Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Der Spamlink

Mittwoch, 29. August 2007

Bislang habe ich es so gehandhabt, dass ich die Links in einer zitierten Spam entweder unkenntlich gemacht habe oder sie auf eine harmlose Site „umgelenkt“ habe, wenn sie für das zutreffende Zitat der Spam erforderlich waren.

Letzteres fand ich zunehmend unbefriedigend. Es ist ja nicht so, dass ein Link in einer Spam etwas harmloses wäre. Deshalb habe ich jetzt eine spezielle Seite erstellt, auf die ich in Zukunft linken werde, wenn ich den Link einfach umsetze. Ich hoffe, dass diese Seite gestalterisch und inhaltlich völlig unmissverständlich ist.

MySpace, Spammer’s place

Mittwoch, 29. August 2007

Im EMail-Postfach herrscht momentan angenehme Ruhe. Natürlich gibt es noch Spam, aber es handelt sich überwiegend um die üblichen Muster, die gut automatisch gefiltert werden. Vor allem dieses „Vegas Super Jackpot Duper Euro VIP Magic Casino Kasino“ beglückt mich etwa zehn Mal am Tag mit seinen „unglaublichen Bonussen“. Es hat inzwischen einen Stand des Betrugsgeschäftes erreicht, in welchem jeden Tag zwei neue Internetadressen „verbrannt“ werden. Die armen Deppen, die da ihr Lehrgeld gegen virtuelle Jetons eintauschen, nur um kurz darauf festzustellen, dass dieses „Casino“ einfach umgezogen ist. Aber wer glaubt, dass eine eingermaßen seriöse Spielstätte der Werbung durch asoziale und illegale Spam bedürfe, der braucht es wahrscheinlich so hart.

Die relative Ruhe bei der Mail („nur“ gut 100 Spams am Tag) heißt aber nicht, dass man gar keine Spam zum Ärgern mehr bekäme. An den anderen Stellen ist das virtuelle Äquivalent zum Gammelfleisch in gewohnter Intensität und Nervigkeit vorhanden. Was so ein echter Nutzer des vielbeschworenen „Web 2.0″ ist, hat natürlich auch viel „Spam 2.0″.

So sieht also diese Frau aus...Zum Beispiel diese „Freundanfragen“ bei MySpace. Zum Beispiel die heutige von „Nieves“, die nicht nur „Weiblich, 32 Jahre alt“ ist, sondern auch schon im Profilbild mit dreifachem, aufforderndem Löcheln Lächeln um die Aufmerksamkeit des recht verbreiteten, wichsenden männlichen Hormonwracks bei MySpace kämpft. Allerdings geht es dieser „Nieves“ nicht etwa darum, irgendetwas Interessantes über sich selbst in MySpace mitzuteilen. „Ihr“ Profil hat neben der Information, dass sie – unbegreiflicherweise bei solch attraktivem Äußeren – immer noch Single ist, nur den folgenden Hinweis für die künftigen „Freunde“ anzubieten:

Nievess Kurzinfo - Über mich: Think I'm Hot?! View My Pictures - Wen ich gerne kennen lernen würde: So viel Lust habe ich auch nicht hier zu tippen, das bleibt leer...

Wen die virtuelle Klaffe kennen lernen möchte, ist so klar, dass sie keine Lust hat, es hinzutippen: Leute, deren sexuelles Erleben sich vor allem in masturbatorischer Betätigung erschöpft und die deshalb den imperativen Link „View My Pictures“ gar nicht widerstehen können.

Damit MySpace den Spamcharakter dieses Links nicht sofort bemerkt, hält es „Nieves“ übrigens für erforderlich, die Zieladresse gekonnt zu maskieren. Dazu wird Google missbraucht, indem dort /local_url aufgerufen wird. Die gesamte, als GET-Parameter q angegebene URL kann dabei mit Hilfe vorangestellter Prozentzeichen hexadezimal codiert werden. Die verlinkte Domain sieht in dieser Form so aus:

%70%6f%6b%72%65%75%7a%2e%69%6e%66%6f

Klar, dass MySpace nicht einfach Links zu Google rausfiltern kann. Schließlich gehört es ja zu Google, und Google schneidet sich doch nicht ins eigene Fleisch, wo sich eventuell mit Ads Geld verdienen lässt. Das Decodieren eines solchen Parameters für eine URL überfordert wohl zusätzlich die in ColdFusion gehackte MySpace-Software. Hätten die doch bloß eine richtige, dreckige Skriptsprache für ihr Hackwerk genommen! Damit ginge so etwas wirklich leicht.

