Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Spende“

Clay Tousey hat Ihnen 1.000.000 US-Dollar gespendet

Montag, 17. Juli 2023

Oh schön, ich kriege mal wieder Geld geschenkt! 😄️

Von: Tom Nunez <pershko@nuczu.edu.ua>
Antwort an: ctouseygm@outlook.com
An: Recipients <pershko@nuczu.edu.ua>

Der Klassiker. Die Absenderadresse ist gefälscht, die Antwortadresse wurde anonym und kostenlos bei einem Freemailer eingerichtet und die Spam geht als BCC: an ganz viele Empfänger auf einmal. Nur, dass es zur „Abwechslung“ mal nicht der Freemailer von Google ist, sondern der von Microsoft. 🥱️

Mehr muss man nicht sehen, um zu löschen.

Wer auch noch in die Header schaut, stellt fest: Diese E-Mail wurde über eine IP-Adresse aus der Ukraine versendet. Ich wünsche der Ukraine von ganzem Herzen Frieden. Nur den Spammern wünsche ich nichts Gutes! 🇺🇦️

Selbstverständlich ist eine Mail, in der es immerhin um eine Million Dollar gehen soll, weder verschlüsselt (wird also offen wie eine Postkarte durch das Internet befördert) noch digital signiert (kann also auf dem ganzen Transportweg beliebig und für den Empfänger unentdeckbar verändert werden). Hier schreibt ein Profi. Nein, keiner der Geld verschenkt, sondern einer, der anderen Leuten Geld aus der Tasche zieht und verprasst. Ein paar Hunderter für dieses Dokument, ein paar Hunderter für jenes, und jetzt noch dieses lästige Dingens nach dem Geldwäschegesetz, und die Bank nimmt auch noch eine Gebühr, aber nach der nächsten Bezahlung über Western Union und Konsorten hast du dein Milliönchen. Komm schon, du Esel, lauf weiter und gib Geld! Und noch weiter und noch ein bisschen Geld. Wenn nichts mehr rauszuholen ist, bricht der Kontakt ganz plötzlich ab und das ganze Geld ist futsch. 😕️

Eine alte Karikatur, die den auf einem Esel reitenden Tod zeigt, der dem Esel mit einer Angelleine eine Karotte vor Augen hält, damit er weiter geht. Der Esel rennt gierig auf den Abgrund zu.
Bild: Wikimedia Commons, Lizenz: Public Domain

Wenn einem Menschen die an sich sehr naheliegende Frage aufkommt, warum so ein millionenverschenkender Geldsack aus dem Posteingang nicht auch noch die paar Vorleistungen aus seiner Portokasse bezahlen kann, ist er schon zu intelligent für so einen Vorschussbetrug. 💡️

Clay Tousey […]

Kenne ich nicht. 👤️

[…] hat Ihnen […]

Woher kennt der mich, wenn ich ihn nicht kenne? Und wer schreibt mir hier eigentlich, wenn von diesem spendablen Clay nur in der dritten Person die Rede ist? Der Autor hält es nicht einmal für nötig, sich vorzustellen. Aber er hält es ja auch nicht für nötig, mich irgendwie anzusprechen und zu begrüßen. 👋️

[…] im Rahmen seiner fortlaufenden Wohltätigkeitsspende […]

Wenn ich mir eine „fortlaufende Spende“ vorstelle, dann sehe ich recht eiliges Geld mit langen Beinen. 🏃‍♂️️

Ein schönes Bild für das, was den Opfern dieser Betrügerbande passieren wird. 💸️

[…] an ausgewählte Menschen auf der ganzen Welt […]

Wie wählt dieser Clay aus? Der weiß noch nicht einmal, dass ich lebe, wie ich lebe und noch nicht einmal, wie ich heiße. Also: Wie wählt dieser Clay die Leute aus? Hat er sich von der klandestinen Weltregierung ein dickes Weltadressbuch geben lassen, in dem jeder Mensch auf der Erde verzeichnet ist? Schlägt er das denn einfach zufällig irgendwo auf und legt dann ohne zu gucken seinen Finger auf die Seite, um jemanden auszuwählen? 📖️

[…] 1.000.000 US-Dollar gespendet.

