie bis 90% und sehen Sie geschaeftlich aus.

Eine Designerarmbanduhr ein Zeitmesser gewoehnlich hat einen zu grossen. Wir bieten Sie sorgfaeltige Kopien Zwillinge von den Edelarmbanduhren an zu den Preisen von etwa ein oder zwei Hundert euro. Treten Sie die Elite die Spitzenklasse ein, ohne es zu bezahlen.

Ich würde ja lieber was anderes eintreten, Spammer… 👿

_Geldverdienen_

Sonntag, 17. April 2011

Screenshot des Twitter-Spammers _Geldverdienen_

Detail aus dem Screenshot: Ein aufgeklappter Laptop, aus dem es Dollarscheine regnetDer tolle Avatar, den sich der Twitter-Spammer des heutigen Tages gewählt hat, dieser Klapprechner, aus dem es Dollarnoten regnet, er kommt mir doch so eigentümlich bekannt vor – genau wie dieses eine große „Thema“, über das er twittert. Nur, dass er mit seinen gießkannenartig ausgepinkelten Follows diesmal nicht auf seinem Gratis Bonus Report [sic!] mit dem ganz geheimen YouTube-Geheimnis des ganz leichten Geldverdienens hinweisen will, sondern zur „Abwechslung“ mal darauf, wie man mit eBooks sein Geld mühelos und im Schlaf verdienen kann – was übrigens ebenfalls vertraut wirkt. Ach, was erzähle ich! Die tolle Seite habe ich einfach mal archiviert, und wer noch mehr möchte, sollte auch auf gar keinen Fall die Startseite mit viel Text in einer mir inzwischen eigentümlich vertrauten „Ästhetik“ verschmähen.

Wie immer bei diesem tollwütig tollen Kenner der wissensreichen Wege zum Reichtum – der es übrigens auch schon mit einem besonders niederträchtigen und dummen Versuch in die Schandhalle der Spam geschafft hat – führen alle Links auf eine Seite, auf der man einem Spammer eine Mailadresse zustecken soll. Dieses nach Möglichkeit zusammen mit einem Namen, was aber im Gegensatz zu früheren Spamaktionen des gleichen Vollpfostens inzwischen „freiwillig“ ist:

Verdienen Sie Geld im Schlaf -- Wie Sie mit eBooks Bequem Geld Im Internet Verdienen Können. Starten Sie Jetzt Kostenlos!

Diese E-Mail-Anforderung ist kostenlos! Ihre Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben! Sie können sich jederzeit wieder aus meinem Verteiler austragen! Übrigens: Ich bin engagierter SPAM-Gegner!Die Frage, warum dieser freundliche Zeitgenosse, der uns alle reich machen will, zwar durchaus die technischen Finessen verstanden hat, die zum Einbetten eines Videos auf einer Internet-Seite erforderlich sind, aber immer noch nicht dazu imstande ist, seine tollen „Gratisangebote“ über einen einfachen Download-Link zu verbreiten, sondern stattdessen eine Mailadresse für eine „E-Mail-Anforderung“ haben will, lässt sich übrigens einfach beantworten: Er ist Spammer auf allen Kanälen. Er selbst drückt das übrigens unterhalb des Absendenbuttons etwas anders aus:

Diese E-Mail-Anforderung ist kostenlos! Ihre Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben! Sie können sich jederzeit wieder aus meinem Verteiler austragen! Übrigens: Ich bin engagierter SPAM-Gegner!

Wer würde so einem offenen Wort schon misstrauen?! :mrgreen:

Zumal man vor lauter Lachen gar nicht recht zum Denken kommt. Oben drüber steht schon die tolle, übrigens über JavaScript reingepfriemelte, tickerhafte Anpreisung:

+++ Kostenlos Geld verdienen im Internet +++

Brwahaha, so etwas kann man sich gar nicht ausdenken! Und dieses „Ja, ich will gratis Geld im Schlaf verdienen!“ gehört auch zu den semantisch weniger angemessenen Verwendungen des Wortes „gratis“.

