Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Januar 2008

Niemand ist unzufrieden!

Mittwoch, 9. Januar 2008

Der Betreff des folgenden dadaistischen Kunstwerkes anonymer Betrugsspammer lautet “ Bei uns können Sie bis 39 Euro pro Woche von unserem Autoverkauf machen.“ – die haben also auch nicht kapiert, dass HTML-Entitäten im Subject der Mail nichts verloren haben, selbst wenn die Mail HTML-formatiert ist. Aber diese Krankheit haben im Moment so viele Spammer, dass die Erwähnung fast ein wenig ermüdet. Dafür macht die Mail wieder wach, weil man vom glucksernden Lachen am Schlaf gehindert wird:

Guten Tag!
laut unserer Umfrage sind 00% Menschen in Ihrem Alter mit ihrem Monatseinkommen unzufrieden und wurden es gern erhöhen.

Das ist ja eine tolle Umfrage, die ihr da gemacht habt. Null Prozent sind unzufrieden. Also einen Bettler wie mich habt ihr nicht gefragt, und meine arbeitenden Freunde wohl auch nicht. Die schlagen sich nämlich auch nur so durch.

Deswegen mochte ich Ihnen eine Teilzeitbeschäftigung anbieten. Um von 215 bis 769 Euro pro Woche zu verdienen, mussten Sie wöchentlich von 3 bis 5 Stunden arbeiten.

Das muss ein ganz toller Job sein, bei dem ich auf einen Stundenlohn von über 100 Euro kommen kann, so durch bloßes Telefonieren. Und für diesen leichten, tollen und gut bezahlten Job findet ihr so schlecht Leute, dass ihr schon mit illegaler und krimineller Spam suchen müsst. Wahrlich, paradiesische Zustände, in denen ihr zu leben scheint. Die Zustände sind so paradiesisch, dass die genaue Menge des Geldes gar keine Rolle mehr spielt. Zwischen 215 und 769 Euro liegt ja doch eine gewisse Spannweite. Und die 39 Euro aus dem Betreff passen da gar nicht so richtig rein, obwohl diese Spannweite so klaffend groß ist. :mrgreen:

Sie brauchen ein Telefon am besten wäre ein Handy, einen Computer und Internet. Wenn Sie diese Zeilen lesen können, verfugen Sie über alles, um mit Ihrer Arbeit zu beginnen.

Ich will ja nichts sagen, aber ich lese „diese Zeilen“ gerade in einem Mailclient. Ein Handy habe ich nicht. Oder sollte diese Mail ursprünglich eine SMS sein? Denn ist sie aber etwas zu lang geworden. Und auf die falsche Weise versendet worden.

Diese Chance gibt es für Sie bis Ende des Monats; bis jetzt haben wir 52 freie Stellen in Ihrer Ortschaft von unseren Kunden bearbeiten. Das ist ganz leicht, was aber Sorgfältigkeit und Pünktlichkeit voraussetzt. Sie werden von uns eingeschult und bekommen alles, was für diese Arbeit erforderlich ist.

Boah, ey, das is‘ fett! Ihr wisst nicht einmal meinen Namen, und wo ich mich gerade aufhalte, das könnt ihr nur mit „Ihre Ortschaft“ ausdrücken, aber ihr habt an diesem euch offenbar unbekannten Ort gleich 52 freie Stellen. Mit einem ganz leichten, angelernten und gut bezahlten Job.

Aber „einschulen“ müsst ihr mich jetzt wirklich nicht mehr, das habe ich im Alter von sechs Jahren schon hinter mich gebracht. Vermutlich sucht ihr für eure Geschäfte bevorzugt Menschen ohne jegliche Schulbildung. :mrgreen:

Von Ihnen wird kein Kapital gebraucht.

Na, das kommt mir doch entgegen. Ich habe ja auch gar keine Knete. Aber ein Handy müsste ich vorher kaufen. Kriege ich einen Vorschuss?

Wer sind wir? Wir sind ein großer weltinternationaler Autoverkäufer.

Schade nur, dass euch die Firmierung entfallen ist, und das bei so einer Weltmarke. Aber die Firmierung ist im Geschäftsleben völlig unwichtig. Namen sind Schall und Rauch. Und. Spam hat noch viel weniger Substanz als Schall oder Rauch.

Falls Sie sich entscheiden sollen, für uns zu arbeiten, stellen Ihnen unsere Gesellschaft zur Verfügung 5% Rabatt beim Kauf eines Wagens von uns als zusätzlichen Bonus und helfen Ihnen wenn es nötig ist, einen Kredit dafür zu kriegen.

Das ist ja toll. Aber bei dem Einkommen brauche ich wirklich keinen Kreditvermittler, ich arbeite einfach Vollzeit. Denn habt ihr auch gleich ein paar von euren 52 Stellen auf einmal besetzt. Das macht es für euch und für mich leichter. Bei der Entlohnung und der leichten Arbeit mache ich sogar 50 Stunden. Mit den 7000 Euro im Monat sollte es eine Kleinigkeit für mich sein, fast jeden denkbaren Kredit zu kriegen. Die Banken geben einem das Geld ja immer gern, wenn man nur nachweisen kann, dass man eigentlich gar kein Geld braucht.

Wir würden uns freuen, extra Ihnen Information persönlich zu übermitteln. Wir benutzen keine automatisierten Antwortprogramme, jeder Brief wird von uns gelesen und persönlich beantwortet.

Schade nur, dass eure Scheiß-Spam dafür ziemlich automatisiert ist. Wenn ihr jede Mail persönlich tippen würdet, denn hätte ich ja noch einen Rest von Respekt vor eurer gigantischen Mühe beim Betrug und bei eurer Suche nach mittellosen Schergen, die euch die heißen Kohlen aus dem Feuer holen. Aber so – das ist einfach nur billig… 😛

Um unsere Antwort zu beschleunigen, schicken Sie bitte an meine E-Mail: LaneBrooksYE@gmail.com einen Brief.

Klar, ich schicke immer Briefe an Mailadressen. Ich stecke den Brief einfach in das CD-ROM-Laufwerk, schließe die Klappe und drücke Absenden in meinem Mailprogramm. Leider kriege ich nur ganz selten eine Antwort. Eigentlich sogar nie.

Wieso hat eure „weltinternationale“ Firma eigentlich keine eigene Website und muss kostenlose Mailadressen bei Google-Mail verwenden?

Tragen Sie bitte folgende Angaben ein:
1. Ihren Namen
2. Ihr Alter
3. Ihr Land

Vielleicht solltet ihr euch mal einen Geographie-Beauftragten leisten. Ihr wisst so genau, dass an meinem Ort bis zum Ende des Monats 52 Stellen frei sind, aber ihr wisst nicht, in welchem Land dieser Ort liegt. Und ihr wisst, dass Menschen in meinem Alter mit dem Geld zu null Prozent nicht so zufrieden sind, aber ihr kennt das Alter nicht. 😆

Im Voraus möchte ich Ihnen sagen, dass unsere Antwort Sie erst in 1-3 Arbeitstagen erreichen kann, weil unsere Mailserver überlastet sind.

Dass eure Mailserver überlastet sind, glaube ich euch sofort. Die müssen ja dauernd Spam raushauen.

Aber ihr empfangt „meinen Brief“ ja gar nicht auf euren Mailservern, sondern über Googles kostenlosen Maildienst. Und da habe ich noch nie eine Überlastung festgestellt, die gleich drei Tage lang den Mailbetrieb so richtig unmöglich macht. Oder seid ihr vielleicht sogar Google? Ich wusste gar nicht, dass Google sich jetzt auf Autos diversifizieren will. „Google Cars“ klingt aber echt sexy, da findet bestimmt jeder das Richtige. Habt ihr deshalb eure Firmierung verschwiegen? Ist das der nächste große Coup von Google? ❓

Aber ich kann Sie versichern,, dass Ihre Sendung gelesen und beantwortet werden wird.

Nein, „versichern“ müsst ihr mich nicht. Eben so wenig, wie ihr mich „einschulen“ müsst. 😀

In Erwartung Ihrer Antwort,
Gans A.

Mit Freude gelesen und herzlich gelacht

Nachtigall S.
(Nach Diktat verreist)

PS: Diese fröhliche Nachtigall zwitschert jetzt auch gleich zu Google, dass ein Mailkonto von Spammern missbraucht wird. Bevor ihr noch zu viele Deppen findet, die trotz der erbämlichen Schwächen in eurem Köder angebissen haben. Die meisten Menschen haben aber wohl noch ein funktionierendes Gehirn und werden sich hüten… 👿

Das Geocities-Casino

Mittwoch, 9. Januar 2008

Ich bringe das mal in seiner englischen Herrlichkeit Dämlichkeit (keine Lust, einen derart geistlosen Strunz auch noch zu übelsetzen):

Online gambling is not only fun and exciting. It can bring real money! All you have to do is to download free software, receive great $2400 welcome bonus and start playing. Enjoy the real casino atmosphere with Golden Gate Casino!

Great online casino Golden Gate is one of the leading casinos known for fair playing, excellent customer service available to contact 24 hour a day, 7 days a week and prompt payouts.

http://geocities.com/AndreaCalderon35/

Schon klar, du Spamkopf! Was so ein tolles Casino ist, das voller Spaß und Gewinn steckt, das jedem Spieler erstmal 2400 Dollars in virtuellen Jetons schenkt und das echte Casino-Atmosphäre verbreitet, das kann sich für seine im Online-Zockgeschäft nicht so ganz unwichtige Website nichts besseres als einen kostenlosen (und für Spammer weitgehend anonymen) Webspace bei GeoCities leisten. Das passt zum angebotenen, großartigen Online-Zockplatz, der sich Golden Gate nennt und eine ausgezeichnete, rund um die Uhr verfügbare Betreuung seiner Kunden hat.

Unglaublich! Für wie doof werden die Menschen von Spammern eigentlich gehalten?!

Was man auf dieser Seite untergejubelt bekommen hätte, wird gewiss nichts lustiges gewesen sein; gerade die GeoCities-Sites wurden immer wieder für Angriffe auf den heimischen Rechner missbraucht. Zum Glück für die Millionen von Idioten in der Welt ist dieser Hackangriff inzwischen von Yahoo aus dem Internet entfernt worden.

Became an experienced casino gambler without visiting the real casino!

Werden sie ein erfahrenes Opfer der modernen Straßenräuber, ohne dass sie jemals ihr Haus verlassen müssen! Ein einziger Klick in eine Spam genügt.

Ciiaaaaaalis, Viiaaaagra, Betrug

Montag, 7. Januar 2008

Ich war in den letzten Monaten so genervt von der alles überflutenden Spam des Casinos, das zwei Mal täglich seinen Server wechselt, dass ich gar nicht richtig bemerkte, dass auch andere Spammer die immer gleichen Angebote mit regelmäßig wechselnden URLs machen. Dies gilt etwa für den Spammer, der ganz viel Viiaaaagra und Ciiaaaaaalis anzubieten hat und dabei immer wieder einmal betont, dass es die ersten vier Dosen für umsonst gibt – natürlich nur, nachdem man diesen Verbrechern etwas Geld zugesandt hat. Wer das glaubt, wird nicht selig und kriegt auch keinen härteren Schwanz.

Die Tatsache, dass die angebliche „Bestell-Website“ häufiger die URL wechselt als so mancher Zeitgenosse seine Unterwäsche, lässt nicht erwarten, dass man für eventuell hingelegtes Geld irgendeine Gegenleistung bekommt. Dies ist eine unvollständige Liste der URLs, die in den letzten acht Tagen von dieser Bande verbrannt benutzt wurden. (Und ich habe nicht einmal alle Spams dieser Machart angeschaut.)

Die Mails sind bei dieser Vielfalt wenig angemessener Domains geradezu langweilig eintönig und kommen ganz offensichtlich aus der gleichen Quelle. Immer wieder stehen da die gleichen „Erfahrungsberichte“ zufriedener Anwender drin, überschrieben mit „Meinung von unserem Kunden“. Der Kunde kann dabei aber weder das Wort „Viagra“ noch das Wort „Cialis“ richtig schreiben und fügt jede Menge zusätzlicher „i“ und „a“ ein. Auch hat der „Kunde“ nicht nur vorher Probleme mit seiner Erektion gehabt, sondern er hat das immer noch bestehende Problem, das Wort „Erektion“ richtig zu schreiben; offenbar ist er so traumatisiert, dass er jede Menge Bindestriche, Punkte, Underscores und Leerzeichen reinsetzen muss und gelegentlich zusätzlich ein paar Konsonanten verdoppelt. :mrgreen:

Diese betrügerischen Spams kommen mit Betreffzeilen wie zum Beispiel „Wieder Spaß am Leben“, „Man lebt nur einmal“, „Belebt Geist und Körper“, „Potenzprobleme? Jetzt nicht mehr“ oder „Energy für ihren Schwanz“. Im Text werden die großen „Vorzüge“ dieser angeblichen Pillenverticker in folgender Weise beschrieben:

- Diskrete Verpackung und Zahlung
- Kein peinlicher A r z t b e s u c h erforderlich
- Kostenlose, arztliche Telefon-Beratung
- Kein langes Warten – Auslieferung innerhalb von 2-3 Tagen
- Bequem und diskret online bestellen.
- Visa verifizierter Onlineshop
- keine versteckte Kosten

Darauf folgend gibt es eine Preisliste, die kurz oder recht lang sein kann. Das folgende Beispiel ist die Kurzfassung:

Originalmedikamente
Ciiaaaaaalis… 10 Pack. 27,00 Euro
Viiaaaagra… 10 Pack. 21,00 Euro

Wenn so betont wird, dass es sich hier um „Originalmedikamente“ handelt, fragt man sich schon, warum der Markenname derart verstümmelt wird. Aber um diese Frage gar nicht aufkommen zu lassen, gibt es den immer wieder gleichen Bestell-Link mit Appell an die Gier und einem ganz besonderen Hinweis:

Jetzt bestellen – und vier Pillen umsonst erhalten
(bitte warten Sie einen Moment bis die Seite vollständig geladen ist)

Offen bleibt allerdings die Frage, warum so eine Seite so lange zum Laden brauchen sollte. Angesichts der ständig wechselnden Domains dieser Verbrecherbande ist so gut wie sicher davon auszugehen, dass die so beworbene Website nicht koscher sein wird. Oder, um es ganz klar zu sagen, es ist davon auszugehen, dass es auf diesen Sites überhaupt nichts zu bestellen gibt, dafür aber den Interessierten ein übler Satz von Trojanern und anderer Schadsoftware hinterhältig auf dem Computer aufgespielt wird. Das kann übrigens auch recht teuer werden, wenn man durch manipuliertes Online-Banking Geld verliert – und nebenbei der Spam-Mafia den eigenen Rechner zur freien Verwendung zur Verfügung stellt.

Von daher die DRINGENDE EMPFEHLUNG: Niemals auf einen Link in diesen Spams klicken! Und wenn man es dennoch getan hat, ist eine umfassende Untersuchung des Computers fällig.

Sollte es dort auch etwas „zum Bestellen“ geben, denn ist es so gut wie sicher, dass das Geld verschwindet und die Ware niemals kommt. Es ist grundsätzlich keine gute Idee, Geschäfte mit Spammern und Betrügern zu machen – außer man schätzt die Erfahrung, abgezogen zu werden.

Der 999999. Besucher

Sonntag, 6. Januar 2008

Na sowas, da muss sich wohl der Computer beim Zählen ein bisschen verschluckt haben…

Sie sind unser 999999. Besucher, jetzt online um 03:46:10 Uhr - Herzlichen Glückwunsch - Sie haben dadurch die freie Auswahl gewonnen: - AUDI A5 - 25.000,- EURO - Multimedia Paket. Falls ausgewählt, hier klicken: www.freie-auswahl.de

…denn ich bin jetzt schon am vierten Tag hintereinander der angeblich 999.999ste Besucher und habe deshalb schon wieder ganz ganz fett gewonnen. Wie ich doch diese 25.000 Euro gebrauchen könnte! Wer aber dem in dieser Lügenwerbung angegebenen Link folgt, kommt natürlich nicht auf eine Gewinner-Seite, wo er sich sein Geld (oder sein Auto) abholen kann, sondern wird auf mehreren aufeinander folgenden Seiten zum fröhlichen Datenstriptease gebeten wird, auf dass die Werbe- und Adressmafia neue Anschriften von leichtgläubigen Deppen bekomme. Denn mit denen lassen sich noch viele krumme Geschäfte machen.

Diese ausgesprochen unseriöse, überrumpelnde und in ihrer Form und Durchführung betrügerischen Machenschaften auffallend nahe stehende Form der Werbung wird übrigens bei MySpace in den Titelbereich eingeblendet. (Vielleicht auch noch andernorts, das weiß ich nicht.) Offenbar ist den Machern und Verantwortlichen von MySpace inzwischen wirklich jede Reklame-Kooperation recht, wenn sie nur ein bisschen Geld einbringt. Egal wie schmuddelig, verlogen und betrugsnah sie auch sein mag. Ob MySpace auf diese Weise wohl so ein richtiger „Platz für Freunde“ wird? Es sieht eher nach einem Platz für fragwürdige „Freundchen“ aus. :mrgreen:

Oder ist diese Bereitschaft selbst eines Großen des „social web“ zu geschäftsschädigenden Kooperationen das erste Zeichen dafür, dass das Platzen der ganzen „Web 2.0″-Blase unmittelbar bevor steht?

Die gute Nachricht des Tages

Sonntag, 6. Januar 2008

Für jeden täglichen „Genießer“ der Spam hat heise online heute eine gute Nachricht im Ticker: Spammer Alan Ralsky angeklagt

Alan Ralsky, einer der bekanntesten und aktivsten Spammer, wurde zusammen mit zehn seiner Mitarbeiter angeklagt und muss sich vor einem US-Bundesgericht verantworten. Außer dem Versand von Spam wirft man ihm Aktienbetrug, Geldwäsche und Betrieb von Botnetzen vor.

Immerhin hat dieser Ganove mit seinen Spams zur Börsenmanipulation etliche Millionen Dollar kassiert – Geld, das letztlich von leichtgläubigen Empfänger der Spam bezahlt wurde, die sich wegen der „Informationen“ aus der mechanisch erstellten Massenmail so verhalten haben, wie es die Spammer wollten. Ob eines der Opfer dieser Machenschaften im Falle einer Verurteilung Ralskys auch nur einen einzigen Cent vom verlorenen Geld wiedersieht, ist eine ganz andere Frage. Auch ist nicht davon auszugehen, dass es eine Entschädigung für den Arbeitsaufwand ungezählter Computernutzer geben wird, deren Rechner durch verbrecherisch präparierte Websites mit Hilfe von Schadsoftware übernommen und zu Zombies der Spam-Mafia gemacht wurden.

Deshalb gilt auch in Zukunft: Niemals auf eine Spam so reagieren, wie es der Spammer will, niemals einen Link in einer Spam klicken, niemals irgendein Geschäft wegen einer Spam machen, und klinge es auch noch so verlockend! Egal, ob es Spam-Mail, ob es ein Spam-Kommentar in einem Forum, Gästebuch oder Blog oder ob es irgendeine neue, andere Form des mechanisch erstellten Massenmülls ist! Niemals blind auf irgendwelche Schutz-Software für den eigenen Computer vertrauen und deshalb voller Neugier dem Spammer eine Chance geben! Diese Kriminellen sind auf dem neuesten technischen Stand und kennen jedes mögliche Einfallstor und jede ausbeutbare Sicherheitslücke, denn das gehört zu ihrem „Geschäft“, von dem Ralsky einmal unüberbietbar zynisch sagte, dass es das „großartigste Geschäft der Welt“ sei.

Auch wenn jetzt wirklich einmal ein großer Spammer in den Knast kommen sollte, das Problem der Spam bleibt bestehen. Dieser Sumpf kann nur ausgetrocknet werden, wenn möglichst viele Menschen ihr Gehirn benutzen. Denn nur das schafft Bedingungen, unter denen sich die Spam nicht mehr lohnt, obwohl sie einfach herzustellen ist.

wiriwrmdpwer!

Sonntag, 6. Januar 2008

Manche Spamskripten zur Blogverseuchung sind so blöd, dass sie ihre Nachrichten in alles reinschreiben wollen, was wie ein Textfeld aussieht. Auch, wenn diese Nachricht niemals im Blog erscheinen wird, weil es sich um eine Möglichkeit zur direkten Kontaktaufnahme mit dem Autor handelt. Genauer: Es sind eigentlich nicht die Spamskripten, die so blöd sind, sondern ihre Programmierer – und die spammenden Deppen, die diese sinnlose Strokelware benutzen.

Besonders dümmlich wird dieser Unfug, wenn er sich mit „ganz großartigen Mitteilungen“ kombiniert. Hier ist ein leckerer Teller Buchstabensuppe, der mir heute von einem meiner Kontaktformulare zugestellt wurde:

ypceccqw wrote:
j2Nz8I <a
href=“http://mmsfcrmgiruk.com/„>mmsfcrmgiruk</a>,
[url=http://ouiplulfkswr.com/]ouiplulfkswr[/url],
[link=http://faoalpxyiwxw.com/]faoalpxyiwxw[/link], http://ehjsrigxhfzn.com/

Website: http://crxyubkbahey.com/

Du emrg, owrgomfmq Spammer, wenn du schon so dfl9rgjpe schlau bist, deine nkwrnowrt Skripten vor der Anwendung ausprobieren zu wollen, denn mach das entweder mit einem einigermaßen intelligent aussehenden Text oder mit einer lokalen Installation der jeweiligen Opfersysteme, du wrkmpkrgwpr, du! Du musst mit deiner unreifen Strokelware wirklich nicht wie ein mlösfpwer Millionen von Blogs belästigen. Oder haben deine lkmwrekmwfe Schurken-Websites wirklich deratig mkewfke und mglwrpowr URLs?

Und, du grssrg mfskwprt, wenn du schon dabei bist, korrigier doch bitte noch deinen lvmssfgw Fehler und lies mal aus dem Meta-Informationen der zugespammten Websites aus, um welches System es sich dabei handelt! Denn musst du deine owerk Links auch nicht mehr in vier verschiedenen Formen (zwei verschiedene BBCodes, HTML und direkte Angabe) setzen, sondern kannst gleich das passende Format nehmen. Ach, dazu bist du wieder einmal zu smlfgweot? Na, das wundert mich nicht, du Arschspammer.

