Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „PayPal“

Bitte überprüfen Sie, ob dies die richtige E-Mail-Adresse ist

Freitag, 17. Januar 2025

Abt.: Dummes und schlechtes Phishing 🎣️

Von: Pауpаl.sеrvicе <sweitimulroy@hotmail.com>

Lange hat ein Absender einer Phishingspam schon nicht mehr so deutlich nach „PayPal“ ausgesehen. 😂️

Wer meine Erheiterung nicht sofort versteht: Es wäre schon sehr seltsam, wenn ein Unternehmen, dessen Geschäftsmodell in technischer Infrastruktur für ein Bezahlverfahren im Web besteht, nicht mehr dazu imstande wäre, einen eigenen Mailserver aufzusetzen und stattdessen eine anonym und kostenlos eingerichtete Mailadresse beim Freemailer von Microsoft für die Kommunikation mit Kunden nutzte.

Bitte überprüfen Sie, ob dies die richtige E-Mail-Adresse ist

Welche Mailadresse jetzt? Dein Absender? 🤣️🤡️

Um sicherzustellen, dass die gesamte Kommunikation in Bezug auf Ihr Konto korrekt gesendet wird, bitten wir Sie, zu bestätigen, dass Sie die richtige E-Mail-Adresse verwenden.

Nö, meine Mailadresse könnte falsch sein. Und wie werde ich danach gefragt? Richtig: In einer Mail an die möglicherweise falsche Mailadresse. Eine Mail, die gar nicht bei mir ankäme, wenn die Adresse falsch wäre. Das sind aber auch Spezialexperten bei diesem „PayPal“ einer Trickbetrügerbande! 🤦‍♂️️

Bei einigen Spammern lässt sich die Frage, ob sie auch ein Gehirn haben, nur in der Metzgerei beantworten.

Und da soll ich jetzt…

Е-Мail аktiviеrеn

…klicki-klicki drin machen.

Natürlich führt dieser Link nicht zu PayPal. Wer darauf klickt, hat verloren. Ich habe es mir jetzt nicht angeschaut, aber man wird dort eine „liebevoll nachgemachte“ PayPal-Seite sehen, auf der man sich „anmelden“ soll. Die dabei eingegebenen Zugangsdaten gehen direkt an Trickbetrüger, die viel lieber das Geld anderer Leute beim Einkaufen hochpreisiger Waren ausgeben.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Geduld während dieses Prozesses.

Weder unterstütze ich euch, noch habe ich Geduld. Vielen Dank für euren pseudohöflichen und bestupsenden „Dank“ für nichts. Ihr könnt mir auch mal den Buckel runterrutschen! ​ ​

Support und Kontakte | Sicherheit | App

Der Spammer hat den „wichtigen“ Teil seiner dummen Spam fertig, er hat seinen giftigen Link auf die Trickbetrügerseite gesetzt und entspannt sich. Nur noch der übliche Kram, denkt er sich, nuckelt an der Wodkaflasche und denkt an den Puff. Da werden die Links in solchen Teilen der Mail einfach vergessen. ​

113 Cherry St #92768, Seattle, WA 98104-2205

Das ist nicht die Anschrift aus dem Impressum der Website von PayPal. Außerdem erfüllt diese Angabe nicht die Anforderungen an ein Mailimpressum in gewerblicher E-Mail.

​Unsubscribe · Preferences​

Übrigens: PayPal spricht seine Kunden immer in der eingestellten Sprache an. Zu solchen englischsprachigen Einsprengseln kommt es dort nicht.

Entf! 🗑️

-Dezember-Kontoauszug verfügbar..

Sonntag, 5. Januar 2025

Oh, gleich mit zwei Punkten nach dem Betreff. ‼️

Von: service@paypal.de

Nun, ich nutze PayPal. Ich habe eine eigene (und nicht leicht erratbare) Mailadresse nur für PayPal – so eine Mailadresse ist ja schnell eingerichtet – die ich für nichts anderes verwende und die außer mir und PayPal niemand kennt. Das kann ich nur weiterempfehlen. Das ganze Phishing auf PayPal-Konten kommt regelmäßig auf meinen „bekannteren“ Mailadressen an, und ich kann es deshalb sofort und ohne weiteres Nachdenken als Phishing erkennen. Manchmal ist es sehr einfach, die gefürchteten „Cyberangriffe“ abzuwehren. 🛡️

Diese Mail kommt also nicht von PayPal.

Man kann sich natürlich nicht nur darauf verlassen. Wenn es irgendwann einmal ein so genanntes „Datenleck“ bei PayPal gibt, ist es mit diesem Schutz vorbei und man muss sich eine neue Mailadresse für PayPal machen. Bis das so genannte „Datenleck“ bekannt wird, ist der Schutz nicht wirksam, sondern sogar gefährlich, wenn man sich darauf verlässt. Man kann sich niemals nur auf eine Sache verlassen. Sonst ist man schnell verlassen.

Mein rspamd hat dieser Mail 33,11 „güldene Spampunkte“ gegeben, wie ich das immer nenne. Größtenteils wegen der gescheiterten Verifizierung über SPF und DKIM. Bei mir ist die Einstellung generell sehr empfindlich, was sich vermutlich nicht jeder Mensch leisten kann: Schon ab fünf Punkten gehts automatisch in die eklige Tonne. Aber so eine klare Spam sollte wirklich überall sicher erkannt und aussortiert werden, wenn es überhaupt eine Spamfilterung gibt. Und gegenüber automatisch erkannter und aussortierter Spam ist hoffentlich jeder Mensch ein bisschen skeptisch. ☣️

Man kann sich natürlich auch nicht nur darauf verlassen. Mit einer Absenderadresse unter Kontrolle der Spammer wäre die Spamerkennung nicht mehr so sicher gewesen, und es gäbe immer noch genug Möglichkeiten, die Absenderadresse halbwegs plausibel aussehen zu lassen. Aber ich wiederhole mich. Man kann sich niemals nur auf eine Sache verlassen.

In diesem Fall hat eine sehr einfache, für jeden Menschen leicht durchführbare und verständliche Sicherheitsmaßnahme, nämlich die Nutzung einer speziellen Mailadresse für die Kommunikation mit einem Dienstleister, das Phishing völlig entschärft. Und der Spamfilter hätte ebenfalls gereicht, auch wenn die meisten Menschen nicht verstehen werden, nach welchen Kriterien die Spamfilterung funktioniert und sich auch noch niemals den Quelltext einer Mail angeschaut haben.

Wenn man sich zudem angewöhnt, niemals in eine E-Mail zu klicken, schützt man sich sowieso wirksam vor Phishing, einer der häufigsten Trickbetrugsmaschen im gegenwärtigen Internet. Denn Phishing setzt voraus, dass einem der Betrüger einen giftigen Link unterschieben kann. Wer für Websites wie die Website von PayPal ein Lesezeichen im Webbrowser anlegt und sich angewöhnt, diese Websites nur über das Lesezeichen aufzurufen, kann aber gar nicht so einfach einen giftigen Link untergeschoben bekommen. Die Methode ist einfach, kostet kein Geld, führt zu keinerlei Komfortverlust (es bleibt ja Klicken) und schützt selbst dann noch zuverlässig, wenn alle anderen Abwehrtechniken versagen. Macht das! Es ist ein für den „Hausgebrauch“ völlig hinreichender Sicherheitsgewinn.

Ich habe gestern erst wieder eine Frau kennengelernt, die wegen Phishing rd. tausend Euro Schaden hatte, den sie natürlich nicht ersetzt bekommt. Sie weiß jetzt nicht, wie sie über den Monat kommen soll. Nein, das Konto lässt sich nicht überziehen. Sie ist arm. Das hat zwar vor größerem Schaden bewahrt, aber der Schaden ist wahrlich groß genug. Das wird eine bittere Zeit in den nächsten Monaten und Jahren. Denn wahrscheinlich wird jetzt auch noch ihre Identität für Betrugsgeschäfte missbraucht. Währenddessen muss sie sich „ein bisschen“ einschränken, weil sie das ganze von Bekannten geliehene Geld, mit dem sie sich jetzt durchschlägt, ja auch wieder zurückzahlen muss.

Und das alles nur, damit sich eine Betrügerbande den verfeinerten Lebensstil leisten kann! 🤬️

Wenn man sich angewöhnt, niemals in eine E-Mail zu klicken, ist man vor so einer kleinen persönlichen Katastrophe ziemlich sicher. So einfach geht das. Tausend Euro sind übrigens ein recht geringer Schaden. 😐️

So, und nun zum „Inhaltlichen“:

PayPal

Es ist relativ schwierig, die originale Formatierung der Firmierung „PayPal“ aus der Spam hier gut abzubilden. Das HTML der Spam erweckt den Anschein, irgendwie aus den Neunziger Jahren übriggeblieben zu sein.

Für Genießer mit Kenntnissen: Bitte gut festhalten. Dieses Meisterwerk eines unbekannten Künstlers mit dem provisorischen Titel „Firmierung formatieren“ sieht im Quelltext so aus:

<TABLE class="x_245998493bb11370image_block x_9c3a65a68b1dc5d5block-2" cellSpacing=0 cellPadding=0 width="100%" border=0>
<TBODY>
<TR>
<TD class=x_ecc3ce92abbe759epad style="WIDTH: 100%; PADDING-BOTTOM: 20px; PADDING-TOP: 10px; PADDING-LEFT: 0px; PADDING-RIGHT: 0px">
<DIV class=x_2aa39bf5fa21f0d2alignment style="FONT-FAMILY: Arial, Helvetica, sans-serif, serif, EmojiFont; LINE-HEIGHT: 10px" ><h6>&nbsp; &nbsp;&nbsp;<i style="FONT-FAMILY: Arial"><b><big><big><font size="6" color="#001f6b"><big><big>Pay</big></big></font></big></big><font size="6" color="#009be1"><big><big>Pal</big></big></font></b></i></h6>&nbsp;</DIV></TD></TR></TBODY></TABLE></TD></TR></TBODY></TABLE></TD></TR></TBODY></TABLE>

Einfach nur zum Weglaufen! 💩️

(Ja, diese völlig überflüssige HTML-Tabelle mit einer Zeile und einer Spalte war in einer weiteren Tabelle enthalten, die in einer weiteren Tabelle enthalten war. Das ist nur angedeutet, weil ich das Zitat kurz halten wollte.)

Und nein, das wird im Folgenden nicht besser. Die lediglich dreiunddreißig Wörter dieser Spam, insgesamt 263 Byte, werden in 14.489 Byte grotesk aufgedunsenem HTML verpackt. Ich kriege davon einen Flashback in eine Zeit, in der Microsoft Word auf einmal um Mailfunktionen erweitert wurde, weil Internet damals der große Hype war.¹ Diese Mails sahen auch immer gruselig aus, siebenmal schlimmer als alles, was Microsoft Outlook jemals verbrochen hat, vor allem, wenn man sie mit einer Mailsoftware angeschaut hat, die nicht von Microsoft war. Und wer damals auf ein Modem zurückgeworfen war – und das waren immer noch sehr viele Menschen – hat diese sinnlose Stopfmasse gehasst. Es war nicht ungewöhnlich, dass ein kurzer Einzeiler in zwanzig Kilobyte völlig redundanten Auszeichnungen verpackt wurde. Zum Glück hat sich das damals schnell herumgesprochen, und der große Wahnsinn ging vorüber, um dem normalen Wahnsinn zu weichen. Dem Wahnsinn, den wir bis heute haben.

Schluss mit „Opa erzählt vom Krieg“. Also weiter zur Spam:

Kontoauszug für Dezember bereitgestellt

Ihre Finanzübersicht für diesen Monat steht jetzt zur Verfügung. Melden Sie sich einfach in Ihrem PayPal-Konto an und laden Sie den Bericht herunter.

Kontoauszug anzeigen

Copyright © 1999-2025

Und, gibt es einen PayPal-Nutzer auf dieser Welt, der jemals einen „Kontoauszug“ von PayPal gesehen hätte? Es gibt eine Aktivitätsübersicht der letzten drei Jahre, ja, aber es gibt keinen „Kontoauszug“ für einen Monat. Eine solche Bezeichnung ist völlig untypisch für PayPal.

Das ist das nächste und vielleicht unzuverlässigste Sicherheitsnetz gegen Phishing und vergleichbare Formen des Trickbetrugs: Die Spams haben oft große inhaltliche Schwächen, die beim einfachen Lesen auffallen. Die Teilnahme am Datenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rück… ach, das war ja die Straßenverkehrsordnung. Aber Aufmerksamkeit und ständige Vorsicht helfen auch im Datenverkehr, große Schäden zu vermeiden. Und dazu ist jeder Mensch imstande, auch ohne vertiefte technische Kenntnisse.

Wer es sich zudem angewöhnt, niemals in eine (nicht digital signierte) Mail zu klicken, tut sehr viel mehr für seine Sicherheit als die meisten anderen Menschen. Leider ist die Naivität, mit der durchschnittlich bis gut gebildete Menschen an ein anonymisierendes, technisches Medium herangehen, oft erschreckend. Ich sage gern, dass es wie die Herangehensweise unreifer Teenager an Sex ist: Schnell, einfach und gefährlich.

Aber ich bin ja auch ein kleines bisschen zynisch. Das hilft im kollektiven Wahnsinn nicht selbst irre zu werden.

Apropos inhaltliche Schwächen: An dieser Spam entzückt nicht nur, dass sie ein „geistiges Eigentum“ auf einen Text proklamiert, der die dafür rechtlich erforderliche Schöpfungshöhe nicht einmal aus großer Ferne gesehen hat, sondern auch, dass dieses „geistige Eigentum“ nicht etwa bei einem geistig eigentümlichen Autor liegt, sondern bei einem Zeitraum von 26 Jahren. Das wird sicherlich lustig, wenn mich jetzt der Kalender verklagt, weil ich ein Vollzitat der Mail veröffentliche! 🤭️

In diesem Sinne: Entf! 🗑️

¹Wer es nicht selbst miterlebt hat und es sich heute nicht mehr vorstellen kann: In der Wikipedia gibt das Lemma „Dotcom-Blase“ eine Schnelleinführung in den kollektiven Irrsinn dieser Zeit. An jedes noch so fernliegende Programm wurde damals in allergrößter Eile eine so genannte „Internetfunktionalität“ angeflanscht, egal, ob das sinnvoll war oder nicht. Zurzeit erleben wir einen ähnlichen Hype rund um die so genannte „Künstliche Intelligenz“, und wieder wird das Geld in Milliardenpäckchen verbrannt, begleitet von einem völlig inkompetenten Journalismus, der bis in die Fachmagazine reicht – aber besoffen von dummer Gier nach Geld und Machbarkeit nicht ein einziges Mal die naheliegende Frage stellt, wo eigentlich die lebenspraktisch wichtigen Anwendungsfälle liegen und wo das Geschäftsmodell sein soll, das alle Investitionen zurückbringt. Wer aus den Fehlern der Vergangenheit nicht lernt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen. Und wer sich aus journalistischen Publikationen informiert, lernt nur PResseerklärungen und aufregende Neuigkeiten, die von noch neueren, aufregenderen Neuigkeiten ins Vergessen gespült werden, aber nichts über die Fehler der Vergangenheit.

+302410623639

Dienstag, 17. Dezember 2024

Klingelingeling, aber nein, das ist nicht „PayPal“, was da anruft:

Nach einigen Sekunden Stille kommt eine Bandansage mit der Behauptung, sie seien PayPal und es ginge um einen Einkauf über 999 €. Ja nee, ist klar.

Bitte niemals auf solche plumpen Betrügernummern hereinfallen! Sofort auflegen, wenn PayPal, die Bank oder sonst jemand mit derartigen Behauptungen anruft, um in den ausgelösten Panikgefühlen der Marke „ich wurde gehackt, ich habe keine Kontrolle mehr und jetzt wird mir mein Geld geklaut“ einen Trickbetrug einzuleiten! Bei Unsicherheit: Einfach die Website von PayPal – am besten über ein dafür angelegtes Lesezeichen im Webbrowser – aufrufen, sich dort wie gewohnt (unter Verwendung eines guten Passwortmanagers) anmelden und in aller Ruhe nachschauen, ob da wirklich Geld abgebucht wurde! Wenn nicht, hat man einen dieser gefürchteten Cyberangriffe abgewehrt und außerdem ein paar tausend Euro Schaden und viel Ärger wegen der Betrugsgeschäfte mit dem Konto eingespart. So einfach geht das. Macht das! 🛡️

