Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Lieber Nutzer“

Microsoft entfernt Ihr Konto aus der Datenbank: innerhalb einer Stunde, wenn das Problem nicht behoben wird.

Freitag, 3. März 2023

Schade, die Mail ist schon über eine Stunde alt. Jetzt ist das Konto weg. Und ich wusste bis eben gar nicht, dass ich eines habe… 🤭️

Aber immerhin, es ist mal ein neuer Text. Die funktionieren wohl nicht mehr so gut, die ganzen alten Phishing-Texte. Oder nehmen die Spammer jetzt ChatGPT, um ihre Texte zu generieren? 🤖️

Von: Talaat N M Elsebai <tn.elsebai@nrc.sci.eg>
An: NO-REPLY@MICROSOFT.NET <NO-REPLY@MICROSOFT.NET>

Oh, das ist ja gar nicht von Microsoft, das geht an Microsoft. Ich bin Microsoft. Ich lerne heute so viele neue Dinge! 😁️

Lieber E-Mail-Nutzer,

Aber so genau mein Name! 👍️

Hiermit möchten wir Sie darüber informieren, dass Ihr E-Mail-Konto eine Upgrade-Phase erreicht hat, da Sie unsere alte Version von Microsoft E-Mail verwenden. Wenn Sie sich dafür entscheiden, Ihr Konto nicht bis heute zu aktualisieren, wird Ihr Konto dauerhaft aus unserer Datenbank gelöscht.

Aha, Microsoft hat also etwas an seinem E-Mail-Kram verändert, und deshalb muss ich ganz schnell etwas machen und in eine Spam klicken, weil Microsoft das nicht selbst kann. Aber löschen kann Microsoft. 🤦‍♂️️

Ich verwende übrigens nicht „Microsoft E-Mail“ auf der Mailadresse, die diese Spam empfangen hat. Für diese Adresse wird ein Mailserver verwendet, der nichts mit Microsoft zu tun hat. Oder anders gesagt: Diese unverschämt formulierte Bullshit-Mail, die angeblich von Microsoft kommt, geht an jede Mailadresse, die kriminelle Phisher irgendwo im Web einsammeln oder käuflich erwerben konnten. Alles, was darin steht, ist Lüge. 🤥️

Nehmen Sie sich eine Minute Zeit, um Ihr Konto für eine schnellere, sicherere und voll funktionsfähige Outlook-Erfahrung zu aktualisieren, indem Sie auf <Bestätigen> klicken, um sich bei Ihren Kontodaten anzumelden und eine Deaktivierung des Kontos zu vermeiden.

Der Link geht natürlich nicht zu Microsoft, sondern zu einer kostenlos und anonym mit Wix gebauten Website, die so aussieht:

Screenshot der Phishing-Site

Ich habe mich eben mit dem Chatbot von Wix unterhalten, um den Missbrauch durch Kriminelle zu melden. Auch, wenn ich lieber eine Mailadresse für eine Abuse-Meldung gehabt hätte, muss ich einräumen, dass dieser Chatbot in seiner Benutzerführung wesentlich besser und durchschaubarer ist als… sagen wir mal… die kafkaesken Meldewelten nebenan bei Google. Das ist ein gutes Zeichen dafür, dass man bei Wix auch ernsthaft gegen einen Missbrauch der kostenlos angebotenen Dienstleistung durch Kriminelle und Trickbetrüger vorgehen wird, statt diesen Aufwand asozial dem gesamten restlichen Internet aufzulasten. Die Zeiten, in denen so etwas in unserer Zivilisation ein ganz normales Verhalten war, sind leider unter dem wehenden Banner solcher Unternehmen wie Google – jetzt als „Alphabet“ firmierend, der Name ändert sich, sonst ändert sich nichts – schon lange vorbei, und deshalb dafür ein Lob von mir. 👍️😐️

Wer ebenfalls eine Phishing-Spam mit einer bei Wix gehosteten Webseite erhält, sollte diese also bei Wix melden. Damit Kriminelle gar nicht erst anfangen, sich dort wohl zu fühlen. 🛋️

