Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Mai 2009

Nr. 1 Kasino in Google spielen xbyaj

Montag, 11. Mai 2009

Klingt ja irgendwie nach „Letztklassige Spam im Maileingang finden gnirrtsch!“…

Weltführende on-líne Kasíno spielen und Wíllkommens6onus im Wert von 300€ erhalten.

Aber weltführend! So führend, dass schon das „b“ für Bonus ausgegangen ist und durch eine Sechs ersetzt wurde, damit dieses weltführende Dingsdabummdo auch ja durch die Spamfilter kommt. Als ob das Wort „Kasino“ bessere Chancen hätte, vor allem in Kombination mit Zahlen wie 300…

Wieder mal zu doof, die Spammer.

http://www.tralingcasino.com/de/

Was für ein Casino? Deine Schrottmail ist sowas von mies, dass ich da schon das Wort „trainingscasino“ gelesen habe, weil ich glaubte, du müssest noch ein bisschen üben, bevor du mir vernünftiger Spam loslegst.

😉

Ja, grins nur grenzdebil über deine eigene Idiotie!

Iu seegyxgy youzpotdo qanunen ci rerydypwi. Virutwduge dauuibe gyrknozia r yleryuori 😉 Wxiohase akewov kairyj leuheneqg?

Vermutlich die einzige interessante Aussage in diesem Müll.

Ach so, eine Frage habe ich da noch? Ich hab deinen hirnweichen Betreff ja über die restliche Idiotie noch nicht vergessen. Und wo spiele ich dein tolles „Nummmer Eins Kasino“ jetzt „in Google“? :mrgreen:

Raben

Sonntag, 10. Mai 2009

Um den Wahnsinn der Internet-Werbung zu erleben, muss man zum Beispiel nur einmal eine Suchmaschine benutzen, um damit eine Tonaufnahme des „Gesangs“ eines Raben zu finden. (Auch, wenn das nicht jeder sofort glaubt: Der corvus corax ist ein Singvogel!) Dabei erfährt man so ganz nebenbei, was es doch so alles auf eBay gibt:

Raben auf eBay

Gibt es eigentlich noch ein einziges gängiges Wort der Deutschen Sprache, zu dem eBay nicht seine tollen Auktionen mit Ads in das Bewusstsein bringen will?

gewonnen

Freitag, 8. Mai 2009

So der kurze und schmerzlose Betreff einer Mail mit der so (für generierte Mailadressen von Spammern) völlig plausibel wirkenden Absenderadresse aaaaarareal@terra.es

Wir freuen uns, informieren Sie ?ber Ihren Preis von der Internationalen Lotterie EuroMillionen. Ihre E-Mail wurde an Ticket-Nummer 1110008342, Seriennummer 6028808. Your E-Mail gewonnen haben die Summe von 787.000.00 (siebenhundert und achtzig sieben tausend Euro.)

Ich mich freuen, informieren dich Dreckspammer ?ber die L?schung von deine der totalen Schrott MillionenMail. Your seltsame Numbers mal wieder dada und gaga, und your Absenderdomain haben gewonnen Eintrag auf meine Blacklist (an Position vier Hundert dreizig eins).

Gl?ck-Nummern: (1) (4) (16) (37) (39) (40) (Bonus Nr. 35)

Ich mich wieder einmal fragen, was komisches Nummern zu tun haben mit meine Mailadresse.

Senden Sie die Informationen unten auf zugeordnete Claim Agent.

Zurich-Sicherheitsfirma S.A
Herr Carlos M.
E-Mail: infosecu1 (at) gmail.com

Und ich mich immer noch fragen, warum Sicherheitsfirmen f?r Geldauszahlung von Lotterie Online immer verwenden ziemlich anonym Mailadressen bei kostenlose Freemail-Providers. Dass zu doof setzen ReplyTo im Mailheader und dass doofe Empfänger dann müssen klicken auf komisches Link in Mail statt klicken Antworten in Mailprogramm, ich kennen.

Patentanspr?che Anforderungen:

Aber ich erfreut, dass Dummheit jetzt kriegen Patentschutz.

1. vollst?ndiger Nummer
2. MITTE NUMMER
3. Alter
4. Geschlecht:
5. Beruf
6. Marital Zustand:
7. Mobil phone Nummer:
8. Fax Nummer
9. Staatsangeh?rigkeit
10. Country des Wohnsitzes.
11. Vollst?ndiger Name
Art der Bezahlung:
Bank?berweisung:
Scheck:

Und auf keine Fälle Mittelnummer und Maritalzust?nde vergessen, Opfer! Und immer schön geben Daten an Verbrechers, damit diese machen können Vorschussbetrug besser.

Mit freundlichen ,
Maria E. Canada
Koordinator.

Mit wenig freundlichen,
und einem „Geh sterben!“

Der Nachtwächter

Werbung in RSS-Feeds

Mittwoch, 6. Mai 2009

Dem Heise-Verlag gelingt ja mit seinen Publikationen etwas, das andere journalistische Produkte nicht so leicht hinbekommen: Er hat sich meinen Respekt erarbeitet. So bin ich zum regelmäßigen Leser geworden, und vor allem die reine Internet-Publikation Telepolis schätze ich immer wieder für die Artikel jenseits des journalistischen Mainstream – wenn dort auch zuweilen Haarsträubendes und Unsinniges zu lesen ist.

Eines hat mich allerdings an der Telepolis immer gestört: Die Tatsache, dass der RSS-Feed stark beschnitten ist. (Das gilt für alle Bereiche der Website von Heise.) Neben der Überschrift gibt es nicht einmal einen kurzen Teaser des Artikels, sondern in der Regel nur eine kurze Wiederholung der Überschrift mit anderen Worten.

Aber immerhin, an den RSS-Feeds hat sich mittlerweile etwas getan, wie ich gerade feststellte, als ich mit einem Browser ohne Adblocker unterwegs war. Nicht, dass sich etwas bei den Inhalten des Feeds getan hätte, sondern…

Werbung im RSS-Feed der Telepolis von Heise

…es wird einfach noch eine graphische Reklame an die nicht vorhandenen Inhalte rangeklatscht. Wie freilich jemand in der Heise-Redaktion auf die Idee kommen konnte, dass Inhaltsleere attrativer wird, wenn man eine Werbung anhängt, das gehört zu den Geheimnissen, die ich nicht mehr verstehe.

Außer vielleicht, die wollen einfach nicht mehr, dass der Feed abonniert wird. So habe ich das jedenfalls verstanden.

Jobs für Jedermann

Dienstag, 5. Mai 2009

Spam-Trackbacks von Jobs für Jedermann - Technischer Siebel-Analyst, Technischer Consultant

Hallo, „Jobs für Jedermann“,

und herzlichen Glückwunsch zu der von ihnen gewählten Werbeform. Jeder Blogger ist echt total begeistert, wenn er bemerkt, dass irgendwelche kommerziell orientierten Deppen Mitmenschen da draußen das Internet schlicht nach Schlüsselwörtern in Blogs durchsuchen, um dann einfach in die Fundstellen ein paar Trackbacks ohne Rücksicht auf den Kontext abzuseilen. Das sind genau die Dinge, um die wir Blogger uns so richtig gern kümmern! Wir haben ja sonst nichts im Internet vor, sonst würden wir ja nicht bloggen.

Sie haben verstanden, was die Kommentarfunktion ist, wozu es Pingbacks und wozu es Trackbacks gibt: Um anderer Menschen Arbeit als Litfaßsäule zu benutzen, wo man ein bisschen Reklame draufklebt. Das zeigt Charakter und macht jedem klar, dass sie wohl auch in anderen Bereichen eine gewisse Verachtung gegenüber menschlichen Tätigkeiten an den Tag legen könnten. Akismet hat übrigens auch schon verstanden, was Ihre Werbeform ist: Spam.

Wenn sie für ihr gewiss tolles Angebot weiterhin werben wollen, werden sie wohl über eine neue Strategie nachdenken müssen – denn die hingepfuschten Spam-Trackbacks kommen jetzt nicht mehr an. Versuchen sie es doch einfach einmal mit Google-Ads. Wie, die sind ihnen für ihre tollen Geschäftchen schlicht zu teuer? Na, das habe ich mir doch gleich gedacht.

Mit fröhlichem Löschklick

Der Nachtwächter
(Nach Diktat verreist)

Hello

Montag, 4. Mai 2009

Aber hallo doch! Du hast dir echt mal wieder den blödesten Betreff ausgesucht, den man einer Spam geben kann – dein Schrott landet allein deshalb schon automatisch im Müll.

Aber was ist denn das? Du nennst dich gar nicht Sexy Tatjana, Triefend Vicky oder Fickgeil Elena, sondern ganz trocken lotto.nl? Willst du etwa mit einem Vorschussbetrug kommen und mir einen angeblichen Lotteriegewinn zusagen? Da ist dein Betreff aber extradoof.

PROCEED WITH YOUR CLAIMS
PLEASE CONTACT YOUR CLAIMS AGENT

Wie bitte? Ich weiß nicht, wovon du redest!

Immediately update your claims for
your payment.
As a winner in our Lottery Programs,
You are to receive a cash prize of $2,500,000.00
from the total payout

[Zeilenumbrüche hier und im Folgenden wie im Original…]

Ach so, ich soll so ein paar Millionen für mich beanspruchen. Sind natürlich Dollar, obwohl die niederländische Staatslotterie (die verwendet die Domain „lotto.nl“) wohl eher Euro zahlen würde. Aber daran stört sich das ideale Opfer natürlich genau so wenig wie am Fehlen jeglicher Spur von Höflichkeit oder gar Anrede. Einmal ganz davon abgesehen, dass es schon ein bisschen merkwürdig ist, dass die Niederländer nicht mehr ihre eigene Sprache benutzen.

Mr.ARNOLD HENDRIK
Email: info_arnoldhendrik101 (at) yahoo.com.hk
Tel:xxx-862-769
Fax:xxx-375-060
www.lotto.nl

[Die Telefon- und Faxnummer habe ich hier unbrauchbar gemacht…]

Etwas anderes hätte ich jetzt von „den Niederländern“ auch niemals erwartet. Die verwenden einfach eine kostenlose Mailadresse bei Yahoo Hongkong. Da bin ich jetzt aber froh, dass die mir nicht in Chinesisch geschrieben haben, sonst wüste ich gar nicht, dass ich gewonnen habe.

Übrigens: So schwach der Text dieser Spam auch ist, das mit der Antwortadresse haben die Idioten diesmal gerafft. Ich hätte das Ding auch durch einen Klick auf „Beantworten“ beantworten können. Wenn diese Betrüger jetzt auch noch das Texten lernen, wird es vielleicht sogar noch was. Für diesen technischen Fortschritt haben die Vorschussbetrüger mit Lotteriegewinnen jetzt ungefähr anderthalb Jahre gebraucht. Wenn der Fortschritt in diesem rasanten Tempo weitergeht, denn könnte der dumme Betrugsversuch noch in diesem Jahrhundert einigermaßen überzeugend werden. :mrgreen:

informations: 1.Name in full 2.Address 3.Nationality 4.Age 5.Occupation 6.Phone/Fax

Bachtlich auch hier wieder der knappe, auf jeden Schein der Höflichkeit verzichtende Stil. Genau das, was ich in einer derartigen Benachrichtung erwarten würde… :mrgreen:

Sincerely Yours,
Mrs. Yvonne Zwanette
Lottery Coordinator.
www.lotto.nl

Geh sterben!

Inklusive dekorativem Servierteller

Samstag, 2. Mai 2009

Ja, ich weiß: Ostern ist jetzt schon ein paar Tage vorbei. Aber dieses Prachtstück kann ich leider erst jetzt bloggen…

Was wäre ich nur ohne die Werber? Unentwegt sind sie darum bemüht, ihre werbenden Botschaften überall draufzudrucken. Wenn Werber nicht die Verpackungen gestalten würden, denn könnte man manchmal vielleicht sogar wissen, was sich in den Verpackungen befindet. :mrgreen:

Dies ist eine österliche Zubereitung von schokoladigen Süßwaren, oder, um es mit der Stimme des Werbers zu sagen, ein Schokonest:

Schokonest

Über die Absurdität des Wortes „Schokonest“ will ich mir gar nicht erst Gedanken machen. Wenn ich nur wenig Deutsch könnte, würde ich glatt glauben, dass „Schoko“ der Name eines Vogels sei. Warum auch nicht, das Deutsche kennt viele lustige Namen für Vögel, wie „Kuckuck“, „Trottellumme“ oder „Tafelente“. Da erscheint auch der Name „Schoko“ gar nicht absurd, wenn man es nicht weiß.

Aber ich weiß es ja. Und ich weiß auch, welch seltsame Symbolik mit Eiern und Hasen hier zum Osterfeste üblich ist und einen deutlichen Blick auf die hübschen Fruchtbarkeitsfeste vor der allgemeinen Christianiserung Europas gestattet.

Da interessiere ich mich mehr für die richtigen Zusicherungen auf der Packung. „Ohne Alkohol“ ist für mich eine durchaus wichtige Angabe, wenn mir jemand ein paar Tage nach Ostern so eine Packung in die Hand drückt, denn „mit Alkohol“ wären die Junkfoodeier für mich völlig inakzeptabel gewesen. Und was ich ganz toll finde: Wenn ich den Zusicherungen auf der Packung glaube, kriege ich sogar noch etwas so richtig umsonst dazu, denn diese Packung kommt „inklusive dekorativem Servierteller“. Wenn man diesen Teller so aufstellt, wie es der Werber für „dekorativ“ hält, sieht das ungefähr so aus:

Der dekorative Servierteller

Natürlich muss man sich das noch mit den eingewickelten Schokoeiern an Stelle der leeren Hüllen vorstellen. In der Tat, ein bisschen Dekoration wurde in der Packung angebracht, wie deutlich an dem aufgedruckten Grasmuster zu erkennen ist. Ob der Werber, der diese tolle Produkt- und Verpackungsidee nebst der Zusicherung auf der Packung verzapft hat, allerdings seine eigene Wohnung in diesem Stil „dekorieren“ würde, gehört leider zu den Dingen, über die sich der Text auf der Packung ausschweigt.

Feedjit als Ursache der Refererspam?

Samstag, 2. Mai 2009

Mir (und nicht nur mir) ist in den letzten Tagen eine auffällige Zunahme der Referer-Spam in verschiedenen Internet-Projekten aufgefallen, um die ich mich kümmere.

Ich vermute, dass nicht jeder Leser weiß, was „Referer-Spam“ ist, deshalb eine kurze Erklärung.

Wenn der Browser eine Seite (oder eine beliebige andere Datei) von einem Webserver anfordert, muss er dem Webserver natürlich irgendwie mitteilen, welche Datei er haben will. Der Webserver sendet daraufhin eine Antwort, die im Regelfall von den angeforderten Daten gefolgt wird – es gibt aber noch weitere mögliche Antworten des Webservers im Falle eines Fehlers, bei einer Weiterleitung und noch vieles mehr, und diese in geeigneter Weise zu behandeln, obliegt wieder dem Browser. Damit sich die beiden, oft auf völlig verschiednen Betriebssystemen laufenden Programme, der Browser und der Webserver, untereinander verstehen, muss diese Form des Datenaustausches geregelt sein.

Ein kleiner Einschub:  Der Begriff „Webserver“ ist für viele „normale“ Menschen, die sich nicht mit solchen Biestern auseinandersetzen müssen, oft ein bisschen verwirrend. Die Umgangssprache versteht unter einem „Webserver“ meist einen Computer, der am Internet hängt. In technischer Ausdrucksweise ist ein Server aber kein Computer, sondern eine Software, die auf einem Computer läuft. Die beiden Begriffe geraten deshalb leicht einmal durcheinander, was dazu führt, dass eigentlich einfache technische Aussagen völlig missverstanden werden. Ich verwende hier die technische Ausdrucksweise, meine mit dem Begriff „Webserver“ also das Programm, das Anfragen aus dem Internet behandelt und hoffentlich fehlerfrei abarbeitet.

Eine solche Regelung des Datenaustausches nennt man ein „Protokoll“. Dieses Wort ist nicht im Sinne eines Protokolles zu verstehen, das nachträglich ein Ereignis festhält und beschreibt, sondern eher im Sinne eines „diplomatischen Protokolles“, das die Einzelheiten eines Vorganges der Begegung regelt und strukturiert. Solche Protokolle sind nicht nur in der Diplomatie eine penible Angelegenheit, auch die technischen Protokolle sind recht penibel und sehr genau ausgearbeitet. Das Protokoll, dem Browser und Webserver in ihrer Kommunikation folgen, nennt sich Hypertext Transfer Protocol (abgekürzt: HTTP) – und wer tiefere Erkenntnis wünscht, kann gern einmal einen Blick in die technische Spezifikation werfen. Das ist genau die Form der „Literatur“, die niemand gern liest, die ein Programmierer aber manchmal lesen muss.

Wenn der Browser eine Datei vom Webserver anfordert, macht er eine Menge Angaben. Die wichtigste Angabe ist der relative Pfad der Datei im Verzeichnis des Servers, sonst wüsste der Server ja nicht, welche Daten er ausliefern soll.  Aber das ist nicht die einzige Angabe, der Browser gibt unter anderem auch an, welche Dateitypen er akzeptiert, ob die Datenübertragung komprimiert sein kann und welche Sprache für Textdokumente gewünscht ist.

Eine dieser zusätzlichen, aber nicht unbedingt erforderlichen Angaben des Browsers gegenüber dem Webserver ist der Referer. Es handelt sich um eine Angabe, von welcher anderen Adresse im Internet auf die angeforderte Datei verwiesen wurde. Übrigens würde das korrekte englische Wort „Referrer“ (mit doppeltem „r“) lauten, aber bei der erstmaligen Spezifikation des HTT-Protokolles wurde das Wort falsch geschrieben, und dieser Fehler ist dann zur Regel geworden. Obwohl diese Angabe nichts mit dem eigentlichen Datentransfer zu tun hat, ist sie für einen Webmaster recht sinnvoll, denn so erfährt er, wo sein kleines (oder großes) Internet-Projekt verlinkt wird und mit welchen Suchbegriffen es über Suchmaschinen gefunden wurde. Jedes Statistik-Tool für Webmaster wertet diese Angabe aus, denn das gibt Aufschluss über die Verlinkung und Auffindbarkeit und damit über die Sichtbarkeit des Projektes im Internet.

Es gibt aber auch immer wieder Websites, deren Betreiber sich entschließen, die Referer öffentlich anzuzeigen. Auf diese Weise soll auch für Leser einer Website sichtbar und sogar anklickbar werden, welche Websites einen Link gesetzt haben – der Link soll quasi zurückgegeben werden.

Das wäre an sich eine feine Sache, wenn es keine Spam gäbe.

Denn natürlich kann auch das Skript eines Spammers HTTP zum Webserver „sprechen“, um auf diese Weise über einen angegebenen Referer eine meist eklig-schlüpfrige Website offen auf einer „harmlosen“ Site zu verlinken. Ein solches Skript zu schreiben, würde mich weniger als 15 Minuten meiner Lebenszeit kosten, es handelt sich also auch um eine in ihrer Durchführung sehr einfache Form der Spam. Da man eine kriminelle Website schnell und ohne große Schmerzen auf einen anderen Server umziehen kann, ist es auch kaum möglich, mit einer Blacklist gegen diese Form der Spam vorzugehen. Wer seine Referer auf der Website offen darstellt, ist der Referer-Spam schutzlos ausgeliefert, er kann sich sogar nach gegenwärtiger Rechtsauffassung in der BR Deutschland wegen offener Links auf kriminelle Angebote strafbar machen.

Als Blogs in der frühen Mitte der Nuller Jahre beliebter wurden, gab es schnell für beinahe jedes Blogsystem Plugins und Widgets, die es ermöglichten, die Referer in der Sidebar anzuzeigen. Diese verschwanden aber sehr schnell wieder, weil sie zur Zielscheibe der Referer-Spam wurden. Und mit dem Verschwinden der Referer-Anzeigen verschwand auch die Referer-Spam – beides ist jetzt für ein paar Jahre in Vergessenheit geraten.

In den letzten Tagen bemerkte ich eine auffällige Zunahme von Referern, die ihren Spamcharakter nicht verbergen konnten. Diese Referer traten massenhaft auf, einer von einer pornografischen Website vorgestern sogar neunzig Mal im Laufe eines einzigen Tages. Es handelte sich klar um Referer-Spam, um eine Form der Spam, die ich inzwischen schon längst vergessen hatte.

Aber was sollte das Ziel dieser Spam sein? Es zeigt doch niemand mehr seine Referer an, dachte ich mir.

Die Aufklärung kam relativ schnell. Heute wurde ich durch einen Blogkommentar auf das Widget „Feedjit“ aufmerksam gemacht. Das sagte mir zunächst gar nichts, und deshalb musste ich erst einmal eine Suchmaschine bemühen, um etwas Aufklärung über „Feedjit“ zu erhalten:

Bei meinem letzten Besuch auf den Seiten des Blogpimps habe ich dort eine interessante Spielerei gesehen. Ein kleines Tool für die WordPress Sidebar oder auch für jede „normale“ Homepage. Das Gadget von FEEDJIT zeigt die letzten Besucher an und von welcher Seite sie gekommen sind.

Es handelt sich also um ein leicht in Websites, Blogs (und sogar in Twitter) verbastelbares Widget, das unter anderem die Referer öffentlich sichtbar macht. Da wundert es mich gar nicht, dass es auf einmal wieder die inzwischen längst vergessene Refererspam in der beobachteten Massivität gibt. Wer sich über das neue Spielzeug in seinem Blog und…

Erstaunlich fand ich, dass nach der Installation die Besucherzahlen gestiegen sind. […] Ich selbst habe mich auch schon von Seite zu Seite geklickt und habe mich über die vielen neuen Seiten gefreut, die ich so kennen gelernt habe.

…über die Möglichkeit steigender Besucherzahlen freut, könnte schnell eine gewisse Ernüchterung erleben, wenn sich „viele neue Seiten“ als recht unappetitlich erweisen – und die eingeblendeten Referer werden schnell wieder verschwinden. Denn jetzt ist die Seuche der Referer-Spam schon wieder auf einem Niveau wie in den Zeiten des großen Bloghypes und der allgemeinen Neigung zum Spielkram.

Nur, um das mal angemerkt zu haben.

Wer eine andere oder weitere Ursache für die gegenwärtige Zunahme der Referer-Spam kennt, bitte in die Kommentare damit. Gegen meine Hypothese spricht die Tatsache, dass Feedjit schon ein bisschen älter ist, aber ich vermute, dass es gerade eine so große Verbreitung gefunden hat, dass diese Form der Spam wieder als „lohnend“ erscheint.