Und vor allem: Sagt es weiter! In der Vorweihnachtszeit laufen derartige Nummern immer. Genau, wie gerade die Paketspam läuft, dass es nur noch ermüdend ist. Die sammelt übrigens unter anderem Telefonnummern ein, und zwar bevorzugt von leichtgläubigen Menschen, und diese Telefonnummern kann jeder Interessierte für eine Handvoll Bitcoin in den dunklen Ecken des Internet in praktischem Format erwerben. Vermutlich läuft im Moment vieles telefonisch, aber so etwas bekomme ich persönlich nicht mehr mit, weil ich seit Jahrzehnten niemals persönliche Daten ohne konkreten, für mich nachvollziehbaren technischen oder sachlichen Grund weitergebe. Deshalb hat kein Krimineller meine Telefonnummer. Deshalb klingelt mein Telefon nur, weil denkende und fühlende Menschen anrufen. Einfach, weil fast niemand meine Telefonnummer hat. Trotz des langjährigen Industriestandards im Datenschutz. Die immer wieder vorgetragene Lüg… ähm… Behauptung, dass ich mit der Angabe meiner Telefonnummer oder anderer persönlicher Daten die Sicherheit für irgendeinen popeligen Account verbessere, ist weder als technischer noch als sachlicher Grund nachvollziehbar. Und die Behauptung, dass ich meine Telefonnummer angeben muss, um eine Fahrkarte der Deutschen Bananenbahn kaufen zu können, ist eine offen intelligenzverachtende Lüge und zudem eine ziemlich schamlose Nötigung, die in dieser Form schlechterdings illegal wäre, wenn Datenschutz ein energisch durchgesetztes Schutzrecht für Menschen statt nur ein Schutzrecht für Autokennzeichen wäre. Nichts ist so gut geschützt wie die Daten, die gar nicht erst erhoben werden. Alles andere ist blindes Glauben an lufteleichte Zusicherungen, die über ein anonymisierendes, technisches Medium von Unbekannten mit einem oft halbseidenen Geschäftsmodell (zum Beispiel die Reklamevermarktung im Journalismus) gegeben werden. Wer daran glaubt, hat halt irgendwann Gewinnbimmler und andere Trickbetrüger am Apparat. Es gilt die Faustregel: Je länger, juristendeutscher und umständlicher der Text einer Datenschutzerklärung ist, desto weniger Schutz gibt es in Wirklichkeit für diese Daten.

Ein Dank an den Frosch für den Hinweis im Fediverse.

Ihr Konto ist gesperrt!

Mittwoch, 9. Oktober 2024

Wer schreibt mir hier überhaupt?

Von: Kundenservice PaypaL <support@denvers.com>

Aha, dieses „PayPal“ aus dem Posteingang schreibt mir, dessen Mailadressen gar nicht in der Domain von PayPal liegen, in der PayPal auch seine Website hat. Dafür entspricht die Schreibweise der Firmierung auch nicht der Firmierung. Deshalb kommt diese Phishingspam auch nicht auf der Mailadresse an, die ich für PayPal nutze – ja, ich habe dafür eine eigene Mailadresse, die ich für nichts anderes verwende und niemals öffentlich kommuniziere, damit ich so einen Phishingversuch sofort und mühelos erkennen kann – sondern auf einer meiner anderen Mailadressen.

Ein Blick in den Header der Mail macht mir klar, dass sie über eine IP-Adresse aus der gequälten Ukraine versendet wurde.

PayPal Unveils New Logo and ‚Powering the People Economy‘ Campaign

Von mir aus! Ich sollte mir auch mal ein Logo geben und bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit unaufgefordert irgendeinen Quatsch über das erzählen, was ich so mache. Ach, ich will ja niemanden das Geld aus der Tasche ziehen? Na, dann habe ich das wohl nicht nötig.

Oh, da sollte auch noch ein albernes Bild aus dem Internet nachgeladen werden, damit ich da auch ein PayPal-Logo sehe und besser auf das Phishing reinfallen kann. Das Bild liegt natürlich nicht bei PayPal, sondern auf einem von Google, dem größten Kumpel und Komplizen des Spammers und Betrügers, betriebenen Server. Na gut, mache ich halt das alberne Bild auch noch rein, obwohl hoffentlich kein Mensch mehr beim Anschauen seiner Mails solche Bilder aus dem Web nachlädt. Das wäre auch sehr schlecht für die Privatsphäre, wenn jede dahergelaufene Mail zurückfunken könnte, dass sie angekommen ist und angeschaut wurde.

Mit dem Bild sieht die Phishingspam so aus:

Aus dem Web nachgeladenes PayPal-Logo aus der Spam, überlagert vom Schriftzug 'SPAM!'.

Sehr geehrter Kunde,

Mein Name stimmt ja genau so „gut“ wie meine Mailadresse, die ich immer bei PayPal benutze! 😃️

Mit Stable Diffusion erzeugtes BildEin bisschen einfache Sicherheit lohnt sich übrigens. Phishing gehört auch im Jahr 2024 immer noch zu den häufigsten Trickbetrugsformen im Internet. Wenn man für jedes Benutzerkonto bei irgendwelchen Unternehmen, bei denen es um Geld geht – also Banken, Zahlungsdienstleister, Auktionsplattformen, Handelsplattformen etc. – eine eigene Mailadresse für die Registrierung und den Mailverkehr benutzt, kann man ein Phishing sofort, sehr einfach und zweifelsfrei erkennen. Selbst, wenn man einmal aus anderen Gründen unter persönlichem Stress stehen sollte oder eine gesenkte Aufmerksamkeit hat. Und wenn man plötzlich ganz allgemeine Spam oder klares Phishing auf dieser eigens eingerichteten Adresse hat, weiß man genau, dass da wohl ein paar Daten abgeflossen sein werden und kann sich damit sofort an den Datenschutzbeauftragten wenden, der hoffentlich ganz schnell eine schrille Warnung veranlasst. Nicht, dass die Cracker und Betrüger noch reich werden!

