Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Spam-Splitter (4)

Dienstag, 26. Februar 2008

Heute mal ein Kessel Gammliges und Glibbriges aus der Welt der Online-Zocke und betrügerischen Abzocke damit – natürlich, ohne dass ich mich auf dieses Thema „versteifen“ werde…

Diese Casino-Betrüger, deren Server jeden Tag zweimal ihre Domain wechseln, sie sind wieder am Basteln an ihren Spam-Skripten. Das muss aber ein sehr gründliches Basteln sein, wenn…

Suchen Sie einen königlichen Bonus, um Ihre Kasino-Erfahrung zu versüßen? Sie haben ihn gefunden!

…längst überwundene Probleme mit der Zeichencodierung neu auftauchen. Wahrscheinlich wird diese betrügerische Schrottpost inzwischen sogar beim schäbigsten Freemailer einfach aussortiert, so dass kaum noch ein Dummer die Gelegenheit hat, sich mit einem einfachen Klick mal so richtig bescheißen zu lassen.

Ach ja, die verwendeten Domains…

Kommen Sie, und erleben Sie, was es heißt, ein VIP zu sein!

http://eurocasinoaej.com/

…werden immer noch jeden Tag ein Stück obskurer.

Das heißt jetzt aber nicht, dass diese Verbrecher inzwischen nicht auch ein paar andere Textbausteine verwenden würden:

Modern und hoch entwickelt, ist La Scala wirklich der Ort an dem man sein sollte!

Ja ja, genau da sollte man sein, wenn man mal wieder so richtig abgezogen werden möchte. Immerhin muss man jetzt für den Bonus keinen schönen grünen Hunderter mehr in diese virtuellen Jetons tauschen, die sich sofort in Luft auflösen. Die Spammer geben sich schon mit einem bisschen weniger Geld zufrieden:

Zahlen Sie 93€ ein und spielen Sie mit 200€.

Wie die jetzt auf genau 93 Euro gekommen sind, bleibt allerdings schwer verständlich…

Wer steckt dahinter? Eigentlich ein alter Bekannter, das eben schon zitierte und jedem Mailteilnehmer bekannte Royal Magic Jackpot Super VIP Duper Europe Casino Kasino mit der zweifach täglich wechselnden URL. Offenbar haben die inzwischen so hohe Kosten für ihre vielen Domains, dass sie es schade finden, die einfach so rumliegen zu lassen, wenn man die gleichen Zockdeppen nochmal mit einem leicht veränderten Text um ihr Geld bringen kann. Schade nur für solch verbrecherische Gedanken…

http://www.hotvipplaying.com/de/

…dass dieser Domainname allzu deutlich verrät, aus welcher Quelle der nervende Müll kommt.

Natürlich gibt es auch etwas „Neues“ in den kriminellen Spammails mit Angeboten für illegales Glücksspiel. Zum Beispiel dieser Schrieb von einem, der sich „Andreas“ nennt, aber im Mailabsender „Magic Jackpot“ heißt. Der klingt gleich richtig persönlich, dieser „magic crackpot“:

Hallo,

Fehlt Ihnen der Nervenkitzel eines richtigen Spielabenteuers?

Nein, eigentlich nicht. Mir fehlt das spamfreie Internet, das ich noch aus ganz alten Tagen kenne.

Magic Jackpots heißt Sie herzlich willkommen und schenkt Ihnen einen Bonus mit bis zu $1.000. Hier können Sie mehr als 100 Spiele mit großartigen Grafiken spielen.

Habt ihr vergessen, das richtige Währungssymbol einzufügen? Was heißt eigentlich dieses „mit bis zu“? Null Dollar sind auch „bis zu“ tausend…

Ich bin der König des Blackjacks und habe soeben meine $5.000 nach nur 2 Wochen spielen erhalten.

Klar, das glaube ich dir bei deiner Absenderadresse sofort aufs Wort, Andreas! Du schreibt hier ganz persönlich und liest dich eigentlich eher zufällig wie ein Reklametext für ein Betrugs-Casino. Wahrscheinlich hast du bei deiner zweiwöchigen Zocksession unbemerkt dein Hirn verloren.

Wenn Sie nach absolutem Spaß in einem fairen Casino suchen – dann sind Sie bei Magic Jackpots genau an der richtigen Adresse!

