Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kommerzsau des Tages

Dienstag, 22. April 2008

Man bekommt ja keineswegs nur Spam von irgendwelchen Pillenvertickern, auch windige Unternehmer aller Art machen sich dieses besonders asoziale Mittel des Marketings zu Nutzen. Allerdings zeigt schon der Betreff einer solchen Mail, dass es sich nicht um eine persönliche Ansprache handelt, ist doch sogar die Sprache des Blogs verfehlt:

We are interested in purchasing advertising on tamagothi.de

Wenn ihr so heiß darauf seid, Reklame auf einer wenig gelesenen, deutschen Website zu schalten, wieso könnt ihr mir nicht einmal euren Schrotttext in Deutsch schreiben?

Im Gegensatz zu üblichen Gepflogenheiten beginnt solche Spam nicht mit einer Anrede, sondern kommt gleich zur Sache. Woher sollte ein Spammer auch wissen, wie er mich anzureden hat, er kennt doch meinen Namen gar nicht.

Are you currently accepting advertising on your website tamagothi.de?

Aber immerhin, als Mailadresse hat der asoziale Spammer den webmaster genommen, das dürfte in den meisten Fällen ankommen. Nur bei mir geht das eben sofort in den virtuellen Mülleimer, in den ich nur alle paar Tage einmal einen eher oberflächlichen Blick werfe. Denn diese Mailadresse benutze ich nicht.

Und was ich über Werbung in meinen Blogs denke, habe ich genau dort sehr deutlich zum Ausdruck gebracht. Aber um das aufzufassen, hätte der Spammer eben ein bisschen Deutsch verstehen müssen. Warum der wohl Reklame auf deutschen Websites will, dieser Arsch? Alles, was der will, ist mutmaßlich die Verbesserung seines Google-Rankings durch ein paar tausend gekaufte Links, und bezahlen wird der für seinen Kauf gewiss gar nichts. Wer glaubt, dass man mit einem Spammer ins Geschäft kommen kann, ist einfach nur dumm.

Thank you,

Wofür?

Gary
Marketing Manager
ZTMC, Inc.
gary@ztmc.net

Aber unsere Kommerzsau des Tages muss nach dieser unverschämten und dreisten Anfrage noch ein paar Worte nachlegen, um zu erklären, wie sie auf die dumme Idee gekommen ist, mich überhaupt anzumailen:

I personally visited tamagothi.de. If you have received this information in error, or are not interested in accepting advertising on your site, simply respond to this email with „do not contact“.

Dass du mein Blog persönlich besucht hast, nehme ich dir nicht ab. Sonst hättest du gewiss davon abgesehen, mich in einer Sprache anzumailen, die ich dort praktisch niemals verwende. Was dort geschrieben steht, hast du auch nicht verstanden. Du bist – wie jeder Spammer – ein Lügner, ein Betrüger, ein Verbrecher. Und ich habe diese „Information“ keineswegs fehlerhaft erhalten, sondern du bist an den Falschen geraten. Ich werde mich hüten, dir direkt zu sagen, was ich dir zu sagen habe. Stattdessen ein paar persönliche Worte von mir an dieser Stelle:

Gary, du Bastard,

auch deine Angaben und dein hingestrokelter Abschluss nehmen deiner Drecksmail nicht ihren asozialen Spamcharakter, eben so wenig wie die sonst im Spamgeschäft sehr seltene Verwendung einer richtigen Absenderadresse. Und weiter: Wer über deine, soeben genannte Firma sein Marketing erledigen lässt, kooperiert mit Spammern. Davon kann ich nur abraten. Wer wirklich meint, dass er für seine Reklame die gleichen Mittel benutzen muss wie betrügerische Pillenverticker und Abzockcasinos, der hat sich in meinen Augen für jedes Geschäft disqualifiziert.

Auf gar keinen Fall werde ich dir eine Antwort schreiben. So weit kommt es noch, dass ich Spammern helfe, ihre Adresslisten auszumisten! Stattdessen antworte ich dir hier. Vielleicht besuchst du diese Seite ja auch mal „persönlich“, da kannst du dann gleich lesen, was ich von Spam halte. Und von den Menschen, die jeden Kommunikationskanal mit ihrer einseitigen und dummen Scheiße zu verstopfen suchen, bis irgendwann einmal ein Internet entsteht, das nur noch aus Werbung besteht. Ach, du kannst ja gar kein Deutsch, sondern arbeitest nur Domainlisten ab, indem du dein Skript diese Schrottmail immer an die Adresse webmaster schicken lässt! Na gut, sogar da komme ich dir noch entgegen.

