Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Im kostenlosen

Montag, 4. August 2008

Und dann war da noch ein leicht sprachkrankes Fetzlein automatisch eingeblendeter Reklame auf einer Website, das irgendwie an seinen Halbsätzen ein gewisses Problem mit dem Nachwachsen der Vollständigkeit zu haben scheint:

Telefonanschlüsse im kostenlosen

Im kostenlosen „WAS?“ kriege ich jetzt meine Anschlüsse. Und „WAS?“ ist da für die 40 Euro im Monat inklusive? Eine überhöhte Rechnung vielleicht? In einem solchen Stümmeldeutsch wundert man sich weder über das von der Telekom vorangetriebene Dummenglisch in „Call & Surf“ noch über das Deppen Leer Zeichen in den „T-Com Tarifen“ oder im „Comfort Paket“ – vielmehr fängt man irgendwann damit an, nach einer fehlerfreien oder vollständigen Angabe in diesem Nichts sagenden Gestammel eines wirklich schlechten Werbers zu suchen. Und man fragt sich, ob in diesen gnadenlosen fünf Zeilen wohl wenigstens der Preis fehlerfrei sein wird… 😉

Handgeschriebene Kommentarspam

Montag, 4. August 2008

Der größte Teil der Kommentarspam in Blogs ist einfach zu erkennen und damit einfach zu behandeln. Die Spam wird automatisch erstellt und kann mit erträglicher Trefferquote genau so automatisch beseitigt werden. Das Spamproblem in den Blogkommentaren ist damit zwar nicht einen Deut erträglicher geworden, aber man hat nicht mehr ganz so viel Arbeit damit.

Damit ist ein Großteil der Spam wirkungslos geworden. Da Spam einfach herzustellen ist, kommt es natürlich trotzdem zu einer Flut von Spam, die auf der einen Seite mechanisch erzeugt wird, um auf der anderen Seite mechanisch vernichtet zu werden.

In den letzten Tagen beobachte ich in meinen Blogs jedoch auch eine andere Form der Spam, die nicht leicht automatisch zu behandeln ist. Diese Spam wird von Hand geschrieben, sie weist einen wirklichen Bezug zum Text auf und enthält keine Flut von Links auf fragwürdige Seiten. Der einzige Link ist die Homepage, die zu jedem Kommentar angegeben werden kann. Diese Spam betrifft auch „nur“ jene Blogs, bei denen ich dafür sorge, dass die Links ohne die Auszeichnung nofollow erscheinen und damit von Suchmaschinen bei der Erstellung des Rankings in Rechnung gezogen werden.

Offenbar gibt es Listen von Blogs, die sich auf diese Weise missbrauchen lassen, und offenbar gibt es auch Menschen, die eine solche Liste unwiderstehlich genug finden, um etwas Mühe mit Hand und Kopf zu haben, damit sie auf diese Weise ihre meist völlig uninteressanten kommerziellen Angebote ein bisschen besser in den Suchmaschinen platzieren. Es handelt sich um eine Form der „Kommunikation“, die ihre Existenz den Tätigkeiten in einem finsteren Winkel der SEO-Hölle verdankt.

Diese Spam macht insofern viel Arbeit, als dass sie auch für einen Leser und sogar für einen Blogbetreiber nicht immer leicht zu erkennen ist. Auch in scheinbar sinnvollen Kommentaren muss jeder angegebene Link verfolgt werden, um den Spamcharakter des Mitgeteilten zu finden – diesen „Kommentatoren“ geht es nämlich nicht um eine Mitteilung, sondern nur um die Manipulation der Suchmaschinen und damit darum, dass möglichst viele Menschen mittelbar auf eine durch Spam beworbene Site finden, ohne dass ihnen die Form der Spamwerbung auch nur auffallen kann.

Im Moment hält sich dieses Spamaufkommen noch in Grenzen. Aber es nimmt spürbar zu. Offen bliebt die Frage, wie die meist deutschen Urheber dieser Spam ihren Aufwand finanzieren. Es ist ja durchaus nicht leicht, einige hundert als relevant erachtete Blogs mit dieser Spam zu vermüllen. Es kostet Zeit, die Beiträge wollen gelesen sein und eine scheinbare Antwort will formuliert sein. Ich weiß es natürlich nicht, aber ich kann mir ohne weiteres vorstellen, dass zurzeit einige Ein-Euroi-Jobber und andere Elendsarbeiter (vielleicht sogar Azubis) jeden Tag mit dem Verfassen solcher Spam beschäftigt sind.