Wer beim Anblick so einer großen Zahl nicht spontan sein Gehirn auswirft, sondern sich ein paar ganz einfache Fragen stellt, kann auf so einen primitiven Betrug gar nicht mehr reinfallen. 🤔️

Bitte antworten Sie auf diese E-Mail, um weitere Informationen zur Antragstellung zu erhalten.

Wer weitere Lügen hören möchte: Die gibts nur für die „Auserwählten“, die allen Ernstes wegen so einer dummen Spam zur Einleitung eines Vorschussbetruges mit den betrügerischen Spammern kommunizieren wollen. 🤥️

Das Wort „Antragstellung“ verheißt dabei schon, dass es viel komplizierter wird als ein versicherter Brief mit einem Scheck, den man bekommt, weil einem jemand etwas Gutes tun will. 😁️

Der Autor dieser Spam, der von Clay die ganze Zeit in der dritten Person spricht und offenbar jemand anders ist, hat es immer noch nicht für nötig befunden, auch nur zu erklären, wer er ist. Oder wie er heißt. Oder irgendwas. 🕳️

Ach! 🗑️

Hello 64

Mittwoch, 14. Juni 2023

Diese Qualitätsbetreffs der Spammer werden auch immer blöder. „Hallo“ und eine Zahl dahinter. Da fühlt man sich ja wie ein Element aus ℕ. 😉️

Hello,

Das ist aber auch nicht mein Name. 🤭️

I have a Benefiting donations proposal for you.

Mir wäre es lieber, du würdest mir keine „wohltätige Spende“ vorschlagen, sondern sie mir direkt in alltagspraktischen Banknoten in die Hand drücken. 😆️

Please contact me through this email: garybitz633@gmail.com

Bitte auf gar keinen Fall an die Absenderadresse antworten, denn die habe ich gefälscht. Aber bitte auch ganz feste daran glauben, dass ich dir Geld schenken will, denn sonst funktioniert mein Betrug nicht. 🤥️

Best Regards.

Diese dumme Spam zur Einleitung eines Vorschussbetruges wurde maschinell erstellt und ist daher auch ohne Unterschrift gültig. 🤖️

You have won a donation lottery

Montag, 12. Juni 2023

Oh, gleich dreimal auf der gleichen Adresse, ich muss ja ein richtiger Gewinner sein! 🍀️

Und dann wieder das schöne Wort von der „Spendenlotterie“, bei dem ich glaube, dass es nur von einem Sprachmodell in einem angelernten neuronalen Netzwerk kommen kann. Natürlich…

Von: Manuel Franco foundation <van@vanelkins.com>
An: Recipients <van@vanelkins.com>

…geht diese Spam an ganz viele Empfänger auf einmal und ist ungefähr so persönlich wie ein Strafzettel. Aber das habe ich ja schon alles vor zwei Wochen geschrieben. Der Text der Spam ist auch unverändert, einschließlich englischem Einsprengsel:

Sie haben bei einer Spendenlotterie 1.800.000,00 € gewonnen. von der Manuel-Franco-Stiftung. Antworten Sie auf diese E-Mail mit dem Code [MF2075422], um weitere Informationen zur Beantragung des Geldes zu erhalten You have won a donation lottery of 1,800,000.00 €. from Manuel Franco foundation. Reply this email with this code [MF2075422] for more details to claim the funds

Nicht einmal einen neuen „Code“ hat sich der Spammer ausgedacht. Es wäre ihm wohl zu viel Mühe für seine Opfer gewesen. Dem war es ja schon zu viel Mühe, den deutschen und den englischen Text in zwei Absätzen zu schreiben. 🤭️

Falls er doch mal einen neuen „Code“ für sein extrasicheres Verfahren benötigen sollte und ihm gerade keine neuen einfallen, ich habe hier noch ein paar „Codes“ herumliegen:

$ perl -e 'for(1..20) { printf "%c%c%07d\n", 65+rand(26), 65+rand(26), rand(1e7); }' | pr -J -t -5
XL8241401	UU2717975	XR6823356	CT7068602	OT2523091
BX2812743	YC7645834	PE7711312	LJ2170467	HM4298804
YY9783909	FD0440785	AF2254493	EA9915855	XN1061061
DG2615627	SK0263578	JI0140401	QW6432024	YA2386520
$ _

Aber eines hat sich geändert. Die Kommunikation soll jetzt nicht mehr über eine kostenlos und anonym registrierte Mailadresse bei GMail laufen, sondern der Absender hat sich eine weniger anrüchige Mailadresse beschafft. Es könnte sogar passieren, dass der Spammer an einigen Orten gar nicht mehr als Spam aussortiert wird… aber dass jemand auf die hirnverhungerte Geschichte von der „Spendenlotterie“ reinfällt, ist dennoch eher unwahrscheinlich. 🙃️

Natürlich gibt es kein Geld. Man darf nur Vorleistungen bezahlen, weil man ans Geld glaubt. Diese Vorleistungen sind weg. Davon leben die Trickbetrüger. Jeder kann mit seinem Geld etwas Besseres anfangen, als diesem Geschmeiß das schöne Leben zu finanzieren. 💸️

€10,850,000.00

Sonntag, 4. Juni 2023

Na, da steht doch wenigstens mal im Betreff, um was es geht. 😁️

Von: nekrasov@belhard.com
Antwort an: viktoriajorg@aol.com
An: Recipients <nekrasov@belhard.com>

Die Absenderadresse ist gefälscht; die Antwort soll an eine kostenlos und ziemlich anonym unter Angabe eines ausgedachten Namens, Passwortes und Geburtstages eingerichtete Freemail-Adresse von AOL gehen; die Spam geht an ganz viele Empfänger gleichzeitig und ist damit so „persönlich“ wie eine Postwurfsendung. Mehr muss man nicht sehen, um zu sehen, dass man den Müll löschen kann. 🗑️

Beinahe immer gibt es in solchen Mails den Versuch, einen Vorschussbetrug einzuleiten. Wie der Betreff schon erahnen lässt, ist das hier keine Ausnahme:

Ich habe eine Spende in Höhe von 10.850.000,00 € für Sie. Kontaktieren Sie mich für weitere Informationen

Hochachtungsvoll.
Von Frau Viktoria Jörg

Diese Spam wurde maschinell erstellt und kommt ohne Anrede. 🤖️

Ich habe hier 10,85 Megaøre im Wege liegen, die ich dir völlig grundlos schenken will. Leider habe ich im Moment nicht genug Mailpapier rumliegen, und deshalb kann ich dir gar nichts Näheres dazu in meine selbstverständlich unverschlüsselte und nicht digital signierte Mail schreiben. Aber die Summe passte gerade noch. Wenn du jetzt schön gierig und dumm geworden bist, dann antworte mir bitte! Vielleicht habe ich beim nächsten Mal ja mehr Mailpapier, damit ich dir schöne Geschichten vom Geld und den lustigsten und teuersten Geldtransfermethoden erzählen kann, die du jemals gehört hast. Schließlich sollst du ja eine Vorleistung nach der anderen bezahlen. Antworte nicht an die Absenderadresse, die ist nämlich gefälscht. Aber das mit dem Geld stimmt. Ganz dickes Ehrenwort vom Spammer! 🤥️

Unter völliger Verachtung deiner Intelligenz
Dein Vorschussbetrüger aus dem Spameingang. 🤡️

Your Donation is ready for transfer

Dienstag, 30. Mai 2023

Qualitätsbetreff! 🏆️

Von: Manuel Franco Foundation <a-martin@primus.ca>
Antwort an: manfran656@gmail.com
An: Recipients <a-martin@primus.ca>

