Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Jobangebot“

zusatzliches Einkommen von 3987 euro im Monat

Montag, 6. September 2010

Die gesamte Formatierung im folgenden Zitat entspricht dem Original, aber die Mailadresse ist natürlich von mir unbrauchbar gemacht worden:

Guten Tag, die Leitung des Unternehmens bittet um Entschuldigung fur Storung. Vielleicht mochten Sie einen Nebenverdienst haben, der mit einem nicht so groben Zeitaufwand verbunden ist, aber einen stabilen Einkommen anbietet? Die Weltkrise, die in allen Wirtschaftsbereichen zu spuren ist, hat letztes Jahr auch die Sphare der Finanzberatung beeintrachtigt. Jedoch ist nicht alles so schlimm – trotz der Senkung der Aktivitaten von Organisationen, hoher Zinsen des Handelskredits und Mangels an Geldern, blicken die Unternehmer unverzagt, mit Optimismus und neuen Hoffnungen in die Zukunft. Informieren Sie uns uber Ihr Interesse und wir werden Ihnen unser ausfuhrliches Angebot zur Verfugung stellen! Einen Nebenverdienst zu haben ist heute ein Traum von mehreren Leuten, das ist jetzt Ihre Chance! Ihr Lebenslauf senden Sie bitte an unsere E-Mail – Milford (at) dfk (strich) ifc (punkt) biz Vielen Dank, dass Sie sich mit unserem Angebot bekannt gemacht haben!

Guten Tag, die Leitung des Unternehmens hält Zeilenumbrüche für ebenso entbehrlich wie Umlaute und die komischen Links in einer HTML-formatierten Mail. Eine Anrede und eine ausgedachte Firmierung sind ebenfalls entbehrlich. Wir bitten um Entschuldigung für unsere unfassbare Stümperei.

In der riesigen Wirtschaftskrise gibts von uns tolle Jobs, für die man nicht viel Zeit braucht und auch nicht viel können muss, aber trotzdem 8 lila Lappen im Monat kriegt. Damit der unformatiert von der Leber weg geschriebene Text ein bisschen nach etwas aussieht, hängen wir noch ein paar Bullshit-Phrasen rein.

Und jetzt informieren sie uns darüber, dass sie Interesse haben, und wir bombadieren sie mit weiterem Blah und allerhand Lügen. Unsere Nebenverdienste sind so beliebt, dass wir mit millionenfacher Spam danach suchen müssen. Das liegt daran, dass man dabei ins Gefängnis kommen kann, wegen Mittäterschaft beim organisiert verbrecherischen Betrug oder wegen Geldwäsche. Deshalb haben wir auch keine Ansprüche. Je dümmer unser Verschleißmaterial, desto besser. Und deshalb schreiben wir auch so, wie wir schreiben. Jede Mühe wäre verschwendete Mühe.

Also nicht darüber wundern, dass man die Mail nicht mit einem Klick auf „Beantworten“ beantworten kann, sondern den Lebenslauf an die angegebene Mailadresse senden. Wir fälschen unsere Absender. Und wie man einen Link mit einer Mailadresse in eine HTML-formatierte Mail einbaut, wissen wir auch nicht – und wir haben wieder mal keinen Fünfjährigen in der Nähe, der uns solche elementaren Kenntnisse kurz beibiegen könnte.

Vielen Dank, dass wir ihnen ein bisschen Lebenszeit stehlen konnten.

Diese Spam wurde maschinell erstellt und ist auch ohne Anrede und Grußformel gültig.

Arbeiter gesucht

Sonntag, 5. September 2010

Ach, immer sucht ihr Leute, die in eurem Auftrag unter ihrem Namen und ihrer Adresse die Betrugsgeschäfte durchführen und Besuch von der Polizei bekommen…

sehr geehrte damen und herren,

Sehr geehrtes Unbekannt,

bitte lesen sie diese e-mail, und treffen erst dann ihre entscheidung wir bieten ihnen eine möglichkeit zusammen mit uns erfolgreich tätig zu sein. leider können wir auf dieser etappe noch nicht eine personalisierte anwerbung vornehmen und bitten sie höflichst um entschuldigung und um ihr verständnis für die tatsache, dass wir sie nicht angerufen haben oder sie noch nicht persönlich ansprechen. wir sparen einfach zeit und kommen so zusammen schneller ans ziel.

bitte lesen dieses Spam und treffen sie dann die Entscheidung, dass die Möglichkeit von dieses Spam für Sie sein könnte. Wir können in dieser geradezu endlosen Etappe immer noch nicht so tun, als ob wir sie persönlich anredeten, aber hey, sparen wir doch einfach die Zeit und diese lästigen Großbuchstaben und kommen mal zur Sache, denn wir brauchen einen…

wir suchen zur zeit aktive mitarbeiten in den bereich testeinkäufer.