Aber davon abgesehen: Wer niemals in eine E-Mail klickt, sondern sich Lesezeichen im Webbrowser anlegt, über die er dann die entsprechenden Websites aufruft, ist vor Phishing – immerhin eine der häufigsten Kriminalitätsformen im Internet – völlig sicher. Denn wer nicht in E-Mails (oder Chats oder SMS oder vergleichbare Mitteilungen) klickt, kann auch keinen giftigen, irreführenden Link von einem Kriminellen untergeschoben bekommen. Diese sehr einfache und kinderleicht verständliche Sicherheitsmaßnahme führt dabei zu keinerlei Komfortverlust. Auch für das Browser-Lesezeichen muss man ja nur klicken. Einfach nach Empfang einer „komischen Mail“ die jeweilige Website über das Browserlesezeichen aufrufen, sich dort ganz normal anmelden und schauen, ob auch dort auf das Problem hingewiesen wird. Wenn nicht, hat man einen dieser gefürchteten Cyberangriffe abgewehrt. So einfach geht das! 🛡️

Wichtiger Hinweis – Die Kontotrennung erfolgt heute, wenn das Problem nicht behoben wird.

Ach, heute in einer Stunde ist heute? Wir haben vor 23:00 Uhr? Was wäre ich nur ohne diese lebenspraktisch wichtigen Informationen aus der Spam! 😁️

Outlook Support-Team.

©️2022 Microsoft-Administrator. Alle Rechte aufgehoben

Hier beansprucht nicht nur ein technischer Administrator das geistige Eigentum am Inhalt der E-Mail, sondern es sind auch alle seine Rechte aufgehoben. Man liest jeden Schwachsinn irgendwann das erste Mal in seinem Leben, und dann ist die Heiterkeit groß. Leider hatte ich Kaffee im Mund. ☕️😅️

Aber hey, dafür stimmt das Jahr nicht. Kann ja auch nicht jeder einen richtig gestellten Kalender haben. 📆️

Disclaimer: This email and its attachments are intended only for the person or entity to which it is addressed and may contain confidential and/or privileged material. Any use of this information by persons or entities other than the intended recipient is prohibited. If you have received this by error, please contact the sender and delete the material from your computer/device. Any disclosure, copying and distribution is prohibited and may be considered unlawful. Statements and opinions contained in this message are those of the sender, and shall be understood as neither given or endorsed by NRC . Although precautions have been taken to ensure no viruses are present in this email, the organization cannot accept responsibility for any loss or damage arising from the use of this email or attachments.

Diese E-Mail ist für den Menschen bestimmt, der die Mailadresse nutzt, die als Empfänger eingetragen wurde, also für Microsoft. Sie wurde unverschlüsselt, also offen wie eine Postkarte, durch das Internet transportiert und ist eine ganz geheime Geheimsache, voll vertraulich und geheim. Wenn sie nicht Microsoft sind, dann essen sie diese E-Mail jetzt bitte auf und sorgen sie für eine hinreichende Vernichtung ihrer Exkremente. Diese E-Mail zu veröffentlichen, zu kopieren (ein Vorgang, der beim Transport einer E-Mail übrigens mehrfach auf allen beteiligten Mailservern geschieht) oder zu verbreiten ist verboten, weil in der E-Mail steht, dass es verboten ist. Vielleicht ist es sogar illegal und sie kommen dafür in den Folterknast. Alles, was in dieser E-Mail steht, kommt vom Absender und wurde nicht von der rosaroten Zauberfee, dem durch Datenleitungen dünstelnden Geist von Kurt Schwitters oder von Karl Klammer hinzugefügt. Wir haben uns voll darum bemüht, dass keine Schadsoftware in dieser Mail ist, aber wenn eine drin ist, lehnen wir jede Verantwortung dafür ab und haben überhaupt nichts damit zu tun. Klicken sie also einfach rein! Es ist auf eigene Gefahr. 🤣️

