Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Paket“

Ihre Paketzustellung wurde unterbrochen und befindet sich nun im Zoll.

Dienstag, 30. April 2024

Aber ich erwarte gar kein Paket. Wer schreibt mir denn da?

Von: DPD <dps@skillgarden.net>

Ach, diese Klitsche namens DPD, die gar keine eigene Domain für ihre Mailadressen hat, so dass sie ihre geschäftliche Mail mit einer komischen anderen Domain machen muss. Das ist aber schlecht für die Markenpflege. 😆️

Natürlich würde DPD seine eigene Domain für Mail nutzen. Diese Mail kommt nicht von DPD. Sie ist Spam. Die Paketspam ist schon seit vielen Monaten eine Dauerpest im Spameingang. Diese hier ist nichts Besonderes. Ich habe sie heute ausgewählt, damit nicht der Eindruck entsteht, es gäbe keine Paketspam mehr.

Ich verzichte in meinem Zitat auf die ganzen aus dem Web nachgeladenen Grafiken, die man mit einer halbwegs sicher und privatsphärenschützend konfigurierten Mailsoftware – ich empfehle den leider ziemlich moppeligen Mozilla Thunderbird, da ist ab Werk alles richtig – sowieso gar nicht erst zu Gesicht bekommt. Ansonsten würde man ein paar Grafiken sehen, die von googleusercontent (punkt) com geladen werden, damit die Spam „nach DPD aussieht“. Auf Google können sich Spammer und Betrüger nun einmal verlassen. Und darauf, dass sich viele Menschen immer noch sehr leicht von einem einfach nachzumachenden Design täuschen lassen, leider auch.

dpd

Natürlich würde DPD sein eigenes Logo nicht mit einem Umweg über Google verwenden. Aber das hier ist ja Spam, nicht DPD. Spam, die ihre Empfänger mit optischer Gestaltung beeindrucken und irreführen soll. Damit sie reinklicken.

Guten Tag,

So genau wurde ich schon lange nicht mehr mit meinen Namen angesprochen! Vermutlich stand da nur meine Mailadresse aus dem Paketschein, nicht mein Name. 😄️

Ihre Paketzustellung wurde unterbrochen und befindet sich nun im Zoll.

Das ist ja schön, dass nur die Paketzustellung unterbrochen im Zoll rumliegt. Und ich habe schon befürchtet, es gäbe ein Problem mit dem Paket.

Hach ja, Sprache ist schwierig.

Versender & Paketnummer:
Amazon Deutschland
01906028731628

Mit Verlaub, aber die „Paketnummer“ klingt, als wäre sie eine Telefonnummer. Da kriegt man ja Lust, anzurufen. 📞️

Mit Stable Diffusion generiertes BildÜbrigens: Wenn ich nicht gemerkt hätte, dass es eine Spam ist, dann wüsste ich es spätestens jetzt. Ich erwarte kein Paket von Amazon. Ich kaufe nichts über Amazon. Es handelt sich um eines dieser Unternehmen, die ich boykottiere, weil ich die Machenschaften dort nicht auch noch vergolden will, wenn ich sie schon nicht unterbinden oder wenigstens ein bisschen behindern kann. Dass das dort gepflegte Maß an Mitarbeiter- und Händlerausbeutung überhaupt legal ist, halte ich für ein Armutszeugnis der Zivilisation. Von der langfristigen Überwachung der Kunden durch Datensammelei und automatische Datenauswertung – von mir gern „liebevoll“ als Stasiakte des Kapitalismus bezeichnet – brauche ich da hoffentlich gar nicht erst anzufangen. Für alle, die sich davor noch nicht genug ekeln und die zur Rechtfertigung ihrer Gleichgültigkeit fest daran glauben, dass sie ja gar nichts zu verbergen hätten, gibt es schon schöne Gruselgeschichten aus der Wirklichkeit. Ich kann zwar nichts an diesen unerfreulichen Zuständen ändern, aber ich muss sie ja nicht auch noch fördern.

Paket live verfolgen

Der Link für die Paketverfolgung ist nicht direkt gesetzt und führt nicht zu DPD. Er geht über t (punkt) co den URL-Kürzer von 𝕏, früher einmal unter der Firmierung „Twitter“ bekannt. Seit der tote blaue Vogel von einem Geldsack namens Elon Musk aufgekauft wurde, ist „Twitter“ kaputt und bestenfalls noch in dem Sinne interessant, in dem ein Verkehrsunfall interessant ist. Es gibt dort scheinbar auch keine Spambekämpfung mehr. Deshalb ist dieser URL-Kürzer bei Spammern so beliebt geworden.

$ lynx -source -mime_header https://t.co/jv8uAdB6XP | grep -i ^location | sed 1q
location: https://tracking-dpd.info/
$ surbl tracking-dpd.info
tracking-dpd.info	okay
$ mime-header https://tracking-dpd.info/ | grep -i ^location
Location: app/page/index.php?id=1b4bff70eec7a56a0892a99d82013efa
$ lynx -dump https://tracking-dpd.info/app/page/index.php?id=1b4bff70eec7a56a0892a99d82013efa
   THE REQUEST WAS DENIED: MAKE SURE YOU ARE NOT CONNECTED TO A PRIVATE
   NETWORK.
$ _

Tja, dann eben nicht! 🥳️

Wer sich eben darüber gewundert hat, dass ich in meine Kommadozeilenakrobatik erst die Weiterleitung recht umständlich mit Lynx und dann im nächsten Schritt mit einem meiner Skripten ermittelt habe: Mein Skript tut so, als sei es ein unter Microsoft Windows laufender Internet Explorer 10, und den mag der tote blaue Vogel nicht. Spammer mit Schadsoftware mögen den hingegen sehr wohl. Ich muss da wohl mal etwas weniger veraltetes eintragen oder – noch besser – eine Option nachrüsten, welcher Browser simuliert werden soll. Das ist eigentlich banaler Kram. Aber heute ist mir viel zu schönes Wetter dafür.

Mal schauen, wie es in einem „richtigen Browser“ aussieht (ich habe eine virtuelle Maschine für so etwas, mit meinem Arbeitsbetrübssystem würde ich das nicht machen – und ich benutze nicht einmal Microsoft Windows):

404 -- Désolé, la page que vous recherchez existe pas -- [Acceuil]

Oh, es gibt unterschiedliche Seiten in Abhängigkeit vom verwendeten Webbrowser? Bis hin zu verschiedenen Sprachen? Das ist ja lustig. Kriegt man da etwa nur etwas angezeigt, wenn man ein geeignetes Opferbetrübssystem zusammen mit dem geeigneten Opferbrowser hat und einem eine Schadsoftware untergeschoben wird? Und ansonsten gibt es lustige Quatschfehlermeldungen, damit man keinen Verdacht schöpft? Wer ein geeignetes Opferbetrübssystem und einen geeigneten Opferbrowser hat, kann das gern mal ausprobieren. Es reicht, einfach in Spams zu klicken. Wer ein zum Denken geeignetes Gehirn hat, wird sich allerdings davor hüten, in Spams zu klicken. Äußerste Vorsicht im Umgang mit E-Mail ist die wichtigste Maßnahme, um seinen Computer und alles, was daranhängt, vor Kriminellen zu schützen.

Und nein, ich habe nicht Französisch als bevorzugte Sprache für Dokumente im Browser eingestellt, sondern Englisch. Je ne connais pas du tout le français.

Sie können Ihr Paket nicht entgegennehmen?

Klimaneutraler Pakettransport: Seit 2012 senkt DPD CO2-Emissionen und investiert in Klimaschutzprojekte.

Ihr könnt mir mal klimaneutral den Buckel runterrutschen!