…Testeinkäufer. Wissen sie, so einen der Einkäufe für uns macht. Damit wir die nicht machen. Was sie gekauft haben, senden sie dann an uns weiter, und wir bezahlen einfach nicht dafür und verhökern es wieder. Wir werden reich, und sie werden wegen Betruges angezeigt. Da kann man doch nicht „Nein“ sagen, oder?!

Den Rest der Mail lasse ich mal unzitiert, da sich nicht viel am Text geändert hat. Nur die Großbuchstaben wurden durch Kleinbuchstaben ersetzt, weil jemand dort glaubt, dass es dann vielleicht wieder durch die Spamfilter kommt. Und die technische Kompetenz wurde auch gleich abgestellt, denn an Stelle der Mailadresse für die Antwort (natürlich ist der Absender gefälscht)…

wenn wir ihr interesse geweckt haben, dann freuen wir uns auf ihre antwort mit kurzen bewerbungen an unsere bewerbung-stelle: {_cont_email_04}

…gibt es einen Platzhalter, den das Spamskript nicht durch die Mailadresse ersetzt hat. So etwas muss man natürlich nicht vorher testen, bevor man ein paar hunderttausend dieser Müllmails auf das Internet loslässt. Die „Herstellung“ von Spam ist doch billig, und beim nächsten Mal werden die gröbsten Fehler einfach rausgenommen – zum Beispiel der Fehler, dass man diese Mail gar nicht beantworten kann. Wozu dieser Reply-To-Header in einer Mail gut sein soll, wissen die Idioten mit ihrem Strunzskript natürlich auch nicht.

danke für ihre aufmerksamkeit.

Danke aber auch, dass ihr unfähigen Deppen meine Aufmerksamkeit mit so einer Drecksspam erzwingen wollt, um euch dann für meine Aufmerksamkeit zu bedanken! Ihr seid genau so höflich, wie ihr technisch kompetent seid.

Arbeitsvorschlag

Dienstag, 17. August 2010

Hui, mal ein neuer Text. Das hatte ich lange nicht mehr von der Internet-Mafia, die ein paar neue Hilfshehler und Hilfsgeldwäscher sucht…

Sehr geehrte Damen und Herren, […]

Empfänger, den wir nicht ansprechen können…

[…] Im Auftrag der Job-Boerse Deutschland, […]

…wir schreiben im Auftrag einer „Boerse“, die keine Umlaute kennt, obwohl sie für „Deutschland“ zuständig sein will. Diese „Boerse“ hat selbstverständlich keine Internet-Adresse, unter der man mehr erfahren könnte, obwohl sie die Leute mit (illegaler) Massenmail übers Internet anzuheuern trachtet.

[…] haben wir 120 verschiedene Arbeitsstellen zu vergeben.

Obwohl einige Millionen Menschen arbeitslos gemeldet sind, hat diese „Boerse“ auch kein Interesse daran, sich einfach an die Bundesagentur für Arbeit zu wenden oder eine gewöhnliche Stellenanzeige zu schalten. Denn wir, die wir hinter dieser „Boerse“ stehen, wollen auf gar keinen Fall unsere Anonymität aufgeben. Deshalb brauchen wir ja auch die Leute, die wir mit dieser Drecksspam anwerben wollen. Dafür, dass diese Leute unter ihrem eigenen Namen und auf ihrem eigenen Bankkonto Gelder und Güter annehmen und diese möglichst anonym an ihre „Arbeitgeber“, also an uns, weiterleiten. Geld am liebsten über MoneyGram und Western Union, und Waren am liebsten postlagernd oder über einen Kurierdienst. Die Kriminalpolizei nennt unsere Jobs übrigens „Hehlerei“ und „Geldwäsche“. Fragen sie einfach mal bei diesen Spaßbremsen nach.

