Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Sehr geehrter Kunde“

ONLINE-BANKING

Donnerstag, 12. September 2013

Sehr geehrter Kunde,

Ich fühle mich – übrigens als Nicht-Kunde irgendeiner Sparkasse – mal wieder so richtig geehrt. Und sowas von persönlich angesprochen!

Bitte beachten Sie, dass Ihr Online-Banking-Zugang bald abläuft [sic!]. Um diesen Dienst weiterhin nutzen zu können, klicken Sie bitte auf den untenstehenden Link um Ihren Zugang manuell mit unserem Sicherheits-Update zu aktualisieren:
sparkasse.de Online Banking Update

Ich lerne übrigens niemals aus. Bis eben hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass ein Idiot von Phisher behaupten könnte, dass ein Zugang zur Fernkontoführung „ablaufen“ könnte.

Der Link führt natürlich nicht zur Sparkasse, sondern in die Domain www (punkt) seguros (strich) norte (punkt) com (punkt) ar. Warum sollte ein Kreditinstitut denn auch seine eigene Domain für so etwas Unwichtiges und datenschutzmäßig Irrelevantes wie Kontoführung verwenden… :mrgreen:

Nach Vervollständigung dieses Schrittes werden Sie von einem Mitarbeiter unseres Kundendienstes zum Status Ihres Kontos kontaktiert.

Wer darauf reingefallen ist und der „Sparkasse“ jede Menge Daten mitgeteilt hat, die die Sparkasse schon kennt, bekommt eventuell noch einen Anruf von einem Betrüger, damit eine Überweisung auf das Konto eines Mulis auch funktioniert.

Beim Online-Banking haben Sie per Mausklick alles im Griff! Mit dem komfortablen Online-Banking Ihrer Sparkasse haben Sie schnellen und problemlosen Zugang zu Ihrem Girokonto und erledigen Überweisungen und Daueraufträge bequem per Mausklick. Das Online-Banking bietet aber noch viele weitere Vorteile.

DIE VORTEILE DES ONLINE-BANKINGS AUF EINEN BLICK:

- Kontozugang rund um die Uhr – Schneller Zugriff aufs Girokonto – Online-Banking bequem vom PC aus – Flexibel aus jedem Winkel der Welt – Übersichtliche Kontoführung – Hohe Sicherheitsstandards Online-Banking ist kombinierbar mit Telefon-Banking Um diesen Dienst weiterhin problemlos nutzen zu können, führen Sie bitte das Update so schnell wie möglich durch.

Toll! So toll! Das sagen die einem, dessen Online-Banking abläuft, der es also schon kennt. Sehr intelligente Kommunikation! :mrgreen:

Ist schon ein bisschen mistig, wenn man in einer Sprache spammt, die man nicht wirklich beherrscht…

Mit freundlichen Gruessen,
Ihre Online-Banking-Abteilung der Sparkasse.

Mit freundlichem Gruß und ohne Umlaut und „ß“-Kringelchen, weil der Idiot von Spammer die Grußformel einfach aus einer anderen Mail rauskopiert hat.

Sparkasse Kundendienst

Samstag, 3. August 2013

Die Mail kommt natürlich nicht von irgendeiner Sparkasse…

Sehr geehrter Kunde,

Hallo Sparkassen-Kunde, dessen Namen wir leider nicht kennen und der vielleicht auch häufiger einmal gar kein Sparkassen-Kunde ist…

Die Sparkasse arbeitet derzeit an technischen Arbeiten in der Abteilung Internet Banking.

…die Phisher spammen gerade an dummen Phishing-Spams in der Abteilung Naive Mailempfänger.

Dieser Abschnitt befasst sich mit der Installation einer neuen Software zur Sicherung Ihres Internet-Banking-Kontos. Mit diesem Service wird die Bank Ihr Konto vor Spam, Cyberkriminalismus und unberechtigtem Zugriff auf Ihr Konto durch Dritte schützen.

Es geht dabei wie üblich darum, dass Verbrecher lieber mit dem Geld anderer Leute bezahlen. Weil das nicht so toll klingt, denken sich die Verbrecher etwas anderes für ihre geistig minderbemittelten Spamtexte aus. Zum Beispiel, dass das Konto vor Spam geschützt wird. 😯

Um diesen Service zu nutzen, empfehlen wir Ihnen den Link unten anzu-klicken [sic!] und die erforderlichen Informationen für die Aktualisierung einzureichen.

