Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Allgemein“

Die FDP „spammt“ auch

Samstag, 26. September 2009

Eine Marketingleistung hart am Rande zur Spam hat sich die FDP für den Wahlkampf zur Wahl des Bundestages herausgenommen, nachdem sie zuvor einen politischen Rahmen geschaffen hat, der solches Vorgehen formal legalisiert.

Konnte man in dem Plakatwahlkampf der FDP doch immerhin noch ein Bemühen sehen, die eigene „Botschaft“ durch schlechte Gestaltung vor Satiren zu schützen, so ist diese Aktion ein echter Griff in die gärende Grube unterm Donnerbalken. Wir kriegen alle schon genug unverlangte Massenmails zur Anpreisung meist illegaler Produkte und Dienstleistungen, da benötigt niemand auch noch zusätzlich eine auf vergleichbarem Weg versendete politische Werbung um sein Stimmrecht. Es hat allerdings einen nicht zu verachtenen realsatirischen Charakter, wenn die gewählte Werbeform für politische Angebote einen Weg nimmt, der durch bloßes Hinschauen seine Nähe zu kriminellen Machenschaften aufzeigt. :mrgreen:

Elias

Freitag, 18. September 2009

Was, eine völlig sicher erkannte Spam, die meinen Namen enthält? Das kann doch nur ein blinder, blöder Zufall sein. Oder? Wer hat denn die geschrieben?

Absender: „Elias“ <elias@hxxxxxxxxu.de>

[Mailadresse unlesbar gemacht, ich hab schon genug Spam]

Ich habe mir die also selbst geschrieben. Mit meiner eigenen Mailadresse. Bei so einer tollen Wahl des gefälschten Absenders merkt bestimmt keiner, dass der Absender gefälscht ist.

Und, was habe ich mir geschrieben?

Make them smile with a gift from you.

http://rxstate.com

Ach, wieder so völlig uninteressantes Zeug, mit dem „ich“ mich „selbst“ auf die Website von Kriminellen locken will. Ganz großes Kino!

In eigener Sache

Sonntag, 13. September 2009

Wer hier regelmäßig hineinschaut (man kann ja nie genug von der Spam kriegen), der hat es schon gemerkt: Das Design dieses Blogs wurde verändert, nachdem es in den letzten Tagen einige Basteleien gab.

Dieses Design soll nicht „toll“ aussehen. Es handelt sich um eine schnelle Bearbeitung des Standard-Themes „Kubrick“. Immerhin sind Kubrik-basiserte Bloglayouts inzwischen so selten, dass sie mit etwas Gestaltung durchaus einen Wiedererkennungswert haben.

Der Hintergrund dieser Entscheidung ist, dass sich das alte Design bei Updates des Kernsystemes von WordPress sehr „zickig“ anstellen konnte. Die jüngste XSS-Schwachstelle in WordPress hat mir deutlich gemacht, dass so etwas in Zukunft vermieden werden muss.

Aus „Unser täglich Spam“ sind jetzt viele Elemente herausgenommen worden, die von Lesern nur selten genutzt wurden. Insbesondere gibt es hier jetzt keine komplexe, auf AJAX basierende Navigation mehr, die beinahe nie verwendet wurde, doch durch die Übertragung großer Mengen JavaScripts das Blog für Nutzer schmalbandiger Internetzugänge verlangsamt hat. Natürlich wurde so auch sinnloser Traffic auf dem Server verursacht.

Zum Glück ist Herausnehmen viel einfacher als Einbauen. 😉

Die vertrauten Navigationselemente in „Unser täglich Spam“ sind geblieben. Allerdings ist auch darin eine kleine Änderung zu verzeichnen.

Unter der Überschrift „Beliebte Spam“ findet sich jetzt nicht mehr eine Liste der meistgelesenen Einträge seit Eröffnung dieses Blogs, sondern nur noch die beliebteste Spam der letzten sechs Monate, so dass in Zukunft etwas mehr Bewegung in diese Liste kommen wird. Die positive Rückkopplung der vorherigen Lösung führte leider dazu, dass eine einmal in der Liste aufscheinende Spam durch die prominete Platzierung in der Navigation kaum noch durch eine andere Spam verdrängt werden konnte.

Die Prozentzahlen vor den Einträgen zeigen die „Beliebtheit“ der Spams an. Der nach Zugriffen und Kommentaraktivität beliebteste Eintrag erhält den Wert „100%“, und diese Angaben weisen diese Parameter in Relation zu den erfolgreichsten Einträgen aus. Da durch die jahrelange prominente Platzierung einer Handvoll Einträge diese Statistik erheblich verzerrt ist, sind diese Prozentzahlen relativ gering. Sie geben dennoch einen Eindruck davon, wie einschlagend eine aktuelle Spam-Masche ist, und sollte diese Prozentzahl einmal deutlich über 10 Prozent steigen, so handelt es sich schon um einen wirklich viel gelesenen Text und damit um eine offensichtlich höchst penetrante Spam.