Aber ich will diesen Spammer mal nicht schlechter machen, als er ist, denn er hat auf seinen Seiten inzwischen erheblich zugelegt. Zum Beispiel wird nach einigen Sekunden über JavaScript – ich habs nach dem Lesen des Quelltextes extra mal aktiviert, um einen Screenshot vom Ergebnis machen zu können – ein Layer mit einem Countdown angezeigt, damit man auch ja schön schnell und unüberlegt seine Mailadresse an einen Spammer gibt:

Sie haben ab jetzt 4:45 Minuten Zeit, um damit zu beginnen völlig gratis Geld im Internet zu verdienen! Laden Sie sich jetzt total kostenlos das folgende Video-Coaching herunter: Dieses Angebot gibt es nur heute, am Sonntag den 17. April 2011. Sie haben jetzt noch 4:45 Minuten Zeit, um dieses Einstiegs-Video kostenlos zu erhalten. Nach Ablauf der 5 Minuten-Frist, wird dieses Gratis-Angebot für immer von dieser Seite verschwinden. Versäumen sie diese einmalige Chance nicht! Nach Eingabe ihrer E-Mail Adresse, sende ich Ihnen das Gratis-Video umgehend zu

Nun gut, ich will mich mal in Hinsicht auf die fantasievolle Interpunktion und Verwendung von Leerzeichen dieses Marketing-Experten zurückhalten.

Dieses Angebot gibt es nur heute… und JavaScript fügt das aktuelle Datum ein, inzwischen sogar in ansprechender Formatierung. Und einen Cookie setzen kann er inzwischen auch, so dass der nach Aufmerksamkeit schreiende Layer nicht nochmal kommt… außer beim nächsten Menschen, der in den Tweets eines Twitter-Spammers herumgeklickt hat.

Gut, dass die meisten wohl einen Lachanfall davon bekommen – und selbst, wer es ernst nimmt, wird sich die Frage stellen, warum dieser tolle Spezialexperte nicht einfach selbst reich wird und stattdessen das madenhafte Dasein eines Spammers führt.

Die gute Nachricht des Tages

Sonntag, 17. April 2011

Die gute Nachricht des Tages (okay, des gestrigen Tages) findet sich bei Heise Online:

Spam-Anteil fällt auf Mehrjahrestief

Nach der Abschaltung des Rustock-Botnetzes Mitte März 2011 ist das Aufkommen an unerwünschten Werbe-Mails, ohnehin seit 2010 im Abwärtstrend, nochmals deutlich zurückgegangen […]

Ich habe in den letzten Tagen ja mehrfach geglaubt, dass der Mailserver „kaputt“ wäre, so deutlich ist der Rückgang der Spam.

Und auch „Unser täglich Spam“ erlebt gerade eine recht ruhige Zeit. Es ist ein Blog, das kaum „Stammleser“ hat (wir haben ja auch alle genug eigene Spam), aber sehr häufig mit Hilfe von Suchmaschinen gefunden wird, weil Empfänger einer Spam skeptisch werden und einfach einmal einige Phrasen aus der Spam googeln. Tatsächlich kann ich an den Zugriffen gut erkennen, welche Maschen der Spammer aktuell „im Umlauf“ sind, und oft kann ich sogar erkennen, dass jahrealte Texte fast unverändert noch einmal verwendet werden, weil Spammer sich keine besondere Mühe geben. (Sonst könnten sie ihr Geld ja auch auf weniger verwerfliche Weise verdienen.) Im Moment gibt es deutlich weniger Spam, und das ist für mich sehr fühlbar. Ich bin froh darüber.

Aber es steht zu befürchten, dass ich dieses Blog dennoch nicht einstellen werde, so gern ich es täte. Zum einen ist es sicher, dass neue Botnetze entstehen werden, so lange Menschen sich in falscher Sicherheit wiegen, mit angreifbarer Software¹ am Internet teilhaben und auf alles klicken, was sich nur klicken lässt. Und zum anderen wird die Spam generell neue Wege suchen, das so genannte Web 2.0 ist zum Beispiel ein ideales „Biotop“ für alle auf Spam setzenden Schurken. Viele eher persönliche Twitterer aus meinem Umfeld haben inzwischen ihre Timeline auf privat gesetzt, damit die gewünschte persönliche Kommunikation nicht in der täglichen Flut der Scheiße untergeht.

Ein interessanter Trend, der mir gerade in den letzten Tagen sehr unangenehm aufgefallen ist, sind fragwürdige Werbemails (siehe hier und hier) von bereits etablierten Dienstanbietern im Internet; besonders von solchen, die zwar schon etabliert sind, aber bislang ihre angesammelten Daten noch nicht fürs Marketing verwendet haben. Die Mails, die nach Jahren der Funkstille von diesen Klitschen kommen, oder im Fall von „Wikio Experts“ sogar behaupten, dass ich „Nutzer“ eines Dienstes sei, den ich gar nicht kenne, um mich anschließend zur „Anmeldung“ aufzufordern, sie sind offen spammig. Ich hoffe ja, dass sich dieses unterirdische Marketing, das übrigens in meinen Augen ein Hinweis auf ein gescheitertes Geschäftsmodell und auf recht atemloses Ringen um irgendwelche Einnahmen ist, als ein geeignetes Mittel zur Beschleunigung der Insolvenz erweist und dass niemand auf derartige Ansprache „abfährt“.

Denn das bleibt weiterhin der einzige vernünftige Umgang mit Spam und das beste Mittel gegen Spam: Niemals auf eine Spam so reagieren, wie es der Spammer wünscht, niemals darin herumklicken, niemals Angebote von Spammern wahrnehmen! Die Spam einfach löschen! Wenn Spammer sicher zu identifizieren sind, dafür sorgen, dass bekannt wird, dass es sich um Spammer handelt, für deren belästigendes und zeitraubendes Verhalten man nur Verachtung übrig hat! (Aber dabei nicht fanatisch werden, wenn ein Spammer wirklich zur Einsicht gekommen ist, sondern froh darüber sein, wenn solche Einsicht entsteht.) Nur so entsteht im Internet ein Umfeld, in dem sich selbst das konkurrenzlos billige Werbemittel der Spam nicht mehr lohnt, nur so kann es dazu kommen, dass diese Pest des Internet einmal zu einem Ende kommt. Kein Spamfilter und keine andere Software kann die Vernunft ersetzen, und die Vernunft ist der beste Spamfilter.

Im Moment gibt es zwar ein wenig Entspannung, aber an ein Ende glaube ich nicht. Das Ende ist erreicht, wenn Spam so selten geworden ist, dass ich dieses Blog in eine Archivversion umwandeln kann und als ein Museum der unerfreulichen Begleiterscheinungen einer bestimmten Phase in der Entwicklung des Internet betrachten kann. Dieses Ziel erscheint mir geradezu utopisch.

¹Angreifbare Software: Ich empfehle jedem, die für die Darstellung von Internetinhalten verwendete Software auf dem aktuellen Stand zu halten, insbesondere den Browser, das Mailprogramm und den verwendeten PDF-Viewer. Darüber hinaus empfehle ich, nicht jeder Seite im Internet die Möglichkeit zu gewähren, JavaScript auszuführen, da dies eine gute Vorsorge gegen die Mehrzahl der ausbeutbaren Sicherheitsprobleme ist. Die Verwendung eines anderen Betriebssystemes als Microsoft Windows kann ich ebenfalls empfehlen. So genannte „Virenscanner“ halte ich hingegen für Schlangenöl, da die Entwickler von Schadsoftware immer eine Nasenlänge voraus sind, und eine so genannte „Personal Firewall“ kann im besten Fall eine sinnvolle Ergänzung sein. Vernunft lässt sich niemals durch Software ersetzen, aber dafür führt vorgebliche Sicherheits-Software schnell zu einem trügerischen Sicherheitsgefühl, das unvernünftig macht.

schnell Geld bekommen

Samstag, 16. April 2011

Klingt als Betreff ja viel besser als „Hilfsgeldwäscher werden und schnell in die JVA kommen“ – denn kein Richter wird angesichts dieses „Jobs“ von Arglosigkeit ausgehen:

Arbeit für Dich!

Gut bezahlte Arbeit

Wir bieten Dir die Möglichkeit an, das Geld ganz einfach zu verdienen. Möglich ist die Vereinbarung mit anderer Tätigkeit! Arbeit in unserer Firma wird nicht mehr als 2-3 Stunden pro Tag 1-2 Mal pro Woche in Deinem Arbeitsplan in Anspruch nehmen.

Kurze Beschreibung der Tätigkeit:

1. Wir überweisen auf Dein Bankkonto ab 3000 bis 8000 Euro.
2. Nach dem Geldeingang hebst Du das Geld ab.
3. Du hast schon 20 % von dem überwiesenen Betrag verdient!
600-1600 Euro behältst Du für Dich!

4. Den restlichen Betrag übermittelst Du uns.

Betrag und Zahl von Überweisungen werden im Voraus vereinbart und können nach Deinem Wunsch beliebig sein. Diese Tätigkeit ist absolut legal und verletzt keine Gesetze Deutschlands und EU. [sic!]

Wenn Du in unserem Angebot interessiert bist, teile uns darüber per folgende e-Mailadresse mit: de (at) grueneberg (strich) and (strich) partners (punkt) com. Wir kontaktieren Dich in möglichst kürzer Zeit und beantworten alle Fragen.

Beeile Dich, Zahl von Stellenangeboten ist begrenzt!

Ihre E-Mailadresse haben wir aus offenen Quellen genommen. Wir bitten Sie um Entschuldigung, wenn unsere E-Mail Sie gestört hat. Falls Sie Ihre E-Mailadresse aus unserem Verteiler löschen möchten, senden Sie eine leere E-Mail auf folgende E-Mailadresse: del (at) grueneberg (strich) and (strich) partners (punkt) com

Wie üblich kann man die Mail nicht normal beantworten, weil der Absender gefälscht ist.

Die verwendete Domain für die Mailadresse dieser tollen „Firma“ wurde übrigens am 4. April dieses Jahres eingerichtet und ist somit recht frisch. Die (selbstverständlich falsche) angegebene Adresse des Registrars erweckt auch nicht gerade den Eindruck, dass man es hier mit einer „Firma“ zu tun haben könnte. Erfreulich ist dabei, dass der Hosting-Provider keine so große Lust an seiner Mittäterschaft hat, so dass die zugehörige Website im Moment so aussieht:

This account has been suspended. Either the domain has been overused, or the reseller ran out of ressources

Schön, dass die Antworten schon wenige Stunden nach der Spamwelle nicht mehr bei den Verbrechern ankommen. Vermutlich wird diese oder eine vergleichbare Mail in den nächsten Tagen öfter mal mit anderen Mailadressen zum „Beantworten“ kommen.

Schreiben Sie Artikel gegen Vergütung

Freitag, 15. April 2011

Diese Mail fällt in die Schublade: Ganz seltsame und nicht empfehlenswerte Werbemaschen eines Web-Zwo-Nullvermarkters. Was ich davon halte, wenn mir einer über eine derartige Masche das gar nicht so dicke Geldverdienen anbietet, lässt sich hoffentlich schon an der Tatsache ablesen, dass derartiger Reklameschrott in diesem Blog landet und von mir als Spam betrachtet wird.

Ist eigentlich im Moment das allgemeine Anpreisen „Komm her und verdien jetzt endlich Geld mit deinem Blog, wir haben jetzt das tollste Angebot für dich“ angesagt, und ist den Leuten, die so etwas anpreisen, eigentlich jedes Mittel dabei recht? Bis heute abend habe ich – und ich blogge doch schon etwas länger und bin auch ansonsten eher ein intensiver Internetnutzer – eine Webklitsche namens „Wikio“ niemals bewusst wahrgenommen, geschweige denn, dass ich da einen Account gehabt hätte. Und trotzdem kommt diese recht aufdringlich nach Spam schmeckende Mail mit dem Absender support (stich) de (at) wikio (strich) experts (punkt) com bei mir an:

Bitte hier klicken, falls diese Email nicht richtig angezeigt wird.

Woran erinnert mich das bloß? Irgendwas muss sich mir da so richtig eingeprägt haben… :mrgreen:

Wikio Experts auf Facebook | Folgen Sie uns auf Twitter | Das Blog des Teams | Keine E-Mails mehr erhalten

Alle Links sind indirekt gesetzt und gehen über ein Tracker-Skript auf dem Rechner wikio (punkt) us1 (punkt) list (strich) manage1 (punkt) com – zusammen mit einer ellenlangen eindeutigen ID als URI-Paramter u, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Identifikation ermöglicht, welcher der mutmaßlich vielen Mailempfänger darauf geklickt hat. So ein Klick zeigt den Absendern dieser Mail also, dass die Mail angekommen ist, und das könnte Folgen haben. Eventuell sogar tägliche Folgen. Viele tägliche Folgen. In unverlangt zugestellte Reklamemails klickt man nicht! Niemals. Egal, was drin steht.