Qualitätsheader! 🏆️

Die Absenderadresse ist gefälscht. Die Antwort soll an eine anonym und kostenlos eingerichtete Mailadresse bei GMail gehen. Unverschlüsselt und nicht digital signiert, versteht sich, denn es geht ja nur um fast zwei Milliönchen Euro, da kann ja ruhig alles und jeder mitlesen und es stört auch nicht weiter, wenn die Mail auf dem ganzen Transportweg unentdeckbar verändert werden kann. Und natürlich geht dieser vergorene Ekelglibber aus der mentalen Müllkippe im Schädel eines Trickbetrügers als Blindkopie an ganz viele Empfänger auf einmal. Deshalb steht da ja auch nicht die richtige Empfängeradresse drin. Und deshalb ist diese Spam übrigens auch völlig unpersönlich formuliert. 🚽️

Mehr muss man nicht sehen, um so einen Müll zu löschen. Ja, das kann man sogar schön automatisieren. 🗑️

Sie haben bei einer Spendenlotterie 1.800.000,00 € gewonnen. von der Manuel-Franco-Stiftung. Antworten Sie auf diese E-Mail mit dem Code [MF2075422], um weitere Informationen zur Beantragung des Geldes zu erhalten You have won a donation lottery of 1,800,000.00 €. from Manuel Franco foundation. Reply this email with this code [MF2075422] for more details to claim the funds

Bislang gab es zur Einleitung eines Vorschussbetrugs ja angebliche Spenden, und es gab angebliche Lotteriegewinne. Das ist diesem Mugu noch nicht blöd genug, und deshalb hat er etwas „Neues“ erfunden: Die Spendenlotterie. Immerhin hat er sich mit diesem mehr als nur etwas dümmlichen Wort von der Notwendigkeit befreit, zu erklären, warum man bei Lotterien gewinnen kann, für die man niemals ein Los gekauft hat – und vor allem: Wie sich diese Lotterien wohl finanzieren mögen. 🤭️

Hey, Spammer, wenn du hier mitliest: Ich habe einen Tipp für dich. Bau den Schwindel mit der Erbschaft doch auch noch mit in dein Schema ein! Dann klingt es noch lächerlicher und du wirst ein noch besserer Clown. 🤡️

fundraising/investicní úcely

Montag, 22. Mai 2023

Was bitte? 🤭️

Von: Susanne Klatten Family Fund <lisa@porterpr.com>
Antwort an: susanneklattenfamilyfund1@gmail.com
An: Recipients <lisa@porterpr.com>

Wir kennen das. Ich spreche von der Dreieinigkeit des Vorschussbetrugs, wenn…

  1. …der Absender gefälscht ist;
  2. …als Antwortadresse eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse bei einem Freemailer eingetragen ist, und zwar beinahe immer bei GMail, weil Google kein Interesse an der Bekämpfung von Spam hat und damit solchen Trickbetrügern entgegenkommt; und
  3. …die Spam an ganz viele Empfänger gleichzeitig geht, die nicht als Empfänger eingetragen sind, sondern als Empfänger einer Blindkopie, die dann vom Mailserver versendet wird.

Es ist die fade Standardkost im Posteingang. Bei diesem einfach zu erkennenden Muster ist es aber zum Glück eine Kleinigkeit, den automatisch erzeugten Müll genau so automatisch wieder auszusortieren. Wie man so etwas in seiner Mailsoftware zusammenklicken kann, habe ich schon vor beinahe zwei Jahren mal recht ausführlich erklärt. Ich begrüße es übrigens, dass die Benutzerschnittstelle des Thunderbird gründlich überarbeitet werden soll, denn sie ist nicht gut. Aber ich befürchte, dass da am Ende eine Trivialisierung im modernen Stil herauskommen wird, die noch weniger Funktion für den Anwender auffindbar und zugänglich macht. In einem noch trägeren und fetteren Stück Software, versteht sich… 😐️