Ferner werde ich in Zukunft die Spam auch mit Schlagwörtern auszeichnen, um eine Navigation jenseits der etwas unflexiblen Kategorien zu ermöglichen. In einigen Monaten, wenn genügend verschlagwortetes Material vorhanden ist, werden diese Schlagwörter wohl auch in die Seitennavigation aufgenommen, vielleicht werden sie sogar die Kategorien ersetzen.

Was hier aber unverändert ist: Es gibt auch in Zukunft jede Menge lecker lecker Spam!

Spam-Abzocker verurteilt

Montag, 17. August 2009

Wenn man sich mit der täglichen Spam auseinandersetzt, gibt es leider nur selten gute Nachrichten. Die Spammer verstopfen einem die Postfächer mit ihren illegalen, betrügerischen und asozialen Angeboten, ziehen den Menschen das Geld aus der Tasche und nur selten kommt es einmal dazu, dass einer von ihnen ermittelt und dingfest gemacht wird, um sich für seine kriminellen Machenschaften vor einem Gericht verantworten zu müssen.

Da freut es mich, wenn ich einmal bei Heise Online lesen darf, dass das Landgericht Göttingen drei Spammer und Betrüger verurteilt hat:

Am heutigen Montag Nachmittag verurteilte das Landgericht Göttingen eine Gruppe von Abzockern wegen vollendeten gewerbsmäßigen Betrugs zu Freiheitsstrafen auf Bewährung. […] Per Spam bewarben sie […] ein angebliches Gewinnspiel. Wer dort seine Daten hinterließ um Zugang zu erhalten, erhielt wie bei der Masche üblich eine Aborechnung (84 Euro/Jahr).

Wer glaubt, dass es sich beim illegalen Spamgeschäft um eine Kleinigkeit handelt, sollte auch lesen, was diese Schurken mit dem ergaunerten Geld gemacht haben:

Vom dem Geld leisteten sich die Männer laut Anklage ein Leben auf großem Fuß, etwa indem sie Luxusautos leasten.

Ich hoffe, dass jeder mit seinem Geld etwas Besseres anzufangen weiß, als es solchen Halunken zu geben. Deshalb: Man klickt nicht in einer Spam herum. Niemals. Was dort präsentiert (und manchmal unbemerkt im Hintergrund auf dem Computer installiert) wird, ist die befriedigte Neugierde niemals wert. Es handelt sich immer um ein kriminelles Angebot. Egal, ob angebliche Jobs angeboten werden, ob irgendwelche Gewinnspiele das Blaue vom Himmel versprechen, ob billige Software angepriesen wird oder ob irgendwelche Online-Casinos mit großen Versprechungen neue Deppen für ihre illegalen und durch nichts und niemanden kontrollierten „Glücksspiele“ suchen. Die einzigen, die bei den ganzen Spamangeboten gewinnen, sind die Spammer – und zwar auf Kosten von Leuten, die unvorsichtig auf alles klicken, was sich nur anklicken lässt.

Und diese Verbrecher landen nur selten vor einem Gericht.

Warnung: itv-electronics.com

Donnerstag, 6. August 2009

ITV-Electronics – so nennt sich eine „Firma“, die gerade in Deutschland mit massenhafter Spam ein paar Hilfshehler anwerben will:

Sehr geehrter Empfaenger,

ITV Electronics, die fuehrende asiatische Firma im Gebiet der Informationstechnologien, erklaert wieder ueber die Einstellung der Arbeiter in Deutschland. Wir geben Ihnen noch eine Chance, mit uns zu arbeiten und ein Nebeneinkommen zu haben.

Wir suchen ehrliche, verantwortungsvolle und arbeitsame Leute im Alter von 21 bis 67 Jahre alt fuer die Vertretung unserer Firma an Ihrem Wohnort. Fuer die Optimisierung der Arbeit von unserer Firma in Deutschland und fuer unsere Businessentwicklung brauchen wir Leute, die fuer die Arbeit 2-3 Stunden pro Tag haben. Das ist eine Moeglichkeit, von Zuhause zu arbeiten und 300-500 Euro pro Woche zu verdienen. […]

Wer diesen Job bei dieser „Firma“ macht, steht mit einem Bein wegen Hehlerei im Knast – und von den „Verdiensten“ bleibt gar nichts übrig, wenn man die Opfer der Betrügereien aus eigener Tasche entschädigen muss.