Schreiben Sie uns ein kurzes Resume und Sie erhalten von uns ein schnelles und sicheres Arbeitsvorschlag mit Kontaktdaten der Gesellschaft wo Sie mit hoher Sicherheit Haupt oder Nebenberuflich eingestellt werden konnen.

Schreiben sie keinen Lebenslauf, denn dieses Deutsch, das in Deutschland gesprochen wird, ist uns auch nach vier Jahren derartiger Mails noch ein bisschen fremd. Es ist eigentlich völlig egal, was sie schreiben, solange sie nur überhaupt etwas schreiben. Ihre Rechtschreibung darf dabei gern so mies sein, dass man beim Lesen auf die Idee kommt, sie schrieben in Wirklichkeit in Mittelschwedisch. Wir merken das gar nicht so richtig. Jeder wird bei uns genommen, wenn er nur eine Postanschrift hat und/oder ein Bankkonto unter seinem eigenen Namen hat oder eröffnen kann. Denn das ist alles, was bei diesem Job gebraucht wird…

Die Stellen werden individuell an Ihren Wohnort, gewunschten Verdienst und gewuenschte Arbeitsstunden angepasst, auch Rentner und Studenten Jobs sind moglich.

…und alles andere ist uns egal. Denn unsere „geschäftliche“ Beziehung dauert eh nur so lange, bis die Polizei bei unseren „Angestellten“ an der Tür klingelt, also etwa zwei bis fünf Wochen. Manchmal ist es sogar schon nach ein paar Tagen vorbei. Und dann müssen wir neue Verzweifelte finden, die allen Ernstes glauben, dass man mit einer illegalen und kriminellen Spam eine seriöse Arbeit angeboten bekäme. Und deshalb schreiben wir diese Mails immer und immer wieder.

Kontaktieren Sie uns bitte an albertwert (at) net.hr

Bitte beantworten sie die Mail Spam auf keinen Fall, indem sie in ihrer Mailsoftware auf „Antworten“ klicken, denn unsere Absenderadresse ist gefälscht. Anonymität und Lüge sind die Grundlage unseres Geschäftes, und wer uns vertraut, der hat schon verloren.

Ihre Internet-Mafia

Arbeitsangebot

Sonntag, 15. August 2010

Oh, diese Spam hatte ich doch schon einmal, und zwar wortwörtlich identisch, wenn man einmal davon absieht, dass die Antwortadresse nun arbeit (at) westek (strich) group (punkt) com heißt. Und wie habe ich damals wegen des etwas zerschossenen HTML-Layouts abschließend bemerkt:

Ach ja, und diesen Versuch, mit aufwändig gestalteten HTML-Mails die Empfänger zu verblenden sollten diese Verbrecher auch noch ein bisschen üben. So muss man ja nicht einmal mehr den Text lesen, um zu bemerken, wie „seriös“ dieses Angebot ist.

Offenbar haben die hier mitgelesen und das HTML-Layout ein bisschen verbessert, und das sieht jetzt so aus:

Screenshot der Spam mit dem Jobangebot

Die scheinen ja zu glauben, dass man sich eine rosarote Brille aufsetzen muss, um diesen Text für ein richtiges Jobangebot halten zu können. :mrgreen:

Test-Einkaufer gesucht

Donnerstag, 12. August 2010

Zugegeben, diese Masche ist nicht neu und der Text der Mails hat sich nur oberflächlich geändert. Aber im Moment kommt mal wieder so richtig viel davon…

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sehr geehrte Empfänger der paar hunderttausend illegale Spammails, die wir natürlich nicht persönlicher ansprechen können, …

wir bieten Ihnen eine Möglichkeit zusammen mit uns erfolgreich tätig zu sein. […]

…mit uns, der völlig namenlosen Unternehmung, die hier so tut, als wolle sie Arbeit anbieten, möchte kein Mensch, der noch bei Troste ist, zusammen tätig sein. Deshalb setzen wir halt auf Spam.

[…] Bitte lesen Sie diese E-Mail, und treffen erst dann ihre Entscheidung. Leider können wir auf dieser Etappe noch nicht eine personalisierte Anwerbung vornehmen und bitten Sie höflichst um Entschuldigung und um ihr Verständnis für die Tatsache, dass wir Sie nicht angerufen haben oder Sie noch nicht persönlich ansprechen. Wir sparen einfach Zeit und kommen so zusammen schneller ans Ziel.

