Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Twitter“

Bųÿ Föĺĺöŵèŗś 1k=$12

Montag, 6. Juli 2015

Das ist der angezeigte Name zum Twitter-Account @WKLDQNYE – ich werde den dahinter stehenden Menschen im Folgenden einfach „Idiot“ nennen. Weils passt.

Der Idiot versteht ganz prächtig, Unicode-Zeichen so auszuwählen, dass ein menschlicher Leser noch bemerkt, was das Wort bedeuten soll – ein automatisches Verfahren zur Spambekämpfung jedoch, das hat da deutlich mehr Mühe. Dafür mangelts dem Idioten an anderen Dingen. Zum Beispiel hat er einen Twitter-Account, aber er hat darüber noch nie etwas auf dem intendierten Weg mitgeteilt, also in Form eines „Tweets“:

Screenshot des Twitter-Profiles von @WKLDQNYE

Stattdessen zieht es der Idiot vor, seine Kommunikation im angezeigten Namen und im gewählten Avatar zu betreiben. Wer dann immer noch nicht gemerkt hat, was dieser Idiot anzubieten hat, der findet in der Kurzbiografie darunter noch einmal etwas Text:

Im Avatar steht: '$12 1000 Twitter Followers' -- Der Name lautet 'Bųÿ Föĺĺöŵèŗś 1k=$12' -- Kurzbiografie: Buy 1000 real twitter followers for $12 -- Der Link ist unnötigerweise über bit.ly gekürzt

Natürlich hat der Idiot ohne technischen Grund seine „Homepage“ über bit (punkt) ly verschleiert – tatsächlich könnten an dieser Stelle ausreichend lange Links gesetzt werden. Auf der verlinkten Seite in der Domain hsocial (punkt) co (punkt) za können dann…

Screenshot der betrügerischen Website zum Kaufen von Twitter-Followern

…bis zu 74 Dollar klimper klimper Vorkasse gelegt werden, um Twitter-Follower zu kaufen. Das ist genau das richtige Angebot für Menschen, die es auch nötig haben, sich zur Masturbation selbst einen Orgasmus vorzuspielen. :mrgreen:

Und wer dann auch noch etwas gegen „safer sex“ hat, darf diesem Idioten auch gern seine Kreditkartendaten geben.

Nun ist es ja nicht so, dass jemand von allein auf ein derartiges Profil eines Idioten aufmerksam würde – es gibt ja viele ungenutzte Profile bei Twitter – und deshalb hat sich der Idiot einen tollen Trick ausgedacht, damit andere Twitter-Nutzer auch auf sein Profil aufmerksam werden. Er favorisiert einfach willkürlich die „Tweets“ anderer Leute. Die inhaltliche Gleichgültigkeit des Idioten zeigt sich darin, dass er dabei über sämtliche Sprach- und Kulturräume der Erde hinweg willkürlich irgendetwas favorisiert. Der so Favorisierte sieht dann in seiner Twitter-Software oder seiner Timeline, von welchem Idioten er favorisiert wurde, und zwar mit Avatar und Anzeige des „Namens“. Wenn er Interesse hat, so sagt sich der Idiot, dann wird er den einen Klick auch noch hinbekommen.

Nun gut. Eben ein Idiot auf Twitter.

Aber ich möchte den ganzen Twitternutzer_innen angesichts solcher Idioten zurufen: Die Funktion, jemanden als Spammer zu melden, ist genau für solche Idioten gemacht worden und nicht etwa dafür, andersdenkende Menschen mit Verabredungen und über pastebin (punkt) com geteilten Blockierlisten von Twitter wegzubeißen. Ganz im Gegenteil: Mit eurem Missbrauch der Spammeldefunktion erschwert ihr die Spambekämpfung auf Seiten Twitters und schafft ein Biotop, in dem solche Idioten groß werden können. Ja, ihr qualifiziert euch damit selbst als Idioten und Freund_innen der völlig hirnlosen Spam.