Wer übrigens jemals mit so einer „verschlüsselten“ URL konfrontiert ist und dabei etwas neugierig wird, wo die wohl hinführt, der sollte nicht einfach darauf klicken. Zu leicht fängt man sich dabei etwas ein, was kein Mensch auf seinem Rechner haben will. Ein Einzeiler in Perl erledigt die „Entzifferung“ solcher URLs schnell und einfach:

perl -pne 's/\%(..)/pack("c",hex($1))/ge'

Ja, ich weiß. 😉 Perl sieht immer ein bisschen nach missglückter Dateikonvertierung aus. Einfach starten. Die „verschlüsselten“ Texte können entweder „reingepiped“ oder auch einfach eingegeben werden, die „entschlüsselten“ werden ausgegeben. Und schon kann man seine Neugierde gefahrlos bewältigen. 😎

Was MySpace für Spammer so attraktiv macht, das sind neben den zurzeit noch diversen technischen Schwachstellen der Software vor allem die hirnlosen MySpace-Nutzer. Diese Zeitgenossen, die MySpace vor allem als eine große Briefmarkensammlung verstehen und die ganz viele kleine Bildchen als „ihre Freunde“ im Profil haben wollen. Die sind übrigens oft ganz erschrocken, wenn sie einige ihrer Briefmarken verlieren – auch wenn es sich dabei nur um Datenleichen handelte:

Wir reparieren nur gerade die Anzeige der Freundzähler. Denn diese Zahlen stimmen seit Jahren nicht genau. […] Wenn du also Tausende von Freunden hast, kann es sein, dass dein Freundeszähler total nach unten rutscht. Eine Freundin von uns hatte zum Beispiel über 50.000 Freunde, und nachdem die ganzen gelöschten Accounts aus der Datenbank entfernt wurden, hatte sie „nur noch“ 47.000. Also: Keine Panik! Du verlierst keine Freunde, sondern wir zeigen dir nur die richtige Zahl an.

Schon gut, MySpace – ihr seid eben immer noch am Strokeln. Die Zeiten, in denen nur man ein Geschäft mit guter und leidlich fehlerfreier Software machen konnte, sind mit dem „Web 2.0″ eben vorbei. :mrgreen:

Neben solchen nervigen „Freundanfragen“ erfreuen die asozialen Nutzer einer solchen „social software“ immer wieder mit Nachrichten aller Art. Zum Beispiel diese MySpace-Version einer kontaktfreudigen Russin:

Sveta (Svetlana) spammt MySpace-Nutzer zu, um einen Vorschussbetrug anzuleiern. Ein gewiss lohnendes, aber zutiefst verachtenswertes Geschäft.

An dieser Spam erfreut nicht nur der persönlich klingende Profilname „235642740″, sondern auch die Aufforderung, dass man doch besser über Mail mit der triefenden Russin Svetlana (Koseform: Sveta) kommunizieren sollte. Der Text erinnert an die ebenfalls triefenden Mails einer gewissen „Maria“ – zu denen mir übrigens aus glaubwürdiger Quelle berichtet wurde, dass es sich um einen quicken Vorschussbetrug handelt, bei dem irgendwann ein paar hundert Euro für ein Flugticket oder eine Fahrkarte abgezockt werden. Nach etlichen „Liebesbriefen“, versteht sich…

Aber wer glauben kann, dass man einen Partner ausgerechnet durch eine Spam kennenlernt, der braucht es eben auch etwas härter. 👿

Zahlenangaben in der Werbung

Dienstag, 28. August 2007

Frischer. Straffer. Jünger. +35 % straffere Haut -36 Prozent Faltentiefe

Ich kann ja durchaus verstehen, wie man die Faltentiefe ermittelt. Es ist eben eine Tiefe, ein Kriterium, das natürlich messbar ist. Vielleicht ist es sogar so genau messbar, dass man die bestechend exakte Angabe „minus 36 Prozent“ dazu schreiben kann – wundern würde es mich nicht.