Bitte seien sie so blöd, dass sie sich mit einer illegalen Spam der Phishing-Mafia beschäftigen und die durchlesen. Wenn sie so blöd sind, denn glauben sie vielleicht auch, dass es sich hier um einen „Job“ handeln könnte, der sie nicht in das Gefängnis bringt. Erstmal eine kleine Entschuldigung für die Spam – natürlich in Form einer Spam, denn so etwas verrät Stil. Und denn ein bisschen unverbindliches Zielgelaber und jetzt kommen wir mal zur Sache:

Wir suchen zur Zeit aktive Mitarbeiten in den Bereich Testeinkäufer. Die Stellen sind ab sofort frei und sofort zu belegen.

Wir suchen ständig neue Leute, denn die alten werden uns immer von der Kriminalpolizei weggeschnappt und den Gerichten zugeführt. Was diese Leute tun sollen? Na, die sollen einfach in ihrem eigenen Namen für uns die Geschäfte im Internet machen und dann zur Zielscheiber der Ermittler werden, wenn unsere geprellten Opfer Anzeige wegen Betruges erstatten. So kommen unsere „Testeinkaufer“ vor Gericht und manchmal sogar in den Knast, und wir machen uns mit dem betrügerisch erworbenen Geld einen schönen Lenz.

Da kann man doch gar nicht widerstehen, oder? Zum Glück muss man dafür auch nicht so viel können, sonst hätten wir echt Probleme:

Voraussetzungen die Sie mitbringen sollten:

- Computergrundkenntnisse (Email, Word, Drucken)
– Genauigkeit und Pünktlichkeit
– telefonisch erreichbar
– Volljährig

Die Grundkenntnisse am Computer hat wohl jeder Empfänger der Mail, und die Volljährigkeit ist für einige Geschäfte nun einmal erforderlich. Schließlich tritt jeder unter seinen eigenem Namen als Käufer oder sonstiger Geschäftspartner auf, wenn er für uns betrügt.

Was wir Ihnen bieten:

- Flexible Arbeitszeiten auch in Teilzeit
– Abwechslungsreiche Tätigkeit
– Fortlaufendes Training durch verschiedene Aufgaben
– Urlaubsgeld / Weihnachtsgeld
– 5 Tage-Woche

Wer dieses bescheidene Profil erfüllt, kriegt eine Menge von uns geboten. Sagen wir zumindest. Was wir nicht sagen: Noch vor Weihnachten darf man vorm Untersuchungsrichter abkaspern, und persönlich haften muss man für den angerichteten Schaden auch.

Wir werden Ihnen sicherlich nicht die Geldberge versprechen können. Wir können Ihnen aber eine weitgehende Unterstützung zusichern. Wir bitten Sie nur in dem Fall uns zu schreiben wenn Interesse an einer Zusammenarbeit besteht. Es würde das Bewerbungsverfahren beschleunigen, wenn Sie bei der Antwort uns Ihren Lebenslauf mit einem Lichtbild zukommen lassen. Wir werden Ihnen spätestens in zwei Tagen, nach dem Sie uns die Antwort zugesandt haben, einen personalisierten Arbeitsangebot machen können.

Dass wir nicht so richtig gut deutsch können und diesen Stümpertext aus ein paar unverstandenen Bausteinen zusammengepfuscht haben, sieht man allein daran, dass wir eine „Unterstützung“ anbieten, wo ein normaler Malocher einen „Lohn“ erwarten würde. Aber für die verzweifelten Hartz-IV-Empfänger – eine unerschöpfliche Quelle von „Menschenmaterial“ sind die Neuen Armen auch für die organisierte Kriminalität – ist das ja kein auffälliger Missgriff. Die haben sich nach jahrelange „Behandlung“ durch die ARGE daran gewöhnt, dass sie kein Recht und keinen Anspruch mehr haben.

Der Verdienst beträgt ab 1400 Euro monatlich (netto). Sie können die Tätigkeit auch als Zweitberuf ausüben. Für Rentner sind die Stellen besonders gut geeignet. Ein Firmenfahrzeug stellen wir Ihnen auf Wunsch zur Verfügung.

Ganz dicke Hilfsbetrüger kriegen sogar ein Auto, das genau so betrügerisch erworben wurde.

Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, dann freuen wir uns auf Ihre Antwort mit kurzen Bewerbungen an unsere Bewerbung-Stelle: ansuche-b (at) net.hr

Wer daran interessiert ist, für uns ins Gefängnis zu gehen, der denkt sich auch nichts weiter dabei, dass er diese Mail nicht einfach beantworten kann, indem er auf „Beantworten“ klickt – weil der Absender gefälscht wurde.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Wir haben ihre Aufmerksamkeit mit einer illegalen Spam erzwungen, um ihnen ein Angebot zu machen, das ihrem Leben eine Vorstrafe hinzufügt. Und wir bedanken uns anschließend dafür, dass die erzwungene Aufmerksamkeit aufgewändet wurde. Das ist unsere Höflichkeit!

Ihre mafiös organisierten Internet-Betrüger

Der Auftrag, den Sie warteten.

Donnerstag, 5. August 2010

Oh, die Spammer haben bei ihrer Suche nach Hilfsgeldwäschern ordentlich zugelegt, dies ist ein aktueller Text mit einem derartigen „Jobangebot“:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Wie üblich gibt es keine persönliche Anrede. Wie auch, denn diese illegale Massenmail geht ja an ganz viele Empfänger – und die Absender hoffen, dass darunter wenigstens eine Handvoll ist, die nichts dabei findet, für eine „Unternehmung“ zu arbeiten, die in der „Mitarbeiterwerbung“ offen auf illegale Methoden setzt und deshalb Spams mit gefälschtem Absender auf das Internet loslässt.

Wir sind ein innovatives und wirtschaftlich leistungsstarkes Unternehmen, das sich erfolgreich auf die Marktsegmente Bergbau und Goldbagger spezialisiert hat.

Das ausgedachte Geschäftsfeld dieses „Unternehmens“ ist so gelungen, dass man fast vergessen könnte, dass dieses „Unternehmen“ gar keine Firmierung angibt…

Wir suchen eine verantwortungsbewusste und belastbare Personlichkeit mit der Fahigkeit Gesamtablaufe zu koordinieren. Der Einsatz moderner Organisations- und Kommunikationsmittel ist Ihnen gelaufig.

Und inzwischen können die Spammer auch schon, wenn sie selbst kein stilsicheres Deutsch hinbekommen, die Phrasen in ganz normalen Stellenanzeigen abschreiben. Wenn sie jetzt auch noch das Kunststück hinbekämen, diese komischen deutschen Umlaute in ihre Strunztexte einzubauen…

Ihre Aufgaben:
In dieser verantwortungsvollen Stabsstelle sind Sie zentraler Ansprechpartner fur alle Zoll- und AuBenhandelsthemen in EU. Ihre Aufgabengebiet umfasst die Optimierung neuer bzw. bestehender Zollprozesse fur unseren Kunden.

[Ja, die haben wirklich ein „B“ für ein „ß“ genommen – da hat jemand Text aus einer Stellenanzeige abgetippt, ohne ihn zu verstehen oder auch nur rudimentäre Grundlagen der deutschen Sprache zu kennen!]

Na ja, in Wirklichkeit sieht das Aufgabenfeld ein bisschen anders aus. Jemand, der für diese „Firma“ arbeitet, empfängt auf einem unter seinem Namen laufenden Bankkonto allerlei Gelder und leitet diese immer hübsch anonymisiert über Western Union oder MoneyGram (oder vielleicht auch manchmal bar) zu seinem „Arbeitgeber“ weiter. Denn dieser „Arbeitgeber“ möchte aus naheliegenden Gründen kein normales Kreditinstitut für seine „Bankgeschäfte“ benutzen, da man sich dort ja bei einer Kontoeröffnung identifizieren muss, und dann kommen immer diese freundlichen und sehr bestimmten Typen von der Kriminalpolizei, und kurz danach lernt man den Haftrichter kennen. Deshalb setzen die lieber einen dazwischen, den die Polizei ruhig finden kann. Und so findet die Polizei bei ihren Ermittlungen in den diversen Internet-Betrügereien schließlich jemanden, der einen derartigen „Job“ macht. Natürlich hat der sich auch strafbar gemacht, mindestens wegen eines Verstoßes gegen das Kreditwesenkontrollgesetz, und natürlich muss der in voller Höhe für den von ihn mitangerichteten Schaden haften, weil kein Richter angesichts eines derartigen „Jobs“ von Arglosigkeit ausgehen wird. Aber die Gangster haben ihre Schäfchen ins Trockene gebracht und können sich mit dem ganzen Geld ihren verfeinerten Lebensstil leisten.

