Hui, was haben wir denn da auf der virtuellen Müllkippe des Mailkontos liegen? Eine Mail mit Absender eines kostenlosen Mailproviders (Google Mail), die mir Geld verspricht. Und dieser Absender weiß sogar, was meine Website ist. Das muss irre schwer rauszukriegen gewesen sein, schließlich steht die zum Zuspammen verwendete Mailadresse da drin. Was die Anbieterin dieses tollen Angebotes allerdings nicht herausbekommen hat…
Sehr geehrter Webseiteninhaber,
…ist dieses einfache Stückchen Information, wie ich denn heiße. Habe ich das vielleicht nicht deutlich genug erwähnt? Mal schauen:
In der Tat, da kann man gar nicht darauf kommen. Und wer es immer noch nicht merkt, der kann auf diesen recht deutlichen Link mit dem Text „Impressum“ klicken, da steht es nochmal. So sehr „geehrt“, dass man sich vor dem Schreiben dieses Strunztextes mal die Website angeschaut hätte, bin ich also nicht.
ich wende mich mit diesem Schreiben an Sie, da ich Ihnen ein Geschäftsangebot unterbreiten möchte, das für Sie, als auch für meinen langjährigen Kunden sehr vorteilhaft sei kann. Es geht hierbei um den Kauf von Werbeflächen auf Ihrer Webseite und deren Unterseiten.
Nun, da diese Absenderin sich nicht meine tolle Website (es ist mehr als nur eine „Seite“) angeschaut hat, konnte sie auch nicht bemerken, dass diese Website völlig werbefrei ist. Und zwar nicht etwa, weil ich zu blöd wäre, da ein paar Ads einzubetten, sondern weil ich das nicht will. Auf einigen „Unterseiten“ wird sehr deutlich, dass ich diese Entscheidung nicht aus einer Augenblickslaune heraus getroffen, sondern gründlich reflektiert habe, und man kann dort auch nachlesen, was ich von Werbern und ihren Beglückungsideen halte. Aber nein, diese als Litfaßsäule so „wichtige“ Website, die ich habe, wurde nicht einmal oberflächlich angeschaut. Hier hat einfach nur ein saudummer Harvester Mailadressen aus irgendwelchen Websites gesammelt und ein weiteres, ebenfalls saudummes Skript hat denn die Leute zugespammt.
Damit ist auch klar, warum diese Absenderin, die immerhin scheinbar professionell von einem „langjährigen Kunden“ schwafelt und in Internet macht, weder eine Website noch eine Mailadresse auf einen persönlich kontrollierten Server hat. Stattdessen soll man für die „geschäftliche“ Korrespondenz mit dieser Absenderin die Adresse salinaonlinemktklein (at) gmail.com verwenden, und es ist ihr recht gleichgültig, dass damit die Kontrolle über einen doch etwas empfindlichen Geschäftsbereich aus den Händen gegeben ist.
Ach ja, der „Kunde“, für den ich die Reklame schalten soll…
Um welchen Kunden es sich handelt? Um ein erfolgreiches und bekanntes Web-Entwicklungsunternehmen, das sich auf die Online-Unterhaltungsbranche, vor allem den Bereich Gaming, spezialisiert hat.
…hat zwar auch keine Firmierung, macht aber in (mutmaßlich illegalen) Online-Spielen. Etwas anderes hätte ich von einer Spam auch nicht erwartet. Und…
Dieser Kunde ist zurzeit auf der Suche nach unverbrauchten Marketingmöglichkeiten- und flächen, um die Online-Präsenz seiner Seiten zu verstärken. Mein Kunde und ich sind überzeugt, dass das Schalten von kleinen Werbeblöcken auf Ihren Seiten dazu beitragen kann.
…dieser „Kunde“ sucht ein paar „unverbrauchte“ neue Litfaßsäulen für seine hilflosen SEO-Maßnahmen. „Unverbraucht“ heißt hier: Die Website wurde noch nicht von Google als Spamschleuder erkannt und im Ranking bestraft. Da sollen denn kleine Links auf (mutmaßlich illegale) Angebote geschaltet werden, für die man in der BRD als Betreiber einer Website übrigens haftbar gemacht werden kann – im Falle eines illegalen Online-Glücksspieles kann das recht teuer werden, wenn man auch noch für eventuelle Betrügereien in Regress genommen werden sollte.
Falls Sie dieses Angebot interessieren sollte, würde ich mich über eine Nachricht von Ihnen freuen, um alles Weitere besprechen zu können.
Wie immer gibt es die einzige Antwort auf eine unverschämte, kalte und asoziale Spam hier in „Unser täglich Spam“, auf dass jeder mit einer Suchmaschine auch schnell herausfinden kann, um was es sich wirklich handelt.
Mit freundlichem Gruß,
Salina Klein
Mit fröhlichem Druck auf die Löschen-Schaltfläche
Elias Schwerdtfeger
Im Moment häufen sich derartige „Angebote“ mal wieder. Ich kann nur von jeder Form des „Geschäftes“ mit einem Spammer abraten. Wer zum gleichermaßen illegalen wie asozialen Mittel der Spam greift, ist für jegliche „Partnerschaft“ ungeeignet. Wer eine Website mit Werbung finanzieren möchte – ich würde das niemals tun, aber andere sehen so etwas eben anders – wird mit Leichtigkeit seriöse Anbieter finden, die ein paar tägliche Klickercents abfallen lassen.