Also seien sie so doof, dass sie der „Sparkasse“ alles sagen, was die richtige Sparkasse schon längst über sie weiß und wundern sie sich nicht eine einzige Sekunde lang darüber…

http://otschool.one-tech.info/login/Sicherheit/e-banking/sparkasse/

…dass sie das gar nicht auf der Website der Sparkasse tun sollen.

Nach Abschluss der Vervollständigung Ihrer Daten wird Ihr Internet-Banking-Konto automatisch aktualisiert. Zusätzlich wird sich einer unserer Mitarbeiter mit Ihnen in Verbindung setzen um das Sicherheitsupdate fertigzustellen.

Nach Abschluss der Datenübertragung an die Verbrecher wird ihr Konto automatisch geplündert. Zusätzlich wird vielleicht sogar jemand unter einer angegebenen Telefonnummer anrufen und sie mit weiterem Bullshit übern Tisch ziehen.

Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen und verbleiben

Wir bedanken uns für Ihre Leichtgläubigkeit und verbleiben

Mit freundlichen Grüßen,
Sparkasse.de
Sparkasse Kundendienst

Mit Vorfreude auf Ihr Geld
Unverlinkte Internetadresse
Ihre Phishing-Spammer

Diese miese Phishing-Spam ist ein Zustecksel meines Lesers Ben…

Sicherheit Netzwerk-Update

Mittwoch, 10. Juli 2013

Bei den vielen guten Phishing-Versuchen der letzten Tage bin ich froh, dass es Phishing auch noch in mies, sprachkrank und dumm gibt. Zum Beispiel in dieser Mail mit dem gefälschten Absender sicherheitsgruppe (at) web (punkt) osu (punkt) cz, der schon darauf hindeutet, dass der Phisher zu glauben scheint, dass eine Mail von der Sparkasse echter wirkt, wenn er keine Absenderadresse der Sparkasse benutzt.

Dieser Phisher hat es aber nicht nur verabsäumt, seinen Mailexperten zur Rate zu ziehen, auch sein Deutschexperte schien gerade nicht greifbar zu sein:

Freitag 05 Juli, 2013, -- Sehr geehrter Kunde, -- Aufgrund der hohen Malware-Angriff auf unsere Datenbank haben wir unsere SSL, um unbefugten Zugriff auf verbesserte Ihrem Online-Bankkonto. -- Mit diesem Verfahren können Sie Ihr Konto vorübergehend deaktiviert werden. Wir bitten Sie, und aktualisieren Sie Ihre Online-Verifizierung Details zur dauerhaften Abschaltung von Ihrem Online-Banking-Konto zu vermeiden.. -- aktualisieren und überprüfen Sie Ihr Konto. -- Mit freundlichen Grüßen, --Sparkassen-Finanzportal GmbH -- Sparkasse Bank Germany Sparkasse Erlangen Hugenottenplatz 5 91054 Erlangen www.sparkasse.de

Natürlich kann man dieses Prachtbeispiel für die Folgen fortgeschrittener cerebraler Zerbröselung von der mir bislang völlig unbekannten „Sparkasse Bank Germany“ aus Erlangen auch bekommen, wenn man gar nichts mit Erlangen zu tun hat.

Freitag 05 Juli, 2013,

Normalerweise fangen die Fehler ja erst in der Anrede an, aber diese mit einem Komma abgeschlossene Mischung aus US-amerikanischer und deutscher Datumsangabe zeigt bereits, dass sich hier jemand nicht die große Mühe gibt.

Sehr geehrter Kunde,

Wir bekommen alle jeden Tag echte Briefe von irgendwelchen Unternehmen, bei denen wir Kunde sind und in denen wir als „Sehr geehrter Kunde“ angesprochen werden. Nicht.

Aufgrund der hohen Malware-Angriff auf unsere Datenbank haben wir unsere SSL, um unbefugten Zugriff auf verbesserte Ihrem Online-Bankkonto.

