Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Februar 2009

Cranberry

Mittwoch, 11. Februar 2009

Nein, ich meine nicht die gleichnamige Band „Cranberries“, sondern den neuesten Gehirnpflug der Werber, der sich über alle Briefkästen ergießt und stets ähnlich aussieht wie diese Beispielwerbung der Billigkette Plus:

Cranberry - Perfekt zu Deftigem und zu Süßspeisen! - Lecker und gesund! - Vitamin-C geballt! - Aktionsangebot, Cranberries stark gezuckert, 370ml für 1,49 Euro, nur kurze Zeit.

Man könnte doch glatt glauben, „die“ hätten eine völlig neue Frucht entdeckt, so lecker und gesund und „Vitamin-C geballt“ wie nichts zuvor. Auf Deutsch freilich heißen die kleinen Leckerbällchen schlicht Preißelbeeren und sind gar nicht so eine neue Entdeckung. Doch was so ein richtiger Werber ist, das hat vollstes Vertrauen darin, dass der durchschnittliche Kunde noch weniger Englisch kann als die Reklame Englisch redet. Ein solcher idealer Kunde der Werber wundert sich dann auch nicht weiter darüber, wenn neben der „nur kurze Zeit“ verfügbaren „Aktionsware“, den Gläsern mit Cranberries und mit Cranberries voll für nur 1,49 Euro die ganz gewöhnliche Ware steht, die Preißelbeeren im gleichgroßen Glas für 79 Cent – allerdings ohne die zusätzliche Angabe „stark gezuckert“.

Ja, für so doof halten die Werber ihre „Zielgruppen“! Und wer darauf reinfällt, hat die Verachtung der Werbung im vollen Umfang verdient.

Nachtrag: Bitte die Richtigstellung in den Kommentaren lesen – dieser Beitrag bleibt zu meiner eigenen Schande unverändert hier stehen. 😉

…bei dir ist angehmen

Dienstag, 10. Februar 2009

Die heutige SEO-Spammedaille in rostigem, gelaberten Blech mit einem Kranz gedroschenen Strohs geht an „vjiola“, die sich mit folgendem handgeschriebenen „Kommentar“ in meinem Blog verewigen wollte:

also ich bin das erste mal hier und finde den blog so wie es kist wunderbar, bin zwar kein freund von schwarz aber bei dir ist angehmen

Was unter bezaubernde (strich) damen (strich) kleider (punkt) de dargeboten wird, gibt der Domainname zutreffend wieder. Besonders „angehmen“ ist es bei mir wohl vor allem deshalb, weil ich auf die Verkrüppelung der Links mit einer nofollow-Auszeichnung verzichte – das weckt immer wieder derartige Begehrlichkeiten. Schließlich muss man doch irgendwie das Google-Ranking verbessern, wenn man es schon nicht mit Inhalten schafft.

Ach ja: Willkommen in Akismet!

Und auch in Zukunft werde ich immer wieder die Fluten von SEO-Spam, die bei mir landen, an dieser Stelle ohne jeden Link würdigen und verbinde damit die Hoffnung, dass das Geschäft der Spammer darunter leidet. Wenn Ihnen das nicht gefällt, verzichten sie einfach auf Spam.

Gleich fuer jede Landesflagge einen Mast bestellen

Montag, 9. Februar 2009

Wie jetzt? Für jede Flagge? Ich habe nicht einmal eine…

Angebot: Flaggenmasten 6,20 Meter hoch mit Flagge (D, A, CH oder andere auf Wunsch)

Ach so, die Flaggen wollt ihr mir auch gleich noch verkaufen.

Statt 199,- nur 89,50

Schon klar, und natürlich Vorkasse. Gibt nur nix dafür, wie immer. Scheißspammer. Und ich hätte jetzt so gern den Idioten mit hohem Flaggenmast neben seinem Plumpsklo raushängen lassen.

Zum Shop:

www.flags-n-fahnen.com

Was für ein geiler Domainname! Klingt ja fast wie „coins and münzen“ oder wie „stamps und briefmarken“ oder „fraud und betrug“.

Mit freundlichem Gruss

Iris Knauth
Werbemittelversand Online

Klar, du hast auch regelmäßig eine neue Domain für dein betrügerisches Geschäft. Geh einfach sterben!

Sie lieben eine gute Fiesta? Dann werden Sie auch Fiesta Club Casino lieben

Freitag, 6. Februar 2009

Ach, die schon wieder!

