Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Print“

Abnehmen über Nacht

Freitag, 31. Juli 2009

Abnehmen über Nacht - ohne zu hungern. Entscheidend ist, wann Sie essen. Selbst Süßes ist erlaubt. Für Diabetiker hat das Diät-Konzept besonders viele Vorteile

Ja, beim Abnehmen ist es eben in erster Linie entscheidend, wann man isst. Wenn man zum Beispiel niemals isst, geht das mit dem Abnehmen ganz von allein. Dabei ist sogar die Schwarzwälder Kirschtorte erlaubt, wenn man sie nur einfach niemals isst. Und über Nacht – wenn sich der Traum in sehnsüchtigen Bildern alles das holt, was dem Wachzustand verwehrt bleibt, hungert man nicht einmal. Größter Vorteil für Diabetiker: Sie brauchen nicht mehr beim Essen in die Tabellen zu schauen.

Und morgen stellen wir unsere tolle und ganz einfache Methode zur Empfängnisverhütung vor. :mrgreen:

Mann oh Mann oh Mann, was man immer für einen kranken Hokuspokus lesen muss, wenn man eine so genannte „Frauenzeitschrift“ durchblättert…

Vermuteter Ursprung

Donnerstag, 30. Juli 2009

Ein frei erfundenes Gespräch zwischen zwei Werbern, hier einfach Alex und Bernd genannt, um nicht A und B heißen zu müssen.

Alex: „Du, Bernd, ich hab da ein Problem mit diesen ‚Brustkaramellen‘.“

Bernd: „Was denn, Alex?“

Alex: „Na, die sollen ja nur in der Apotheke verkauft werden. Ist ja auch ein toller Trick. Da denkt jeder Depp, dass die gesund sein müssten. Oder doch wenigstens irgendwie helfen. Aber für diese Dinger, die vor allem aus Zucker, Salz und Süßholzsaft bestehen, fällt mir kein Verpackungstext ein, der auch nur halbwegs gesund klingt.“

Bernd: „Schreib doch einfach, dass das Rezept alt ist und vermutlich in einer Apotheke erfunden wurde.“

Alex: „Jau, das mach ich, Bernd. Du bist mal wieder der Größte!“

Original PECTORAM Brust-Karamellen werden seit Jahrzehnten unverändert nach traditioneller Rezeptur zubereitet, deren Ursprung in der Apotheke vermutet wird...

So eine Realsatire kann man sich mal wieder gar nicht ausdenken. Vielen Dank für die Packung an Claudia.

Trendig

Sonntag, 26. Juli 2009

Was meint ihr Werber eigentlich mit diesem tollen Adjektiv „trendig“? Meint ihr damit etwa…

Wanduhr - Trendige Wanduhr mit Quartzwerk und schwarzen Zahlen zum Aufkleben. Je Uhr zwei Satz Zahlen. Vorher 5,99 Euro, jetzt 2,99 Euro - 50 % GESPART

…nur, dass ihr über einen Haufen fabrikneuen Mülls, der wie ein Berg Ziegelsteinen in euren Lagern liegen bleibt, beim besten Willen nichts Gutes mehr sagen könnt? Dass ihr deswegen einfach versucht, die Emanzipation von Nutzen und Geschmack als einen „Trend“ zu verkaufen? Obwohl noch niemand etwas von einem solchen „Trend“ bemerkt hat? Wie zum Beispiel auch noch niemand bemerkt hat, dass es gerade ein irre tollwütiger „Trend“ ist, sich ein nacktes 08/15-Quartzuhrwerk an die Wand zu tackern, und weil das so für sich noch kein Ziffernblatt hat und deshalb das Ablesen der Zeit – immerhin eine nicht ganz unwichtige Funktion einer Uhr – ein bisschen erschwert, drumherum einfach ein paar Klebeziffern auf die Tapete zu klatschen? Sagt ihr wirklich einfach nur „trendig“, weil ihr trotz einer Extraportion Koks und dem unbedingten Willen zum Belügen der Menschen keine Möglichkeit mehr seht, so einen Tand noch irgendwie schönzulügen? Und glaubt ihr wirklich, dass das schon ausreicht, damit Menschen so herrgottsdumm sind, dafür drei Euro hinzulegen und sich selbst auf die Schulter zu klopfen, weil sie jetzt ja fünfzig Prozent gespart hätten und dass sie dabei gar nicht merken, dass man sich so etwas sogar zu hundert Prozent sparen könnte?