Ich versuche mal zu verstehen, was der Absender dieses Textes mit seinen unbeholfenen Worten ausdrücken will:

  • Es gibt Malware-Angriffe auf die Datenbank der Sparkasse Bank Germany. Das heißt also, dass es Computer mit installierter Malware gibt, die einen Zugriff auf den Datenbankservercluster der SBG (ich kürze das jetzt mal lieber ab) haben. Diese Computer müssten in den Geschäftsräumen der SBG stehen, denn von außen kommt man da nicht ran.
  • Und deshalb hat die SBG irgendwas mit „ihre SSL“ gemacht, um unbefugten Zugriff aufs Online-Konto zu verbessern, statt das hausinterne Problem zu lösen.

Das ist eine bemerkenswert einleuchtende Strategie aus Monty Pythons Handbuch für die Formulierung mieser Phishing-Mails. :mrgreen:

Mit diesem Verfahren können Sie Ihr Konto vorübergehend deaktiviert werden.

Und weil die so rumpatzen, haben Kunden ein Problem, das sie nur lösen können…

Wir bitten Sie, und aktualisieren Sie Ihre Online-Verifizierung Details zur dauerhaften Abschaltung von Ihrem Online-Banking-Konto zu vermeiden..

aktualisieren und überprüfen Sie Ihr Konto.

…wenn sie in eine… ähm… merkwürdig formulierte Mail klicken, woraufhin sich wundersamerweise ein Browserfenster auftut, in dem eine Seite erscheint, die in ihrem Aussehen so tut, als sei sie eine Seite der SGB, in welcher dann noch einmal alles eingegeben werden muss, was die SBG eh schon weiß, weil sie wegen „ihrer SSL“ so vergesslich geworden ist.

Der Link führte übrigens in die Domain 2476 (punkt) ir – Kunden der SBG sollen offenbar glauben, dass ihre Kontonummer im Domainnamen verschlüsselt ist.

Mit freundlichen Grüßen,

Sparkassen-Finanzportal GmbH

Mit winkendem Gruß von der Übersetzerfront

Eine Gesellschaft mit (deutlich) beschränkter Hoffnung

Sparkasse Bank Germany
Sparkasse Erlangen
Hugenottenplatz 5
91054 Erlangen
www.sparkasse.de

Immerhin ist es den unbekannten Absendern gelungen, die Adresse einer existierenden Sparkassenfiliale zu verwenden, wenn das auch nicht gerade nach der Zentrale mit großem Rechenzentrum aussieht. Für gewöhnlich völlig uninformierte Spamleser führen diesen teilweisen Treffer darauf zurück, dass den Spammern eine echte Mail dieser Filiale als Vorlage für ihre lustige Reise ins Land unbekannter Sprachen diente.

Diese gnadenlos doofe Phishing-Spam ist ein Zustecksel von S.S.

Mitteilung

Freitag, 28. Juni 2013

Gefälschte Absenderadresse dieses hingestümperten Versuchs ohne besondere Überzeugungskraft ist noreply (at) commerz (punkt) de – tja, Spammer, wenn du schon einen Absender fälschst, dann könntest du doch eigentlich auch gleich die richtige Domain der Commerzbank nehmen. Ach, solche Gedanken hast du dir nicht gemacht, weil es dir zu mühsam war, sich Gedanken zu machen? Ich verstehe. Das merkt man deiner Phishingmail aber auch an…

Sehr geehrter Kunde,

Hallo Kunde, deinen Namen kennen wir nicht.

Wir möchten Sie darüber informieren, dass Ihr Konto von einem nicht autorisierten Computer zugegriffen wurde.

Wir unterschieden hier zwischen autorisierten und nicht-autorisierten Computern. Da müssen sie schon aufpassen, an was für einem Rechner sie sich einloggen, um ihre Fernkontoführung machen. Wenn der nicht autorisiert ist, schrillen bei uns alle Alarmglocken – ihre Anmeldedaten sind uns hingegen egal

Bitte besuchen Sie uns bestätigen, dass Sie der Inhaber des Kontos sind.

https://www.commerzbank.de/

Also seien sie bitte so doof und geben noch einmal sämtliche Daten ein, die bei der Commerzbank schon längst bekannt sind. Wundern sie sich nicht darüber, dass dabei in der Adresszeile ihres Browser nichts von „Commerzbanking“ steht, sondern mdsideas (punkt) com und geben sie ihre PIN und ihre gesamten Kreditkartendaten auf einer „liebevoll“ nachgemachten Commerzbank-Site ein. Wir plündern dann ihr Konto und lassen es uns richtig gut gehen!