Maximum Qualität zu Minimalpreis

Samstag, 5. Januar 2008

Und wieder einmal mehr hat es ein dummer Raubkopier-Spammer nicht geschafft, zu verstehen, dass sich der Content-type einer Mail auf den Nachrichtentext und nicht auf den Betreff bezieht. Und so erscheinen HTML-Entities im Betreff (und sehen darin doch ziemlich scheiße aus): „Die Software mit Maximum Qualit&#228;t zu Minimalpreis“. Warum sollte ein Mail-Spammer sich auch mit solchem technischen Kleinkram wie der korrekten Zeichenkodierung befassen… :mrgreen:

Der eigentliche Text hingegen kommt ohne Umlaute daher (und sieht nicht nur dadurch ziemlich scheiße aus, sondern auch, weil dieser Text von einem richtig blöden Programm ins Deutsche übelsetzt wurde):

Um die echte und vollige Software in kurzer Zeit zu bekommen, braucht man nur zu bezahlen und auszulasten. Sie haben dann die Programmen auf allen europaischen Sprachen uberlassen, die fur Windows und Macintosh vorherbestimmt sind.

Dieses richtig falsche Deutsch sieht auch in Farbe nicht besser aus. (Die Formatierung ist aus dem Original.)

Um der echte und vollige Spam in kurzer Zeit zu verstehen, braucht man nur zu lesen und zu lesen nochmal. Bis der Rubel fallt. Sie haben dann vielleicht gefunden, dass wir ihren Programmen fur alle europaischen Sprachen uberlassen, ausser vielleicht fur Deutsch. Unsere illegalen lizenzfreien Kopien vorherbestimmt fur Windows und Macintosh, sie zahlen und sind doch keine Lizenz. Aber wir Geld.

Haben Sie Schwierigkeiten bei der Aufstellung? Die professionelle Konsultation des Anwenderdienstes hilft Ihnen. Die Antwort wird schnell sein. Die Ruckzahlung ist moglich.

Haben Sie Schwierigkeiten bei der Verstehen dieser Deal. Die professionelle Sprache des Ubersetzungsprogrammes hilft ihnen genau wie unsere Anwenderdienst. Diese Text schnell geschrieben und niemals gelesen von einen wo Deutsch. Sie uns geben Geld fur illegale Kopie von Software, wir kriegen Geld, wir nehmen gern, sie kriegen nichts, auch nichts zuruck.

Sie kaufen die Software, sie funktionieren ausgezeichnet
http://geocities.com/randyperez54/

Sie klicken die Link und kriegen kostenlos dazu neue Trojaner von Internet von Spam Mafia. Diese Hack funktionieren ausgezeichnet. Wenn sie doof, denn sie geben uns aber auch noch freiwillig Geld, bevor wir sie bescheissen richtig. Weil sie glauben, das wir verkaufen legale Kopie von teure Programm fur billig. Obwohl wir uns auffuhren wie Verbrechers und spammen und anonym geholte kostenlose Internet bei GeoCitites haben.

Schleichwerbung bei Zeit.de

Samstag, 5. Januar 2008

Es ist recht offenbar eine wirksame und wohl auch eine gut bezahlte Form der hinterhältigen Schleichwerbung in vorgeblich „objektiven“ journalistischen Produkten, wenn die Online-Ausgabe der „Zeit“ in einer ihrer Bildersammlungen die angeblich „bekanntesten“ deutschen Blogger vorstellt und dabei ausschließlich Blogs zeigt, die zum Blog-Vermarkter Adical gehören. Zumal doch recht viele, wirklich bekannte Blogger in dieser werbenden Galerie gar nicht erscheinen…

Da bleibt nur eine Frage. Nämlich. Die Frage. Ob die anderen „Informationen“ dieses Auswurfes der Content-Industrie wohl genau so käuflich sind?

Für alle, die es gesehen haben und in deren Köpfen gerade ganz komische (und wegen der Hinterhältigkeit solcher Werbung nicht völlig bewusste) Ideen entstehen. Zu einem bekannten Blogger wird man nicht durch eine bestimmte Form der Vermarktung des eigenen Schreibens, sondern nur, indem man einen ansprechenden persönlichen Stil findet und in seinem Blog durchhält.

Via Schieflage.

Wichtiger Nachtrag: Ich bitte unbedingt um Beachtung des scharfen Widerspruches im Kommentarbereich (gleich der erste Kommentar).