Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 4. Februar 2009

Irak

Mittwoch, 4. Februar 2009

Oh, eine Mail von der Domain comhem.se ohne Betreff…

I want to move my family out of Iraq

…und ohne Anrede. Ist ja auch schwierig mit der Anrede, wenn es auf ein paar Millionen Empfänger passen muss. Aber dass der seine Mischpoke aus einem Kriegsgebiet herausnehmen will, ist ja durchaus verständlich, …

due to violence

…geht es in den Kriegen doch immer wieder mal ein bisschen gewalttätiger zu. Nach dieser erfreulich kurzen Einleitung kommt der Betrüger aber auch gleich zur Sache:

and I want to transfer $12,500,000 to you. reply

Klar, Millionen von Dollars rumliegen haben, aber niemanden kennen, mit dem man die diskret bewegen kann. Und dann Millionen von Spams rausschicken, weil man solche Beträge ja irgendwelchen, willkürlich ausgewählten Leuten in die Hand drücken kann.

Wer würde das nicht glauben. :mrgreen:

Der teure, verseuchte Firefox

Mittwoch, 4. Februar 2009

Nur am Rande betrifft es das Thema Spam, dass zurzeit ein angeblicher Download des beliebten Browsers „Firefox“ angeboten wird, der eine Fälschung ist. Hiermit ist natürlich nicht der offizielle Download von der Mozilla Foundation gemeint, sondern das Download-Angebot auf der Website software (strich) stream (punkt) de. [Warum ich eine solche Adresse nicht leicht benutzbar mache, sollte jedem einleuchten…]

Es ist nicht nur so, dass es bei diesem Download neben dem Firefox auch noch ein Trojaner mitgeliefert wird, der den Zugang zu verschiedenen Internetseiten – vor allem aus dem Bereich Verbraucherschutz – sperrt, ferner soll der Interessierte bei dieser Website auch persönliche Daten angeben und auf diese Weise einen Vertrag abschließen. Der nach Abschluss dieses Vertrages heruntergeladene Firefox soll stolze 35 Euro kosten. Eine ausgesprochen dreiste Nummer.

Auf der offiziellen Download-Seite gibt es weder mit dem Download verbundene Kosten noch eine Aufforderung, irgendwelche Daten preiszugeben. Der Firefox ist ein Open-Source-Projekt, das kostenlos und quelloffen jedem Nutzer zur Verfügung gestellt wird, daher wäre die Verbindung des Downloads mit solchen Angaben auch widersinnig. Der im Rahmen dieses „Vertrages“ – ob ein solcher, den unerfahrenen Nutzer überrumpelnder Vertrag Gültigkeit hat, ist eine Frage, die ich getrost Juristen überlasse – angebotene Dienst eines Downloads ist also nutzlos. Die zusätzliche, verdeckte Manipulation des Computers macht so klar, mit welcher Art von Menschen man es hier zu tun hat, dass ich mich jedes weiteren Wortes dazu enthalte.

Da dies nicht der letzte derartige Versuch sein wird, Menschen für eine überflüssige Dienstleistung Geld abzunehmen und ihre Computer mit Schadsoftware zu verseuchen, kann ich nur die folgenden Warnungen aussprechen:

  • Niemals persönliche Daten beim Download einer freien Software eingeben. Ein Anbieter, der so etwas fordert, wird keine freundlichen Absichten haben.
  • Immer beim Download freier Software ausfindig machen, was die offizielle Website des Projektes ist und den dort angebotenen Download-Links folgen.
  • Wer von dieser dreisten Nummer betroffen ist, sollte unbedingt Strafanzeige erstatten. Eingehende Rechnungen für die „Dienstleistung“ sollten auf keinen Fall bezahlt werden.
  • In jedem Fall ist bei der Benutzung des Internet das Gehirn einzuschalten.

Weitere Information gibt es beim Saarbreaker und bei der Dreckschleuder.