Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Adblocker“

Der Betrug mit dem Geld aus der Steckdose

Donnerstag, 16. Oktober 2025

Hier geht es nicht um eine Spam, sondern um einen im Kontext lesenswerten Artikel bei Netzpolitik, der hoffentlich den meisten Menschen hier nicht viel Neues erzählt:

Angebliche Online-Investments:
Eine automatisierte Betrugsmaschine

Werbeanzeigen auf Facebook und Co. versprechen sichere Online-Investments, aber am Ende verlieren Menschen ihr ganzes Geld […] Boris Pistorius blickt direkt in die Kamera. Der deutsche Verteidigungsminister richtet sich an die Nation, spricht von „rasantem Wandel, neuen Arbeitsplätzen und fortschrittlichen Technologien“. Sie sollen Deutschland an die Spitze der Weltwirtschaft bringen. Am Ende des Clips verspricht er dem Facebook-Publikum, ein neues Regierungsprogramm werde „Gewinne für jeden Bürger sichern“.

Auch die derzeitige Präsidentschaftskandidatin Irlands, Heather Humphreys, spricht in einem vielgeklickten Facebook-Video zu ihren potenziellen Wählern: „Ich freue mich, Ihnen Quantum AI vorzustellen“, sagt sie. Eine Plattform, die irischen Familien den Weg in die finanzielle Unabhängigkeit ebnen würde. Wer dort einen kleinen Betrag investiere, könne „wöchentliche Zahlungen von bis 4.500 Euro erhalten.“

[…] Humphreys und Pistorius haben all das nie gesagt. Die Clips sind täuschend echte Fälschungen, die mit KI-Tools erstellt wurden. Über Plattformen wie Facebook, Instagram oder TikTok verbreiten sich die Deepfakes mit den prominenten Finanztipps als bezahlte Werbeanzeigen. Von den Videos führt ein Link zu einer Plattform, auf denen Nutzer ihre Kontaktdaten hinterlassen. Es folgen Anrufe eines vermeintlichen Finanzberaters, der um eine kleine erste Einzahlung bittet. Der Investment-Betrug beginnt.

Geschulte Callcenter-Agenten führen ihren Opfern auf angeblichen Investment-Plattformen vor, wie sich deren Einzahlungen rasant vermehren. Darauf hoffend ihre Gewinne zu steigern, investieren manche Menschen Tausende oder gar Zehntausende Euro. Bis sie versuchen, sich das Geld auszahlen zu lassen […]

Im September erklärte die EU-Digitalkommissarin Henna Virkkunen, dass Europäerinnen und Europäer durch Werbung für Finanzbetrug jährlich mehr als vier Milliarden Euro verlieren würden.

Vier Milliarden Euro im Jahr! 😲️

Adblocker schützen übrigens davor, mit solchen Betrügern überhaupt konfrontiert zu werden – neben dem Schutz des Computers vor Schadsoftware, während das gesamte Web viel erfreulicher und fast wieder benutzbar wird. Benutzt immer wirksame Adblocker! Benutzt keine Betrübssysteme, keine Browser (wie zum Beispiel Chrome von der Reklamevermarktungsklitsche namens Google) und keine Apps, die euch mit vorsätzlicher Technikverhinderung von der Nutzung wirksamer Werbeblocker abzuhalten versuchen! Egal, was euch contentindustrielle Journalisten und andere halbseidene Websitebetreiber für Lügen erzählen, um das Geschäftsmodell von Presseverlegern zu schützen: Niemals ohne wirksame Adblocker! Ich empfehle (und nutze selbst) uBlock Origin.

(Am besten auch niemals bei Fratzenbuch und Finster-Gram mitmachen, denn Meta ist eine Unternehmung, die sich ihre Geschäftsmethoden auch gern bei der organisierten Internetkriminalität abschaut. Über TikTok weiß ich nichts außer meiner Meinung, aber die muss ja nicht jeder Mensch teilen, und deshalb ist sie unerheblich. Von TikTok habe ich jedenfalls niemals eine illegale und asoziale Spam an Mailadressen erhalten, die von trojanischen Apps mit vorsätzlich irreführend formuliertem „Einverständnis“ aus den Adressbüchern von Nutzern eingesammelt wurden.)

