Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Ads“

Und der Mann von der PR sagte…

Mittwoch, 11. März 2009

…beim Überfliegen der Tickermeldungen so etwas wie: „Das ist ja geil! Da hat jemand in der Nähe von Stuttgart so ein richtiges Blutbad angerichtet. Mit unschuldigen, wahllos ausgewählten Opfern. In einer Schule, wo jeder auch an Kinder denkt. Das macht irre Angst. Die Leute werden heute googlen wie die Bekloppten. Das ist die Gelegenheit, eine Werbung in Google einzublenden, wenn jemand nach einem typischen Schlüsselbegriff sucht. So ein Blutbad ist gut für das Geschäft!“

Und er ging an die Tasten, loggte sich ein und schaltete flink tippend die Ads, mit nichts weiterem als dem heutigen Anstieg der page impressions im Kopf.

Und das Ergebnis sah so aus:

Google-Ad für die FAZ: Amoklauf in Winnenden

Und er sah, dass es gut war und freute sich über den erfolgreichen Tag und über seine erfolgreiche Haltung, bei jeder sich bietenden Gelegenheit sofort tatkräftig zur Stelle zu sein. Denn der Mann von der PR ist ein richtiger Erfolgsmensch. Einer, der völlig wertneutral auf das Ergebnis schaut. Sonst wäre er ja auch nicht der Mann von der PR geworden.

Wie es freilich der FAZ geht, die so einem Erfolgsmenschen Arbeit gibt, das bleibt offen.

Alles in diesem Text ist Satire, nur nicht der Screenshot vom Google-Ad für die FAZ. Der war heute wirklich in Google zu sehen, wenn man nur das Wort „Winnenden“ oder „Amok“ suchte. Ob es wohl ein Mordserfolg war? Vielen Dank für den Hinweis an C.

Ehemalige Plattform für Freie Musik

Montag, 5. Januar 2009

Wenn eine ehemalige Plattform für Freie Musik (unter dem Namen „Jamendo“ bekannt) sich entschließt, die Ansicht der dort veröffentlichten Alben so ausschauen zu lassen…

Jamendo-Website, Albenansicht, großes Layer-Ad für T-Home mit dem Text: Das überlassen wir Stiftung Warentest

…denn stelle ich als „Stiftung Websitetest“ fest, dass ich eigentlich wegen der Inhalte gekommen bin, die jetzt unter diesem aufdringlichen Dreckslayer versteckt werden, damit sich auch ja die Aufmerksamkeit auf eine Firma richtet, die sowieso schon sehr bekannt ist. Und. Ich gebe dafür die Note „hundsmiserabel“, eine fette Sechs Minus. Mit solchen Mitteln vertreibt man Menschen.

Der Unterschied zwischen Spam und „regulärer Werbung“ ist manchmal nur ein formaler. Ob das so wohl etwas wird mit dem ganz großen Geschäft mit freier Kunst? ❓

Meine Alben gibt es jetzt jedenfalls an anderer Stelle. Mein Jamendo-Account ist jetzt frisch gekündigt, nachdem ich das vor weit über einem Monat angekündigt habe. Die Löschung des Künstlers „Elias Schwerdtfeger“ kann ich als Künstler nicht mehr selbst durchführen (!!!), ich habe aber per Mail darum gebeten und glaube trotz des üblen Mangels an jeglichem Stil auf Seiten Jamendos nicht, dass die von allen Alben befreite und inhaltlich zensierte Seite da noch lange stehen bleiben wird. Niemals wieder werde ich irgendetwas persönlich Bedeutsames einer so genannten „Web Zwo Null“-Plattform anbieten.

Bezahlte Umfragen

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Mann, Hackkopf Spamsau, da hast du dir aber was „Schönes“ einfallen lassen, um es in ein feindlich übernommenes Profil bei MySpace einzubetten…

Take Surveys Online Make up to $ 175 per hour! expre$$ paid surveys get started now!

…um damit Leute mit einem Köder von 175 Dollars pro Stunde für „bezahlte Umfragen“ zu locken. Wirklich gut gedacht, du kriminelle Fäkalmade, denn bei MySpace sieht man inzwischen so viel Reklame auch noch für die zwielichtigste Scheiße, dass man sogar so etwas glauben möchte. Wenn du es jetzt auch noch hingekriegt hättest, dass die verlinkte URL ein bisschen glaubwürdiger aussieht als deine lauwarme Buchstabensuppe, denn wäre vielleicht sogar ich darauf reingefallen – denn ich hielt das für eine Werbung, die einen zweiten Blick wegen des Wahnsinnes im Angebote wert wäre.

Nun gut, so etwas wie „hoch bezahlte Ausbefragungen von Angehörigen der Zielgruppen“ scheint es (noch) wirklich nur bei Spammern zu geben…

Für Kornkreis-Freunde

Sonntag, 24. August 2008

Mal wieder ganz normale Werbung. Heute für ein Produkt, das die Welt nicht braucht.