Das Impressum haben die Spammer vermutlich aus einer echten DPD-Mail herauskopiert:

DPD Deutschland GmbH, Wailandtstraße 1, 63741 Aschaffenburg
Sitz der Gesellschaft: Aschaffenburg | Registergericht: Amtsgericht Aschaffenburg, HRB 8887

Geschäftsführung: Björn Scheel (CEO),
Anke Förster, Dirk Müller, Günter Pfaff, Andreas Thams
Vorsitzender des Aufsichtsrates: Justin Pegg

DPD gewöhnt wohl seine Kunden daran, dass man auf eine Mail von DPD nicht antworten kann – darüber freuen sich auch die Spammer, auf deren Spams man niemals antworten kann:

Auf diese E-Mail können Sie leider nicht antworten. In unserem Support-Bereich finden Sie rund um die Uhr Antworten auf die häufigsten Fragen. Wir haben Ihre personenbezogenen Daten (Name, Adresse, E-Mail Adresse) vom Versender einer an Sie adressierten Lieferung erhalten. Diese E-Mail dient lediglich zu Ihrer Information. Wir verwenden Ihre E-Mail Adresse ausschließlich, um Ihr Paket anzukündigen. Sie wird nicht für werbliche Zwecke genutzt, es sei denn, es liegt uns Ihre Einwilligung dazu vor. Die Datenschutzhinweise und Ihre Datenschutzrechte finden Sie unter dpd.de/datenschutz.

Besonders schön finde ich in dieser Spam, dass von meinen personenbezogenen Daten gefaselt wird, die in meiner Lieferanschrift enthalten sind, insbesondere der Name. Das tut so gut, nachdem man mit „Guten Tag“ angesprochen wurde. 😅️

Sie möchten unsere Paketankündigung abbestellen? Klicken Sie hier.
dpdgroup dpd.de

Hach, und „Click here“ gibt es auch noch, ein Sprachstummel, der niemals in den lesenswerten Mitteilungen denkender und fühlender Menschen vorkommt, sondern immer nur in dummer Reklame und krimineller Spam. So etwas macht das automatische Sortieren des Posteinganges noch etwas einfacher.

DPD hat mit dieser Spam natürlich nichts zu tun. Und das mit dem Paket stimmt auch nicht. Ich hätte gern erzählt, was diese Bande vorhat – es kann Phishing, Betrug, Schadsoftware, Sonstwas oder eine beliebige Kombination davon sein – aber die haben mich leider nicht durchgelassen. Diese Spammer müssen sich auch immer mehr Mühe geben, und das machen die doch so ungern. 😉️

Entf! 🗑️

Wir konnten Sie nicht erreichen, bitte bestätigen Sie die Informationen

Montag, 15. April 2024

Wer seid „ihr“ überhaupt?

Von: Kunden-ID478848-1514_sjcwjpnzam­@hughes.callmecallyou.com

Kenne ich nicht, aber wer solche lustigen Mailadressen mit „ruf mich, ruf dich“ und völlig bedeutungsfreien ID-Nummern hat, ist ganz sicher ein besonders hochqualitativer Qualitätsspammer.

In diesem Fall erreicht mich der Qualitätsspammer mit seiner Mail, in der er mir schreibt, dass er mich nicht erreichen kann. Nicht, dass dieser Qualitätspfosten mich morgen noch anruft – und wenn ich dann „Hallo“ sage, sagt er einfach nur „Schade, dass sie nicht da sind“. Liest der eigentlich seinen Müll selbst? Denkt der überhaupt darüber nach? Kann der das überhaupt?

Aber die Spam ist dafür erfreulich kurz:

Wir konnten Sie nicht erreichen, bitte bestätigen Sie die Informationen

Und da steht gar nichts Neues drin. Einfach nur der offensichtliche Bullshit aus dem Betreff noch einmal wiederholt. Obwohl der schon im Betreff nichts darüber gesagt hat, um was zum hackenden Henker es hier überhaupt geht, damit die Spam auch ja nicht vom Spamfilter aussortiert wird. Aber diesmal ist eine falsche Codierung angegeben worden, und deshalb ist der Umlaut zerschossen. Die meisten Spammer scheitern hier ja eher im Betreff, weil es ein bisschen hirnt, für eine Headerzeile noch ein Encoding anzugeben. Nachdem man einen Header wie…

Content-Type: text/html; charset="ISO-8859-1"

…in seiner Mail hat, kann man in der eigentlichen Nachricht nichts mehr falsch machen. Sie muss nur wirklich in der angegebenen Zeichenkodierung vorliegen, sonst wird alles, was nicht in sieben Bit passt, falsch interpretiert.

Umlaute zum Beispiel.

In ISO-8859-1 ist ein „ü“ mit dem Byte – wer das Wort „Byte“ im Lande des informationstechnischen Analphabetismus noch nie gehört hat, denke sich einfach stattdessen „Zahl“ und merke sich, dass diese Zahl nur von 0 bis 255 gehen darf, um in acht Bit zu passen¹ – 252 kodiert. Ärgerlicherweise hat der Spammer seinen Text aber in UTF-8 reinkopiert, was übrigens in nahezu allen heute benutzten Betrübssystemen die Standardkodierung ist. Und da wird das „ü“ zwar auch (erfreulich abwärtskompatibel) mit dem Byte 252 kodiert, aber da in UTF-8 Unicode vollständig abgedeckt werden soll, muss ein viel größerer Wertebereich ermöglicht werden. Da kommt man mit 256 möglichen Werten nicht aus. Zahlen über 127 werden deshalb in mehreren aufeinanderfolgenden Bytes kodiert, und die führenden Bits in den Bytes werden dabei zu einer Markierung, dass hier eine größere Zahl codiert ist, deren Darstellung in mehrere aufeinanderfolgenden Bytes zerlegt wurde. Aus dem „ü“ mit dem Codepunkt 252 werden in UTF-8 die beiden Bytes 195 und 188. Diese sind in ISO-8859-1 jedoch zwei Zeichen, die dann anstelle des gewünschten Umlautes treten und in einem Text sehr falsch aussehen. 🔍️

Solche Fehler sieht man öfter mal in Spam, und man sieht sie nur in Spam. In Mitteilungen denkender und fühlender Menschen kommen solche Fehler nicht vor. Normal kommunizierende Menschen benutzen nämlich einfach eine gute Mailsoftware, die es richtig macht, ohne dass man darauf auch nur einen Gedanken verschwenden müsste. Der Spammer hingegen benutzt ein Spamskript, und er mag sich auch nicht allzuviel Mühe damit geben (wenn er sich Mühe geben wollte, könnte er ja gleich arbeiten gehen), und deshalb versteht er sein irgendwo im Internet mitgenommenes Spamskript nicht. Hätte er die Ausgabe der Headerzeile mit der Zeichenkodierung angepasst, so dass da…

Content-Type: text/html; charset="UTF-8"

…stünde, wäre der Umlaut korrekt dargestellt worden. Aber wie schon gesagt: Dafür hätte der Spammer sich ja Mühe geben müssen. Und dann könnte er doch gleich arbeiten gehen. 🛠️

Die Spam ist im HTML-Format. Da hätte unser Spammer übrigens auch den Umlaut „ü“ mit der HTML-Entität &uuml; schreiben können. Das funktioniert völlig unabhängig von der benutzten Zeichenkodierung. Das ist zwar einfach, aber würde noch mehr Mühe machen.