Sie lieben eine gute Fiesta? Dann werden Sie auch Fiesta Club Casino lieben…

Der brotdumme Spruch aus dem Betreff wird durch seine Wiederholung kein bisschen intelligenter.

Fiesta Club bietet mehr realistische und aufregende Spiele als jedes andere Onlinekasino und ist daher der einzig wahre Platz zum Spielen!

Klar, und weil diese tollen Alleinstellungsmerkmale des Fiesta Euro VIP Magic Bullshit Royal Club Kazyno Crackpot Casino auch nach zwei Jahren noch völlig unbekannt sind, muss man immer noch Millionen von Spams durch das Internet schicken. Vor allem auch, weil dieser Scheißladen häufiger im Netz umzieht als ich meine Unterhose wechsele.

Und jetzt spendieren Sie neuen Mitgliedern sogar einen Willkommensbonus von bis zu 555€; damit wird das Erlebnis zum wahren Fest.

Wie, jetzt erst?

Um diesen riesigen Bonus zu erhalten, melden Sie sich einfach kostenlos als Fiesta-Club-Mitglied an, und leisten Sie eine Einzahlung. Auf jede der ersten vier Einzahlungen erhalten Sie Bonuszahlungen von insgesamt 555€. Wählen Sie eine der bequemen Zahlungsmethoden, und Sie können bereits in wenigen Minuten beginnen zu spielen.

Um die wertlosen virtuellen Jetons zu kriegen, muss man denen nur wertvolles echtes Geld geben. Das geht ganz bequem. Und hinterher ist das „Casino“ mal wieder umgezogen, und die Knete ist futsch.

http://www.siteteamgambling.com/de/

Jeden Tag werden die Domains ein bisschen absurder. Die guten sind ja auch alle schon verbrannt.

Kommen und genießen Sie!

Geeignete Eimer zur Aufnahme des Erbrochenen gibt es in jedem gut sortierten Supermarkt.

Cartier bleu die Sammlung, die im Ausverkauf geht

Freitag, 6. Februar 2009

Na, so ein Betreff verheißt ja mal wieder ein richtig kreatives Deutsch. Die teuren Uhren sind nur Imitate, und das Deutsch ist ebenfalls nur ein Imitat, schön automatisch erstellt.

Die letztendliche Auswahl der neuen Version 2008 Luxus-Uhren ab sofort verfügbar.

Die letztendlich Spam der Version 2008 Sprache Luxus. Auswahl Babelfish Google Translations für Spammers sofort verfügbar. Das Ergebnis sich lassen können sehen.

Warum zahlen Hunderttausende für den ursprünglichen, wenn Sie können wählen einen Spiegel Kopie für ein Bruchteil des Preises?

Und warum nicht legen das gespartes Geld vor Kopierend Spiegel, wenn Sie brauchen das doppelte Menge.

Für nur $ 49 ~ $ 249, können Sie ein IDENTISCH Uhr auf das Original.

Aber echt IDENTISCH können, bis auf Unterschiede.

Ihre Freunde, Geschäftspartner und Kollegen Partner werden nie in der Lage zu sagen, der Unterschied.

Ihre Freunde, Geschäftspartner und Kollegen werden nie in der Lage zu verstehen, die Blödheit von Ihnen.

Rolex, Pateks, Breitlings, Cartiers – alle zur Verfügung stehenden in ein erstaunlich Online-Shop.

Und alles echt nicht.

Shop heute, speichern Zehntausende, und fordern Sie Ihre Traum Uhr heute.

Und geben Sie kriminelle Spammers Geld und träumen weiter von Uhren. Geld weg, Uhren nix kommen. Selbst schuld.

Das Gewinnspiel

Freitag, 6. Februar 2009

Den folgenden Text habe ich eben in einem Forum gefunden (das Thema dieses Forums ist der Austausch über ein Sammelhobby). Da der Text in einem nicht-öffentlichen Bereich für interne Kommunikation steht, kann ich ihn hier nicht verlinken – zudem betrachte ich solche Forenbereiche auch als etwas „Vertrauliches“. Dennoch ist die darin wiedergegebene Erfahrung sicherlich interessant für jeden, der sich den ständigen Aufforderungen gegenüber sieht, bei irgendwelchen Spielchen und nutzlosen Dienstleistungen persönliche Daten angeben zu müssen. Natürlich habe ich den Text anonymisiert und gekürzt – die Rechtschreibung entspricht ansonsten dem Forumsbeitrag.

