Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Offizielle Benachrichtigung des Deutschen Wetterdienstes

Mittwoch, 4. April 2007

Was denn, der „Deutsche Wetterdienst“ schreibt mir? Und gleich so oft? Woher wollen die eigentlich meine Mailadresse haben? Die benutzen wohl inzwischen die gleichen Listen wie die Spammer.

Mal reinlesen:

Sehr geehrte Damen und Herren,
wie der Wetterdienst zum 7.04.2007 berichtet, werden in Deutschland in der naechsten Zeit Ueberschwemmungen erwartet. Besonders gefaehrliche Situation bildet sich fuer die am Ufer der Elbe gelegenen Orten.

Na, da bin ich aber erstmal beruhigt. In Hannover ist die Elbe ja weit genug weg, und auch ein Tsunami von der Nordsee her ist (noch) keine wirkliche Bedrohung. Aber das ist kein wirklicher Grund zur Beruhigung…

Der westliche Teil Deutschland sollte aber auch auf der Hut sein, denn eventuelle Hochwasser-Situationen koennen auch dort entstehen. Infolge all dessen bitten wir Sie entsprechende Massnahmen zu ergreifen.

…, droht das Unheil doch allerorten in Deutschland. Ich sehe schon die Empfänger dieser Mail vor mir, wie sie in den frühlingshaften Mittelgebirgen ihre „entsprechenden Maßnahmen“ ergreifen und Schiffe auf die Spitzen der Berge setzen. 😆

Aber was wollen diese blöden Spammer von mir, wenn sie mir kein Viagra verkaufen? Ach, die wollen mal wieder, dass ich auf einen Link klicke:

Naeheres dazu sowie auch notwendige Sicherheitsmassnahmen kann man hier [… URL von mir entfernt] abrufen

Klar, und die angegebene URL der TLD “.biz“ sieht auch so richtig nach Deutschem Wetterdienst aus. Der nennt seine Homepage ganz bestimmt overturecorea, das glaubt doch jeder Idiot sofort. Und jeder Idiot klickt denn auch auf diesen Link und erlebt ganz gewiss eine Überschwemmung, nämlich eine Überschwemmung seines Rechners mit wenig erfreulicher Software. Das ist der eigentliche Zweck solcher Mails.

Vielen Dank fuer Ihre Aufmerksamkeit

Steck dir deine verdammte Spam dahin, wo die Sonne niemals hineindringt!

Ja, was denn nun?

Mittwoch, 4. April 2007

Ihr Spammer, ihr lasst zwar millionenfach eure Viagra-Angebote auf eine kaufunwillige und genervte Welt los, aber ihr seid auch wirklich immer wieder zu blöd zum Spammen:

Mail ohne Text mit einem nicht mehr existierenden, extern verlinkten Bild

Wenn ihr zum Beispiel ein Bild in euren E-Müll einbettet, das irgendwo im Internet liegt, und wenn ihr meint, dass dieses Bild nicht nur mehr sagt als tausende der Worte, sondern dass es sogar die ganzen Worte ersetzt und euch deshalb jedes weitere Wort spart… ja, denn solltet ihr vielleicht darauf achten, dass dieses Bild auch nach zehn Minuten noch im Internet existiert. Sonst sehen eure Mails nämlich so „informativ“ aus wie der abgebildete Screenshot. Ein rotes Kreuz auf einem leeren, weißen Blatt hat noch niemanden dazu bewogen, Viagra zur anhaltenden Versteifung des Gliedes zu kaufen. :mrgreen:

Aber dazu seid ihr ja zu blöd. Oder ihr hofft, dass ihr bei der nächsten Spam-Attacke mehr Glück mit eurem Internet-Provider habt, dass es ihm völlig egal ist, ob er eure kriminellen Machenschaften nun mitmacht oder nicht. Aber die Hosting-Provider sind – zum Glück – nicht so schlafmützig und strunzdoof wie ein Spammer.

Die Mailadressen wurden im Screenshot unkenntlich gemacht.

Verleser

Dienstag, 3. April 2007

Ah, schon wieder so eine versuchte Börsenmanipulation mit irgendwelchen Penny-Stocks in meinem Postfach, diesmal mit der tollen Betreffzeile.

As marriageable go auctioneer

Aber irgendwie reizt der Text der Mail zum Verlesen (Hervorhebung aus dem Original):

{qp+}
BULLISH REPORT!

Es mag daran liegen, dass ich eine Haltung habe, die manche Menschen als „negativ“ bezeichnen. Aber ich las dort auch beim zweiten Mal noch ganz klar BULLSHIT REPORT, erst der dritte Blick zeigte mir den wirklichen Text. Und dieser Verleser ist durchaus weise… 😀

[…] Market: hellish!

Fahrt zur Hölle, ihr Spammer!

Fristlose Kündigung

Montag, 2. April 2007

Ah, ich habe mal wieder den Müll aus der virtuellen Mülltonne abgeholt und auf meinem Rechner geschaufelt – ich habe also mal wieder Mail abgeholt. Der folgende Betreff ist besonders lustig:

Fristlose Kündigung

Ich habe doch gar keine Arbeit, die man mir kündigen könnte. Aber auf diesen Betreff wird ja auch gar kein Bezug genommen, stattdessen handelt es sich um die übliche kriminelle Werbung für das Zocken und Abgezockt-werden. Ich übersetze hier den Text mal aus der Spamwerbung in die Wahrheit.

Herzlich Willkommen beim ersten Deutschen Online Bingo Raum.

Willkommen beim Bullshit-Bingo der aktuellen Casino-Spam.

Wir schenken jeden neuen Spieler kostenlos 100 Euro als Startkapital.

Wir leben nicht davon, dass wir unseren mit krimineller Spam angeworbenen Spielern das Geld aus der Tasche ziehen. Wir leben davon, dass wir einfach unser Geld verschenken. Glauben sie uns doch.

Die Teilnahme ist völlig kostenlos und unverbindlich

Und haben sie keine Angst! Wenn sie jetzt mitmachen, bestätigen sie wenigstens völlig kostenlos und unverbindlich, dass sie an so einem Zock interessiert sind. Wenn wir wissen, dass sie so dumm gestrickt sind, kriegen wir sie schon weich. Wir haben noc viele Texte für Idioten wie sie auf Lager.

Spielen Sie Online Bingo nur zum Spaß oder um echtes Geld. Täglich werden 500.000 Euro verlost.

Die Gewinner der 500.000 Øre sind nur zum Spaß von uns erfunden worden. Hauptsache, das von Ihnen überwiesene Geld ist echt – denn dann haben wir unseren Spaß.

Das Spiel ist einfach, macht Spaß, und Sie lernen eine Menge neuer Leute kennen.

Bingo ist so ein simples Spiel, das kapiert sogar ein Depp, der auf eine unserer Spams anspringt. Dem macht es denn auch Spaß, wenn er dabei seine Knete loswird. Und wenn sie erstmal so richtig auf den schellen, betrügerischen Zock angesprungen sind, lernen sie auch ein paar Leute kennen. Erst die Mitarbeiter ihrer Bank, wenn sie um Darlehen erst bitten und dann betteln, und später die Inkasso-Firmen und die Gerichtsvollzieher. Das ist ein Spaß für die ganze Familie!

100.000 Spieler sind schon dabei.

Also fressen auch sie ein bisschen Scheiße, denn Milliarden von Schmeißfliegen können sich nicht irren!

Spielen Sie Bingo und chatten Sie rund um die Uhr, irgendetwas ist also immer los. Los geht’s nehmen Sie sich eine Tasse Kaffee, machen Sie es sich gemütlich, und genießen Sie unseren Online Bingo Raum!

Geben sie uns einfach ihr ganzes Geld, stellen sie sich eine Kaffeemaschine neben dem Rechner (ihr Schlaf schmälert schließlich unseren Reibach) und schließen sie sich in ihrer Computergrotte ein! Und denn: ZOCKEN ! Ohne Ende! Die Knete muss weg!

Viel Spaß, tolle Preise und gute Freunde!

Ihr Bingoday Team

Wir haben viel Spaß an den Dummen, die auf unsere kriminelle Spam hereinfallen, wir können von unseren Reibach tolle Dinge kaufen, die recht hohe Preise haben, unsere Freunde aus der Mafia haben auch etwas davon. Ihr Betrüger-Team.

PS: Überflüssig zu erwähnen, dass dieser Betreiber mit seinen gleich gestrickten Spams alle zwei Tage eine neue Internet-Adresse für seinen „Zockbetrieb“ verwendet – das schafft doch gleich den richtigen Eindruck von der „Seriosität“ eines solchen Unternehmens. Wer sich die dort gewiss angebotene Zock-Software auf seinem Rechner installiert, sollte alle Hoffnung fahren lassen, diese ist gewiss voller nützlicher Funktionen für Verbrecher, die gerne anderer Menschen Rechner übernehmen – zum Beispiel zum Spammen. Und wer gar auf die Idee kommt, denen Geld zu geben, an dem ist schon jede Hoffnung verloren. 👿

Für den Arsch

Montag, 2. April 2007

Ich lasse mich ja immer wieder über Produkte aus, die hässlich sind und die niemand braucht. Aber jetzt gibt es ein Produkt, das so richtig für den Arsch ist und das ich dennoch wärmstens empfehle: Toilettenpapier mit Sprüchen von P‘litikern.

Produktbild mit Barschel-Beispiel

Unentbehrlich für den täglichen Kontakt mit der Demokratur in unser aller Bimbes- und Bananenrepublik, ideal auch zur Wahlparty oder als originelles Ostergeschenk für den propagandagläubigen Nachbarn oder Gefährten. Es ist saugfähig wie die P‘litik selbst, und es ist aufnahmefähig wie das Konto eines P‘litiker nach seiner Wahl: Mit einem Wisch ist alles weg. Das muss man kaufen!

So, ab jetzt ist dieses Blog wieder werbefrei… 😉

Spamattacken

Sonntag, 1. April 2007

Nicht nur das Batzlog hat im Moment das Problem, dass Akismet jede Menge frisch gestrickter Kommentar-Spam durchlässt. Auch ich war heute mal wieder eine ganze Zeit damit beschäftigt, die sinnlosesten Kommentare aus dem Irrenhaus des Internet im virtuellen Orkus zu versenken – das hier ist ja nicht mein einziges Blog.

Hoffentlich hat Akismet bald gelernt, mit dem neuen Stil der Spammer umzugehen. Ich bin schon kurz davor, die Kommentarmöglichkeiten abzuschalten.

Nur für Helden!

Samstag, 31. März 2007

Dieser Scan kommt nicht etwa aus einem modernen Werbeblatt für den Dienst bei der Bundeswehr, sondern aus einem aktuellen Prospekt von Wal Mart.

Männer dürfen alles, nur nicht aufgeben

So ein Spruch würde doch wirklich gut zur friedensschaffenden Mission und zum sinnlosen Verbluten im feldgrauen Hemd passen, oder?

Männer dürfen alles. Nur nicht aufgeben.

Natürlich ist das noch nicht die ziemlich geisteskranke Werbung in ihrer ganzen „Herrlichkeit“, das ist ja nur das Motto einer so genannten „Aktion“, die natürlich auch einen werbewirksamen Namen hat:

Men's Challiange '07 - Männer dürfen alles. Nur nicht aufgeben.

Wenn man diesen Text ohne seinen werbenden Zusammenhang auf sich wirken lässt…

Men’s Challenge ‚07
Männer dürfen alles. Nur nicht aufgeben.

…denn denkt man doch an „echtes Heldentum“. Etwa an solche Idioten, die in Shorts und Badelatschen zum Südpol wandern und dafür auch noch die Aufmerksamkeit der Medien und die Bewunderung anderer Idioten bekommen. Ein aufdringlicher Duft nach Schweiß und eisernem Willen zieht sich durch die angestoßenen Assoziationen, ein Bild kühner Entschlossenheit und eisernen Willens entsteht vor den inneren Auge. Man glaubt, Männer zu sehen, die nur mit ihrer Machete bekleidet durch die letzten Wildnisse der Welt ziehen; Männer, die von ihrer zu alles entschlossenen Idiotie beseelt den Triumph des Willens demonstrieren.

Für welche Produkte soll nun mit derart markanten Worten geworben werden?

Und wofür wird geworben? Ich schmeiße mich weg!

Das ist doch in solchem Zusammenhang so lächerlich, dass ich mich beinahe vor Lachen weggeschmissen hätte.

  • Es wird geworben für die wie aus dem Tollhaus tolle Idee, dass man bei der Nassrasur jetzt auch Batterien benötigen soll.
  • Es wird geworben für etwas „Klebstoff“, mit dem „mann“ seine Haare jetzt etwas besser so hinlegen kann, wie er will.
  • Es wird geworben für ein Shampoo gegen die überaus lästige Schuppenbildung auf der Kopfhaut.

Das sind doch wirklich Produkte für wahre Helden, die jede Herausforderung annehmen, oder? 😆 Jetzt haben wir so viele Aufklärungskampagnen über die Gefahren des Rauchens gehabt, dass die Reklamemacher nicht mehr einfach so erzählen können, dass sich „der Weg lohnt“, eine Krebsröhre zu inhalieren, die nach „Freiheit und Abenteuer“ schmeckt; jetzt müssen die Klischees von Männlichkeit eben für den Verkauf von Rasierern und Haarpflegemitteln herhalten.

Die wahren Helden der Jetztzeit im Wahnsinn allgegenwärtiger Werbung erkennt man übrigens daran, dass sie einen solchen Unsinn noch bemerken. Dafür muss man auch nicht umbedingt männlichen Geschlechtes sein, es reicht völlig aus, ein normal entwickeltes menschliches Gehirn zu haben und dieses auch zu benutzen – Frauen können das eben so gut. Wenn dieses „Bemerken“ des Unsinns auch noch dazu führt, dass man derart beworbene Produkte einfach im Regal stehen lässt, denn könnte die Welt in Zukunft vielleicht viel weniger von den offenbar Geisteskranken aus der Werbeindustrie und ihren seltsamen Beglückungsideen geprägt werden – und damit würde die Welt doch schon ein ganzes Stück erträglicher.

Der Vorteil für alle

Freitag, 30. März 2007

Dass haben wir uns doch schon immer unterwegs gewünscht, oder etwa ncht?Ich weiß ja nicht so genau, wie die Werber gestrickt sind, die solche Bilder für einen Prospekt der ehemaligen deutschen Staatsfirma mit dem großen pinken „T“ zusammen basteln. Vielleicht sind sie ja wirklich so drauf, dass sie so eine Möglichkeit als einen „Vorteil für alle“ (originale Überschrift des Prospektes) ansehen.

Die meisten Menschen werden es wohl weniger als einen „Vorteil“ verstehen, wenn sie unterwegs (übrigens nennen die Werbeköppe das in ihrer typischen, kranken Sprache „Web & Walk“) ausgerechnet über die diversen Müllhaufen im größten Garagen-Flohmarkt des Internet stolpern. Zumal ein Display von der Größe einer Briefmarken-Sonderausgabe auch nicht gerade einen zutreffenden Eindruck von den dortens feil gebotenen Produkten zu vermitteln vermag.

Aber wahrscheinlich denken Werber wirklich so über die Menschen. Wahrscheinlich glauben Werber wirklich, dass ein Mensch den ganzen lieben Tag lang an nichts anderes als an das Kaufen irgendwelchen Tinnefs denkt. Das würde auch erklären, wie sie Werber werden konnten, ohne dass sie Ekel vor sich selbst bekommen.