Die Spam ist dann auch erwartungsgemäß: Ich kriege Geld von irgendwelchen Geldsäcken, wenn ich nicht schon wieder in der Lotterie gewonnen habe. Nein, nicht nur ein paar hundert Øre, sondern ein paar Milliönchen. Natürlich ist eine derartige Mail nicht digital signiert, so dass man keine Möglichkeit hat, den Absender zu überprüfen und nicht weiß, ob die Mail auf dem Transport nicht verändert wurde. Es geht ja nur um ein paar Milliönchen. Und natürlich weiß der Absender nicht einmal, wie ich heiße. Wie denn auch? Die Spam geht schließlich an ein paar Millionen Empfänger, damit auch wirklich ein paar Naive dabei sind, denen die Betrügerbande dann Vorleistungen aus der Tasche ziehen kann. Es ist ja immer ein bisschen teuer im Puff, da braucht man schon ein gewisses Einkommen dadurch, dass man zwei Dutzend Opfern gleichzeitig das gleiche miese Theater vorspielt. 🎭️

Der Text ist „neu“, der Inhalt nicht. Und das liest sich so:

Der Susanne Klatten Family Fund investiert in ein breites Spektrum von Branchen, Kontinenten und Anlageklassen, […]

Eine Anrede ist nicht nötig. 👤️

Die Geldsackname Spezialstiftung hat ganz viel aus dem Geldsack gequollenes Geld und investiert es in jede Mailadresse, die nicht bei drei auf den Bäumen ist, und manchmal sogar in neue, aufstrebende Kontinente. 🤣️

Tja, da sind schon manchmal ein paar dadaistisch anmutende Artefakte drin, wenn man seine Texte mit einem neuronalen Netzwerk wie ChatGPT schreiben lässt. Der Spammer merkt es nicht. Der kann gar nicht so gut Deutsch, dass er das merken könnte. 🤖️

[…] darunter direktes Private Equity, Immobilien, alternative Energien, Finanzinstrumente und Start-ups der Grundstoffindustrie, die von der Familie zu Fundraising-/Investitionszwecken initiiert wurden.

Aber wenigstens kann das neuronale Netzwerk ChatGPT eines: Lange, geschwätzige Aufzählungen von dermaßen luftig-fluffiger Informationsdichte, dass man besser nicht beim Lesen dagegenkommt, denn sonst fällt es einfach in sich zusammen und lässt ein Nichts zurück. Ideal auch für die Dissertation des aufstrebenden Politikers in der Bundesrepublik Deutschland! 🕳️

Ich bin übrigens weder ein Unternehmen, noch ein Haus, noch eine alternative Energiequelle (leider habe ich noch keinen Weg gefunden, aus Dummheit Energie zu erzeugen, sonst würde ich die Welt mit dem Posteingang retten), noch ein Finanzinstrument noch baue ich grundlegende Rohstoffe unter großer Gift- und Dreckentfaltung ab. Und ein Kontinent bin ich auch nicht. 🥳️

Aus diesem Grund wurden Sie für eine Spende/Investition von 5,5 Millionen Euro ausgewählt, für Informationen wenden Sie sich an den Unternehmensvertreter über

Und deshalb bekomme ich 5,5 Megaøre. 🤣️

Dieser Satz endet nach „über“. Der Absender hat es nicht bemerkt. Obwohl danach eigentlich das für den gläubigen Empfänger Wichtigste käme: Ein Hinweis, wie er jetzt überhaupt erfahren kann, um was es geht und wie es weitergeht. Das steht natürlich nicht in der Spam¹. Er hat einfach reinkopiert und versteht die Sprache gar nicht richtig. Die Gedanken waren dabei im Puff, und er hat genussvoll an der Wodkaflasche genuckelt. Deshalb fiel es nicht einmal auf, dass der Satz nicht auf einem Punkt endete. „Fertig“ hat er gesagt, „die Mugus sind mehr Mühe nicht wert“. Wenn er sich Mühe geben wollte, könnte er ja gleich arbeiten gehen. 🛠️

Grüße

Susanne Klatten Familienfonds

Mit Grüßen aus dem Geldsack. 💰️

Entf! 🗑️

¹Schon in der Antwort wird jemand, der darauf reingefallen ist, darum gebeten, genug persönliche Daten für einen kriminellen Identitätsmissbrauch anzugeben. Und natürlich eine Telefonnummer, denn am Telefon sind die Betrüger besonders geübt. Alles nötig, damit man „an sein Geld kommt“. Erstaunlich oft vergessen die Betrügerbanden, für diese Datensammlung auch die IBAN zu erfragen, denn sie brauchen diese ja nicht. Die wollen ja nicht einfach überweisen.

