Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Link“

Gefällt mir, bitte überall nachahmen!

Freitag, 17. September 2021

Hier geht es nicht um eine illegale Spam, sondern um eine Tagesschau-Meldung zur ganz gewöhnlichen und leider legalen Reklame im öffentlichen Blickraum [Archivversion gegen die von Presseverlagslobbyisten durchgesetzte Pflicht der ARD zur Depublizierung ihrer Inhalte].

Beschluss des Stadtparlaments
„Null Werbung“ in Genf ab 2025

„Werbung verschandelt die Stadtlandschaft“, sagt Emmanuel Deonna von der Initiative „Zéro Pub“ – also: „null Werbung“. „Ohne Werbung würden wir hier das Flussufer der Arve sehen und die schönen Bäume auf den Quais.“ Doch hier, im Genfer Stadtteil Carouge, versperren mehrere hintereinander auf dem Trottoir installierte Plakatwerbewände die Sicht […] Aber damit soll nun bald Schluss sein. Als erste Stadt in der Schweiz will Genf kommerzielle Werbeplakate ab 2025 aus dem öffentlichen Raum verbannen. So hat es gerade die rot-grüne Mehrheit im Stadtparlament beschlossen.

Warum eigentlich nur in Genf? Und warum nur kommerzielle Werbeplakate? Ich will es mal so sagen: Hier in Hannover hätte ich kein einziges dieser teilweise intelligenzverachtenden Plakate zur Kommunalwahl und zur Bundestagswahl vermisst, wenn es mir nicht in die Landschaft gestellt worden wäre. Die Entfernung des auf Kunststoff gestempelten Gesichts von Gerhard „Hartz-IV-Generalsekretär“ Scholz¹ mit dem beleidigendem Wort „Respekt“ darüber aus dem gesamten öffentlichen Blickraum ist eine Verschönerung. Schade, dass ich darauf noch wehrlos ein paar Tage warten muss, denn die Zerstörung dieser Unverschämtheiten ist eine Straftat.

Eine Welt ohne Reklame ist eine bessere Welt. Wer Reklame macht und in den öffentlichen Blickraum hängt, ist ein Weltverschlechterer.

¹Ich weiß, dass er Olaf Scholz heißt.

Kurz verlinkt

Mittwoch, 1. September 2021

Keine Spam, sondern ein Hinweis auf einen in meinen Augen (trotz seiner Auslassungen und seiner Unvollständigkeit) lesenswerten Artikel in der Telepolis: Wie Marketing unserem Planeten einheizt von Christian Kreiß.

Werbung und Marketing verschlingen große Mengen an Ressourcen -– Kraft, Geld, Zeit, Brain, Energie – und sind einer der größten Treiber der vom Menschen verursachten Klimakrise. Werbung steht damit meines Erachtens mit im Zentrum unserer Klimakrise.

Denn ohne das permanente Werbe-Sperrfeuer würde unser ganzes Wachstumsmodell, das uns ständig in mehr und neue Produkte und Dienstleistungen treibt, in „Haben“ statt „Sein“, in Gier statt Zufriedenheit, nicht funktionieren.

Deshalb ist jeder Euro Werbeersparnis ein realer Gewinn nicht nur für unsere Umwelt und unser Klima, sondern auch für uns Menschen und macht unsere Welt lebenswerter.

Werbung ist einer der stärksten Treiber unseres umweltzerstörenden und umweltverachtenden Verhaltens

Zumindest an diesem zitierten Teil habe ich nichts auszusetzen…

Deshalb wird das ja auch so gemacht

Dienstag, 23. März 2021

Keine Spam, sondern ein interessanter Artikel.

Der Spiegel so [Archivversion]:

Unterschiede bei Werbung und Meinung werden nur schwer erkannt: Gut die Hälfte der Befragten (56 Prozent) hielt ein sogenanntes Advertorial, also bezahlte Werbeinhalte, die auch der SPIEGEL nutzt, trotz Kennzeichnung für Information. 23 Prozent haben erkannt, dass es sich dabei um Werbung handelt, lediglich 7 Prozent aber markierten eine Kennzeichnung über der Überschrift als hilfreich

Genau das ist doch der Grund dafür, dass der von Presseverlegern betriebene contentindustrielle Journalismus – dessen eigentliches Geschäftsmodell die Vermarktung von Werbeplätzen ist, nicht die Information der Leser – alles dafür tut, dass Reklame und journalistischer Inhalt für den Leser möglichst schwierig voneinander unterscheidbar sind oder sich in übleren Fällen sogar gegenseitig durchdringen. Insofern kann sich der Spiegel hier für einen ziemlichen großen Erfolg seiner eigenen Markterschließung selbst feiern.