Ja? Echt? Das habe ich mir doch gleich so gedacht… 😈

Quelle des Scans: Postwurfsendung des Dänischen Bettenlagers

Taschenweltherrscher

Freitag, 24. Juli 2009

Meine Welt immer dabei. Unbeschwert telefonieren und grenzenlos surfen mit der BASE Handy- und Internet-Flat!

Na, wenn du meinst, Werber… Ich muss meine Welt jedenfalls nicht extra mitnehmen, sondern bin einfach so von ihr umgeben – und das auch noch ganz kostenlos.

Hast du eigentlich einmal den ollen Heraklit gelesen, du koksnäsiger Werber, du? Besonders die Aussage „Die Wachenden haben eine einzige und gemeinsame Welt, von den Schlafenden aber wendet sich jeder seiner eigenen zu“ solltest du dir doch einmal zu Gemüte führen. :mrgreen:

Quelle des Scans: Aktuelle Postwurfsendung von BASE.

Symbolfoto

Montag, 6. Juli 2009

Das schamvoll geklammerte Wort „Symbolfoto“ bedeutet…

Belinea C-Book 1500 - Unsere Empfehlung: Intel Celeron M530, 1,73 GHz, 1024 DDR2 RAM 667 MHz, 160 GB HDD 5400 rpm, DVD Super Multi Brenner, 15,4 Zoll TFT Display, W-LAN, Windows XP Prof. Lizenz

…dass das hier so dekorativ und wie ein Foto des Angebotes abgebildete Klapprechnerchen nicht unbedingt viel mit dem zu tun haben muss, was wir Ihnen verkaufen wollen. Und dieser mit scharfer Kante abgeschnittene Schatten im Symbolfoto…

Schnipp, da schnitt der Schatten weg

…bedeutet, ebenso wie die kleine weiße Kante am Bildschirminhalt des nur symbolisch abgebildeten Rechnerchens…

Der Bildschirminhalt passt aber nicht wirklich...

…dass wir uns bei dieser kleinen Verschaukelung nicht einmal besondere Mühe geben. Deshalb wissen wir als Fachleute für IT-Geräte auch nicht mehr so ganz genau, wie man „MHz“ oder „GHz“ abkürzt oder was die Einheit oder Größenordnung für die Menge des im Klapprechner verbauten RAMs ist. Für jene, die bei uns kaufen sollen, müssen wir uns ja keine besondere Mühe geben, weder mit der grafischen Gestaltung noch mit dem Text, der die Daten des Gerätes angibt. Das ist doch geradezu eine Empfehlung, bei uns zu kaufen, oder etwa nicht?

Der Name der Computerhandels, dessen mutmaßlich unterbezahlter Praktikant oder Azubi diesen ganzseitig gedruckten und sehr schmerzhaften Murks verbockt hat, wird hier von mir unter dem gnädigen Schleier des Schweigens gehalten. 😉

Frankensteins Badesommer

Samstag, 4. Juli 2009

Werte Macher der „Freizeitwoche“, ihr hättet es fast geschafft, dass ich diesen „Artikel“ mit seinen stümperhaften Bildbearbeitungen falsch zuordne, als ich ihn bei einer dieser herzkalten Frauen aufgeschlagen herumliegen sah; bei einer dieser Frauen, die sich am Leiden anderer Menschen ergötzen, die alles interessant finden, was aus dem sich über Jahrhunderte erstreckenden Inzucht-Experiment namens „europäischer Adel“ hervorgeht und sich von euch in den Schlankheitswahn treiben lassen:

Ganz schön bunt - Das wird ein toller Badesommer

Fotos: HerstellerAllerdings hat ein Blick in die kleinen Buchstaben, die sich etwas schamvoll neben den bunten, großen Buchstaben versteckt haben, schnell klar gemacht, wie hier die Verhältnisse wirklich liegen.

Es handelt sich hier also nicht etwa um eure eigene redaktionelle Arbeit, sondern um einen „Artikel“, den ihr offenbar auf Wunsch und mutmaßlich auch auf Bezahlung eines Herstellers von Badebekleidung in eurem „redaktionellen“ Teil unterbringt. (Ja, ich weiß, eine solche „Bezahlung“ kann auch durchaus etwas indirekter sein.) Dies natürlich, ohne da so ein klares Wort wie „Anzeige“ darüber zu setzen oder die Leserinnen auf eine andere Weise darüber in Kenntnis zu setzen, dass es sich hier um reine Reklame handelt. Der nur anpreisende und werbende Charakter des recht textarmen „Artikels“ ist derart offensichtlich, dass er nicht zu übersehen ist. Das an sich ist schon übel genug, aber es ist leider zu gewöhnlich geworden – und übrigens einer der vielen Gründe dafür, dass ich den gesamten Auswurf der Journaille meinem Dasein nicht mehr hinzufüge.

Eine kleine Abschweifung

Dass da am Artikel keine Bestellkarte dranhängt, ändert nichts am Reklamecharakter – und ich würde eine recht hohe Wette darauf halten, dass jene Leserinnen, die für die Aussicht auf ein bisschen gewinnbares Kleingeld oder kitschduseligen Reisen an euren nicht sehr rätselhaften Preisrätseln teilnehmen und dabei ihre Anschrift, ihre Telefonnummer und ihre Mailadresse an euch verraten, schon sehr bald mindestens einen Katalog im Briefkasten finden werden, dessen Angebote ihnen zum Teil auf der Stelle vertraut vorkommen – und gleich hinterher einen freundlichen und sehr professionell geführten Anruf kriegen, der noch einmal ein bisschen „nachhakt“. Das Einverständnis eurer gewinnsüchtig gemachten Leserinnen zur werblichen Nutzung ihrer persönlichen Daten holen sich die Macher der „Freizeitwoche“ ja auf relativ einfache Weise ein:

Rätsel-Coupon Nr. 25/09

Wie, das Kleingedruckte über den persönlichen Daten kann man kaum lesen? Stimmt, das kann man kaum lesen, auch im Druck ist es schon ein bisschen schwierig – deshalb der entscheidende Ausschnitt noch einmal etwas größer:

Ja, ich bin damit einverstanden, dass die Bauer Media Group mich bis auf Widerruf per Telefon oder E-Mail über interessante Angebote zu Medienprodukten informiert. Mit meiner vorstehenden Einverständniserklärung verpflichte ich die Bauer Media Group auf die Einhaltung der Grenzen dieser Zustimmung und auf den Datenschutz.

Immer noch nicht so einfach, sowohl von der Schriftgröße also auch vom Inhalt her.

Fangen wir einmal mit dem Inhalt an.

Dieser beginnt nämlich mit einem hübschen kleinen Quadrat, das erfolgreich den Eindruck erwecken kann, als müsse frau es ankreuzen, um ihre Zustimmung zu geben. Aber da ist vom Ankreuzen gar nicht die Rede, und der mit dem fröhlichen Wörtchen „Ja“ beginnende Text da gilt auch ohne irgendein Kreuzchen als Willenserklärung. Ja, wirklich, wer mit diesem Text nicht einverstanden ist und am Gewinnspiel teilnehmen will, der muss da nicht irgendein Kreuzchen weglassen, sondern den Text deutlich durchstreichen.

Ich möchte wetten, dass hier weniger als ein Promille der eingehenden Rätsellösungen einen durchgestrichenen Text aufweisen, weil die meisten oberflächlichen Leserinnen angesichts dieser Präsentation glauben, dass es hinreicht, in diesem vorstehenden Quadrat kein Kreuz zu setzen. Und ich würde sagen, dass sich hier der Verdacht geradezu aufdrängt, dass dieses Quadrat da nur gesetzt wurde, um in solcher Weise missverstanden zu werden. Andere Erklärungen sind zumindest ein bisschen schwierig an den Haaren herbeizuziehen. Was meiner Meinung nach von einem solchem Verhalten gegenüber den Leserinnen zu halten ist, sage ich hier allerdings nicht, weil ich glaube, dass frau durchaus noch selbst denken kann – und wenn nicht, denn wird es höchste Zeit, das zu üben. 😉

Das Zustellen eines Kataloges oder anderer werbender „Medien“ durch die gewöhnliche Hauspost ist im Übrigenn keineswegs illegal, auch wenn man dazu niemals seine ausdrückliche Zustimmung gegeben hat. Wer mir das nicht glaubt, der gehe einfach zu seinem überquellenden Briefkasten, der jeden Tag aufs Neue mit Werbemüll zugestopft wird – und jeder dieser dummen Ausflüsse der Einwegkommunikation lässt eine klare und gerichtsfeste Identifikation des Absenders zu. Allein diese Tatsache zeigt die Legalität dieses Vorgehens.

Ob die „Bauer Media Group“ auch gleich als Dienstleistung für gewerbliche Kunden die Reklame verschickt, weiß ich nicht, und ich habe auch keine Lust, das zu recherchieren – aber dass ihre Tätigkeiten weit über das Herstellen von billigen Heftchen für billige Frauen hinausgehen, dürfte schon an Hand der Firmierung und der ausgebufften, kleinen Tricks klar sein.

Was diese sehr leicht versehentlich zu gebende „Einverständniserklärung“ also wirklich bedeutet, das ist ein Freibrief für die „Bauer Media Group“, die Empfängerinnen der zugestellten Werbung durch professionell geführte Telefonanrufe und Werbe-Mails (die in so einem Fall übrigens, so lästig sie auch werden mögen, keine Spam sind) „nachzubearbeiten“, um die Wirksamkeit der Reklame noch ein bisschen zu erhöhen – und der Bezug dieser „Erklärung“ auf „Medienprodukte“ ist derart allgemein gehalten, dass sich beinahe alles darunter verstehen lässt – vom Reklame-Katalog bis zum ständigen gemailten Hinweis auf gewerbliche Websites. Wer glaubt, dass ein in solchem Freibriefe eingeräumtes Recht nicht von der „Bauer Media Group“ genutzt wird, der muss sich grenzenlose Naivität vorwerfen lassen. Der zweite Satz dieses Textes ist übrigens keineswegs eine Einschränkung, die von der Absenderin des „Coupons“ gegeben wird, sondern diese Einschränkung wird von den gegenwärtig gültigen Gesetzen in der BR Deutschland erzwungen – es handelt sich hier also um eine nichts sagende Nebelgranate, die ebenfalls vom wahren Charakter dieser Erklärung ablenken soll, und auch das offenbart einen Blick in den Charakter der Menschen, die auf diese Weise vorgehen, um andere Menschen ein bisschen zu überrumpeln.

Vielleicht ist jetzt etwas klarer, worin ein zusätzliches Geschäftsmodell einer „Zeitschrift“ bestehen könnte, die wegen ihres günstigen Preises kaum kostendeckend sein kann.

Ende der Abschweifung

Dennoch, das alles ist hier gar nicht mein Thema. Obwohl versteckt dargebotene und auf diese Weise die Kritik der Leserin überrumpelnde Werbung einen Charakter aufweist, der schon recht nahe bei einer vorsätzlichen Irreführung der Leserin steht. Offenbar vertraut ihr, die Macher der „Freizeitwoche“ und anderer leser(innen)verachtender Periodika, darauf, dass eure Leserinnen schon genügend vom Selbsthass zerfressen oder total verdummt sind, um so etwas einfach über sich ergehen zu lassen und dafür auch noch 80 Cent herzugeben. Und ihr würdet wohl alles dafür tun, dass das auch in Zukunft so bleibt, denn diese Dummheit ist euer Geschäft.

Nein, mein Thema ist die himmelschreiende Stümperhaftigkeit der Bearbeitung der in diesem „Artikel“ gezeigten Werbefotos – wenn ich eine Zeitschrift herausgeben würde, denn würde ich mich sogar weigern, so einen Schrott ganzseitig und unübersehbar zu drucken, um wenigstens ein bisschen guten Ruf zu behalten.

Wir wissen natürlich alle – oder wir sollten doch wenigstens alle wissen, vor allem sollten es alle Frauen wissen – dass die Frauen auf diesen Werbefotos so etwas ähnliches wie Frankensteins Monster in virtueller Form sind; dass sie in Photoshop so aus zerschnippelten Einzelteilen verschiedener Frauen zusammengesetzt wurden, bis sich das Idealbild der schlanken, sportlichen, ewig jugendlichen Frau der Werber ergibt, an dem sich alle Frauen dieser Welt messen sollen, auf dass sie dabei unglücklich und voller Selbstzweifel werden. Denn unglückliche Menschen sind nun einmal bessere Konsumenten, mit glücklichen Menschen ist neben dem Alltagsbedarf und ihren echten, intrinsisch entstandenen Wünschen kein gutes Geschäft zu machen. Die psychischen Erkrankungen, die beim ständigen Messen an einem surrealen Maß gerade bei den jüngeren Frauen wie von allein entstehen, sie werden von den Werbern gern in Kauf genommen, solange sich das Geschäft nur lohnt. Es ist eben ein verantwortungsloses und asoziales Mordsgeschäft, das die Werber da betreiben!

Das ist aber nichts Neues.

Neu ist hingegen, was die Werber neuerdings für Stümper mit Photoshop pfuschen lassen. Hier nur die augenfälligsten Stümpereien, die mir fast auf der Stelle den Magen umdrehten. Wer regelmäßig die mit Bildern überflutete Journaille aufschlägt, der weiß wahrscheinlich schon nach ein paar Wochen gar nicht mehr, was die Proportionen eines gewöhnlichen menschlichen Körpers sind.

Also, anonyme Werber und Herausgeber der „Freizeitwoche“, schaut euch das noch einmal gründlich an!

Offenbar weiß euer toller „Grafiker“ nicht, dass man verschiedene Hautfarben irgendwie ein bisschen korrigieren sollte, wenn man schon eine andere Mittelhand und andere Finger an das posierende Modell dransetzt, damit es besser auf die strandhafte Sitzfläche passt:

Frankensteins Hand in der Freizeitwoche, Beispiel 1

Oder soll ich mir vorstellen, dass hier nur der Blindenhund eures „Grafikers“ ein bisschen gejault hat. Die völlig unnatürliche Haltung der drangekleisterten Finger könnte man sich ja gerade noch gefallen lassen, auch das kleine Proportionsproblem gehört zu den täglichen Stümpereien, an die sich jeder Reklamebetrachter gewöhnt hat, ohne dass er sie deswegen schon erträglich findet – aber die weißen Fingerchen nach der deutlich sichtbaren Schnittkante sind eine unentschuldbare Stümperei.

Und da hat sich euer „Grafiker“ dann wohl gesagt, wenn es einmal schon unentschuldbar ist, denn kommt es auf ein zweites Mal auch nicht mehr an:

Frankensteins Hand in der Freizeitwoche, Beispiel 2

Immerhin hat der Blindenhund beim zweiten Mal wohl so laut und schmerzvoll gejault, dass der „Grafiker“ wenigstens versucht hat, die Schnittkante mit dem Verwischen-Werkzeug von Photoshop ein bisschen zu verbergen – so dass man beim Anblick dieser einen drangeklebten Hand an Frankensteins Photoshop-Monster noch denken könnte, dass die zugehörige Frau sich immer mit Handschuhen in die Sonne oder ins Solarium packt. :mrgreen:

Aber nicht nur Hände werden fröhlich drangeflickt bei dieser Leichenfledderei an lebenden Models, auch Köpfchen wechseln das Körperchen, wobei…

Dr. Frankenstein verpflanzt in der Freizeit-Woche auch mal einen Kopf

…hier die Farbe des Restkörpers zwar ganz gut getroffen wurde, aber die Größe des Kopfes nicht so recht passen will. Im Ergebnis sieht der Hals fast so angeschwollen aus, wie meiner anschwillt, wenn ich so etwas sehe. Na ja, Hauptsache, ihr habt das Kleidungsstück auf eine Frau mit ordentlich Holz vor der Hütte montiert, einen angemessen großen Kopf benötigt eine solche Frau bei solchen Titten doch gar nicht mehr – jedenfalls nicht nach Meinung der Reklameheinis, die sich hier als virtuelle Schüler Frankensteins betätigen.

Bei solchen Schwerpunkten nimmt man andere Dinge denn schon etwas leichter, zum Beispiel mal wieder die Hand der gleichen Frau:

Dr. Frankenstein in der Freizeitwoche näht auch total verkrüppelte Hände an hübsche Körper...

Immerhin hat man hier als unvoreingenommener Betrachter eine gute Hypothese für die abweichende Hautfarbe, denn dieses Model scheint wirklich immer Handschuhe zu tragen. Und das täte ich auch, wenn mir einmal eine Dampfwalze über die Hand gefahren wäre. :mrgreen:

Sehr apart zu der deformierten Hand auch…

Frankensteins Photoshop-Monster in der Freizeitwoche: Bauchknick auf der rechten Seite

…der tiefe, vom rechten Unterarm allerdings verdeckte Bauchknick nur auf der rechten Seite des ziemlich mitgenommenen Körpers. Was Wunder, dass sich bei solchen Anblicken Frauen mit einem ganz normalen und gesunden Körper immer wieder schlecht und unangemessen fühlen und ihrerseits gern zu den anderen unter Dr. Frankensteins modernen Schülern gehen, zu den plastischen Chirurgen.

Wer hingegen – sei es als Frau, sei es als Mann – seine geistige und körperliche Gesundheit behalten möchte, der macht einen ganz großen Bogen um alle Schüler Frankensteins, sowohl jene in der Klinik als auch jene in den von Zynismus beherrschten Büros der Werbefirmen.

Quelle der Scans: Freizeitwoche 25/2009 vom 10. Juni 2009. Ich hätte gern einen Link auf eurer Journalismus-Surrogat gesetzt, aber da ihr nirgends in diesem mir vorliegenden Heft eine Internet-Adresse angegeben habt, scheint ihr auch kein Interesse an eine Verlinkung zu haben, und das respektiere ich nur zu gern. Wer für diese nicht als Anzeige gekennzeichnete Anzeige bezahlt hat und verantwortlich ist, geht aus dem Text nicht völlig hervor.

Ein fröhlicher Gruß an Claudia!

Jokerface und Gagapreise

Montag, 22. Juni 2009

Und unentwegt denken sich die Werber bei der Gestaltung ihrer farbenfrohen und inhaltsrohen Druckwerke neue Bullshit-Wörter aus, um darin zu verbergen, dass sie in ihren schreienden Buchstaben eigentlich gar nichts wirklich mitteilen und um im gleichen Zuge zu offenbaren, wie sehr sie ihre Zielgruppe wirklich verachten:

Joker-Face & Gaga-Preise

Quelle des Scans: Postwurf-Müll von Joker Outlet. Dank an M.

Aktiver Wucher

Montag, 15. Juni 2009

Alles in allem macht die tägliche Flut der Reklame ja keinen Spaß. Aber wie sich manchmal durch einfaches Falten des Papiermülls die Wahrheit aus den bunten Druckwerken herstellt…

Edeka - aktiv - Wucher

…das ist schon sehr erheiternd. :mrgreen:

Vielleicht hätte man vor der Verwendung dieses tollen Designs in der Werbung mal einen genaueren Blick darauf werfen sollen.

Quelle des Scans: Aktuelle Postwurfsendung vom „Edeka aktiv markt Wucherpfennig“ aus Hannover.