Denn immer wieder, wenn ich mich ohne einen Adblocker durch das Internet bewege, bin ich darüber erstaunt, was es doch für tolle Produkte und Angebote gibt. Zum Beispiel kann man einfach die Muster der so genannten Kornkreise abstrakt formalisieren und als zugegebenermaßen hübsche Dekorationen auf Kleidung und Taschen drucken, um eine solche Geschäftsidee denn auf die folgende Weise mit Werbung im Internet anzupreisen:

Für Kornkreis-Freunde – CropCircleShop – Bücher, Fotos, Diagramme, Accesoires

Fragt sich nur, ob dieser „Kornkreis-Laden“ auch ein paar Leute vermittelt, die hübsche geometrische Muster in die Felder machen können… 😉

Ein Gutes hat es wenigstens, dass der Sommer zur Neige geht. Bald wird auch der letzte Acker abgeerntet sein. Und denn hat es sich mit diesem Thema erstmal wieder für ein paar Monate erledigt.

Im kostenlosen

Montag, 4. August 2008

Und dann war da noch ein leicht sprachkrankes Fetzlein automatisch eingeblendeter Reklame auf einer Website, das irgendwie an seinen Halbsätzen ein gewisses Problem mit dem Nachwachsen der Vollständigkeit zu haben scheint:

Telefonanschlüsse im kostenlosen

Im kostenlosen „WAS?“ kriege ich jetzt meine Anschlüsse. Und „WAS?“ ist da für die 40 Euro im Monat inklusive? Eine überhöhte Rechnung vielleicht? In einem solchen Stümmeldeutsch wundert man sich weder über das von der Telekom vorangetriebene Dummenglisch in „Call & Surf“ noch über das Deppen Leer Zeichen in den „T-Com Tarifen“ oder im „Comfort Paket“ – vielmehr fängt man irgendwann damit an, nach einer fehlerfreien oder vollständigen Angabe in diesem Nichts sagenden Gestammel eines wirklich schlechten Werbers zu suchen. Und man fragt sich, ob in diesen gnadenlosen fünf Zeilen wohl wenigstens der Preis fehlerfrei sein wird… 😉

Nicht normal

Montag, 28. Juli 2008

Heute mal wieder ein ganz normales Fetzlein Werbung mit besonders unbeholfener Ausdrucksweise, das mir beim Surfen über den Weg kam:

Das ist nicht normal!

In der Tat, das ist nicht normal, wenn man jede Woche 5 Kilo abnimmt. Es deutet eher auf eine ziemlich schwere Krankheit hin. Allerdings habe ich „Trimgel“ in der Klassifikation ICD-10 noch nicht gefunden – das wird gewiss bald nachgeholt.

Der richtige Kontext

Freitag, 11. Juli 2008

Und jetzt einmal keine Spam, sondern ein ganz normales Google-Ad, das sich fröhlich in genau den richtigen Kontext gesetzt hat:

Neue Liebe 2008

Wie gut die Botschaften aus gewöhnlicher Werbung doch zu gewissen Spambotschaften passen können, wie trefflich sie dabei den gemeinsamen Charakter und die gemeinsamen Ziele von legaler Werbung und illegaler Spam in richtige Licht zu rücken vermögen. So etwas wie diesen mechanischen Fehlgriff des AdSense-Programmes kann man sich gar nicht selbst ausdenken…

Werden wir Europameister?

Dienstag, 1. Juli 2008

Vielleicht sollten die Anbieter fragwürdiger Gewinnspiele mit riesigen Gewinnversprechungen für jeden Teilnehmer bei ihrer Reklame einmal darauf achten, dass ihr damit verbundene Frage noch aktuell ist, damit sie mir und anderen Menschen Peinlichkeiten wie diese hier ersparen:

Werden wir Europameister? Ja, Nein, Ist mir egal - Stimm ab und gewinne einen KIA Cee d im Wert von 22000 Euro - Hier klicken - 4-Sterne Zypern-Reise der Extraklasse ist dir als Gutschein sicher!

Quelle dieses Screenshots ist MySpace, die übrigens noch die miesteste und nervtötendste Werbung schalten, um auf diese Weise die letzten vernunftbegabten Menschen aus ihrem flackernden „sozialen Netzwerk“ zu vertreiben. Vielleicht hofft man ja, dass die verbleibenden Deppen bessere Opfer für die Werber sind. :mrgreen:

Ich habe die bei MySpace unmittelbar über dem eingeblendeten Ad angezeigte Zeit in diesem Screenshot belassen, damit auch jedem deutlich wird, dass die Niederlage der deutschen Mannschaft zum Zeitpunkt dieser Einblendung schon seit mehr als 24 Stunden Geschichte war. Die Leute, die hier mit Versprechungen am Rande der Unseriosität andere Leute zu einem ganz großen Datenstriptease bringen wollen, sollten besser einmal auf die Texte in solchem Köder achten und nicht Fragen stellen, die schon seit mehr als einem Tag obsolet sind und zudem für viele Menschen aus der „Zielgruppe“ auf recht schmerzhafte Weise durch ein völlig chancenloses Spiel der DFB-Auswahl beantwortet wurden. Dadurch wird diese Reklame und das darin beworbene „Produkt“ zwar keinen Deut seriöser, aber wenigstens ist die Begegnung mit solchem Schund weniger lächerlich. 😆