Au mann, solche beeindruckenwollenden Absätze unter einer E-Mail sind immer zum Wiehern. Und das Schlimmste daran: Es gibt sogar richtige, ernstzunehmende Unternehmen, die so etwas in jede ihrer E-Mails schreiben und vermutlich gar nicht merken, wie lächerlich das ist. Die glauben dort vermutlich, das müsse so gemacht werden. 🤦‍♂️️

إخلاء المسؤولية: هذا البريد الإلكتروني ومرفقاته (إن وجدت) تمثل وثيقة سرية قد تحتوي على معلومات تتمتع بحماية وحصانة قانونية. إذا لم تكن الشخص المعني بهذه الرسالة يجب عليك تنبيه المُرسل بخطأ وصولها إليك، وحذف الرسالة ومرفقاتها من جهاز الحاسب الآلي/الهاتف الخاص بك. ولا يجوز لك إفشاء أو نسخ أو توزيع هذه الرسالة أو مرفقاتها أو أي جزء منها، أو البوح بمحتوياتها لأي شخص أو استعمالها لأي غرض. علماً بأن البيانات والآراء التي تحويها هذه الرسالة تعبر فقط عن رأي المُرسل وليس بالضرورة رأي المركز القومي للبحوث ، وعلى الرغم من اتخاذنا الاحتياطات لضمان عدم وجود فيروسات في هذا البريد الإلكتروني، لا تتحمل المركز القومي للبحوث أي مسؤولية عن أي خسارة أو ضرر ينشأ عن استخدام هذا البريد الإلكتروني ومرفقاته

Oh, wenn ich Google Translate glauben darf, ist das im Wesentlichen noch einmal der gleiche dumme Text auf Arabisch, damit auch die Menschen auch in arabischen Welt etwas zum Lachen haben. 🤭️

Wenn ich ein Konto bei Microsoft hätte – habe ich ja nicht – dann hätte ich da ganz sicher eine Sprache eingestellt, und diese wäre mit höchster Wahrscheinlichkeit Deutsch gewesen. (Ich falle nur bei unbrauchbar schlechten oder gar missverständlichen Übersetzungen auf Englisch zurück.) Microsoft würde mir einen solchen Hinweis dann wohl in Deutsch präsentieren, statt mich mit möglicherweise unverständlichem Englisch oder Arabisch zu belästigen. Schließlich würden sie ja wollen, dass ich so einen juristisch komplett wirkungslosen Bullshit zur Kenntnis nehme und davon beeindruckt bin. 😁️

Nachtrag 4. März: Ich hatte eben die Nachricht im Posteingang, dass Wix die Phishing-Seite gelöscht hat. Sehr schön!

Re: You Have WON !!!

Montag, 9. Dezember 2019

Schon wieder? Was gibt es denn heute für einen Gewinn? 💶

Von: Prize Award <lagal@shopeemobile.com>
Antwort an: claimsdepartment692@gmail.com

Gefälschten Absender gibt es. Und weitere Kommunikation über eine anonym und kostenlos eingerichtete Mailadresse bei einem Freemailer. Das ist wieder eine Qualitätsmail mit einem Qualitätsgewinn! 🗑️

Dear Google User,

Lieber Toilettenpapiernutzer, 🚽

You have been selected as a winner for using Google Services.

du wurdest als Gewinner ausgewählt, weil du dir deinen Hintern abwischst. 🤦

Contact Jeffery Dean, Google Senior Fellow (Program Administrator/Coordinator) with your: Name, Age & Occupation, nationality, Email and phone number for more details.

Wenn du wissen willst, was im Überraschungsei ist… ähm… wie viel Zaster du gewonnen hast, sag uns doch mal bitte, wer du bist, wo du wohnst und mit welcher Nummer wir dein Bimmelfon bimmeln lassen können, um dich bandenmäßig mit Lügen psychologisch so lange zu bearbeiten, bis wir dein Kleinhirn auslöffeln können, damit du uns ganz viel Geld als Vorleistung anonymisierend über Western Union rüberschiebst. Aber schreib deine Antwort weder an den Absender noch an die Antwortadresse, sondern…

Email: prizeaward@glrward.com

…an eine dritte Mailadresse, damit auch wirklich jedem aufgeweckten Achtjährigen klar wird, dass der Absender gefälscht ist. Das mit dem Gewinn, das stimmt aber, da musst du nur ganz feste dran glauben! Ganz großes Ehrenwort. Vom Spammer. Mit gefälschtem Absender. 🤞

Sundar Pichai
CEO Google UK.

Hier spammt der Chef noch selbst. 😂

©2019Google- Terms & Privacy

Mein Exemplar der Spam wurde über einen Dienstleister aus San Francisco versendet und hat niemals einen Server von Google gesehen.

Saisonlicher Gruß

Sonntag, 28. April 2019

Au, ein Qualitätsbetreff. Das ist sicher eine Qualitätsspam. Gleich mal reinschauen!

Von: FACEBOOK INC <@unex.es>
Antwort an: rector.facebook7383@gmail.com

Die Absenderadresse ist eine Fälschung – und nicht einmal eine gültige Mailadresse. Jede weitere Kommunikation soll über eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse bei Googles Freemail-Angebot laufen.

FACEBOOK INC
1601 WILLOW ROAD MENLO PARK, CA 94025
www.facebook.com
rector.facebook7383@gmail.com

Ja ja, schon klar! Mit so einem simulierten Briefkopf sieht eine E-Mail ja auch gleich formeller und echter aus. (Nein, sieht sie nicht. Und derartige Daten werden von Menschen mit Gehirnen auch nicht als Text in die E-Mail geschrieben, sondern als vCard an die Mail gehängt, damit Empfänger das alles direkt in ihr Adressbuch übernehmen können, statt da mehrfach einzelne Zeilen über die Zwischenablage bewegen zu müssen. Nur dumme Blender ohne technisches Wissen verwenden solche von der Sackpost inspirierten Briefköpfe in einer E-Mail.)

Lieber Facebook-Nutzer:

Bin ich nicht. Aus guten Gründen nicht. Mit einem Spammer, der sein unseriöses Geschäftsmodell mit massenhafter illegaler Spam an mit Schadsoftware aus Handy-Adressbüchern mutmaßlich illegal (es gibt für die Facebook-Trojaner noch kein klärendes Urteil, deshalb die Einschränkung) eingesammelten Mailadressen vorangetrieben hat, will ich nichts zu tun haben. Facebook ist widerlich. Und wer da mitmacht, liefert seine Freunde und Verwandten an Spammer und Schadsoftwareprogrammierer aus, die sich ihre Geschäftsmethodik von der organisierten Internetkriminalität abgeschaut haben. Das finde ich ebenfalls widerlich und beinahe so menschenverachtend wie Facebook selbst. Wie viel Respekt hatte doch Judas Iskariot, der hat wenigstens noch einen ordentlichen Preis für seinen Verrat genommen! Die Facebook-Junkies nehmen nicht mal Glasperlen. Denen reichen ein paar Däumchenhochs. Dafür machen die alles. Ohne Rücksicht auf Verluste.

Dies ist, um Sie darüber zu informieren, dass Ihr Facebook-Konto ein Preisgeld von $1,000,000.00 (Eine Million US-Dollar) für die Edition 2019 Facebook-Aktion gewonnen hat.

Wir gratulieren Ihnen, dass Sie einer der ausgewählten Personen sind.

Seltsam, dass „Facebook“ seinen „Facebook-Nutzern“ so etwas nicht auf Facebook mitteilt, nicht wahr? Seltsam, dass richtige Facebook-Nutzer bei ihrer Facebook-Nutzung nicht einmal etwas von der „Edition 2019 Facebook-Aktion“ erfahren, bei der an sich ja sehr werbewirksam ein Batzen Geld verschenkt wird, nicht wahr? Facebook würde doch darüber reden, wenn es etwas Gutes tut. Da gehts um Reklame, nicht um Wohltätigkeit.

Das alles liegt daran, dass diese Spam nicht von Facebook kommt, sondern von einem Vorschussbetrüger, der Millionen Euro verspricht, um seinen naiven und leichtgläubigen Opfern tausende von Euro aus der Tasche zu labern. Allein an der Tatsache, dass man als „Lieber Facebook-Nutzer“ angesprochen wird und nicht mit seinem bei Facebook registrierten Namen, sollte das eigentlich sofort klar werden.

Jene, die trotz aller Warnzeichen immer noch glauben, es handele sich um eine Mail von Facebook, sollen jetzt erstmal einen Datenstriptease von Trickbetrügern machen:

Es wird daher empfohlen, die folgenden Informationen an die Geschäftsführung von FACEBOOK INC zu senden, um Ihren Anspruch zu bearbeiten
[rector.facebook7383@gmail.com]

 1. Vollname …
 2. Land …
 3. Kontakt Adresse …
 4. Telefonnummer …
 5. Heirat-Status …
 6. Besetzung …
 7. Unternehmen …
 8. Alter …

Leider kann sich „Facebook“ keine ordentlichen Dolmetscher leisten, und deshalb müssen Empfänger dieser schnell mit einem Computer übersetzten Spam erraten, was wohl mit „Heirat-Status“ und „Besetzung“ gemeint sein könnte. Immerhin, das Deppen Leer Zeichen in „Kontakt Adresse“ wird vermutlich nach meinem Tode irgendwann als reguläre Schreibung in den Duden aufgenommen, so häufig wie man es inzwischen sieht.

Diese für einen kriminellen Identitätsmissbrauch hinreichenden Daten gehen direkt an eine Betrügerbande, die Geld für ihre Bordellbesuche braucht. Das ist schon eine sehr schlechte Idee. Allein dafür ist Ärger programmiert, jahrelanger Ärger, auch wenn man auf den eigentlichen Vorschussbetrug schließlich doch nicht reinfällt.

Aber wer glaubt, dass die Geschäftsführung von Facebook keine Mailadresse in der Domain von Facebook, sondern irgendwelche Freemailer-Adressen benutzt, wird wohl generell etwas gedankenlos sein.

Herzlichen glückwunsch!! Noch einmal.

Und nochmal! Wie bei den Teletubbies. Damit auch jeder bemerkt, welche intellektuelle und persönliche Reife hier von einem Betrugsopfer erwartet wird.

Aus Sicherheitsgründen raten wir allen Gewinnern, diese Informationen von der Öffentlichkeit geheim zu halten, bis Ihr Anspruch bearbeitet und Ihr Preis an Sie freigestellt wird. Dies ist Teil unseres Sicherheitsprotokolls, um zu vermeiden, dass ein doppelter Anspruch und eine ungerechtfertigte Nutzung dieses Programms durch nicht-teilnehmer-oder inoffizielles Personal gewährleistet wird.

Natürlich ist diese E-Mail eine ganz geheime Geheimmail. Deshalb wurde sie unverschlüsselt und offen wie eine Postkarte durch das Internet gesendet und nicht einmal digital signiert, so dass sie auf jedem Server, über den sie lief, inhaltlich verändert werden konnte, ohne dass der Empfänger eine Chance hätte, solche Manipulationen zu bemerken. Das ist das „Sicherheitsprotokoll“ von „Facebook“, müsst ihr verstehen! Deshalb macht „Facebook“ solche Mitteilungen auch nicht über seine eigene Website, wo die TLS-Verschlüsselung sowohl das Mitlesen durch Dritte unmöglich machte, als auch den Absender und den unveränderten Inhalt jenseits jedes vernünftigen Zweifels sicherstellte¹. Warum sollte „Facebook“ auch Facebook für Mitteilungen nutzen… :mrgreen:

Senden Sie Informationen an die offizielle Bearbeitungsanspruchsadresse
{rector.facebook7383@gmail.com]

Wie, jetzt nicht mehr an die Geschäftsführung von „Facebook“? 😀

Büro des Präsidenten
CEO von Facebook
Mark Zuckerberg
rector.facebook7383@gmail.com

Hier spammt der Chef noch selbst. 😀

¹Für beides natürlich vorausgesetzt, dass man kein Antivirus-Schlangenöl verwendet, welches TLS-Verbindungen für Echtzeit-Scans aufbricht und die TLS-Sicherheit damit beschädigt.