goldene Gelegenheit … antworten Sie so schnell wie möglich

Freitag, 19. Mai 2023

So so, golden ist die Gelegenheit. 🪙️

Von: Bill & Melinda Gates Foundation <albertjameswashington@gmail.com>
Antwort an: bmgf.foundation@gmail.com
An: undisclosed-recipients: ;

Weiter braucht man nicht zu lesen. Die Absenderadresse ist gefälscht, und das auch noch sehr unglaubwürdig, denn eine mit Geld vollsteckende Stiftung eines Milliardärs verwendet ganz sicher einen eigenen Mailserver und keine kostenlos und anonym eingerichtete GMail-Adresse, wo Google die gesamte Korrespondenz mitlesen kann, weil die Mails unverschlüsselt sind und offen wie eine Postkarte durch das Internet befördert werden. Ja, die Mails könnten sogar auf dem Transportweg verändert werden, und es gibt für den Empfänger keine Möglichkeit, das zu bemerken, wenn die Mail nicht digital signiert wurde. Wenn es bei bestimmten Absendern öfter mal um ein paar Milliönchen geht, ist das keine abstrakte Möglichkeit, sondern ein konkreter Angriffspunkt. Gerade Bill Gates sollte sich „ein bisschen“ mit Datenverarbeitung auskennen. Die Antwortadresse ist eine kostenlos und anonym eingerichtete GMail-Adresse, wo… ach, ihr wisst schon! Und diese Spam geht an ganz viele Empfänger auf einmal, ist also ungefähr so „persönlich“ wie eine Postwurfsendung. 🚽️

Dieses Muster ist typisch für Vorschussbetrug. Und siehe da, es gibt auch gleich grundlos Geld für mich. 💰️

Hallo,

Genau mein Name! 😅️

Lieber Spendengewinner,

Genau mein Name! 😂️

Herzlichen Glückwunsch, wir möchten Ihnen mitteilen, dass Ihre E-Mail zu den glücklichen Personen gehörte, […]

Meine E-Mail ist eine Person! 😲️

[…] die von der BILL & MELINDA GATES Foundation mit 1,5 Millionen Euro ausgezeichnet wurden.

Und was habe ich damit zu tun. Das Geld ist doch für meine Mailadresse. Soll die es doch ausgeben! 😁️

Ihre E-Mail-Adresse wurde durch europäische Auswahl ausgewählt.

War es jetzt der Europarat, das Europäische Parlament oder das Hochkommissariat der Europäischen Union? 🤣️

Antworten Sie zurück, wenn Ihre E-Mail gültig ist,

Sie hat doch gewonnen, meine E-Mail! 🤦‍♂️️

Mit freundlichen Grüße.

Aber so freundliche Grüße! Dieser Verdacht, dass solche Texte zunehmend aus ChatGPT und vergleichbaren neuronalen Netzen generiert werden, und zwar von Leuten, die von der Zielsprache überhaupt nichts verstehen. Nein, Spams zur Einleitung eines Vorschussbetruges waren noch nie besonders intelligent oder gar frei von Fehlern und peinlichen Ausdrucksweisen, aber seit ein paar Monaten sehe ich immer wieder einmal „neue“ Texte mit „neuen“ Fehlern und „neuen“ peinlichen Ausdrucksweisen. Eine richtige Abwechslung ist es dennoch nicht. Diese Spams sind immer noch so dumm wie ein Meter trockener Feldweg. 😁️