Wir bieten Ihnen:
– Einarbeitungsvergutung
– Unterstutzung bei Ihrem personlichen Business Plan
– Begleitung durch eine/n Mentor/in fur die ersten Wochen Ihrer unternehmerischen Aufgabe
– Extra Provision!
– Bestehender Kundenstamm
– Festes Geschaftsgebiet
– Vorhandene Netzwerke
– Reizvolle Weiterbildungsmoglichkeiten
– Arbeitsvertrag.

Hey, das klingt ja total toll, was die alles bieten, sogar ein Stück Papier, wo „Arbeitsvertrag“ draufsteht. Das haben die aber hübsch abgeschrieben. Und, was soll man dafür können müssen?

Ihr Profil
(Grund-)Computerkenntnisse (Word, Excel)
Selbstandige Arbeitsweise
Analytische Fahigkeiten
Teamfahigkeit
Flexibilitat, Verantwortungsbewusstsein sowie Einsatz-Bereitschaft
Keine Erfahrung erforderlich
(unsere Vorbereitungskurs ist kostenlos und mussen finanziert werden nicht)

Aha, man muss keinerlei Erfahrungen haben und bitte auch nicht so viel „analytische Fahigkeiten“, dass man eine Spam auf der Stelle löscht und niemals ernst nimmt. Natürlich muss man als Hilfsbetrüger einigermaßen selbstständig vorgehen, und ein paar Grundkenntnisse am Computer sind auch gut. Oder kurz gesagt: Das, was hier gemacht werden soll, das kann jeder machen.

Ihr sehnlicher Wunsch ist es, Ihr Gehalt durch erstklassige Leistung frei zu gestalten und das unter dem Dach, mit der Unterstutzung eines starken Partners? Dann sollten wir uns kennenlernen!

Oh, hier scheinen Kontaktanzeigen und Stellenanzeigen irgendwie durcheinander gekommen zu sein. :mrgreen:

Was machen Sie als Nachstes?:

[Ja, wirklich Fragezeichen und Doppelpunkt nacheinander]

Die Spam löschen vielleicht? Aber nein doch, das Opfer dieser organisierten Internet-Kriminellen soll nicht löschen, sondern erstmal den organisierten Internet-Kriminellen ein paar Daten über sich zukommen lassen.

Senden Sie Ihren CV als Word-Dokument in Deutsch
Wenn Sie der oder die Richtige fur diese Position sind, lassen Sie uns gemeinsam Schwung in Ihre Karriere bringen.
Bewerben Sie sich, bevorzugt per E-Mail mit Word-Anhang (max. 2 MB). Die 100% vertrauliche Behandlung Ihrer Bewerbung stellen wir selbstverstandlich sicher!

Dabei soll man aber völlig sicher stellen, dass man ein EDV-Analphabet ist und seinen Lebenslauf (CV sagt in Deutschland nur jemand, der mehr Englisch spricht als er Deutsch kann) im Word-Format an eine Mail hängen, weil solche Dokumentenformate ja das beliebteste Einfallstor für allerlei Trojaner und Viren in Firmennetzwerke sind. Und Leute, die ihre Mailadressen bei irgendwelchen Adresshändlern für Spammer kaufen, sagen auch zu, dass sie solche Informationen „vertraulich“ behandeln. Das ist aber beruhigend. Also ran die ganzen Daten an eine kurze Mail und dabei auf gar keinen Fall…

Ihre ausfuhrliche schriftliche Bewerbung mit ÑV – Unterlagen richten Sie bitte innerhalb von drei Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige an die

cv (at) deutschlandarbeit.com

…die Mail beantworten, indem man in seinem Mailprogramm auf „Antworten“ klickt, denn die Absenderadresse ist natürlich gefälscht. Aber diese kleine Unstimmigkeit macht das Ding ja auch nicht mehr schlechter.

Übrigens ist deutschlandarbeit (punkt) com eine toll gewählte Domain, aber wer glaubt, dass man dort weitere Informationen über diese Mitarbeiter-Werbung finden könnte und die Adresse mal einfach in seinem Browser eingibt, stellt fest, dass diese Domain offenbar nur für die Mailadresse benutzt wird – was man dort sieht, ist eine Weiterleitung zu JobPilot. Sicher, so kann bei naiveren Menschen sogar ein Eindruck entstehen, dass eine dieser großen „Jobbörsen“ hinter dieser Mail steht, das ist aber nicht der Fall. Tatsächlich gibt es bei JobPilot bessere Formen der Kommunikation der Teilnehmer, wer dort einen Account hat, der hat dort auch schon einen Lebenslauf eingestellt und eventuelle Mails von JobPilot kommen nicht mit einer gefälschten Absenderadresse der Domain dyapproved (punkt) com daher. Einmal ganz davon abgesehen, dass man in solchen Mails namentlich angesprochen wird und dass die Umlaute auch kein Problem darstellen.

Trotz der Weiterleitung: JobPilot hat mit diesen Spams nichts zu tun, sondern der Ruf dieser Plattform wird von Kriminellen missbraucht. Der überraschend neue und auf dem ersten Blick recht ausgefeilt wirkende Text dieser Halunken erweist sich schon vor dem zweiten Blick als genau so stümperhaft wie die bisherigen Spams, mit denen Hilfsgeldwäscher geworben werden sollten.

zusatzliches Einkommen von 3000 Euro / Monat

Montag, 2. August 2010

Wow, was für ein „intelligentes“ Spamskript. Da muss dem Typen mit der Idee ja das Gehirn geradezu wie ein Wolkenbruch vom Himmel geregnet sein. Der schickt zwar immer wieder den gleichen blöden Text an die gleichen Adressen, aber der merkt das auch noch und ändert dann jedes Mal den Betreff. Irre! Die erste Mail sieht so aus:

Betreff: zusatzliches Einkommen von 3000 Euro / Monat

Die zweite Mail dann so:

Betreff: zusatzliches Einkommen von 3001 Euro / Monat

Die dritte Mail so:

Betreff: zusatzliches Einkommen von 3002 Euro / Monat

Und den Rest erspare ich lieber, denn zählen kann ja hoffentlich noch jeder ein bisschen.

Zur Steigerung des Liebreizes und damit wirklich jeder schon auf dem ersten Blick bemerkt, dass hier Schurken mit gefälschtem Absender schreiben, steht als Absender die eigene Mailadresse drin.

Guten Tag,

Klar, Anrede gibts nicht. Geht ja auch nicht, wenn der gleiche doofe Text an ein paar Millionen Mailadressen geht.

wir bitten um Entschuldingung Sie gestort zu haben.
Unser Unternehmen rekrutiert Agenten fur eine Teilbeschaftigung.
Zurzeit haben wir einpaar Stellenangebote in Europa.

Europa ist groß, und „rekrutieren“ hat in jenem Teil Europas, in dem man Deutsch spricht, eher einen Klang, der ans Kreiswehrersatzamt erinnert. Und wenn ihr schon so eine toffe HTML-Mail macht, denn codiert doch bitte auch die Umlaute, damit es nicht ganz so daneben aussieht. Das kann jeder Vierjährige auf dem Pisspott, dieses Ding mit den HTML-Entitäten, da werdet ihr das wohl auch hinkriegen.

Wenn Sie immer noch einen Nebenverdienst suchen, dann bitte geben Sie uns Ihre Kontaktdaten und informieren Sie uns uber die gunstigste Zeit fur Sie fur einen Anruf.

Ah, das ist ja fast schon „geschickt“, dass erstmal gar nix reingeschrieben wird über den tollen Job als Geldwäscher und Hilfsbetrüger. Wer also wirklich glaubt, dass jemand, der auf asoziale und kriminelle Massenmail mit gefälschtem Absender setzt, ein vernünftiges „Jobangebot“ hat, der kann Kontakt aufnehmen und sich ein paar hübsche Lügen erzählen lassen…

Unsere Mitarbeiter werden sich mit Ihnen in Verbindung setzen und Sie mit allen notwendigen und ausfuhrlichen Informationen
wegen der Arbeit versorgen, wobei sie auch auf die von Ihnen gestellten Fragen,
die Sie im Voraus vorbereiten konnen, antworten werden!
Wir sind sicher, ein Nebenverdienst ist nie uberflussig!

Ja ja, aber dafür ist so eine Spam überflüssig! Genau so, wie es für euch völlig überflüssig zu sein scheint, auch nur einen Hauch von Seriosität zu wahren, indem man sich mal irgendeine Firmierung gibt, sich selbst irgendeinen Namen gibt oder gar auf eine Website verweist, auf der man sich und sein Geschäftsfeld vorstellt. Wozu soll man sich Mühe machen für Opfer, die man eh abgrundtief verachtet?