Erstaunlich, dass so viele Menschen nicht auf der Stelle skeptisch werden, wenn das Geld aus der Steckdose kommen soll und wegen dieser Unfähigkeit zum rationalen Zweifel auf Betrüger mit der Erzählung „gib mir jetzt dein Geld, ich gebe dir später viel mehr Geld dafür zurück“ reinfallen. Wegen eines Videos. In einer Reklame. Die lügt. Und dazu einen von künstlicher Intelligenz faselt, die mit hokus pokus Kryptogeld besser handelt als jeder andere Marktteilnehmer, weil sie mit der gesamten Informatik und Wissenschaft unbekannten mantischen Methoden hellsehen kann. Jetzt auch fürs Handy, zeigt tolle Zahlen an, bitte ganz feste daran glauben, dass das Geld ist. Und noch was nachschießen, hat der „persönliche Berater“ ja am Telefon erzählt, dass es gerade so gut läuft, am besten gleich mal zehntausend Euro aufnehmen. Genau richtig für Leute, die auch an Horoskope glauben. ☹️

Dass sich diese Leute bei Fratzenbuch, Finster-Gram und TikTok zu sammeln scheinen, fügt sich gar prächtig in den Eindruck, den diese Dienste bislang bei mir erweckt haben: Technisch optimierte Kultivierung der psychischen Dummheit und umfangreichen intellektuellen Verwahrlosung zur Förderung eines fragwürdigen und unseriösen Geschäftsmodells. Und wir alle dürfen den gammligen und giftigen Salat jetzt fressen.

Jedes Renditeversprechen über… sagen wir mal… fünf bis sechs Prozent, für das Menschen nichts tun und nichts können müssen, aber angeblich auch keinerlei Risiko wie in einem Glücksspiel eingehen, sollte äußerste Skepsis erwecken. Völlig egal, wie gut der Schlips den Leuten steht, die solche Versprechungen machen, völlig egal, völlig egal, welche „Prominenten“ aus Unterhaltung, Sport und Politik den Quatsch im Prompte-dir-dein-Fakevideo-Zeitalter darüber zu faseln scheinen. Insbesondere, wenn das Versprechen aus einer Reklame oder einer Spam kommt. Beidesamt, sowohl die Reklame als auch die Spam, sind nichts anderes als perfide manipulative Lüge zum Nachteil derer, die darauf reinfallen. Immer. Jede Reklame. Jede Spam. Der wesentliche Unterschied: Reklame ist im Moment leider noch legal.

Möchte wohl keine Kunden mehr haben…

Samstag, 23. August 2025

Screenshot eines Layers auf der Website des Drogeriemarktes "dm": dm-Logo -- Willkommen bei dm -- Diese Website ist durch reCAPTCHA Enterprise geschützt. Bitte deaktiviere Werbe- und Skriptblocker in deinen Browser-Einstellungen, um reCAPTCHA fehlerfrei nutzen zu können.

Die nächste Eskalation wäre: Bitte schalten sie ihr Antivirusprogramm ab, wenn sie unsere Website nutzen wollen.

Skriptblocker und Adblocker sind Sicherheitssoftware. Sie schützen die Privatsphäre vor Ausspähung und verhindern die Übernahme des Computers durch Schadsoftware, die über Werbeanzeigen verbreitet wird (so genanntes Malvertising). Und zwar an der Wurzel, also lange, bevor eine lokal installierte Antivirussoftware – deren Signaturen immer ein paar Stunden hinter der kriminellen Wirklichkeit zurückhinken – versagen könnte. Von dieser unentbehrlichen Funktion abgesehen, machen sie auch das Web schneller, schöner, nutzbarer und erfreulicher.

Bitte niemals solchen Aufforderungen Folge leisten! Bitte niemals ohne wirksamen Adblocker im Web unterwegs sein! Stattdessen Unternehmen, die Besuchern ihrer Website mit solchen Aufforderungen zur gefährlichen Dummheit kommen, als Unternehmen betrachten, die keine Kunden mehr haben wollen. Jedenfalls keine intelligenten.

Screenshot via @net_gremlin@mastodon.ip6.li

Tagesschau: „Betrug mit Fake-Seiten weiter hoch im Kurs“

Montag, 18. August 2025

Vorab: Benutzt einen Adblocker im Browser! Schaltet ihn niemals ab! Er schützt euch, eure Nerven, euren Computer und euer Geld.