Und wenn ihr das wollt, dann wächst mit euch und solchen Idioten ja zusammen, was zusammen gehört…

@boostfolowz754

Sonntag, 17. Mai 2015

Der Twitter-Nutzer mit dem tollen Usernamen boostfolowz754 twittert zwar nicht so irre viel, oder genauer gesagt…

Screenshot des Profiles von @boostfolowz754, der 1.103 Favoriten hat, aber niemandem folgt und noch nichts getwittert hat

…twittert er gar nichts. Dafür folgt er übrigens auch niemandem und nutzt Twitter nahezu gar nicht. Das einzige, was er tut, ist hin und wieder einen willkürlich ausgewählten Tweet zu favorisieren, damit der Verfasser dieses Tweets auf @boostfolowz754 aufmerksam wird – je nach Twitter-Einstellungen vielleicht sogar in Form einer E-Mail, die den „Namen“ dieses tollen Twitterers sowie sein Kurzprofil enthält – in jedem Fall aber in Form eines Hinweises auf Twitter. Bei der Angabe des „Namens“ und des „Kurzprofiles“ hat dieser recht eigenwillig auftretende Twitterer die einzige kommunikative „Leistung“ vollbracht. Und die sieht so aus:

Buy Followers 1k=$12 -- The reality is people usually pay more attention to you when you have more followers. Buy 1000 followers for $12. Über bitly maskierte Angabe einer Website.

Der (ohne sachlichen Grund, sondern einzig zur Erschwerung der Spambekämpfung durch Twitter) über den URL-Kürzer bit (punkt) ly verschleierte Link führt übrigens zu einer impressumslosen Website in der Domain socialgold (punkt) co (punkt) za, die so aussieht:

Screenshot der durch Spam beworbenen, anonym betriebenen, mutmaßlich betrügerischen Website

Nun, ich kann natürlich niemanden daran hindern, einem vollständig anonymen Spammer, der bereits durch die angehängten Ziffern in seinem Twitter-Usernamen klar macht, wie seine gesamte Kommunikation als Wegwerfprodukt angelegt ist, wegen einer auf Twitter empfangenen Spam und einer völlig anonymen Website 12 Dollar Vorkasse zu leisten, aber… hey: Intelligenz geht anders. 😉

Apropos Intelligenz: Dieses „Bring your Twitter to life“ steht da wirklich in der Website. :mrgreen:

Einmal ganz davon abgesehen, dass irgendwelche nichtsnutzigen Follower – wenn es diese überhaupt gibt – vor allem nichtsnutzig sind. Die einzige Folge ist, dass eine größere Zahl im Twitter-Profil angezeigt wird. Wer auf so etwas abfährt, der spielt sich bei der Masturbation auch selbst einen Orgasmus vor.

Und ich dachte schon, der Bullshit mit dem „Followerkauf“ würde mir gar nicht mehr übern Weg laufen. Aber seit Twitter selbst eine mit derartigen Spam- und Betrugsmaschen vergleichbare Kommunikation gegenüber seinen Nutzern pflegt, kommt auch dieser seit Jahren vergessene Bullshit wieder.

Do you have enough likes?

Donnerstag, 8. Januar 2015

Wozu? Kann ich die aufessen? Schmecken die? Machen sie satt?

Your Fan Page and Face Book needs more likes.

Aber ich bin doch gar nicht beim Fratzenbuch. Aus Gründen.

More likes, equals more popularity and creates interest and authority.

Genau, und deshalb muss ich unbedingt „Likes“ kaufen, wenn es mir an Beliebtheit, Aufmerksamkeit und Ermächtigung mangelt, weil dann kommen die Hokus Pokus ganz von allein. Und zwar von einem total populären, interessanten und von seiner Dummheit ermächtigten Spammer, der jede Mailadresse zumüllt, die sein Harvester eingesammelt hat und die nicht bei Drei auf den Bäumen ist. Warum macht der das nicht übers Fratzenbuch?

But how do you get them?

Get likes now from our huge network of Face Book users.

Fast, Cheap and just 1 click away:

Click here for more details.