Falls den ganzen Text hier nicht lesen magst oder kannst, hier ist meine kurze Zusammenfassung, extra für dich in Englisch ausgedrückt:

Every spammer is an antisocial, mindless jerk. And, Gary, you too. And if I ever be able to get you, than you will experience a very unfriendly kind of social feed back.

Die hard!

Der Nachtwächter
Nach Diktat verreist

Spam zum Abtippen

Sonntag, 20. April 2008

Du saudummer Spammer, glaubst du wirklich…

Can not buy medicines rx medications in a local drug store?

If you buy medication to enhance erections now, we really should check out..

To navigate through our online shop only type decoded URL in the browser..

abledoctor \dot\ com

…dass der Zweck einer HTML-formatierten Mail darin besteht, jemanden eine Internet-Adresse abtippen zu lassen? Meinst du echt, dass dazu irgendjemand Lust hat? Und dass es hilft, solche kindischen Verschlüsselungen zu machen, damit die Mail durch den Spamfilter kommt, aber das Wort „erections“ auszuschreiben?

Es scheint nicht nur jeden Tag ein neues, dummes Spamopfer aufzustehen, das auf das große Betrugsgeschäft mit angeblichen Medikamenten reinfällt und sein Geld an Verbrecher überweist. Es scheint auch jeden Tag ein neuer, strunzdummer Spammer aufzustehen.

Bitte Scheck abholen

Samstag, 19. April 2008

Na, hat hier vielleicht noch jemand zu viel Geld? Die Abhilfe gegen so einen lästigen Überfluss ist eben als frische Spam angekommen:

Neu Eröffnung unsere Online Casinos.

Was für eine Neuigkeit!

Das erste Online Online Casino was mit dem Gütesiegel sehr gut ausgezeichnet wurde.

Das wird ja immer neuer. Jetzt kriegen die mit Spam angepriesenen Betrugs-Casinos schon Gütesiegel. Und so richtige Schulzensuren. Wer mag diese Gütesiegel wohl verteilen? Ob es Stiftung Casinotest ist? :mrgreen:

Alle unseren Neuen Spieler erhalten 100 Euro als Willkommens Geschenk.

Klar, ganz viel Geschenk. Echte virtuelle Jetons. Für die man echtes Geld hingeben muss. So wie überall. Was ist denn nun das Neue?

Sie können somit unser Casino kostenlos und unverbindlich kennenlernen. Ohne jedes Riskio.

Das es angeblich „ohne Risiko“ sein soll, wenn man die Website von kriminellen Spammern besucht, ist jedenfalls nicht die große Neuigkeit. Und was ist bei euch nun das Neue?

Selbstverständlich dürfen Sie alle Gewinne behalten.

Ah, das wird wohl die Neuigkeit gewesen sein… 😆

einfach mal ausprobieren.

Und deshalb sollte man sich auch keinen Zwang antun, sondern einfach flugs auf den Link klicken, der auf die Website von Spam-Verbrechern führt.

http://www.jackpot-kasino.net

Schade nur, dass diese Website so schnell umgezogen ist, dass ich nur drei Stunden nach Erhalt der Mail nichts mehr vorfinden konnte. Und dabei hätte ich so gern einmal nachgeschaut, ob es sich um einen alten Bekannten handelt. Aber nichts, einfach nur eine „Under Construction“-Seite. Da haben wohl schon genug Deppen ihr Geld eingezahlt. Aber morgen gibt es den gleichen (oder einen sehr ähnlichen) Text bestimmt mit einer anderen URL, es soll ja keiner zu kurz kommen. Beim Betrogenwerden.