Büro des Präsidenten

Sonntag, 31. März 2019

Was soll ich denn damit? Soll ich da einziehen? Hat das eine Dusche und ein Schlafzimmer?

Von: FACEBOOK INC <@lacen.pa.gov.br> [sic!]
Antwort an: rector.facebook7383@gmail.com

Aha, wenn bei „Facebook“ das „Büro des Präsidenten“ kommuniziert, dann soll das über einer Freemail-Adresse geschehen, die beim Konkurrenten Google eingerichtet wurde. Aber dafür ist die gefälschte Absenderadresse nicht einmal eine gültige Mailadresse. Man muss wahrlich nicht viel wissen, um diese Spam sofort als Spam zu erkennen.

FACEBOOK INC
1601 WILLOW ROAD MENLO PARK, CA 94025
www.facebook.com
rector.facebook7383@gmail.com

Nichts ist in einer E-Mail so überflüssig wie die Imitation eines Briefkopfes für einen Sackpost-Brief. So etwas machen vor allem Werber und Betrüger. Alle anderen verlassen sich darauf, dass die Angaben im Mailheader gut präsentiert werden und machen die in der BRD bei geschäftlicher Mail erforderlichen Impressums-Angaben unter dem eigentlichen Text. Wenn es sinnvoll ist, Angaben zu weiteren Kontaktmöglichkeiten zu machen, wird von vernünftig und ökonomisch denkenden Menschen eine vCard an die E-Mail angehängt, die vom Empfänger direkt in entsprechende Software importiert werden kann. Nur Werber und Betrüger glauben, dass sich ihre Zielgruppe von solchem leicht herstellbaren Blendwerk dazu hinreißen lässt, die Mail für „wertvoller“ als eine normale Mail, für so etwas ähnliches wie einen „richtigen Brief“ zu halten.

Lieber Facebook-Nutzer:

So so, ich bin Nutzer bei Facebook, aber Facebook kennt nicht einmal meinen Namen (den ich dort zwingend angeben müsste) und spricht mich deshalb als „Lieber Nutzer“ an.

Übrigens: Ich war niemals Facebook-Nutzer, und ich werde es niemals sein. Das hat sehr gute Gründe. Facebook hat sich das „Klickvieh“ für seine unseriösen Geschäftsideen mit illegaler und asozialer Spam geholt. Diese wurde an Mailadressen versendet, die von Facebook mit Schadsoftware (die so genannte „Facebook-App“ mit ihren diversen Trojaner-Funktionen, unter anderem zum Abgreifen des Adressbuches) eingesammelt wurden. Mit Menschen und Unternehmen, die sich ihr geschäftliches Vorgehen dermaßen offen von der Organisierten Kriminalität abschauen, will ich nichts zu tun haben. Ich glaube nicht, dass ich davon irgendeinen Vorteil haben könnte. Ganz im Gegenteil: Ich glaube, so ein Verhalten gehört in jeder nur denkbaren Weise geächtet.

Dies ist, um Sie darüber zu informieren, dass Ihr Facebook-Konto ein Preisgeld von $1,000,000.00 (One Million United State Dollar) für die Edition 2019 Facebook-Aktion gewonnen hat.

Da stellt sich nur eine Frage: Wenn ich doch so ein lieber Facebook-Nutzer bin, warum informiert mich „Facebook“ nicht auf Facebook über den Millionengewinn?

Die Antwort ist verblüffend einfach: Diese E-Mail kommt nicht von Facebook. Sie kommt von einem Betrüger. Die Million Dollar existiert nicht. Wenn jemand darauf hereinfällt und sich für einen…

Wir gratulieren Ihnen, dass Sie einer der ausgewählten Personen sind.

…Gewinner hält, dann muss er, um an das Geld zu kommen, erst einmal einen ordentlichen Satz persönlicher Daten – die übrigens völlig hinreichend für einen Identitätsmissbrauch sind – vor irgendwelchen unbekannten Leuten offenbaren, die ihm eine E-Mail mit gefälschtem Absender zugesendet haben:

Es wird daher empfohlen, die folgenden Informationen an die Geschäftsführung von FACEBOOK INC zu senden, um Ihren Anspruch zu bearbeiten
[rector.facebook7383@gmail.com]

1. Vollname …
2. Land …
3. Kontakt Adresse …
4. Telefonnummer …
5. Heirat-Status [sic!] …
6. Besetzung [sic!] …
7. Unternehmen …
8. Alter …

Nein, wir sind nicht mehr von den Russen besetzt! 😀

Wenn man das getan hat und sich vor irgendwelchen Unbekannten wegen einer Mail mit gefälschtem Absender so richtig datennackt gemacht hat, wird der Vorschussbetrug nach allen Regeln der Kunst vorgetragen, und zwar von einer ziemlich geübten Bande, vor allem über E-Mail und Telefon. Das Geld liegt angeblich zur Auszahlung bereit, schon morgen kann es ausgezahlt werden, eine ganze Million US-Dollar, aber da ist diese Formalie und jene Formalie; hier ist eine Bankgebühr zu bezahlen; dort kommt ein Treuhänder mit seiner Kostennote; dann noch ein Notar, der einen der teuersten Stempel der Welt aufs Papier batscht; dort noch ein Formular für die Finanzaufsicht und noch eine weitere Gebühr für die Verarbeitung der Gebühreneinzahlungen. Klar, „Facebook“ könnte auch einfach einen Scheck mit einem versicherten Brief schicken, wie das jeder normal denkende Mensch machen würde, wenn die Auslandsüberweisung zu aufwändig, langsam und teuer wird. Aber das ist hier ja nicht Facebook, und hier hat auch niemand die Absicht, eine Million Dollar auszuzahlen. Und so kosten alle diese kleinen Formalien etwas Geld, und dieses Geld ist im Voraus zu bezahlen. Nein, nicht mit einer Banküberweisung, Kreditkarte oder mit einem Scheck, sondern immer maximal anonymisierend über Western Union und Konsorten, denn die Betrüger wollen ja das so erschwindelte Geld ins Bordell und zu ihren Kokaindealer tragen, statt in den Knast zu gehen.

Wer mir das nicht glaubt, weil ich ja nur so ein dahergelaufener Blogger bin, der im geduldigen Internet voller Fake News und Hate Speech vieles schreiben kann, der frage bitte einfach mal bei der Polizei! Oder lese auf der entsprechenden Website des LKA Niedersachsen weiter! Aber bitte auf gar keinen Fall auf so einen Betrug reinfallen! Man kann mit Geld nämlich viel schönere Dinge anfangen, als ein paar asozialen Kriminellen zu ihrem gehobenen Lebensstil zu verhelfen.

Ich weiß, so eine Million Dollar wäre schon schön. Aber wenn etwas zu schön klingt, um wahr zu sein, dann liegt das meistens daran, dass es nicht wahr ist.

Herzlichen glückwunsch!! Noch einmal.

Ich gratuliere jedem, der nicht auf solche Nummern hereinfällt, zu seinem kritischen Verstand und seinem leistungsfähigen Gehirn. So etwas ist, über die ganze Lebenszeit gerechnet, auch leicht insgesamt eine Million eingesparter Geldeinheiten wert. 😉

Aus Sicherheitsgründen raten wir allen Gewinnern, diese Informationen von der Öffentlichkeit geheim zu halten, bis Ihr Anspruch bearbeitet und Ihr Preis an Sie freigestellt wird. Dies ist Teil unseres Sicherheitsprotokolls, um zu vermeiden, dass ein doppelter Anspruch und eine ungerechtfertigte Nutzung dieses Programms durch nicht-teilnehmer-oder inoffizielles Personal gewährleistet wird.