Danke

Ihre Phisher mit der miesen Masche.

Wer darauf reingefallen ist, obwohl das wegen der miesen Machart der Spam schwierig ist, sollte sich sofort mit seiner Bank in Verbindung setzen – bei der Gelegenheit könnte man auch mal fragen, warum eigentlich kein Wort der Warnung über die laufende Phishing-Masche auf der Startseite der Commerzbank-Homepage steht und ob man das als Zeichen interpretieren soll, dass es der Commerzbank gleichgültig ist, wenn ihre Kunden betrogen werden. Immerhin muss ich der Commerzbank zugute halten, dass sie eine Grundaufklärung über Phishing auf ihrer Website leistet, was leider nicht der Regelfall ist.

Sehr geehrter Kunde

Donnerstag, 6. Juni 2013

Ja, das war wirklich der Betreff dieser HTML-formatierten Phishing-Mail, die angeblich von „Sparkasse“ mit der gefälschten Absenderadresse konto (at) sparkasse (punkt) de kommt. Ist doch schön, dass das Konto eine Mail schickt… :mrgreen:

Dass diese Mail nicht von der Sparkasse kommt, sollte auch für intellektuell etwas unbewaffnete Leser leicht zu erkennen sein. Die inhaltliche und sprachliche Gestaltung dieses prosaischen Werkes eines unbekannten Stümpers erfüllt wieder einmal die im Phishing üblichen qualitativen Maßstäbe, einschließlich keck eingestreuter kryrillischer Zeichen, weil der Spammer in seiner technischen Unwissenheit schlicht zu doof ist, einen Umlaut in eine HTML-Mail zu kriegen. Wer das für eine Mail von einer Sparkasse hält, der verwechselt auch einen Kuhfladen mit einer Pizza.

Hier zum Genuss eine Wiedergabe des neuesten Gefechtes an der Idiotiefront in seiner prächtigen Einheit aus Inhalt und Gestalt – und ja, der gesamte Text ist fett gesetzt:

Sehr geehrter Kunde,

Bitte beachten Sie, dass Ihr Online-Zugang zu Ihrem Konto in Kьrze ablдuft. Fьr diesen Dienst ohne Unterbrechung fortzusetzen, klicken Sie auf das Symbol unten fьr eine manuelle Aktualisierung Ihres Kontos.
http://onlinebanking/sparkasse.de

Nach Abschluss der Anweisungen zum Konto zu aktualisieren, wird Ihr Online-Zugang zu Ihrem Konto automatisch wiederhergestellt werden und keine weitere Aktion wird von Ihnen verlangt werden. Sie werden durch der konto-abteilung fьr weitere Informationen zum status ihres kontos kontakiert.

Beim Online-Banking haben Sie per Klick alles im Griff.

Mit dem komfortablen Online-Banking haben Sie schnellen und problemlosen Zugang zu Ihrem Girokonto. Beim Online-Banking erledigen Sie Ьberweisungen und Dauerauftrдge bequem per Mausklick. Online-Banking bietet aber noch viel mehr

DIE VORTEILE VON ONLINE-BANKING AUF EINEN BLICK:
Ш Kontozugang rund um die Uhr
Ш Schneller Zugriff aufs Girokonto
Ш Online-Banking bequem vom PC aus
Ш Flexibel in jedem Winkel der Welt
Ш Ьbersichtliche Kontofьhrung
Ш Hohe Sicherheitsstandards beim Online-Banking
Ш Online-Banking kombinierbar mit Telefon-Banking

Respektvoll,
Kundendienst.

Übrigens: Der scheinbare Link auf die nicht existente (und für jeden Menschen mit mehr als zwei Wochen Internet-Erfahrung als fehlerhaft erkennbare) Domain onlinebanking geht in Wirklichkeit – es ist eine HTML-Mail, da lässt sich jeder Text mit jedem Link unterlegen – auf die Domain mit dem bemerkenswerten Namen webxxx00000 (strich) ruckkopplung (punkt) freeserver (punkt) me. Die dort kostenlos gehostete „Website der Sparkasse“ ist allerdings inzwischen verschwunden… 😉

AKTUALISIEREN SIE IHR KONTO

Donnerstag, 30. Mai 2013

Sparkasse Erlangen
Hugenottenplatz 5
91054 Erlangen
29-05-2013

Toll! Mit einer IP-Adresse aus Indonesien versendet!

