Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für April 2010

Kostenlose Online Spiele

Freitag, 2. April 2010

Und hier präsentiere ich „johanes“, den kommentierenden SEO-Dummspammer des heutigen Tages:

da kann ich nur zustimmen kostenlose online spiele

Ob eine dermaßen dümmlich kommentierende SEO-Maßnahme mit verlinkten Schlüsselwörtern für Google wohl eine Empfehlung für die so beworbene Website ist? Und welche von den beiden Schaltflächen ich wohl für diesen „Kommentar“ angeklickt habe?

Sag mal, „johanes“, wenn du als Mitglied des zeitgenössischen Internet-Prekariats schon für eine Handvoll Eurogroschen in allerhand Blogs und Foren von Hand kommentierst, kannst du dir dann nicht wenigstens die Mühe gehen, einen etwas kohärenteren Kommentar zu verfassen. So wird das nie etwas mit deiner Geschäftsidee mit SEO-Aushilfs-Diensten.

Hello der Fremde

Freitag, 2. April 2010

Aber Bonjour die Spam. Von diesen tollen „Liebesbriefen“ der Betrüger kann ich gar nicht genug bekommen, und wie ich an diesem Machwerk sehe, gibt es die auch in schlecht. Ich zitier hier einfach mal im beeindruckenden Original-Layout der Mail:

Hallo. Du bist verwundert meinen brief zu sehen? Ich fand deinen account auf der webseite dating. Moeglich „FriendScout24″ oder „Neu“. Entschuldige meinen deutsch. Ich bemuhe mich deutsch besser zu studieren. Ich denke du kannst meinen brief verstehen.
Ich suche die freunde und auch es ist die vorliegende Liebe moeglich. Aller kann sein. Ich plane Deutschland kurz danach anzukommen. Zu meiner Cousine. Moeglich werde ich zu Deutschland fuer immer ankommen. Die Cousine wird mir vom geld und die unterstuetzung helfen. Ich will nicht einsam sein wenn ich in Deutschland ankommen werde.
Meinen Namen ist Diana. Icn bin 29 Jahre Alt. Lebe ich in Lettland. Riga. Meine Eltern denken dass ich gluecklich in Deutschland sein kann.Meine Grossmutter war Deutsche.
Deutchland ist meine historische heimat. Ich werde deine antworrt warten. Moglich ich werde dir interessant sein. Und wir moeglich sein wir koeennen von den freunden oder mehr. Wir koenen es rechtzeitig sehen. Ich werde dir die fotografien im nachsten brief schicken.Ich warte deinen brief. versprich, bitte zu antworten.
Ich schrieb den brief aus dem internetcafe. Diesen brief von allgemein Mail.
Schreibe die antwort auf meinen persoenalich email: di29iana (at) mynet.com

Diana

Aber ich glaube, für „die vorliegende liebe“ bin ich nicht der Richtige, um zu hoffen, dass wir „koeennen von den freunden oder mehr“. So gehen die herzzerreißenden Geschichten auch an mir vorbei, mit denen einsamen Interessierten von gut geübten Betrügern das Geld aus der Tasche gezogen wird, während sie auf das Treffen hinfiebern. Das Treffen gibt es natürlich genau so wenig, wie es diese Frau mit ihrer gefälschten Absenderadresse gibt.

Und dass sie in einem Internet-Café nicht an ihre „persoenalich email“ bei einem Freemail-Provider kommen soll, gehört zu den dümmsten denkbaren Ausreden dafür, dass die Absenderadresse nicht dazu geeignet ist, so einen Schrottbrief durch einen Klick auf „Beantworten“ zu beantworten.

Realsatire zum 1. April

Donnerstag, 1. April 2010

Ich finde ja, dass es erhebliches realsatirisches Potenzial hat, wenn eine Werbung für die „Deutsche Bahn“ mitten in einem Artikel der Zeit aufscheint, der gerade dazu ansetzt, die Aprilscherze des heutigen Tages zu beschreiben.