Vielen Dank fur die Aufmerksamkeit und einen schonen Tag noch!

Vielen Dank, dass ihr meine Aufmerksamkeit durch eine kriminelle Mail mit einem unseriösen Angebot erzwingt und euch dann für meine Aufmerksamkeit bedankt, ihr Schurken! Möge euch der Blitz beim Sch**ßen treffen!

Unser Kontakt: Nona (at) riafcg.org

Bitte auf gar keinen Fall die Mail mit „Antworten“ beantworten, weil man dann an sich selbst schreibt. Auch ein Klick auf die Mailadresse ist zurzeit nicht möglich (aber vielleicht in der nächsten Spamwelle dieser Stümper), weil unser Textschreiber zwar das Tag versteht, mit dem man Text fett setzen kann, aber leider noch nicht durchdrungen hat, wie man denn so einen Link in HTML ausdrückt. Ist ja auch kompliziert, wenn da jedes Mal eine andere Mailadresse auf dem Server riafcg (punkt) org verlinkt werden muss, voll kompliziert. Die muss ja dann zwei Mal in den Text rein, einmal für die Anzeige und einmal für den mailto:-Link. Das kann der noch nicht…

Diese Spam wurde mit mechanischer Dummheit erstellt und ist auch ohne Grußformel güllig.

Und wer wirklich glaubt, dass „Nebenverdienste“ in der Größenordnung von dreitausend Euro pro Monat auf diesem Hintergrund auch nur das Nachdenken lohnen, wende sich bitte einmal an die nächste Polizeiwache und frage mal, was die Beamten dort davon halten und wundere sich nicht, wenn er als Antwort solche Worte wie „organisierte Kriminalität“, „Geldwäsche“, „Betrug“ und „Verstoß gegen das Kreditwesenkontrollgesetz“ hört!

Plaetze frei

Dienstag, 27. Juli 2010

Die Seuche des heutigen Tages, mit diversen Betreffzeilen, Absendern und Kontakt-Mailadressen.

Wir bezahlen fur Ihre Zeit.

Das ist ja toll! Bislang wurde mir immer nur angeboten, dass ich für Tätigkeiten bezahlt werde. Das finde ich natürlich ein bisschen mühsam, etwas tun zu müssen, auch kommt es mir ein bisschen dumm vor, dass ich unter meinem Namen und auf meinem Konto Waren und Geld in Empfang nehmen soll, um für andere Leute denn Bank und Postamt zu spielen – ganz so, als ob diese anderen Leute gar nichts mir richtigen Banken und Postämtern zu tun haben wollen. Aber Zeit… ja, dafür ließe ich mich gern bezahlen…

Das ist so eine tolle Sache, dass ich gar nicht mehr sehe, dass diese Leute nicht einmal so etwas wie eine Anrede eingeplant haben.

Fragen Sie nach, wie hoch Ihr individuelles Lohn bei uns sein koennte. Anfragen an alfredoksert (at) net.hr senden.

Wie üblich die Mail nicht beantworten, indem man auf „Antworten“ klickt, denn der Absender ist natürlich gefälscht. Aus ganz ähnlichen Gründen übrigens, aus denen diese Leute auch nicht ihre „Geschäfte“ direkt machen wollen. Wer dort hinschreibt, bekommt tolle Sachen zu hören und einen Job angeboten, den eigentlich jeder machen könnte und der zudem recht gut entlohnt wird – aber trotzdem: Aus irgendeinem Grunde bleiben diese Leute auf ihren tollen „Jobs“ sitzen und müssen die Leute über illegale anonyme Massenmail an hunderttausende Empfänger anwerben.

Näheres zu den „Jobs“, die man dort machen kann, verrät jede Polizeidienststelle. Dort wird man diese „Jobs“ auch nicht „Jobs“ nennen, sondern „Geldwäsche“, „Betrug“ und „Verstoß gegen das Kreditwesenkontrollgesetz“.

Hey, Spammer, wenn ihr mir das schon so oft schreibt, denn könnt ihr euch wenigstens ein bisschen Mühe bei eurem Text geben. Und dass ich den gleichen Text gut dreißig Mal mit wechselnden Absendern und wechselnden Kontaktadressen vor mir habe, lässt euer tolles Angebot auch nicht gerade seriöser aussehen…