Die Hast ist begonnen

Sonntag, 3. August 2008

Dass Spammen zuweilen zu doof zum Spammen sind, erlebt jeder Inhaber einer Mailadresse immer wieder. Aber die heutige Sonne der Dummheit im eh schon heißen August hat sich selbst übertroffen:

AN ALLE FINANZINVESTOREN UHRANLEGER MM1!
DIE HAST IST BEGONNEN!
AM DIENSTAG 29. MAI!

Den Rest der Börsenspam habe ich mir auch gleich gespart. Es war zwar nicht das erste Mal, dass der Kurs des windigen Papiers von „Mobile Email US“ mit Spam manipuliert werden sollte, aber dass die Verbrecher sich nicht einmal die Mühe gemacht haben, das Datum in ihrer Schrottpost anzupassen, das habe ich wirklich zum ersten Mal erlebt.

Neuer Flash-Player benötigt?

Donnerstag, 31. Juli 2008

Zurzeit gehen massenhaft Spam-Mails herum, die durch die gängigen Spamfilter schlüpfen können. Allen diesen Mail gemeinsam ist ein Link auf völlig unverdächtige Websites. Es handelt sich ausnahmslos um gehackte Websites privater Betreiber. Der Link zeigt eine Seite, die vorgibt, dass man darin ein Video betrachten könne; es kommt allerdings zur Meldung, dass ein Update des Flash-Players erforderlich sei, um dieses Video betrachten zu können.

Die zum Download angebotene Datei get_flash_update.exe ist kein Update für den Flash-Player, sondern eine üble Schadsoftware. Der Schädling ist neu und wird gegenwärtig von keinem Virenscanner erkannt.

Wer diese Datei ausführt, übergibt seinen Rechner an die Spam-Mafia. Über den Schaden darf man sich dann nicht mehr wundern, er wird gewiss eintreten.

Mehr Information ist bei heise online verfügbar.

Dies ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass jede unverlangt zugestellte Mail gefährlich ist. Es gibt keine harmlose Spam. Die Spam ist auch nicht Tätigkeit gelangweilter Kinder, sondern eine Aktivität des organisierten Verbrechens. Für den aktuell vorgetragenen Angriff auf die Rechner von Millionen Menschen wurden im Vorfeld 20000 Websites gehackt; das ist keineswegs ein geringer Aufwand, sondern ein zeit- und kostenintensives Vorgehen der Verbrecher. Diesem Aufwand stehen „Gewinnerwartungen“ durch kriminelle Manipulationen an der Online-Kontoführung, an übernommenen eBay-Accounts und vergleichbare Tätigkeiten gegenüber. Auch Kriminelle investieren nicht zum Vergnügen, sondern wegen des Profits.

Es gibt übrigens nur eine funktionierende Möglichkeit, einen solchen Angriff auf den eigenen Rechner zu erschweren: Die Benutzung des eigenen Verstandes. Technische Lösungen versagen bei einem mit Können und krimineller Energie vorgetragenen Angriff, wie sich an diesem Beispiel wieder einmal sehr deutlich zeigt. Wer sich auf seinen Virenscanner verlassen hat, ist verlassen – selbst, wenn die Signaturen auf dem neuesten Stand sind.

Deshalb: Niemals in einer Spam herumklicken! Die Spam einfach sofort löschen. Niemals irgendetwas installieren, nur weil eine Seite im Internet dazu auffordert. Das bisschen Bespaßung durch ein paar Videos oder vergleichbare Inhalte (zum Beispiel kleine Flash-Spiele) kann den möglichen Schaden nicht aufwiegen. Im Zweifelsfall lieber einmal Kontakt mit dem Betreiber einer offensichtlich privaten Website aufnehmen, die solche Forderungen an ihre Benutzer stellt, damit er gegebenenfalls reagieren kann, bevor über sein gehacktes Projekt tausende von Rechnern übernommen werden.

Wenn die Mail mit dem fragwürdigen Link vorgibt, von einem persönlichen Bekannten zu kommen, besser auch dort einmal rückfragen – es ist gut möglich, dass der Rechner dieses Bekannten durch Schadsoftware übernommen wurde.

Den Flash-Player in seiner aktuellen Version gibt es bei Adobe. Nur von dort sollte der Flash-Player heruntergeladen werden, wenn einmal eine neuere Version benötigt wird. Die Adobe-Site könnte zwar auch gehackt werden, aber man will ja nicht völlig melancholisch werden – ein solcher Angriff würde doch deutlich schneller erkannt und bekämpft, als es Familie Schulz für ihre Familienhomepage auch im günstigsten Falle möglich wäre.

Dieses bisschen Gehirnbenutzung kann leicht einen finanziellen Schaden in fünfstelliger Höhe, eine Umwandlung eigener Websites in Spamschleudern, einen Missbrauch eigener Zugangsdaten und die Verwandlung des eigenen Rechners in einen Spam-Zombie verhindern.