Alles weitere in den Memoiren des Josh K. Phisher

Nachtrag: Die verbrecherische Website ist vom Netz. Aber das wird nicht der letzte derartige Versuch gewesen sein. Jeder Mensch sollte sich darüber klar sein, dass Jobangebote nicht mit einer unpersönlich formulierten (ohne persönliche Anrede) Mail kommen, und dass alle derartigen Mails nur kriminelle Spam sind – und mit diesen Verbrechern kann man nicht ins Geschäft kommen.

Eine mehr Chance, Kapital zu verdienen

Mittwoch, 5. August 2009

Betreff: One more chance to earn funds- Eine mehr Chance, Kapital zu verdienen

Könnt ihr euch mal auf eine Sprache einigen?!

Wir sind eine Immobilienfirma und suchen zur Zeit Mitarbeiter fur unseren Haus.

[Alle Umlautprobleme und späteren Probleme mit dem Zeichen „ß“ stammen unverändert aus dem Originaltext.]

Ihr könnt mich also nicht mit Namen anreden, weil diese tolle Mitteilung als illegale und kriminelle Spam an ein paar Millionen Empfänger gegangen ist. Und ihr seid eine ganz tolle Firma, die es aber nicht für nötig hält, ihre tolle Firmierung zu nennen. Da braucht man gar nicht mehr zu sehen, dass ihr nicht einmal diese Pünktchen über die umgelauteten Vokale hinbekommt, weil ihr diese Zeichen auf eurer russischen Tastatur nicht gefunden habt und beim Hinstrokeln eures Spamskriptes auch noch nicht verstanden habt, wie man die Zeichencodierung in einer Mail angibt. Man weiß einfach schon lange, bevor man diese Details sieht, dass man es mit Halunken zu tun hat.

Sie sind motiviert, arbeiten gerne mit Kunden und wollen beruflich etwas erreichen?

Wir bieten Ihnen einen interessanten Arbeitsplatz mit besten Verdienstmoglichkeiten und die Unterstutzung eines erfolgreichen Teams. […]

Klar doch, und weil es in Deutschland überhaupt keine Arbeitslosigkeit gibt, müsst ihr solche tollen Jobs über illegale Spam anbieten. Da kann man sich gleich vorstellen, was das für tolle Jobs sind…

[…] Erfahrung im Immobilienbereich ist nicht notwendig. Verkaufserfahrung im Au?endienst/Einzelhandel wird von uns begru?t. […]

…bei denen man eigentlich nichts können muss.

Ihr könnt ja schließlich auch nichts, nicht einmal eine formal korrekte Mail über ein Skript verschicken, was jeder vierjährige Nachwuchshacker auf dem Pisspott sitzend hinbekäme.

Wo ihr so unfähig seid…

[…] Unsere Spezialisten sorgen fur Ihre Aus-/Weiterbildung. […]

…möchte man sich doch total gern von euch „ausbilden“ lassen. Zum Beispiel zum Hilfsgeldwäscher oder zu einem Deppen, der mit gephishten eBay-Accounts und gephisten PayPal-Konten für euch Geschäfte macht, um sich dann als Täter ermitteln zu lassen. Das ist ein total gutes Geschäft, aber nur für euch.

[…] Neben sehr guten Kenntnissen in der Immobilienbranche verfugen Sie uber eine ausgepragte Kommunikationsfahigkeit und Verhandlungsgeschick. Daruber hinaus sollten Sie flexibel, kundenorientiert und belastbar sein und selbstverstandlich gute EDV-Kenntnisse besitzen.

Komisch, zwei Sätze vorher brauchten eure Opfer noch gar nichts zu können. Schon scheiße, wenn man nur rudimentär Deutsch kann und sich den Text aus ein paar vorherigen, leidlich erfolgreichen Texten zusammensetzt, ohne das Ergebnis so richtig zu verstehen… :mrgreen:

Aber wer so merkbefreit ist, dass er so etwas nicht merkt, der ist für euch eben gerade richtig. Ideal ist jemand, der gar nicht erst liest, sondern wie eine konditionierte Ratte sofort zu klicken anfängt, wenn ihm nur einer etwas von Geld erzählt. Das sind die richtigen Opfer für euch Betrüger.

Wir bieten Ihnen eine leistungsorientierte Vergutung sowie eine vielseitige, anspruchsvolle und abwechslungsreiche Tatigkeit sowie einen dauerhaften Arbeitsplatz mit Ubernahmegarantie.

Der „dauerhafte Arbeitsplatz“ wird leider bei so manchem, der auf euch reinfällt, hinter Gittern sein.

