Euer was? 🤭️
Von: Zugelassen <office@google.com>
Oh, die haben sogar ein Büro bei „Google“. Und das schreibt mir. 🤭️
An: "[to]" <[to]>
Leider versteht „Google“ nichts von Computern und kann deshalb das verwendete Spamskript nicht anpassen. 🤦♂️️
Antwort an: reply@google.com
Na, da wird Google sich aber freuen! 😑️
Natürlich kommt diese Spam nicht von Google. Die Absenderadresse ist gefälscht. Die Mail wurde über die IP-Adresse eines Dienstleisters aus den USA versendet und hat Google nicht einmal aus der Ferne gesehen. Und der Spammer hat nicht nur eine komische Empfängeradresse in seiner Massenpest, auch die anderen Mailheader sehen zum Teil sehr seltsam aus:
Message-ID: <[an8]-[an4]-[n4]-[an4]-[an12]@[an13].google.com>
Offenbar sollten die eckigen Klammern durch etwas anderes ersetzt werden. Dass er das benutzte Spamskript nicht einmal ansatzweise versteht – und sich auch gar nicht damit auseinandersetzen möchte, weil dieser Technikkram immer so hirnt – hält den Spammer natürlich nicht davon ab, jede Menge Spam zu versenden. Gut so, denn das macht das Aussortieren seines Mülls besonders einfach. Und nein, von dieser Matschbirne mit Prädikat gab es heute nacht nicht nur eine Spam, sondern einen ganzen Schwall. Immer hat man die Chance, gratis irgendetwas Hochpreisiges oder einen Gutschein zu gewinnen, wenn man nur doof genug ist, in so eine Spam zu klicken und ganz viele Daten vor Spammern preiszugeben. Und alles ist vollautomatisch im Müll gelandet, weil der Spammer auf ganz vielen verschiedenen Ebenen zu dumm zum Spammen ist. 🥳️
Oh, das ist ja toll! Der Spammer kann sogar den Namensteil einer Mailadresse – das ist der Teil vor dem „@“ – rausparsen und für eine Anrede benutzen! Oder genauer: Sein Spamskript, das er gar nicht richtig versteht, macht das für ihn. Dass das Ergebnis manchmal sehr seltsam klingt, stört den Spammer nicht. Er sieht es ja nicht. Er hat ja auch nie einen Test gemacht. Er lässt das einfach so aufs Internet los. 🚽️
Wo bin ich denn ein „registrierter User“? Bei Amazon ganz sicher nicht. Die Machenschaften dieses menschenverachtenden Ausbeuterunternehmens sind einfach nur kalt und widerlich. Gut, bei Google gibt es einen Account von mir, damit ich Hinweise aus dem Webmaster-Programm von Google als Mail erhalte – diese werden übrigens auch von Jahr zu Jahr irrelevanter, sinnloser und drehen sich inzwischen beinahe nur noch darum, dass es hier oder dort Probleme mit der Darstellung auf so genannten „Mobilgeräten“ gibt, die mir übrigens aus einer Vielzahl von Gründen ziemlich egal sind¹. Aber warum sollte Google mir Gutscheine für eine Unternehmung geben wollen, die Konkurrenz ist? Und warum sollte Google für seine Mail eine andere Mailadresse als die bei Google registrierte verwenden. 🤔️
Einmal ganz davon abgesehen, dass wirklich jedes Unternehmen da draußen seine Firmierung bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit nennt, wenn es vorgibt, seine Kunden anzusprechen. Selbst, wenn die dabei entstehende Sprache lächerlich klingt.