Schnelle Splogger

Dienstag, 29. Juli 2008

Die Pingback-Spammer sind ja richtig schnell geworden und wissen ganz offenbar, Blogdienste aller Art für ihre Zielsuche zu verwenden. Es hat nicht einmal eine Stunde nach der Veröffentlichung des neuesten Betrugs-Briefes von „Olesya“ gebraucht, bis auch schon ein notdürftig aus dem RSS-Feed gebastelter Blogeintrag in einem typischen Spamblog vorlag (zum „Lesen“ bitte auf das Vorschaubild klicken)…

So sieht mein Text in einem Spamblog aus

…und mir auch gleich das „richtige“ Pingback dafür setzte – natürlich nicht mit dem Titel dieses „Beitrages“, sondern mit dem recht unmissverständlichen Text „Amateur webcams wives sex“. Was sich also demnächst an der Stelle des jetzigen Spamblogs befinden wird, wenn nur genügend von diesen scheinbaren Pingbacks in den Kommentaren aller möglicher Blogs stehenbleiben und dort das Ranking verbessern, können wir uns wohl alle vorstellen. Und dass so etwas nicht gerade von harmlosen Zeitgenossen betrieben wird, zeigt sich in seiner technischen Vorbereitung.

„Olesya“ schreibt mal wieder

Dienstag, 29. Juli 2008

Offenbar hat diese „Olesya“ trotz ihrer vor ein paar Wochen herausgelassenen, millionenfachen Spam immer noch nicht den richtigen Stecher gefunden und versucht es deshalb gleich noch einmal mit Spam. Allerdings hat sie immer noch keinen Deutschkurs belegt…

Betreff: Hallo mein freund

Immerhin, das letzte Mal war es nur das Wort „Hallo“.

Hallo. Wie gehst du?

Wenn das Bein wehtut, gehe ich humpelnd.

Ja, wir sind in diesen Moment nicht bekannt.

Und so jemand nennt mich im Betreff „mein freund“!

Und ich hoffe dass mein Brief dich nicht verwundern wird.

Nicht verwundern, eher schon ein bisschen verärgern.

Möglich es ist unglaublich, aber ich suche die Liebe im Internet. Ich glaube, das die Liebe und das Glück ungeachtet der Entfernung was möglich zu finden. Und ich glaube dass ich seines Glück finden kann. Ich glaube dass ich den geliebten Menschen finden kann. Ich habe deinen e-mail auf einer der deutschen Web-Seiten der Bekanntschaften gefunden. Ich weiß nicht wie er heißt. Möglich Singles?

Wow, inzwischen hat man bei den russischen Vorschussbetrügern auch den Trick mit den Umlauten kapiert. Wenn man jetzt noch lernt, dass Babelfish keine gute Grundlage für einen einigermaßen lesbaren Text in fremder Sprache ist, denn könnte das ja sogar noch etwas werden mit dem Deutsch.

Ansonsten ist die dürftige Geschichte wie gehabt.

Meine beste Freundin beratete mir, nach dem guten Mann im Internet zu suchen. Sie hatte die gute Erfahrung. Meine Freundin hat den geliebten Mann in Deutschland gefunden. Und sie ist jetzt sehr sehr glücklich. Ich werde in Deutschland in Kurzem ankommen. Möglich in einem oder zwei Wochen. Eben hat nachgedacht dass ich den Freund oder des geliebten Menschen finden kann. Und jetzt ich die Suche. Möglich werde ich den nahen Freund haben wenn ich in Deutschland ankommen werde. Und möglich dass wir das grosse Gefühl schaffen können. Möglich die Liebe.

Ich will die Liebe auf ganzes Leben finden. Ich will neben dem Mann der sein wird mich lieben.

Denn komm doch einfach zu mir. Ich habe eine ganz besondere „Liebe“ zu Menschen, die mein Leben mit Spam vergällen.

Ich bin die gewöhnliche Frau und suche die Glück. Ich lebe in Russland. Ich hoffe mich was es nicht das Problem für dich? Meine Stadt heißt Sankt Petersburg. Weißt du meine Stadt? Ich bin neben 30 Jahren.

Und ich bin beiseite 42 Jahres, was für „dich“ nicht das Problem wie meine Armut, die du nicht kannst abzocken.

Ich habe die grosse Erfahrung der Bekanntschaften im Internet nicht. Aber ich will dir sofort sagen dass ich die Spiele spielen will nicht. Ich bitte dich, mir die Antwort du zu schreiben wenn du willst die vorliegenden Beziehungen. Spiele die Spiele mit mir nicht. Ich verspreche auch, ehrlich und aufrichtig vor dir auch zu sein.

Klar doch, ganz ehrlich und aufrichtig. Deshalb schreibst „du“ auch deine Mails mit gefälschter Adresse, damit man schon einen Eindruck davon kriegt, dass „du“ die Spiele spielen willst nicht. Nein, richtig bescheißen „du“ die Leute willst, die in ihrer Einsamkeit auf deine triefende Mail reinfallen und deshalb wollen die vorliegenden Beziehungen.

Ich habe das Visum, um in Deutschland anzukommen. Mein Visum auf 3 Monate. Ich kann in Deutschland länger bleiben wenn ich wollen werde. Meine Freundin versprach, mir vom Geld für das Leben in Deutschland zu helfen. Auch hat sie die Möglichkeit, mir das Geld auf meine Reise in Deutschland zu geben.

Denn komm doch einfach! Das macht alles einfacher und „du“ musst nicht aus dem fernen Russland schreiben.

ch werde dir über mich mehr in Folgenden den Brief erzählen. Ich bin obligatorisch ich werde dir etwas aktueller Fotografien senden. Du kannst mich sehen. Und ich will glauben dass du mir antworten wirst. Wir können näher und mehr kennenlernen. Und in Zukunft wir möglich sein wir können zusammen. Und wir können das grosse Gefühl das schaffen heißt von der Liebe.

So so, „du“ bist also „obligatorisch“ – aber mit gewiss hübschen und ansprechenden Fotos, damit mann auch etwas sieht, worunter mann sich vorstellen soll, wie „du“ aussiehst.

Ich habe diesen Brief von der allgemeinen elektronischen Post im Internet -Cafe dir geschrieben. Schreibe die Antwort auf meinen persönlich e-mail.

[… Mailadresse von mir entfernt]

Ach, so nennen Spammer jetzt ihre Farm aus Spamzombies: Internet-Café.

Deine Olesya

Geh sterben!

Nicht normal

Montag, 28. Juli 2008

Heute mal wieder ein ganz normales Fetzlein Werbung mit besonders unbeholfener Ausdrucksweise, das mir beim Surfen über den Weg kam:

Das ist nicht normal!

In der Tat, das ist nicht normal, wenn man jede Woche 5 Kilo abnimmt. Es deutet eher auf eine ziemlich schwere Krankheit hin. Allerdings habe ich „Trimgel“ in der Klassifikation ICD-10 noch nicht gefunden – das wird gewiss bald nachgeholt.

Spam-Splitter (15)

Sonntag, 27. Juli 2008

Royal Club Casino ist bekannt für seine exzellente Spieleauswahl und für den professionellen Kundenservice […]

Also ich kenne es nur für seine Unmenge von Spam und seine täglich zweimal wechselde Internetadresse.

My body needs a tender touch of the strong man’s hands […]

Kannst du gern haben, wenn du weiterspammst. Nur mit der Zärtlichkeit werde ich mich zurückhalten, wenn ich deine Hackfresse durcharbeite.

Please write me a letter here
http://findbeautifulgirls.net/7693/

Klar doch, ich soll dir einen Brief schreiben, indem ich eine Website von Spammern aufrufe. Und die Mail beantworten kann ich wegen des gefälschten Absenders natürlich nicht.

Liebe Kunden,
Ihr Auftrag Nr. SP9351466 wurde erfullt.
Ein Betrag von 6586.55 EURO wurde abgebucht und wird in Ihrem Bankauszug als ?Paypalabbuchung ? angezeigt.
Sie finden die Details zu der Rechnung im Anhang

Liebe Absender,
Ihre Spam mit der Nummer SP9451466 ist angekömmen. Ein Betrag konnte nicht von meinem Konto abgebucht werden, weil ich kein Konto habe. Im Anhang finde ich nur ein ZIP-Archiv mit einem ausführbaren Programm für Microsoft Windows. Denken Sie sich doch einfach mal eine bessere Masche aus, wenn Sie Schadsoftware installieren wollen.

Wir haben mehr 300 verschiedener Programmes für PC und Macintosh! Kaufen jetzt, warten Sie nicht!

Eine gutes Programm zum Lernen der deutschen Grammatik gehört offenbar nicht dazu.

This Lottery was promoted and sponsored by a conglomerate of some multinational companies and the WORLD BANK as part of their social responsibilities to the citizens in the communities where they have operational base.

War nicht auch noch der Papst dabei? Und die Diamantenbörse? Und Gott? Welcher Gott? Na, jeder Gott natürlich! Mit so einem Konglomerat könnt ihr wirklich ein paar Millionen Mal 600000 Dollar verschenken. Ach, war der Weihnachtsmann vielleicht auch dabei?