Was die etwas fragwürdigen Absender der unverlangt und unbestellt zugestellten Reklamemail (üblicherweise als Spam bezeichnet) gegen das Setzen eines direkten Links auf… sagen wir einmal: ihre für viele Menschen gewiss entbehrliche Twitter-Timeline oder ihr von vielen Menschen ebenso wenig vermisstes Blog… haben, erschließt sich in diesem Zusammenhang ganz von allein. Solche Techniken kenne ich von anderen Spammern zur Genüge. Das gleiche gilt übrigens für sämtliche anderen Links in dieser Mail. Es gibt nicht einen einzigen Link, den ein Empfänger klicken könnte, ohne dass daraus identifizierbar würde, aus welcher der massenhaft versendeten Mails heraus dieser Klick erfolgte. Darin zeigt sich schon ein gerüttelt Maß Missachtung der Privatsphäre der Empfänger dieser unverlangt und massenhaft versendeten Reklamemail (konventionell als Spam benannt) durch ihren Absender.

Liebe Wikio-Nutzer,

Bin ich nicht. Wie weiter oben bereits erwähnt, konnte ich bislang weitgehend zufrieden leben, ohne überhaupt von der Existenz eines Internet-Anbieters unter der Firmierung „Wikio“ (bewusst nicht verlinkt) zu wissen. Dass die Anrede trotz des hingeheuchelten „Liebe“ völlig unpersönlich ist, erhöht den spammigen, aufdringlich an Gammelfleisch erinnernden Geschmack dieser Mail – jedes Webforum, bei dem ich gereggt bin, spricht mich in seinen Mails unter dem Namen an, mit dem ich mich dort registriert habe. Das ist dem Absender dieser Mail offenbar nicht möglich, weil er von „mir“ nichts weiter als eine Mailadresse aus einer mutmaßlich nicht besonders koscheren Quelle hat. Genau wie jeder andere Spammer.

Seit fast fünf Jahren bemüht sich Wikio darum, die Blogosphäre zu vernetzen und den Bloggern mehr Sichtbarkeit zu bieten. Wir freuen uns, „Nachtwächter-Blah“ zu unseren indexierten Blogs zählen zu können! Heute laden wir Sie ein, mit uns einen Schritt weiter zu gehen. Auf de.wikio-experts.com können Sie über Ihre Interessen schreiben und dafür eine Vergütung erhalten. Die Themen der Beiträge sind bunt gemischt: Bildung, Basteln, Wissenschaft, Kino, High-Tech, Wirtschaft, Kochen… Veröffentlicht werden die Texte auf den Webseiten der Wikio Gruppe.

Es ist mir vollkommen egal, was so eine mir bis heute unbekannte und in meinen Augen entbehrliche Klitsche tut. Ich bin mit meiner „Sichtbarkeit“ mehr als zufrieden. Obwohl die so freundlich textenden Absender dieser Mail so herrgottsdoof erfreut über den Nachtwächter-Blah tun, haben sie offenbar niemals auch nur einen flüchtigen Blick in die Inhalte dieses endlosen, chronologisch geordneten Blahens geworfen, sonst wüssten sie ziemlich genau, dass ich für ein derartiges Angebot, doch mal „einen Schritt weiter zu gehen“, die völlig falsche „Zielgruppe“ bin. Auf die nahe liegende Idee, mal in diesem Blog auf der Seite mit dem unmissverständlichen Namen „Impressum“ zu schauen, um zu ermitteln, wie ich heiße, sind sie auch nicht gekommen. Wie auch, es handelt sich hier ja um die Schrotmunition der Spam, um unverlangt zugestellte, automatisch erzeugte Massenmail, die Pest des Internet. Na ja, fürs Abtippen einer Mailadresse aus einer vorsätzlich schwer lesbaren Grafik – ich hasse Spam – scheint es ja irgendwie gereicht zu haben. Eine Erfahrung, die ich im Zeitalter des staatlich subventionierten Ein-Euro-Jobs beinahe jeden Tag mache.

Und nein! Geld will ich von solchen Leuten nicht. Ich pflege es nämlich nicht, Spammern zu vertrauen und Geschäfte mit ihnen zu machen, und wenn ich einen Text veröffentlichen will, habe ich dafür wirklich genug Möglichkeiten.