Aus „Sicherheitsgründen“ ist diese E-Mail unverschlüsselt und wurde offen wie eine Postkarte im Internet versendet. Ein Versuch, gesicherte, unmanipulierbare und abhörsichere Kommunikation durch eine digitale Signatur der initialien E-Mail und anschließender Verwendung öffentlicher Schlüssel herzustellen, wurde nicht gemacht. Das „Sicherheitsprotokoll“ ist keines. Der Zweck der einschüchternden Phrasen mit zwischen den Zeilen hinfortflatterndem Geld ist es…

  1. …einen Menschen ohne technisches Verständnis zu beeindrucken und einzuschüchtern;
  2. …wichtiger zu klingen, als man eigentlich ist; und
  3. …den Empfänger davon abzuhalten, dass er seinen Freunden und Kollegen von seinem „Millionengewinn“ erzählt, damit er ja nicht von seinen Freunden und Kollegen über die gängigen Betrugsnummern im Internet aufgeklärt werden kann, denn das wäre für diese Betrüger natürlich sehr unvorteilhaft.

Bei mir und bei jedem Menschen mit nur durchschnittlichem technischen Verständnis löst so ein Absatz mit „Sicherheitsgründen“ nur unwiderstehliche spontane Heiterkeit aus.

Senden Sie Informationen an die offizielle Bearbeitungsanspruchsadresse
{rector.facebook7383@gmail.com]

Hui, eine „Bearbeitungsanspruchsadresse“! Der Spammer kann zwar kaum Deutsch, aber wie man deutsche Wortgetüme aufrichtet, weiß er doch schon. Allerdings hätte ich in diesem Wort doch eher die erste und zweite Wortkomponente vertauscht, denn ich will ja keinen Anspruch auf Bearbeitung, sondern eine Bearbeitung meines Anspruches. Aber solche Feinheiten der Lieblingssprache aller Bürokraten sind für einen Nichtmuttersprachler nun einmal sehr schwer zu begreifen.

Dieser ganz kurze Absatz, der jedem aufmerksamen Leser noch einmal deutlich macht, dass die Absenderadresse der E-Mail gefälscht ist, wäre gar nicht nötig gewesen, denn es gibt ja einen Reply-to-Header, so dass ein Empfänger einfach auf „Antworten“ in der Mailsoftware klicken kann. Vermutlich hat der Spammer noch nicht einmal genug technische Kompetenz, um sich darüber im Klaren zu sein, und deshalb hat er diesen unvorteilhaften Absatz geschrieben.

Büro des Präsidenten
CEO von Facebook
Mark Zuckerberg
rector.facebook7383@gmail.com

Hier spammt der Präsident noch selbst! :mrgreen:

Fortsetzung blockiert !

Samstag, 8. Februar 2014

Hallo, lieber PayPal-Nutzer!

Wegen der sich haufenden Betrugsfalle [sic!] in unserem System bitten wir Sie darum, Ihre personlichen Daten zu bestatigen, um Ihr PayPal-Konto weiterhin zu nutzen. Die Information wird nur zur Bestatigung Ihrer Identitat benutzt. Um Ihr PayPal-Konto weiterhin zu nutzen, folgen Sie bitte dem unteren Link.

http (doppelpunkt) (doppelslash) paypal (punkt) com (punkt) de (punkt) sicherer (punkt) konto (punkt) data (strich) verify (punkt) su (slash) cgi-bin (slash)

Bitte antworten Sie nicht auf diese E-Mail. E-Mails an diese Adresse werden von uns nicht gelesen. Um mit einem Mitarbeiter unseres Kundenservice zu sprechen, loggen Sie sich in Ihr PayPal-Konto ein und klicken Sie unten auf „Kontakt“.

Copyright (c) 2014 PayPal. Alle Rechte vorbehalten.

PayPal (Europe) S.a r.l.et Cie, S.C.A.
Societe en Commandite par Actions
Sitz: 22-24 Boulevard Royal, L-2449 Luxemburg
RCS Luxemburg B 118 349

Soso, Paypal verwendet jetzt also die vor vier Tagen eingerichtete Domain data (strich) verify (punkt) su und schreibt als Absenderadresse in seine anonym formulierten Kundeninfos tote (punkt) abonnement (at) htp (strich) tel (punkt) de rein. Wo so viele lustige Domains verwendet werden, da können auch schon mal ein paar Umlaute wegfallen. Das wirkt ja mal wieder sehr überzeugend… 😀