Ich hätte ja lieber etwas Inhaltliches über die Spam geschrieben, aber wo kein Inhalt ist, sondern nur so ein völlig kryptisch formulierter Grund, dass man jetzt in eine Spam klicken soll…

Oh! Ich sehe gerade im Quelltext, dass da noch ein anonym und kostenlos bei Imgur gehostetes Bild nachgeladen werden soll. Das Bild sieht auch aus, und zwar so:

Lieferung ihres Pakets -- Sie haben (1) Paket, das auf die Zustellung wartet. Verwenden Sie Ihren Code, um es zu verfolgen und zu erhalten. -- Planen Sie Ihre Lieferung und abonnieren Sie unsere Push-Benachrichtigungen, um zu verhindern, dass so etwas noch einmal passiert -- Ihr Tracking-Code -- [Barcode] -- 623 942 1841 -- [Planen Sie Ihre Lieferung] -- Wir hoffen, dass Sie das Erhalten dieser Nachricht genießen. Wenn Sie jedoch zukünftig keine E-Mails mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden.

Die Paketspam, die chinesische Wasserfolter des Posteinganges. Ich hoffe mal, dass da niemand mehr drauf reinfällt.

¹Es ist in Wirklichkeit alles noch ein bisschen komplizierter, vor allem, wenn die Zahlen auch ein Vorzeichen haben. Aber ich will hier keine Einführung in die praktische Informatik geben. Vermutlich habe ich mit meinen runtergekürzten Erläuterungen schon mehr als die Hälfte der Leser in die Flucht geschlagen. Wer daran interessiert ist, wie Zahlen und Zeichenketten im Computer dargestellt werden, findet im Internet mit Leichtigkeit hervorragende Vorlesungsreihen sehr guter Didaktiker an unseren Fachhochschulen… ähm, die heißen jetzt ja „Hochschulen für angewandte Wissenschaft“. Ein paar Mathekenntnisse sind dabei hilfreich, aber man kommt eigentlich mit Schulwissen aus, ergänzt um das an der Schule leider nicht so gut vermittelte Wissen, was ein Stellenwertsystem ist.

Verfolgen Sie Ihr Paket jetzt

Dienstag, 9. April 2024

Oh, endlich haben die Paketspammer mal ihre Paketspam umformuliert, und die lustigen Zahlen aus dem Betreff sind auch verschwunden:

Von: Sofort öffnen! <titanspin@calldiscountservices.com>

Sofort öffnen!

Verfolgen Sie Ihr Paket jetzt

Na, das mache ich doch sofort! 😂️

Wenn ich so dumm wäre, eine Mailsoftware zu verwenden, die Bilder aus dem Web nachlädt, dann würde ich auch noch ein Bild darunter sehen:

Text in der nachgeladenen Grafik: LIEFERUNG -- LIEFERUNG DES AUSGESETZTEN PAKETS -- Sie haben (1) Paket, das auf die Lieferung wartret. Verwenden Sie Ihren Code, um ihn zu verfolgen und zu erhalten -- Planen Sie Ihre Lieferung und abonnieren Sie unsere Kalenderbeachrichtigungen, um dies zu vermeinen passiert schon wieder! -- [Planen Sie Ihre Lieferung] -- Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Empfang dieser Nachricht. Wenn Sie jedoch keine zukünftigen E-Mails erhalten möchten. Bitte abmelden heir.

Och, das arme ausgesetzte Paket! 🐕️

Vielleicht sollte diese Betrügerbande mal ihrem Deutschexperten kündigen und jemanden einstellen, der auch Deutsch spricht. Fehler der Marke…

[…] um dies zu vermeiden passiert schon wieder!

…lassen die slawische Muttersprache des Autors doch recht deutlich durchblicken.

Übrigens ist der Link, den diese Betrügerbande gesetzt hat, auch nicht so gut gelungen. Ich bin es ja durchaus gewohnt, dass es im Härtefall mal zu sechs bis acht Weiterleitungen kommt, bis man endlich am Ziel ist, denn Spammer setzen ja keine direkten Links, wie es jeder denkende und fühlende Mensch tun würde, weil es viel einfacher ist und weil es keinen Grund gibt, der dagegen spricht. Wenn ich hier mit meinem normalen Skriptenapparat nachschauen will, wohin die Reise geht…

$ location-cascade "http://mobile.darryring.com/2877158zQ7355516ER543692941WZ14100Jt1iEr198009Op" | sed 10q
     1	https://www.trivecommerce.com/9P6PK4J/25RCFDXG/?sub1=2877158&sub2=23b-2877158-7355516-198009-14100-543692941
     2	http://t3.freeecommercetrials.com/aff_c?offer_id=729&aff_id=1730&aff_sub=de-glswin&aff_click_id=35d27de54f2c4d5ab56e6ed85f6eccb7&aff_sub2=5379
     3	http://lufe.mailconversiongenius.com/fclktt/de-gls-win-bp/index.php?aff_id=push_aff_id&aff_sub2=5379&aff_sub3=&aff_sub4=&aff_sub5=&affiliate_id=1730&c=%7C729&cc=de&clickid=w54ooseppo86uaf03mtrl610&cpc=0.0&id=w54ooseppo86uaf03mtrl610&k=de-glswin&keyword=de-glswin&lpc=1712658065155&lptoken=1782120865cb986f652a&modifier=&offer_id=729&privacy=1&region=Mecklenburg-Vorpommern&s=1730&source=&src=&tracker=surfadvance.com&vid=%7Bvid%7D&view=%7Bskipped2%7D&oho=t3.freeecommercetrials.com&ptf=26934eb377001f66e37289a5c93fe284
     4	https://lufe.mailconversiongenius.com/lona/xihiro/le/rula/kabewati/index.php#/lona/xihiro/le/rula/kabewati/index.php?rpclk=5q9hRSi6sqytWCO05pbNLft3rGtw3c4%2FBquRk%2BG8WXWDzAei87GOzSu9lg6QpLBNY4Rgg21H%2F9aZKCL8KwpOJOQ8NwgAW7IzMOHYS5zAnRODxVwdDOEmyw27ToamsST%2F2TZjiB6R8Bc02n%2FVuB9HUg7RVw2mlDsNUswkCnM%2BMs0sQPxbCQy67ZdtfEdTiMiXDf2Nb%2BE7Zv%2F2t73yZIAXKfbtEtPp06i8AW%2BGW%2FAduazukVPMWB3TXCo4RKQ2hmXSP%2BmjxGFkY1v%2BnPVahee%2F6FIQk5xTjJFeia7xBS6rRHA1CGL8RC8%2BrCEM3FdXpo%2Fp%2FfMh4tsUXu9kIOhP4fsQ8XfY4RUVt%2FqcFPy6%2BJR%2BQhWjqO1IQHXCCjAPp4DPteVKcp73%2FEDMx78IeDvwVdsYOar2JXhF%2BgLiQ4AhK8PxeEbWT5JeJzfVBw9ACPhP0×9wZNpnhJZVLpQ7a3yb223Cs6Bm3nrrlgTFXX8VAIYaBWIXGFDVRRpn6HBKl8viDdJcnDUvC%2BgtzXT9PbxxvnT5VN8cDkiELkFD3yt50Y0y9QBDpkj%2BcJQAQGYQaC%2B20gnwqp7M9d5IGPMulcAdmJo1%2Fq%2FhbFyoF2HvwERdJS8DSVOXlPlj897EY6ici3HQcV%2F6ECKUhHscWERzNk6rA3h%2BaQOI41JNcBHFhmZ8RUFad1tbD3VlfGKqG%2BotPCrltku0v5MzVEblBfBEpDy%2FOkJGI3GVsK%2BGG1%2B0rAMTNIjYTPwufBNcjOGy%2By3vkiEC7pxKcV%2BY34IZfcuHRo1h4Q2jcdKW4rYOIlt1BdnGhYNfDCJjHQkg1OSwRF3Jl4ufTXsep5y6SVKZMK7UlGE%3D%3A%3A7bee38f1cfc7713d3fa8cc34d63a8427&p=b4awi2adRiRELLOAP4YtTvsXzgTfQl0tEd1z%3A%3Ade43400636e0528f89b92050d235cab0
     5	https://lufe.mailconversiongenius.com/lona/xihiro/le/rula/kabewati/index.php?diwoko=numeboluyasugirige
     6	https://lufe.mailconversiongenius.com/lona/xihiro/le/rula/kabewati/index.php?diwoko=numeboluyasugirige?wukedero=libicimosiyetoba
     7	https://lufe.mailconversiongenius.com/lona/xihiro/le/rula/kabewati/index.php?diwoko=numeboluyasugirige?wukedero=libicimosiyetoba?bobijotu=juhovuhojakexuha
     8	https://lufe.mailconversiongenius.com/lona/xihiro/le/rula/kabewati/index.php?diwoko=numeboluyasugirige?wukedero=libicimosiyetoba?bobijotu=juhovuhojakexuha?yobuzi=vipekikujibuli
     9	https://lufe.mailconversiongenius.com/lona/xihiro/le/rula/kabewati/index.php?diwoko=numeboluyasugirige?wukedero=libicimosiyetoba?bobijotu=juhovuhojakexuha?yobuzi=vipekikujibuli?widofabe=vevubofalinubehiji
    10	https://lufe.mailconversiongenius.com/lona/xihiro/le/rula/kabewati/index.php?diwoko=numeboluyasugirige?wukedero=libicimosiyetoba?bobijotu=juhovuhojakexuha?yobuzi=vipekikujibuli?widofabe=vevubofalinubehiji?caxugume=suneremutubefunerifa
$ _