Telefon-Spam

Freitag, 18. April 2008

Keine Spam im eigentlichen Sinne des Wortes ist es, was einige fragwürdige Geschäftsleute veranstaltet haben, um an das Geld ihrer Opfer zu kommen – unverlangte Anrufe, Anpreisung eines Gewinnspieles, Aufforderung, eine Taste zu drücken und autsch, mit diesem Tastendruck entstehen Kosten. Aber immerhin, so dreist kommt man noch nicht vor deutschen Gerichten durch, wie sich heute bei heise online nachlesen lässt:

Das Verwaltungsgericht Köln hat heute bestätigt, dass die Weiterleitung per Tastendruck auf eine kostenpflichtige Mehrwertdienste-Rufnummer unzulässig ist. Das Geschäftsmodell „Abzocke per Anruf“ funktionierte folgendermaßen: Ahnungslose Kunden wurden angerufen und mit einem angeblichen Gewinn geködert. Um den abzurufen, sollten sie eine Taste auf ihrem Telefon drücken. Taten sie dies, führte das tatsächlich zu einem Gewinn, nämlich für den Anrufer, der den Angerufenen zu einer 0900-Rufnummer weiterleitete und dies über die Telefonrechnung abrechnete. […] Die Weiterleitung per Tastendruck verstößt gegen das Telekommunikationsgesetz und das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb, befand das Gericht.

Unabhängig von dieser begrüßenswerten Einschätzung durch das Gericht kann ich nicht genug davor warnen, auf irgendeine unverlangte Telefonwerbung für irgendein Produkt oder Spiel einzugehen – und ich würde ferner jedem davon abraten, auf den Anruf eines anonym bleibenden Menschen hin an einer so genannten Umfrage teilzunehmen. Alles, was an geschäftlicher Nutzung des Telefons durch unverlangte Anrufe läuft, ist unseriös, oft sogar direkt kriminell. Alles. Ohne eine einzige Ausnahme.

(Und wenn ich jemanden anrufe, kann ich mich auch mit jedem Namen und jeder Firmierung nennen. Wer in einem anonymen Medium alles glaubt, ist selbst schuld.)

Ihr Leben

Freitag, 18. April 2008

Was für ein toller Betreff, den diese Spam eines gewissen „conant linh“ da gewählt hat: Mein Leben! Ein Leben, dass in Spam ertrinkt, jeden Tag ein bisschen mehr. Natürlich ist diese Mail da auch keine so große Ausnahme:

Euro VIP lädt Sie mit einem 400-€-Willkommensbonus an seine Tische ein!

Das ist nun wirklich keine besondere Neuigkeit, einmal abgesehen von euren gegenwärtigen Problemen in der Codierung von Sonderzeichen. Wenn ihr es so machen wollt, denn müsst ihr schon HTML-Mails nehmen. Kann doch eigentlich nicht so schwer sein!

400 € FREI! – Neue Spieler erhalten bei Euro VIP einen Spielbonus auf ihre ersten vier Einzahlungen in Höhe von jeweils 100 €. Das sind insgesamt 400 € und Sie erhalten damit umsonst mehr Gewinnchancen!

Klar doch, ganz umsonst ganz viele Gewinnchancen. Hauptsache, man glaubt das und vertraut den Verbrechern erstmal sein Geld an. Die geben gern virtuelle Jetons, aber das Geld verschwindet im Nichts. Genauso wie das CKasino.

Kommen Sie noch heute in das beste und zuverlässigste Online-Kasino, wo Sie zwischen mehr als 100 Cash-Games wählen und von fortlaufenden Jackpots im Wert von mehreren Millionen Euro profitieren können.

Erleben Sie den Unterschied, nur bei Euro VIP.

Der einzige Unterschied, der sich heute erleben lässt…

http://jkiiia.cn/

…ist die neue URL. Diese habe ich allerdings schon auf meiner Liste von URLs, die bereits von Spammern angegeben wurden, und das ist wirklich einmal eine Neuigkeit. (Schade, dass ich damals nicht darüber gebloggt habe, sonst hätte ich das gern in diesem Blog dokumentiert.) Denn unter dieser URL bekam man vor sieben Monaten noch Viiaaaagraaa und Ciiiaaaalis aus der „Canadian Pharmacy“. Schön, dass die Spam-Mafia so völlig klar macht, dass wenige, hoch organisierte Verbrecher alle gangbaren Wege gleichzeitig beschreiten, um möglichst viele Leute um ihr Geld zu betrügen.

Ich bin gespannt, wie viele Domains des Viagra-Betrugs jetzt als Casino-Betrug wiederverwertet werden.