Technischer Hinweis: In meinem Fall sind es übrigens Aliase und keine voll aufgeblasenen Mailkonten. Wie man sich bei beliebten Freemailern einen Alias einrichtet, kann man mit der Suchmaschine seines Vertrauens und sehr naheliegenden Suchbegriffen herausfinden. Wer sich selbst um einen Mailserver kümmert, wird sich erst recht zu helfen wissen. Wer bei einem Anbieter ist, bei dem man keinen Alias verwenden kann, wird nicht umhin kommen, stattdessen verschiedene Mailkonten zu verwenden – mit einer guten Mailsoftware ist das auch kein Problem. Ich würde dann aber eher empfehlen, denn Mailanbieter zu wechseln. Aliase sind viel zu praktisch, als dass man darauf ernsthaft verzichten möchte!

wir haben ungewöhnliche Aktivitäten in Ihrem Konto festgestellt und einen Zugriffsversuch von einem unbekannten Gerät blockiert.

Huch! 🙀️

Natürlich stimmt das nicht.

Es soll den Empfänger nur verunsichern, verängstigen und unter Stress setzen. Sehr ähnliche Mails kann man aber wirklich von PayPal bekommen, wenn man sich das erste Mal mit einem neu installierten Betrübssystem oder einem neuen Webbrowser bei PayPal anmeldet. Darin wird einem auch immer mitgeteilt, womit der Anmeldeversuch vorgenommen wurde. In meinem Fall war es in der letzten derartigen Mail „Desktop Chrome Linux 5.15.0″. So ist mir sofort klar, ob das mein eigener Anmeldeversuch ist, oder ob jemand betrügerisch aufs Konto zugreifen will. In diesem Fall war es mein eigener Anmeldeversuch. Ich hatte den Webbrowser gewechselt, weil jedes volle Fass irgendwann durch einen Tropfen zum Überlaufen gebracht wird. Und dass die Mozilla Foundation jetzt auch noch eine trojanische Spyware in den Kern des inzwischen verrotteten und unbenutzbaren Webbrowsers verbaut hat, gab dann den letzten Ausschlag bei mir. Ich habe es in meinem Leben schon mit mehr als genug Voyeuren zu tun, die sich trackend und überwachend überall reindrägeln und ihre asoziale Nase in lauter Dinge aus meinem Leben stecken wollen, die sie einen Scheißdreck angehen. Die Zustände im Überwachungskapitalismus sind fürchterlich, und ein Datenschutz im Sinne eines energisch durchgesetzten Menschenschutzes existiert schlicht nicht. Da kann ich nicht auch noch den Webbrowser als „Feind“ gebrauchen. Die Mozilla Foundation soll bitte ganz schnell sterben gehen! Ich hätte schon 2015 fliehen sollen!

Bitte schützen Sie Ihr Konto, indem Sie innerhalb von 24 Stunden auf den untenstehenden Link klicken. Andernfalls könnte Ihr Konto aus Sicherheitsgründen deaktiviert werden: Jetzt aktualisieren

So so, der im Fließtext folgende Link ist also untenstehend. 🤭️

Natürlich führt dieser Link nicht zu PayPal, sondern erstmal zu einer Webseite in der Domain checkout (punkt) shopify (punkt) com, wo sich ein undurchsteigbarer Wust von vorsätzlich nicht mehr menschenlesbar gemachtem Javascript um den Rest kümmert. Am Ende landet man auf der Website in einer Domain…

$ surbl client-service-hifrt.codeanyapp.com
client-service-hifrt.codeanyapp.com	LISTED: PH ABUSE
$ _

Mit Stable Diffusion erzeugtes Bild…die schon wegen Spam und Trickbetrugs auf allen Blacklists steht. Dort gibt es – die meisten modernen Webbrowser müssten eigentlich vorher sehr deutlich warnen, aber wer sich auf diese „gefühlte Sicherheit“ verlässt, ist verlassen, weil die Blacklists oft etwas Zeit benötigen und man gedrängt wird, schnell zu machen – ein „liebevoll“ nachgemachtes Login von „PayPal“, aber die dort eingegebenen Zugangsdaten gehen natürlich nicht zu PayPal, sondern zu einer Betrügerbande, die erst das Konto leerräumen und es anschließend für allerlei betrügerische Geschäfte benutzen wird. Dabei entsteht schnell ein fünfstelliger Schaden.

Zum Glück für uns alle kann man sich ganz einfach vor Phishing schützen, einer der häufigsten Trickbetrügereien im gegenwärtigen Internet: Niemals in eine E-Mail klicken! Stattdessen für solche Websites ein Lesezeichen im Browser anlegen und diese Websites nur noch über das Lesezeichen aufrufen. Wenn man so eine Mail wie diese mittelmäßige Phishingspam bekommen hat und sich unsicher ist, klickt man nicht etwa in die Mail, sondern ruft einfach die Website von PayPal über das Lesezeichen auf und meldet sich dort wie gewohnt an. So können einem nicht irgendwelche Kriminellen einen giftigen Link unterschieben. Wenn man nach der Anmeldung sieht, dass das in der Mail behauptete Problem gar nicht existiert, hat man einen dieser gefürchteten Cyberangriffe abgewehrt. So einfach geht das. Macht das! 🛡️

Einfach zu verwendende Lesezeichen im Webbrowser wurden nach meinem Wissen erstmals im Mosaic Netscape 0.9 beta aus dem Jahr 1994 implementiert. Seitdem sind auch Laien nicht mehr so wehrlos gegen Phishing. Schützt euer Geld und eure Nerven vor den Phishern, nutzt die Funktionen eurer Software! Und vor allem: Klickt niemals in eine E-Mail!

Dieser Prozess ist wichtig, um die regulatorischen Standards einzuhalten und Ihre Vermögenswerte zu schützen.

Sag ich doch. 🤭️

Vielen Dank für Ihre Geduld und Ihr Verständnis.

Oh, jetzt hatte ich weder Geduld noch Verständnis. Da hast du dich ja völlig umsonst bedankt, Phisher.

Mit freundlichen Grüßen,

So warm und freundlich!