[…] ich war vor ein paar Monaten sowas von blöde […] meine Telefonnummer bei einem Gewinnspiel zu hinterlassen. […]

Denn was ich danach erlebte, ging auf keine Kuhhaut mehr. Von Montags bis Freitags erlebte ich dann mit einer Regelmässigkeit diverse Anrufe, natürlich war stets die Rufnummer unterdrückt. Nicht Rangehen half nichts, da sich diese Callcenter mit Wählcomputern bedienen. Dies merkt man dann, wenn man dann doch entnervt rangeht, dass es dann ca. 3 bis 4 Sekunden dauert, bis man jemand an der Strippe hat (der Computer stellt das Gespräch wohl zum nächsten freien 7€/h-Operator).

„Ja, Sie haben doch teilgenommen und nichts gewonnen und Entschädigungsrunde und Sie gewinnen garantiert und überhaupt“

Stets war meine Antwort, dass ich nicht mehr teilnehmen möchte und Sie doch meine Nummer löschen sollen. Als Antwort auf meine Bitte wurde mir sogar einmal Geld von meinem Konto abgebucht, welches ich natürlich sofort zurückbuchen liess.

[…]

Erst seit ich neuerdings darauf hinwies, dass das Gespräch aufgezeichnet werden würde, kehrte allmählich Ruhe ein. Davor fragte ich explizit nach dem Namen des Unternehmens und des Operators…

Ich weiss, dass sich manche fragen, wie blöde man eigentlich sein kann und seine vertraulichen Daten einfach so preisgibt und kann dem nur voll und ganz beipflichten.

Synchron dazu kamen dann natürlich auch jede Menge Mails. Mittlerweile landen diese aber alle automatisch im Spamordner, in welchem sie nach einem Tag automatisch gelöscht werden.

Ob die trüben Gewinnaussichten bei einem solchen Spiel diesen Ärger mit zugemüllten Kommunikationskanälen wert sind, mag jeder selbst entscheiden. Ich kann aus meiner Sicht der Dinge jedem nur davon abraten, seine persönlichen Daten irgendwelchen Werbern und potenziellen Adresshändlern zu geben – manchmal geht die dabei freigesetzte Energie bis zum Griff aufs Konto, und den ganzen Mist hat man erst einmal am Hals.

Qu‘est-ce que Viagra?

Donnerstag, 5. Februar 2009

Nun, inhaltlich hat dieser Spamkommentar nichts Neues anzubieten, aber die Sprache ist mal etwas anderes als die sonstige lingua franca der Spamverbrecher:

Qu‘est-ce que Viagra? : Les laboratoires pharmaceutiques Pfizer avaient originellement mis au point Viagra (citrate de sildenafil) comme un traitement de
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Achat de viagra a prix promotionel pour le traitement de l‘impuissance. commander vigra pilules aujourd‘hui et beneficier de cette promo

Übrigens führen alle Links auf eine polnische Domain… 😉

Ob man dort allerdings den beliebten Schwanzsteifer kaufen kann, oder ob man dort nur bezahlt, das ist eine schwierig zu beantwortende Frage. Besser, letzteres trifft zu – so bleibt man wenigstens am Leben.

Irak

Mittwoch, 4. Februar 2009

Oh, eine Mail von der Domain comhem.se ohne Betreff…

I want to move my family out of Iraq

…und ohne Anrede. Ist ja auch schwierig mit der Anrede, wenn es auf ein paar Millionen Empfänger passen muss. Aber dass der seine Mischpoke aus einem Kriegsgebiet herausnehmen will, ist ja durchaus verständlich, …

due to violence

…geht es in den Kriegen doch immer wieder mal ein bisschen gewalttätiger zu. Nach dieser erfreulich kurzen Einleitung kommt der Betrüger aber auch gleich zur Sache:

and I want to transfer $12,500,000 to you. reply

Klar, Millionen von Dollars rumliegen haben, aber niemanden kennen, mit dem man die diskret bewegen kann. Und dann Millionen von Spams rausschicken, weil man solche Beträge ja irgendwelchen, willkürlich ausgewählten Leuten in die Hand drücken kann.

Wer würde das nicht glauben. :mrgreen: