Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 24. Mai 2016

Nur 10 Stunden die Woche arbeiten und leben wie ein König!

Dienstag, 24. Mai 2016

Ich will aber nicht so eine schwere Krone voller Klunker auf meinem Kopf haben.

Hallo!

Genau mein Name!

Ja, Du hast richtig verstanden: Wenn auch Du 10 Stunden die Woche arbeiten und wie ein König leben willst, dann bist Du hier genau an der richtigen Adresse!

Wo bin ich an der richtigen Adresse? Im Glibbersieb meines Spamfilters?

Schau es Dir hier selbst an und Du wirst geschockt sein!

Und wovon redest du überhaupt?

So etwas geiles hast Du noch nie gesehen, versprochen!

Hat deine Geldverdienmethode etwa Genitalien?

Hier geht’s zum Infovideo.

Hier gehts zur Katze im Sack. Miau! Natürlich nicht mit einem direkten Link, sondern über ein Trackingskript, damit der Spammer auch weiß, unter welchen Mailadressen seine Spam ankommt. Aber es gibt ja eine hübsche Katze im Sack dafür…

Statt die unveränderte Website eines recht aufdringlich spammenden Idioten zu zitieren, hier nur die Titelgrafik, mit der wieder einmal Reklame fürs Reichwerden gemacht wird:

Titelgrafik der betrügerischen Website

Alles weitere gibts im Text zu seinen Januar-Spams. Geändert hat sich nur die Domain, unter der die betrügerische Website verfügbar ist; sie lautet jetzt geld (strich) und (strich) zeit (punkt) com und nicht mehr zeit (strich) und (strich) geld (punkt) net. Was man dort lesen kann, ist – mit Ausnahme des angeblichen Namens des Autors – seit langer Zeit unverändert. Natürlich wurde auch die neue Domain…

$ whois geld-und-zeit.com | grep -i '^registrant' | sed 4q
Registrant Name: WHOISGUARD PROTECTED
Registrant Organization: WHOISGUARD, INC.
Registrant Street: P.O. BOX 0823-03411
Registrant City: PANAMA
$ _

…über einen bei Spammern recht beliebten Dienstleister aus dem sonnigen Panama anonym registriert, damit ja nicht zu viel Vertrauen aufkommt.

Alles Liebe
Frank Schulze

So so, alles Liebe:mrgreen:

Du willst keine Zuschriften mehr von uns bekommen? Dann bitte hier rauftippen.

„Hier rauftippen“ ist das neue „Click here“; die Generation Smartphone hat noch viele ungebrannte Kinder.

Heute erhielt man einen Brief von mir?

Dienstag, 24. Mai 2016

Eine Frage, die man nur am Fragezeichen erkennt und deren Sinn man nicht versteht. Das ist bestimmt eine richtige Qualitätsspam.

Au ja, ein Liebesbrief. Antwortadresse der Mail ist katy (punkt) tyket (at) yandex (punkt) com, der Absender ist wie immer in der Spam gefälscht.

Hallo. Wie geht es dir? Was ist Ihre Stimmung? Ich ware froh dich besser erkennen [sic!]. Ich suche den richtigen Person online fur die langfristigen Beziehungen. Ich habe den Wunsch, dich kennenzulernen.
Ich die freie Frau, und ich habe keine Kinder. Ich heisse Katy. Ich bin liebenswurdig [sic!] und friedlich Person [sic!]. Ich denke, dass Sie nicht der vulgare Person [sic!]. Und Sie wirst die vulgaren Bilder nicht erbitten [sic!].
Ich glaube, dass Sie der wohlerzogene Mensch [sic!]. Wenn Sie unsere Bekanntschaft entwickeln wirst [sic!], so werde ich Ihnen ausfuhrlicher von mir erzahlen. Mir ware es wunschenswert, dass du grosser von dir auch erzahlt hast [sic!].
Was ist Ihr richtiger Name [sic!]? Wo kommst du her? Wie alt sind Sie gereist [sic!]? Mir ist es interessant Ihre Bilder sehen [sic!]. Bitte, sende mir Ihre Bilder [sic!]. Ich werde Ihre Antwort mit Ungeduld warten.
Deine neue Freund Katy [sic!].

*grusel!*

Wie üblich sind an diesen in seinem Ausdruck kaum zu bremsenden Liebesbrief drei entzückende Fotos angehängt, die sich die Spammer von irgendwo aus dem Internet mitgenommen haben: Dieses, jenes und noch eines. Die schwarzen Balken und der ätzrot überlagerte Text sind natürlich von mir, denn ich werde nicht so gern zum Bildhoster für Spammer. Wer öfter gedankenlos Bilder in Social-Media-Websites der Marke Facebook und Konsorten hochlädt, weil man das heute so macht und weil es geht, sollte sich schon darüber im Klaren sein, welche Verwendung durch Kriminelle diese Bilder einmal finden könnten… die heute missbrauchte Frau ist jedenfalls gestraft genug.

Natürlich gibt es diese Katy nicht. Irgendwo sitzt eine kleine Bande und verwickelt die Leute, die darauf reinfallen, in einen Schriftverkehr – und zwar gleich drei Handvoll auf einmal. Und irgendwann hat Katy Probleme. Jemand aus ihrer Familie wird krank und sie braucht Geld. Oder sie möchte eine Ausbildung machen. Oder dergleichen. Ein Konto hat Katy dann natürlich nicht, aber es gibt ja Western Union und Konsorten. Vielleicht gibt es auch Bitcoin. Hauptsache, an den Handgelenken werden nicht diese lästigen Handschellen angelegt, wenn man das Geld abholen geht, um es ins Bordell zu tragen.

Denn nein, die Absender solcher Spams sind meist keine Frauen…