Entf! 🗑️

Your PayPal account was temporary limited on: March 10, 2022 8:27 AM

Samstag, 12. März 2022

Wollt ihr nicht auch noch die Sekunden angeben?! 😁️

Dear Customer

Genau mein Name! 👏️

Your account was temporary limited, please view the attached document (PDF)

Leider hatte „PayPal“ nicht mehr genug Mailpapier herumliegen und konnte deshalb nicht in die Mail reinschreiben, um was es eigentlich in der Mail geht! Deshalb soll man klicki-klicki in eine E-Mail machen, um einen Anhang zu öffnen. Das ist immer eine ganz dumme Idee. 🚫️🖱️

Es gibt einen hundertprozentig wirksamen Schutz vor Phishing, der immer noch häufigsten Kriminalitätsform im Internet: Niemals in eine E-Mail klicken. Wenn man sich für Websites wie PayPal einfach ein Lesezeichen im Webbrowser anlegt, die Website über dieses Lesezeichen aufruft, sich dort ganz normal anmeldet und nach der Anmeldung bemerkt, dass das in der Spam behauptete Problem gar nicht existiert, hat man einen dieser gefürchteten Cyberangriffe abgewehrt. 🛡️

So einfach geht das. 👍️

Der Anhang ist…

$ file StatementX-PPL52684.pdf 
StatementX-PPL52684.pdf: PDF document, version 1.4
$ pdfinfo StatementX-PPL52684.pdf 
Creator:        Chromium
Producer:       Skia/PDF m99
CreationDate:   Thu Mar 10 17:07:49 2022 CET
ModDate:        Thu Mar 10 17:07:49 2022 CET
Tagged:         yes
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Optimized:      no
PDF version:    1.4
$ pdftotext StatementX-PPL52684.pdf -
Dear Customer,
Your PayPal account has been temporarily Limited. We have found suspicious activity on
credit cards linked to your PayPal account.
What's going on?
To continue using your account again, we advise you to update the infomation before 24
hours or your account will be Permanently limited.
To start using your account as usual again, please log in and follow the steps shown. This
will help us secure your account.
Login To Verify
Questions?
If you still have questions, please choose Contact at the bottom of any PayPal page to
reach Customer Service.
Sincerely,
PayPal

Copyright © 1999-2020 PayPal, Inc. All rights reserved. PayPal is located at 2211 N. First St., San Jose, CA 95131.
PayPal PPC002342:1.11:6889186f769ff

$ _

…ein PDF-Dokument, in dem ein ganz normaler, banaler Phishing-Text steht. Wer in diesem Anhang auf das Klickeknöpfchen Login to Verify klickt, landet natürlich nicht bei Paypal, sondern auf einer „liebevoll“ nachgemachten Paypal-Seite. Sämtliche Eingaben, die man dort macht, gehen direkt an Kriminelle, die dann das Konto und die Kreditkarte (die Kreditkartendaten werden routinemäßig mit abgefragt) für Betrugsgeschäfte übernehmen. Den Schaden und oft mehrjährigen Ärger hat der Mensch, der auf dieses Phishing hereingefallen ist. ☹️

Deshalb klickt man nicht in eine E-Mail. 🚫️🖱️

Und auch nicht in den Anhang einer E-Mail. Aber dafür hätte man ja schon vorher in die E-Mail klicken müssen, und das macht man nicht. 🚫️🖱️

Ansonsten ist die einzige Neuerung bei diesem PDF, dass es im Querformat kommt. Wieso der Spammer das für eine gute Idee hält, weiß ich nicht. Ich vermute aber, dass der Spammer es selbst nicht weiß. 😁️

Diese Phishing-Spam ist ein Zustecksel meines Lesers A. H.

[New Information] Ihr Konto wurde gesperrt, Sofortige Antwort erforderlich. Case ID: #SV76754

Samstag, 23. Oktober 2021

So so, eine new information. Mit „sofort“ und mit Nummer. Die muss ja wieder irre wichtig sein! 😵️

⋅PayPaI

Diese Spam wurde mechanisch erstellt und ist deshalb ohne Anrede gültig. Sie tut so, als käme sie vom bekannten Dienstleister „PayPai“, der sich jetzt mit einem großen „i“ am Ende schreibt. 🤔️

Immer wieder lustig, was Spammer sich einfallen lassen, um durch Spamfilter zu kommen. 😁️

(Ihr Konto wurde gesperrt)

Welches denn. Ich kenne auch Menschen, die mehrere PayPal-Konten haben, um ihr geschäftliches Geld klar von persönlichen Dingen zu trennen. 🤭️

Ihr Konto wurde aufgrund zu vieler fehlgeschlagener⋅ Anmeldeversuche⋅ Gesperrt⋅ Um Ihr Konto zu reaktivieren, müssen Sie Ihre Angaben innerhalb von 24 Stunden überprüfen.

Jetzt Prüfen

Wenn das das richtige PayPal wäre, könnte man gleich zur Polizei gehen und eine Strafanzeige gegen PayPal erstatten. Wegen Nötigung. ⚖️

Die Kontosperrung bei verdächtigen Vorgängen geht wohl noch in Ordnung. Aber selbst die stinkt. Wenn PayPal das wirklich so machen würde und ich wollte jemanden mal so richtig schaden, dann brauchte ich nur die bei PayPal verwendete Mailadresse herauszubekommen, an den nächsten Ort mit öffentlichem Internet zu gehen (damit ich nicht so leicht ermittelt werden kann) und mich immer wieder mit irgendwelchen Phantasiepasswörtern anmelden, bis das Konto gesperrt ist. Da brauchte man gar keine „Hackertools“ für, da braucht man nur einen Webbrowser. Mit einer derartigen Sabotage könnte man in einigen Fällen sehr großen Schaden anrichten. 💣️