Aber mit welchem Messgerät misst man eigentlich die Straffheit von Haut? Welches ist da das Kriterium? Welche Annahmen fließen in diese Messung ein? Zu solchen Fragen schweigt die hier zitierte Werbung einfach.

Wer glaubt, dass der Sternchen neben den nummerischen Angaben ein Hinweis sein könnte, darf sich in kontrastarmen Kleingedruckten die folgende „Information“ entziffern:

*standardisierter in-vivo-Test nach 28 Tagen Anwendung.

Nicht wirklich informativ, nicht? Aber Hauptsache, es gibt ein paar hübsche, pseudoobjektive Zahlen in der Werbung, wie immer diese auch zu deuteln sind. Hier verkommt der Zahlenkult zum reinen Aberglauben. Das dieser pseudo-wissenschaftliche Aberglaube auch geglaubt wird und dabei zu Kaufentscheidungen führt, das zeigt die Häufigkeit solcher Angaben in der Werbung.

„Deine Maria“ mal wieder

Sonntag, 26. August 2007

Offenbar hat „Deine Maria“ mit ihrer millionenfachen Spam, die sie noch vor zwei Monaten auf das deutschsprachige Internet losgelassen hat, keinen geeigneten Partner gefunden. Das heißt aber nicht, dass „sie“ jetzt eingesehen hätte, dass der gewählte Weg schlecht wäre. Nein, „sie“ hat sich hingesetzt und ihren triefenden Brief ein wenig überarbeitet, allerdings ohne dabei die Grammatik Korrektur lesen zu lassen.

Und „sie“ ist renitent, diese Maria. Ich habe sie jetzt schon zwei Mal mit einem Abstand von wenigen Minuten dazwischen. Bei der letzten Spamwelle musste „sie“ mich gut 60 Mal beglücken, bis sich die russische Spam-Mafia die nächste Masche ausgedacht hatte. Und ich dachte wirklich schon, „sie“ hätte jetzt jemanden gefunden… 🙂

Hallo!!!! Verwundere sich uber meinen Brief bitte nicht. Ich sah dein Profil auf „Singles.freenet“ oder „Friendscout24″. Ich wollte uber dich mehr erfahren. Und ich wollte dir den Brief schreiben. Ich denke daran dass du der gute und sexuelle Mann. Ich will dich besser und naher sehr erfahren. Moglich bist du ein Mann meines Traumes. Ich denke dass in unserer Welt moglich allen. Du bist einverstanden???Ich will es wird dass unsere Bekanntschaft glauben, zu dauern. Moglich konnen wir das grosse Gefuhl schaffen?

Das einzige Gefuhl, was „Du“ mit dieser öden Mitteilung bei mir schaffst, ist Langeweile. Der Inhalt „deiner“ Mail ist ja fast gleich geblieben, auch den triefenden Ton erhältst „Du“ aufrecht. Nur, dass „Du“ jetzt auch noch „friendscout24″ als Quelle für eine mögliche virtuelle Begegnung aufführst, aber da bin ich auch nicht vertreten. Mein Tipp: Versuch es doch noch zusätzlich noch mit MySpace, da gibt es mich sogar!

Und denn kannst „Du“ „dich“ gar nicht mehr erinnern, wo „du“ mein Profil „gesehen“ haben willst. Mensch Maria, das muss doch auch ein russischer Spam-Krimineller merken, dass das nicht so glaubwürdig rüberkommt…

Aber immerhin, „du“ erzählst immer noch die gleiche gelogene Scheiße, um einsamen deutschen Männer zu einer Verhärtung im Schritt zu verhelfen:

Ich werde uber mich mehr erzahlen. Ich die gewohnliche Frau. Mir 30 Jahre. Meinen Geburtstag den 15.01.1977. Ich lebe in Stadt Sankt-Petersburg. Es ist eine zweite Stadt in Russland. Meine Stadt nennen „Nordvenedig“. Ich bin uberzeugt dass du meine Stadt weit. Ich lebe zusammen mit den Eltern. Wir leben in der kleinen und gemutlichen Wohnung. Meine Mutti auf der staatlichen Rente. Meinen arbeitet der Vater auf der Reparatur der Eisenbahnzuge. Es ist ein guter und friedlicher Beruf. Ich die einzige Tochter bei den Eltern. Ich habe den Bruder oder die Schwester nicht. Aber ich habe einen Cousin und zwei Cousine.

„Du“ hast jetzt übrigens noch etwas. „Du“ hast einen Feind.

Ich arbeite in die Transportgesellschaft. Ich lerne mich mit der Planung der Zustellung der Ladungen nach ganzem Russland.

„Du“ machst „deine“ Arbeit aber nicht gut, weil „dein“ Spamtransport in Deutschland ankam. Oder wird das jetzt als ein Teil Russlands angesehen.

Auch bin ich ein Helfer des Buchhalters. Mir gefallt meine Arbeit. Aber leider bei mir das kleine Gehalt.

Ach, hat „dich“ der Buchhalter zum asozialen und illegalen Spammen animiert? Der muss ja als Kaufmann auch wissen, dass Spam die billigste Form des Dummenfanges ist…

Aber das Geld ist haupt-fur mich nicht. Fur mich das Wesentliche die Liebe und das Gluck. Ich will aufrichtig mit dir in seinen Briefen sein. Ich habe die Geheimnisse vor dir nicht. Ich sage dir dass ich die vorliegende Liebe suche. Das vorliegende Gluck. Ich suche das Bundnis der Liebe und des Gluckes. Viele Manner und die Frau suchen seine Liebe und das Gluck. Es ist sehr viel Leute in dieser Welt einsam. Viele Frauen und der Mann suchen seine Liebe im Internet. Viele finden das Gluck und die Liebe. Viele haben die Fehler und die Enttauschungen. Leider, ist viel es im Internet Betrug. Ich las daruber in der Zeitung. Es ist traurig. Ich werde aufrichtig mit dir und ich bitte dich, ehrlich auch zu sein. Die Ehrlichkeit und das Vertrauen sind fur die Liebe sehr wichtig. Es ist fur mich und fur dich wichtig. Keine Spiele. Nur die ernsten Beziehungen. Ich glaube dass die Liebe am meisten wesentlich in der Welt ist.

Hey Maria, „Du“ bist ja so etwas von „aufrichtig“. Das fängt schon mit der gefälschten Absenderadresse „deiner“ Mail an. So ein Detail lässt das ganze triefende Liebesgefasel gleich viel aufrichtiger erscheinen, nicht wahr?

Moglich hast du die Hauptfrage. Warum suche ich seinen Mann in Deutschland? Wahrscheinlich willst du daruber fragen. Fur die Liebe und das Gluck existiert der Hindernisse bei der Entfernung nicht. Meine Freundin beratete mir, nach dem Mann in Deutschland zu suchen. Wir sind von der Kindheit befreundet. Wir lernten in einer Schule. Fruher lebten ich und meine Freundin in den benachbarten Hausern. Unsere Eltern waren von den Familien befreundet. Meine Freundin lebt in Deutschland in diesen Moment. Die Stadt Baden-baden. Vor einigen Jahren konnte sie nicht nachdenken was in Deutschland zu leben wird. Aber jetzt es so. Sie ist zum normalen Leben zuruckgekehrt. Sie hat seine Liebe im Internet gefunden. Sie hat den deutschen Mann gefunden. Sie ist in Deutschland zu seinem Brautigam abgereist. Sie hat den deutschen Mann verheiratet. Sie sehr glucklich jetzt. Sie haben seine Firma. Das grosse Geld und das Business. Ich bin dass meine beste Freundin glucklich in diesen Moment sehr sehr froh. Sie hat mir angeboten, nach seiner Liebe im Internet zu suchen. In Deutschland. Ich glaube dass ich seinen Mann finden kann. Ich werde die Probleme fur das Leben in Deutschland nicht haben. Aber das Geld bin fur mich nicht wichtig. Ich weib dass das Wesentliche in das Leben die Liebe und der geliebte Mensch. Ich werde seinen Mann den glucklichsten Menschen in der Welt machen. Ich kann in Deutschland zu jeder Zeit ankommen. Ich habe das Visum. Der Mann meiner Freundin half, mein Visum zu machen.

Die gleiche hanebüchene Story hast „Du“ doch schon vor zwei Monaten rumgemailt. Und um sie glaubwürdiger zu machen, hast Du sie so sechzig Mal wiederholt. Denn nimm „dir“ doch endlich „dein“ verkacktes Visum und komm her, damit ich“Dir“ „deine“ dreckige, gierige Fresse einschlagen kann. Aus Liebe, versteht sich. Vernünftiger wäre das bewährte Bolzenschussgerät. Wirklich vermissen würde „dich“ hier niemand.

Aber noch etwas spricht gegen das Bolzenschussgerät. Es könnte sein Ziel verfehlen. 👿

Welcher den Mann suche ich? Ich suche der gute und gute Mann. Der mich liebgewinnen kann. Und ich werde diesen Mann liebgewinnen. Moglich es du?

Oder moglich es ein andere von Millionen Mailadressen auf meine Liste.

Ich werde seinen Mann glucklichst in der Welt machen. Ich glaube in die Liebe auf ganzes Leben. Ich bin uberzeugt dass ich seines Gluck und die Liebe finden werde.

Klar doch. Deshalb stellst „Du“ „dir“ schon vor, wie mein Profil auf irgendeinem Seitensprung-Portal aussehen würde und schreibst mir auf diese Vorstellung hin eine Spam.

Nach welcher Frau suchst du? Welcher dein Traum?

„Du“ bist es jedenfalls nicht. So hart, wie „Du“ es zu brauchen scheinst, kann ich es „dir“ nämlich gar nicht geben. 👿

Jetzt ich vollkommen einsam. Ich habe etwas Freundinen. Aber ich habe den nahen Menschen nicht. Ich habe geliebt den Mann nicht. Ich versuchte, nach dem Mann in seinem Land zu suchen. Aber alle Manner wollen nur die Unterhaltung. Die Manner wollen nicht die ernsten Beziehungen haben. Ich hoffe mich dass du uber mich mehr erfuhrst. Ich werde uber mich mehr in jedem Brief erzahlen. Ich hoffe mich dass du uber dich mehr auch erzahlen wirst. Mir wird es sehr interessant sein, uber dich mehr zu erfahren. Ich will dich mehr nahe erfahren. Mir ist es sehr interessant. Ich werde deinen Brief warten. Dein Brief wird mich glucklich machen. Versprich, zu antworten! Ich werde deinen Brief warten. Ich bin obligatorisch werde antworten. Ich werde dir das Foto schicken und ich werde uber mich mehr erzahlen. Ich werde seine Post oft prufen.

Klar, denn genau das ist „dein“Geschäft. Ob es „dir“ um Menschenhandel, Scheinehe, Pornographie oder schlichten Vorschussbetrug geht, das geht aus „deiner“ Mail leider nicht hervor, aber wenn man „dir“ ein bisschen schreiben würde, denn kriegte man das bestimmt schnell heraus. „Du“ musst echt viele sein, so ein paar hundert Deppen nehmen „dein“ triefendes Geschreibsel doch bestimmt für bare Münze. Und antworten „dir“. Und „Du“ antwortest ihnen, zusammengesetzt aus schönen Textbausteinen. „Du“ musst einen echt tollen Job bei der russischen Spam-Mafia haben. Und wie „Du“ das nennst! „Transportwesen“! Eine sehr einfallsreiche Umschreibung für eine solche asoziale Tätigkeit, die aus der menschlichen Verelendung der Jetztgesellschaften noch einen flotten Rubel Dollar Euro mit Spam schlürfen will.

Ich habe dir den Brief aus dem Internet-Cafe geschrieben. Ich gehe im Internet-Cafe selten. Meistens benutze ich das Internet in der offentlichen Bibliothek. Ich habe dir den Brief von anderem Briefkasten geschrieben. Schreibe mir die Antwort auf meinen personlich e-mail.

Meinen personlich e-mail: [… Mailadresse von mir entfernt]

Klar doch, das gehört zu“deinem“ Geschäft dazu, dass „Du“ „deine“ Spams von „anderem Briefkasten“ schreibst.Und zwar jede einzeln von einem anderen. Im Internet-Café hast „Du“ das bestimmt nicht gemacht, sondern ein fettes Botnetz hast „Du“ dafür verwendet. Man will sich ja keine richtige Arbeit machen, wenn man Deppen abzockt, nicht wahr?

Kuss, Deine Maria

Fick Dich!

Dein Nachtwächter
(Nach Diktat verreist)

Ob das wohl passt?

Freitag, 24. August 2007

Ob das hier wohl ein gut geeignetes Banner in einer Website ist, die sich für die Abschaffung der Euro-Währung und für die Wiedereinführung der Deutschen Mark stark macht.

Diverse erotische Angebote von teilweise unverhüllter Direktheit

Für eine Darstellung des Banners in Originalgröße einfach klicken…

Na ja, immerhin geht es auch bei den Angeboten im Banner letztlich um Geld, das man erstmal übrig haben muss. „Fickstute Laur“, „TittenStute“ und „Kleine Freche“ werden gewiss nicht für umsonst zu haben sein. Da ist es vielleicht für das Geschäft hilfreich, wenn die Teurerung durch die Euro-Einführung rückgängig gemacht wird.

[…] Vor allem die zum Teil extremen Preissteigerungen bei Waren und Dienstleistungen haben dazu geführt, dass die Zustimmung für den Euro in der Bevölkerung schwindet […]

Einen anderen Zusammenhang, warum dieses Werbebanner als passend und als die Intention der Website nicht störend empfunden werden könnte, kann ich beim besten Willen nicht sehen…

Ein Muss

Freitag, 24. August 2007

Eine Bekannte von mir ist eine alte Frau, und sie hat heute ihre erste Bekanntschaft mit der Seuche des Internet, mit Spam, gemacht. Und diese Spam hat sie gleich an ihrer sexuellen Identität zweifeln lassen. Der Text der Spam lautete nämlich so:

http://www.kaluke.com/
Hello margret
You MUST enlarge ur penis!

Nun, ich glaube wirklich nicht, dass sie dieses „Muss“ schon einmal gespürt hat… 😆

Vom Wühlen in der Krypta

Donnerstag, 23. August 2007

Manchmal kann man einem Menschen regelrecht dabei zuschauen, wie er in seiner Gehirnkrypta nach Infos kramt. Das ist der Fall, wenn er dabei spricht, als seien seine wirren Assoziationsketten etwas miteilenswertes. In der Regel entsteht dabei Gestammel.

Und manchmal kann man einem Spammer regelrecht dabei zuschauen, wie er mit unverstandenen technischen Möglichkeiten herumspielt. Das ist der Fall, wenn er seine stümperhaften Experimente auch gleich rausmailt, als seien die Ausflüsse seiner Entdeckungsreise in die Programmierung etwas mitteilenswertes. In der Regel entstehen dabei gewisse Fehler.

So auch das Super Euro Duper Vegas VIP Magic Jackpot Kasino Euro Cash Royal Casino, das jeden Tag aufs neue seinen verzweifelten Kampf gegen die Spamfilter kämpft, um vielleicht doch noch ein paar Deppen zu finden, die ihr sauer verdientes Geld gegen virtuelle Jetons eintauschen und sich anschließend darüber wundern, dass die tolle (und professionell gemachte) Website einfach verschwunden ist. Dieses „Casino“ verbraucht ungefähr 2 Domains am Tag, und jede Spamwelle kommt mit neuer URL in den virtuellen Briefkasten geflattert.

Aber im Moment tut sich etwas an den Texten, die von der Spammafia geschrieben werden. Man sucht neue Wege an den Spamfiltern vorbei und wiederholt dabei alte Fehler – es wäre ja auch zu intelligent, aus gemachten Fehlern etwas gelernt zu haben.

Die mutmaßlich russischen Absender der „Casino“-Werbung haben früher auch schon gewisse Probleme gehabt, die Umlaute richtig zu codieren, und diese Probleme tauchen jetzt wieder von neuen auf. Dabei haben die es doch schon einmal in zwei Monaten des Versandes fehlformatierter Texte gelernt, wie man das richtig macht. Jetzt demonstrieren sie ihre völlige Denkverweigerung durch die Reproduktion längst überwundener Fehler aus der Anfangszeit ihres Verbrechens:

Betreff: All das macht es zum besten Platz online zu spielen.

Spielen Sie in Europas bestem Online-Kasino, sie erhalten 400 € extra, wenn Sie sich anmelden!

FA(L(r die ersten vier Einzahlungen erhalten Sie jeweils bis zu 100 € VIP-Matchbonus. Das ist ein fantastisches Angebot von Europas fA(L(hrendem Anbieter!