Terroristen benutzen Linux

Donnerstag, 17. April 2008

Eine originale Microsoft-Werbung gegen Linux, das Terror-Betriebssystem...

Dies ist nicht etwa eine besonders kranke Satire, sondern eine Original-Werbung von Microsoft aus dem Jahr 2005. Es ist allerdings keineswegs ein auf Terroristen beschränkter Effekt, dass so viel mehr Webserver unter Linux als unter Windows laufen – die sehr häufige Entscheidung für Linux auf einem Webserver wird nach Gesichtspunkten der Stabilität und Zuverlässigkeit getroffen. Schön anzuschauen, wie hier Werber ein paar Zahlen vorsätzlich so ausgesucht und präsentiert haben, dass ein völlig falscher Eindruck bei den meisten Betrachtern entsteht – um dann daraus den völlig windigen Schluss zu ziehen, dass die Unterstützung freier Software einer Unterstützung des Terrorismus gleichkommt. Selten nur sieht man die wahre Bedeutung des Wortes „Verbraucherinformation“ in solcher Deutlichkeit wie in diesem kleinen Beispiel…

…aber das heißt natürlich nicht, dass irgendeine andere Werbung eine zuverlässigere Form der Information wäre.

Quatre cents dix-neuf!

Donnerstag, 17. April 2008

Na, manchmal findet die Spam aber nicht zu richtigen Zielpublikum. So spricht zum Beispiel diese „Idriss Fofana“ eine für mich völlig ungeeignete Sprache, die ich nur rudimentär verstehen kann.

Bonjour Tres Cher,

Aber einen besonders gehässig gewünschten Scheißtag zurück, du Spamschlampe!

Toutes mes salutations les plus honorables c’est avec toute ma sympathie que je vous fait cette noble proposition qui sera bénéfique pour nous deux.

Sehr interessant. Und so schön geschwollen gesagt. Aber ehrlich gesagt will ich demnächst nichts „für uns beide“ tun, ich vermeide doch lieber den Umgang mit Kriminellen.

Je me nomme Mlle Estelle Fofana, […]

(Oh weia, dass man einen Namen hat, ist bei den Franzosen reflexiv ausgedrückt? Beim Entziffern dieser Spam werde ich bestimmt noch eine Menge Spaß haben. Ich weiß schon, warum ich damals, zu Schulzeiten, lieber Latein gelernt habe. Obwohl ich ja eigentlich noch lieber den Russisch-Kurs belegt hätte, aber dafür fanden sich wirklich zu wenige Masochisten.)

Ein hübscher Name, den du dir da ausgedacht hast.

Je suis la seule de la défunte famille Mr et Mme Idriss Fofana, Je voudrais vous sollicitez pour une aide dans le cadre de la transaction financière que j’hérite de mes défunts parents.

(Mann, dieses Latein ist ja kaum wiederzuerkennen.)

Wahrscheinlich sind deine Eltern vor Scham gestorben, weil ihre Tochter eine Spam-Betrügerin ist. Und jetzt schreibst du schon wieder Millionen von Menschen an, damit sie dir helfen, mit einem bisschen betrügerischem Geldgeschiebe an dein Erbe ranzukommen. Für wie blöd hältst du eigentlich die Leute, die deine Müllmail kriegen?

Je voudrais que vous m’aidiez à transférer l‘argent que m‘a laissé mes parents défunts sur un compte a l‘étranger, parce que l‘argent se trouve dans un compte bloqué ici en afrique précisement a (Abidjan) et ensuite m’aider pour l‘investir dans des sociétés de fabrications et dans l‘immobiliers. La somme est de US$ 6.300.000.00 (six millions trois cent mille de dollars américains).

[Ich habe im Zitat die Leerzeichen im Zusammenhang mit den Klammern an die deutschen Konventionen angepasst, da ich gerade keine Lust habe, das besser zu machen.]

Soso, ich soll dir also dabei helfen, das Geld von deinen Ollen zu holen. Ist ja auch gar nicht so wenig, diese über sechs Millionen Dollars, die du da kurzfristig einem völlig fremden Empfänger deiner Spam anvertrauen willst. Deine Eltern werden schon gewusst haben, warum sie das Geld lieber auf einem Auslandskonto hinterlegten, die kannten dich bestimmt gut!

Pour transférer cet argent, j’aurai besoin de votre aide, car je voudrais que vous recevez les fonds dans votre compte et ensuite vous allez m’aider à venir dans votre pays où je compterai y investir. Je vous donnerai 15% de la totalité de somme pour compenser toutes les dépenses que vous effectuerai dans le cadre de ce transfert et de votre soutient à ma personne.

Im Vergleich zu anderen Vorschussbetrügern bist du aber echt geizig. Nicht einmal ein Sechstel von der Knete willst du einem völlig fremden dafür in die Hand drücken, dass er auf dich reinfällt. Aber es ist schon einmal nett, dass du mir das Geld zusagst, um „meine ganzen Kosten zu decken“ – da werde ich schon einmal auf die ganzen Vorleistungen hingewiesen, die ich noch zu leisten habe, bis sich die ganzen schönen Millionen und das heitere französische Singen dieser Spammerin in Luft auflöst.

Si vous pensez possible m’aider, veillez me joindre le plus vite que possible.

Ich denke schon, dass man dir helfen könnte. Zum Beispiel mit einer Psychotherapie. Aber ich werde bestimmt keinen Kontakt zu dir aufnehmen, um dir das zu sagen. Und schon gar nicht schnell. Aber so schnell wie möglich schreibe ich diesen schnuckeligen Eintrag für mein Spamblog, auf dass dir hoffentlich das Geschäft versalzen wird.

Contacter moi svp pour plus d‘informationsa mon email prive que voici.
estellefofana2006@yahoo.ca

Klar, das mit der Antworten-Funktion im Mailclient geht mal wieder nicht, weil ihr Scheißspammer es immer noch nicht gebacken kriegt, da ein richtiges Reply-to einzutragen.

Aber das ist ja auch ganz gut so, denn so kommt vielleicht der eine oder andere Leser auf die Idee, sein Schulfranzösisch ein bisschen aufzufrischen und diesen Schwerverbrechern eine Mail zu schreiben, damit sie nicht ganz so viele Deppen abzocken können. DAS IST ABER KEIN KINDERSPIEL, es handelt sich hier um bandenmäßig organisierte Betrüger, die nicht lange fackeln, wenn ihnen etwas in die Quere kommt. Also eine Wegwerfadresse nehmen, seine eigene Geschichte völlig frei erfinden und niemals irgendwelche persönlichen Daten nennen. Wenn man so vorgeht, kann man viel Energie bei den Verbrechern binden und einen Beitrag dazu leisten, dass sich diese Art „Geschäft“ in Zukunft nicht mehr lohnt. Das ist eine der wenigen Situationen, wo man mal etwas gegen die Spam tun kann.

Ach so: Wer nicht gut französisch kann, umso besser – die sollen ruhig ein bisschen zu grübeln und zu dechiffrieren haben! Wer gar kein Französisch kann, versuche es einfach in Englisch. Oder in Dänisch. Deutsch ist auch nie verkehrt, allerdings sollte dann der Ausdruckskraft wuchtigstes Kaliber im Rückgriff auf der deutschen Grammatik unbegrenzte Möglichkeiten gesehen werden. Die werden trotzdem irgendwie antworten, weil sie jeden Deppen abzocken müssen. 😉

Tous mes remerciements.

Mlle Estelle Fofana

Fahr zur Hölle, Fräulein!

Der Nachtwächter

Ach ja, weil vielleicht manch einer ins Fragen gekommen ist: Ich kann wirklich kein Wort Französisch. Aber die Machart dieser Mails ist in jeder Sprache so gleich, dass man mit einem lateinischen Grundwortschatz sehr gut erraten kann, um was es hier „inhaltlich“ geht. Den Titel dieses Eintrages musste ich allerdings in einem Wörterbuch nachschlagen…

[Editiert] Spam für sxxxxxxs.de

Dienstag, 15. April 2008

Wichtiger Nachtrag: Es hat sich inzwischen durch direkten Mailkontakt herausgestellt, dass hier offenbar die Domain eines Geschäftstreibenden missbräuchlich von einem Spammer verwendet wurde. Meine im Nachtrag geäußerte Vermutung hat sich also bestätigt. Aus diesem Grund wurde der missbräuchlich verwendete Domainname in diesem Text und im Titel des Blogeintrages von mir unkenntlich gemacht, um einer solchen Sabotage keinen Vorschub zu leisten. Der Text bleibt hier zu Archivzwecken unverändert stehen.

Kommentarspammer des Tages ist jener angebliche „I.“ [Name von mir gekürzt], der sich mit dem folgenden „Kommentar“ zu einem Blogeintrag über eine völlig misslungene Werbegrafik äußern musste:

I. | ixxxxxxk @ sxxxxxxxxxx.de | sxxxxxs.de

ist ja mal abgefahren… nette idee!

[Die angegebene Mailadresse habe ich im Zitat unkenntlich gemacht, um dumme und barbarische Racheakte von anderen Spamopfern zu verhindern. Ich gehe angesichts des Spamcharakters dieses Ausflusses kurzsichtigen Marketings auch nicht davon aus, dass hier eine echte Mailadresse angegeben wurde.]

Keine „nette“ Idee ist es, mit so plumpen Schmeicheleien einen Eindruck zu erwecken, der dazu führt, dass viele Menschen eine solche Kommentarspam stehen lassen. Ganz im Gegenteil. Es ist eine Idee, die tief in einen Charakter schauen lässt, der mit dem Wort „nett“ völlig falsch charakterisiert wäre. Dieser strunzdumme Versuch ist besonders unlustig, weil solche „Kommentare“ so wenig Bezug zum „kommentierten“ Text haben, wenn sie so universell sind, dass sie in beinahe jedem Zusammenhang verwendet werden können.

Denn der Inhalt dieser „Kommentare“ ist für den spammenden Zweck unwichtig. Einzig wichtig ist es bei dieser Aktion, dass Google beim Crawlen genügend Links auf das beworbene Angebot findet, um ein schönes, hohes Ranking für so etwas „originelles“ wie einen weiteren, „freien“ SMS-Dienst im Internet zu erzielen.

Zur Qualität dieses Angebotes kann ich übrigens keine Angaben machen, da ich grundsätzlich keine Produkte und Dienstleistungen benutze, die mit asozialer Spamwerbung um Aufmerksamkeit und Google-Rank buhlen. Und. Ich empfehle jedem Menschen, genauso vorzugehen. Weil Spam einfach „gar nicht geht“ und nicht auch noch belohnt werden sollte. Wer als Geschäftstreibender in seiner Reklame nicht davor zurückscheut, dass er sich der „sozialen“ Mittel von illegalen Pillenvertickern, Abzock-Casinos und Malware-Installateuren bedient, darf sich nicht darüber wundern, wenn dabei das genaue Gegenteil der erwünschten Wirkung eintritt.

Was diese misslungene Werbung würdig macht, an dieser Stelle besonders erwähnt zu werden, ist die Tatsache, dass es sich um einen „Kommentar“ zu einer anderen völlig misslungenen Werbung handelt. Die in diesem Zusammenhang ebenfalls misslungene Spam will auf diese Weise für einen Internet-Dienst zur Kommunikation werben, indem sie eine andere Austauschmöglichkeit im Internet mit unerwünschter Reklame zumüllt. Dass hat in seiner maschinellen Stumpfheit durchaus schon den Liebreiz eines schweren Verkehrsunfalles.

So wird das nichts mit dem quicken Geschäft im Internet.

Wichtige Anmerkung: Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass ein Mitbewerber des besagten Unternehmers sich der Spam bedient, um den Ruf eines seriösen Anbieters zu zerstören. Als Empfänger einer solchen Spam halte ich es auch keineswegs für meine Aufgabe, die Interessen jener Anbieter zu vertreten, deren Dienst durch Spam beworben werden. Ich bin mehr als genug damit gestraft, mich der täglichen Spamflut über alle nur denkbaren Kanäle der Kommunikation zu erwehren. Sollte hier ein derartiger Versuch der Rufschädigung durch einen Spammer vorliegen, so kann ich den Anbieter des mit Spam beworbenen Dienstes nur nahelegen, die erforderlichen juristischen Maßnahmen zu ergreifen und auf seiner Homepage eine klare Stellungnahme zu veröffentlichen, die zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Blogeintrages noch nicht vorlag.