Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Allgemein“

Vakanz

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Diese Spams sind dermaßen häufig, dass ich sie gar nicht mehr erwähnen mag:

Hochbezahlte Arbeit für Dich!
Hohes Nebeneinkommen in kurzer Frist

Unser Unternehmen stellt Dir zur Verfügung die ausgezeichnete Möglichkeit, mühelos bis 8.000€ pro Monat zu verdienen! Du kannst leicht und einfach mit unserem Unternehmen von 4.000€ bis 8.000€ pro Monat verdienen. Die Beschäftigung bei unserem Unternehmen wird nicht mehr als 2-3 Stunden Deiner Zeit 1-2 Mal in der Woche in Anspruch nehmen. Es besteht die Möglichkeit, die Beschäftigung bei unserem Unternehmen mit Deiner gegewärtigen Tätigkeit in Vereinbarung zu bringen! Für jeden ausgeführten Auftrag wird Deine Vergütung von 400€ bis 1.600€ ausmachen.

Deine Tätigkeit wird es sein, folgendes zu machen:

  • Unsere Firma schickt auf Dein Konto in der Bank eine Geldüberweisung in Höhe von 2.000€ bis 8.000€.
  • Nachdem die Geldüberweisung Deinem Bankkonto gutgeschrieben wurde, hebst Du das Geld in bar ab.
  • Deine Vergütung macht 20% von dem überwiesenen Betrag aus! – von 400€ bis 1.600€ kannst Du für Dich behalten!
  • Die restlichen 80% von dem überwiesenen Betrag sollst Du uns überreichen.
  • Falls Du den Auftrag gemäß unserer Anweisungen ausgeführt hast, führen wir die nächste Geldüberweisung auf Dein Konto in der Bank durch.

Die Beträge und die Anzahl der Geldüberweisungen können verschieden sein, alles hängt nur von Deinem Wunsch und von Deinen Möglichkeiten ab! Die Beschäftigung bei uns ist auf dem Territorium der Europäischen Union und Deutschlands unbenommen und absolut dem Recht entsprechend.

Wenn Du bereit bist zu verdienen, schreibe uns auf die E-Mailadresse: de (at) nlix (strich) group (pinkt)com. Wir setzen uns zum baldmöglichsten Zeitpunkt mit Dir in Verbindung und teilen Dir die ausführliche Information mit.

Die Anzahl von Stellenangeboten ist beschränkt, darum melde Dich schnellstmöglich bei uns!

Ihre E-Mailadresse haben wir aus offenen Quellen genommen. Falls Sie diese E-Mail unerwünscht bekommen haben, bitten wir Sie um Entschuldigung. Wenn Sie Ihre E-Mailadresse aus unserem Verteiler streichen möchten, senden Sie uns eine leere E-Mail auf folgende E-Mailadresse: del (at) nlix (strich) group (punkt) com.

Falls jemand – obwohl schon beim Überfliegen dieser kriminellen Spam klar wird, dass man Geldwäsche für Verbrecher betreiben soll – allen Ernstes darüber nachdenkt, dass das ja ein ganz attraktives Angebot wäre und dass man sich vielleicht mit seiner Arglosigkeit herausreden könnte: Gemäß eines aktuellen Urteiles des Bundesgerichtshofes ist man für den dabei entstehenden Schaden in voller Höhe zivilrechtlich haftbar. Die Strafsache wegen Geldwäsche, Beihilfe zum Betrug und Verstoß gegen das Kreditwesenkontrollgesetz kommt natürlich noch dazu. Das Geld ist weg, aber dafür ist eine Vorstrafe da. Unterdessen verprassen die Kriminellen das über Western Union oder MoneyGram transferierte Geld von der Polizei unbehelligt für ihren verfeinerten Lebensstil.

Nur, um das noch einmal deutlich angemerkt zu haben, wenn ich im Moment schon kaum zum Schreiben komme.

Einhundert Millionen Dollar

Donnerstag, 15. November 2012

Keine Spam, aber eine erfreuliche Meldung

100.000.000 Dollar. So viel hat die Unternehmung MoneyGram International Inc. in einem mit dem US-Justizministerium abgesprochenen, außergerichtlichen Verfahren akzeptiert, weil ihr die Unterstützung betrügerischer Geldgeschäfte und die ungenügende Bekämpfung der Geldwäsche vorgeworfen wurde.

MoneyGram ist – zusammem mit der etwas bekannteren Unternehmung Western Union Payment Services und einigen vergleichbaren Anbietern aus der zweiten Reihe – der Lieblingsdienstleister der organisierten Internet-Kriminalität, da ein vollständig anonymisierter Transfer von Geld ermöglicht wird. Ob der übliche Vorschussbetrüger, oder der Halunke, das andere Menschen zu „Finanztransferagenten“ (oder wie immer die Masche gerade genannt wird) macht, alle lassen das Geld über solche Unternehmungen bewegen.

Hier die Rechtsauffassung des Generalstaatsanwaltes dazu (in der Übersetzung durch den Antispam e.V.):

„MoneyGrams kaputte Firmenpolitik führte dazu, dass die Gesellschaft Profite über alles andere stellt“, sagte Generalstaatsanwaltsassistent Breuer. „MoneyGram drückte wissentlich ein Auge zu gegenüber Scambetreibern und Geldwäschern, die die Gesellschaft nutzten, um zu Lasten von älteren Menschen und anderen verletzbaren Opfern betrügerische Geschäfte durchzuführen […]“

Sicher scheint mir eines: Da die Strafzahlung Opfern des Vorschussbetruges zugute kommen soll, wird es demnächst Spammails geben, die darauf Bezug nehmen, um auf diese Weise einen Vorschussbetrug einzufädeln. So zynisch sind Spammer nun einmal. Aber dass US-Behörden nicht über kostenlose Wegwerfmailadressen kommunizieren, wenn es um einigermaßen empfindliche Themen geht, das ist doch hoffentlich jedem klar.

Deutschland ist Weltspitze!

Freitag, 26. Oktober 2012

Hier gibt es keine Spam, sondern eine lesenswerte Meldung zum Thema Spam und meinen Kommentar dazu

Zumindest sind Menschen in Deutschland Weltspitze darin, Spams mit gefährlicher Schadsoftware zu empfangen, wie Heise Online vermeldet:

Deutsche Internet-Nutzer fanden im September weltweit die meisten schädlichen Anhänge und Links in ihren Postfächern vor und lösten damit die USA an der Spitze ab […] Auffallend ist dabei die steigende Zahl der Trojaner und Backdoor-Programme, die zum einen à la BKA-Trojaner das Betriebssystem sperren und zum anderen Schadsoftware wie Spam-Bots nachladen können.

Ich habe zu dieser Entwicklung eine bescheidene Meinung, die ich leider nicht mit weiteren Fakten belegen kann, aber dennoch für sehr einleuchtend halte.

Warum gibt es dieses Geschäftsmodell mit Erpressungstrojanern in Deutschland; mit Schadsoftware, die sich in den Startvorgang von Microsoft Windows einnisstet und den Rechner mit der (immer erlogenen) Behauptung blockiert, dass er von der Bundespolizei, der GEMA, dem BKA, der GVU oder anderen Institutionen gesperrt sei und dass zur (niemals stattfindenden) Aufhebung der Sperre ein Betrag von hundert Euro über ein anonymisierendes Verfahren bezahlt werden müsse? Warum lassen sich in der Bundesrepublik Deutschland offenbar genug erwachsene Menschen dazu hinreißen, so etwas für glaubwürdig zu halten? Was unterscheidet die Zustände in Deutschland so sehr von den Zuständen in anderen Ländern, dass es für die organisierte Kriminalität sinnvoll geworden ist, ihr „Geschäft“ schwerpunktmäßig für die „Zielgruppe“ Menschen in der Bundesrepublik Deutschland zu betreiben?

Sind die Menschen hier etwa dümmer?

Ich glaube nicht, dass die Menschen in Deutschland dümmer sind als – sagen wir mal – in Frankreich oder in den Niederlanden. Aber in der Bundesrepublik ist das Immaterialgüterrecht für das Rechtsempfinden juristischer Laien ganz besonders undurchschaubar verwickelt, und beinahe jede gewöhnliche Webnutzung ist potenziell ein teurer Rechtsbruch. Dies kombiniert sich mit einer breit durch alle Medien gezogenen Angstpropaganda der Rechteverwertungsindustrie, die mit absurden Forderungen nach immer weiter gehender Kriminalisierung ganz alltäglicher Nutzungsformen und völlig unverhältnismäßigen Fieberträumen von einer dystopischen Totalüberwachung aller Internetaktivitäten aller Menschen in Deutschland. Die Ausbreitung von Angst, Unsicherheit und Zweifel wird in einer oft dickfellig-aggressiven Weise allmedial kommuniziert und vom (ebenfalls von solchen „Ideen“ profitierenden) Medienapparat alles in allem unkritisch wiedergegeben. Dass auch die von Vertretern der großen politischen Parteien besetzten Innenministerien derartige Ideen aufgreifen, macht die Wirkung dieser Angstpropaganda um so verheerender.