Bei Wikio Experts können Sie…

  • Geld verdienen, indem Sie über Themen schreiben, die Ihnen liegen
  • Kreativ sein und ganz frei Ihre Meinung äußern
  • Artikel unter Ihrem Namen veröffentlichen
  • Schreiben, wann und wo Sie wollen – die Arbeitsmenge bestimmen Sie selbst
  • Freunde werben & ein Jahr lang eine Prämie von 10% ihrer Einkünfte erhalten

Übrigens, im Internet kann ich auch über Themen schreiben, die mir liegen, kreativ sein und alles in allem ziemlich frei meine Meinung unter meinem eigenen Namen (und an vielen Stellen auch unter jedem anderen Namen) veröffentlichen, wann und wo ich das will und in jeder Menge, in der ich das wünsche. Tatsächlich mache ich das schon seit vielen Jahren an vielen Stellen im Internet. Und ich bin noch nie auf die in meinen Augen idiotische Idee gekommen, für das Verfolgen meiner persönlichen Interessen von jemanden Geld zu verlangen. Stellt euch das mal bei einem Modelleisenbahner vor… das wäre doch absurd, wenn der für sein besonderes (nebenbei: sowohl finanziell als auch zeitlich oft viel aufwändigeres) Interesse auch noch Geldeinkünfte erwarten würde. Ich werde bestimmt nicht meine Texte an einen Verwerter verkaufen, weil dieser mir so einen Kuhhandel in einer Spam anbietet, und ich werde erst recht nicht meine Freunde für eine Faustvoll Judasgroschen, die deutlich weniger als dreißig Silberlinge wert sind, bei einem Verwerter verkaufen, der mir das als tolle Möglichkeit in einer Spam anbietet. Ganz im Gegenteil, ich werde die mir zur Verfügung stehenden und seit langen von mir genutzten Möglichkeiten dazu verwenden, darauf hinzuweisen, dass ein bestimmter Anbieter in seiner Reklame auf die Pest des Internet, auf Spam, setzt.

Vergütung pro Artikel
Geld verdienen mit Wikio Experts

Jeder veröffentlichte Beitrag wird von uns vergütet, entweder mit einem festen Betrag oder über Umsatzbeteiligung. In der Regel zahlen wir pro Artikel 5 bis 15 €, je nach Thema und Arbeitsaufwand. In Frankreich, wo Wikio Experts schon seit 6 Monaten online ist, erhalten unsere Mitglieder oft 300 bis 400 Euro pro Monat. Ziel ist es, eine dynamische Autoren-Community ins Leben zu rufen.

Nein, ich habe nicht vor, mir einen Arbeits- und Rechercheaufwand für 27 ausgewachsene Artikel im Monat zu machen (die maximale Angabe von 400 Euro pro Monat geteilt durch den angegebenen Maximalbetrag von 15 Euro pro Artikel und dieses Ergebnis aufgerundet ergibt 27 Artikel im Monat), um dafür im besten nach eurem Spamtext vorstellbaren Fall auf dem Niveau eines Hartz-IV-Empfängers ohne zusätzlich übernommene Unterkunftsleistungen „vergütet“ (was für ein Hohn, das als „Gut“ zu erachten) zu werden. Ich würde es auch niemanden empfehlen, sich zu einem dermaßen beschis bescheidenen Stundenlohn zu verkaufen, um damit irgendwelchen Schreibern von unverlangt zugestellten Massenmails (gemeinhin Spam genannt) handel- und vermarktbaren Content zur Verfügung zu stellen, mit dem diese dann ihr mutmaßlich viel besseres Geschäft machen können. Ich habe in meinem Leben schon geputzt, und das war trotz geringerer Ansprüche deutlich besser bezahlt. Noch Fragen?! So etwas ist kein attraktives Angebot, so etwas ist eine Unverschämtheit. Als ob die unverlangt zugestellte, ohne persönliche Ansprache daherkommende und von greifbarem Desinteresse an der angeschriebenen Person geprägte Massenmail (oder genauer: Spam) nicht unverschämt genug wäre!

Kommt, geht bitte sterben! Aber schnell! 👿

Jeder unserer „Experten“ […]

Man beachte die Anführungszeichen. Hier weiß jemand ganz genau, was für „Experten“ auf die Möglichkeit einer derartigen Elendsarbeit abfahren werden, und dieses Wissen will sich in solcher Andeutung unübersehbar einen Raum schaffen. :mrgreen:

[…] schreibt über Sachbereiche, die er gut kennt und die ihn begeistern. Die Texte werden auf verschiedenen Webseiten veröffentlicht, unter anderem auf Over-Blog.com und Die-Experten.com. Der Name des Autors wird natürlich immer genannt.

Ja ja, „unter anderem“ auf diesen zwei genannten „Webseiten“ – hey Leute, dass eine „Seite“ keine „Site“ ist, das wisst ihr doch hoffentlich, wenn ihr so sehr auf Geschäft im Internet macht, oder? Oder wurde dieser Text jetzut auch von einem eurer „Experten“ geschrieben. :mrgreen:

Bei so viel Strunz in so wenig Zeilen kommt man ja kaum zur Darlegung dessen, was man eigentlich sagen will. Also „unter anderem“ auf diesen zwei Sites, und vermutlich auf einer Menge weiterer Sites, denen ihr die so (mutmaßlich zusammen mit weitgehend unbeschränkten Rechten zur Weiternutzung) billig eingekauften Texte weiterverkauft. Schon klar.

Nach der Anmeldung […]

Falls es noch nicht längst klar geworden ist, dass es sich hier wirklich um eine Spam und nur um eine Spam handelt: Dieser Text richtet sich an jemanden vor seiner Anmeldung. Er ist eine Werbemail, die jemanden zugestellt wurde, mit dem nicht einmal so etwas ähnliches wie ein Vertragsverhältnis besteht. Überflüssig zu erwähnen, dass ich von dieser Klitsche vorher noch keine Mails erhalten habe, und zwar seit Jahren nicht.

[…] schreiben Sie einen ersten Artikel zu einem Thema, das Sie gut beherrschen. Wenn dieser Probetext angenommen wird, können Sie anfangen, regelmäßig beizutragen. Falls Sie uns per E-Mail einen Ihrer Texte und einen Link zu Ihrem Blog senden, brauchen Sie jedoch nicht extra einen Probeartikel zu schreiben. Bitte sagen Sie uns in diesem Fall, welche Themen Ihnen besonders liegen.

Einen Extrapunkt für die selten gesehene korrekte Schreibung des Wortes „E-Mail“, aber einen halben Punkt Abzug für das fragwürdige Verb „beitragen“ ohne ausdrücklich genannten Bezug auf das, wozu beigetragen wird.

Melden Sie sich kostenlos an

So, und damit das nochmal klar ist, wird mir auch noch einmal in großen Buchstaben deutlich gemacht, dass ich gar nicht angemeldet bin. Obwohl ich in der Anrede als „Lieber Nutzer“ betitelt wurde. Nun gut, so ist das wenigstens auch weniger lesebegabten Menschen klar. 😈

Auf de.wikio-experts.com können Sie den Dienst unverbindlich ausprobieren!
Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung: support (strich) de (at) wikio(strich) experts (punkt) com.

Mann, bin ich heiß drauf, die Angebote von Spammern kennenzulernen!

Mit freundlichen Grüßen,

Das Wikio Experts Team

Mit Spucktüte in der Hand

Der unfreiwillige Genießer dieser Spam
(Nach Diktat verreist)

© 2010-2011 Wikio Experts | jfg://Networks [Wikio Group] – Alle Rechte vorbehalten

Boah, selbst diese Links in einer Fußzeile sind noch über ein Tracker-Skript realisiert, damit bei jedem Klick auch wirklich klar wird, auf welchen Adressen diese Mail angekommen ist und bei den Empfängern zu einem Klick geführt hat. Aber kein Millimeter wird von den Techniken der Spammer abgewichen. Ach ja, ist ja auch eine Spam.

Dieser Text wird an verschiedenen Stellen im Internet veröffentlicht. Juratrollerei ist zwecklos, er ist nicht mehr zu entfernen. Die grundlos und unverlangt zugestellte, werbliche Massenmail (üblicherweise als „Spam“ bezeichnet) wurde sorgfältig archiviert.

Ostergeschenk, das sich einpraegt � Feinarmbanduhr

Freitag, 15. April 2011

Wie, sitzt das Armband so mies und drückend, dass man davon eine Prägung ins Gelenk bekommt? Und habt ihr immer noch nicht kapiert, wie man das Encoding der Betreffzeile angibt?