Sehr geehrter Kunde,

Hallo Unbekannter, …

Seit Montag, 25. März 2013, arbeiten wir mit einem neuen Sicherheitssystem. Dieses neue System stellt sicher, dass es keinen Missbrauch auf Ihrem Konto geben kann , zB durch bösartige Software oder einen Virus auf Ihrem Computer installiert warden kann. Um sicherzustellen, dass Ihr Konto von unserem neuen System geschützt wird, Um diesen Service nutzen zu können, empfehlen wir Ihnen, das sie auf den untenstehenden Link klicken und geben Sie Ihre Informationen zu überprüfung ein. Sobald Sie dies getan haben, wird Ihr Konto mit der neuen Sicherheits-Software aktualisiert .

…wir sitzen jetzt schon wieder seit Tagen an ein paar neuen Formulierungen für unsere Phishing-Mails. Aber jetzt hat einer unserer Komiker mal eine zündende Idee gehabt. Diesmal ändern wir zwar auch wieder unser Sicherheitssystem, wie wir das immer in unseren Mails tun. Das neue daran: Wir machen das auf unseren Computern, damit ihr Konto keine Viren mehr bekommt, die dann einfach so von ihrem Konto auf ihren Computer rüberhüpfen. Damit das funktioniert, müssen sie uns aber eine ganze Menge Sachen sagen, die wir schon wissen.

Unsere Mail ist HTML-formatiert, und der Link…

http://Sparkasse-online-sicherheit.de

…geht natürlich nicht auf die tolle angegebene Domain, die auch schon nicht die Website irgendeiner Sparkasse ist, sondern zu karpinsk (strich) edu (punkt) ru (slash) www (punkt) sparkasse (punkt) de (slash) index (punkt) html. Als Erlanger Sparkasse, die ihre Spam über Indonesien versendet, benutzen wir selbstverständlich eine russische Domain für unsere Website. Das Web ist eben international. :mrgreen:

[Die Phishing-Seite in dieser Domain existiert jetzt nicht mehr. Danke!]

Was wir dann mit ihren Zugangsdaten machen? Ist doch klar, wir…

VORSICHT, Nach dem Ausfüllen der angeforderten Informationen wird Sie per Telefon von einem unserer Mitarbeiter sie kontaktieren um die Installation abzuschließen zu koennen. Denken Sie daran, das Sparkasse Erlangen Bank, um Ihre Sicherheit und Schutz verpflichtet ist. Vielen Dank für Ihre Zeit und Zusammenarbeit.

…rufen sie an und leiern ihnen noch ein paar TANs am Telefon raus, damit wir auch unsere Geschäftchen machen können. Mit dem Geld anderer Leute ist das für uns viel billiger.

Mit freundlichen Grüßen,
Sparkasse Erlangen

Mit phishigen Grüßen
Die Mafia

© Sparkasse Erlangen 1998-2013. Alle Rechte vorbehalten.

Solche Mails wirken viel echter, wenn auch noch ein Urheberrecht darauf beansprucht wird. :mrgreen:

Sparkasse Konto Nachrichten

Mittwoch, 29. Mai 2013

Ich hätte aber lieber die Sportnachrichten. :mrgreen:

Schlechtes Phishing

Angeblicher Absender dieser Mail ist onlinedat (at) sparkasse (punkt) de. Natürlich ist der Absender gefälscht und diese Mail kommt nicht von der Sparkasse. Die Sparkasse würde auch kaum ihre Kunden mit einer Mail anschreiben, die sie über einen in den USA gemieteten Server versendet.

Sehr geehrter Kunde,

Ja, manchmal bin ich Kunde. Zum Beispiel, wenn ich ein Brot kaufe.

Ihr Online-Banking-Konto wurde eingeschrankt

Huch! Und warum das? Und unter welchem Namen führe ich das Konto? Mit welcher Kontonummer? Bei welchem Kreditinstitut? Und seit wann heißt das Produkt dieses Kreditinstutes „Online-Banking-Konto“? Und warum gibt es keine Umlaute?

Klicken Sie auf den folgenden Link, um alle blockierten Zugriff [sic!] wiederherzustellen.