Dass die Fähigkeit vernetzter Rechnersysteme zur Anfertigung verlustfreier Kopien die Grundlage für das Funktionieren des gesamten Internet ist, wird interessanterweise niemals von „Qualitätsjournalisten“ erwogen und berichtet.

In der Folge bildet sich auch beim harmlostesten naiven Webnutzer ein erhebliches Unrechtsgefühl in fast allem, was er tut, und die regelmäßigen Berichte über teils absurd hohe finanzielle Forderungen von Rechteinhabern für marginale Verstöße gegen das Urheberrecht erzeugen bei Menschen mit gewöhnlichem Einkommen – also nicht gerade einem Sebastian Edathy (SPD) – existenzielle Angst.

Auf dieser Grundlage (die Vorstellung weitgehender Überwachung wird jeden Tag in schrillsten Alarmtönen kommuniziert, genau wie Websperren für Internetnutzer) scheint die Sperrung eines Computers eben nicht so absurd, wie sie es ist, und das Angebot, den Rechner gegen hundert Euro entsperren zu lassen (was übrigens nicht geschieht), kann angesichts der sonst üblichen Summen geradezu gnädig erscheinen. Und so überweisen Menschen aus Deutschland, dem Land der täglichen contentindustriellen Angstpropaganda, dermaßen bereitwillig sauer verdientes Geld an die organisierte Kriminalität, dass sich dieses Sondergeschäft für die Verbrecher lohnt.

Wenn sie sich dafür bedanken wollen, bedanken sie sich bei ihrem nächsten Verlag, bei ihrer Zeitung, bei der GEMA, bei der GVU und bei ihrem Innenminister. Diese Leute, Betriebe und Organisationen sorgen dafür, dass sich das Verbrechen in Deutschland lohnt.

Sie könnten auch mal mit einer Aufklärung der Menschen über die wirkliche Rechtslage beginnen, statt bei jeder Gelegenheit zur Freude von kriminellen… sorry… Arschlöchern Angst, Unsicherheit und Zweifel auszubreiten. Aber hierzu ist seit Jahren nicht die Spur einer Bereitschaft erkennbar, stattdessen gibt es konstant großkalibrig verschossene Verdummung auf allen Kanälen.

It f*cks your brain…

Montag, 24. September 2012

Drei Minuten monotone, repetitive Computermusik: Meine mehr oder minder musikalische Zusammenfassung der allgegenwärtigen (und leider völlig legalen) Reklame für Produkte, Marken und politische Parteien.

Wenn ich eine Woche nichts schreibe

Sonntag, 26. August 2012

Wenn ich eine Woche lang nichts schreibe, bedeutet das leider nicht, dass ich eine Woche lang keine Spam sehe, sondern, dass eine ganze Woche lang keine einzige erwähnenswerte Spam kommt. Im Moment werden zum Beispiel ausschließlich dumme Hilfsgeldwäscher für die organisiert Kriminellen des Internet gesucht:

Screenshot meines Spamordners

Und zwar immer mit anderem Absender, aber dem gleichen, brotdoofen Text. Ganz so, als glaubten die spammenden Idioten, dass solche Angebote seriöser und überzeugender klingen, wenn sie wie eine Flut in den virtuellen Briefkasten strömen.

Yahoo als Spam-Drehscheibe

Samstag, 7. Juli 2012

Keine Spam, sondern ein Hinweis auf eine aktuelle Meldung bei Heise Online:

Unbekannte Spam-Versender haben offenbar eine Methode entwickelt, Mailkonten bei Yahoo massenhaft und automatisiert anzulegen. Seit Anfang Juni gehen immer wieder heftige Spam-Angriffe von Yahoos Mailservern aus […]

Ein wie auch immer geartetes Botnetz scheint jedenfalls involviert zu sein, denn nicht nur die Mail-Inhalte, sondern auch die von Yahoo in den Mail-Kopfzeilen dokumentierten IP-Adressen der Absender variieren stark. Das deutet darauf hin, dass der Spam seinen Weg über sehr viele, vermutlich verseuchte und ferngesteuerte Clients seinen Weg in die Yahoo-Infrastruktur findet.