Der hat doch so ein großes Netzwerk von Fratzenbuch-Nutzern, schreibt er doch selbst in seiner Spam. Das ist bestimmt genau so wahr wie sein gefälschter Absender. Und der ist auch noch echt „billig“! Der will für den Start eines Skriptes, dass 2000 über ein Botnetz ausgelöste Klicks auf das Ideogramm eines erhobenen Daumens simuliert, auch nur noch 50 Dollar haben:

Screenshot der Website des betrügerischen Like-Verkäufers aus meiner Spam

Wer würde diesem Menschen mit einem tollen Geschäftsmodell, dessen Unternehmung aber leider keine Anschrift auf der Website angibt, nicht gern ein paar Dollar geben. Es gibt ja auch eine 100%-Geld-zurück-Garantie, nicht nur eine von 50, 70 oder 85 Prozent. Was kann da schon schiefgehen? :mrgreen:

Übrigens, noch ein kleiner Hinweis an den Spammer, der ja social-media-mäßig voll auf der Höhe der Zeit und mit beiden Ohren am pulsierenden Herzen des Web zu sein scheint: Twitter hat inzwischen… also so seit gefühlten zwei bis drei Jahren… nicht mehr diese Schriftart im Logo, sondern verwendet nur noch das Vöglein. Und „Face Book“ firmiert unter „Facebook“, und dort gibt es keine „Fan Page“, sondern eine „Fanpage“. Das weiß sogar ich, der ich ja „aus Gründen“ nicht beim Fratzenbuch bin, aber an diesen Spezialexperten ist das irgendwie vorbeigegangen.

How many likes do you want? 1000, 2000, 5000, more?

Noch mehr als 5000 „Likes“? Da hätte ich ja mehr von Zombies angeklickte Däumchenhochs als ich jeden (normalen) Tag Leser auf Unser täglich Spam habe.

We are quick to deliver and we guarantee our work.

Großes Spammerehrenwort! Aber ganz großes!

We also provide Twitter followers, You Tube Viewers and Instagram followers.

Natürlich wird nicht nur das Fratzenbuch zu überzogenen Preisen mit Robot-Likes zugespammt, auch die anderen „üblichen Verdächtigen“ werden nicht verschont.

Want more information?

Click here…

Dazu kann man doch gar nicht „nein“ sagen! Gekaufte mechanische Zustimmungsgesten sind ein ideales Angebot für diese Leute, die sich auch bei der Masturbation einen Orgasmus vorspielen.

Noch ist Zeit, um sich für das morgige Twitter-Webinar anzumelden

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Vorab: Diese Mail ist keine illegale Spam, sondern eine legale Werbung, die von Twitter an angemeldete Nutzer versendet wird. Die Mail stammt zweifelsfrei von den Servern bei Twitter. (Warum Twitter – in dessen Namen außerordentlich viele Phishing-Mails versendet wurden und werden – keine digitale Signatur hinbekommt, weiß ich nicht. Vielleicht sind die mit diesem technischen Frickelkram überfordert.) Diese E-Mail-Reklame ist allerdings genau so dumm wie eine Spam, und deshalb findet sie hier kurz Erwähnung.

Fast so doof wie Spam: Werbung von Twitter

Hallo @goebelmasse, -- Findest Du DNs und RTs verwirrend? Möchtest Du mehr über die Grundlagen von Twitter erfahren und lernen, wie Du es professionell einsetzen kannst, um Deine Firma wachsen zu lassen? Nimm nächste Woche an dem ersten Twitter-Webinar in Deutschland teil: 'Twitter für Unternehmen: Die Grundlagen'. -- Hier ist unser Programm – 30 Minuten grundlegende Informationen zu Twitter, einschließlich: -- Eine Übersicht für Anfänger, wie man in Twitter navigiert-- Unsere 5 grundlegenden Tipps für den Erfolg auf Twitter -- Ein paar praktische Ratschläge, um Inhalte zu planen und Deinen Twitter-Account zu verwalten. -- Datum: Donnerstag, 23. Oktober 2014 -- Zeit: 11 Uhr Niveau: Anfänger -- Klingt das interessant? -- Link: Ich möchte mich jetzt anmelden!

Offener Brief an @TwitterAdsDE und @Twitter

Hallo, @TwitterAdsDE, hallo @Twitter,

ich kann es ja verstehen: Ihr seid ein börsennotiertes Unternehmen ohne seriöses Geschäftsmodell, das sein Internet-Angebot monetarisieren will, indem es die Kommunikation fühlender Menschen mit der dümmsten, manipulativsten und in meinen Augen widerwärtigsten Form der „Kommunikation“ vergällt, die in der gesamten menschlichen Zivilisationsgeschichte erfunden wurde: Mit Reklame.

