Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Sonstiges“

Warum man nicht einfach einen Scan seines Ausweises oder Passes herausgibt oder im Internet verwendet

Samstag, 13. Mai 2023

Keine Spam, sondern ein Hinweis auf einen in den Themenkreis von Unser täglich Spam passenden Artikel auf der Website der Tagesschau der ARD [Archivversion]:

Erst vor wenigen Monaten erlebte eine deutsche Hotelkette den Super-GAU: einen Ransomware-Angriff auf ihr Computersystem. Die Täter erpressten nicht nur Lösegeld; sie stahlen auch Ausweise, die sie im Dark Net anboten

Über Deppen Leer Zeichen wie „Dark Net“ (es sind noch mehr im Artikel, wie etwa Cyber Crime und noch schlimmer Mietwagen Unternehmen) bitte ich hinwegzuschauen, offenbar benötigt auch der Dudenbeauftragte im quasibeamteten Qualitätsjournalismus der Tagesschau ab und an mal einen freien Tag. Die Zeiten, in denen sich seriöse Redaktionen ein Lektorat hielten, das die gröbsten Fehler und Unstimmigkeiten meist still vor einer Veröffentlichung beseitigt hat, sind vorbei und kommen nicht wieder¹. Heute geht es direkt vom Journalisten ins Redaktionssystem und ins Web. Und das merkt man. Da bin ich schon froh, dass einmal auf eine sehr häufige Form der gegenwärtigen Internetkriminalität hingewiesen wird: Auf den betrügerischen Identitätsmissbrauch.

Von daher: Leseempfehlung. Und danach bitte etwas vorsichtiger sein mit unnötiger Datenpreisgabe! Auch gegenüber Unternehmen, die eine gute Reputation haben. Denn im Industriestandard des Datenschutzes werden Daten öfter einmal von Kriminellen mitgenommen. Und dann gibt es manchmal jahrelangen Ärger, auf den man gut verzichten kann:

Cyberkriminelle locken auch mit Scheinangeboten: so geschehen bei einem Fake-Angebot für Fußball-Tickets für ein Champions League-Spiel in München 2021. Das Opfer schickte auf eine betrügerische Anzeige nicht nur Geld per Sofortüberweisung an die Täter, sondern seinen Ausweis online gleich mit dazu, samt persönlichem Foto.

[…] Simone B. aus Berlin hat das erlebt. Ihr zuvor online verschickter Personalausweis wird seit zwei Jahren immer wieder missbraucht, für Fake-Einkäufe und zur Eröffnung von Bankkonten. „Mich hat es erschreckt, dass ich gar nicht wusste, wie sehr ich als Person für irgendwas belangt werden kann, wo ja eigentlich erstmal auf den ersten Blick mein Name steht“, so Simone B.

[…] Um Identitätsdiebstahl zu verhindern, sollte man genau prüfen: Ist es überhaupt notwendig, einen Ausweis online zu versenden? Und wenn, dann auf der Kopie genau notieren: Wozu, für wen und wann die Ablichtung angefertigt wird. Das Bundesinnenministerium weist darauf hin: „Die Ablichtung muss eindeutig und dauerhaft als Kopie erkennbar sein“.

Generell rate ich von jeder unnötigen Dateneingabe im Internet ab. Das gilt auch für Telefonnummern, die inzwischen ohne technischen Grund an allen möglichen und unmöglichen Stellen verlangt werden, als ob es keine Gewinnbimmler und Telefonbetrüger gäbe. Eine komplette Meldeanschrift mit Geburtsdatum ist an vielen Stellen bereits für einen kriminellen Identätsmissbrauch ausreichend. Der Ärger, den man danach hat, kann einem schnell einige Jahre Lebenszeit verhageln. Und der Datenschutz ist ein Witz. Hier in der Bundesrepublik Deutschland wird der Datenschutz für Autokennzeichen wesentlich schärfer durchgesetzt als der Datenschutz für Menschen. Das gefällt mir auch nicht, es ist aber so.

Weiterlesen: Sehr treffender Kommentar bei wwwahnsinn.

¹Böse Zungen würden sagen, dass ich auch ein Lektorat nötig hätte, aber ich bin nur ein Einzelschreiber, der nicht mit finanziellen Mitteln ausgestattet ist und keine Gelder aus der Rundfunkabgabe erhält. Im Gegensatz zum öffentlich-schrecklichen Rundfunk.

BEATRICE DELLE VEDOVE heißt jetzt Guillaume Dinh

Sonntag, 9. April 2023

Dies ist keine Spam, sondern ein Link auf einen für meine Leser möglicherweise interessanten Artikel bei Henning Uhle.