Ob es wohl im Sinne der Deutschen Bahn ist, dass sie durch den Kontext als einer der Aprilscherze des Tages erscheint? :mrgreen:

Und ja: So etwas wird immer wieder passieren, wenn Medien im Internet in mechanischer Weise durch Werbung vergällt werden.

Hallo

Donnerstag, 1. April 2010

So sieht das angehängte Foto ausUnd heute mal wieder eine Mail mit dem Standardbetreff für alle „romantischen“ Mails. In der Tat, diese Mails sind roman-tisch, sie tischen einem immer wieder hübsche Romane auf. Aber weil diese Romane allein noch nicht überzeugen, hängt meist ein wirklich hübsches Foto dran, das irgendwo aus dem Internet gezogen wurde. Unsere heutige virtuelle Frau als Handpuppe der Vorschussbetrüger hat aber so ein richtig hübsches Bild, und die Frau auf dem Bild hat auch ordentlich Holz vor der Bude. Eigentlich zu schade, dass man zu genau weiß, dass da in Wirklichkeit ein innerlich verschrotteter, schäbiger Betrüger seine paar Textbausteine zusammenbastelt und einen auf ganz große Einsamkeit und Sehnsucht macht.

Hallo!!!

Schon klar, Kleine! Du kennst meine Mailadresse und weißt meinen Namen nicht. Nicht einmal einen Nick, den ich irgendwo benutze.

Wie geht`s? Ich wollte einen Freund fur Briefwechsel finden.

Dafür kommst du schnell zur Sache. Wenn ich dein Geschreibsel lese und deine herzverrottete Art, sexuell unterforderte und einsame Menschen mit einer billigen Betrugsnummer übern Tisch zu ziehen, denn geht es mir übrigens gleich viel schlechter.

Mochtest du dich mit mir unterhalten? Ich heiBe Ekaterina. Ich bin 29. Ich war schon sehr lange einsam. Ich ware sehr glucklich mit dir zu schreiben. Ich bin eine junge und gute Frau. Ich ziehe aktive Lebensweise vor. Ich mag Sport und Erholung in der Natur. Ich mochte eine freundliche und groBe Familie haben.

Für einen „groben“ Umgang (an Stelle eines „ß“ hat sie ein großes „B“ getippt) kann ich gern sorgen, wenn du mir nur vor die Augen trittst.

Ich mochte dich ein paar Fragen stellen. Ich hoffe sehr daran, dass es nicht schwer ist auf sie zu antworten. Wie verbringst du deine Freizeit? Wie stellst du dir das ideale gluckliche Leben vor?

Ich verbringe meine Freizeit damit, dass ich Spammern den Kopf abbeiße und in meiner Vorstellung von idealem, glücklichem Leben gibt es gar keine Spam mehr und noch nicht einmal mehr Werbung, sondern die Kommunikationskanäle stehen unbeeinträchtigt von Geschäft und Betrug den Menschen zur Verfügung, die sich darüber austauschen möchten.

Ich schicke dir mein Bild. Ich hoffe, ich hoffe, es gefallt dir und du antwortest bald.

Ja, das Bild gefällt mir. Dafür, dass es gefällt, hast du es ja auch ausgesucht, Spammer. Aber wegen eines geklauten Bildes antworten und dann in einem herzzerreißenden Schriftverkehr immer wieder um Geld angebettelt zu werden, dafür ist mir echt meine Lebenszeit zu schade. Das Treffen, das du mir vor die Augen hältst, damit ich auch schön für dich laufe, findet eh nie statt. Einfach, weil du nicht existierst.

Hier ist meine E-Mail.

Wenn du mir schreibst: katykissy (at) yahoo.com

schicke ich dir mehr, als meine Fotos!

Wie, wenn ich dir antworte, obwohl du ganz offen zugibst, dass du deine Absenderadresse gefälscht hast, schickst du mir mehr? Was denn? Sind es nur ein paar Finger, oder ist es vielleicht dein erfreulich lebloser, abgehackter Kopf? Da könnte ich ja doch noch in Versuchung kommen… :mrgreen:

Ekaterina!

Ein Name, so echt wie der gefälschte Absender.