Und vermutlich wollt ihr dabei auch Leuten, die Reklame bei euch machen sollen, verkaufen, dass ihr ganz besonders gut auf eine bestimmte Zielgruppe anlegen könnt, weil ihr ja doch eine gewisse Datensammlung habt, die Rückschlüsse der Werber darüber zulässt, mit welchen psychologischen Tricksereien welchen Menschen welche Dinge angedreht werden können. Wenn man am Monitor sitzt, mit allen diesen offenen Fenstern auf dem Bildschirm und doch so wenig frischer Luft, können einem halt spinnerte Ideen kommen – vor allem, wenn dicke Hornhaut ums Hirn ist und ganz viel weißes Pulver in der Nase.

Nun, ihr intellektuell unbewaffneten Stümper: Ihr habt auf ganzer Linie versagt.

Ihr habt mir nämlich eure werbliche E-Mail zugesendet, die völlig klar macht, dass ihr das mit Reklame und Daten überhaupt nicht könnt. Warum? Nun, ich zähle einfach mal ein bisschen auf, was ihr auch in eurer Datensammlung hättet finden können:

  1. Das Niveau des „Webinars“ soll für „Anfänger“ sein. Ich habe mich im Januar 2009 bei Twitter registriert. Das war vor 2111 Tagen. Der Account ist keine Karteileiche, wie man an rund 41.000 Tweets sehen kann, die ich in dieser Zeit abgesetzt habe. Diese Daten liegen sogar offen, wenn man nicht direkt auf Twitters Datenbestand zugreifen kann.
  2. Ich werde im ersten Satz gefragt, ob ich „RTs und DNs“ verwirrend finde. Nun, ich nenne so etwas zwar Retweets und Direktnachrichten, weil ich selbst in Twitter-Textstummeln Abk. so weit wie mögl. zu vermeid. trachte, aber dass ich sie nicht verwirrend finde, sondern reichlich genutzt habe, hättet ihr an mehreren tausend Retweets und mehreren hundert Direktnachrichten in eurer Datenbank bemerken können.
  3. Ich habe keine Firma. Nichts in meinen über fünf Jahren Twitter-Nutzung hat übrigens darauf hingedeutet, dass ich eine Firma hätte oder auch nur haben könnte. Ein spezieller Twitter-Kurs für Unternehmen ist für mich ungefähr so sinnvoll wie Lateinunterricht als Vorbereitung auf einen Urlaub.

Alles in allem macht mir euer panisches und gnadenlos hirnfreies Monetarisierungs-Gehampel klar, dass es eine gute Idee von mir war…

Screenshot meines Twitter-Accounts mit sehr deutlichen und teils drastischen Hinweisen, dass es sich nicht mehr um einen aktiv genutzten Account handelt, sondern um eine Sammelstelle, die nur durch Automatismen über die API gefüllt wird.

…mich von Twitter zu verabschieden, als Twitter öffentlich ankündigte, dass es mir die Hoheit über die Inhalte meiner Timeline entreißen will, dass es für mich darüber entscheiden will, was für mich gut, wichtig, lesenwert ist. (Ich gebe euch bei @twitter die Anregung, mal darüber nachzudenken, ob es Facebook nicht schon gibt und ob somit Leute, die so etwas wollen, nicht schon gut „versorgt“ sind.)

Wenn eure Ideen, ihr Entscheider da bei Twitter, für eine derartige Filterung genau so treffend sind wie eure Datenanalyse, die zu eurer tollen, hier wiedergegebenen E-Mail an mich führte, dann muss ich Twitter fortan als vollkommen unbrauchbar für jegliches menschliches Miteinander erachten. Für die Verbreitung von Reklame ist es – dank eurer offenbaren Unfähigkeit – ebenfalls unbrauchbar.

In diesem Sinne wünsche ich euch noch viel Erfolg auf eurem weiteren Lebensweg.

