Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Oktober 2007

Nicht zu viel für den Mist zahlen

Mittwoch, 31. Oktober 2007

Dieser dumme und asoziale Spammer hat ja durchaus recht mit seiner Aufforderung…

Don't overpay fot Bill Gates's crap!

…dass man nicht zu viel Geld für den Mist von Bill Gates ausgeben solle. Schade nur, dass er selbst mit seiner verschwommenen, verrauschten Grafik ziemlichen crap produziert und dabei deutlich zeigt, dass man auch im englischen Sprachraum der Sprache kaum noch mächtig ist. Das beginnt mit der eigentümlichen Partikel „fot“, die sich wohl vor allem daraus erklärt, dass die Tasten „R“ und „T“ unmittelbar nebeneinander liegen; und es wird vervollständigt durch die schlechteste englische Genitiv-Bildung, die mir dieses Jahr unter die Augen gekommen ist.

Bei so viel Sorgfalt in der Texterstellung weiß man doch gleich, wie sorgfältig ein solcher Anbieter illegaler Kopien in Geschäftsdingen sein wird.

Wer übrigens nicht zu viel Geld für den Mist von Bill Gates ausgeben will, der kann sich gern billigeren oder kostenlosen Mist ganz legal auf seinen Rechner installieren – ich fahre schon seit Jahren ganz hervorragend mit Linux und vermisse fast nichts. (Aber dieses „fast“ sagt, dass mir ein ganz bestimmtes Programm dennoch unter Linux fehlt. Doch das ist ein anderes Thema, und das Programm hat auch nichts mit Bill Gates zu tun.) Illegal kopierter Mist ist hingegen immer noch Mist, auch wenn es billigerer Mist ist.

Und Spam für billigeren Mist ist ebenfalls Mist. Wer den Mist noch billiger haben will, als dieser dumme Spammer ihn anbieten könnte, der kann sich den Mist auch gleich übers Filesharing besorgen. Das ist nämlich genau so legal wie ein über millionenfache Spam daherkommendes Angebot irgendwelcher Händler für illegale Software-Kopien, es ist nämlich gar nicht legal. Aber wenn nur der Preis das Argument ist…

Auf großem Fuß mit HerbalKing

Dienstag, 30. Oktober 2007

Das sind ja ganz neue „Wahrheiten“, die hier als verschneite, schmierige Grafik in millionenfacher Spam mit gefälschtem Absender in das Internet gepustet werden:

People judge your dick size by your shoes size. With XtraSize+ you dont have to wear bigger shoes to make women think you have a huge dick

Es sind völlig überraschende „Wahrheiten“, die ich hier mal flugs ins Deutsche übertrage… :mrgreen:

Die Leute beurteilen die Länge deines Pimmels nach deiner Schuhgröße.

Au weia, wenn es einen solchen Zusammenhang wirklich gäbe, müsste ich bei jeder Erektion unter Blutarmut im Gehirn leiden, so groß wie meine Füße sind. Auch habe ich noch nie bemerkt, dass irgendwelche Frauen ganz hingerissen auf meine Füße runterschauen, um dann auf mich abzufahren. Meine persönliche Erfahrung ist da eigentlich etwas anders. Sie schauen etwas verstohlen zum Inhalt meiner Geldbörse, wenn ich bezahle, stellen fest, dass ich arm bin und meiden mich anschließend. Was ich für einen Schwanz habe, ist den meisten Frauen nach dieser Information egal.

Aber der Unfug geht noch weiter, da von diesen kriminellen Spammern eine besonders wirksame „Abhilfe“ angeboten wird:

Wenn du XtraSize+ benutzt, musst du keine größeren Schuhe tragen, damit die Frauen glauben, du habest einen langen Pimmel.

Wieso? Wachsen davon etwa auch meine Füße? Da schauen „die Leute“ und somit wohl auch „die Frauen“ doch hin, um meine Penis-Ausmaße zu beurteilen, oder habe ich euch falsch verstanden? Da nützt es auch nicht…

Du kannst ihn (den langen Pimmel) einfach haben.

…dass ich einfach einen stattlichen Hammer habe, wenn „die Frauen“ es gar nicht bemerken, weil meine Füße immer noch zu klein sind.

Oh, ihr Spammer! Manchmal fragt man sich, ob man bei euch mit einem Bolzenschussgerät das Ziel verfehlen könnte. 👿

Oder ist das gezieltes Marketing? Wollt ihr demnächst auch noch Mittel zur Fußvergrößerung an Männer mit Zollstock-Komplexen verkaufen? 😆

Heiratsschwindel-Spam auf Jamendo

Dienstag, 30. Oktober 2007

In erster Linie ist Jamendo eine recht attraktive Plattform, die es Musikern ermöglicht, ihre Musik unter einer CC-Lizenz zu veröffentlichen, und die es Interessierten ermöglicht, die Musik anzuhören und downzuloaden. Die Software von Jamendo ermöglicht ihren Nutzern (das sind Musiker und Hörer) alles, was für das so genannte „Web 2.0″, das Mitmach-Internet, typisch ist. Veröffentlichte Alben können verschlagwortet werden, es können Rezensionen geschrieben werden und es gibt neben der persönlichen Mitteilung an ein anderes Mitglied auch ein paar Foren für den allgemeinen Gedankenaustausch.

Klar, dass Spammer da anfangen, auch eine solche Software als Litfaßsäule für ihre Beglückungsideen zu betrachten. Nun ist ein Spammer sehr unkreativ und letztlich dumm, er übt sich also keineswegs darin, seine Spam einzusingen und als Album zu veröffentlichen. Das hätte auch wenigstens noch einen dadaistischen Reiz. Stattdessen werden die Möglichkeiten der Kommunikation für die Verbreitung von Spam genutzt, wie sich zurzeit im Jamendo-Forum nachlesen lässt.

Die Masche der Spammer ist die übliche Masche für das „social web“, es werden „Partnerschafts-Gesuche“ in Form persönlicher Nachrichten zugestellt. Auf die naheliegende Idee, die Empfänger in ihrer eigenen Muttersprache anzuschreiben, kommt das blöde Spamskript nicht; stattdessen wird ein Standardtext in Englisch benutzt. In der Regel wird es sich bei der plumpen Vorgehensweise um Heiratsschwindel handeln, aber auch das Unterjubeln von Schadsoftware dürfte über diesen Kanal möglich sein.

rejoice27@yahoo.fr Hello dear new friend of mine. is nice taking part in ur profile of today which i see here www.jamendo.com then pick much intrest as one i can have and handle things together as well can shear with my love,caring ,secret etc.Also will like you to mail me at rejoice27@yahoo.fr so that i can give to you my pictures for identification as well let you know more about me,hope to hear soonest from your side rejoice27@yahoo.fr

Der Empfänger dieser Spam hat an die angegebene Mailadresse geantwortet und natürlich eine Antwort bekommen, aber die liest man am besten im Jamendo-Forum nach. Es ist jetzt schon sicher, dass da im weiteren Verlauf der „Kommunikation“ immer wieder einmal ein „paar“ Euros für diese Formalie und für jene Formalie angefordert werden, schließlich noch ein paar Hunderter für das „Flugticket“. Und vielleicht noch etwas für die „Mutter“, die in große Probleme gekommen ist. Alles herzzerreißend und überzeugend vorgetragen, denn das können die Betrüger. Natürlich alles so bar wie möglich und nicht über den Bankweg.

Wer solche PNs auf Websites wie MySpace, Kontakter, Jamendo etc. erhält, sollte sie am besten den Website-Betreibern als Spam melden, wenn dies irgend möglich ist – es muss nicht sein, dass hier noch hunderte von Dummen abgezockt und ein paar mafiös organisierte Kriminelle reich gemacht werden, bevor wirksame Gegenmaßnahmen getroffen werden. Diese Websites werden schließlich gemacht, damit Menschen zusammenkommen, und nicht, damit sie von Verbrechern abgezockt werden.

Wenn es nicht frühzeitig wirksame Gegenwehr durch die Nutzer gibt, wenn nicht dafür gesorgt wird, dass Spammern das Leben so schwer wie möglich gemacht wird, denn entsteht auf diesen Plattformen ein attraktives Umfeld für Verbrecher aller Art, während die normalen User immer mehr erleben müssen, dass die technischen Möglichkeiten unbrauchbar geworden sind. Oder, um es mit dem User zu sagen, der das im Forum bekannt gemacht hat:

Man kennt ja all diese Spams mit gleichem bescheuerten inhalt… aber wenn die das jetzt richtig spitz kriegen und Jamendo für einen solchen scheiss ausnutzen, dann wird’s hier bald ganz übel auf Jamendo…

Das Glück hat an die Tür geklopft

Sonntag, 28. Oktober 2007

Hi,

Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass das Glück endlich auch an meine Tür geklopft hat!

Klar doch, du  Spammer mit deiner gefälschten Mailadresse, deinem ausgedachten Namen „Andrea“ und deinem Botnetz, das solche Botschaften millionenfach unter arglose Menschen verteilt! Das ist deine einzige Absicht, das glauben wir dir alle!

Und? Was meinst Du jetzt mit „Glück“? Ach, dass du einen Zockladen gefunden hast:

Vor einem Monat habe ich großartige Spiele mit wirklich guten Grafiken entdeckt. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet zu gewinnen…ich wollte einfach nur Spaß haben.

Nun, es gibt im Internet inzwischen recht viele Möglichkeiten, sein Geld zu verzocken. Es gibt bestimmt auch genug Deppen, die das für Spaß halten. Am wenigsten Spaß werden die gewiss in jenen virtuellen Etablissments haben, die mit millionenfacher Spam beworben werden – kein einigermaßen seriöses Online-Casino würde nämlich auf diese illegale und asoziale Form der Werbung zurückgreifen.

Da bleiben denn nur noch die Läden, in denen man richtig abgezockt wird. Die stören sich bestimmt nicht daran.  Aber auf das Abgezockt-werden wird man in dieser Spam ja schon vorbereitet:

Ich zahlte 50$ und erhielt einen schönen Bonus in Höhe von 50$ bonus ….und ich verlor beide Beträge beim Roulette.

Also zunächst einmal:  Wenn ihr Spammer schon extra in Deutsch schreibt, denn verwendet doch wenigstens die in Deutschland übliche Währung! Aber wenigstens bereitet ihr eure Opfer schon auf das Verlieren vor. Leider nur, um sie dazu zu bringen, noch mehr Geld zu verzocken…

Ich zahlte weitere $20 ein und begann die progressiven Jackpots zu spielen, – und BOOM – $129,300!

…damit sie auch glauben, dass sie mit einem bisschen Beharrlichkeit doch noch gewinnen können. Das ist gewiss gut für dieses Abzock-Casino, wenn jemand trotz anhaltender Verluste immer wieder neues Geld hinterher in den Rachen irgendwelcher Spam-Verbrecher schleudert. Am besten alle Spiele durchprobieren!  Je dümmer der Glaube ist, dass man bei euch Kriminellen groß absahnen kann, desto besser das Geschäft für euch Kriminelle.

Und jetzt noch mal ein schöner Erlebnisbericht, um der dummen Opferseele ein bisschen zu träumen zu geben:

Der Kundenservice rief mich sofort an, um mir zu gratulieren und mir beim Abheben der Summe behilflich zu sein – sie waren sehr nett und fair.

Da wissen die Deppen denn auch gleich, warum sie bei der Anmeldung eine Telefonnummer mit angeben sollen, um dem Adressdatensatz einen höheren Marktwert zu geben.

Ich bin so glücklich, dass ich einfach der ganzen Welt erzählen wollte, dass eines Tages das Glück zu jedem kommt.

Ja, „Andrea“, das hast du jetzt ja getan. Mit aufdringlicher, überrumpelnder, asozialer Spam, mit gefälschter Absenderadresse und mit großer Gier. Ich möchte „dir“ als Antwort nur erzählen, dass irgendwann die Strafverfolgung auch zu dir kommen wird, und ich wünsche dir ein regelrechtes Jackpot-Strafmaß und ein Abbrummen in einer Zelle, in der es für „dich“ keine Möglichkeit zum Spammen gibt.

Klicken Sie einfach hier und genießen Sie die großartigen Spiele … Ich hoffe, dass diese Email Ihnen ebenfalls soviel Glück bringen wird.

http://www.goldenmagicclub.com/lang-de/

Andrea

Zock deine Spiele selbst, Spammer!

Wahnwitz

Samstag, 27. Oktober 2007

Was man doch nicht alles bei eBay kaufen oder ersteigern kann:

Wahnwitz - Infos zu Wahnwitz - Jetzt bei eBay mitbieten und kaufen

Diese recht gnadenlose AdSense-Werbung wurde bei einer Google-Suche an der Seite eingeblendet.

Suchmaschinen-Spam abgestraft

Freitag, 26. Oktober 2007

Eine hier wenig zur Sprache kommende Form der Spamseuche ist das Manipulieren von Suchmaschinen durch Linkhandel. Diese Form der Spam wird vom normalen Internet-Nutzer gar nicht bemerkt, sie beeinflusst unsichtbar im Hintergrund die Reihenfolge, in der die Ergebnisse einer Internet-Suche dargestellt werden. Und damit ist diese Form der Spam sehr wirksam.

Erfreulich, dass Google jetzt energisch gegen diese Form der Spam vorgegangen ist. Seiten, die zum Marktplatz für Links geworden sind, wurden mit einer Herabstufung ihres PageRanks abgestraft. Und diese rigorose Aktion betrifft keineswegs nur kleine, private Seiten, auch ein paar ganz große der Content-Industrie mussten voller Panik feststellen, dass sie in den Google-Ergebnissen plötzlich unter „ferner liefen“ erscheinen. Das kommt davon, wenn man sich dazu entscheidet, ein Spammer zu werden – aber leider kommt es viel zu selten.

Der Vorteil für uns alle: In Zukunft könnten die Google-Suchergebnisse wieder viel besser werden. Allzu oft fanden sich in den Spitzenpositionen schon diese Seiten, die fremde Inhalte zur Ansicht oder zum Download anboten, um dieses Angebot mit überreich dargebotenen Werbelinks zu vergällen. Dass diesen Schmarotzern das Geschäft aus der Hand genommen wird, ist ein Segen.

Google

Freitag, 26. Oktober 2007

Und ein weiteres Stück „einfallsreicher“ Kommentararbeit im Sinne der Spam-Mafia. Der folgende Kommentator (es war ein Skript) hielt es für eine gute Idee…

Linktext in Spamkommentar: Google

…einfach „Google“ als Text für seinen Link auf eine gewiss fragwürdige Seite zu verwenden.

Was denkt sich so ein Spammer wohl?

Glaubt er, dass ein Leser von Blogkommentaren vom gespammten Blog so angeödet ist, dass er geradewegs zu Google möchte, um etwas Interessantes zu lesen? Warum spammt er denn nicht dort, wo es interessanter ist? Und glaubt dieser Spammer, dass ein Google-Nutzer nicht mehr die URL von Google kennt und deshalb so einen Link gerne annimmt? Obwohl das Linkziel auf eine recht obskure Website geht, der kein vernünftiger Mensch auch nur einen Funken Vertrauen entgegen bringen würde?

Glaubt der Spammer das wirklich? Ist er so bescheuert?

Ja? Hmm, das habe ich mir gleich gedacht.

Etwas klarer bitte…

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Ein kleiner Ausschnitt aus dem täglichen Wahnsinn der Kommentarspam. Die Spammer lassen auch noch das unreifste Skript auf das Internet los, selbst, wenn dabei nur „Mitteilungen“ wie die folgende entstehen:

Dotarull schreibt Hieroglyphen…

Mann, du Dullkopp Dotarull, nimm erstmal einen kleinen Programmierkurs, bevor du mit dem Spammen anfängst! Sonst wird das nie etwas.