Aber womit werden diese neuronalen Netzwerke eigentlich trainiert? Vermutlich vor allem mit Texten, die aus dem offenen Web mitgenommen werden. Zum Beispiel auch von hier, von Unser täglich Spam. Und wenn denn irgendwo in Nigeria oder Benin einer den Prompt „german mail to notify about a donation by a charity“ eingibt, dann kreischt sich ein Schwarm¹ stochastischer Papageien kleine Versatzstücke aus den auch hier immer wieder einmal veröffentlichten Spams zur Einleitung eines Vorschussbetruges zu und dabei entsteht ein „neuer“ Text. Werber und Journalisten sprechen dann von einer „künstlichen Intelligenz“, weil das viel besser und beeindruckender klingt. Irgendein Papagei hat dabei noch einen Lotteriegewinn dazugekreischt, einer der häufigsten Köder der Vorschussbetrüger, und der Empfänger wird dann zum „Spendengewinner“. Denn einen anderen Grund als die Einleitung eines Vorschussbetruges kann es ja gar nicht geben, dass solche Texte überhaupt veröffentlicht und bekannt werden. Solche Spenden werden ja sonst eher diskret behandelt, vor allem, wenn es um sehr hohe Summen geht… 🤐️

Meine anfänglichen Befürchtungen, als ich mal etwas mit neuronalen Netzen herumspielte und über die oft beeindruckend gute Textqualität verblüfft war und deshalb befürchtete, dass solche Spams demnächst viel besser werden könnten, werden jedenfalls jeden Tag ein bisschen kleiner. 🙃️

Aber es muss ja auch mal gut laufen, oder? 😉️

Die meisten sinnlosen illustrativen Bilder, die ich hier auf Unser täglich Spam einfüge, habe ich übrigens mit Stable Diffusion erzeugt. Und nein, meine Prompts habe ich mir meistens nicht gemerkt. Am schönsten finde ich es immer, wenn das neuronale Netzwerk ein bisschen freidreht. 🤖️

¹Ich hatte ehrlich gesagt das englische Wort im Kopf. Im Englischen ist es öfter mal kein flock of parrots, sondern ein pandemonium of parrots. Ja, wirklich! Zumindest, wenn Menschen so reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.

RE : DONATION !!!

Freitag, 5. Mai 2023

Abt.: Schäbig gemachter Vorschussbetrug

Von: Mr Charles Koch <noc@blogtelecom.net.br>
Antwort an: charleskoch195@gmail.com
An: Recipients <noc@blogtelecom.net.br>

Die Absenderadresse ist gefälscht; die Antwort geht an eine kostenlos und anonym bei GMail, dem dicksten Freund des Spammers und Betrügers, eingerichtete Mailadresse; die Spam geht an ganz viele Empfänger gleichzeitig und ist so „persönlich“ wie eine Belästigung durch eine Postwurfsendung. Mehr muss man nicht sehen, um den Quatsch ungelesen zu löschen. 🗑️

Diese Spam wurde übrigens über eine IP-Adresse aus Brasilien versendet, aber ihre Sprache ist gar nicht portugiesisch. 😀️

Good Day
Did you get my last email regarding the fact that Charles Koch has made a donation to you? We need to hear from you soonest
Reply back now

Und die Sprache passt auch nicht zu mir… oh, der Spammer hat sich außerdem noch die Mühe gemacht, einen Computerübersetzer zu benutzen. 🤖️

Guten Tag

Genau mein Name! 🎯️

Haben Sie meine letzte E-Mail erhalten, dass Charles Koch Ihnen gespendet hat?

Nein. Aber wenn ich in den Betreff deiner Spam schaue, Spammer, dann ist deine Spam ja eine Antwort auf eine angebliche Mail, die ich einmal geschrieben habe. Deshalb steht da dieses „Re“. Du antwortest mir, und du weißt nicht einmal, wie ich heiße? 🙃️

Ich kenne übrigens keinen Charles. 👤️

Wir müssen so schnell wie möglich von Ihnen hören

Na, schon einmal mit einem Hörgerät versucht? Oder mit starken Halluzinogenen? 🦻️

Spammer, die das wirklich wollen, können hier gern jeden Tag mitlesen und hören, was ich von ihrem hirnlosen, asozialen und kriminellen täglichen Auswurf halte. Ach, das geht nicht, dann haben sie gar keine Zeit mehr zum Spammen und für den Puff? Na gut, dann eben nicht. 🙃️

Antworte jetzt zurück

Schreib dein bestestes Deutsch! 😁️

Entf! 🚽️