…dann geht die Reise in eine Endlosschleife, bei der immer mehr kryptische Parameter an den URI gehängt werden. Ich habe es hier für die Demonstration nach zehn Schritten abgebrochen. Bei meiner oberflächlichen Untersuchung hatte ich ein bisschen mehr Geduld, aber es ging auch nach über hundert Weiterleitungen nur im Kreis, und zwar mit immer mehr idiotischen Parametern. Mit einem „richtigen Browser“, also mit einer überkomplexen Software, die Angreifern auch vielerlei Angriffsflächen bietet, bekommt man hingegen schnell die Möglichkeit angeboten, Verbrechern persönliche Daten zu geben. Davon rate ich dringend ab. Wer sich mit solchen eigens dafür programmierten, recht aufwändigen Tricksereien einer Analyse durch Weiterleitung in Endlosschleifen entziehen will, hat ganz sicher etwas zu verbergen. Ich wäre nicht überrascht, wenn hier auch Schadsoftware verteilt wird. Wer einmal einen Eindruck davon bekommen möchte, was diese spezielle Bande alles macht: Ich habe letztes Jahr im Dezember einen kleinen Einblick bekommen und ein paar Beispiele gezeigt. Das Bild kam mir dann auch sofort sehr bekannt vor. Und der inhaltlich gar nicht passende Namensteil „titanspin“ der Absenderadresse auch. Die lassen nichts aus. Hauptsache, es ist kriminell, nicht anstrengend und die können damit ein bisschen Geld verdienen.

✔ 📦 Ihre Paket-Benachrichtigung , verfügbar! 👇🏻___ID:91057

Sonntag, 17. März 2024

Oh, ich kriege ein Paket? Mit tollen Emoji im Betreff, und mit ganz extrawichtiger Zahl dazu, weil Zahlen so schön und so wichtig sind? Hier, nur für den Fall, dass euch Spammern mal die Zahlen ausgehen, habe ich noch ein paar:

$ perl -e 'for $i (1 .. 10) { printf "%05d%s", rand (1e5), $i % 5 ? "\t" : "\n"; }'
67370	39904	51967	30142	14666
88883	81109	32999	98283	19163
$ _

So, jetzt sollte es eigentlich zu keinem Mangel mehr kommen.

Außer zum Hirnmangel bei diesen mir leider schon etwas länger bekannten Spammern, deren dümmliche Spam heute „zur Abwechslung“ mal so aussieht:

⇗⇗ Klicken Sie unten, um das Bild anzuzeigen ⇖⇖

Mit Pfeil nach oben „klicken sie unten“ zu schreiben, ist eine mentale Leistung des totalen Denkverzichts, zu der man nach tapfer durchstandenem, langem, käsigem Hirnzerfall erst einmal imstande sein muss. 🤭️

Sofort öffnen!

Sofort öffnen!

Aber ich habe die Mail doch schon offen. 😃️

exprss

Repariert mal euer Spamskript, Schwchkpf! Das ist ja langsam peinlich, wenn solche Fehler zweieinhalb Monate später immer noch drin sind.

Ach ja, und schreibt doch einfach mal in den Text rein, um was es gehen soll. Dass ihr nicht so gern einen direkten Link setzt…

$ surbl discovery.winshuttle.com
discovery.winshuttle.com	okay
$ location-cascade http://discovery.winshuttle.com/2861580Ts7700326MN543692941HB14100JU1yWr190521Dj
     1	https://www.trivecommerce.com/71ZCDHM/21HJC2SL/?sub1=2861580&sub2=2b-2861580-7700326-190521-14100-543692941
     2	https://www.redirectingservices.org/24QSBG/GJC4BF2/?source_id=3722&sub1=f3b8977b013941c798db267e6ccbedfe
     3	https://reefysuede.life/KPj22Wquqe/?encoded_value=24QSBG&sub1=f3b8977b013941c798db267e6ccbedfe&sub2=&sub3=&sub4=&sub5=7649&source_id=3722&ip=82.83.232.93
     4	http://reefysuede.life/?encoded_value=24QSBG&sub1=f3b8977b013941c798db267e6ccbedfe&sub2=&sub3=&sub4=&sub5=7649&source_id=3722&ip=82.83.232.93
$ surbl www.trivecommerce.com
www.trivecommerce.com	LISTED: ABUSE
$ _

…wenn schon das erste Glied eurer Weiterleitungskette wegen Spam und Spam und Spam auf allen Blacklists der Welt steht, kann ich ja noch nachvollziehen. Ihr seid ja darauf angewiesen, dass eure Spams ankommen. Aber warum formuliert ihr euren Müll so kryptisch, dass niemand mit einem Intelligenzquotienten über der Zimmertemperatur auf eure Links klicken wird?

Ach, ihr braucht so richtig naive Leute zum Betrügen. Weil das besser für euer kriminelles Geschäft ist. Ich verstehe. 💡️

Wer naiv ist und eine unsicher konfigurierte Mailsoftware¹ verwendet, die in E-Mail eingebettete Bilder aus dem Web nachlädt (und dabei „nach Hause funkt“, dass die Spam angekommen ist und angeschaut wurde, damit die Spammer das auch wissen), sieht übrigens auch noch ein Bild. Dieses Bild sieht auch aus, und zwar so:

ups -- United Problem Solvers -- LIEFERUNG DER AUSGESETZT PAKET -- sie haben (1) paket, das auf die lieferung wartet. Verwenden Sie ihren Code, verfolgen Sie ihn und erhalten Sie ihn -- Planen Sie ihre Lieferung und abonnieren Sie unseren Kalender benachrichtigung, damit dies nicht noch einmal passiert. -- [Planen Sie Ihre Lieferung]

Ohne weitere Worte.

¹Wer etwas Besseres verwenden will: Nehmt den Thunderbird! Ich mache das auch. Und nein, das ist keine ideale Software, an der ich nichts auszusetzen hätte, und einige (zum Glück bei normalen Anwendungsfällen seltener gesehene) Teile der Benutzerschnittstelle kommen direkt aus der Hölle. Ich hatte das hier auch schon einmal. Aber er ist trotzdem ziemlich gut. Und inzwischen ist der Vorgang, den ich 2021 beschrieben habe, wesentlich vereinfacht, weil „Reply-to“ ohne Konfiguration auswählbar ist. Und natürlich ist der Thunderbird Frei und kostenlos.