Immer noch den Nachgeschmack der Dummheit im Munde
Euer euren Werbemüll „genießen“ müssender
Nachtwächter @goebelmasse

@PrizeBoost76106 – Zwitschernder Betrüger…

Dienstag, 23. September 2014

Twitterspammer's Hall of Shame: @PrizeBoost76106

In die „Hall of Shame“ kommen nur die ganz Harten. Die, bei denen sich der mutige Einsatz von Technik und das Streben nach gestalterischer Exzellenz mit gnadenloser Dummheit paart. Die, bei denen die Worte erst einmal Luft holen müssen, ehe sie das Gesehene beschreiben können. Wenn du hier landen willst, Spammer, dann würde eine Lobotomie nicht viel an dir verändern…

Da hat sich ein Verbrecher gefragt: Wie können wir die Twitter-Nutzer mal abzocken. Und dann kam ihm plötzlich die Idee, es einfach so zu machen wie die Vorschussbetrüger. Einfach Spamtweets als Antworten auf irgendwelche Tweets rauspusten…

Tweet von @goebelmasse: Betreff einer Spammail: I am very bored, let's talk... für Leute, die Kommunikation von Inhalten emanzipieren -- Antworttweet von @PrizeBoost76106: You earned 1 ticket to our $50k contest (for real!). Click our linky & use pass 2198 to redeem.

…scheißegal, ob die Sprache passt oder nicht. Und in diese Spamtweets reinschreiben, dass der Empfänger dieser gnadenreichen Antwort jetzt echt, total wahr und wirklich die ganz dicke Chance hat, 500 grüne Lappen mit Benjamin Franklin vorne drauf zu gewinnen. Frisch vom Geldbaum gepflückt. Alles, was man tun muss, um an das Geld zu kommen…

Screenshot vom Kurzprofil des Twitterspammers mit der Aufforderung: NOTICE TO WINNERS: A unique prize code is needed 2 enter our private contest. Click the link below -- gefolgt von einem Link, der unnötigerweise über bit.ly maskiert wurde.

…ist, einen über bit.ly maskierten Link eines Spammers zu klicken, um eine Website eines Spammers zu besuchen, auf der man dann eine Ziffernfolge eingibt.

Ich habe die für mich recht frische Twitter-Betrugsnummer jetzt nicht bis zum bitteren Ende durchprobiert, aber als nächstes kommt… nach einer schier endlosen Kaskade von Weiterleitungen… auf einer Webseite in der Domain freelotto (punkt) com der Hinweis, dass ich gewonnen habe.

Screenshot der betrügerischen Website mit der Gewinnmitteilung

Ich bin ja sowas von glücklich! Niemals hätte ich das erwartet. Ich hätte geglaubt, dass ein Krimineller mir einfach sagt, dass ich leider eine Niete gezogen habe und mir mehr Glück beim nächsten Mal wünscht. Spammer sind die dollsten Lotterieveranstalter, bei denen verliere ich niemals! :mrgreen:

Es ist zwar nicht mehr von möglichen 50.000 US-Dollar die Rede, aber von einem garantierten Gewinn. Alles, was noch fehlt, ist ein kleiner Datenstriptease mit bereits genügend Angaben, um einen kriminellen Identitätsmissbrauch zu machen. (Wenns um die Übersendung von Geld geht, werden mit Sicherheit noch weitere Angaben nachgefordert.) Auf einer obskuren Seite, die durch Spam auf Twitter verbreitet wird. Was kann da schon schiefgehen. Der asoziale Spammer verspricht doch extra mit heiligem Spammerehrenwort, dass die E-Mail-Adresse niemals weitergegeben wird, genau so, wie er zuvor versprochen hat, dass ich wirklich gewonnen habe. Und jetzt stehe ich vor meinem Gewinn, zugesagt auf einer tollen Website…

Für alles weitere verweise ich mal auf die Reputation, die sich diese tolle Website im „Web of Trust“ erworben hat. Kurz zusammengefasst: Betrug, Spam, Phishing, Schadsoftware und unerwünschte Werbung; vorangetrieben mit irreführendem Marketing und natürlich mit Spam, Spam, Spam auf allen nur denkbaren Kanälen. Oder, um es mit CatSwipe zu sagen:

Stiehlt Geld, versendet tonnenweise Spam an dich, erzählt dir, dass du Millionen von Dollar gewonnen hast, aber du musst denen immer erstmal Geld senden, um es zu kriegen

Der hier vorgestellte Enthirnungsrest von Twitterspammer hat seine Spam übrigens als Affiliate-Geschäft betrieben, und vermutlich auf sehr viel mehr Kanälen als diesem einen. Die Ziffernfolge hinter der Twitter-ID macht ja schon deutlich, wie viele Accounts möglicherweise angelegt wurden.

@KarenJDillard

Montag, 23. Juni 2014

Der, die oder das¹ Twitter-Nutzer @KarenJDillard hat es ja gar nicht so mit dem Twittern. Er, sie oder es ist erst seit gut sieben Stunden dabei und hat in dieser Zeit nur ein einziges Fiepserchen von sich gegeben…

Profil-Seite des Twitter-Spammers @KarenJDillard

…das zudem auch noch ein ganz besonders tolles Hallo ist:

PayPal Money Adder 2014 Free Download (Direct Link): -- Der Link ist über den URL-Kürzer j.mp maskiert

Als Betrachter dieser tollen und vor allem unglaublich sozialen Äußerung von dem, der oder das Twitter-Nutzer habe ich zwei Dinge gelernt:

  1. Es gibt einen freien Download von einem nicht näher erklärtem Etwas, dessen Name „PayPal Money Adder“ behauptet, dass es Geld auf PayPal hinzufügt. (Fragt sich nur, auf wessen Konto…)
  2. Die Verwendung eines URL-Kürzers heißt jetzt „direkter Link“.

Auch ansonsten mag der, die oder das Twitter-Nutzer das „soziale“ an social media nicht so wirklich…

Detail des Profils des Twitter-Spammers @KarenJDillard: 1 Tweet, 1 Follower

…er, sie oder es folgt niemanden und hat es durch den bisherigen Auftritt zu genau einem Follower gebracht. Dieser eine Twitter-Nutzer – übrigens völlig Spam-unverdächtig – hat damit klar dokumentiert, dass er im Zweifelsfall jedem folgt, hauptsache die Zahlen im Profil sehen schön groß aus.

Wie bin ich aber auf @KarenJDillard aufmerksam geworden? Der, die oder das WohltäterIn könnte doch beliebig mit dem einen Tweet in der Bedeutungslosigkeit dümpeln, ohne mir jemals übern Weg zu laufen. Nun, @KarenJDillard hat eine tolle Idee gehabt, wie man ein bisschen auf sich aufmerksam machen kann und Klickvieh für den tollen Link auf einen obskuren und mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr ungesunden Download heranholt. Das macht @KarenJDillard nicht etwa, indem sie wie die früheren antisocial jerks in social media automatisiert folgt oder Direktnachrichten versendet – nein, das ist keine gute Strategie mehr und führt zu schnell zu Spammeldungen und anschließend dazu, dass Twitter den Account zumacht. Und so etwas ist ja eher kontraproduktiv, wenn man Leute betrügen will oder ihnen eine aktuelle Kollektion von Schadsoftware auf dem Computer installieren will.

Und deshalb geht @KarenJDillard ein bisschen anders vor. Er, sie oder es folgt nicht, sondern legt Listen an, denen er, sie oder es jede Menge Leute völlig wahllos hinzufügt. Zwei Listen sind es schon geworden…

Detail des Profils des Twitter-Spammers @KarenJDillard mit den beiden Listen namens 'paypal money'

Das Profilfoto, das vom Twitter-Spammer @KarenJDillard verwendet wird…und denen wurden in den letzten gut sieben Stunden stolze 3671 Leute hinzugefügt. Diese Listen haben zwar keinen besonders einfallsreichen Namen, aber dafür ist es auch beide Male der gleiche Name geworden: „paypal money“. Wer da hinzugefügt wird, sieht eine entsprechende Meldung in seinen Mitteilungen, nebst Link auf das tolle Twitter-Profil von @KarenJDillard und einer kleineren Version des tollen Fotos aus dem Profil, das von der, dem oder das Spammer gewiss nicht ausgewählt wurde, weil er, sie oder es zeigen wollte, dass er, sie oder es zu doof ist, es sich bequem zu machen, um ein Handy zu bedienen, sondern eher, weil da zur lasziven Haltung eine flutsche Titte im Begriffe ist, sich an die frische Luft zu befördern. Da es so gut wie sicher ist, dass dieses Bild von irgendwo aus dem Netz mitgenommen wurde, habe ich mal das Gesicht verpixelt. Oder glaubt jemand, das Spammer ausgerechnet für ein Foto den Schutz derjenigen Anonymität aufgeben würden, die sie vor dem Zugriff der Kriminalpolizei bewahren? Wo das Web voller geeigneter Bilder ist?

Mein Dank geht an bitly, die den j.mp-Link ganz schnell mit einer deutlichen Warnmeldung nebst Verweis auf Stop Badware unbrauchbar gemacht haben. Ursprünglich ging der Link in eine Facebook-Seite, aber Facebook hat den spammigen Account ebenfalls sehr schnell entfernt. Auch dafür einen herzlichen Dank von mir. Wenn das alles so gut läuft, kann die Spamschleuder ja ruhig noch ein bisschen bei Twitter bleiben, weil noch niemand so richtig skeptisch wird, wenn die Spam übers Hinzufügen zu einer Liste läuft. In der kurzen Zeit, in der ich diesen Text verfasst habe, ist die zweite Liste „paypal money“ übrigens von 968 Mitgliedern auf 1216 angewachsen. Es wäre wirklich hilfreich, wenn sich die Twitter-Nutzer mal weniger darauf konzentrieren würden, in konzertierten Aktionen die Spammeldefunktion dazu zu verwenden, unerwünschte Menschen und Meinungen wegzubeißen, und sie stattdessen für ihren eigentlichen Zweck verwendeten: Spammer zu melden, damit dieser von niemanden vermisste Twitter-Müll schnell wieder verschwindet und gar nicht erst ein gutes „Biotop“ für derartige Fäkalmaden entsteht.

¹Ein Mensch ist das vielleicht im biologischen Sinne, aber in keinem höheren Sinn des Wortes.

@Nerkamp98 (FollowBack)

Mittwoch, 21. Mai 2014

Hey, du Unbekannter @Nerkamp98,

der von seiner Mutter mit dem Namen „FollowBack“ gestraft wurde.

Was wäre die Welt nur ohne die Twitter-Nutzung und die Twitter-Spamfollows von Gestalten wie dir? Vermutlich ein kleines bisschen hübscher, wenn ich mir dein ganz besonderes „Mitteilungsbedürfnis“ mal kurz anschaue:

Twitter-Timeline des Twitter-Spammers @nerkamp98, voller obskurer Versprechen, dass er auch zurückfolgt und dass man Follower gewinnt, wenn man seinen Link klickt -- das ist für jeden intelligenzbegabten Menschen klar als Spam zu erkennen

Aber hey, immerhin hast du dir mit deinem spam-typischen Twitter-Verhalten – skriptgesteuert folgen, skriptgesteuert ein paar Stunden später nachschauen, ob zurückgefolgt wird, skriptgesteuert entfolgen, wenn nicht, weil dieses Twitter ja wegen solcher Spamköpfe wie dir exzellentem Beispiel eines Frontallappenkastraten ein Verhältnis zwischen Follower und Follows erzwingt – ein Auditorium von 570 tollen Leuten geholt, die sich deinen geistigen Dünnschiss in ihr Twitter-Leben holen. Denen kannst du jetzt ganz tolle Links zustecken, wie man an Follower kommt. Du selbst glaubst da ja eher nicht so dran und setzt stattdessen auf Spam, Spam und nochmal Spam.

Komm, geh einfach sterben!

Und alle anderen auf dieser Welt: Jeder, der irgendwas von „ich folge zurück“ oder „I follow back“ in sein Twitter-Profil schreibt, ist ein Spammer, der schon mit dieser kleinen Geste zeigt, dass ihm angezeigte Zahlen wichtiger als Menschen sind und der mit diesem Auftritt vergleichbare Charaktere anlocken möchte. Ohne Ausnahme. Für die kurzfristigen Follows genau dieser Leute ist übrigens die Spammeldefunktion bei Twitter da, und nicht etwa dafür, Menschen anderer Meinung einfach in heimlichen Absprachen wegzubeißen.