Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Juli 2007

Käufliche Freiheit

Mittwoch, 11. Juli 2007

frei. So fühle ich mich schön.

Ist doch logisch, dass man sich schöner fühlt, wenn man frei ist – dafür bedarf es allerdings keiner weiteren Dinge. Der ganz normale Mindfuck durch Werber stumpft derart ab, dass viele Menschen so etwas kaum noch bemerken.

Die Aktien von morgen kaufen!

Montag, 9. Juli 2007

Ach du Scheiße, die Pennigaktien-Spammer haben sich schon wieder ein neues, windiges Papier für ihre kriminelle Börsenmanipulation ausgeguckt. Wie immer gilt: Die einzigen, der bei diesen vorgeblichen „Anlagetipps“ groß absahnen werden, sind die Verbrecher aus der Spam-Mafia. Diese werden genau dann verkaufen, wenn etliche Deppen unter den Spam-Empfängern die leicht manipulierbaren Papiere kaufen und damit die Kurse ansteigen lassen.

Also auf gar keinen Fall irgendetwas an der Börse kaufen, nur weil es eine millionenfach versendete Spam empfiehlt. Wenn die Kalkulation der Spammer nicht aufgeht und diese asozialen Zeitgenossen regelmäßig auf ihren Transaktionsgebühren sitzen bleiben, besteht eine gute Chance, dass diese ausgesprochen lästige Spamseuche irgendwann einmal aufhört.

Lieber Aktienfreund

Ich bin kein Aktienfreund, ich bin Bettler. Und ich bin auch kein Freund von Arschlöchern, die mir mit gefälschter Mailadresse das virtuelle Postfach zustopfen.

Dort sind die grossen Chancen verborgen.

(Dieser Satz steht wirklich direkt nach der Anrede, ohne besonderen Kontext. Ich habe hier nichts gekürzt. Die schreiben so, und die wollen wirklich ernst genommen werden.)

Und im Schlaraffenland fliegen den Menschen Hähnchen und Bratwürste in den Mund, einfach nur so.

Von der OEffentlichkeit unbeachtet, ist IHP Phoenix Biocylce AG (WKN: A0ML2L / ISIN: CH0029543631) im Bereich von Lizenzen und Betrieb fuer den osteuropaeischen Markt der Muellentsorgung taetig.

Im Moment wird mit diesem Namen vor allem Müll-Mail versendet, die leider von der Öffentlichkeit sehr wohl beachtet wird, weil die Beachtung von Spammern erzwungen wird. Und beim Versuch, kompetent zu wirken, gehen den Absendern im weiteren Text so die Begrifflichkeiten durcheinander, dass die Glöcklein am Narrenkostüm nur so scheppern.

Biomasse, Biodiesel, Ethanol- jetzt kommt das biologische Recycling von Muell.

Für einen Müllentsorger doch ein ganz hübsches Geschäftsfeld. Sortieren wir einmal diese wirre Zusammenstellung von Begriffen

Also Biomasse ist – wie der Name schon sagt – eben biologisch produzierte Masse, vom Holz des Baumes bis zum Kot aus meinem Darm. Biodiesel ist schon einmal etwas ganz anders, es handelt sich um Öl aus geeigneten Pflanzen, im Moment vor allem Raps. Mit Müll hat das etwa so viel zu tun, wie Getreide oder Sonnenblumen etwas mit Müll zu tun haben. Ethanol hingegen entsteht bei einem Gärungsprozess.

Und jetzt soll also – wohl gemerkt: in diesem etwas schrägen Zusammenhang – das „biologische“ Recycling von Müll „kommen“. Dass man Energie mit Müllverbrennung gewinnt, das könnte ich ja noch verstehen, so unfein das auch klingt. Aber wie soll eine „biologische“ Umwandlung von Statten gehen. Haben die etwa eine Bakterienart gezüchtet, die Platinen, Bildröhren, Schrott und Plastikteile frisst und dafür Erdöl abkotet?

In diesem Markt gibt es viel zu verdienen. Die Aktie ist trotz des neuesten Kursanstiegs gewinnbringend bewertet.

Klar doch, in so einem Markt gäbe es etwas zu verdienen, wenn es einen solchen Markt denn gäbe. Den Markt für Biodiesel und Ethanol gibt es, aber das hat nichts mit Müll zu tun. Das scheinen diese ganz besonders wirtschaftskundigen Spammer allerdings nicht so genau zu wissen, deshalb würgen sie wirren Wortsalat hervor.

Fazit : Sie bekommen Aktien, fuer die sich die Analysten der grossen Anleger und der grossen Boersenblaetter noch nicht interessieren. Die sie einfach uebersehen. Ganz einfach deshalb weil sie noch keine Zeit fuer diese „kleinen“ Aktien haben. Bei diesen Aktien haben Sie die Sicherheit aus zukunftsorientierter Quelle

Fazit: Wenn sie doof genug sind, kaufen sie Aktien auf den Tipp von Menschen hin, die mit ihrem ganzen Text zeigen, dass sie nicht verstehen, worüber sie schreiben. Menschen, die sich einfach nicht mit der ganzen Sache beschäftigen. Ganz einfach, weil sie gar keine Zeit für die Beschäftigung mit der Wirklichkeit haben. Die interessieren sich nur dafür, dass genügend Deppen von unreifen Texten verblendet werden und Aktien kaufen, weil sie glauben, dass man mit einer millionenfach versendeten Spam einen vernünftigen Anlagetipp bekommt. Aus dieser trüben Quelle hoffen die Gangster mit Sicherheit große Gewinne abschöpfen zu können.

ISIN: CH0029543631
WKN: A0ML2L
Boerse: Frankfurt

Wer dieses Papier jetzt kauft, macht Kriminelle reicher und sorgt dafür, dass alle Menschen im Internet weiterhin unter dieser Form der Spam leiden werden.

Diese Anlageempfehlung wurde vom Versender auf der Grundlage oeffentlich zugaenglichen Informationen erstellt. Die Mitteilungen dienen lediglich der Information und sind keinesfalls als Aufforderung zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers zu verstehen. Der Versender hat keine Aktien des empfohlenen Unternehmens. Der Versender erhaelt eine marktuebliche Provision.

Diese Anlageempfehlung wurde vom Versender auf der Grundlage seiner öffentlich gemachten Phantasie erstellt. Obwohl es eine Anlageempfehlung sein soll, soll es andererseits keineswegs eine Aufforderung zur Anlage sein, damit auch der dümmste Leser noch bemerkt, dass sich die Schreiber in nur einem Satz selbst widersprechen können. Der Versender hat selbst keine Aktien des empfohlenen aber doch nicht empfohlenen Unternehmens, sondern erhält eine marktübliche Provision für den massenhaften Versand der Spam von den Aktieninhabern aus der Börsenmanipulations-Mafia.

Viel Erfolg,
Dr. Della SCHERER
Gesellschaft fuer Markt- und Chartsanalyse

Obwohl der Versender zu nichts auffordert, wünscht er dabei noch viel Erfolg… 😀

Und immerhin, inzwischen hat den Spammern mal ein Deutschkundiger gesagt, dass die alte Selbstbezeichnung „Gesellschaft f. Aktien-Analyse“ noch schlechter als die Fantasiefirmen aus kaufmännischen Schulbüchern und geradezu lächerlich klingt. Deshalb macht diese feine Gesellschaft jetzt auch „Markt- und Chartsanalyse“ – und verrät in solcher Firmierung durch das falsche Fugen-“s“ in „Chartsanalyse“ auch gleich, dass sie bei aller deutschen Sprache der Spams nicht wirklich aus dem deutschen Sprachraum kommt. Aber das hätte man ja schon bei den in 7bit-ASCII umschriebenen Umlauten ahnen können, mit denen die Spammer frühere Fehler mit durchschimmernden kyrillischen Zeichen oder völlig zerschossenen Codierungen vermeiden wollten.

Wer auf eine derartig dürftige, von Widersprüchen und Unsinn übervolle, geradezu unverschämt dumme Mitteilung hin irgendetwas kauft, der ist nicht mehr zu retten.

Google Update

Sonntag, 8. Juli 2007

Und mal wieder ein Spamblogger, und diesmal ein besonders dreister. Unter dem Banner Google Update werden die Postings anderer Blogger vampiristisch zweitverwertet, indem sie mit überreichlich dargebotener Werbung – keckerweise auch noch mit Google-Ads – vergällt werden. Damit solche Gier im Netz auch gefunden werde und ein hohes Ranking bei den Suchmaschinen erhält, wird bei jeder derartigen Werbevergällung auch noch ein zusätzlicher Spam-Trackback auf den Ursprungspost gesetzt. Und die fröhliche Keckheit solchen Treibens nimmt gar kein Ende, wird doch zu allem Überfluss und Verdruss auch noch mein Text über Blog-Spam auf diese Weise in Geld verwandelt. Da mildert auch die Quellenangabe auf den Ursprungstext die geierhafte Gier nicht mehr ab.

Hier ein kleiner Beweis-Screenshot, falls die Rechtsabteilung von Google diesem Treiben hoffentlich bald ein Ende setzt (zum Vergrößern klicken):

Angeblicher Dienst Google-Update - in Wirklichkeit ein Splogger

So sieht „social web“ in den Händen von „antisocial jerks“ aus.

Wichtige Anmerkung: Ich habe das jetzt nicht überprüft, aber es ist so gut wie sicher, dass Google mit diesem Treiben nichts zu tun hat. Die Marke „Google“ wird hier gezielt von Spam-Bloggern missbraucht; dabei wird sowohl in Kauf genommen, dass die Marke eines Unternehmens in den Schmutz gezogen wird, als auch, dass aus menschlichen Mitteilungen reine Vehikel werden, um Werbung an den Mann zu bringen. Beides ist verachtenswert.

Kollateralschaden

Donnerstag, 5. Juli 2007

Ein häufiger und wichtiger Kollateralschaden der Spamseuche ist es, dass immer wieder Mails in den Filtern hängen bleiben, die gar keine Spams sind. Häufig wird nicht einmal bemerkt, dass eine Mail stumm verschwunden ist. Manchmal wird es aber eben doch bemerkt und sogar unfreiwillig dokumentiert, wie etwa heute beim Blogprojekt „Ziele des Bloggens“.

Kommentar von Jan:

Ich hatte meinen Beitrag per Mail eingereicht, trotzdem taucht er hier nicht auf – warum das? […]

Antwort von Yannick:

[…] Wie bei Conny tut es mir auch bei dir Leid, das du unter den Tisch gefallen bist! Doch ich habe von euch zwei keine Mail bekommen, ich kann mir höchstens vorstellen, das es bei web.de im Spam gelandet ist.

Wieviel Kommunikation zwischen Menschen wohl inzwischen nicht mehr stattfindet, weil Mails irrtümlich als Spam erkannt werden? Und das alles nur, weil ein paar asoziale Widerlinge im gesamten Internet nichts weiter als eine Maschinerie sehen, über die sie ihre dumme, einseitige und illegale Kommunikation befördern können – scheißegal, was das für Folgen hat.

Wenn ich doch nur einmal einen Spammer in die Finger bekäme! 👿

Der Plural von Ball…

Mittwoch, 4. Juli 2007

…ist – um mit der Verpackung und Werbung für „Grandiso-Pudding“ zu sprechen und zu schreiben – nicht mehr Bälle, sondern Balls:

Aus einer Plus-Werbung: Grandiso Pudding mit Keksballs

An das dick aufgetragene Denglisch in jeder Werbung ist man ja mittlerweile durch ständige Abstumpfung gewöhnt worden. Die wirr werbende Wortbildung „Keksballs“ zeugt allerdings von einer besonderen Kompetenz des kreativen Hirnwäschers an Koksbahn und Photoshop.

Das heutige deutsche Wort „Keks“ kommt ja noch aus einer Zeit, in der sinnvolle Anpassungen englischer Begriffe an die phonetischen Prinzipien der deutschen Rechtschreibung vorgenommen wurden, es stammt eigentlich vom englischen Wort „Cakes“ her. Wenn jetzt die keksig-knackigen Knusperkugeln zu „Keksballs“ werden, wobei der Werber gewiss möchte, dass das „a“ in „Balls“ zu einem offenen „o“ wird, denn ist der so entstandene Sprachbrei wirklich ungenießbar. Vor allem, wenn man sich vergegenwärtigt, dass „balls“ im Englischen auch die umgangsprachliche Bezeichnung für die Hoden des Mannes ist – so etwas möchte doch niemand auslöffeln, oder? 😀

Aber immerhin, auf den obligatorischen Deppenapostrof vor dem Plural-“s“ wurde dieses Mal noch verzichtet.

Quelle des Scans: Aktuelle Postwurfsendung von Plus in Hannover, gültig ab dem 9. Juli

Die sparsame Alternative

Mittwoch, 4. Juli 2007

Man kann Menschen eine Menge erzählen, wenn man einen hinreichend großen Etat für Werbung hat. Oft hat diese moderne Fabulier- und Erzählkunst, wenn sie gut durchgeführt wird, sogar eine Wirkung; viel zu häufig glauben Menschen denn, dass es stimme, was da erzählt wird. Man kann den Menschen sogar erzählen, dass etwas „sparsam“ ist – dieses Wort ist ja immer recht relativ zu sehen. Ein Space Shuttle ist zum Beispiel relativ „sparsam“, wenn man ihn dem Konzept einer konventionellen Rakete gegenüber stellt…

Aber um Weltraumfahrt geht es hier nicht, sondern ums Heizen. Man kann den Menschen nämlich auch erzählen, dass elektrisches Heizen eine „sparsame Alternative“ sei – wenn man verschweigt, zu welcher anderen Form es denn nun die Alternative sein soll.

EVO (R) - Die Elektroheizung - Die sparsame Alternative

Es gibt dann vielleicht sogar Menschen, die das glauben, was da als ganzseitige Reklame in der Postwurfsendung „Einkauf Aktuell“ mit mechanischer Routine in den Briefkasten geworfen wird. Diese Menschen fragen sich denn auch nicht mehr, wie es sparsam sein kann, wenn man etwas irgendwo verbrennt, mit einem Wirkungsgrad von weniger als 100 Prozent in Elektrizität umwandelt, unter beachtlichen Verlusten über ein Leitungsnetz transportiert, um es schließlich durch so etwas ähnlichem wie einen Kurzschluss wieder in Wärme zu verwandeln. Diese Menschen fragen sich denn eben so wenig, ob eine direkte Verbrennung – mal so rein logisch betrachtet – nicht vielleicht ein bisschen günstiger und damit sparsamer sein sollte.

Natürlich beugt eine derartige Werbung auch einem solchen Gedanken vor, indem sie entsprechende Symbolbilder einbettet…

Symbolbilder für den elektrischen Strom

…die in ihrem kühlen blauen Farbton und in ihrer Themenwahl jeden Gedanken daran vergessen machen, dass ein erheblicher Teil des elektrischen Stromes immer noch durch Verbrennung erzeugt wird. Auch der nahe liegende Gedanke an die Kernkraft wird von diesen Bildern völlig vermieden. Sonst merkt vielleicht noch jemand, wie absurd die Idee einer elektrischen Heizung ist; ja, vielleicht merkt sogar jemand, dass die postulierte „Sparsamkeit“ und „Alternativität“ einer solchen Heizung sehr relativ – nämlich im besten Falle relativ zu anderen Formen des elektrischen Heizens – zu betrachten ist.

So ein Werber weiß eben, was er tut. Er weiß, was er zu verschweigen hat, und er weiß auch, was er so in Bildern zu sagen hat, dass niemand daraus den Vorwurf irre führender Information herleiten kann. Dass so ein Werber weiß, was er tut, das ist der tiefere Grund dafür, dass ich jeden Werber hasse.

Aber so ein Werber weiß natürlich noch etwas. Er weiß, dass es bei der postulierten Sparsamkeit auch auf ein paar Zahlen ankommt, und unser Werber hat auch ein paar Zahlen ausgegraben und visualisiert:

Elektrisch heizen ist nicht teuer. Dies wird hier mit der Energiepreisentwicklung aus ein paar Zahlen der Europäischen Kommission belegt, die allerdings nur bis zum Jahr 2001 reichen, da leider leider keine offiziellen Zahlen für den Zeitraum von 2002 bis heute vorliegen...

Tja, wenn man so sieht, wie Gas und Öl immer teurer werden, während der Strompreis erfreulich konstant bleibt, denn fragt man sich unwillkürlich, warum einem die Stromkosten in den letzten Jahren langsam auffraßen. Aber zum Glück gibt es da noch etwas Kleingedrucktes, dem man entnehmen kann, dass diese Zahlen nur bis zum Jahr 2001 reichen. Und – welch Jammer! – offizielle Daten der Europäischen Kommission für den jüngeren Zeitraum liegen gar nicht vor. Auf andere offizielle Daten – etwa des Bundesamtes für Statistik – wurde lieber verzichtet, damit der gewünschte EIndruck in dieser Werbung bestehen bleibt.

Und ebenfalls wurde auf jede Erwähnung der Tatsache verzichtet, dass sich die großen Stromkonzerne seit ein paar Tagen – übrigens dank einer europäischen Regelung – ihre Preisgestaltung nicht mehr vom jeweiligen Staat genehmigen lassen müssen. Schließlich ist das hier kein politisches Magazin und auch nicht so recht eine Information für Verbraucher, sondern eine Reklame. Und die weist lieber auf andere Vorzüge hin:

Bei EVO-Elektroheizungen entstehen keine Nebenkosten wie zum Beispiel Bevorratung, Wartung, Reparaturen...

Das ist doch wirklich tröstlich, oder? :mrgreen:

Und deshalb sollen die Menschen jetzt unbedingt damit beginnen, elektrisch zu heizen, egal, ob sie ihren Wohnquader umbauen, renovieren oder gerade neu errichten:

Ideal für Umbau, Renovierung, Neubau.

Gerade bei einem Neubau sollte unbedingt auf ausschließlich elektrisches Heizen gesetzt werden. Die großen Stromkonzerne werden es Ihnen danken.

Tier-Spezi ohne Ende…

Montag, 2. Juli 2007

Wie ich gerade in meinem virtuellen Mülleimer Postfach und in den Kommentaren dieses Blogs sehe, geht es schon wieder los mit der Börsenmanipulation beim Pfennigpapier Tier-Spezi AG.

Und auch, wenn jetzt eine Fantasiefirma mit dem gnadenlos fantasielosen Namen „Gesellschaft f. Aktien-Analyse“ der angebliche Absender dieser kriminellen Spamplage mit gefälschten Absendern sein will, ist dieser Anlagetipp keinen Deut besser als bei der ersten derartigen Welle.

Das zeigt sich schon daran, dass der angebliche Geschäftsbereich der Tier-Spezi AG…

Mit ihren selbstproduzierten Produkten aus Osteuropa und Asien bedient die Tier-Spezi AG den Markt der Tierartikel. Die Tierliebhaber schaetzen das breite Sortiment und das grossartige Preis-/ Leistungsverhaeltnis. […]

…nur wenig mit dem wirklichen, ins schweizerische Handelsregister eingetragenen Geschäftszweck der Tier-Spezi AG zu tun hat:

Erwerb, Verwaltung sowie Veräusserung von Beteiligungen an anderen Unternehmen; kann Tochtergesellschaften errichten, sich an anderen Unternehmungen beteiligensowie Grundeigentum / Immobilien erwerben, belasten, veräussern und verwalten.

Es handelt sich bei der Tier-Spezi AG (übrigens ein selten dümmlich wirkender Name) also um einen Händler für Immobilien und Unternehmensbeteiligungen. Mit Tieren, Tierzubehör oder Futtermitteln hat das ganze gar nichts zu tun. Aber die Spammer gehen halt davon aus, dass die Deppen niemals auf die Idee kommen, so etwas zu recherchieren, sondern einfach auf eine Spam hin windige Aktien kaufen. Und wenn es wirklich genug Deppen gibt, die das tun, denn haben die Spammer ein richtig gutes Geschäft gemacht – und die Deppen bezahlen dafür.

Deshalb mein Tipp: Löschen und niemals Aktien auf eine Spam hin kaufen. Erst, wenn die Spam-Mafia auf ihren Transaktionskosten sitzen bleibt, wird auch der letzte asoziale Verbrecher einsehen, dass sich diese Art von Spam nicht mehr lohnt. Und in der Folge wird die Welt wieder einmal ein bisschen erträglicher, weil spamfreier.