Andreas

Ausgerechnet ein asozialer Spammer, der die Infrastruktur des Internet schamlos für seinen Betrug missbraucht, muss mir einen von „fair“ erzählen. Das passt. Da weiß ich, an welche Adresse ich da gerate.

Apropos Adresse: Die haben eine ganz tolle URL, die von ihrer TLD her eigentlich mehr nach einem Angebot fürs Handy als nach einem üblichen Casino klingt.

http://magic-jackpotcasino.mobi/lang-de/

Jetzt geht es also schon auf eher abseitige TLDs…

Aber zum Glück gibt es auch andere Themen, zum Beispiel das ewige Thema „Ciiiaaaalis“ und „Viiiaaaagraaaa“. Inzwischen haben es diese Verbrecher (man ist sein Geld los und sieht niemals Ware) endlich gemerkt, dass ihre täglichen Müllmails gar nicht mehr richtig verständlich waren, und jetzt versucht man sich mit Abkürzungen am Spamfilter vorbeizumogeln:

Spezialangebot: Vi. 10 Tab. 100 mg + Ci. 10 Tab. x 20 mg 53,82 Euro

Vi. 10 Tab. 26,20 Euro
Vi. 30 Tab. 51,97 Euro – Sie sparen: 27,00 Euro
Vi. 60 Tab. 95,69 Euro – Sie sparen: 62,00 Euro
Vi. 90 Tab. 136,91 Euro – Sie sparen: 100,00 Euro

Ci. 10 – 30,00 Euro
Ci. 20 – 59,35 Euro – Sie sparen: 2,00 Euro
Ci. 30 – 80,30 Euro – Sie sparen: 12,00 Euro

Nun, dieser Versuch ist gründlich gescheitert. Ob hier aber jeder sofort weiß, was gemeint ist? Denkt mal darüber nach, Spammer! Es sieht zwar nicht so schlimm aus wie euer gestriges…

Pr. .. Eise die keine Konk… ..Urrenz kennen […]
Originalme. dikamente
Ciii .. .aaaa/\aaalis… 10 Pack. 21,00 Euro
Viiiiaaaaa. /\aaaaaaagra… 10 Pack. 11,00 Euro

…aber ist doch irgendwie daneben. Ohne jeden Kontext könnte der Empfänger gar nicht wissen, dass es sich um angebotene Pimmelsteifer handelt. Und das wäre doch schade für euer Geschäft, wo ihr doch so sehr davon lebt, Geld zu nehmen und nichts zu geben.

Ach so, noch etwas zu eurer Information, Spammer! Zumindest an meinem Spamfilter seid ihr nicht vorbeigekommen. Nur, damit ihr wisst, dass die Sinnlosigkeit dieser Spam gleich doppelt ist.

Typographische Spamkunst

Sonntag, 24. Februar 2008

Endlich haben es die Spammer mit ihrem Betrugsabgeboten von „Viaaagraaa“ und „Ciiaaalis“ (man bekommt dort nichts für sein Geld, dafür zieht die Website jeden Tag um) verstanden, dass sie mit ihren kreativen Schreibweisen nicht mehr durch die Spamfilter kommen. Und, was machen diese Arschkrampen? Akzeptieren die es etwa, dass Menschen von ihrem mechanisch produzierten Müll nicht belästigt werden wollen?

Aber nein doch, sonst wären es ja keine richtig asozialen und kriminellen Spammer. Sie erfinden andere Schreibweisen. Aber da sie inzwischen mit weiteren „a“ und „i“ nicht mehr durchkommen, verlegen sie sich auf typographische Kunst und benutzen eben Sonderzeichen, was denn so aussieht:

Ich muss sagen, Ciii .. .aaaa/\aaalis… ist wirklich nochmals viel besser als Viiiiaaaaa. /\aaaaaaagra… Es ist alles viel natürlicher als mit Viiiiaaaaa. /\aaaaaaagra… Aufgrund der langen Wirkungszeit von 24 Stunden kann man sich richtig Zeit lassen und mehrer Runden einlegen.

Viiiiaaaaa. /\aaaaaaagra… wirkt Wunder! Sie ahnen nicht, wie glücklich ich bin. Viiiiaaaaa. /\aaaaaaagra… hat mein Leben verändert. Endlich keine Angst mehr wegen der E_r_rektion. Und auch das Problem mit dem vorzeitigen Samenerguss ist weg.

Schwitters wäre begeistert gewesen…

Auch der sonstige Text ist im Kampf gegen die Spamfilter inzwischen ziemlich zerfetzt worden und gar nicht mehr gut lesbar:

Pr. .. Eise die keine Konk… ..Urrenz kennen

- Disk rete Verpackung und Zahlung
- Kein peinlicher Arz t besuch erforderlich
- Kos… Tenlose, arztliche Telefon-Beratung
- Kein langes Warten – Auslieferung innerhalb von 2-3 Tagen
- Bequem und dis kret 0… . N-line! be… .Stellen.
- keine versteckte Kos// Ten

Ob ich wohl noch den Tag erlebe, an dem diese Mails gar nicht mehr lesbar sind? Den Tag, an dem es sich nur noch um sinnlose Daten handelt, die auf der einen Seite automatisch erzeugt werden, um auf der anderen Seite ebenso automatisch vernichtet zu werden?

Wieso muss ich gerade an mein uraltes Projekt „Digitaler Zerfall“ denken?

Jetzt auch auf WordPress.com

Sonntag, 24. Februar 2008

Nun, die nicht mehr ganz so frische Masche der Spammer, kostenlose Dienste zu missbrauchen, um darüber einen Angriff auf Computer zu fahren, sie ist jetzt endlich auch bei WordPress.com angekommen. Heute erfreute mich der folgende „Kommentar“, der gewiss millionenfach ins Netz gestreut wurde:

So sieht ein Kommentar eines Spammers aus…

Einmal davon abgesehen, dass die Sprache nicht zu einem deutschen Blog passt, sieht dieser „Kommentar“ recht unverdächtig aus. Zu allem Überfluss erfolgte er auch auf ein Posting, das sehr wohl auch im englischen Sprachraum Interesse gefunden hat, ich stelle an dieser Stelle nämlich ein WordPress-Plugin zum Download (und habe dazu auch eine kurze englische Anleitung geschrieben). Wäre der „Inhalt“ des Kommentares in diesem Zusammenhang nicht völlig surreal gewesen, so hätte ich gewiss keinen Verdacht geschöpft und den Kommentar einfach stehen lassen.

So sieht das Blog aus, von dem dieser Kommentar ausgeht…Aber der Inhalt wollte eben nicht passen. Da fiel mir als nächstes die angegebene Homepage des „Kommentators“ auf, ein kostenloses Blog bei WordPress.com. Dort hat man zwar ein vollwertiges WordPress zum Bloggen zur Verfügung, aber eben nicht die Möglichkeit, eigene Plugins zu installieren. Was verständlich ist! Wer würde anonymen Mitmenschen schon das Privileg einräumen, auf einem Webserver beliebige Skripten auszuführen…

Von daher schien dieser Link völlig unpassend. Und da ich gerade an einem besonders gut gesicherten Rechner sitze (nur damit sollte man einen solchen Klick riskieren – und wer nicht weiß, wie man einen Rechner besonders sichert, sollte gar nicht erst über einen Klick in eine Spam nachdenken), habe ich beschlossen, mir das einmal anzuschauen und die Spammer bei WordPress.com zu verpetzen. Was ich dort sah, war ein Blog, das mit Grafiken den Anschein eingebetteter Videos erweckte.

So sieht es denn aus, wenn man sich das Video anschauen will. Man beachte die Aufforderung zur Installation von Windows-Komponenten auf einem Linux-System…Das ist natürlich inzwischen eine mir wohlbekannte Masche. Ich will auch gern noch zeigen, was man zu sehen bekommt, wenn man sich von den knackigen Bildern zu einem Klick verführen lässt – aber wie gesagt, mit einem nicht besonders gesicherten System sollte man sich das nicht anschauen, und die normale Installation eines Virenscanners und einer Firewall auf Windows ist keineswegs hinreichend, um ein System gegen solche Angriffe abzusichern.

Es wird eine Seite geladen, die im Titelbereich mit nacktem Fleisch und Nippeln den bereits erweckten Appetit noch ein bisschen verstärkt und so tut, als könne man dort Videos anschauen. Aber statt eines Videos bekommt man eine Grafik zu sehen. Was da in der Mitte der Seite steht, ist nicht etwa ein Dialog des Browsers oder gar des Betriebssystems, es sind nur ein paar Grafiken, die diesen Anschein erwecken sollen. Der aufgegeilte Leser dieser Seite soll glauben, dass er nur noch etwas installieren muss, um jede Menge bewegte Titten und Fotzen sehen zu können. Wenn er das erstmal glaubt, freut er sich sogar darüber, dass der Download und die Installation auf der Stelle starten…

Aber was einem hier untergejubelt wird, macht nicht etwas Videos sichtbar. Es handelt sich um einen Trojaner, der den Rechner in einen gefügigen Sklaven der Spam-Mafia verwandelt.

Eigentlich wurde es Zeit, dass die Spammer endlich WordPress.com entdecken. Es handelt sich um normale Blogs, und die Verlinkung in einem Kommentar in einem anderen Blog ist nicht besonders auffällig, sondern gehört zum Alltag jedes Bloggers. Darüber hinaus ermöglicht WordPress.com völlige Anonymität, es ist nur die Angabe einer Mailadresse (die auch eine Einwegadresse sein kann, wie man sie sonst gern zum Spamschutz bei einer Anmeldung verwendet) erforderlich, so dass die Spammer nicht befürchten müssen, dass sie ernsthafte Probleme bekommen. Wahrscheinlich wird es nicht das letzte Blog dort sein, das von Spammern missbraucht wird – und wahrscheinlich wird man bei WordPress.com große Probleme haben, diese Pest in den Griff zu bekommen.

(Ich habe das Blog übrigens sofort „verpetzt“, bevor noch mehr Schaden angerichtet wird, und ich empfehle jedem das gleiche zu tun. Das geht am bequemsten, wenn man selbst einen Account bei WordPress.com hat. Dann erhält man einen Link, mit dem man Blogs als Spam melden kann.)

Dies ist wieder einmal ein Beispiel, wie Möglichkeiten des menschlichen Austausches von kriminellen und asozialen Spammern missbraucht und letztlich unbrauchbar gemacht werden.

Wer selbst bloggt und in seinem Blog einen Kommentar vorfindet, sollte immer auch einen Blick auf die darin verlinkte Website werfen. Nur so man sicher stellen, dass das eigene Blog nicht zu einer Schleuder für Schadsoftware wird, die massenhaft Computer in die Hände der Spam-Mafia treibt – denn was die mit den Rechnern machen, das ist nichts Gutes für die davon betroffenen Menschen.

Die Aktienempfehlung des Monats

Freitag, 22. Februar 2008

Unglaublich, aber die Spammer holen sich bei ihren Versuchen der Börsenmanipulation jetzt sogar schon Leute, die ein bisschen Deutsch können:

Die Aktienempfehlung des Monats:

Liebe Leserinnen und Leser!

Die Mallorca Building AG bietet Ihnen eine enorme Chance im Baugewerbe. Und zwar genau dort, wo Quadratmeter-Verkaufspreise von bis zu 12.000 Euro realisiert werden: Auf Europas beliebtester Ferieninsel Mallorca. Das Preisniveau hat sich in den letzten 10 Jahren fast vervierfacht und die Preise steigen weiter.

Was ich allerdings zur schweizerischen „Mallorca Building AG“ zu sagen hatte, das mag ich hier nicht wiederholen. Es ist dennoch noch einmal einen Blick wert. Denn ganz offenbar ist der erste Fischzug dieser Deppenfischer nicht ganz so glanzvoll verlaufen, und jetzt hat man sich sogar jemanden eingekauft, der eine Mail in formell korrektem Deutsch verfassen kann.

Mallorca Building AG mit schon jetzt mehreren Millionen Euro Umsatz und starkem Wachstum ist in Frankfurt an der Boerse gelistet. (WKN A0M1BU). Es ist in naher Zukunft mit enormem Wachstum zu rechnen. Die Baubranche auf Mallorca ist hoch interessant. Analysten vermuten ca. 50.000 bis 80.000 deutsche Immobilienbesitzer auf Mallorca. Stars aus ganz Europa richten sich ihr Domizil auf Mallorca ein. (Claudia Schiffer, Willy Weber, Manager M. Schumacher uvm.)

Ja, der neue Textautor hat sogar das Prinzip Prekariat richtig verstanden. Denn im Text kommt alles vor, was Mitmensch Dummbratze attraktiv finden könnte, angefangen mit „Uns Malle“. Gleich verbunden mit diesem Ort der Sangria-induzierten Enthirnung die Namen einiger Menschen, die niemand ernsthaft vermissen würde, gäbe es sie nicht. In diesen Blah noch ein paar unverbindliche Wörter wie „Analysten“ und „enormes Wachstum“ eingestreut, und schon kommt so ein richtiges Opfer gar nicht mehr auf die Idee, sich einmal in Ruhe anzuschauen, was das eigentliche Geschäftsfeld der schweizerischen AG ist. Dieses besteht nämlich darin, Anteile an anderen Unternehmungen zu erwerben und damit zu spekulieren; überflüssig zu erwähnen, dass die Papiere einer solchen AG ihrerseits hoch spekulativ und gerade deshalb leicht durch forciertes Interesse (etwa durch Spam) zu beeinflussen sind.

Wer auf die Idee kommt, hier sei trotz der millionenfachen Müllmail ein ordentlicher Euro zu schnappen, qualifiziert sich damit leider nur das Depp. Denn das Geld wird sich die Spam-Mafia holen, nachdem sich genügend leicht manipulierbare Menschen mit dem windigen Papier eingedeckt haben und durch ihre Käufe für ein Ansteigen der Kurse gesorgt haben. Wer sich hingegen als vernunftbegabter Mensch erweisen will, löscht diese Spam und tut gar nichts, damit die lästigen Verbrecher wenigstens auf ihren Transaktionskosten sitzen bleiben.

Jetzt dabei sein bei hohen zu erwartenden Kurszielen:

Mallorca Building AG
WKN: A0M1BU
ISIN: CH0032901453

7-Tages-Ziel: 1,05 Euro
4-Wochen-Ziel: 2,30 Euro

Kaufempfehlung: +++ dringend kaufen +++ als Erster dabei sein +++

Von irgendwelchen abstrusen Kurszielen dieses Wertes haben die Spammer übrigens schon vor einem Monat fabuliert. Da war von einem 4-Wochen-Kursziel von €1,80 die Rede. Das kann man gern einmal mit dem Kurs vier Wochen später vergleichen, der liegt zurzeit bei acht Eurocent. Und die bisherige Kursentwicklung… na ja. :mrgreen:

Wer bei der ersten Spamwelle „als erster dabei war“, der hat jedenfalls ordentlich geblutet. Aber wer wirklich glaubt, dass man einen guten Börsentipp mit einer Spam bekommt, dem ist einfach nicht mehr zu helfen.

Der aktuelle Vorschussbetrug

Donnerstag, 21. Februar 2008

Na, wenn man sich bei Yahoo tummelt, kommt man auch an hübsche Post. Dieser Versuch eines Vorschussbetruges ist eher für Bürger der USA bestimmt, aber leider war das Harvester-Skript nicht so richtig dazu imstande, den Wohnort aus einem Yahoo-Profil zu parsen. Warum sollte sich ein Spammer auch Mühe machen?

Dear,

Im Betreff hast du es noch hingekriegt, meinen Namen zu schreiben. Sogar meinen richtigen, wie du ihn bei Yahoo gefunden hast. Aber dein Skript ist offenbar zu doof, den Spamtext zu verändern. Oder du bist zu doof, dein Skript zu verstehen. Oder… vielleicht doch beides? Na ja, Hauptsache du kannst spammen.

I‘m very, very happy to inform you about my success in getting the US$15million transferred under the cooperation of a new partner from paraguay. Unknown to every other person involved I secretly arranged and got the funds transfrred to a safe place where I would be in perfect control ofthe funds.

Klar, eine ganz geheime Geheimsache ist das. Deshalb musst du es auch gleich rausmailen, natürlich in einer völlig unverschlüsselten und nicht einmal digital signierten Mail. Das ist so was von geheim, dass es sogar geheim bleibt, wenn man es auf eine Postkarte schreibt oder überall plakatiert – du hast doch ein paar Millionen von diesen Mails rausgehauen, oder?

Presently i‘m in Paraguay for some investment projects withmy own share of the total sum. meanwhile,i did not forget aboutyour pastefforts and attempts to assist me in transferring those funds despitethat it failed us some how.I know how much you have spent, everythingyou spent in this transaction will be compensated back with interest.I want you to know that I never forget my true friends, to show myappreciation for those times.

[Fehlende Worttrennungen aus dem Original]

Wir hatten bestimmt niemals etwas miteinander zu tun, ich pflege nicht mit Spammern zu verkehren. Also untersteh dich, mich einen Freund zu nennen, Freundchen!

I have given instructions to my secretaryin benin rep cotonuo
His name is Pascal Nelson
Tel: 0022993 58 64 14
Email address is: nel_passcal1970@yahoo.fr

Aber immerhin, das ist mal eine kreative Erklärung, warum man die Mail nicht einfach mit der Antworten-Funktion beantworten sollte. Warum haben eigentlich alle diese Spammer kostenlose Mailadressen und keine eigene Domain, obwohl sie gewaltige Beträge durch die Gegend schaufeln? Wohl vor allem, damit auch jeder bemerkt, was von diesen „Geschäften“ zu halten ist.

To give you $450.000.00( Four hundred and fifty thousand United StatesDollars). I am given this amount to you as compensation for all the pastefforts,time and attempts you put in to assist me in this matter.I appreciated your efforts at that time very much.In may 22 will be launching my new casino in Las Vagas, in theunited states of America I will be inviting you to join me .So feel free and get in touched with my secretary, i have instructedhim to send the amount to you once you contact him.

Ja, ist klar! Willst ein Casino aufmachen, kannst dir aber nur eine freie Mailadresse bei Yahoo leisten…

You are required to use this code when you contact him:
Code question:The red blue
Code answer:Never was red

Und so viel Konspiration, wenn man nicht einmal seine Mail verschlüsselt, sondern im Klartext durch das Internet pustet. Aber da du dich an US-Amerikaner wendest, kannst du ruhig solche Patzer in deine Vorgehensweise reinbauen; im Mutterland von AOL weiß man gewiss kaum, wie man vertraulichen Mailverkehr macht.

Please do let me know immediately you receive it so that we can share a glass of champain over the phone.

Nee, ich trinke lieber ein Glas Wasser für mich allein, bevor ich mich mit Leuten wie dir einlasse. Die Anweisungen deines Sekretärs kann ich mir lebhaft vorstellen. Der wird noch einmal klar versichern, dass ein riesen Batzen Geld herumliegt. Aber leider sind da so ein paar Formalien im Vorfeld, und dafür muss ich in Vorleistung treten. Das wird natürlich so rübergebracht, dass man dabei ganz vergisst, dass ihr so richtig mit Geld vollgesogen seid – und wenn ihr ein dummes Opfer gefunden habt, denn leiert ihr ihm tausende von Dollars aus der Nase. Natürlich für nichts…

At the moment, I‘m very busy here because of the investment projects which myself and the new partner are having at hand, finally, remember that had forwarded instruction to the secretary on your behalf to receive that money, so feel free to get in touch with Mr. Nelson Pascal he willsend the amount to you without any delay.

Ja ja, immer noch alles klar. So beschäftigt mit den Geschäften… aber nicht einmal eine „richtige“ Mailadresse.

Regards,
DR.Andy

Stirb qualvoll!

Nachtwächter
(Nach Diktat verreist)

THIS!

Mittwoch, 20. Februar 2008

Heya,

Hey!

Real men! Milllions of people accross the world have already tested THIS and ARE making their ggirlfriends feel brand new sexual sensationns! YOU are the best in bed, aren’t you?

Das ist also nur für richtige Männer? Was sind denn falsche Männer? Sind das etwa solche, die nicht auf eine Spam voller absichtlicher Tippfehler reinfallen? Und die sich nicht einen Moment lang fragen, welches Produkt sich hinter dem brüllenden „THIS“ verstecken könnte? Die einfach nur glauben, dass sie die besten im Bett sind, aber doch noch besser werden wollen? Also so richtige merkbefreite Halbaffen? Ich sehe, das ist nicht für mich.

Girls!
Develoop your sexual reelationship and get even MORE pleeasure! Make your boyffriend a gift!

Gut, dass ich keine Freundin habe, die mir so ein Geschenk reichen wird.

http://deefilippinikf.blogspot.com

Klar doch, in einem kostenlosen Blog bei Blogger werden auch gerade die Angebote gemacht, die man haben will. Das ist eine ausgesprochen seriöse Adresse… :mrgreen:

Und damit dieses Angebot so richtig seriös wird, kommt gleich noch ein bisschen Spamprosa dahinter:

Time. Meridians are imaginary great circles, and melodious voice of swans, the tinkle of nupuras, within the young
girl a feeling of opposition. Course of the austerest penances of course, in seized he that has never been vanquished (dccviidccxvi) brahman. He is both existent and nonexistent. To both goodand bad, becomes afflicted with great who is mild in behaviour,who accords protection he had much work to do and was deliveringa new lest it should fan their love prematurely into the three of them set out. I am glad of any excuse, when so moche as i have saied hetherto, should and while it hysterically pities the poor downtrodden better, myndynge to take commoditieby their traiterous said to be wise, indeed, the very root of wisdom,

Das ist nicht nur länger als die eigentliche „Nachricht“, es ist auch viel erfreulicher. Aber leider gehöre ich dieser Religion nicht an. Völlig verfehlt.

Und plötzlich ist ein Popup da…

Mittwoch, 20. Februar 2008

VORAB – Nur, um das völlig klar zu stellen, weil einige Menschen doch Probleme mit dem Lesen haben: Es geht hier nicht um Spam, sondern um eine legale Form der Werbung als Geschäftsmodell, dennoch dürften viele vom Auftreten dieser Werbung überrascht werden. Weil sie in höchst lästiger Weise auf der eigenen Website auftritt.

Reklame auf der eigenen Website durch einen Motigo-Counter: Herzlichen Glückwunsch, sie haben gewonnen…Ich wäre vielleicht niemals auf das Abgebot einer kostenlosen Statistik für Websites durch motigo webstats aufmerksam geworden, wenn ich nicht regelmäßig ein Blog lesen würde, das von der hier beschriebenen Form der Werbung betroffen war. Wie aus heiterem Himmel ging plötzlich ein Popup-Fenster mit so einer unsäglichen Reklame der Machart „Herzlichen Glückwunsch, sie haben gewonnen“ auf (Screenshot siehe auf der rechten Seite, zum Vergrößern anklicken), wenn man an irgendeine Stelle in das Blog klickte. Und. Damit man diese Reklame auch wirklich sicher zu Augen kriegte, wurde das Popup auch noch einmal beim Schließen des Browserfensters eingeblendet. Eine Werbung, die sich vor die gesamte Funktionalität eines Blogs stellt, die sich dazwischendrängelt, gleich ob man einen Link anklicken oder einen Kommentar verfassen möchte, eine solche Form der Werbung ist doch ziemlich aufdringlich und nervend. Ja, ich würde sogar sagen, dass eine solche Form der Werbung dazu führen kann, dass man einige Leser seines Blogs nachhaltig verscheucht.

Deshalb wunderte ich mich schon ein bisschen. Die Verwunderung wurde aber noch größer, als ich im Blog mitbekam, dass die Betreiberin dieses Blogs gar nichts davon wusste, dass sie irgendwo eine Popup-Werbung geschaltet hat. Sie war selbst ehrlich überrascht. (Und sie hat das Problem inzwischen behoben.)

Das Rätsel um den Ursprung dieser Blogvergällung klärte sich schnell auf. Es handelt sich um einen kostenlosen Zähler von motigo. Dieses Angebot ist ganz einfach zu verwenden. Wer einen solchen Zähler haben möchte, fügt über die Zwischenablage eine kurze JavaScript-Anweisung in die eigene Seite ein, die ein Skript von einem Server von motigo einfügt, dass denn in der eigenen Website läuft. Und genau dieses Skript sorgt dann irgendwann dafür, dass die äußerst lästigen Popups auftauchen – manchmal durchaus zur Überraschung dessen, der die Website betreibt.

Das ist insofern eine legale Form der Werbung, als dass in den Nutzungsbedingungen (diese sind Bestandteil des mit dem Anbieter geschlossenen Vertrages) darauf hingewiesen wird. Allerdings ist den emsigen Übersetzern der motigo-Website ausgerechnet an dieser Stelle nicht in den Sinn gekommen, dass ein solcher Text auch auf Deutsch zur Verfügung stehen sollte:

Some of the Products and Services are supported by advertising, enabling WMS to provide them to you at no cost. When you use these free services, you agree to allow WMS to display advertising, including third party advertising, through the Products and Services.

In Deutsch klänge dieser Part aus dem Punkt 1 der Bedingungen ungefähr so:

Einige der Produkte und Dienste werden durch Werbung getragen. Dies ermöglicht es WMS [Diese Abkürzung steht für die Firma, die motigo betreibt, meine Anmerkung], Ihnen diese Produkte kostenlos zur Verfügung zu stellen. Wenn Sie diese kostenlosen Dienste verwenden, willigen Sie darin ein, dass WMS über diese Produkte und Dienste Werbung anzeigt, was sich auch auf Werbung dritter Parteien erstreckt.

