Nur für den Fall, dass noch jemand unter meinen Lesern irgendwo vier lästige Millionen Dollar herumliegen hat.
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Instagram Follower kaufen: Der schnelle Weg zu mehr Reichweite und Erfolg
Die frühen Zehner Jahre möchten gern ihre Twitterspam für irgendwelche Spamhilfsmittel auf Social Media zurückhaben, aber jetzt bitte lieber im Fediverse, wo sie nicht leicht und automatisiert bekämpft werden kann:
Ich wünsche den angehenden contentindustriellen Journalisten von „Tarnkappe“ alles Gute auf ihrem weiteren Lebensweg und lege ihnen nahe, doch besster Finstergram für mehr Weichreite und Erfolg zuzuspammen – übrigens eine vom verurteilten Spammer Facebook betriebene S/M-Website. Dass es so wichtig ist, beim Spamdienstleister auf seriöse Anbieter zu achten, schreiben sie ja selbst in ihrer Spam… 💩️
Ach ja: Geht sterben!
batonrouge
Pixelfed ist ein Fediverse-Dienst, der Bilder über ActivityPub verbreitet. Es ist ein wenig dem vom Facebook betriebenen „Instagram“ ähnlich, nur mit viel weniger Leuten und zum Glück völlig ohne „Influencer“. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Leute fehlten, die niemand vermisste, wenn sie nicht da wären. So etwas wie unser batonrouge, der gestern ein mindertolles Bild hochgeladen hat:
Der Übersetzer meines Vertrauens macht aus der Bildbeschreibung das Folgende:
Dipo4d ist der richtige Ort! Mit spannenden Spielen und tollen Gewinnchancen bietet Dipo4d eine echte Chance, in kurzer Zeit ein Vermögen zu machen. Website: [Von mir entfernt]
Oh, es gibt immer noch diese „Casinos“ im Internet? Ist denn immer noch nicht jeder Mensch zum gebrannten Kind geworden? Scheinbar ist dies nur in deutscher und englischer Sprache geschehen, denn im Fediverse sehe ich so etwas häufiger in asiatischen Sprachen, wie hier etwa in Indonesisch. Unter der rd. Viertelmilliarde Menschen, die in Indonesien leben, scheint es immer noch jede Menge ungebrannter Kinder zu geben, denen man mit Casinobetrug im Internet das Geld aus der Tasche ziehen kann. Vielleicht glauben einige sogar, dass man dabei ein Vermögen machen kann. Das ist aber natürlich nur der Fall, wenn man der Betreiber eines Casinos ist.
Nein, man kann in solchen spambeworbenen Casinos nicht gewinnen. Das Spiel ist vom Veranstalter beliebig manipulierbar, ohne dass der Spieler auch nur eine Chance hätte, eine Manipulation zu entdecken. Was auf dem Bildschirm scheinbar als „Spiel“ geschieht, hat mit dem eigentlichen Ablauf nichts zu tun, sondern ist nur eine vorsätzlich irreführende Form der Anzeige des Ergebnisses einer Datenverarbeitung, über die man ansonsten nichts erfährt. Der eigentliche Spielablauf bleibt dahinter völlig intransparent. Wenn ein angebliches „Glücksspiel“, das seine Spieler so sehr beliebigen Betrugsmöglichkeiten aussetzt, auch noch mit Spam beworben wird, wird die auch bei scheinbar seriösen Anbietern stets existierende Möglichkeit eines Betruges zur Gewissheit. Ob die als Guthaben angezeigten Zahlen überhaupt irgendeinen Wert haben, erfährt man erst, wenn man sich einen eventuellen, mit viel Geblinke, Animation und Gedudel aufgezählten Gewinn auch mal auszahlen lassen will. Bis dahin bezahlt man nur. Ich weiß nichts von der Kultur Indonesiens, aber ich nehme mal sehr stark an, dass auch dort jeder Mensch mit seinem Geld etwas besseres anfangen könnte, als die organisierte Kriminaltität zu finanzieren.
@huffsports
Hach ja, das Fediverse. Bei den etwas unbeachteteren Diensten, wie hier etwa bei Pixelfed, sind zwar kaum richtige Leute da, aber dafür jede Menge Idioten, die sich über die Litfasssäulen für ihre Spam freuen:
Dieser Hirnstummel ist heute nacht dazugekommen. Und ja, das Bild zu diesem Spampost ist wirklich so mies, wie es hier aussieht.
iptvfreetrial
Pixelfed gehört zu den weniger beachteten Dingen im Fediverse und hat leider nur wenige Nutzer. Das heißt aber nicht, dass es dort noch nicht solche Nutzer wie „iptvfreetrial“ gäbe, die zwar keine tollen Bilder, aber dafür ein höchst einseitiges Kommunikationsbedürfnis haben, das dann in den Postings so aussieht:
Wie gleichgültig diesem dahergelaufenen Spammer das Fediverse ist, sieht man schon daran, dass er nicht einfach nur einen Link auf seine gewiss nicht empfehlenswerte Website setzt, sondern auch Links auf seine Spamkanäle beim toten blauen Vogel, bei Tiktok, bei Pinterest und bei YouTube. Besonders herzerfrischend ist hierbei, dass sein Kanalname auf Tiktok bereits eine angehängte laufende Nummer hat, weil sein erster Spamkanal dort wohl schon weggelöscht wurde.
Aber so etwas hält einen richtigen Spammer natürlich nicht ab. Da legt er sich einfach einen neuen Kanal an und lädt dort seine ganze Spam und Spam und Spam wieder hoch. Ist ja auch schnell gemacht. Was das für tolle Spam ist? Ich weiß es nicht. Ich kenne nur dieses logoartige Bild eines Fernsehgerätes altertümlicher Bauart in einem roten Kreis mit gnadenloser Unschärfe, das dieser Rosettenkasper als Köder auf eine Pixelfedinstanz hochgeladen hat. Das reicht mir völlig.
Ich rate übrigens strikt davon ab, auf den Websites solcher Spammer…
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…Daten anzugeben. Spam ist niemals ein gutes Zeichen. Nirgends. Auch nicht im Fediverse, wo die jeweiligen Podmins die gesamte Spambekämpfung unbezahlt in ihrer Freizeit machen müssen, um eine Übernahme der Pods durch Idioten zu verhindern. Wer mir das nicht glauben möchte, weil ich nur ein dahergelaufener Blogger bin und weil der Spammer doch so viel kostenloses Glotzen anzubieten hat: Gut so! Bitte einfach mal einen Polizeibeamten fragen, was er von der Idee hält, auf einer Website, die in Spam verlinkt wurde, Daten anzugeben, um irgend etwas umsonst zu bekommen. Der kann davon sicherlich ein etwas längeres Liedchen singen. Aber bitte nur, wenn einem nicht selbst einleuchtet, wie schlecht und dümmlich so eine Idee ist.
Es gibt eigentlich nur eines, was noch dümmer ist, als irgendwelche Daten auf den Websites von Spammern anzugeben: Downloads von solchen Websites zu machen oder gar Software aus so einer Quelle zu installieren und zu starten. Da kann man seinen Computer, seine Datenträger, sein Smartphone und sämtliche Digitalgeräte im Netzwerk auch gleich an Kriminelle übergeben.
Mastodon vollgespammt
Es geht hier nicht um eine Spam, sondern um einen Hinweis auf einen im Kontext des täglichen Spamwahnsinns interessanten Artikel bei Heise Online über die jüngste Spamflut im Fediverse:
Obwohl die jüngste Spamwelle im sozialen Netzwerk Fediverse [sic!] und vor allem bei Mastodon maßgeblich auf Discord organisiert und mit dort verfügbaren Werkzeugen ausgeführt wurde, hat der Messaging-Dienst bislang nicht reagiert. Das berichtet TechCrunch unter Berufung auf eine Software-Entwicklerin, die Discord kontaktiert hat, um eine Sperrung zu erreichen. Der vor allem übers Wochenende massenhaft versendete Spam dürfte Admins von Instanzen im Fediverse wegen des damit verbundenen Traffics und der Serverkosten viel Geld gekostet haben, hat sie gegenüber Discord beklagt. Die einzige Verbindung zwischen den Nachrichten sei ein Discord-Server, der weiterhin online ist. Bei Mastodon wird derweil an einem Gegenmittel gearbeitet
[…] Laut verschiedenen Erfahrungsberichten im Fediverse liefen die Angriffe vollautomatisch ab. TechCrunch zitiert nun die Entwicklerin Emelia Smith mit der Zusatzinformation, dass dafür Bots genutzt wurden, die tief mit Discord verzahnt waren. Die haben demnach alles erledigt – um den Angriff voranzutreiben, war demnach ab einem gewissen Punkt überhaupt kein Spezialwissen mehr nötig
Spammern sind die Folgen ihres Tuns immer egal. Wenn sie dabei etwas kaputtmachen, stört es sie nicht. Spammer sind asozial. Richtig asozial, also nicht einfach nur arm, grob, ungebildet und von nur wenig zivilisierter Kultur beleckt, sondern offen feindlich und widerlich. Hauptsache, die Spam ist einfach, kann nur mühsam bekämpft werden und entfaltet die größtmögliche Wirkung für die jeweilige, für den Rest der Welt meist völlig unerfreuliche Absicht der Spammer.
Im Moment werden als schnell angelegter Notverband für die blutende Spamwunde auf den meisten Mastodoninstanzen die Benutzerregistrierungen durch CAPTCHAs abgesichert. Oder anders gesagt: Blinde und andere schwer körperbehinderte Menschen sind jetzt an vielen Stellen von einer Registrierung ausgeschlossen oder bedürfen hierfür einer Assistenz. Für alle anderen Menschen ist eine zusätzliche Hürde aufgerichtet worden, die im besten Fall nur nervt, im schlimmsten Fall aber – ich habe zumindest schon wirklich unlösbare CAPTCHAs gesehen – frustriert und letztlich sogar aussperrt. Wegen des Missbrauchs der ursprünglichen Offenheit durch Spammer.
Spammer lassen sich leider nicht einmal wirksam abhalten, wenn ein etwas fern der Aufmerksamkeit liegender Bestandteil des Fediverse nahezu gar nicht benutzt wird, wie ich es mir das eine ums andere Mal auf Pixelfed anschauen durfte. Mit dem Niedergang Twitters und der Abwanderung erheblicher Nutzermengen zu dem, was Journalisten immer wieder als eine „Twitteralternative“ erklärten, also zu Mastodon, ist Spam ein ernsthaftes Problem geworden. Die Menschen, die sich in ihrer Freizeit dieses Problemes annehmen, haben zurzeit nahezu keine technische Unterstützung. Kein Wunder, das die erste richtige Spamflut in ActivityPub so verheerend wurde.
Und Discord – ich warte immer noch auf den ersten Menschen, der mir erklärt, welchen Vorteil Discord im Vergleich zum ollen IRC oder zum etwas multimedialer nutzbaren XMPP hat, der die mit Discord einhergehenden Nachteile wieder aufwöge – als ein weiteres Unternehmen ohne seriöses Geschäftsmodell jenseits von Überwachung, Datensammelei und möglicher Monetarisierung durch Reklameplatzvermarktung hilft gern den organisierten Spammern bei ihrem zerstörerischen Werk. Da wächst ja mal wieder vorzüglich zusammen, was zusammen gehört! Je mehr irgendwelche Internetdienstleister auf social machen, desto schimmer wird das Ergebnis anti-social.
definitiveconso
Nachdem ich so oft lesen durfte, was für eine tolle Twitteralternative dieses Mastodon ist, durfte ich endlich auch die Folgen dieser journalistisch erzeugten Aufmerksamkeit erleben: Leute wie dieser definitiveconso, die alle möglichen anderen Leute mit ihrem onlyfans content vollspammen:
Mal schauen, wie gut das Fediverse mit solchen Spammern klarkommt.
Ein vertrauter Pixelfed-Spammer: @officialyoutube@shared.graphics
Der Idiot, dessen neulich noch mit Spambildern gefluteten, aber inzwischen nicht mehr existierenden Account @videomarketin (ja, das „g“ fehlte) ich hier schon einmal erwähnt habe, hat sich heute nachmittag ganz frisch einen neuen Account geklickt. Diesmal nennt er sich @officialyoutube, und so etwas „Offizielles“ wie die folgenden Bilder hat die Welt schon lange nicht mehr gesehen:
Eigentlich erstaunlich, dass jemand, der sich irgendwas mit „voll offiziell Youtube“ nennt, seine Quatschinhalte nicht einfach auf Youtube bringt, um ihnen dort mit einer Million billiger und völlig echter Views das geeignete Publikum zu verschaffen, sondern stattdessen seine Spam im Fediverse dümpeln lässt. Da könnte man ja fast denken, dass diese Views gar nicht so echt sind… falls es sie überhaupt gibt, nachdem man bezahlt hat.
Was das wohl für die tolle „Dienstleistung“ bedeutet, die er auf diese Weise anbietet? Die Klärung dieser nicht besonders schwierigen Frage überlasse ich mal den vielen Menschen, die im Unterschied zu diesem Idioten noch ein Gehirnchen haben.