Bitte, schicken Sie Ihre Bewerbungsunterlagen an unsere E-Mail Adresse velso.job (at) gmail.com

Bitte nicht darüber wundern, dass sich so eine tolle Firma nur kostenlose Mailadressen bei einem Freemail-Provider leisten kann…

Velso Estate Solutions

…und zwar übers Internet Leute werben will, aber zu ihrer gagaistischen Firmierung nicht einmal so etwas wie eine eigene Website hat. Denn wer sich darüber wundert, der ist nicht das richtige Opfer, der könnte auch später noch etwas merken, bevor die Polizei an der Tür klingelt.

Eine ganz besondere Post

Samstag, 1. August 2009

Offenbar sind die penetranten und hoch kriminellen Spammer von Euro VIP Prime Bullshit Royal Fraud Vegas Magic Subterfuge Dice Kazyno Deceit Privilege Jackpot Casino mit ihren ständig wechselnden Internet-Adressen nun auch begeisterte Leser von Unser täglich Spam geworden. Frank hat nämlich heute unter der im Impressum angegebenen Anschrift einen hübschen Brief mit der guten alten Sackpost erhalten.

Absender dieses Briefes war ein Zeitgenosse aus der Schweiz, der mit seinem Brief einforderte, dass Frank sofort mit dem Spamversand für irgendwelche Glücksspiele aufhören soll, ansonsten würde er eine Strafanzeige erstatten. Er erhält regelmäßig mindestens vier Exemplare dieser virtuellen Kothäufchen aus einem angeblichen „Casino“, das häufiger im Internet umzieht, als wir unsere Unterhosen wechseln.

Ein bisschen rätselhaft war es schon, warum ein derartiger Brief an Franks Postanschrift geht.

Aber das ließ sich schnell durch ein (wegen des zu Recht erregten Gegenübers etwas anstrengendes)  Telefongespräch in die Schweiz klären. Dabei stellte sich heraus: In etlichen Versionen dieser Spam ist jetzt Franks Anschrift als „Absender“ angegeben.

Es reicht diesen mafiös organisierten Verbrechern also nicht mehr, einfach nur ihre Mailadresse zu fälschen, sie machen eine weitere falsche Angabe nur mit dem einen Ziel, Unser täglich Spam zu sabotieren. Dieses recht harmlose und relativ wenig beachtete kleine Blog ist den Betrügern mit ihren nur vorgeblich angebotenen illegalen Glücksspielen und ihrer kriminellen Verstopfung von Postfächern mit völlig unerwünschten Nullmitteilungen wohl ein Dorn im Auge, und deshalb haben die jetzt nicht nur ihre Website mal wieder neu gestaltet, sondern überlegen sich auch ein paar Dinge, mit denen sie dieses Ärgernis aus dem deutschsprachigen Internet entfernen können. Dies könnte im Zusammenhang damit stehen, dass eine einfache Google-Suche sofort den kriminellen Charakter dieses „Casinos“ und der sintflutartig versendeten Spam offenbart. Der gegenwärtig vor allem verwendete Name Euro Prime Casino für diesen Betrug ist noch nicht so „verbraucht“, und die Spammer möchten wohl gern, dass das auch möglichst lange so bleibt, weil das besser für ihr „Geschäft“ ist. Da wird dann auch vor solchen Schritten nicht mehr zurückgeschreckt – und gerade damit belegen die Betrüger ihre große kriminelle Energie und die völlige Illegalität ihres gesamten Vorgehens. Handelte es sich um ein legales, angeblich (wie in den Spams immer wieder einmal behauptet) „von den Glücksspielbehörden kontrolliertes“ Casino, wäre es nämlich ein Leichtes, die dann klar geschäftsschädigenden Behauptungen aus dem Internet zu entfernen und uns dafür zur Rechenschaft zu ziehen. Aber nein, die sind nicht legal, und die werden das Betreten einer Polizeiwache meiden, weil sie einfach nicht so gern Handschellen tragen…  :mrgreen:

Überflüssig zu erwähnen, dass weder Frank noch ich irgendeine Spam versenden – wir empfangen sie nur. Und zwar mehr, als uns lieb sein kann. Deshalb gibt es ja auch dieses Blog.

Weihnachtsgeschenk fuer Sie!

Donnerstag, 16. Juli 2009

Nur mal so eine Frage. Wenn mir die ganzen Pimmelpillenspammer zurzeit jeden Tag mehrere Male „Frohe Weihnachten“ wünschen und mir je nach Laune ihres Spamskriptes vier oder zwölf Dosen, Tab., Tb. od Vg. zu Weihnachten schenken wollen, und das schon seit vielen vielen Wochen… was werden die eigentlich in der Weihnachtszeit schreiben? :mrgreen: