Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Social Web“

YouTube-Nutzung der Marke DokuWorld2013

Donnerstag, 5. Juni 2014

Der YouTube-Kanal von DokuWorld2013 wird vielen Menschen kaum auffallen. Er ist im Wesentlichen eine Zweitverwertung von überwiegend reißerischen TV-Dokumentationen der gebührenfinanzierten Fernsehanstalten der Bundesrepublik Deutschland. Die Videoqualität ist oft in miserablem 240p, in einigen Fällen ist aber auch 720p verfügbar. Hier ein Screenshot seines Uploads der ZDF-Dokumentation „Mengeles Erben – Menschenexperimente im Kalten Krieg“ – ich habe allerdings das vom Uploader gewählte Vorschaubild eines geöffneten Schädels mit freiliegendem Gehirn ebenso unkenntlich gemacht wie die beiden Links, die noch vor jedem informativen Text in der Beschreibung stehen:

Screenshot eines hochgeladenen Videos im spammigen YouTube-Kanal von DokuWorld2013

Diese urheberrechtlich recht fragwürdigen Videouploads werden durch Kommentare in „Verschwörungs-Websites“ und mutmaßlich auch in diversen „sozialen Netzwerken“ bekannt gemacht und gewinnen so – trotz ihrer beschiss… ähm… bescheidenen Videoqualität eine nennenswerte Anzahl von Betrachtern, in Falle dieses einen Beispieles immerhin eine drittel Million.

Da niemand beim Link auf YouTube Verdacht schöpft, vor allem, wenn das Video auch thematisch passend ist, bleibt derartige Kommentarspam oft stehen.

Was dieses Vorgehen zur Spam macht, zeigt sich in der Beschreibung des Videos. Der unbekannte Uploader weiß offenbar, dass nur die wenigsten Menschen jemals die komplette Beschreibung aufklicken und legt deshalb großen Wert darauf, dass der für sein „Geschäft“ wichtigste Bestandteil der Beschreibung unmittelbar sichtbar ist. Dieser besteht aus zwei Links:

  1. Der erste Link ist über den URL-Kürzer bit.ly maskiert und führt auf ein fragwürdiges Gewinnspiel, das zur Teilnahme einen sehr umfassenden Datenstriptease voraussetzt – und dessen Website ohne aktiviertes JavaScript in keiner Weise zugänglich ist, was bei derartigen Links mit Spamhintergrund alle Alarmglocken klingeln lassen sollte. Was einem Teilnehmer solcher „Spiele“ alles widerfahren kann, habe ich vor fünf Jahren hier auf Unser täglich Spam an einem Beispiel aufgezeigt. Ob die im Regelfall sehr geringe Gewinnchance diesen Ärger wert ist? Meiner Meinung nach nicht, zumal die Gestalten, mit denen man sich anschließend herumschlagen muss, mindestens halbseiden, wenn nicht gar kriminell sind.
  2. Der zweite Link ist ein Affiliate-Link auf Amazon, der mutmaßlich dazu führt, dass der Spammer bei Bestellungen mitverdient.

Diese Links habe ich unter jeder hochgeladenen Dokumentation gefunden, auf die ich einen Blick geworfen habe. Es handelt sich also nicht um einen Ausrutscher nach einer dummen Idee, sondern um eine langfristig verfolgte Methode.

Ich gratuliere diesem Spammer zu seiner Idee, unter anderem Verschwörungsspinner abzuzocken, denn in diesen Kreisen wird das Gehirn oft dünn gesät sein. Aber er bleibt ein Spammer, und in seiner Methodik – Benutzung der Produktionen anderer Leute, um damit wenig erfreuliche Geschäfte zu machen – ist er bemerkenswert asozial. Das ist auch schon dem einen oder anderen Betrachter der hochgeladenen Videos aufgefallen, so dass es zu Kommentaren wie diesem gekommen ist:

ACHTUNG, BETRÜGERLINKS IN DER BESCHREIBUNG!
DAUMEN RUNTER FÜR JEDES VIDEO UND DIESEN KANAL!

Nun, diesem Urteil und dieser Aufforderung kann ich mich anschließen! Und die Dokumentationen sollte man – wenn man sie irgendwo einbetten will oder einen Link versenden will – vielleicht vom Kanal eines erfreulicheren Mitmenschen nehmen.

Hallo, ARD, ZDF und Classe politique der BRD! Diese Art von Missbrauch von gebührenfinanzierten TV-Produktionen gäbe es nicht, wenn alle diese Dokumentationen in hoher Qualität und ohne den Bullshit der gesetzlich erzwungenen „Depublizierung“ dauerhaft in den Mediatheken der TV-Sender verfügbar gehalten würden. Oder anders gesagt, werte Politiker von CDU, SPD, CSU, FDP und von Bündnis 90/Die Grünen: Eure im Bundestag – mutmaßlich nach diversen Gefälligkeiten der Presseverleger – zum geltenden Recht gemachte Pflicht zum Löschen aus den Mediatheken der gebührenfinanzierten TV-Anstalten hat die hier nur kurz angerissene Form der halbseidenen Spam-Geschäftemacherei erst ermöglicht. Oder kurz: Politiker, der Gefallen, den du mit dem lobbyistisch vorformulierten Gesetz deinem tintenklecksenden Freund von Presseverleger getan hast, nützt vor allem Kriminellen, Spammern und vergleichbarem lichtscheuen Gesindel. Zum Glück geht die Presse, die aller Leben schlechter machen will, dennoch den Bach herunter. Ändert diesen Unsinn also bitte mal, und zwar so schnell wie möglich!

@Nerkamp98 (FollowBack)

Mittwoch, 21. Mai 2014

Hey, du Unbekannter @Nerkamp98,

der von seiner Mutter mit dem Namen „FollowBack“ gestraft wurde.

Was wäre die Welt nur ohne die Twitter-Nutzung und die Twitter-Spamfollows von Gestalten wie dir? Vermutlich ein kleines bisschen hübscher, wenn ich mir dein ganz besonderes „Mitteilungsbedürfnis“ mal kurz anschaue:

Twitter-Timeline des Twitter-Spammers @nerkamp98, voller obskurer Versprechen, dass er auch zurückfolgt und dass man Follower gewinnt, wenn man seinen Link klickt -- das ist für jeden intelligenzbegabten Menschen klar als Spam zu erkennen

Aber hey, immerhin hast du dir mit deinem spam-typischen Twitter-Verhalten – skriptgesteuert folgen, skriptgesteuert ein paar Stunden später nachschauen, ob zurückgefolgt wird, skriptgesteuert entfolgen, wenn nicht, weil dieses Twitter ja wegen solcher Spamköpfe wie dir exzellentem Beispiel eines Frontallappenkastraten ein Verhältnis zwischen Follower und Follows erzwingt – ein Auditorium von 570 tollen Leuten geholt, die sich deinen geistigen Dünnschiss in ihr Twitter-Leben holen. Denen kannst du jetzt ganz tolle Links zustecken, wie man an Follower kommt. Du selbst glaubst da ja eher nicht so dran und setzt stattdessen auf Spam, Spam und nochmal Spam.

Komm, geh einfach sterben!

Und alle anderen auf dieser Welt: Jeder, der irgendwas von „ich folge zurück“ oder „I follow back“ in sein Twitter-Profil schreibt, ist ein Spammer, der schon mit dieser kleinen Geste zeigt, dass ihm angezeigte Zahlen wichtiger als Menschen sind und der mit diesem Auftritt vergleichbare Charaktere anlocken möchte. Ohne Ausnahme. Für die kurzfristigen Follows genau dieser Leute ist übrigens die Spammeldefunktion bei Twitter da, und nicht etwa dafür, Menschen anderer Meinung einfach in heimlichen Absprachen wegzubeißen.

@puwejafedip

Montag, 5. Mai 2014

Oh, mir folgt mal wieder jemand beim Zwitscherchen. Ob es wohl jemand ist, der Interesse an meinen Stummeltexten hat? Mal schauen:

Marlis Ferreri -- @puwejafedip -- I will get you 20000+ Very Fast youtube views, 40+ likes, 30+ subscribers, 10+ favorites in 48 hours, all in one package to boost your video for $15

Nee, eher nicht so… okay, schnell als Spam melden.

Übrigens: Leute, die im Twitter-Profil ohne sachlichen Grund – es gibt bei Twitter keine Längenbegrenzung für die URL der im Profil angegebenen Homepage – einen URL-Kürzer verwenden, sind immer Spammer.

Und noch etwas: Leute, die einem Spammer für eine Handvoll Dollar die Dienstleistung abkaufen, dass zwanzigtausendmal der Eindruck erweckt wird, andere hätten an ihrem YouTube-Geraffel Interesse – tja, solche Leute müssen sich vermutlich sogar bei der Masturbation noch einen Orgasmus vorspielen.

Buy Followers Now191

Montag, 21. April 2014

Wie schön, dass man dank der Angebote von… ähm… dienstbereiten Menschen, die es immer wieder verstehen, sich in die Aufmerksamkeit zu drängeln, auch dann ein paar „Follower“ auf Soundcloud erhalten kann, wenn man dort nichts anbietet, was andere Menschen in Scharen kommen lässt:

Screenshot des Soundcloud-Profiles des Users Buy Followers Now191 -- im Avatar steht der Text 'Social Escalate -- Buy Real Soundcloud Followers -- Click the link below to get started!' -- Der Link ist natürlich über den URL-Kürzer bit.ly maskiert, denn Soundcloud wird wohl auch kein gesteigertes Interesse an dieser Art Spam haben

Ich weiß manchmal nicht, was ich schlimmer finden soll: Dass es solche Spammer gibt, oder dass es Idioten gibt, die auf die Angebote solcher Spammer eingehen, scheißegal, welche Menschen hinter der angezeigten Zahl stehen, hauptsache die Zahl ist schön groß. Denn diese Idioten muss es ja geben, sonst würde sich diese Art Spam – die hier recht aktiv betrieben wird – nicht lohnen.

@hyjyzubabae

Samstag, 19. April 2014

Das im Folgenden gezeigte Profil ist ein Beispiel für viele andere…

Was wäre Twitter, wenn ich dort nicht immer wieder solche Follower bekäme, die so richtig persönlich interressiert daran sind, was ich dort so rauszwitschere:

Header-Bereich des Twitter-Profils von @hyjyzubabate, mit nicht darstellbarem Profilbild und der 'Biografie': 'I will tweet your message 2x daily to over 20.000 engaged entrepreneurs, 1 week for $5'. Dazu eine URL, die unnötigerweise über einen URL-Kürzer maskiert wird.

Twitter wäre recht angenehm ohne solche Großhirnkastraten.

In letzter Zeit nimmt die Follow-Spam auf Twitter übrigens wieder zu, und leider sind nach einigen sehr angenehmen Monaten relativer Ruhe im Spamkarton schon wieder recht viele Leute bereit, solchen Gestalten, die immer Pech beim Denken haben, zurückzufolgen und sich damit – wie vom Spammer gewünscht – die Spam in die Timeline zu holen. Für genau solche Hanseln wie diesem Zwitscherwiederholer für fünf Dollar ist der Menüpunkt ‚Als Spam melden‘ da. Und nicht für die Behandlung von Leuten, die man (oder frau) wegen einer (oder, was es leider auch gibt: wegen ständiger) Entgleisung kollektiv „wegbeißen“ will. Den leider auf Twitter oft stark und gern mit Screenshots fragwürdiger bis empörender Äußerungen weitergegebenen Empfehlungen, die Spammeldefunktion zum Entfernen „unerträglicher“ Nutzer zu missbrauchen, steht gegenüber, dass auf Seiten Twitters die Algorithmen für die Behandlung gemeldeter Spammer angepasst werden müssen, so dass richtige Spammer ein besseres Umfeld bekommen, um ihre hirntoten Geschäftsideen und Betrugsnummern voranzutreiben. Ich glaube, dass sich das niemand wünschen kann.

Diaspora… deprimierend

Sonntag, 26. Januar 2014

So langsam kommt die Flut von Spamkommentaren im Diaspora-Netzwerk, idiotisch-betrügerische Äußerungen wie diese hier:

Screenshot eines Teils eines Spamkommentares, der imitierte Markenuhren in etlichen Sprachen verkaufen will

Es war eine schöne Zeit ohne Spam; ein angenehmes, recht kultiviertes, kommunikatives Miteinander. Jetzt, wo eine hirnlose Horde krimineller Entseelungsreste ihre Spamskripten auch für die Eigenarten von Diaspora angepasst hat (und damit zurzeit einfach nur die Inhalte von betrügerischen Dreckssites aus dem Web übernimmt, ohne sich auch nur ein bisschen Mühe zu geben), ist absehbar, dass diese Zeit bald vorbei sein wird, dass es auch bei Diaspora bald alles das geben wird, was es bislang nicht im Diaspora-Netzwerk gab und was dort niemand vermisst hat: Kontaktaufnahmen, die nur Auditorium für Spam schaffen sollen; Kommentare, die ein sehr einseitiges und gnadenlos bescheuertes Mitteilungsbedürfnis ausleben; Profile, die nur dazu dienen, unverfängliche URLs als Linkziele für andere Spam zu sein; später ergänzt um Phishing-Versuche, um „unverdächtige“ Profile für die Drecksspam zu erhalten.

Das einzige, was Spammer wirklich „gut“ können, ist: Alles in seinem Nutzen für Menschen zerstören, was sie für ihren Betrug missbrauchen.

Und der einzige Grund, weshalb man diesem Geschmeiß nicht einfach mit einem stumpfen Gegenstand den eh nichtsnutzigen Schädel zertrümmert, ist, dass es gegen das Gesetz ist, solche Maden zu töten.

Wie ich dem ersten Spammer, der mir in die Pfoten kommt, negatives soziales Feedback geben werde! 👿

@WMeqepai

Freitag, 24. Januar 2014

Dass du ein Spammer bist…

Screenshot der sehr frischen Timeline eines Twitter-Spammers

…ist wirklich sehr schwierig zu erkennen. Man muss dafür nur hinschauen, nachdem du dich noch nicht einmal zehn Minuten lang auf Twitter ausgelassen hast.

Schließ dich bitte einfach irgendwo ein und schmeiß den Schlüssel weg, du Idiot!

Wie Spammer Twitters Spamblock nutzen

Sonntag, 5. Januar 2014

Wir machen ihnen ein Angebot, das sie nicht ablehnen können:

Neue Variante von Spammern wie 'N_____tipps': Folgen und wer nicht zurückfolgt, wird geblockt. cc @goebelmasse

Wi! Der! Lich!

Die Anonymisierung im Screenshot habe ich vorgenommen, um das zugehörige Twitter-Konto vor destruktiven Akten massenhafter, mechanischer Twitter-Nutzung durch Spammer zu schützen. Aus genau diesem Grund gibt es auch keinen Link und keine Angaben, die es erleichtern, den Tweet zu identifizieren. Ich halte die Quelle für zuverlässig genug, um darauf hinzuweisen. Dieser @goebelmasse bin übrigens ich, und mir ist mein Ruf und mein Account auf Twitter völlig gleichgültig, so dass ich keine Notwendigkeit sehe, auch das noch zu anonymisieren.