E-Mail nicht korrekt dargestellt? Sehen Sie das in Ihrem Browser durch

Und glaubt ihr immer noch, dass eine total zerschossene Darstellung eures HTML- und CSS-Gestümpers in einigen Mailclients den Empfänger dazu motivieren könnte, in diesem Rotz auch noch rumzuklicken? Ohne, dass die Tatsache, dass das genaue Ziel eures Dreckslinks über den URL-Kürzer bit (punkt) ly versteckt wurde, auch nur zu geringsten Irritationen führt?

Edelarmbanduhren sind beste Ostergeschenke – erfreuen Sie Ihre Lieben.

Und habt ihr da hinten in China immer noch nicht begriffen, was der Unterschied zwischen Weihnachten und Ostern im christlichen Abendlande ist? Weihnachten ist eine kollektive Geisteskrankheit, bei der alle Weihnachtsmann spielen wollen, sich Bäume in die Wohnung stellen, zwanghaft andere Menschen beschenken müssen; und hinterher tauschen alle Menschen den nutzlosen Tand, den sie geschenkt bekommen haben, wieder um und sind zu guter Letzt froh, dass sie es auch dieses Jahr ohne Amoklauf überstanden haben. Ostern hingegen ist eine andere kollektive, aber gleichfalls temporär begrenzte Geisteskrankheit. Da beschenkt man sich, wenn überhaupt, vor allem mit Eiern. Ja, mit diesen Dingern, die von Reptilien und Vögeln gelegt werden, auf dass darin ihr Nachwuchs heranwachse und die wir Menschen so lecker finden, dass wir sie gern essen. Aber diese Eier, so wird gesagt, die werden gar nicht von Vögeln gelegt, sondern von Hasen. Richtig, diese sympathischen Mümmelmänner. Da tut man tatsächlich in Europa für mehrere Tage am Stück so, als würden im Frühling, wenn Rudolf Rammler ordentlich a tergo am Machen war, in den Bäuchen der ganzen fluffigen Hasenmädchen Eier heranwachsen, die bunt und hartgekocht und schokoladig und in teils unfassbaren Größen in die Welt gelegt würden. Trotz vieler Versuche des Einzelhandels hat sich dafür noch kein richtiger Geschenkirrsinn gebildet. Und um Uhren gehts dabei gar nicht, nur Eieruhren könnten ganz praktisch sein, wenn man das herrichtet, was man als die Brut von Hasen erklärt.

Das ist aber auch schwierig mit den komischen Bräuchen in Europa… 😉

Feines Zubehoer ist das idealste Geschenk zu Ostern. […]

Und dann ist da noch das „Deutsch“, in welchem ihr eure notdürftig und dumm mit einem Osterbezug angereicherten Drecksmails schreibt. Das Adjektiv „ideal“ bedeutet, dass etwas in nicht mehr zu verbessernder Weise in seinen jeweiligen Kontext passt. Eine Steigerung dieses Adjektivs ist zwar syntaktisch-formell möglich, aber semantisch so ziemlich das Dümmste, was man von sich geben kann. Immerhin habt ihr Glück, Spammer, denn nach vielen Jahrzehnten Presse, Reklame und Fernsehen hat der größte Teil der Menschen im deutschen Sprachraum sein Sprachgefühl unwiederbringlich verloren, so dass diese gröbstmögliche Peinlichkeit gar nicht mehr auffällt.

[…] Machen Sie eine angenehme UEberraschung fuer Ihre Lieben. Ausgesuchte Armbanduhren von hoher Qualitaet sind den feinsten Brandarmbanduhren gleich. Dazu kommt auch attraktiver Preis.

Na, ob euer Tinnef wohl eine angenehmere Überraschung ist als eure kriminelle, asoziale, stümperhafte, peinliche, zum Fremdschämen animierende, einfallslose und unerträgliche Drecksspam?

You have been sent this email because you are a Techfish client or have expressed interest in Techfish´s services.

Wie immer bekommt man eure Drecksspam ohne besonderen Grund, und wer doof ist…

Not interested anymore? Unsubscribe

…kann auch mal reinklicken und den verbrecherischen Absendern zeigen, dass die Spam auch ankommt.

Ach, von diesen Spams gibt es im Moment so viele, dass ich schon gar nicht mehr reinschaue. Tatsächlich reicht mir seit vielen Monaten das Wort „Brand“ völlig aus, um die Mails automatisch in den Orkus zu schieben, und das könnte jeder so handhaben, der nicht gerade bei der Feuerwehr arbeitet…