Kurz verlinkt

Mittwoch, 14. Februar 2024

Aus den Biotopen des Internetsumpfes

Die folgenden Zitate sind keine Spam, sondern ein meiner Meinung nach interessanter Hinweis des LKA Niedersachsen zu einer neuen Form der Einleitung eines betrügerischen Identitätsmissbrauchs.

Beim Lesen dieses Hinweises lernt hoffentlich jeder Mensch, warum man nicht überall seine Daten, insbesondere, warum man am besten überhaupt nicht und absolut niemals ohne rationalen Grund seine Telefonnummer irgendwo im Internet angeben sollte [Archivversion]:

Die Geschädigten erhielten einen Anruf über eine Mobilfunknummer. Die Person am Telefon gibt sich als DHL-Bote/Paket-Bote aus. Angeblich würde sich ein Paket in Zustellung für den Angerufenen befinden. Dieses könne aber aus Sicherheitsgründen oder wegen falscher Adresse erst korrekt nach Nennung eines Codes zugestellt werden. Die Code-Zustellung würde per SMS erfolgen.

Im direkten Anschluss wird tatsächlich eine SMS mit einem Code zugestellt. Der Angerufene nennt den Code und hofft nun auf die Zustellung […] Eine Paketzustellung erfolgt natürlich nicht

[…] Der zugestellte Code war für eine Sicherheitsbestätigung des Accounts (z.B. O2-Mobilfunk-Account, Mail-Account). Der oder die Täter haben nach Nennung des Codes Zugriff auf den fremden Account bekommen. Mittels dieser Bestätigung wurde in einem Beispiel eine neue eSIM bestellt. Dies ist eine virtuelle SIM-Karte die z.B. in einem aktuellen Smartphone als SIM-Karte hinterlegt werden kann. Mittels der neuen „Karte“ kann nun das Telefon (Mobilnummer) so genutzt werden, wie es der echte Inhaber zuvor gemacht hat. Es können SMS empfangen, versendet oder Telefonate geführt werden. Ggf. hinterlegte Accounts können, wenn z.B. eine Zwei-Faktor-Authentifizierung eingerichtet ist, übernommen werden. Auch das Online-Banking könnte betroffen sein. Der echte Inhaber wurde aber in unserem Fall von seiner üblichen Kommunikation über das Mobilfunknetz ausgeschlossen. Die originale SIM im Gerät wurde durch die eSIM ersetzt. Dies fällt ggf. nicht sofort auf, wenn das Smartphone im heimischen WLAN genutzt wird und aktuell keine Telefonie erfolgt

Und, woher haben die Trickbetrüger die Telefonnummer?

Die Datenquelle, die die Täter nutzen, ist derzeit unbekannt. Es gibt aber viele Sicherheitslücken aus der Vergangenheit, bei der u.a. auch Namen, Anschriften, Mailadressen, Mobilfunknummern, Passwörter usw. in Täterhände gefallen sind, die in Folge dann für solche Kontaktaufnahmen verwendet werden können

Aha, durch den „Industriestandard des Datenschutzes“, wie ich das manchmal „liebevoll“ nenne. Kriminellen stehen Unmengen eingesammelter Daten zur Verfügung, teils durch cracking erbeutet, teils durch mangelhaften Datenschutz von Unternehmen und ihren Dienstleistern veröffentlicht. Unmittelbar nutzbare Zusammenstellungen dieser Daten stehen jedem daran Interessierten für eine Handvoll Bitcoin zur Verfügung. Hier auf Unser täglich Spam gibt es nur eine kleine, vermutlich unvollständige Übersicht.

Anders, als der vom LKA Niedersachsen erweckte Eindruck nahelegt, geschieht die Weitergabe solcher betrügerisch missbrauchbarer Daten keineswegs nur durch „Sicherheitslücken“, sondern sehr häufig durch Nachlässigkeit, Fahrlässigkeit oder gar durch offene Absicht. Facebook hat zum Beispiel schon die Telefonnummern aller seiner Nutzer ins offene Web gestellt, also im wahrsten Sinn des Wortes weltweit veröffentlicht, und zwar gleich zusammen mit weiteren Daten für die betrügerische Recherche auf der Website von Facebook. Darüber hinaus gab es einen ziemlich offenen Zugriff auf die eingesammelten Daten, wenn man sich kostenlos als Entwickler bei Facebook registriert hatte. Natürlich zirkulieren solche Daten unter Betrügern. So lange es in der Bundesrepublik Deutschland einen schärfer durchgesetzten Datenschutz für Autokennzeichen als für Menschen gibt, wird sich daran auch nichts mehr ändern. Das ist politischer Wille. Datenschutz wird als Wirtschaftshemmnis verstanden, nicht als Schutz für die Menschen. Digital first. Hochdruck second, Bedauern third, Fatalismus fourth. Die Konsequenzen für verantwortungslose Datenschleuderei sind lächerlich. Außer für die Betroffenen eines Identitätsmissbrauches versteht sich. Denn denen werden oft mehrere Jahre ihrer begrenzten Lebenszeit verhagelt.

Ich kann ja noch verstehen, dass man für seine Fernkontoführung – von Werbern und ihren hässlichen, stinkenden Brüdern, den Journalisten, meist als „Online-Banking“ bezeichnet – die zusätzliche Sicherheit durch 2FA haben möchte. Aber es ist einer der tief beunruhigenden Trends der letzten zehn Jahre, dass immer mehr eher entbehrliche Websites die Herausgabe einer Telefonnummer bei einer zur Nutzung erzwungenen Benutzeranmeldung einfordern, natürlich stets nur „zu meinem Besten“. Das ist übrigens eine Forderung, bei der ich sofort die Flucht ergreife. Keine Website ist so wichtig, dass ich irgendwelchen Werbern, Gewinnbimmlern, Meinungsforschern, Spammern und Betrügern ermöglichen würde, mit großer Aufdringlichkeit, aber dafür ohne jeden Respekt direkt in meinem Leben herumzuklingeln. Ich bekomme wahrlich schon genug Spam auf meinen Mailadressen, aber diese Spam kann ich zum Glück ganz gut „behandeln“.

Und nein, ich glaube nicht an den überall lufteleicht und in der Praxis völlig konsequenzenlos versprochenen Schutz meiner persönlichen Daten. Warum nicht? Weil ich weiß, dass auch morgen die Sonne aufgehen wird, nachdem ich wieder und wieder und wieder erlebt habe, dass morgens die Sonne aufgegangen ist. Diese Form der „unvollständigen Induktion“ ist nicht einmal eine große Intelligenzleistung. Eingesammelte Daten blubbern wieder heraus; dies zumindest oft genug, dass man ernsthaft mit dieser Möglichkeit rechnen muss. Auch bei großen, renommierten Unternehmen, und immer häufiger auch bei staatlichen Datensammlungen. Ich mache deshalb keine Angaben, die ich nicht auch im offenen Web machen würde. Weder meine persönlich genutzte Mailadresse noch meine Telefonnummer noch mein Geburtsdatum gehört zu den Angaben, die ich für eine Anmeldung machen würde. Wenn die „Datenschutzerklärung“ so lang und verschwurbelt formuliert ist, dass ich sie nicht sofort auffassen kann, mache ich sogar noch weniger Angaben. Oder ich ergreife die Flucht. Wer keine Daten weitergeben will, braucht keinen langen Text, um zu beschreiben, was mit den Daten geschieht. Ich empfehle auch anderen Menschen dringend die Verwendung von Wegwerfmailadressen, die man einfach löschen kann, wenn sie wegen der Spam nicht mehr benutzbar sind.

Leider bin ich mit meiner Verweigerungshaltung ziemlich allein, denn sonst hätte sich diese Forderung nach Angabe einer Telefonnummer nicht immer mehr ausgeweitet. Inzwischen kann man so etwas auch auf irgendwelchen „Dödelwebsites“ erleben. Ich wurde zum Beispiel vor etwas über einem Jahr davon abgehalten, mir einen ersten Eindruck von „ChatGPT“ zu verschaffen, weil ich dafür meine Telefonnummer angeben sollte. Warum zum hackenden Henker? Einen Deibel werde ich tun! Vor allem gegenüber irgendwelchen Klitschen mit fragwürdigem bis klar unseriösem Geschäftsmodell¹… die mögliche Beschädigung eines privat und sehr persönlich genutzten Kommunikationskanals durch unseriöse Geschäftemacher und Verbrecher ist mir der kleine Spaß nicht wert gewesen. Egal, was der Onkel Journalist in seiner clickbaitigen Tintenkleckserei alles an lustigen Dingen geschrieben hat.

Gebt nirgends eine Telefonnummer an, wenn es dafür nicht einen rational nachvollziehbaren Grund gibt! Ja, ein Bankkonto benötigt eine gewisse Sicherheit. Auch eine Handelsplattform benötigt eine gewisse Sicherheit. Ein Benutzerkonto bei den meisten anderen Websites hingegen nicht, und schon gar nicht bei irgendwelchen Quatschwebsites. Der Schutz des Benutzerkontos durch ein gut gewähltes Passwort ist völlig ausreichend. Ich empfehle unbedingt einen guten Passwortmanager wie KeePaasXC, der gut gewählte, nicht erratbare Passwörter erzeugt und gleich die technischen Mittel mitliefert, diese im Alltag zu verwenden, ohne dass man sie sich überhaupt noch merken kann. Das kostet – abgesehen von den wenigen Minuten im Monat für eine angemessene Sicherung der Passwortdatenbank – nichts. Natürlich gibt es auch Alternativen zu KeePassXC. Aber lasst euch keine Speicherung von Passwörtern und anderen Zugangsdaten in der so genannten „Cloud“, also maximal intransparent auf den Computern anderer Leute, andrehen! Das löst kein einziges Problem, aber schafft dafür ein neues: Ihr könntet auch gleich eure Passwörter veröffentlichen. Ein Passwort ist nur so lange eine gute Sicherheitsmaßnahme, so lange es genau zwei Stellen bekannt ist: Dem Menschen, der sich damit identifiziert, und dem Computer, bei dem man sich damit identifiziert. Kennt ein Dritter das Passwort, ist die Sicherheit dahin. Das Passwort ist auf der Stelle wertlos geworden, es ist nur noch eine simulierte Sicherheitsmaßnahme.

Das ist übrigens eine gute Gelgenheit, mal wieder zu prüfen, ob das benutzte Passwort sicher ist. 😉️

Denen, die einmal mehr denken oder gar sagen, dass ihnen so etwas doch gar nicht passieren könne, möchte ich gern abschließend noch einmal das LKA Niedersachsen zitieren:

Man kann so etwas fast schon als Totalschaden bezeichnen. Besonders wenn Mail- und/oder Mobilfunkaccount in Täterhanden sind, sind viele missbräuchliche Szenarien im Anschluss möglich, da in der Regel zahlreiche, sensible Accounts mit diesen Daten verbunden sind. Selbst vergessene Passwörter können ggf. so wieder hergestellt werden

Totalschaden. Selten, dass die werten Polizeibeamten sich mal so deutlich ausdrücken. Und lobenswert, dass sie sich mal so deutlich ausdrücken.

Lasst es bitte nicht so weit kommen.

Seit äußerst sparsam mit der Preisgabe eurer persönlichen Daten, eurer Mailadressen und vor allem eurer Telefonnummern. Denn wenn man erst einmal von einem geübten Trickbetrüger am Telefon überrumpelt wird – möglicherweise befindet man sich selbst gerade in einer stressigen Lebenssituation – ist die Gefahr groß, dass man auch einen Schaden hat. Wer glaubt, dass ihm das überhaupt nicht passieren könne, ist sogar noch gefährdeter, weil der falsche Glaube unvorsichtig macht.

¹Ein klar unseriöses Geschäftsmodell hat übrigens social media. Es besteht in der Vergällung erwünschter menschlicher Kommunikation mit im Regelfall völlig unerwünschter Reklame.

Eliasschwerdtfeger, Ihre Bestellübersicht-5ZLIXTN

Donnerstag, 11. Januar 2024

Aber ich habe gar nichts bestellt. Das würde aber eine sehr übersichtliche Übersicht. 😃️

Mal reinschauen:

Von: "DPBAbteilung_ [Dync-Tag]"@johnson.everensec.com

Dass Spammer die Absenderadresse fälschen, ist ja normal. Aber die meisten bekommen es wenigstens hin, sich dabei eine plausibel aussehende Mailadresse auszudenken. Das ist ja auch gar nicht so schwierig. 😁️

Und, was schreibt mir der Spammer?

Eliasschwerdtfeger, bitte bestätigen Sie den Empfang

Aber ich habe doch gar nichts empfangen. Außer dieser dümmlich formulierten Spam eines dummen Spammers, der sich bei der Verteilung von Intelligenz und Anstand nicht vorgedrängelt zu haben scheint. Und auch die wurde automatisch in die Glibbertonne geschoben.

Wie Umlaute in HTML codiert werden oder wie man ein Encoding im Mailheader angibt, hat der Spammer leider noch nicht in seinem Kurs „Computertechnik für frisch hirnamputierte Grottenolme“ gehabt.

Mal in den Quelltext schauen – oh! Es ist eine weitere dieser Spams, die nichts im Text, aber alles in einer kostenlos und anonym bei Imgur gehosteten Grafik sagen. Eine Grafik die ich natürlich nicht sehe, weil ich in Mail keine Grafiken aus dem Web nachlade. Für die leider immer noch viel zu vielen Menschen, denen ihre Privatsphäre nicht weiter wichtig ist, soll die Spam so aussehen:

Eingebettete Grafik: Benachrichtigung zu Ihrer Paketzustellung Nr. 34632900-371? -- DPD -- Paketverfolgungsnummer: 58412233520000 -- [Verfolgen] -- Ihr Paket konnte nicht zugestellt werden, da bei der Zustellung keine Person zur Unterschrift anwesend war -- Wir möchten Ihnen mitteilen, dass wir eine Adressbestätigung benötigen, um den Paketversand erneut zu bestätigen. -- [Hier überprüfen]

Ah ja, aber meine Mailadresse musste nicht extra bestätigt werden, oder was? Obwohl die auf dem gleichen Paketzettel stand wie die Lieferanschrift, oder was? Weil wir alle die Mailadresse des Empfängers auf Paketzettel schreiben, oder was? 😂️

Stellt mir das Paket doch per Mail zu! 📦️

Und überhaupt: Warum benutzt dieses DPD aus der Spamhölle nicht einfach die Zustellungsnummer für die Paketverfolgung, sondern denkt sich dafür eine andere Nummer aus? Es wäre doch einfach nur bescheuert, wenn man ohne Grund einen alternate key für einen Geschäftsvorfall in der Datenbank hätte. Eindeutig müssen ja beide Nummern sein, sonst würde es schnell richtig lustig. Gut, nicht so sehr für die armen Seelen, die dann in nervenaufreibenden Sonderschichten den Müllhaufen von Datenbank aufräumen müssen. Aber für uns. Allein schon die hunderttausenden von Screenshots mit bizarren Fehlern, die durchs Internet geisterten und jedes Vertrauen in die Datenverarbeitung bei DPD ruinierten… 🤦‍♂️️

Ach, das ist ja gar nicht DPD, sondern die Spam eines sehr dummen Betrügers. Einfach löschen, und gut ist!

Und ich habe wirklich ein paar Tage lang gehofft, dass es nach den scheußlichen Festen zum Jahresabschluss mit der Flut von derartigen Paketspams erstmal vorbei ist. Lief wohl viel zu gut, diese Nummer… 😕️

Wir konnten Sie nicht erreichen, bitte bestätigen Sie die Informationen

Mittwoch, 10. Januar 2024

Gern doch. Ich bestätige hiermit die Informationen. Alle. Egal welche. Gegenüber jedem. Mit freundlichem Lächeln. 😁️

Ob es das ist, was die Spammer wollen? Mal reinschauen:

Wir konnten Sie nicht erreichen, bitte bestätigen Sie die Informationen

Oh, damit ist natürlich sofort alles viel klarer geworden. Ich weiß weder, wer mir hier schreibt, noch weiß ich, um was es geht. Alles, was ich habe, ist ein Link mit einem sehr kryptischen Linktext. Wenn ich blind wäre, würde ich auch niemals mehr bekommen. Man muss schon ein bisschen dumm sein, wenn man darauf klickt.

Mal in den Quelltext schauen. Aha, wenn meine Mailsoftware Bilder aus dem Web nachgeladen hätte, dann hätte diese Spam so ausgesehen, denn es ist eine dieser Spams, die alles in einem Bild und nicht im Text sagt:

Lieferung ihres Pakets -- (Foto eines Paketes) -- Sie haben (1) Paket, das auf die Zustellung wartet. Verwenden Sie ihren Code, um es zu verfolgen und es zu erhalten. -- Planen Sie Ihre Lieferung und abonnieren Sie unsere Push-Benachrichtigungen, um zu verhindern, dass so etwas noch einmal passiert! -- Ihr Tracking-Code -- (Barcode) -- 623 942 1841 -- (Button) [Planen Sie Ihre Lieferung] -- Wir hoffen, dass Sie das Erhalten dieser Nachricht genießen. Wenn Sie jedoch zukünftig keine E-Mails mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden.
Der Werbetreibende verwaltet ihr Abonnement nicht. Wenn Sie keine weiteren Mitteilungen erhalten möchten, melden sie sich (Link) hier. Oder schreiben Sie an: 6101 Long Prairie Rd. Ste 744 #611, Flower Mound, TX, 75028

Die Antwort auf die naheliegende Frage, was ich jetzt mit einem Barcode am Bildschirm soll, bleibt das Geheimnis des Spammers. Ich habe jedenfalls keinen Barcodescanner neben meinem Bildschirm rumliegen und bin davon nicht so beeindruckt, wie ich es vermutlich sein sollte. Vor allem nicht, nachdem drei verschiedene Websites zum Lesen von Barcodes behauptet haben, dieser Barcode sei nicht lesbar. (Natürlich ohne, dass ich den Schriftzug „Spam“ überlagert hätte.) Immer wieder sehr lustig, wenn einem die Spammer mit so billigen Tricks beeindrucken wollen, aber leider zu dumm dafür sind. Wenn da wirklich jemand sein so genanntes „Smartphone“ auf den Bildschirm hielte (oder sein zweites so genanntes „Smartphone“ auf sein erstes sogenannte „Smartphone“, in dem die Mail angezeigt wird), um den Barcode zu lesen, weil die Mail leider keinen Text hat, würde jedem schnell klar werden, dass es nur Blendwerk ist. 😂️

Aber hey, alles kann ja beeindrucken, wenn es nur so richtig monströs groß ist. Auch die Dummheit. Dazu gehört ja schon die Dummheit, dass angeblich eine Mailadresse auf einem Paketzettel steht, die ich für unüberbietbar gehalten habe. Denn sonst könnte man ja gar nicht mit einer Mail benachrichtigt werden. Aber der Barcode übertrifft wirklich alles. 🥳️

Beide sichtbaren Bilder aus der Spam – ja, es sind zwei – werden wieder bei Imgur gehostet, weil dieser Logistiker aus der Spamhölle sich offenbar keine eigenen Server leisten kann. Dazu gibt es noch ein drittes Bild…

<img src="http://orsautomation.com/YOOY.jsp?nsFZLWXwptC8qsbVD4htcKKsG2bmXmD36nwrY79dm56yvKFMr3Fzlfd10n9gTY8NhMwBqNBFw3rsxnlpGCB43llNrxgvQJydcsYsDQtrKkkvS4xmYsDvL7SFY7Mxs1QHpGYKFz1hzQH1xR5m1GpJ8MTFL8t9SdPtPCFmm1CtTDvtmYZdl5Vy7X0gFXdfjryyYWfqydmgdrXqrG41l6fmjKskhZFwjcc78NLdR6xNlJJrfqNG1VLqKFQzTnLB8L4v69l9416v4kp9tpZNTrZZHvkfS4slhrsXGbDPQBpqcCXgG89kjtcl1nkd3PgdTKY3ylVb2CBYkRfDg350G0GfjSVQrPtgZ6cCRxhw9c5s23DclccpbwWqK4zrl14pqNtrjknbZ37W9mgSt23PD3PWWQPvF47hQY5VFFpl0D3Ly4n99pcNNFT88qNlmjfwBbZGYz0xP4hFW6255Tgm7d81Dd5cmtnZvJHNpjF7mNWdpNL3PlKKLPhygZ6xZgTvQwnHVvDqzqcFzHN6cwX92g5W8ZKFx6w1cP8vZR0SS8W6cthrhgJFRgTBBgQN8Cwc9h02NlFRCFLhQPpYg8GXrSRJcJZZ3M7VlZzS6qH296rYqLy4mMfch0cP3qR7Dk3NfZvRg5vKjKQcv2ZHS7FWtn1NkJfdWHlTjp4npqVfWmcfLZ6q1zkWhWzhBWm1Ck2lpTH96ycTGxFZV9V1P2nXG4T4r6RslXJDPsQ1SmZWDnm7pfMHYR5SHj1ckDpmkDMs6yhQ4zlC17jJBwfL9QtnDhSHmy4TzhT4PLlLdTwYbtbbvtN4RfRl2tjLfSY23xkD7Dy445Cdjp2WScBgGRvbG8HXzxXCwdH33W6MG3sF5N0n9PSL2Q7rnG8Y6hZqTrZKPMQYMgjQHlDM3Vg2dN44TVlGhGzDXHnDGvs8QbfChvS5mWCTDFKjKStj8wpv6jRww01ZlFDVWrsmhkvW40LMTfrxxN3JlcByy1mg1Lx0dmS7cbbbcQtpJxbcV98HczdmncfcW3cKcHqB3cZGwcbbb5c" width='1' height='1'>

…das man gar nicht sehen soll, weil seine einzige Aufgabe darin besteht, beim Download des Bildes an den Spammer zurückzufunken, dass die Mail angekommen ist und angeschaut wurde. Damit der Spammer auch weiß, dass es sich lohnt, die Mailadresse mit noch viel mehr dummer, krimineller und asozialer Spam zuzuspachteln. Deshalb benutzt man ja auch eine Mailsoftware, die keine Bilder aus dem Web nachlädt. Außer, man kommuniziert lieber mit schäbigen Verbrechern als mit erfreulichen Menschen. Aber selbst dann sollte man die Auswahl besser selbst treffen und sie nicht Verbrecher treffen lassen. Das sind nämlich Verbrecher. 😉️

Hach, ich habe schon geglaubt, die dumme Paketspam würde jetzt, wo die ganzen elenden Feste zum Jahresende vorbei sind, mal wieder aufhören. Aber da tröpfelt tatsächlich noch etwas nach. 😐️

Ich hoffe mal, dass es überflüssig ist, zu erwähnen, dass alles, was man nach einem Klick eingibt und alles Geld, was man nach einem Klick bezahlt, an Trickbetrüger geht. Wenn man dabei „bequem mit der Kreditkarte zahlt“ – in der Regel die einzige Option bei diesen Betrügern – dann gibt man Trickbetrügern einen Vollzugriff auf seine Kreditkarte und hat den Schaden. Und die Daten, die man dazu eingibt, werden ebenfalls für Betrugsgeschäfte missbraucht. Kurz: Es macht teuren und nachhaltigen Ärger. Deshalb klickt man nicht in solche Spam.

Dringend: Zollgebühren für Ihr Paket ausstehend

Montag, 25. Dezember 2023

Abt.: Dumme Paketspam

Nein, diese Spam kommt nicht von DHL. Man sieht das übrigens schon…

Von: DHL Paket <homeland.notifications@gmail.com>

…wenn man sich die lustige Absenderadresse anschaut. Oder wenn man sich darüber im Klaren ist, dass Zoll nicht etwa bei der Einfuhr eine „Gebühr“ kassiert, sondern die Einfuhrumsatzsteuer. 😉️

Schon seit vier Monaten – im Grunde die ganze „erweiterte Vorweihnachtszeit“ – sind diese Spams eine Pest. Bitte nicht darauf reinfallen! Auch nicht, wenn man ein Paket erwartet oder den Überblick darüber verloren hat, welche Pakete man erwartet. Und auf gar keinen Fall in die Spam klicken! 🖱️🛑️

In den nächsten 15 Minuten wird Ihr Paket geliefert

Huch! Am ersten Weihnachtstag. Auch ohne, dass ich die „Zollgebühren“ dafür bleche? Das ist schon dumm, wenn man als Spammer die Texte, die man massenhaft spammt, gar nicht versteht. 😁️

DHL

Diese Spam wurde über eine IP-Adresse aus den USA versendet und hat auf ihrem ganzen Weg durch das Internet keinen Server von DHL auch nur aus der Nähe gesehen. 😺️

Hallo,

Genau mein Name! 👍️

Wir halten fest: Dieses „DHL“ aus dem Spameingang kennt meinen Namen, der als Bestandteil der Lieferadresse auf dem Paketschein stehen müsste, nicht und kann mich deshalb nur als „Hallo“ ansprechen. Aber dafür kennt DHL meine Mailadresse. Obwohl die nicht auf dem Paketschein steht, weil Pakete immer noch vom Paketboten gebracht werden und trotz aller toller Technik noch nicht über E-Mail, Fax oder Rauchzeichen versendet werden können, weil uns die Erfindung des Teleporters noch nicht gelungen ist. Das klingt schon ein kleines bisschen unglaubwürdig, wenn man da mal ein paar Sekundenbruchteile lang drüber nachdenkt. 🧠️

Ihr DHL Paket wird aufgrund unbezahlter Zollgebühren in Höhe von 3,99 EUR zurückgehalten.

Komisch, eben sollte es noch in fuffzehn Minuten geliefert werden. Kann der Spammer mal mit sich selbst einig werden? 🤦‍♂️️

Bitte begleichen Sie die Gebühren umgehend auf unserer Website, um Verzögerungen zu vermeiden.

Oh, DHL trägt neuerdings einen Bundesadler als Hoheitszeichen auf dem Ärmel, weil DHL den Zoll für die Bundesrepublik Deutschland einzieht. Da muss ich mir den nächsten Paketboten aber mal genauer anschauen. Grüße auch an den Herrn Finanzminister! 🤣️

Jetzt live verfolgen

Natürlich führt der Link nicht in die Website von DHL und erst recht nicht in die Website des Zolls der Bundesrepublik Deutschland. Das wäre für den Spammer und Betrüger auch sehr kontraproduktiv, denn der Zoll warnt sehr deutlich und auf der Startseite verlinkt vor solchen betrügerischen Nummern [Archivversion]. Nur für den Fall, dass jemand mir nicht glauben möchte, weil ich ja nur so ein dahergelaufener Blogger bin, der in diesem Internet gar vieles behaupten könnte. 😉️

Stattdessen ist der Link über t (punkt) co, den Linkkürzer von 𝕏 – formerly known as Twitter, doch jetzt ein ziemlich toter blauer Vogel – verschleiert, der seit vielen Monaten wieder sehr beliebt bei Kriminellen aller Art geworden ist. Ein Unternehmen aus der Europäischen Union würde das schon deshalb nicht so machen, weil es dafür ein Bußgeld nach DSGVO gäbe. Und zwar zu Recht. Außerdem wäre es schlicht einfacher, natürlicher und robuster, wenn man seinen Link einfach direkt setzte.

Ärgerlicherweise macht Twitter das nicht über HTTP-Weiterleitung, sondern mit Javascript…

$ mime-header https://t.co/v1a1YqQgFC
HTTP/1.0 200 OK
date: Mon, 25 Dec 2023 14:21:04 GMT
perf: 7469935968
vary: Origin
server: tsa_o
expires: Mon, 25 Dec 2023 14:26:05 GMT
set-cookie: muc=e6e90675-8b0b-4927-8db3-359b44a350da; Max-Age=34214400; Expires=Fri, 24 Jan 2025 14:21:05 GMT; Domain=t.co; Secure; SameSite=None
content-type: text/html; charset=utf-8
cache-control: private,max-age=300
content-length: 220
x-transaction-id: cf385b26fcda3d86
x-xss-protection: 0
strict-transport-security: max-age=0
x-response-time: 110
x-connection-hash: 6196ddadd29190bf08f93ee99feb5fe0ddff8e3f149a52ac4e4a0ccf3c7ddd8c
connection: close
$ lynx -source https://t.co/v1a1YqQgFC
 <!doctype html><html lang="en"><head><meta charset="utf-8"/><meta name="viewport" content="width=device-width,initial-scale=1"/><meta content="Envoyez vos colis en France et à l'international avec DHL Express en moins de 24h et accédez au suivi de vos expéditions. Que vous soyez un particulier ou une entreprise vos colis, enveloppes et documents seront expédiés dans plus de 220 pays en temps et en heure." name="description"><link rel="icon" href="favicon.png"/><link href="https://cdn.jsdelivr.net/npm/bootstrap@5.3.0-alpha1/dist/css/bootstrap.min.css" rel="stylesheet" integrity="sha384-GLhlTQ8iRABdZLl6O3oVMWSktQOp6b7In1Zl3/Jr59b6EGGoI1aFkw7cmDA6j6gD" crossorigin="anonymous"><script src="https://cdn.jsdelivr.net/npm/bootstrap@5.3.0-alpha1/dist/js/bootstrap.bundle.min.js" integrity="sha384-w76AqPfDkMBDXo30jS1Sgez6pr3×5MlQ1ZAGC+nuZB+EYdgRZgiwxhTBTkF7CXvN" crossorigin="anonymous"></script><script src="config.js" type="text/javascript"></script><title>DHL Express</title><script defer="defer" src="/static/js/main.26ebbd26.js"></script><link href="/static/css/main.990eced2.css" rel="stylesheet"></head><body><div id="root"></div></body></html>
$ _

Da vergeht einem sofort die Lust auf weitere Analysen, und das ist auch der Grund, weshalb Spammer das so gern machen. Sicher ist nur eines: Diese Mail kommt nicht von DHL.

Ihre Sendung von:
ZLND GmbH

Kenne ich nicht. 🤔️

Sendungsnummer:
00340434726803683448

Dieser Link führt natürlich auch nicht zu DHL. 😗️

Beste Grüße

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