Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Mit Disclaimer

Montag, 19. März 2007

Oh, das ist mal etwas neues. Eine Spam mit Disclaimer. Damit wirkt die von krimineller Spam beförderte Börsenmanipulation doch fast wieder legal. :mrgreen:

Disclaimer:
Offenlegung zur hier bestehenden Interessenkollision (Disclose): Der Verfasser bzw. der Auftraggeber nachfolgender Kundgabe und Kaufempfehlung hat selbst Short- oder Longpositionen nachfolgender empfohlener Aktie im Depot und spekuliert auf Gewinne, um wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen. Das bedeutet, dass der Empfehlende selbst Positionen des unten bezeichneten Wertpapiers eingegangen ist oder eingehen wird. Die folgende Empfehlung beruht auf reiner Charttechnik. Fragen Sie auch Ihren Anlageberater.

Das glaube ich dem Spammer aufs Wort. Einen Teil seiner „Charttechnik“ habe ich ja gerade im Postfach, und wenn nur ein paar hundert Deppen darauf anspringen, wird es gewiss sprudelnde Gewinne für den Verursacher dieses Ärgernisses geben.

Das Deutsch dieses Vertreters der „ANLAGE REPORTE Int“ wirkt zwar noch ein bisschen unbeholfen, aber es ist ja klar, was er sagen will.

Es ist ein regelrechtes Kursfeuerwerk zu erwarten. Die Chartanalyse ergab, dass mit Ausbruch vor einigen Wochen der wichtigste Grundstein aus charttechnischer Sicht gelegt wurde um in Zukunft mit dieser Aktie unglaubliche gigantische Kursgewinne zu erzielen.

Mit Ausbruch ist hier wohl das „Ausbrechen“ mehrerer Millionen Spams aus seinem Rechner gemeint.

Hochachtungsvoll

Sie mich auch! 👿

Vom Segen des Ausfalls

Sonntag, 18. März 2007

Heute ist der sonst so tüchtig ackernde MySQL-Datenbankserver für eine kurze Zeit ausgefallen, was dieses Blog vorrübergehend unerreichbar machte. Das hatte auch sein Gutes, da es auch für die Kommentarspammer unerreichbar wurde.

Aber es dauerte nur fünf Minuten vom Neustart des Servers bis zum ersten Spamkommentar in diesem Blog.  Er war übrigens mit den schönen Worten „Viagra Side Effects“ überschrieben. Zu den Nebeneffekten jeglicher Internet-Nutzung scheint es zu gehören, dass irgendwelche Menschen zweifelhaften Charakters jede Möglichkeit ausnutzen, das eigene Werk in eine Litfasssäule für ihre Beglückungsideen umzuformen.

Man bekommt ja beinahe Lust, die Datenbank dauerhaft runterzufahren…

Was wollt ihr?

Sonntag, 18. März 2007

Diese Mail mit dem sehr aussagekräftigen Betreff „zu arbeiten in der“ (nicht von mir verkürzt) lässt doch einige Fragen offen:

Hallo, wie geht es Ihnen !
Australian?
Bitte schicken Sie Ihre E-Mail an […Die Mailadresse wurde von mir entfernt]
Bitte nicht vergessen folgendes mitzuschicken: wichtige Information von Ihnen: 1. Ihr Name: 2. Ihr Land:

WBR,
Alice.

Nicht nur, dass der unbekannte Absender dieser Mitteilung freundlicherweise einräumt, weder meinen Namen noch das Land zu kennen, in dem ich gerade mein Dasein friste. Er verzichtet auch völlig auf jede Mitteilung, was er außer meinem Namen von mir will. Außer vielleicht „zu arbeiten in der“, wo ich doch schon in der Spam-Hölle lebe – ein Fakt, der auch darin ein bisschen sichtbar wird, dass diese Mail nicht einmal an meine unter Spammern wohl bekannte Mailadresse geht.

Möglicher Gewinner

Samstag, 17. März 2007

Ei, was blinkt denn da auf der Seite, damit man es auch bloß nicht übersehe? Ein Banner:

Möglicher Audi A3 Gewinner

Das ist ja schon nervig genug. Aber der Text ist ein echter Leckerbissen für jeden, der gern Werbung frisst. Selten nur wird so offen an die völlige Hirnlosigkeit der Zielgruppe appelliert.

Sehr geehrter Internet Nutzer,

online am: 17.03.2007
um: 17:37:26 Uhr
Sie sind jetzt ausgewählt!

Da kommt man sich doch gleich wie ein „Erwählter“ vor. Vor allem, wenn ein Blick in den Quelltext des IFrames zeigt, auf welche Weise das Datum hier angezeigt wird – das wirkt wie eine richtig überzeugende Ziehung eines Gewinners:

<script language="JavaScript">
<!--
  if(Tag) { document.write(Tag + "." + Monat + "." + Jahr); }
//-->
</script>

Ja, ist schon klar. So kann man wenigstens ohne „aufwändige“ Serverprogrammierung, einfach nur mit einem JavaScript-Einzeiler, den Eindruck einer ganz „persönlichen“ und „aktuellen“ Mitteilung erwecken. Und darauf kommt es wohl an, wenn man solche Beglückungsideen an den unkritischen Leser ausliefern will:

Unser Zufallsgenerator hat Sie soeben unter allen Nutzern dieser Seite als möglichen Audi A3 Gewinner ausgewählt!
Falls ausgewählt, hier klicken: […Link entfernt]

Diese „Mitteilung“ erfreut nicht nur mit den beiden Deppen Leer Zeichen beim „Audi A3 Gewinner“. Sie gibt einem darüber hinaus noch die Gelegenheit, sich darüber zu freuen, dass man der „mögliche“ Gewinner dieses Raseblechs geworden ist. Vermutlich wird für dieses leicht zu haltende Versprechen jeder Surfer „ausgewählt“.

Und wenn ich Lotto spielen würde, denn wäre ich jede Woche ein möglicher Millionär. Ich muss nur ein bisschen Glück haben. Das unter jedem Maßstab primitive Hütchenspieler-Niveau in solchen Werbespielchen ist einfach nur noch lächerlich.

Lieber Aktienfreund

Samstag, 17. März 2007

Ein Anlagetipp, der gewiss zu großen Gewinnen für irgend jemanden führen wird, flatterte mir heute in den virtuellen Mülleimer in das virtuelle Postfach:

Chartanalyse: Geld verdienen mit der Aktie des Monats:
[… Name von mir entfernt] Aktiengesellschaft

Hallo lieber Aktienfreund!

Wir empfehlen Ihnen dringend, sich folgende Aktien ins Depot zu legen:

[… Name von mir entfernt] AG
(D-Inlandsaktie)

Klar doch, gute Anlagetipps bekommt man mit einer Spam mit gefälschtem Absender. So sind bestimmt schon viele reich geworden. Viele Spammer, die sich vorher die wertlosen Papiere zum Schleuderpreis gekauft haben und sich darüber freuten, wie viele hundert oder tausend Deppen auf diesen Schwindel reinfallen.

Aber über den „Disclaimer“ musste ich denn doch herzlich lachen. 😆

Disclaimer: Dies ist keine Kaufempfehlung. Der Tipp beruht auf Chart reiner Chartanalyse. Der Handel mit Aktien dieser Art ist hoch spekulativ. Das sollte jeder wissen, der in diese Nebenwerte investiert. Fragen Sie Ihren Anlageberater. Auf der anderen Seite kann es Ihnen auch Freude bereiten, beim Kursanstieg von mehreren Prozent zu verdienen. Investieren Sie nie zu viel und nehmen Sie auf keinen Fall einen Kredit zum Aktienkauf auf. Erst Recht nicht, wenn es sich um diese hochspekulativen Pennystock-Aktien handelt.

Klar doch, Leute. Und was habt ihr noch einmal ein paar Zeilen höher geschrieben?

[…] Wir empfehlen Ihnen dringend, sich folgende Aktien ins Depot zu legen […]

Aber eine „Kaufempfehlung“ soll das nicht sein. Ich schmeiße mich weg. Schon an solchen Kleinigkeiten wird deutlich sichtbar, dass solche Spam nur auf die Dümmsten zielt.

Angekommen

Donnerstag, 15. März 2007

Die viele tägliche Spam, die jeden Tag auf’s Neue diverse Medikamente zur Förderung der Gliedversteifung anpreist, sie scheint in der Psyche einiger Menschen angekommen zu sein. In einem anderen Blog fand ich eben den folgenden Suchbegriff, der einen Leser dorthin führte:

hübsche erektion ohne medikamente

Na, lieber Leser, schau dich doch mal um! Es ist Frühling. 😉

scharfe lesben

Dienstag, 13. März 2007

Ich weiß ja nicht, wer sich für scharfe Lesben interessieren soll, außer vielleicht ein paar andere scharfe Lesben. Der Absender der Mail mit diesem Betreff scheint jedoch zu meinen, dass ein so breites Interesse an scharfe Lesben bestehe, dass man gleich eine richtige Rundmail an mutmaßlich eine Million Empfänger raushauen muss.

Lieber Kunde,
Vielen Dank fur die Anmeldung bei [… URL entfernt]
Hier ist Ihre Registrierungsnummer: 0107006601000011329
Ab jetzt ist der Zugang zu unserer Seite fur Sie freigeschaltet.

Auch ist es sehr nett, dass man jetzt schon angemeldet wird, ohne dass man sich angemeldet hat; und das, obwohl man ein Hetero-Weiblein mit gut gebauten Hüften und wohlgeformtem Arsch wesentlich anregender finden wird als irgendwelche „heißen Lesben“. Der Verzicht auf die Anmeldung, für die sich unser Spammer so freundlich bedankt, erklärt wohl auch die unfreundliche weil unpersönliche Anrede „lieber Kunde“.

High-Quality Teens Hardcore SEX Movies:
[… LINK entfernt]

Aber ich dache, hier gäbe es Lesben. Und was gibt es? Kinder. Bäh! 👿

Na ja, im Moment ist man ja schon froh, wenn die Spam nicht von einem Online-Casino kommt…

Nobel

Dienstag, 13. März 2007

Diese Branche, die mit als Glücksspiel getarnten Online-Betrügereien die Menschen abzocken will, sie muss im Moment einen ganz besonderen Werbebedarf haben. Ständig bieten sie über Spams große Boni an, die erhält, wer nur so blöd ist, etwas einzuzahlen.

300% Bonus für Ihre erste Einzahlung!

Klar doch, ihr habt es nicht vom Nehmen, sondern vom Verschenken. Und damit es jeder mitkriegt, müsst ihr mir jeden Tag eure Spams zusenden. Dadurch wirkt ihr auch gleich so richtig vertrauenswürdig.

Nur vom nobelsten aller Casinos können Sie ein so vornehmes Geschenk erwarten:

Im Moment erwarte ich von euch nichts weiter als Spams mit den immer gleichen „Angeboten“. Ihr scheint ja auf euren Geschenken sitzen zu bleiben wie ein Bäcker auf verschimmelten Kuchen.

300% Bonus für Ihre erste Einzahlung!

Das sagtet ihr schon im Betreff.

Zahlen Sie 100€/$ ein und spielen Sie mit 400 €/$!

Oben drauf bekommen Sie bei uns einen königlichen Service!

Zahlen sie hundert Euro oder Dollar ein und lassen sie sich um vierhundert Euro oder Dollar betrügen. Rubel sind unerwünscht, die haben wir schon genug. Unser „königlicher Service“ reflektiert die Tatsache, dass die Monarchen längst gestürzt sind. Seien sie also froh, dass wir sie nur um ein bisschen Geld bescheißen.

Kommen und spielen Sie im Royal VIP Casino!

Wie viele „VIP-Casinos“ mit irgendeinem Ort oder irgendeinem Attribut habt ihr eigentlich noch? Und warum müsst ihr alle zwei Tage mit eurer kompletten Domain umziehen? Liegt das etwa daran, dass eure plumpen Betrugsnummern den Providern zu haarig werden? Oder macht ihr das, um einfach die Casinos mitsamt dem ganzen eingezahlten Geld im Datennirvana verschwinden zu lassen?

Nee, wer bei euch zockt, der will betrogen werden.