Und wie soll diese Mail bei mir ankommen, wenn das gar nicht meine Mailadresse ist? Der nicht ganz so glückliche Absender hat beim letzten Hirnlotto offenbar mal wieder nichts gewonnen. 😁️
Übrigens: „Glückliche Gewinner“ gibt es nur in der Spam. Diese sprachgefühllose Übelsetzung von „lucky winner“ würde kein Mensch machen, der Deutsch und Englisch kann, denn er wüsste, dass „glücklich“ auf Deutsch etwas sehr anderes als „lucky“ auf Englisch bedeutet. Aber in der Spam sieht man diese digitaldumme Übelsetzung ohne Ende. Die populären Übersetzungsprogramme scheinen allesamt mit ihrer „künstlichen Intelligenz“ diesen dümmlichen Fehler zu machen, der dann auch in ganz vielen Spams aufscheint. Denn für einen richtigen Dolmetscher hat der Spammer doch kein Geld übrig. Es ist dem Spammer ja auch egal, wie dumm und fremdartig er klingt. Der richtet sich mit seinen kriminellen Maschen vor allem an Dumme und Naive, und die haben es nun einmal nicht so mit der Sprache. Nicht einmal mehr mit ihrer eigenen. 😵️
Ach ja, der Unterschied zwischen Singular und Plural ist zwar alltagspraktisch wichtig, aber im Deutschen mit seiner irregulären Grammatik oft ein bisschen schwierig. 😀️
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Ja, Spammer, du kannst mich auch mal klicken! 👅️
Ach, ich sprach vorhin von einem „Schwall“ im Pesteingang? Gut, hier noch eine andere Spam des gleichen Idioten:
Betreff: Ihr neues Staubsauger,gammelfleisch
Von: Staubsauger Experten <office@google.com>
An: "[to]" <[to]>Gewinnen Sie einen Saugroboter von Silvercrest
Hallo gammelfleisch,
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Dein Haushaltszubehör-Team
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Das ist aber schön, dass der gratis verteilte Gratisroboter, der gratis an die Gewinndaten gegeben wird, zu ganzen, runden und gleißend in die kotige Dunkelheit des Spamfilters leuchtenden hundert Prozent gratis ist… und nicht nur zu siebzig oder achtzig. 💯️
Jegliche Formulierung mit „hundert Prozent“ kommt bei mir nur in Spam vor. Und dort klingt sie immer sehr dumm. 🤡️
Ach ja, alle Links dieses Idioten führen in eine Domain…
$ surbl holapar.com holapar.com LISTED: ABUSE $ _
…die bereits auf allen einschlägigen Blacklists steht. Wegen der ständigen Verwendung in illegaler und asozialer Spam. Da wird es dem Spammer auch nicht helfen, dass er ganz viele Spams versendet, denn die werden alle genau so automatisiert in den Müll sortiert, wie er sie versendet hat. 🗑️
Und das ist gut! 👍️
¹Leute, verwendet richtige Computer! Solche, von deren Herstellern euch das selbstverständliche Recht eingeräumt wird, selbst darüber zu entscheiden, welche Software ihr darauf ausführen wollt. Ohne technofeudalistische Gängelei. Ohne vorsätzliche Technikverhinderung. Ohne Verlust der Gewährleistung, wenn ihr ein anderes Betrübssystem aufspielt. So wie das bei Computern üblich war, bevor auf einmal alle mit einem so genannten „Smartphone“ rumliefen und sich gesenkten Hauptes seelenlos wandelnd über die gesamte Gesellschaft ergossen. Ich käme niemals auf die Idee, ein Betrübssystem der größten privatwirtschaftlichen Datensammel- und Überwachungsklitsche der Welt zu verwenden. Da kriegt man ja Sehnsucht nach Windows! Und nein, ich benutze auch nicht Microsoft Windows. Ebenfalls aus Gründen. Wenn man darauf verzichtet, die Wahl zu haben, wird man bald keine Wahl mehr haben.
> Übrigens: „Glückliche Gewinner“ gibt es nur in der Spam.
Die Wendung habe ich schon lange vor Spam gehört, oftmals wurde „Lucky Winner“ schon in deutschen Fassungen englischsprachiger Filme so übersetzt, und es hat sich auch über die Zeit in unseren Sprachgebrauch eingeschlichen. Bei Tombolas und Losbuden auf Volksfesten habe ich das auch schon gehört.
Au weia, kaum lebe ich mal ein paar Jahrzehnte ohne Fernseher und habe zwanzig Jahre keine Motivation, in ein Kino zu gehen, schon verliere ich den Kontakt zu meiner eigenen Sprache. 😉
Ich habe wirklich vergessen, wie schlecht übersetzt wird. Und dabei sind deutsche Synchronisationen, wie mir von einem Menschen spanischer Muttersprache immer wieder einmal mitgeteilt wurde, relativ gut. Relativ zu den spanischen Synchronisationen des US-amerikanischen Fernseh- und Kinoauswurfes.
Gäbe es eine bessere Übersetzung von „Lucky winner“? Ich finde keine andere als „glücklicher Gewinner“.
Witzigerweise sind mir bei im Original englischsprachigen Produktionen englische Untertitel hilfreicher um es besser zu verstehen, weil akustisch oft unverständlich für Nicht-Muttersprachler.
Ich würde ja einfach „Gewinner“ übersetzen. Dass der Gewinner ein bisschen Massel hatte, schwingt ja schon im Worte mit (sonst würden wir stattdessen „Sieger“ sagen, eine Feinheit, die wiederum im Englischen nicht so klar ausdrückbar ist). Manchmal geht es eben nicht wörtlich. Wenn es unbedingt wortreicher und aufgeblähter sein muss, würde ich vielleicht so etwas wie „der Glückspilz von Gewinner“ versuchen, aber das geht so natürlich nicht in einem formellen Text, und es macht überdem so richtig deutlich, wie doppelt gemoppelt der „glückliche Gewinner“ in Wirklichkeit ist.
Naja, vielleicht gibt es auch nicht ganz so glückliche Gewinner:
oder