Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für März 2007

Citroën-Schweinerei

Dienstag, 20. März 2007

Was man bei Citroën von den Menschen hält, die man ja vom Kauf der dort hergestellten Rasebleche überzeugen will, zeigt der aktuelle Fernsehwerbespot, dessen Bildsprache völlig eindeutig ist. Wer noch keinen Citroën fährt, der ist ein Schwein. Eine ganz tolle Idee der Werber, einfach mal eben alle Fahrer einer anderen Automarke zu beschimpfen.

Hier ist in ein paar Bildern zur Schande Citroëns festgehalten, was ihnen hoffentlich das angemessene Feedback von Seiten der „Zielgruppe“ einbringen wird.

Citroën-Werbung: Ein Schwein steht vor einem Stoppschild

Ein Schwein muss am Stoppschild warten…

Citroën-Werbung: Ein Schwein wartet auf andere Schweine

…bis die ganzen anderen Schweine durch sind.

Citroën-Werbung: Fließender Schweineverkehr auf vierspuriger Straße

Überall fließt der Schweineverkehr im Schweinetrott über gut ausgebaute Landstraßen durch eine leblose, kalte Welt, die den Schweinen schweinig egal ist.

Citroën-Werbung: Auch in den Städten läuft der Schweineverkehr ganz hervorragend

Auch in den Städten fließt der Verkehr. Und alles alles alles sind Schweine.

Citroën-Werbung: Ein fettes, zufriedenes Schwein

Citroën-Werbung: Ein weiteres Schwein in interessanter Perspektive

Ein Grunzen macht sich breit auf allen Straßen…

Citroën-Werbung: Schweine im Kreisverkehr

…, Ringelschwänzchen strömen kreiselrund im Kreisverkehr.

Citroën-Werbung: Nur, wer einen Citroën fährt, ist kein Schwein

Aber es gibt ja zum Glück für Citroën noch ein paar Menschen, die richtige Autos fahren, Menschen, die keine Schweine sind. Und das sind die Citroën-Fahrer. Alle anderen sind, na ja, Schweine. Und warum ist das so?

Citroën-Werbung: Weniger Verbrauch, weniger Kohlendioxid

Ach so, weil der weniger verbraucht und weniger Treibhausgase ausstößt. Und damit auch die Schweine Deppen bemerken, was das bedeuten kann, wird auf die immense Ersparnis hingewiesen, die hat, wer mit diesem Raseblech durch eine öde, menschenleere Welt voller Schweine fährt.

Ich weiß natürlich nicht, wer den Werbern und sonstigen Verantwortlichen für dieses aufwändig erstellte Elaborat Gülle ins Gehirn gegossen eine so tolle Idee eingeimpft hat. Aber ich weiß genau, wie ich reagiere, wenn sich irgendein ansonsten fremder Mensch erblödet, mich als Schwein zu bezeichnen. Der bekommt das angemessene „negative soziale Feedback“.

Und genau das sollte Citroën mal bekommen. Auch der freundliche Händer um die Ecke.

Übrigens: Ich bin nicht direkt angesprochen, da ich nicht Auto fahre. Ich bin Fußgänger und Radfahrer. Solche wie ich sind in der Wahnwelt dieses Hirnpfluges gar nicht mehr existent… :mrgreen:

Auf die Verlinkung von Zeitgenossen, die in gleichermaßen primitiver wie aufwändiger Weise Menschen als Schweine beschimpfen, habe ich bewusst verzichtet.

Ein Spammer stellt sich vor

Dienstag, 20. März 2007

Im ewigen Kampf der Kommentar- und Gästebuch-Spammer gegen die automatischen Spamfilter ist die nächste Runde eröffnet. Die Spammer setzen jetzt einen kurzen, relativ willkürlichen Text vor ihrem abgesonderten Dreck voller Links auf aufregende Angebote.

Nichts, was die Welt bewegt. Der übliche, alltägliche Wahnsinn eben. Aber als ich eben die Spams auf der Website von Toxic Apple Radio sichtete, musste ich doch kurz grinsen:

My mind is like a fog.
I don’t care.
That’s how it is.

Dieser Hinweis „Mein Sinn ist wie ein Nebel. Es kümmert mich nicht. So ist es.“ wird gefolgt von drei Links auf Porno-Anbieter. Der Text ist eine treffliche Charakterisierung des Menschen, der seine gierigen Angebote auf das Internet loslässt – wenn diese Charakterisierung wohl auch unfreiwillig erfolgte, weil irgendein dummes Programm willkürlich Textfragmente aus einer Datei auswählte. :mrgreen:

Dieser neue Versuch der Kommentar-Spammer war übrigens fruchtlos. Akismet hat diesen „Kommentar“ sicher als Spam erkannt und in den Datenorkus befördert. 😎

Mit Disclaimer

Montag, 19. März 2007

Oh, das ist mal etwas neues. Eine Spam mit Disclaimer. Damit wirkt die von krimineller Spam beförderte Börsenmanipulation doch fast wieder legal. :mrgreen:

Disclaimer:
Offenlegung zur hier bestehenden Interessenkollision (Disclose): Der Verfasser bzw. der Auftraggeber nachfolgender Kundgabe und Kaufempfehlung hat selbst Short- oder Longpositionen nachfolgender empfohlener Aktie im Depot und spekuliert auf Gewinne, um wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen. Das bedeutet, dass der Empfehlende selbst Positionen des unten bezeichneten Wertpapiers eingegangen ist oder eingehen wird. Die folgende Empfehlung beruht auf reiner Charttechnik. Fragen Sie auch Ihren Anlageberater.

Das glaube ich dem Spammer aufs Wort. Einen Teil seiner „Charttechnik“ habe ich ja gerade im Postfach, und wenn nur ein paar hundert Deppen darauf anspringen, wird es gewiss sprudelnde Gewinne für den Verursacher dieses Ärgernisses geben.

Das Deutsch dieses Vertreters der „ANLAGE REPORTE Int“ wirkt zwar noch ein bisschen unbeholfen, aber es ist ja klar, was er sagen will.

Es ist ein regelrechtes Kursfeuerwerk zu erwarten. Die Chartanalyse ergab, dass mit Ausbruch vor einigen Wochen der wichtigste Grundstein aus charttechnischer Sicht gelegt wurde um in Zukunft mit dieser Aktie unglaubliche gigantische Kursgewinne zu erzielen.

Mit Ausbruch ist hier wohl das „Ausbrechen“ mehrerer Millionen Spams aus seinem Rechner gemeint.

Hochachtungsvoll

Sie mich auch! 👿

Vom Segen des Ausfalls

Sonntag, 18. März 2007

Heute ist der sonst so tüchtig ackernde MySQL-Datenbankserver für eine kurze Zeit ausgefallen, was dieses Blog vorrübergehend unerreichbar machte. Das hatte auch sein Gutes, da es auch für die Kommentarspammer unerreichbar wurde.

Aber es dauerte nur fünf Minuten vom Neustart des Servers bis zum ersten Spamkommentar in diesem Blog.  Er war übrigens mit den schönen Worten „Viagra Side Effects“ überschrieben. Zu den Nebeneffekten jeglicher Internet-Nutzung scheint es zu gehören, dass irgendwelche Menschen zweifelhaften Charakters jede Möglichkeit ausnutzen, das eigene Werk in eine Litfasssäule für ihre Beglückungsideen umzuformen.

Man bekommt ja beinahe Lust, die Datenbank dauerhaft runterzufahren…

Was wollt ihr?

Sonntag, 18. März 2007

Diese Mail mit dem sehr aussagekräftigen Betreff „zu arbeiten in der“ (nicht von mir verkürzt) lässt doch einige Fragen offen:

Hallo, wie geht es Ihnen !
Australian?
Bitte schicken Sie Ihre E-Mail an […Die Mailadresse wurde von mir entfernt]
Bitte nicht vergessen folgendes mitzuschicken: wichtige Information von Ihnen: 1. Ihr Name: 2. Ihr Land:

WBR,
Alice.

Nicht nur, dass der unbekannte Absender dieser Mitteilung freundlicherweise einräumt, weder meinen Namen noch das Land zu kennen, in dem ich gerade mein Dasein friste. Er verzichtet auch völlig auf jede Mitteilung, was er außer meinem Namen von mir will. Außer vielleicht „zu arbeiten in der“, wo ich doch schon in der Spam-Hölle lebe – ein Fakt, der auch darin ein bisschen sichtbar wird, dass diese Mail nicht einmal an meine unter Spammern wohl bekannte Mailadresse geht.

Möglicher Gewinner

Samstag, 17. März 2007

Ei, was blinkt denn da auf der Seite, damit man es auch bloß nicht übersehe? Ein Banner:

Möglicher Audi A3 Gewinner

Das ist ja schon nervig genug. Aber der Text ist ein echter Leckerbissen für jeden, der gern Werbung frisst. Selten nur wird so offen an die völlige Hirnlosigkeit der Zielgruppe appelliert.

Sehr geehrter Internet Nutzer,

online am: 17.03.2007
um: 17:37:26 Uhr
Sie sind jetzt ausgewählt!

Da kommt man sich doch gleich wie ein „Erwählter“ vor. Vor allem, wenn ein Blick in den Quelltext des IFrames zeigt, auf welche Weise das Datum hier angezeigt wird – das wirkt wie eine richtig überzeugende Ziehung eines Gewinners:

<script language="JavaScript">
<!--
  if(Tag) { document.write(Tag + "." + Monat + "." + Jahr); }
//-->
</script>

Ja, ist schon klar. So kann man wenigstens ohne „aufwändige“ Serverprogrammierung, einfach nur mit einem JavaScript-Einzeiler, den Eindruck einer ganz „persönlichen“ und „aktuellen“ Mitteilung erwecken. Und darauf kommt es wohl an, wenn man solche Beglückungsideen an den unkritischen Leser ausliefern will:

Unser Zufallsgenerator hat Sie soeben unter allen Nutzern dieser Seite als möglichen Audi A3 Gewinner ausgewählt!
Falls ausgewählt, hier klicken: […Link entfernt]

Diese „Mitteilung“ erfreut nicht nur mit den beiden Deppen Leer Zeichen beim „Audi A3 Gewinner“. Sie gibt einem darüber hinaus noch die Gelegenheit, sich darüber zu freuen, dass man der „mögliche“ Gewinner dieses Raseblechs geworden ist. Vermutlich wird für dieses leicht zu haltende Versprechen jeder Surfer „ausgewählt“.

Und wenn ich Lotto spielen würde, denn wäre ich jede Woche ein möglicher Millionär. Ich muss nur ein bisschen Glück haben. Das unter jedem Maßstab primitive Hütchenspieler-Niveau in solchen Werbespielchen ist einfach nur noch lächerlich.

Lieber Aktienfreund

Samstag, 17. März 2007

Ein Anlagetipp, der gewiss zu großen Gewinnen für irgend jemanden führen wird, flatterte mir heute in den virtuellen Mülleimer in das virtuelle Postfach:

Chartanalyse: Geld verdienen mit der Aktie des Monats:
[… Name von mir entfernt] Aktiengesellschaft

Hallo lieber Aktienfreund!

Wir empfehlen Ihnen dringend, sich folgende Aktien ins Depot zu legen:

[… Name von mir entfernt] AG
(D-Inlandsaktie)

Klar doch, gute Anlagetipps bekommt man mit einer Spam mit gefälschtem Absender. So sind bestimmt schon viele reich geworden. Viele Spammer, die sich vorher die wertlosen Papiere zum Schleuderpreis gekauft haben und sich darüber freuten, wie viele hundert oder tausend Deppen auf diesen Schwindel reinfallen.

Aber über den „Disclaimer“ musste ich denn doch herzlich lachen. 😆

Disclaimer: Dies ist keine Kaufempfehlung. Der Tipp beruht auf Chart reiner Chartanalyse. Der Handel mit Aktien dieser Art ist hoch spekulativ. Das sollte jeder wissen, der in diese Nebenwerte investiert. Fragen Sie Ihren Anlageberater. Auf der anderen Seite kann es Ihnen auch Freude bereiten, beim Kursanstieg von mehreren Prozent zu verdienen. Investieren Sie nie zu viel und nehmen Sie auf keinen Fall einen Kredit zum Aktienkauf auf. Erst Recht nicht, wenn es sich um diese hochspekulativen Pennystock-Aktien handelt.

Klar doch, Leute. Und was habt ihr noch einmal ein paar Zeilen höher geschrieben?

[…] Wir empfehlen Ihnen dringend, sich folgende Aktien ins Depot zu legen […]

Aber eine „Kaufempfehlung“ soll das nicht sein. Ich schmeiße mich weg. Schon an solchen Kleinigkeiten wird deutlich sichtbar, dass solche Spam nur auf die Dümmsten zielt.

Angekommen

Donnerstag, 15. März 2007

Die viele tägliche Spam, die jeden Tag auf’s Neue diverse Medikamente zur Förderung der Gliedversteifung anpreist, sie scheint in der Psyche einiger Menschen angekommen zu sein. In einem anderen Blog fand ich eben den folgenden Suchbegriff, der einen Leser dorthin führte:

hübsche erektion ohne medikamente

Na, lieber Leser, schau dich doch mal um! Es ist Frühling. 😉