Im weiteren Verlauf des Textes räumt sich WMS das Recht ein, jederzeit die Form, in der die Werbung eingeblendet wird, zu ändern, und zwar ohne dass der Benutzer darauf eigens hingewiesen wird. Natürlich sind die hier gegebenen Übelsetzungen und Erläuterungen von mir zur Dokumentation erstellt und veröffentlicht worden, sie sind nicht von WMS autorisiert und ersetzen nicht die englischsprachige Vereinbarung im juristischen Sinne. Sie sind eventuell nicht fehlerfrei und schon gar nicht juristisch „dicht“. (Das war die übliche Beschwörungsformel für die Göttin Justizia, deren Waagschalen sich unter der Last des Geldes besonders leicht senken.)

Wie eingangs schon gesagt, es handelt sich um eine völlig legale Form der Werbung, nicht um Spam. Niemand, der davon betroffen ist, sollte sich über das Ergebnis beklagen – die Vereinbarungen sind Bestandteil des Vertrages mit WMS. Wer sich nicht davon gestört fühlt, dass andere auf seiner Seite eine beliebige Form der Werbung – und sei sie auch störend und aufdringlich – machen können, sollte sich von der Erwähnung des Angebotes in diesem Blog nicht abhalten lassen.

Allerdings zeigt sich in der besonderen Darreichungsform dieser Werbung auch die gefühlte Nähe legaler Werbeformen zur Spam. Das beginnt bereits damit, dass eine Überrumpelung versucht wird, indem die Bedingungen für die Nutzung in englischer Sprache präsentiert werden, während ansonsten die gesamte Site und ihre Benutzerschnittstelle (so weit ich das als Nicht-Nutzer absehen kann) in deutsch gehalten ist. Dass viele der Interessierten an einem solchen Angebot die Tragweite dieses Textes gar nicht verstehen können, macht in diesem Zusammenhang durchaus den Eindruck, von Seiten WMS erwünscht und gewollt zu sein. Dementsprechend groß ist dann auch manchmal die Überraschung, wenn man plötzlich eine Website betreibt, die durch eine besonders garstige Werbeform ihre Leser und Nutzer vertreibt.

Ob die von WMS erbrachte Dienstleistung eine solche Einschränkung der Nutzbarkeit der eigenen Website rechtfertigt, kann ich nicht beurteilen, da ich kein Nutzer dieses Dienstes bin. Ich glaube aber, dass schon nach kurzer Zeit Sitebetrieb mit diesen leidigen Popups wesentlich weniger Besucher zu zählen sind. WMS würde ich nahe legen, eine weniger aufdringliche Form der Werbeeinblendung zu verwenden, um nicht viele der jetzigen Nutzer zu verlieren.

Generell kann ich nur eine Empfehlung aussprechen: Wer eine Website betreibt und Skripte anderer Anbieter dort einfügt, sollte sehr genau verstehen, welche Rechte sich diese Anbieter in den jeweiligen Nutzungsbedingungen einräumen und gründlich abwägen, ob das im Einzelfall tragbar ist. Mit der Verwendung solcher Dienste gibt man immer auch anderen Menschen und Firmen das Privileg, beliebigen Code auf der eigenen Website auszuführen. Das tatsächliche Nutzung dieses Privilegs kann überraschend und äußerst unerwünscht sein – ich persönlich würde tendenziell den vollständigen Verzicht auf solche Dienste empfehlen. So etwas wie eine Statistikfunktion lässt sich auch ohne derartige Verträge realisieren, bei einem müßigen Stündchen mit Google wird sich gewiss eine gute Lösung finden lassen.

Ach ja, und das noch: Wer solche Popups auf seiner Site hat und sie wieder loswerden möchte, kann einfach den eingefügten Code entfernen. Weitere Maßnahmen sind nicht erforderlich. Und. Die Site wurde nicht gehackt. Es wurde nur ein Vertrag eingegangen, bei dem man eventuell eine Überraschung erlebt… 😉

Einfältig…

Dienstag, 19. Februar 2008

Du Kommentarspammer, deine nulligen Hinweise werden auch dadurch nicht besser, dass du sie durch einen repetitiven Stil auf das Niveau geisteskranken Gestammels bringst:

Hi all!
free porn free porn video free porn movie free movie porn free porn trailer free picture porn free porn clip clip free porn free porn site free pornography adult free movie [… Rest von mir gekürzt, in den folgenden knapp 4000 Zeichen kommt nichts Neues mehr]

Und übrigens: Durch den Spamfilter kommt der Müll so natürlich auch nicht.