Oh, was habe ich denn da wieder hübsches im Honigtöpfchen?! Diese Mail kam nicht etwa über eine von mir verwendete Mailadresse, sondern sie kam unter dieser hier an. Diese Mailadresse wurde also von einem Harvester-Skript der Spammer abgegriffen, das hier vorbeischaute.
Allein der Betreff schon. „Link-tausch“ verstehe ich ja trotz des falschen Bindestriches noch, aber was soll das mit einem „Handy“ zu tun haben? Mal reinlesen:
Hallo,
Ich weiß nicht, wer du bist und stelle mich auch nicht weiter vor…
Ich möchte gerne Links mit Ihnen austauschen.
…aber ich möchte dich gern zum Gehilfen der Spammer machen. Sei bitte so doof, und setze ein paar Links auf Websites von Spammern, damit die in Google künstlich nach oben manipuliert werden. Das hilft den Spammern sehr, denn jemand, der Google benutzt, rechnet nicht damit, zum Opfer der Spam zu werden und glaubt, dass die Suchergebnisse „vernünftig“ sind. In Wirklichkeit sind sie jedoch wegen der Umtriebe derartiger Entseelungsreste zu vielen Themen so gut wie unbrauchbar.
Ich besitze 2 Seiten:
1. „opboa.org“, ca. 3 Jahre alt, PR 4 (Handy) [sic!]
2. „handytarifevergleich.com“, eine neue Seite
opboa.org => Ihre website A
Ihre website A (oder Ihrer Website B) => handytarifevergleich.com
Zunächst sind damit einmal zwei Domains bekannt, in denen Websites laufen, die nach Auffassung ihrer Betreiber ohne stinkende illegale Spam mit Aufforderungen zur Google-Manipulation wohl niemanden auf dieser Welt interessieren würden. Dieser Auffassung der mutmaßlich hochkriminellen Spammer und Betreiber dieser Dreckssites stimme ich gern zu und rate jedem Menschen davon ab, sich derartige Müllseiten auch nur anzuschauen.
Lustig ist aber auch der Tausch, der hier angeboten wird. Die ganzen Links der Leute, die auf ein derartiges Angebot eingehen, landen auf einer alten, mutmaßlich bereits „verbrannten“ Website, die jetzt zur einer Linkfarm umgestaltet wird. Google straft derartige Linkfarmen regelmäßig ab, so dass man sich eher ins eigene Fleisch schneiden wird, wenn man dieses Angebot für eine tolle Sache hält. Dafür soll man auf eine neue Website linken, die jetzt offenbar in die Aufmerksamkeit einer großen Opfergruppe getragen wird. Eines wird es freilich auf dieser „neuen“ Website, deren Internetadresse so klingt, als könnten dort Handytarife verglichen werden, nicht geben: Einen seriösen Vergleich von Handytarifen. Stattdessen bekommen die vielen Menschen, die auf das Suchergebnis von Google vertraut haben, Fehlinformationen und nachteilige, überteuerte Verträge angeboten.
Schlimm, dass darauf viele reinfallen werden. Und schlimm, dass es vermutlich wirklich Idioten da draußen gibt, die eine Spam empfangen und Links auf eine Website von Spammern setzen.
Es ist eigentlich überflüssig, zu erwähnen, dass beide Domains anonym registriert wurden. Das würde niemand im Geschäftsverkehr tun. Aber Spammer haben nun einmal kein Interesse daran, allzu greifbar und ermittelbar zu sein.
Schicken sie mir Ihren Link-text und URL, dann werde ich Ihren Link auf meiner Homepage (opboa.org ->blogroll oder artikel, Ihre Wahl) veröffentlichen. Ich möchte dann aber auch, dass Sie meinen Link auf Ihrer Homepage (oder artikel->Fügen Sie einen kurzen Satz) [sic!] veröffentlichen. Wir nicht Austausch von Links auf Partnerpage. [sic!]
Nun, auf den Link zurück verzichte ich gern, und meinen kurzen Artikel habe ich jetzt ja geschrieben.
Wenn Sie interessiert sind, bitte setzten Sie sich für weitere Erörterungen mit mir in Verbindung.
Mit freundlichen Grüßen
Joyce
Mit Gruß von Joyce, die für ein Unternehmen ohne Firmierung arbeitet und dich nicht persönlich ansprechen kann – aber was solls! Mechanische Freundlichkeit der Internetbetrüger eben. Genau so kalt wie der Betrug selbst.