Anmelden

Und ja nicht darüber wundern, dass der Link gar nicht zur Sparkasse geht! Und bloß nicht die Frage stellen, warum die Sperrung eines Kontos aufgehoben wird, wenn man „der Sparkasse“ lauter Dinge sagt…

Screenshot der Phishing-Seite

…die die Sparkasse schon längst weiß! Einfach einen notdürftig als „Kontoupdate“ verlarvten Datenstriptease machen und an die organisierte Kriminalität weiterleiten! Nicht darüber wundern, dass die zwar vom „Online-Banking-Konto“ sprechen, aber die Daten einer Kreditkarte haben wollen!

Au weia, Phisher, früher habt ihr euch aber auch mehr Mühe gegeben…

Customer Care Account Dept.
© sparkasse.de 2013 Alle Rechte vorbehalten.

Nein, der miese Phish ist nicht alles

Was in diesem Zitat übrigens untergeht: Damit ist die Mail noch lange nicht zu Ende. Der Spammer scheint nämlich der Meinung zu sein, dass eine HTML-Mail erst dann so richtig HTML wird, wenn da auch noch eine Menge aus normaler Lesersicht zunächst völlig unsichtbares JavaScript dranhängt, und so hat er sich entschlossen, die folgenden Skriptversuche zu machen:

Auszug aus dem Quelltext der Spam

Der im Screenshot sichtbare Bereich macht ungefähr ein Viertel des gesamten Codeumfangs aus.

Natürlich wird ein vernünftig konfigurierter Mailclient niemals JavaScript in einer E-Mail ausführen. Aber dieses kleine Beispiel aus der täglichen Spamhölle zeigt einmal mehr, warum man gar nicht vorsichtig genug sein kann, wenn man es mit Spam zu tun hat und warum man auch lächerliche Spam niemals unterschätzen darf. Hier sollen JavaScript-Fragmente von allen möglichen Stellen im Internet abgeholt und lokal ausgeführt werden. Es ist davon auszugehen – nein, ich habe mir das jetzt nicht in allen seinen blutigen Einzelheiten angeschaut – dass auf diesem Wege versucht wird, aktuelle Schadsoftware zu installieren.

Und deshalb benutzt man einen vernünftig konfigurierten Mailclient (ich empfehle „normalen“ Anwendern den Thunderbird, und zwar immer auf aktuellem Stand), bei dem in der Standardkonfiguration die Ausführung solcher Versuche vollkommen auszuschließen ist. Ich weiß gar nicht, mit welcher Software oder mit welchem Webmailer ein derartiger Angriff erfolgversprechend wäre. Aber es muss dermaßen unsichere Software geben, sonst gäbe es nämlich diese Spam nicht. Die Verbrecher sind, was solche Dinge betrifft, auf dem neuesten Stand. Sie leben davon.

Angesichts der Tatsache, dass das Phishing geradezu lächerlich schlecht ist, vermute ich sogar, dass eine im Hintergrund laufende Installation von Schadsoftware der eigentliche Zweck dieser Mail ist – und das Phishing eher eine Nebensache, gar nicht so wichtig für die Absender. Ein Empfänger mit verwundbarer Mailsoftware sieht diese Spam, schaut eine Sekunde drauf, lacht womöglich noch darüber, löscht sie und vergisst sie… und ist damit bereits infiziert.

Wichtige Meldung: Ihr Konto ist gefährdet

Mittwoch, 13. März 2013

„Gefährdete Konten“ klingt fast so wie „Vom Aussterben bedrohte Tierarten“. :mrgreen:

Der gefälschte Absender der Mail ist info (punkt) asc (at) ing (strich) diba (punkt) de, und natürlich kommt diese Mail nicht von der Bank, sondern von einem kriminellen Phisher.

Sehr geehrter Kunde

Wir haben vor kurzem erkannt das bei ihrem ING-DiBa Konto ein Problem aufgetreten ist.