Herzlichen Glückwunsch auch von mir. 👍️

Und noch viel Vergnügen beim Pressesterben. Denn etwas anderes verdient das gesamte Presseverlagswesen schon lange nicht mehr. ⚰️

Betrüger nutzen Bitcoin-Höhenflug

Mittwoch, 17. März 2021

Dies ist keine Spam, sondern ein Hinweis auf eine Meldung der ARD-Tagesschau über laufenden Bitcoin-Betrug (Archivversion):

Im Internet gibt es zahlreiche Artikel, in denen Prominente vermeintlich die Geheimnisse ihres Reichtums auf bekannten Nachrichtenportalen ausplaudern: „Wer wird Millionär?“-Moderator Günther Jauch, „Deutschland sucht den Superstar“-Juror Dieter Bohlen beim „Spiegel“, „Heute Show“-Moderator Oliver Welke beim ZDF, Sängerin Yvonne Catterfeld im „Morgenmagazin“ oder Thomas Gottschalk bei „Markus Lanz“. Auch häufig zu finden: die „Bild“ und die Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ […] „Das Geld, das dort von den Geschädigten eingezahlt wird, wird sicherlich von den Betrügern direkt in die eigene Tasche gesteckt, und dieser ganze Handel wird einem nur vorgetäuscht“

Ich gratuliere der Tagesschau-Redaktion dazu, dass sie ihre Zuschauer und Zuleser über eine Betrugsmasche aufklärt, die ich erstmals vor 856 Tagen in meiner Spam hatte.

Das einzige, was neu zu sein scheint, ist, dass dieses kriminelle „Geschäft“ inzwischen so lohnend ist, dass es inzwischen auch reguläre, leider immer noch nicht illegale Online-Reklame dafür gibt. Aber dagegen – und gegen viele andere Überrumpelungen legaler, halbseidener, betrügerischer oder „cyberkrimineller“ Art aus der ganz normalen Internet-Reklame – gibt es einen hervorragenden Schutz: Den wirksamen Adblocker im Webbrowser¹. Der macht übrigens auch das ganze Web viel angenehmer. Oh, darauf haben die werten ARD-Journalisten gar nicht hingewiesen? Na, das ist aber schade. 🙁

Übrigens, Tagesschau-Redaktion:

Man muss schon genauer hinschauen um zu erkennen, dass das angebliche „Genie hinter Bitcoin Code“ mal Steve McKay und Mal Sven Hegel heißt und in Wirklichkeit wahrscheinlich gar nicht existiert

Oh, ihr lest bei Unser täglich Spam mit? 😉

Der mehr berüchtigte als bekannte Spamboy Steve Sven McKay Hegel nennt sich inzwischen Silas Schmidt, weil es ja doch ein paar potenzielle Opfer gibt, die so einen Namen mal in eine gute Web-Suchmaschine (also eine andere als das von SEO-Spam unbrauchbar gemachte Google) eingeben, bevor sie jemanden ihr meist sauer verdientes Geld in die Hand drücken:

DuckDuckGo-Suchergebnis zu Steve McKay. Erstes Suchergebnis: Who is Steve McKay? A Bitcoin scammer! [Fraud Alert]

Für Spamboy Sven Hegel sieht es sehr ähnlich aus. Der Name Silas Schmidt ist hingegen noch „sauber“ in den Suchergebnissen, was sich in den nächsten Monaten sicherlich ändern wird. Und dann gibt es den nächsten unverfänglichen Namen für den Spamboy. Der Schwindel ist aber der gleiche. Das Geld ist weg.

Aber bin ich mal lieber froh darüber, dass spamgetriebene Kriminalität überhaupt zum Thema in einem Journalismus wird, der auch eine nennenswerte Reichweite hat! Es hat ja auch lange genug gedauert… und wenn nicht irgendwelche Stars und Sternchen aus dem contentindustriellen Unterhaltungsbetrieb als „Reputationsträger“ von Kriminellen missbraucht würden, wäre es vermutlich niemals dazu gekommen.

Liebe Mitmenschen, merkt euch bitte eine Sache: Das Geld kommt nicht aus der Steckdose! Auch nicht mit Bitcoin. Diese Einsicht bewahrt davor, betrogen zu werden. Bitcoin wird gehandelt. Dabei entsteht ein Marktpreis. Dabei entsteht kein Geld, genau so wenig, wie auf einem Wochenmarkt oder an der Börse Geld entsteht². Dabei wird nur Geld umverteilt. Und jemand wird die Gewinne der Gewinner mit seinen Verlusten bezahlen.

