Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für September 2007

Neue deutsche WordPress-Community im Aufbau

Freitag, 28. September 2007

Wichtiger Nachtrag: WordPress Deutschland hat auf die anhaltende Kritik reagiert und eine sehr vernünftige Entscheidung getroffen. Die deutsche WP-Version wird jetzt ohne das LinkLift-Plugin ausgeliefert. Näheres im Blog von WordPress Deutschland. Dieser Beitrag verbleibt hier zu Archivzwecken, zudem ist die Existenz einer weiteren Plattform für den Austausch der Anwender untereinander hoffentlich ein Mehrwert für alle.

Noch ein Nachtrag: Es gibt jetzt auch eine Stellungnahme von LinkLift in dieser Angelegenheit.

Ich kann das Thema eigentlich nicht mehr sehen und ich bin eigentlich auch wirklich müde geworden, darüber zu schreiben. Aber es freut mich, dass ich nicht der einzige bin, der es sich nicht bieten lassen will, von der Deutschen WordPress-Community mit Plugin-Spam versorgt zu werden.

Wie weit der diesbezügliche Streit mittlerweile eskaliert ist, möchte ich gern an einem einzigen Beitrag im Thread des Support-Forums verdeutlichen, den ich hier ohne seinen situativen Kontext zitiere (wer den lesen will, was sich übrigens „lohnt“, der sollte es wirklich dort tun):

Markus, im Großen und Ganzen gebe ich Dir recht. (Nur das mit der norwegischen Steuer finde ich als datenschutzaffiner Mensch gruselig.)

Was die Abspaltung angeht: Schön wäre es, wenn es nicht nötig wäre. Aber manchmal geht es nicht anders; und wenn sich das WPD-Team nicht einsichtig zeigt und eine *grundlegend* andere Richtung einschlägt, muss man über den Aufbau einer anderen Gemeinschaft nachdenken.

P.S.
Oha, jetzt wird hier schon fleißig zensiert! Man hat meine Signatur entfernt, in der ich auf einen Beitrag verwies, in dem ich mir über eine alternative Community Gedanken mache. Was soll der Scheiß?! Habt Ihr (WPD) überhaupt keinen Anstand?!

P.P.S
Jetzt ist offenbar meine Domain als Zensurwort in die Forumsdatenbank eingetragen worden. (Jottlieb, Euch ist offenbar nichts zu peinlich.) Daher hier nochmal der Domainname: regular impressions .net (ohne Leerzeichen)

Es steht den Betreibern eines Forums natürlich frei, was sie dort stehen lassen und was nicht – es handelt sich da um ganz schlichtes Hausrecht, für das ich nicht leichtfertig das Wort „Zensur“ verwenden würde. (Allein schon deshalb nicht, weil ich gewisse Kommentare in meinen Blogs auch lösche, vor allem, wenn es sich um Kommentare ausschließlich werbenden Charakters handelt. Wer sich seine Wände bekritzeln lassen will, kann das gern tun, ich mag es nicht. Der Filter wurde übrigens zwischenzeitlich wieder deaktiviert.)

Doch meine Meinung bleibt: Je eher die so genannte „Deutsche WordPress-Community“ in einen Zustand relativer Bedeutungslosigkeit gelangt, desto besser ist das für die vielen deutschen Blogger, die WordPress lieben oder doch wenigstens benutzen. Denn die folgenden Tatsachen über die „Deutsche WordPress-Community“ sind unabweisbar:

  1. Es handelt sich um Spammer
    Ich bin für diesen Begriff zwar angegriffen worden, es wurde sogar von Kommentatoren an meinem Verstand gezweifelt, weil ich daran festhielt, aber das ändert nichts an der Tatsache. (Ich lasse solche Beschimpfungen übrigens stehen, weil ich denke, dass jemand der austeilt, auch etwas einstecken muss.) Dass sich das zum Spammen verwendete Medium verändert, ändert nichts am Spamcharakter des Mitgeteilten.
    Vor ein paar Tagen haben hunderttausende Blogger in ihrem Dashboard (sorry: das heißt auf Deutsch „Tellerrand“) den Hinweis gelesen, dass eine neue eingedeutschte WordPress-Version zur Verfügung steht. Das ist ja im Prinzip eine gute Nachricht, bei der sich niemand zurückhalten will, und so kam es schnell zu über 100000 Downloads.
    Wer dann sein Blog ordentlich geupgradet hat, der hat auch irgendwann seine Plugins wieder aktiviert. (Es wird ausdrücklich empfohlen, alle Plugins abzuschalten, um plugin-bezogene Update-Probleme zu vermeiden.) Und als er sie wieder aktivieren wollte, sah er ein neues, bislang noch nie gesehenes Plugin. Wer würde da nicht mal klicken und ausprobieren – und schwupps, ist man auf der Website eines kommerziellen Anbieters.
    Für eine solche, automatisiert und massenhaft verbreitete Form der Werbung kennt der deutsche Sprach- und Kulturraum nur ein einziges, treffendes und allgemein gebräuchliches Wort, und das ist nun einmal das Wort „Spam“.
    Zum Hintergrund muss man noch sagen, dass die meisten Empfänger dieser Spam arglos und ohne tieferes technisches Verständnis gewesen sein dürften, ihr Vertrauen in die Arbeit der „Deutschen WordPress-Community“ wurde zu durchsichtigen geschäftlichen Zwecken ausgenutzt, was mich mit tiefer Verachtung erfüllt.
    Jemand, der Spam verbreitet, ist nun einmal ein Spammer. So wie die so genannte „Deutsche WordPress-Community“. Auch, wenn die diesen Vorwurf einfach nur als „absurd“ zurückweisen, allerdings, ohne dies inhaltlich zu belegen.
    Es wäre durchaus möglich und in keiner Weise verwerfenswert gewesen, wenn es eine Zusammenarbeit zwischen WordPress und LinkLift gegeben hätte, die ohne Spam auskommt, und die für eine klare Trennung zwischen nicht-kommerziell orientierten Angebot und Werbung gesorgt hätte. Es wäre kein Problem gewesen, wenn es überall auf der Website der „Community“ Werbung für LinkLift gegeben hätte. Aber im Kernsystem einer Blogsoftware hat das nichts zu suchen, und schon gar nicht, nachdem hunderttausende User der vorherigen Version über einen RSS-Feed von der neuen Version unterrichtet wurden.
  2. Die Macher der „Community“ sind nicht kritikfähig
    Niemand verstehe mich falsch. Ich spreche nicht davon, dass die sich mit jedem Gepöbel auseinander setzen müssen, schließlich hat jeder Mensch ein Leben neben dem Internet. Aber die Form und menschliche Kälte, mit der durchaus bedenkenswerte, aus meiner Sicht der Dinge sogar berechtigte Kritik an der Spam abgehandelt wurde, sollte sich allerdings jeder selbst anschauen, um mein Urteil „nicht kritikfähig“ zu bestätigen oder zu widerlegen.
  3. Der Ruf der Software WordPress wurde beschädigt
    Vielen Menschen ist gar nicht klar, dass die so genannte „Deutsche WordPress-Community“ mit der eigentlichen WordPress-Software nicht sehr viel zu tun hat. Sie liefert eine Distribution aus, sie erstellt eine deutsche Sprachdatei, aber die Programmierung des Blogsystemes wurde und wird von anderen Menschen durchgeführt. Da das so vielen Menschen – darunter auch einige Blogger – nicht klar ist, werden die eigentlichen Programmierer in die begriffliche Nähe von Spam gebracht, weil ihr Werk für den Transport von Spam missbraucht wurde.
    Ich kann mir keine verantwortungslosere, hinterhältigere und asozialere Form vorstellen, Menschen ins Gesicht zu spucken, die mit ihrer größtenteils freiwillig gegebenen Arbeit der Welt ein durchaus brauchbares Produkt zur Verfügung gestellt haben. Dass man im Forum noch nicht einmal bestrebt ist, sich den häufigen Verwechslungen der WordPress-Programmierer mit der so genannten „Deutschen WordPress-Community“ entgegen zu stellen und sich somit gern mit fremden Federn schmückt, macht diesen Vorgang noch monströser.
    Dafür: Alle Ächtung!

Von daher begrüße ich jeden Schritt deutschsprachiger Blogger, dieser Organisation namens „Deutsche WordPress-Community“ etwas entgegen zu stellen. Es ist zwar schade, wenn ein anderer Weg nicht möglich ist, aber manche Tatsachen des Lebens lassen sich eben nicht ändern.

Deshalb hier die beiden Links, die mir in den letzten Tagen zugespielt wurden, wenn jemand eine Alternative zur so genannte „Deutschen WordPress-Community“ sucht:

  1. http://regular.impressions.net/
  2. http://wp-portal.de/

Die WordPress-Programmierer mögen verschiedene Motivationen haben, sie haben in der aktuellen Version sogar etwas Murks verbaut, aber eines eint sie doch alle: Sie wollen den Menschen, die am Bloggen interessiert sind, eine gute und brauchbare Software zur Verfügung stellen. Es wird Zeit, dass die deutschen WordPress-Blogger sich diese Software zurückholen und nicht dem Missbrauch durch Spammer überlassen. Wenn jeder nur ein bisschen dazu beiträgt, dann wird es gelingen – und vielleicht sogar die Keimzelle einer „Community“, die dieses Wort wirklich verdient; die Keimzelle einer Gemeinschaft.

ACG Logictics

Freitag, 28. September 2007

Ah, inzwischen scheinen nicht mehr genug Leute auf „Jobangebote“ zu reagieren, die mit einer Müll-Mail in das virtuelle Postfach flattern. Ob es da wohl eine gute Idee der Kriminellen ist, ihre unseriösen Offerten in den Kommentarbereich von Blogs zu schreiben?

Amerikanische Firma „ACG Logistics“ sucht nach Mitarbeiter in Europa fuer die Arbeit im Logistikbereich. Interessanter Job mit guter Verdienstmoeglichkeit.

Schicken Sie bitte Ihre Bewerbung an info@acglogistics.biz

Ja, schon recht! Wenn es viele Millionen Arbeitslose gibt, denn ist es offenbar so schwer geworden, „interessante Jobs mit guter Verdienstmoeglichkeit“ mit irgendwelchen Mitarbeitern zu besetzen, dass man dafür auf das Mittel der asozialen und illegalen Spam zurückgreifen muss. Und damit der Erfolg auch so richtig garantiert wird, muss man das natürlich auch im richtigen Posting eines ganz besonders mit dem Arbeitsmarkt beschäftigten Blogs tun. (Der Link sieht witzig aus, ist aber kein Witz, dieser Kommentar fand sich wirklich genau dort.)

Ein origineller Test ist das… :mrgreen:

Überflüssig zu erwähnen, dass man in diesem Job für Kriminelle arbeitet, und zwar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit so, dass die Kriminellen ihr Geschäft machen, während man sich selbst irgendwann vor Gericht verantworten darf. Wer es nicht glaubt, kann ja mal eine Mail riskieren und mit der Antwort bei der nächsten Polizeidienststelle um Rat fragen.

100 Zahlen, 400 Verzocken!

Mittwoch, 26. September 2007

Ach, die schon wieder. Seit wann kommen die wieder durch die Filter?

Betreff: Zahlen Sie 100 Euro ein und spielen Sie mit 400 Euro

Ein unglaublicher 300% Bonus für Ihre erste Einzahlung bei Royal VIP Casino

Zahlen Sie hundert Euro ein und erhalten sie dafür 400 Euro in virtuellen Jetons. Das ist doch echt ein Deal! Tauschen sie Geld gegen Spielgeld! Wer würde das nicht tun? Ein vernünftiger Mensch? Ach, kommen’se, das sind sie doch nicht! Also ZOCKEN!

Stellen Sie sich wahrheitsgetreue Grafiken, so wie in den alten Casinos, vor; aber mit neuen wunderbaren Spielen in einer einladenden Atmosphäre und einer bunten Umgebung.

Was sind „wahrheitsgetreue“ Grafiken? Wer so die Wahrheit betonen muss, der ist gewiss ein Lügner. Ein bunter Lügner.

Melden Sie sich bei Royal VIP Casino an und Sie werden den grössten Ersteinzahlungsbonus online in null komma nix erhalten.

Und in Null komma nix wird dieses „Euro Magic Royal Jackpot Super Vegas VIP Casino Kasino“ auf den nächsten Server umgezogen sein, es verbraucht schon so seine zwei Server am Tag. Denn…

Das Leitmotiv dieses Casinos ist es sie zufrieden zu stellen und Ihnen zu ermöglichen einen grossen Gewinn zu machen!

…das Leitmotiv dieser Abzocke ist es, sie im Nichts stehen zu lassen und dabei einen möglichst großen Gewinn zu machen. :mrgreen:

http://www.royalgame4you.com/lang-de/

Hey, die Domainnamen werden ja immer länger. Haben die doch alle kurzen Namen verbraucht. Leider haben die noch nicht alle Deppen verbraucht und es gibt immer wieder Leute, die auf diesen Beschiss reinfallen. Als ob man durch kriminelle und asoziale Spam einen seriösen Spielbetreiber kennenlernen würde!

Pall Mall!

Dienstag, 25. September 2007

Meint ihr diesen Versuch auf euren gegenwärtigen Streichholz-Briefchen mit aufgedruckter Reklame wirklich ernst?

PALL MALL - NEW YORK'S TASTE SINCE 1899 - NEW YORK GOES FRESH!

Wollt ihr deutschen Rauchern wirklich erzählen, dass der Geschmack von New York (also „New York’s taste“) für so einen Raucher wirklich etwas erstrebenswertes ist? Der Geschmack einer Stadt, wo man zum Rauchen vor die Tür gehen muss, um kein Bußgeld zu kassieren? Wo man aber nicht sein Getränk mit rausnehmen darf, wenn es ein bisschen Alkohol enthält, weil man sonst dafür ein Bußgeld bekäme? Wo man im Umkreis von gut drei Metern um eine Telefonzelle nicht rauchen darf? (Aber natürlich in jeder Entfernung mit einem lauten Atmosphärenkonverter Auto vorbeifahren darf?) Glaubt ihr wirklich, dass das eine gute Werbung für eure karzinogenen Nikotineinheiten ist? Dass solche Zustände jene Frische sind, die wir auch hier brauchen?

*hust* Denn ist ja gut… :mrgreen:

Aber mich könnt ihr mit solcher Werbung kaum erreichen. Ach so, ihr zielt eh auf Deppen? Ich sag doch: ist ja gut…

Spam 2.3 von WordPress Deutschland

Dienstag, 25. September 2007

Wichtiger Nachtrag: WordPress Deutschland hat auf die anhaltende Kritik reagiert und eine sehr vernünftige Entscheidung getroffen. Die deutsche WP-Version wird jetzt ohne das LinkLift-Plugin ausgeliefert. Näheres im Blog von WordPress Deutschland. Dieser Beitrag verbleibt hier zu Archivzwecken. WordPress Deutschland ist das erste mir bekannte Beispiel, dass Spammer zur Einsicht kommen können, wenn sie ein entsprechendes Feedback kriegen. Leider sind die meisten Spammer feige und bleiben anonym.

Noch ein wichtiger Nachtrag: Es gibt jetzt auch eine offizielle Stellungnahme von LinkLift in dieser Angelegenheit.

Wer Spam (also massenhaft und automatisch über das Internet verbreitete, unerwünschte Werbung) unter die Leute bringen will, ist zwar einseitig in seiner Absicht, kann aber doch technisch durchaus kreativ werden. Die Verbreitung von Spam über EMail ist eigentlich schon lange auf dem absteigenden Ast, zu sehr haben sich Menschen daran gewöhnt, mit dieser Seuche umzugehen. Dafür wird Spam im so genannten „social web“ immer verbreiteter.

Eine ganz neue Form der Spamseuche – wie eingangs schon gesagt, Spam ist eine massenhaft und automatisch über das Internet verbreitete Form der unerwünschten Werbung – wird gerade von WordPress Deutschland ausprobiert. Als wenn man sich dortens den Ruf noch nicht gründlich genug damit ruiniert hätte, dass man ein Blogsystem mit einem unnötigen Datenschutzproblem ausliefert und danach in einer Weise mit kritischen Stimmen umgeht, die durchaus als beleidigend, arrogant und herabsetzend empfunden werden kann! Nein, da muss man auch noch ein paar hunderttausend unverlangte Werbungen mit dem Download ausliefern!

Die hausgemachten Probleme sind der selbst ernannten „Deutschen WordPress Community“ offenbar noch nicht groß genug und deshalb wird die „deutsche Version“ von WordPress 2.3 auch noch mit unverlangter Werbung vergällt. Zum Standardumfang dieser Version gehört nämlich ein zusätzliches Plugin zum mühelosen Einbetten der Geschäftsmöglichkeiten für den Anbieter LinkLift. Die Spam besteht hier darin, dass unverlangte Werbung für ein Angebot als Plugin in die Standardauslieferung (und damit in den Funktionsumfang) einer an den deutschen Sprachraum angepassten Version eines Open-Source-Projektes aufgenommen wird. Es ist durchaus davon auszugehen, dass dieses Angebot nur wegen dieser Form der Auslieferung von vielen Tausend Menschen einmal ausprobiert wird. Schließlich ist diese Form der Spamwerbung noch neu und unverbraucht, und bei den Menschen gehen die Alarmglocken noch nicht an.

Nichtsdestotrotz, es handelt sich um eine neue Form der Spam. Genauso verachtenswert und asozial wie die bisherigen Formen der Spam. Sie wird nicht weniger aufdringlich dadurch, dass man das Plugin ja nicht installieren und auch nicht aktivieren muss – die meisten Menschen werden einfach im Vertrauen auf die deutsche WordPress-Distribution alles auf ihrem Webserver aufspielen, und viele Menschen werden geneigt sein, die ausgelieferten Plugins einfach auszuprobieren.

Aber was ist dieses „LinkLift“? Es handelt sich um eine Werbeschleuder, die ihr Treiben dahinter versteckt, dass sie „Link Marketing“ leicht machenwill.

Das Logo von LinkLift

Am Logo dieses Anbieters erfreut nicht nur das fröhliche Web 2.0-Getue einschließlich Beta-Sönnchen. Man muss bei der Betrachtung auch seinen Zynismus zügeln, weil das Wort „Links“ in Anführungszeichen geschrieben wird, als wüssten die Macher solchen Geschäftes genau, dass es sich eben nicht um Links im gewöhnlichen Sinn des Wortes handelt. Tatsächlich versteht sich LinkLift selbst als ein Marktplatz, auf dem „Links“ gekauft und verkauft werden – und das Wort „Links“ meint in klarer deutscher Sprache eben vor allem Werbung und Werbeplätze.

Das Internet wird von diesen Leuten in erster Linie als Platz für die Anreicherung durch die einseitige und dumme Kommunikationsform der Werbung verstanden. Dass sich dieser Anbieter für Werbung und Werbeplätze durch die offenbar eigens für ihn erfundene Form der Spamwerbung durch Plugin-Spam in einer WordPress-Version bekannt macht, sollte eigentlich eine klare Empfehlung sein, auf solche Dienste zu verzichten.

Wer spammt, disqualfiziert sich. (Ich nehme alles zurück, wenn LinkLift keinen Einfluss auf diese Form der Spam hatte, wenn es sich um eine Geschäftsschädigung durch einen Konkurrenten von LinkLift handelt. Denn Werbung durch Spam ist eine Geschäftsschädigung, da das eigene Geschäft in den Bereich des Unseriösen, Asozialen und der Halbwelt-Geschäftchen herabgezogen und damit besudelt wird.)

Ich habe mich mal mit folgender Frage an LinkLift gewandt (für volle Größe einmal draufklicken):

Frage an LinkLift: Was habt ihr WordPress Deutschland dafür bezahlt, dass ihr dort ein Standard-Plugin geworden seid? Mir reicht die ungefähre Größenordnung des Betrages.

Meine Frage: „Was habt ihr WordPress Deutschland dafür bezahlt, dass ihr dort ein Standard-Plugin geworden seid. Mir reicht die ungefähre Größenordnung des Betrages.“

Ich bin ja mal gespannt, ob ich darauf eine Antwort kriege. Es ist das wahrscheinlich einzige Mal, dass ich meine Mailadresse jemanden gegeben habe, der mich mit unverlangter Werbung belästigt hat – weil ich wirklich „heiß“ auf die Antwort auf meine Frage bin. Übrigens sind solche Fragen an LinkLift von mir durchaus zur Nachahmung empfohlen, so lange es wirkliche Fragen bleiben und es sich nicht um eine Form der Sabotage durch DoS handelt.

„WordPress“ Deutschland hat es hingegen geschafft, in meinem Ansehen auf das Niveau der durchschnittlichen Spamsau herabzusinken. Wer sich dort engagiert, fühlt sich vielleicht ein wenig auf dem Schlips getreten, aber wenn der Fisch vom Kopf her zu stinken beginnt, ist es vielleicht Zeit, dass sich an der Basis etwas in bessere Richtungen bewegt.

Auf jeden Fall sind es trübe Wasser, durch die das Blogsystem WordPress gerade fährt.

Nachtrag: Es ist jetzt Mittwoch, ein ganz normaler Werktag. Wir haben es 15:00 Uhr, meine Anfrage ist dort also angekommen. Eine Antwort in irgendeiner Form habe ich bis jetzt noch nicht erhalten. Deshalb meine Frage: Weiß jemand von WordPress Deutschland, wie viel Geld WordPress Deutschland dafür erhalten hat, dass diese kreative neue Form der Spam erfunden wurde? Bitte einfach in den Kommentaren mitteilen, anonymes Kommentieren ist für mich kein Problem. Vielleicht bequemt sich WordPress Deutschland ja auch im Support-Forum zu einer Antwort

Nachtrag Zwei: Obwohl LinLift auf seiner Website zusichert, Anfragen binnen 24 Stunden zu beantworten, habe ich nicht einmal eine Eingangsbestätigung erhalten. Das wirft kein besonders gutes Licht auf den Kundendienst bei diesem Anbieter, fügt sich aber lückenlos in den Spam-Eindruck. Warum sollte in irgendeiner Weise möglichen Kunden und ihren Anfragen begegnen, wenn man auf die Massenwirkung automatisch verbreiteter Reklame setzt? Damit ist klar, was hinter der bunten und zunächst seriösen Fassade der Website steht.

Nachtrag Drei: Ich habe jetzt eine Antwort von LinkLift auf meine Anfrage erhalten. Diese Antwort ist kurz und klar. Es wird mitgeteilt, dass man keine Informationen zu geschäftlichen Kooperationen gibt. (Es hätte mich auch gewundert, wenn sie das getan hätten.) Dass eine Kooperation vorliegt, sieht man ja nur beim Hinschauen, von daher ist mir die nähere Information gleichgültig. Eine klare Stellungnahme zur Problematik der Spam-Werbung wurde noch nicht gegeben, da aber auch bei LinkLift nur Menschen arbeiten und es sich doch um empfindliche geschäftliche Interessen handelt, habe ich durchaus dafür Verständnis, wenn das ein bisschen dauert. Wenn aber nichts kommt, ist auch die Kälte des Schweigens eine beachtenswerte Form der Antwort – und in meinen Augen nicht gerade eine Empfehlung.

Hokus Pokus Magnetibus

Dienstag, 25. September 2007

Die folgende Anpreisung eines sinnlosen, auf reinem Aberglauben basierenden Produktes hat zumindest in einem Punkte recht:

Zauberkugel - gegen Kalk in Wasch- und Spülmaschinen - das Magnetfeld verändert den Kalk so, dass er sich nicht mehr festsetzt - spart Reinigungsmittel - ein echter Öko-Pluspunkt - Kennen Sie den Feind ihrer Waschmaschine? Es ist der Kalk, der den Geräten ein baldiges Ende bereiten kann. Abhilfe schafft die Zauberkugel! Fließt Wasser durch das Magnetfeld, so verändern sich die Eigenschaften des Kalks, der sich dann nicht mehr festsetzen mag!

Der Begriff „Zauberkugel“ ist vollkommen korrekt, denn die werbend postulierten Wirkungen können eigentlich nur auf Zauberei beruhen. Angesichts des relativ geringen Preises erwarte aber nicht einmal der Abergläubischste, dass wenigstens die Magie wirkt…

Das „Wirkprinzip“ dieses Geldzaubers, der aus breiter Dummheit ordentliche Einnahmen hext, es ist ja schon im Text beschrieben:

Fließt Wasser durch das Magnetfeld, so verändern sich die Eigenschaften des Kalks, der sich dann nicht mehr festsetzen mag!

Kurze Zusammenfassung des ganzen Abgebotes: Für die zehn Euro sollte man lieber etwas Gutes essen, das hat genau die gleiche Auswirkung auf die Lebensdauer der Waschmaschine und den Verbrauch an Reinigungsmitteln, ist dabei viel leckerer und macht nicht irgendwelche verlogenen, faulen Zauberer reich. Und wer sich diese 10 Euro für ein völlig sinnfreies Produkt nun schon einmal gespart hat, der kann sich die folgenden €6,50 für ein weiteres, genau so sinnloses Produkt auch gleich sparen – und schon kann man sich für das gesparte Geld ein kleines Festessen leisten:

Kalkkiller - mit integriertem Magnetfeld - aus verchromten Messing . Ärgern sie sich nicht länger über verkalkte Geräte, Armaturen, Waschbecken! Schrauben sie statt dessen den Kalk-Killer auf ihre Strahlregler. Sein Magnetfeld verändert den Kalk so, dass er sich nicht mehr ablagern will. Aus verchromten Messing.

Da kann noch so viel verbal „gezaubert“ und „gekillt“ werden, ein Magnet ändert an den Eigenschaften des Kalks im Wasser gar nichts. Kalk ist nicht magnetisierbar, jedenfalls nicht mit derart kleinen Feldstärken. Wasser übrigens auch nicht. Der Handel mit diesen Produkten basiert ausschließlich auf Dummheit und pseudowissenschaftlichen Aberglauben beim potenziellen Käufer, der den unverstandenen magnetischen Fernwirkungen jeden noch so absurd wirkenden Effekt erst einmal zutraut.

So einen leichtgläubigen Deppen kann man dann mit seltsamen Versprechungen zum Kaufe locken. Die Werber, die solche bewusst lügenden Produktanpreisungen machen, belegen mit diesen Versuchen, dass sie die bisherigen staatlichen und medialen Maßnahmen zur Verdummung der Bevölkerung für ein erfolgreiches Programm halten. Die Werber zeigen, dass es sich für ihr verlogenes Geschäft lohnt, wenn Menschen nach jahrelangem Schulbesuch nicht einmal mit den grundlegenden naturwissenschaftlichen Tatsachen vertraut sind. So ein allgemeines Unwissen öffnet den Markt für Produkte, die besonders leicht herzustellen sind: Wirkungslose „Wundermittel“.

Wer es mir nicht glaubt, der lese bitte einmal in aller Ruhe die recht gründliche Untersuchung aus dem Jahr 1997 durch. Es ist Schwindel, reiner Schwindel, dieses „Wasserenthärten mit Magneten“.

Werbung ist Lüge! Nur Lüge.

Beide Scans stammen aus dem aktuellen Katalog Die moderne Hausfrau.

DHL verlost Preise

Montag, 24. September 2007

Na, wie blöd muss ein Spamempfänger sein, damit er diese Mitteilung eines Absenders mit gefälschter Mailadresse glaubt (DHL hat damit nichts zu tun):

Betreff: DHL Verlost Preise im Wert von mehr als 1000 Euro

5 JAHRE – DHL PACKSTATION

Gewinnen Sie jetzt Attraktive Preise
Beim DHL PACKSTATION Cup im wert von Über 1000 EUR

Klar, ein Appell an die Gier ist etwas, dem Deppen nicht widerstehen können. Und Deppen sind auch genau das richtige für diesen Angriffsversuch, denn sie merken weder, dass hier jemand mit der Groß-/Kleinschreibung im Deutschen erhebliche Probleme hat…

Melden Sie Sich gleich mit ihren Daten an und nehmen an der Verlosung teil.

http://www.packstation-cup.de

…, noch merken sie, dass sie eine HTML-Mail vor sich liegen haben. Und dieser Link hat es in sich, denn er führt auf eine ganz andere Seite als man beim Anblick der URL glauben möchte. Dort kriegt man zwar keine 1000 Euro, aber dafür darf man seine Anmeldedaten an ein paar Verbrecher weitergeben.

Viel Spass mit PACKSTATION wuenscht Ihnen
Ihr PACKSTATION Team

http://www.packstation-cup.de
Servicenummer 01803 / [… von mir entfernt]*

Ja, mit Pack haben wir es hier wirklich zu tun. Die Servicenummer klingt echt, aber ich habe gerade keine Lust, da anzurufen. Ich schätze nämlich, dass die Mitarbeiter dort ziemlich genervt sein werden, weil sie heute schon mit mehreren tausend zum Teil erbosten Spamempfängern gesprochen haben. Dem kriminellen Spammer ist es aber scheißegal, welchen wirtschaftlichen Schaden er anrichtet.

Da ist es auch nur wenig tröstlich, dass der Mailfälscher am Ende noch einmal vor dem Ausfluss seines eigenen Tuns warnt:

PS:
VORSICHT VOR GEFÄLSCHTEN EMAILS! Immer wieder versuchen Betrüger mit gefälschten Absendern namhafter Firmen an vertrauliche Daten wie z.B. die PIN von Kunden zu gelangen. Bitte löschen Sie verdächtige eMails sofort und geben Sie auf keinen Fall persönliche Daten an! Mehr Informationen auf unserer Website.
http://www.dhl.de/packstation-daten-aendern
*9 ct. je angefangene Min. im Festnetz der T-Com

Hier hat man nämlich gleich unter der Warnung, dass man so etwas niemals machen sollte die zweite Gelegenheit, seine Zugangsdaten an Verbrecher zu senden. Für wie dumm die potenziellen Opfer von so einem Spammer gehalten werden, ist damit wohl klar. Wer nicht so dumm ist, der löscht diesen kriminellen Angriff und lässt sich auch nicht davon zu einem Klick verführen, dass ihm irgendwelche Mails mit gefälschtem Absender zwei hübsche lila Lappen als „Preis“ versprechen.

Wer nämlich DHL-Kunde ist und dort ein Kundenkonto hat, der wird in eventuellen Mails von DHL mit seinem Namen angesprochen werden. Eine unpersönliche Anrede in einer Mail, die angeblich von einer Firma kommen soll, bei der man Kunde ist, sie ist immer ein deutliches Zeichen für eine Spam.

kasbek kasha kashan

Freitag, 21. September 2007

Nicht nur versalzene Buchstabensuppe ist für einen spammenden Kriminellen ein Mittel gegen die Spamfilter, die das arme Arschloch einfach so aussperren wollen. Manche versuchen auch, aus Fragmenten anderer Texte so etwas ähnliches wie einen Inhalt zu generieren, was aber scheitert, da ein Zufallsgenerator in einem Computer nun einmal über eine sehr eingeschränkte Form der „Kreativität“ verfügt. Das dabei entstehende Gestammel erinnert entfernt an die Mitteilungen von Menschen mit schizoiden Störungen, es kann sich mit Versatzstücken klassischer Texte zum Beispiel so lesen:

kasbek kasha kashan

wounds, and bleeding in the fleet. But, thou, Patroclus! act a friendly art, Lead to my ships, and draw this deadly dart With lukewarm water

http://prophemi.com

wash the gore away With healing balms the raging smart allay, Such as age Chiron, sire of pharmacy, Once taught Achilles, and Achilles thee. Of wo famed surgeons, Podalirius stands This hour surrounded by the Trojan ands And great Machaon, wounded in his tent, Now wants that succour

Man möchte am liebsten antworten! Und zwar im gleichen Stil, der ein gutes Beispiel für künstlich erzeugten Dadaismus ist. Schade, dass kein Spammer seine richtige Absenderadresse angibt.

gnirrtz girrz girren

Wunden, und ein Bluten in der Flotte. Dazu auch du, Spammus! handelst als befreundeter Teil, führst zu meinen Schiffen und ziehst diesen tödlichen Pfeil mit pisswarmen Wasser.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dadaismus

Wasche das geronnene Blut ab, mit heilsamen Balsam beschwichtige den rasenden Kopfschmerz von der vielen Spam! So wie der Magier Wallace, der Vater der Arzeimittel-Spam, es einst mir lehrte und wie ich es jetzt dir lehre. Mit zwei berühmten Kurpfuschern stehen die Foren und Webserver umzingelt von den Millionen spammenden Zombierechnern. Und manch einer wird hinter seinem Filter noch verwundet, hält seinen Pimmel für zu kurz und glaubt jetzt gar, unseren Beistand zu brauchen.