Dies nur als eine Antwort auf die Frage, warum Spammer Interesse daran haben können, heimlich Schadsoftware zu installieren. Natürlich gibt es noch etliche Anwendungen mehr, zum Beispiel manipuliertes Online-Banking und den Missbrauch von persönlichen Accounts für betrügerische Geschäfte.

Wer in eine Spam klickt, ist selbst die Spam. Denn auf diese Weise wird das Biotop geschaffen, in dem Spam überhaupt erst so möglich ist, wie sie heute betrieben wird.

YouTube Service sent you a message: Your video on the TOP of YouTube

Montag, 2. Juli 2012

Hui, und sogar an die Mailadresse, mit der das YouTube-Konto wirklich registriert wurde! Und mit dem gefälschten Absender service (at) youtube (punkt) com! Warum „YouTube“ wohl nicht die Infrastruktur von Google, sondern einen Rechner mit dynamischer IP-Adresse eines polnischen Zugangsproviders für den Mailversand verwendet? Ach ja, weil das eine Spam ist, die mit einer besonders tollen Masche Menschen zum Klicken bringen will:

YouTube Service has sent you a message:

Your video on the TOP of YouTube
To: exxxxxxxr (at) googlemail (punkt) com

http://www.youtube.com/watch?v=27blU03a&feature=topvideos_mp

You can reply to this message by visiting your inbox.

Wer auf irgendeinen der Links klickt, kommt nicht etwa auf die Seiten von YouTube, sondern auf eine „kanadische Pimmelpillen-Apotheke“, die aber auch nur vordergründig ist. Während der Betrachter sich über diesen unerwarteten Anblick einige Sekunden lang wundert, läuft in einem unsichtbaren IFRAME eine recht umfassende Attacke auf den Browser ab. Wenn diese Erfolg hatte, hat man eine frische Sammlung von Schadsoftware auf seinem Rechner.

Deshalb klickt man eben nicht in Spams.

Wie hätte man die Spam erkennen können

Nicht jeder wird bei solchen Mails in den Mailheader schauen, um mit Hilfe eines whois-Tools festzustellen, dass es sich um eine Spam handelt. Auch, wer diese Mühe scheut, kann die Spam sicher erkennen

Sprache – YouTube würde mich in meiner eingestellten Sprache anmailen, die natürlich Deutsch ist.

Anrede – YouTube würde mich auch ansprechen, und zwar mit meinem bei YouTube gewählten Nick.

Videolink – YouTube weiß doch, wie ich das Video genannt habe, das da angeblich gerade so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Deshalb würde in einer HTML-Mail von YouTube der Name des Videos verlinkt, den ich im Gegensatz zur URL des Videos leicht wiedererkenne.

Allein diese drei Kriterien sollten bereits ausreichen, um auf diese Masche nicht hereinzufallen. Es gibt aber noch einen vierten, ungleich stärkeren Beleg dafür, dass es sich bei dieser Mail um eine Spam handelt, den man ebenfalls vor jedem Klick sehen kann:

Links – Wenn der Mauszeiger über dem Link ist, wird in der Statusleiste der Mailsoftware (oder bei Webmailern: des Browsers) die Linkadresse sichtbar, ohne dass man darauf klicken muss, um die verlinkte Seite anzusurfen. Im Falle dieser Spam liegt die Linkadresse in der Domain pattours (punkt) net, was ganz sicher nicht die YouTube-Website ist. Das gilt auch für den angeblichen Link auf das Video, der ja zu YouTube führen soll. Solche „Tricksereien“ haben nur kriminelle Spammer nötig. Eine so verlinkte Website ist eine klare Empfehlung, einen ganz großen Bogen darum zu machen.

Ein kurzes Nachdenken und ein bisschen Vorsicht vor einem Klick kann einem eine Menge Ärger ersparen. Es ist noch nicht einmal technisches Wissen erforderlich, um diese Spam als solche zu erkennen und „artgerecht“ durch Löschung zu behandeln. Dieses kurze Nachdenken und Quäntchen Vorsicht empfiehlt sich besonders bei aufrüttelnden, spektakulären Mailinhalten wie etwa der Behauptung, dass sich gerade die halbe Welt wie verrückt ein Video auf YouTube anschaut. Denn das ist zumindest bei den Videos, die ich mal hochgeladen habe…

…mehr als nur ein bisschen unwahrscheinlich. 😉

Und das ist auch das fünfte Kriterium zur sicheren Erkennung der Spam – jedenfalls bei den meisten Empfängern dieses miesen kriminellen Versuchs.