Vor etwas mehr als einem Jahr gab es eine größere Spamkampagne mit angeblichen Mails des BKA und der Bundespolizei, dass man wegen erotischer Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern ins Visier der Ermittler geraten sei. Natürlich war das leicht erkennbarer Quatsch, denn die richtige Polizei versendet derartige Schreiben über die Sackpost und nicht in Form einer unverschlüsselten und nicht digital signierten E-Mail, die offen wie eine Postkarte durch das Internet befördert wird und auf ihrem gesamten Transportweg beliebig gelesen und unerkennbar manipuliert werden könnte. 🔓️

Diese Spams dürften dennoch ein paar Menschen stark eingeschüchtert haben. Trotz erheblicher inhaltlicher und formaler Schwächen, die man teilweise durch einfaches Hinschauen gesehen hat. In Schreiben einer Bundesbehörde ist das Hoheitszeichen nicht oben abgeschnitten. 🤭️

Nun, genau die gleiche Nummer scheint schon wieder zu laufen, diesmal in einer „Botschaft der Gerechtigkeit“ von einer „Brigade für den Schutz von Minderjährigen“ mit Logo des „Europol Cybercrime Center“ im Anhang. Die Schwächen in der Darbietung scheinen jetzt aber noch einmal eine ganze Größenordnung lächerlicher zu sein¹. 😉️

Wenn man mit Haftbefehl gesucht wird, kommt die Polizei übrigens mit dem Blaulichttaxi vorbei, statt vorher eine E-Mail abzusenden und eine Flucht zu provozieren. 🚓️

Bitte nicht darauf reinfallen und den Sondermüll einfach löschen. 🗑️

¹Falls hier jemand zu schnell liest: Nein, sexueller Missbrauch von Kindern ist nicht lächerlich, sondern ein Verbrechen.

Werbung sichtbar, Sonne unsichtbar machen

Montag, 7. November 2022

Keine Spam, sondern nur ein Hinweis auf die ganz allgemeine Verachtung von Menschen, ihren Bedürfnissen und ihrer Intelligenz, die stets mit der hergestellten Allgegenwart der Werbung einhergeht [Archivversion des verlinkten Artikels]:

Ein Vermieter hat in Berlin ohne Genehmigung die Front seines Wohnhauses mit einem riesengroßen Plakat abgehängt. Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, nimmt die undurchlässige Plane den Bewohnern des Hauses in der Sonnenallee 7 im Bezirk Neukölln Sonnenlicht und Frischluft.

Deutlicher kann es kaum noch werden.

Anfrage über ein Kontaktformular

Freitag, 28. Oktober 2022

Wer eine Website mit einem Kontaktformular betreibt, bekommt auch so einiges in den Posteingang. Und nein, ein CAPTCHA hilft dagegen auch nicht.

Von: Annakl

E-Mail: ■■■■■■@protonmail.com

Telefon: +420 28867■■■■■

Betreff: Ιсh bіn еіn gеwöhnlicheѕ Μädсhen. Ich möchte еіnen gеwöhnliсhen еrnѕthaftеn Μаnn treffen.

Das mit dem „Ernsthaft“ wird jetzt schon ein bisschen schwierig! 😀️

Nachricht: Hі!

Winkewinke! 👋️

Мir іѕt аufgеfallen, dаѕѕ vіеlе Jungs normalе Μädchеn bevorzugen.

Von Stable Diffusion generiertes Bild eines Frauengesichts in Form eines von Pop-Art inspirierten GemäldesJa, da hast du recht. Deshalb klappt das auch so gut mit der Arterhaltung. Der Durchschnitt ist nun mal oft von Vorteil und besteht im Bewährten, während Extreme beinahe immer mit Problemen verbunden sind. Beim Menschenweibchen zum Beispiel, da habe ich oft gemutmaßt, dass die intellektuelle Befähigung reziprok proportional zur Körbchengröße ist, bis ich auch mal eine Ausnahme kennenlernte. Aber das war ein Ausreißer. Und das mit der intellektuellen Befähigung ist für uns Menschen, die wir nicht schnell sind, nicht über große Kräfte verfügen und körperlich für den struggle for life eher weniger gut ausgestattet sind, ziemlich wichtig. Wir haben es damit weit gebracht. Wir haben damit Kultur aufgebaut und uns von der Natur unabhängiger gemacht, so dass wir ihr nicht ausgeliefert waren. Je mehr Natur wir aus unseren Leben entfernt haben, desto erfreulicher, ruhiger und sicherer wurde unser Leben. Ja, wir haben heute sogar Internet, ein Web und Kontaktformulare, damit solche Spammer wie du sich austoben können. Im Zuge dieses Kulturprozesses verloren Extreme ihren evolutionären Vorteil und wurden nur noch in Nischen benötigt, und die Wahrnehmung von Menschen als potenzieller Geschlechtspartner passte sich an.

Von Stable Diffusion generiertes Bild zweier Frauen, die eine Wanderung durch eine sumpfige Landschaft machenDieser Prozess ist übrigens (wie nichts im Kosmos vor dem schlussendlich die Raumzeit auslöschenden Wärmetod des Universums) nicht abgeschlossen, sondern im Fluss. Im Moment ist also nur ein instabiler Zwischenzustand erreicht, kein Abschluss des Prozesses, und dass das Pendel durchaus ins Tierreich zurückschlagen kann, merkt man jeden Tag, wenn man nur darauf achtet: Mit zunehmender Dummheit wird die Natur zu einem Idyll idealisiert (auch gut sichtbar in der biblischen Paradieserzählung) und nicht mehr als der kalte, mechanische Mörder und Bringer permanenter existenzieller Krise gesehen, der sie für jedes lebende Individuum ist. Dieser Realitätsverlust fällt natürlich – pun not intended – um so leichter, je weniger Natur man in seinem Leben mitbekommt; je mehr man die Natur für so etwas Ähnliches wie einen von Menschen angelegten Park oder Forst hält. Wir haben in der Bundesrepublik Deutschland sogar eine politische Partei, die es unter anderem wegen dieser an Disneys Bambi-Film gewachsenen „Naturliebe“ zu einer Regierungsbeteiligung gebracht hat. Dass diese Partei neben ihrem nach bedingungsloser Gleichstellung strebenden Feminismus nur geringfügig augehübschten Rückwärts-Konservatismus, ihrem Hang zur Politesoterik und ihrem gut mit moralischer Unterlegung und moralischem Überlegenheitsgefühl gehätschelten Armenhass vor allem durch Irrationalität auffällt, ist auf diesem Hintergrund gar nicht weiter überraschend.

Hey, Annakl, ich habe jetzt so viel über mich gesagt, erzähl mal was über dich. Du willst mich doch kennenlernen, oder?

Iсh applaudіеre den Männern dа draußеn, die den Мumm hаttеn, diе Lіеbе vіеlеr Frаuen zu gеniеßen und sich für dіеjenige zu entsсhеіdеn, vоn dеr er wuѕѕte, dаѕs sіе ѕein bestеr Frеund währеnd der hоlрrigen und vеrrücktеn Sаchе namens Lеben ѕеin würde.

Ach, du denkst immer nur ans Vögeln und findest das beklatschenswert? Dann pass aber auf, dass du dir deine Händchen nicht wundklatschst! 👏️

Denn das mit dem Vögeln schaffen die Menschen immer. Ich habe noch nie gehört, dass jemand zu dumm dazu sei. 😅️

Ιch wollte dіеѕe Freundin sеin, nісht nur einе stabilе, zuverläsѕigе und lаngweilige Hauѕfrаu.

Nein, so hart, wie du es zu brauchen scheinst, kann ich es dir leider nicht geben. Dazu habe ich Menschen viel zu gern. 😉️

Ιch bin 23 Jаhrе alt, Аnnа, aus der Tѕchесhischеn Republіk, behеrrsche аuch diе еnglisсhe Ѕрraсhe.
Wіе аuсh іmmеr, mеin Рrоfіl findest du hіer: http://raupsychpal.tk/pg-93609/

Das ist aber schön, dass du nicht nur dieses einfache Deutsch kannst, sondern sogar dieses komplizierte Englisch. 😁️

Und du kannst mir sogar verraten, dass du gar nicht Annakl heißt, sondern Anna. Von vorne wie von hinten: A – N – N – A (Kurt Schwitters). Ich fand Annakl irgendwie hübscher. 😁️

Eines kannst du allerdings nicht:

$ location-cascade http://raupsychpal.tk/pg-93609/
     1	https://kkma.2track.info/
     2	https://date4more.eu/5fc00eb0/index_de.html?u=0002b93941c9-ea5d-42f1-b91d-67a0441ecb4d&city=Stadthagen
$ _

Von Stable Diffusion generiertes Bild einer romantischen Frau mit einer großen Kerze in der Hand.Du kannst leider keinen direkten Link setzen, wie das jeder normale Mensch tut, weil es nun einmal das Einfachste ist. Denn du muss ja noch irgendwelchen Überwachungscode in deinen Link einbauen, und das Affiliate-Geld vom Dating-Betrüger musst du ja auch irgendwie bekommen. Dafür machst du das ja alles und bietest dich als wildes Mädchen in der Larve der Normalität an, das einen ganz gewöhnlichen Mann treffen will, um für ihn Freund und Fotz zu sein. Natürlich stimmt das nicht. Es ist ja Spam. Aber es gibt sicherlich genug Leute, die trotzdem darauf reinfallen, denn sonst würdest du dir nicht den Aufwand machen, sogar noch Kontaktformulare mit deiner Spam vollzurotzen. 💩️

Du bist vermutlich nicht einmal eine Frau. Die „Anna“ dient nur als Köder. Und der soll Fischen schmecken, nicht Fischern. 🎣️

Diese Spam, die über ein Kontaktformular versendet wurde, ist ein Zustecksel meines Lesers S.S.

Frage an Microsoft

Mittwoch, 5. Oktober 2022

Microspam

Was muss ich bei Microsoft eigentlich bezahlen und mit wen im Marketing von Microsoft mache ich den Deal klar, wenn ich am Desktop-Spam-Programm von Microsoft teilnehmen möchte, damit die Leute nach ihrem üblichen Update meine Reklame sehen? 🤮️

Als ich meinen PC diese Woche hochgefahren habe, fand ich das leuchtende Spotify-Icon auf meiner Taskleiste

Was hat dieses „Spotify“ dafür bezahlt?

Warum benutzt noch jemand dieses „Spotify“. Das sind Leute, die für Spam mit einer Schadsoftware-Installation bezahlen. Gut, es ist nur eine unerwünschte Software, die man einfach wieder deinstallieren kann. Spotify, über klandestine Kanäle ohne Willen und Zutun des Nutzers auf einem Rechner installiert, ist Spam, und zwar mit klar erkennbarem finanziellem Interesse. Die Klitsche Spotify, die für diese Dienstleistung sicherlich bezahlt haben wird, ist ein Spammer. Deinstalliert ihre App! Kündigt eventuelle Verträge! Spam ist immer ein ganz schlechtes Zeichen. ⚠️

Sollte Spotify nichts damit zu tun haben – was ich nicht glaube – wird Spotify bald Schadenersatz für den angerichteten Reputationsschaden von Microsoft einklagen. Denn niemand möchte gern mit halbseidenen bis offen kriminellen Geschichten wie Spam in Verbindung gebracht werden. 💩️

Das war die schnellste Deinstallation, die ich in den letzten Jahren durchgeführt habe

Gibt es für noch mehr Bezahlung auch eine Version meiner Reklame, die so tief mit dem Betriebssystem verheddert ist, dass man die für mich von Microsoft gespammte Crapware nicht mehr deinstallieren kann, etwa so wie früher der Microsoft Internet Explorer?

Hat Windows gerade Spotify auch bei anderen auf jedem Gerät nach dem Update installiert? Weil einfach: Nein? Geh weg? Ich nutze Spotify nicht?

Liebe Windows-Anwender (das ist immer noch die Mehrzahl der Computernutzer, obwohl es brauchbare Alternativen gibt): Wenn ihr das Gefühl habt, dass euch gerade jemand kratzt, das ist Microsoft. Die wissen genau, wo es euch juckt. Die wissen genau, was gut für euch ist und was ihr wirklich wollt. Und sie haben sogar recht damit, denn ihr lasst euch ja gern und schon jahrzehntelang von Microsoft entmündigen und gängeln und bezahlt dafür mit eurem oft bitter erarbeiteten Geld und mit euren geschundenen Nerven. Seit ihr alle Windows 10 und die folgenden Windows-Versionen nutzt, zahlt ihr sogar mit eurer Privatsphäre. Das ist auch keineswegs die erste derartige Desktop-Spam von Microsoft, und ich muss sogar einräumen, dass die Spam-Methodik ein bisschen subtiler geworden ist. Aber nichtsdestotrotz bleibt es Spam: Überrumpelung durch unerwünschte, massenhaft und preiswert ausgelieferte Reklame an einer Stelle, an der viele Menschen gar keine Reklame erwarten.

Microsoft Windows ist eben ein Spam-Betriebssystem. 🚽️

Die Spotify-App lässt sich übrigens einfach durch eine normale Deinstallation über die Systemeinstellungen wieder entfernen. Allerdings wird dadurch nicht unbedingt verhindert, dass sie bei einem zukünftigen Update wieder zurückkehrt

Die nächste Desktop-Spam kommt bestimmt. Früher hat Microsoft mal Software teuer verkauft und damit ein Geschäft gemacht. Das Geschäft läuft nicht mehr so gut wie früher. Jetzt scheint Microsoft ins Datensammel-, Überwachungs- und sogar ins offen widerwärtige Spam-Geschäft zu gehen. 😐️

EuGH: Die Spam vom Freemail-Provider ist Spam

Donnerstag, 25. November 2021

Keine Spam, sondern ein Hinweis auf einen lesenswerten Artikel bei Heise Online:

In dem verhandelten Fall beanstanden die Städtischen Werke Lauf a.d. Pegnitz (StWL) vor deutschen Gerichten eine einschlägige Werbemaßnahme des konkurrierenden Stromlieferanten Eprimo aus der Eon-Gruppe. Dieser hatte eine Werbeagentur beauftragt, mit dem Hinweis „Anzeige“ versehene Werbeeinblendungen in E-Mail-Postfächern von Nutzern des kostenlosen E-Mail-Dienstes T-Online zu schalten. Vergleichbare Inbox-Werbung ist auch bei Anbietern wie GMX, web.de und Gmail üblich.

Nach Ansicht der Stadtwerke verstößt diese Maßnahme gegen die Vorschriften über unlauteren Wettbewerb. Diese Werbetechnik unterscheide sich zwar vom technischen Modell der E-Mail, sei aber aus dem Horizont des Empfängers der unerwünschten Mail (Spam) zum Verwechseln ähnlich. […]

Die Luxemburger Richter weisen nun in dem Urteil in der Rechtssache C-102/20 laut einer Mitteilung darauf hin, dass die E-Privacy-Richtlinie darauf abzielt, Teilnehmer gegen die Verletzung ihrer Privatsphäre durch unerbetene Nachrichten für Zwecke der Direktwerbung zu schützen. Dieses Anliegen müsse unabhängig von der zugrunde liegenden Technologie gewährleistet sein.

Ganzen Artikel lesen: Europäischer Gerichtshof: Inbox-Werbung bei Mail-Diensten grenzt an Spam bei Heise Online.

Nicht, dass jemand noch versehentlich zustimmt, wenn demnächst von den diversen Freemail-Providern (gern auch mit vorsätzlich irreführenden Texten) um Zustimmung zu diesem unseriösen Geschäftsmodell des Vergällung erwünschter menschlicher Kommunikation mit meist völlig unerwünschter Spamreklame gebeten wird. Zwang und Drohungen dürfen dabei übrigens lt. Urteil nicht angewendet werden.

Ja, da brechen ganze Geschäftsmodelle weg. Aber das ist nicht mein und auch nicht ihr Problem. Ich finde es sogar erfreulich, wenn die Geschäftsmodelle von Spammern wegbrechen.

Firefox!

Dienstag, 16. November 2021

Der Firefox-Browser der Mozilla-Foundation beglückt jetzt manchmal seine Leser beim Start mit einer unverlangten Reklameseite für andere Produkte der Mozilla-Foundation:

Screenshot eines frisch gestarteten Firefox-Browsers, der Reklame für den VPN-Dienst Mozilla VPN anzeigt.

Diese überrumpelnde und spamartige Reklame – oder, um es mit dem intelligenzverachtenden PR-Schönsprech der Mozilla-Foundation zu sagen: Diese Willkommensseite (Archivversion)¹ – die übrigens zu jedem beliebigen Zeitpunkt nach aus Anwendersicht undurchsichtigen Kriterien erscheinen kann, steht leider in einer langen Firefox-Tradition der Gängelung von Nutzern und Missachtung ihrer Bedürfnisse. Ja, der eben von mir verlinkte Text ist sieben Jahre alt. Und da ging es schon ein paar Jahre. Geändert hat sich seitdem nichts, sondern ganz im Gegenteil. Vermutlich fragen sie sich in der Mozilla Foundation inzwischen jeden Tag, warum kaum noch jemand ihren tollen Browser nutzt, und dann bauen sie einfach die nächste derartige Beglückungsidee ein, trinken gemeinsam einen Eimer Lack und klopfen sich gegenseitig auf die Schulter für ihre grandiose Idee.

Wenn ich persönlich nach einem VPN-Anbieter suchen würde, käme Mozilla VPN nach dieser überrumpelnden, spamartigen Reklame für mich nicht mehr in Frage.

¹Dort steht übrigens auch, wie man diese Beglückungsidee abstellt.