Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Webbug“

To elias! We‘re giving away a Free Dell XPS! #66805

Mittwoch, 3. März 2010

Hey, es gibt etwas geschenkt! Aber irgendwie bin ich beim Öffnen der HTML-formatierten Mail nicht so überzeugt davon…

GETT YOUR DELL XPS M1530

…dass die Absender wirklich etwas zu verschenken haben.

Ganz „herzerfrischend“ übrigens das unten eingebettete Bild, das von einem Server mb01 (punkt) com nachgeladen wird und dabei eine nummerische ID an diesem Server übergibt, anhand derer bereits beim Lesen der Mail den Spammern bestätigt wird, dass diese Spam auch angekommen ist. So billig eine Spam auch ist, wenn man nur noch an Adressen schreibt, bei denen auch was ankommt, wird sie noch effektiver und damit für die Spammer noch lohnender. Deshalb versuchen Spammer immer wieder, ihre Adresslisten zu bereinigen.

Gut, dass ich in Mails grundsätzlich keine Bilder aus dem Internet nachladen lasse. Dies ist eine Einstellung, die ich jedem Menschen empfehle – und die Darstellung von HTML-formatierten Mails sollte standardmäßig auch abgeschaltet sein, um einige gängige Maschen der Internet-Kriminellen zu unterdrücken. Gute Mailsoftware lässt solche Einstellungen zu.

Übrigens: Die brüllenden Links der Marke WIR SCHENKEN DIR EINEN COMPUTER WENN DU KLICKST gehen auf den Server emarketings (strich) online (punkt) com, der generell häufig in Spams auffällt. Was immer dort auch angeboten wird und auf welchem Wege diese Angebote auch kommen mögen, es ist durchweg als unseriös und potenziell betrügerisch zu erachten.

Ashamed by this photo

Mittwoch, 18. November 2009

So lautete der Betreff der Mail, und in der Tat, das Foto ist beschämend:

Screenshot der Spam

[Ich habe meine Mailadresse geschwärzt…]

Wenn es angezeigt wird, wurde die Mailadresse an einen chinesischen Server übermittelt und die Spammer wissen, dass die Mail angekommen ist. Wenn es nicht angezeigt wird, kann man auf einen Link klicken, der die Mailadresse an einen chinesischen Server übermittelt und die Spammer wissen lässt, dass die Mail angekommen ist. Und jeder andere Link in dieser Dreckspost tut genau das gleiche.

Und dieses mit Adresse angegebene US-amerikanische Missionswerk hat gar nichts mit diesem Dreck zu tun. Kann ja sein, dass die eine reiche Seelenernte einfahren, aber den Spammern geht es um ganz andere Formen der Ernte.

Webbugs in Spammails

Montag, 2. November 2009

Ich werde manchmal gefragt, warum ich etwas gegen HTML-Mail habe und warum ich jede HTML-formatierte Mail von einem unbekannten Absender ohne weitere Prüfung als Spam betrachte. Das hat genau zwei Gründe:

  1. Die Mitteilung in einer E-Mail benötigt in der Regel keine umfangreiche Textauszeichnung. Die einzigen Menschen, die so etwas gern benutzen würden, sind Werber und Spammer, die um die Aufmerksamkeit ringen. Wenn einmal ein stark formatiertes Dokument sinnvoll ist, kann es als PDF an die Mail angehängt werden.
  2. Die Darstellung von HTML in E-Mails wird von Spammern regelmäßig zur Überprüfung missbraucht, ob ihre Mails auch ankommen und gelesen werden.

Wer zum Beispiel die folgende Mail erhalten hat…

Ein Beispiel für ein Webbug in einer HTML-Mail

…und im vollen Umfang HTML-Mails darstellen lässt, der lässt eine kleine, für das Auge unsichtbare Grafik von einem Webserver nachladen. Dabei werden an diesen Webserver jede Menge Informationen übergeben, zum Beispiel die Mailadresse im Klartext und weitere Informationen, die dem Absender einen Hinweis darauf geben, um welche Mail es sich handelt. Auf diese Weise erfährt ein Spammer, dass seine Spam ankommt und wenigstens geöffnet wird und damit, dass es sich um eine noch aktive und „lohnenswerte“ Mailadresse handelt, die auch in Zukunft zugespammt werden kann.

Entspechende Adresslisten werden unter Spammern gehandelt. Wer sich eine derartige Mail so anschaut, wie es der Absender gern hätte, der wird in Zukunft ganz viel Post bekommen. Und diese Post wird keine Freude sein.

Umwelt schützen – Geld verdienen!

Freitag, 9. Oktober 2009

Wow! Die Spammer haben das tolle Wahlergebnis der Grünen bei der letzten Bundestagswahl mitbekommen und schwimmen jetzt auch so richtig auf der grünen Welle. Hier allerdings ist das Grün ein bisschen schleimiger, von eher unappetitlicher biologischer Konsistenz.

Liebe Leserinnen und Leser
Umwelt schützen – Geld verdienen!

Erstens bin ich nicht lieb. Und zweitens glaube ich nichts, wenn mir ein spammender Verbrecher sagt, dass ich Geld verdienen kann. Letzteres kann ich jedem nur empfehlen.

[Man beachte die explizite Ansprache von Frauen. Selten macht sich ein Spammer so viele Gedanken über die mögliche Zielgruppe seines Betruges wie der Verfasser dieses Textes. Der weiß recht genau, was in ideologisch verbrämten grünen Köpfen vor sich geht und wie er die Hebel ansetzen muss, um die TrägerInnen solcher Köpfe um ihr Geld zu bescheißen. Dieser Vortrag mit sicherem Bewusstsein über die Zielgruppe setzt sich in der ganzen Mail fort – und weil der Pädagogenanteil in dieser Zielgruppe außerordentlich hoch ist, wurde sogar Korrektur gelesen, damit richtig gutes Deutsch herauskommt. Das hier ist nicht der übliche, stümperhaft ausgeführte Spambetrug, das hier ist mal Wertarbeit in der Spam. Dementsprechend hoch dürften auch die Summen werden, die in diesem „Investment“ den Opfern rausgeleiert werden sollen.]

Anstatt Regenwald abzuholzen, werden in Mittel- und Südamerika auf ehemaligen Brachflächen neue Wälder mit wertvollen Tropenhölzern angepflanzt. Dies geschieht nach ökologisch-nachhaltigen Prinzipien und wird vom FSC (Forest Stewardship Council) zertifiziert.
Dieses Edelholz (z.B. Teak) ist dank seiner Pflege später besonders begehrt und wertvoll. Davon können Sie profitieren und hohe Erträge erzielen.

Aber ganz hohe Erträge!

– Weitere Informationen –

Ach nee, auf die Texte von Internet-Schwindlern kann ich gut verzichten. Ich fasse mal zusammen, was diese tollen Schreiber mir da unverlangt in das virtuelle Postfach gemacht haben:

In Mittel- und Südamerika (also außerhalb jedes Bereiches, in dem ich etwas durch Augenschein oder einfache Erkundigungen überprüfen könnte) werden auf ehemaligen Brachflächen (über deren Besitzverhältnisse, Lage oder Größe man gar nichts erfährt, und auch nichts über die Gründe, warum es sich überhaupt um Brachflächen handelt) Wälder angepflanzt (was sich als außerordentlich schwierig erweist, wenn es gerodeter oder abgebrannter Regenwald ist, da dann ein fast völlig unfruchtbarer Boden zurückbleibt, so dass man mindestens Jahrhunderte auf einen Erfolg von Aufforstungsmaßnahmen warten muss). Dies wird unter Absagen der üblichen Bullshit-Wörter mitgeteilt, wobei auch noch eine Organisation benannt wird, die sich – so sie überhaupt existiert – gar nicht dagegen wehren kann, dass ihr Name mal eben in eine Mail reingeschrieben wird. Aber was solls, ich hatte sogar schon Post von Kofi Annan. :mrgreen:

Und wenn diese Bäumchen aus unfruchtbaren Brachflächen (nach mindestens einigen Jahrhunderten) dann einmal hochgewachsen sind, kann man sie wieder roden und tolle Möbel daraus machen. Oder Streichhölzer. Da ist doch das ganz ganz dicke Geschäft zu erwarten!

Warum also nicht in Holz investieren?
Erwerben Sie, in tropischen Gebieten wie Costa Rica und Ecuador, FSC (Forest Stewardship Council) zertifizierte Teakholz-Baumbestände. So tragen Sie einerseits dazu bei, dass der Regenwald geschont und die immer knapper werdende Ressource Holz nachhaltig zur Verfügung steht.

Hey, die haben ja sogar schon Baumbestände! So richtig wertvolle! Und die kann man einfach so „erwerben“! Und so etwas werden die nur über asoziale und kriminelle Spam los? Scheint ja doch nicht das tolle Geschäft zu sein… :mrgreen:

Überzeugen Sie sich selbst!
Fordern Sie, völlig kostenlos und unverbindlich, unseren Informations-Katalog an und erfahren Sie mehr über dieses einzigartige Engagement.

Am beliebtesten sind den Absendern dieser kriminellen Spam solche Empfänger, die sich „selbst überzeugen“, indem sie sich weitere Texte von den Absendern dieser kriminellen Spam ins Haus holen. Solche Texte sind bestimmt sehr „überzeugend“. Und vermutlich erfährt man daraus auch, wie man mal so richtig durchinvestieren kann. Mit guten Erträgen und mit ohne Risiko. Wer würde dazu schon nein sagen? Also flugs…

– Informationen anfordern –

…auf einen Link in einer Spam klicken und den Leuten am besten einen vollständigen persönlichen Datensatz mit Anschrift, Telefonnummer und Einkommen geben. Über so etwas freuen sich die Spammer immer.

Impressum: Life Forestry Switzerland AG, Mühlebachstrasse 3, P.O. Box, CH – 6370 Stans
Ihre Fragen richten Sie bitte an die E-Mail Adresse: info (at) lifeforestry.co.at

Und sogar an eine Firmierung, eine Adresse und eine Anschrift haben sie gedacht, diese Spammer. Die angegebene Mailadresse entspricht sogar mal der Absenderadresse. Eine richtig gute Spam ist das geworden, sehr gefährlich und so gemacht, dass wohl ein paar hundert Leute darauf reinfallen. Da weiß jemand, dass der Anschein von Seriosität das Wichtigste bei einem erfolgreichen Beschiss ist.

powered by eMailing Marketing System

Powered by Spam. (Also mit dem massenhaften und illegalen Zumüllen von Mailadressen mit Werbung, auch wenn die Besitzer der Mailadressen lieber mit Menschen kommunizieren möchten, als die paar erwünschten Mitteilungen aus einer Flut derartigen Mülls rausfischen zu müssen. Und solche virtuellen Müllsäue erzählen mir einen von Umweltschutz!)

Nachricht abbestellen

Nachricht weiterleiten

Wer darauf klickt, lasse alle Hoffnung fahren. Beide Links enthalten eine hübsche, lange ID, die sicherlich der zugespammten Mailadresse zugeordnet werden kann. Da freuen sich die Spammer, wenn sie wissen, unter welchen Adressen die Spam auch ankommt. Und vor allem, wenn sie wissen, hinter welchen Adressen sich Leute verbergen, die so doof sind, dass sie in einer Spam rumklicken.

Dieses E-Mail wurde gesendet an mxxx (at) hxxxxxu.de von info (at) lifeforestry.co.at

[Meine Mailadresse habe ich aus nahe liegenden Gründen unkenntlich gemacht]

Ja, ich weiß es doch. Steht doch auch im Header. Und wird im Mailclient angezeigt.

Aber das „Schönste“ an dieser Mail sehen die meisten Menschen gar nicht. Es ist ein kleines Bildchen, 1 Pixel hoch und 1 Pixel breit, das transparent ist. Dieses Bild ist noch einmal unten druntergeklatscht. Es handelt sich um ein so genanntes „Web-Bug“, eine unsichtbare Grafik, die aus dem Internet nachgeladen wird. Und dabei wird eine eindeutige ID an den Server übermittelt, der dieses Bildchen ausliefert. So erfahren die Spammer sogar, wer diese Mail gelesen hat. Bei derartigen Tricksereien schöpft doch gleich noch mehr Vertrauen.

Wie man sieht, sitzen die also gerade mal wieder an der Optimierung ihrer Adresslisten.

Und wie man sieht, ist es völlig sinnvoll, niemals externe Bilder in einer Mail darstellen zu lassen. Diese kleine Einstellung kann ein Beitrag zu einem spamfreieren virtuellen Postfach sein. Der aktuelle Thunderbird ist standardmäßig so konfiguriert, und zum Glück lässt sich das auch nicht ganz einfach ändern…

Link on Amazon

Freitag, 2. Oktober 2009

Ja, schon klar, diese Mail von „Octavia Dantuono“, der interessanterweise die gleiche Mailadresse wie ich verwendet, die wird ganz bestimmt von Amazon kommen.

logo

Na, da sollte wohl was anderes hin, was? Du Arschloch von Spammer, was hältst du davon, wenn du deine Skripten in Zukunft mal testest, bevor du sie auf ein paar Millionen Mailadressen loslässt?!

Volume 5 – Issue 17 10/2/2009

Ach nö, nicht noch mehr davon. (Und Glückwunsch für das tolle Datumsformat in einer Spam an eine DE-Domain.)

Errors instead of graphics? Click and view online

Wow, ganz großes Kino. Wenn ich meine Mails so anschauen würde, wie dieser Spammer das gern hätte, dann würde die Grafik von einem ganz tollen Server nachgeladen, und dabei würde auch gleich noch eine hübsche ID an den Server übermittelt, dass diese Mail auch angekommen ist. So erfährt die Spammafia, welche Mailadressen überhaupt noch aktiv sind. Ist ja hübscher, wenn man auch ein paar Leute mit den kriminellen Angeboten erreicht. Und wenn ich auf diesen tollen Text klicke, der als alt-Attribut zu dieser Grafik hinterlegt ist, denn sende ich die gleiche ID. Ich müsste schon ganz schön enthirnt sein, um auf so eine Idee zu kommen.

Leider weiß ich auch nicht so recht, was mir dieser Spammer nun andrehen will, denn der aus irgendeinem Newsletter geklaute Text…

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…gibt mir auch keinen weiteren Aufschluss. (Diese „Hemmings Motor News“ können mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts für den Missbrauch ihres Textes und die Besudelung ihrer Marke durch Spamverbrecher.) Das freundliche „click here“, übrigens der so ziemlich dümmste Text, den man auf einen Link legen kann, tut genau das gleiche wie die Grafik und sendet eine ID an einen Server, den die Verbrecher unter Kontrolle haben.

So viel nur zur Warnung für alle da draußen. Es ist besser, sich eine Spam gar nicht erst anzuschauen, denn schon dieser Vorgang kann – bei Standardkonfiguration des Mailprogrammes – ohne ein weiteres Eingreifen den Spammern mitteilen, dass die Mail auch angekommen ist und das die Adresse noch aktiv gelesen wird. Und das wird Folgen haben. Nicht unter dreißig am Tag.