Das Angebot ist wirklich toll, insbesondere, wenn Sie bedenken, was Euro VIP Kasino sonst noch zu bieten hat: – A(L(ber 100 Spiele, realistische Grafiken – die neueste und sicherste Software – professionelle Betreuer, die Ihnen zu jeder Tages- und Nachtzeit beratend zur Seite stehen.

Besuchen Sie Euro VIP Kasino, und erleben Sie den Unterschied.

http://vip-euro-casino.com/lang-de/ [Der Link auf dieser URL wurde von mir auf ein anderes Ziel gesetzt, um nicht auch noch einen Spammer zu verlinken.]

Ja ja, wenn man zum „fA(L(hrendem Anbieter“ in Europa werden will, denn sollte man doch wenigstens die in Europa üblichen Zeichencodierungen beherrschen, und nicht einfach im Header der Mail angeben, dass der Text in 7-bit-ASCII sein soll. Aber der „fA(L(hrende Anbieter“ legt eben keinen Wert auf solche Details, wenn er gierigen Deppen „400 € extra“ verspricht.

Ach ja, eines noch zum Abschluss: Wer glaubt, dass es ein einigermaßen seriöses und zuverlässiges Online-Casino nötig hat, mit millionenfach versendeter, illegaler und asozialer Spam zu werben, dem ist nicht mehr zu helfen. Und wer glaubt, dass die Teilnahme an diesen Glücksspielen legal ist, der hat sich auch geschnitten.

Spam-Anmeldungen in Foren

Donnerstag, 23. August 2007

Schier unerschöpflich ist die „Fantasie“ der Spammer, wenn es darum geht, Kanäle des zwischenmenschlichen Austausches mit dieser sehr einseitigen Form der Kommunikation zu fluten. Nicht nur die gute alte Internet-Mail und die moderneren Gästebücher auf Websites oder Blogkommentare sind von Spam betroffen, auch das Angebot eines Forums wird von den Spammern dankbar angenommen, um mit massenhaftem, überwiegend sinnlosen Blah den eigentlichen Zweck zu sabotieren.

Heute habe ich im relativ frisch aufgesetzen Forum der Whitedarkness zwei Registrierungen vorgefunden, die nicht den Eindruck erwecken, als ginge es diesen „Benutzern“ um den Austausch zu künstlerischen Themen. Nicht nur das, die sind sogar so doof, das sie den eigentlichen Zweck dieser Anmeldungen sofort klar machen:

  • Benutzername: CialisBestellen
  • Website: [… URL on mir entfernt]
  • Wohnort: CialisBestellen
  • Beruf: [… URL von mir entfernt] – Viagra kaufen, Cialis bestellen. Rezeptfrei – diskret – Original?edikamen?e
  • Interessen: [… URL von mir entfernt] – Viagra kaufen, Cialis bestellen. Rezeptfrei – diskret – Original?edikamen?e

Und weil es so „schön“ war, gleich nochmal, aber diesmal mit einem anderen Medikament für den Pimmel:

  • Benutzername: ApothekaXX
  • Website: [… URL von mir entfernt]
  • Wohnort: ApothekaXX
  • Beruf: [… URL von mir entfernt] Viagra kaufen, Cialis bestellen. Rezeptfrei – diskret – Originalmedikamente
  • Interessen: [… URL von mir entfernt] Viagra kaufen, Cialis bestellen. Rezeptfrei – diskret – Originalmedikamente

In beiden Fällen wurde eine Mailadresse der Domain mail.ru angegeben, und zwar eine so kryptische, dass man nicht glaubt, dass sich ein Mensch mit einer solchen Adresse rumschlagen möchte. Der arme postmaster dieser Domain – er muss sich gewiss mit Millionen sinnloser Mails zur Freischaltung von Forenaccounts an ungültige Adressen rumschlagen.

Natürlich habe ich diese beiden Benutzer umgehend gelöscht, aber es werden bestimmt nicht die letzten derartigen Versuche bleiben.

Zum Glück verfügt bbPress über ein Plugin für Akismet, das dort hoffentlich genau so zuverlässig wie in WordPress arbeitet. Kein Mensch hat die Lust und die Zeit, sich von Hand um die tägliche Spamseuche zu kümmern.