Wir haben keine Ahnung, wie sie heißen und nennen sie einfach Kunde. Vielleicht heißen sie ja so. Vor kurzem haben wir bei ihrem Konto, das bedauerlicherweise genau so wenig eine Nummer hat wie unsere Empfänger einen Namen haben, ein Problem festgestellt, zu dem wir auch nichts nähreres sagen können. Und weil unsere buchhalterischen Probleme bei Problemen mit dem Konto immer von Herrn und Frau Kunde behoben werden müssen, wollen wir sie mechanisch freundlich darum bitten, uns jede Menge Daten zu geben, die ihre Bank doch schon längst kennt. Weil…

Da bei ING-DiBa Sicherheit groЯgeschrieben wird und wir ihr Konto vor unbefugter Nutzung schьtzen

…wir nicht einmal wissen, wie man „groß“ schreibt; keine Ahnung haben, wie man mit einer russischen Tastatur diese lustigen deutschen Sonderzeichen in eine HTML-formatierte Mail bekommt und auch gerade keinen Dreizehnjährigen mit guten Computerkenntnissen zu Hand haben, der uns mal erklärt, was eine HTML-Entity ist. Solche technischen Grundlagen interessieren uns auch nicht weiter, schließlich wollen wir nur spammen.

Und unser Deutschbeauftragter ist auch gerade ins Wodka-Koma gefallen:

wollen haben wir ihnen eine E –Mail geschickt bitte laden sie das darin enthaltende
Formular und melden sie sich erneut an um
fortfahren zu kцnnen.

Gemeint ist hier der Anhang. Dieser ist eine HTML-Datei mit einem HTML-Formular, das seine Zieladresse hinter einem bisschen JavaScript versteckt, damit der rottige Domainname auch durch die Spamfilter flutscht. Natürlich ist es nicht die Domain der Bank, sondern silairazum (punkt) ru. Wegen dieses Tricks muss die HTML-Datei auch in einem Browser geöffnet werden, und aktiviertes JavaScript haben richtige Opfer sowieso.

Natürlich ist die Seite wie immer „liebevoll“ nachgebaut…

Screenshot der betrügerischen Seite aus dem Dateianhang

…also genau richtig, um Kunden von denjenigen Unternehmen zu überrumpeln, deren von Technik und Internetsicherheit völlig unbeleckte Kaufleute und sonstigen professionellen Lügner auf fälschbares Design setzen, aber auf fälschungssichere digital signierte E-Mail verzichten. Da freuen sich die Kunden dann auch, wenn sie stilecht zur Login-Seite eines Phishers die Warnung vor Phishing sehen können. 😈

Mit freundlichen GrьЯen
ING-DiBa Kundenbetreuung

Warum diese Mailanhänge?

Die Phishing-Spam mit angehängten HTML-Dateien ist zurzeit häufig. Früher wurde meist eine Mail mit einem Link verwendet, der dann zu einer nachgemachten Bankseite unter falscher Domain führte.

Der Grund, weshalb inzwischen Anhänge bevorzugt werden, ist die Sicherheitsfunktion der Browser. Alle heutigen Browser in ihren Werkseinstellungen überprüfen die Adresse einer Seite, bevor sie sie öffnen – und wenn diese Adresse in erkannten Spams verwendet wurde, warnen die Browser auffällig vor dem Phishing- und Betrugsvedacht. Für die Spammer bedeutet das: Selbst, wenn ausreichend viele Mails durch die Spamfilter hindurchkommen, schafft es diese zweite Sicherung nach der Spamfilterung, dass viele Empfänger gewarnt sind und nicht mehr ganz so leichtfertig Zugangsdaten in Formularen auf obskuren Domains eingeben.

Offenbar sorgt diese Sicherheitsmaßnahme für genügende „Gewinneinbrüche“ bei den Kriminellen, so dass sie andere Verfahren ausprobieren.

Der Anhang einer HTML-Datei ist aus Empfängersicht gegenüber dem Link allerdings absurd umständlich:

  1. Der Mailanhang muss lokal gespeichert werden.
  2. Dieser gespeicherte Anhang muss dann geöffnet werden.
  3. Dann erst können Zugangsdaten für einen angeblichen Login und weitere Daten, die der Bank längst bekannt sind (Anschrift, Geburtsdatum, etc.) eingegeben werden.

Dieses Verfahren sollte auch schlichteren Gemütern als vollständig unglaubwürdig auffallen, selbst wenn die Phishing-Spams einmal besser formuliert werden.

Grundsätzlich gilt: Banken versenden solche Mails nicht. Jede E-Mail einer Bank, in der die Empfänger dazu aufgefordert werden, Daten einzugeben, die der Bank längst bekannt sind, ist eine E-Mail von Betrügern. Und generell stinkt jeder Anhang in einer nicht digital signierten E-Mail, deren Absender beliebig gefälscht sein kann.