¹Ich empfehle uBlock Origin oder für Nutzer von Pale Moon Adblock Latitude (beide auch leicht über die Addon-Verwaltung im Browser installierbar).

²Geld entsteht in Banken als Buchgeld aus der Verschuldung der Bankkunden heraus. Dieses Buchgeld kann von Banken verwendet werden. Damit bauen die ihre Tempel. Geld entsteht niemals auf einem Markt.

Google: Die Top-Adresse für Schadsoftware

Dienstag, 2. März 2021

Keine Spam, sondern ein Videotipp.

Ich benutze Google schon seit Jahren nicht mehr als Suchmaschine und habe inzwischen ganz vergessen, wie schlimm Google wirklich ist. Was einem passiert, wenn man mit dem von SEO-Spammern unbrauchbar gemachten Google nach Freier (oder wenigstens kostenloser) Software sucht, demonstriert SemperVideo in einem kurzen Video an einem sehr unerfreulichen Beispiel.

Das ist eine unbedingte Empfehlung an alle, die das Web immer noch mit Google durchsuchen. Alternative Suchmaschinen kann man sogar mit Google finden. Ich verwende übrigens DuckDuckGo.

Kommentarspammer und Troll des Tages

Freitag, 18. Dezember 2020

Kommentarspammer und Troll des Tages ist der fehlgeleitete Mitarbeiter von Radio Berlin Brandenburg, der mit der Internetanbindung des RBB nebenan bei planet-interview.de die Kommentare mit verunglimpfenden Anmerkungen vollgemacht hat [Archivversion].

Die aus für gewöhnlich völlig uninformierten Kreisen aufkommende Frage, ob dies ein Beitrag zur laufenden Debatte um die Erhöhung der Rundfunkabgabe sei, ist natürlich gegenstandslos. Es handelt sich nur um einen dieser Einzelfälle.

Warum man wirklich niemals den Adblocker abschaltet

Freitag, 11. September 2020

Hier geht es nicht um eine Spam, sondern um eine Beobachtung von Hadmut Danisch im gegenwärtigen Überwachungs- und Reklameweb:

Ich hatte die letzten Tage mal nach etwas geschaut, etwas zu kaufen, wonach ich in meinem ganzen Leben noch nie geschaut und auch noch nie irgendwelche Werbung dafür bekommen hätte. Ich habe nirgends meinen Namen oder gar meine E-Mail angegeben.

Heute bekomme ich eine passende Spam-Mail, die mir genau das verkaufen will.

Wenn man wie die Werbenetzwerker genügend heimlich eingesammelte Daten zusammenträgt, ist irgendwann auch die E-Mail-Adresse dabei, die irgendwo einmal angegeben wurde – und das Ergebnis solcher „Datenverarbeitung“ wird als Dienstleistung jedem angeboten, der diese Informationen haben will. Auch Kriminellen¹. Und billig wird es offenbar angeboten. Denn E-Mail-Spammer haben noch nie viel Geld für ihre kriminellen Belästigungen ausgeben wollen…

Wirksame Adblocker schützen vor derartigen grenzkriminellen Stalkern und Überwachern. Wirksame Javascript-Blocker verbessern diesen Schutz wesentlich². Die Software kostet nichts. Sie macht das ganze Web schöner und schneller (bis auf einige Pressewebsites, die euch aussperren und belügen wollen). Benutzt sie einfach!

Grüße auch an die Betreiber „journalistischer“ Websites – in der ziemlich verblendeten Selbstbezeichnung ihrer Macher und Mitarbeiter ein so genannter „Qualitätsjournalismus“ – deren eigentliches Geschäft halbseidene, grenzkriminelle und privatsphären-invasive Reklame ist!

¹Spam ist klar illegal. Und Herr Danisch hat klar eine Spam erhalten, ohne vorher sein Einverständnis zu dieser invasiven Werbeform erteilt zu haben. Er hat sicherlich auch nicht sein Einverständnis mit der Datenverarbeitung erteilt, die schließlich dazu führte, dass seine Surfsitzung einer E-Mail-Adresse zugeordnet werden konnte. Diese Datenverarbeitung ist damit ein klarer Verstoß gegen die DSGVO. Leider würden sich die Ermittlungen nach einer Strafanzeige gegen eine Briefkastenfirma richten, die von den Spammern einfach geschlossen und durch eine andere Briefkastenfirma ersetzt wird. Adblocker schützen. Nicht nur vor der intellektuellen Zumutung der leider noch legalen Reklame, sondern auch vor der kriminellen Zumutung der Spam.

²Probiert mal Panopticlick mit eingeschaltetem und mit ausgeschaltetem Javascript aus, um die Größenordnung des zusätzlichen Trackingschutzes einschätzen zu können!