Und genau das ist der Grund, warum PayPal das nicht so machen wird. 💡️

Aber was PayPal ganz sicher nicht macht, ist eine technisch unsinnige Fristsetzung bei einem Kunden, der zum Opfer eines Betrugsdeliktes geworden ist. Eine solche technisch unsinnige Fristsetzung dürfte in vielen Fällen eine Nötigung sein – und je nach angerichtetem Schaden auch zivilrechtliche Ansprüche nach sich ziehen. 💸️

Der Jetzt-prüfen-Link geht natürlich nicht in die Domain von PayPal. Auf einen Screenshot der „liebevoll“ nachgemachten PayPal-Loginseite verzichte ich hier mal, denn diese Spam ist nicht an eine meiner Mülladressen gegangen, wo es nicht mehr drauf ankommt, wenn dreißig Spams am Tag mehr kommen, sondern wurde mit von einem Leser zugesteckt. Deshalb werde ich nicht zum Spammer funken, dass die Spam ankommt und beklickt wird. 🖱️🛑️

Auch ohne Screenshot gilt: Alle Daten, die man auf der angeblichen PayPal-Seite eingibt, gehen direkt an Kriminelle. ☹️

Zum Glück gibt es einen wirkungsvollen und einfachen Schutz vor Phishing: Einfach nicht in eine E-Mail klicken. Wer den Link zu PayPal nur als Browser-Lesezeichen aufruft, kann keinen giftigen Link von Spammern untergeschoben bekommen. Wenn man so eine E-Mail hat: Einfach PayPal über das Browser-Lesezeichen aufrufen, dort ganz normal anmelden und feststellen, dass das in der Mail behauptete Problem gar nicht existiert, in diesem Fall, feststellen, dass das Konto gar nicht gesperrt ist. Und schon hat man einen dieser „Cyberangriffe“ abgewehrt. So einfach geht das! 🛡️

Bitte beachten Sie: Diese E-Mail wurde von einer Nur-Benachrichtigungsadresse gesendet, die eingehende E-Mails nicht akzeptieren kann. Bitte antworten Sie nicht auf diese Nachricht.

Oh, die arme Adresse, die keine eingehende Mail akzeptieren kann! 🤭️

Natürlich steht dieser Satz da nur, damit auch jeder bemerken kann, dass die Absenderadresse gefälscht ist. Und wenn man das bemerkt, braucht man gar nicht weiter nachzudenken. 🗑️

Diese Spam ist ein Zustecksel meines Lesers A. H.

We decline your last transaction, For your security. (Ref – 11440459)

Mittwoch, 13. Oktober 2021

Heute ist mal wieder Großtag des Phishings! 🎣️

Hach, so schön, dass sich mal jemand um meine Sicherheit kümmert! Und dann auch noch so eine wichtige Nummer im Betreff! Die sagt mir zwar nix und nützt mir auch nix, aber sie sieht irre wichtig aus… 🏆️

Komm Spammer! Falls dir mal die irre wichtig aussehenden Zahlen ausgehen sollten, ich hab hier noch ein paar für dich:

$ dd status=none if=/dev/urandom bs=64 count=1 | od -t u4
0000000 2595616249 1621906693 2619788409 3629867652
0000020 3878921432 1585298094 4150452144  499011112
0000040 1656759278 2937034126  393644606  580008039
0000060 2458983339 1033025449  560141365 2096442811
0000100
$ _

Dear Costumer,

Dass irgendwelche Phisher meinen Namen nicht wissen, überrascht mich nicht. Aber dass sie nicht einmal mehr „Customer“ schreiben können, das ist peinlich. 🙃️

Und nein, die Hervorhebung ist nicht von mir, die ist aus der Spam. Der Fruchtzwerg von Spammer möchte schließlich nicht, dass man die Gelegenheit verpasst, über seine Dummheit zu lachen. 🤡️

We sent file to your account
about your last transaction please see below for mor infomation

Case: PP-9nfJAvn

Oh, krass! So wieder so eine hochnotwichtige Nummer, die gar nix sagt. Aber diesmal sind noch Buchstaben mit drin, diese Nummer muss also noch wichtiger sein! 😂️

Die Spam hat einen Anhang. Es handelt sich…

$ file CaseStatementX-ID577298.pdf 
CaseStatementX-ID577298.pdf: PDF document, version 1.4
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…um ein PDF-Dokument. Mit einer Nummer dran. Mit einer anderen Nummer als aus dem Betreff. Und mit einer anderen Nummer als eben aus der Mail. Dieses PDF sieht auch aus, und zwar so:

Dear Customer, -- We noticed some unusual activity on your credit card account linked to your PayPal account. -- Case ID Number: PP-034-033-732-623 -- How can you help? -- It's usually pretty easy to take care of things like this. Often, we just need a little more information about your account or recent transactions. -- To help us with this and to see what you can and cannot do with your account until the issue is resolved, please verify now -- Verify My account [Button] -- This email was sent to customer because you are registered in our service. -- Help | Contact | Privacy Policy -- Copyright 2021 | PayPal All rights reserved.

Der überlagerte Schriftzug „Phishing“ ist natürlich von mir, denn ich werde nicht gern zum Bildhoster für Kriminelle. 🤚️

Aber an der unvorteilhaften Gestaltung im Querformat mit riesigen Leerräumen bin ich unschuldig. Offenbar war der Spammer damit überfordert, ein glaubhaft aussehendes PDF zu erzeugen. Aber wir müssen da verständnisvoll sein, denn dieser Spammer hat drei unfassbar harte Jahre in seinem Leben durchmachen müssen: Die erste Klasse der Grundschule. 😁️

Der wie ein Klickeknopf gestaltete Link auf „Verify My account“ zeichnet sich nicht nur durch lustige Verwendung von Großbuchstaben aus, sondern er führt auch nicht zu PayPal. Stattdessen geht es in die wenig Vertrauen erweckende Domain cintakamoge (punkt) page (punkt) link. Wer auf diesen Link klickt und sich nach einigen Weiterleitungen auf der „liebevoll“ nachgemachten PayPal-Seite „anmeldet“, übergibt sein PayPal-Konto (und eventuell damit verbundene Kreditkarten und Bankkonten) direkt an gewerbsmäßige Betrüger und darf sich anschließend mit ganz vielen Problemen rumschlagen. Das erste dieser Probleme ist übrigens meistens, keinen Cent mehr auf dem Konto zu haben und zu bemerken, dass der Dispositionsrahmen vollständig ausgeschöpft wurde. 💸️

Zum Glück gibt es ein einfaches, kostenloses und sehr wirksames Mittel gegen Phishing: Niemals in eine E-Mail klicken. Wer die Websites von PayPal, seiner Bank und dergleichen nur über Browserlesezeichen aufruft, kann keinen vergifteten Link untergeschoben bekommen. Einfach ganz normal auf der Website anmelden, nachdem man sie über das Browserlesezeichen aufgerufen hat. Wenn man nach der Anmeldung bemerkt, dass das in einer Phishing-Spam behauptete Problem gar nicht auftritt, hat man einen dieser gefürchteten „Cyberangriffe“ von „Cyberkriminellen“ abgewehrt. So einfach geht das! 🛡️

Das kann jeder! 😉️

Was übrigens nicht sicher gegen Phishing hilft, sind Antivirus-Schlangenöle, Sicherheits-Addons für den Webbrowser, der Glaube, dass einem so etwas nicht passieren kann, weil man jede Spam sofort erkennt und auf den Rechner geklebte Heiligenbildchen. 💣️

Phishing ist eine der häufigsten Kriminalitätsformen im gegenwärtigen Internet. Es ist gut, sich dagegen zu schützen. Eine Phishing-Spam kann sehr viel besser gemacht sein als dieses Beispiel. Sie kann auch eine persönliche Ansprache und sogar eine Kontonummer beinhalten. Die Kriminellen haben sehr viele Daten über viele Menschen zur Verfügung. Wenn man niemals in eine E-Mail (oder etwas vergleichbares) klickt, kann man nicht Opfer von Phishing werden. Alles andere funktioniert entweder nicht oder setzt weitergehende Kenntnisse voraus, die sich nicht jeder Mensch aneignen kann oder will. Gut, es sind keine wirklich weitgehenden Kenntnisse. Aber es reicht, wenn man einfach nicht in E-Mail klickt. 🖱️🚫️

Lassen wir die asozialen Phisher doch einfach verhungern, indem wir alle nicht mehr in E-Mails klicken! Und auch nicht in persönliche Mitteilungen beim Fratzenbuch, WanzApp-Nachrichten und dergleichen, denn die Phisher werden sich schnell andere Wege suchen, Menschen einen vergifteten Link zuzustecken. Denn sonst müssten sie ja anfangen zu arbeiten. Und da haben sie nun einmal keine Lust drauf, weil das immer so anstrengend ist. 🛠️

Regards,

PayPal (lnc.)

Natürlich ist diese E-Mail nicht von PayPal. Es ist eine Spam.

Diese Phishing-Spam ist ein Zustecksel meines Lesers A. H.

Nachricht von Ihrem Kundenservice

Samstag, 3. Juli 2021

Was, schon wieder? 😩️

PayPal⋅

Oh, heute nicht von PayPal, sondern von PayPal⋅? Und damit sollte dieser Strunz besser durch die Spamfilter kommen? 🤭️

(Ihr paypal⋅ Konto wurde gesperrt⋅)

Wozu den Empfänger der Mail irgendwie persönlich ansprechen, wenn doch schon die aus Spammersicht wichtigste Aussage in Klammern gesetzt wird. Einklammern ist das neue Hervorheben. 🤡️

Ihr Konto wurde aufgrund zu vieler erfolgloser Anmeldeversuche gesperrt. Um Ihr Konto wieder zu aktivieren, ⋅müssen Sie Ihre Daten ⋅innerhalb von _24 _Stunden uberprufen_

Jetzt Prüfen

Und jetzt zur Sache: Klick in die Spam! Wer das tut – statt einfach über ein Browserlesezeichen die Website von Paypal aufzurufen, sich dort anzumelden und festzustellen, dass das in der Spam behauptete Problem gar nicht besteht – hat verloren und befindet sich auf einer Website von Kriminellen. Und wer da Zugangsdaten eingibt, wird viel und teuren Ärger haben. Deshalb klickt man niemals in eine E-Mail, und zwar auch dann nicht, wenn sie viel echter aussieht als diese schlechte Phishing-Spam. 🖱️🚫️

In diesem Fall ist es natürlich sehr einfach, das Phishing zu bemerken. Wenn es möglich wäre, ein PayPal-Konto zu sabotieren, indem man sich einfach häufig mit Quatsch-Logindaten daran anmeldet, wäre es kinderleicht, beliebigen Geschäftsleuten, die eine Zahlungsmöglichkeit über PayPal anbieten, mit geringem Aufwand größeren Schaden zuzufügen. Man muss da nicht lange drüber nachdenken, um zu bemerken, wie hirnrissig und unsinnig der angebliche Grund für diese Kontosperrung ist. Davon, dass PayPal seine eigene Firmierung ohne einen angehängten Multiplikationspunkt schreiben wird, will ich dabei gar nicht erst anfangen. 🔍️

Bitte beachten Sie: Diese E-Mail wurde von einer Nur-Benachrichtigungsadresse gesendet, die eingehende E-Mails nicht akzeptieren kann. Bitte antworten Sie nicht auf diese Nachricht.

Bitte beachten: Diese Spam wurde vollautomatisch erstellt und ist völliger Unsinn. Der Absender ist gefälscht. Die Spam nach dem kurzen Lachen über den dummen Versuch einfach löschen. 🗑️

Diese Spam ist ein Zustecksel meines Lesers A. H.