Dies ist keine Spam, sondern ein Hinweis auf einen im Kontext interessanten, aktuellen Tagesschau-Artikel zu den Reichwerdexperten aus der Spam [Archivversion]:

Ob Robert Habeck, Sahra Wagenknecht oder Dietmar Hopp: Sie alle haben in Talkshows ihre Geldanlagestrategien verraten, mit denen Anleger ohne Kenntnis oder Kapital reich werden können. Zumindest wird das in gefälschten Artikeln behauptet, die seriöse Nachrichtenseiten wie die tagesschau imitieren. Sie werden als Anzeigen unter anderem in sozialen Netzwerken oder auch auf seriösen Nachrichtenseiten ausgespielt. Hinter diesen Betrugsseiten stecken Cyberkriminelle

So „schade“, dass ich einen Adblocker benutze und deshalb die „Anzeigen“ dieser Verbrecher nicht sehen muss, sondern „nur“ ihre Spam. Ich empfehle das dringend jedem Menschen zur Nachahmung. Um sich selbst vor Betrug zu schützen, den Computer vor einer folgenreichen kriminellen Übernahme durch Schadsoftware und um das Web viel erfreulicher, übersichtlicher und schneller zu machen. Ich mache aus dieser Empfehlung ja auch keinen Hehl. Ganz im Gegensatz zur Tagesschau-Redaktion, die diese Möglichkeit gar nicht zu kennen scheint. Schon schade, wenn man von solchen Journalisten digitaltechnisch geschult wird. Die einzigen, die davon profitieren, sind Verbrecher und die gewerbsmäßigen Lügner aus der Reklameindustrie.

Wenn man einmal davon absieht, dass ich das alberne Cyber-Präfix der Politiker und Journalisten nicht benutze, weil die damit bezeichneten Kriminalitätsformen nicht einmal in skuriller Weise an die Kybernetik erinnern – aber woher soll ein informationstechnisch bis an den Rand des Analphabetismus ungebildeter Journalist das denn auch wissen – kann man dort das gleiche lesen, was ich auch immer über die Reichwerdexperten, ihre Versprechungen, ihre unter fremden Logo geschriebenen Quatschnachrichten und ihren Betrug schreibe. Die wichtigsten Unterschiede liegen darin, dass ich keine Rundfunkgebühr dafür bekomme und nicht wie die Tagesschau wegen eines von Presseverlegern lobbyistisch in den Dunkelkammern des Reichstages herbeigeführten Rechtsrahmens dazu verpflichtet bin, meine Inhalte nach einer Frist zu „depublizieren“. Dieses den politisch gewünschten Zustand verschleiernsollende Wort aus der herrschaftlichen Schwafelhölle bedeutet auf klardeutsch übrigens: löschen. Ist doch ganz einfach, das so zu sagen, wie es gemeint ist. Die Tagesschau wird diesen Artikel in absehbarer Zeit löschen müssen. Das ist politischer Wille in der BRD.

Nur eines stimmt nicht:

Vor allem Formate, die als seriös gelten, würden häufig verwendet werden

Die Spammer schrecken auch nicht vor Unterhaltungssendungen (wie Talkshows), Sport und Trashformaten zurück, sie haben auch keine Hemmung, die „ein Lügenblatt bitte“ Bildzeitung zu imitieren. Denn selbst das sieht noch seriöser als der eigentlich verkaufte Betrug der Marke „Geben sie uns einfach ihr Geld und wir vervielfachen es mit hokus pokus Kryptogeld, ohne dass sie dafür etwas verstehen oder können müssten“ und lustigen Apps, die Quatschzahlen anzeigen. Das reicht leider schon, dass der Betrug sich lohnt:

Allein in Bayern liege der angezeigte Schaden in den vergangenen Jahren bei ungefähr 500 Millionen Euro. Es wird jedoch von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen, da nicht jeder Schaden auch angezeigt werde

Ich gehe mal davon aus, dass die meisten betrogenen Menschen etwas besseres mit ihrem Geld anzufangen gewusst hätten, als diesen Betrügern den verfeinerten Lebensstil zu finanzieren. Die Tagesschau sollte ihre letzten Website-Zuleser meiner Meinung nach zum Selbstschutz ermächtigen, indem sie zur Benutzung von Adblockern auffordert.

Mit einem Adblocker wäre das nicht passiert

Mittwoch, 18. Juni 2025

Keine Spam, sondern ein Hinweis auf eine Heise-Meldung über leider ganz normale Werbung, die jeder für eine Handvoll Geld zum Beispiel im Suchergebnis einer Websuchmaschine schalten lassen kann:

Die Täter schalten Werbeanzeigen, die auf die Support-Seiten von renommierten Unternehmen verweisen, unter anderem Apple, Bank of America, Facebook, HP, Microsoft, Netflix und Paypal […] Die Adressleiste des Webbrowsers zeigt die korrekte Domain des gesuchten Anbieters an, wodurch bei Besuchern kein Misstrauen aufkommt. Jedoch bekommen Besucherinnen und Besucher irreführende Informationen angezeigt, da der Werbelink so manipuliert wurde, dass die Webseite die betrügerische Telefonnummer in einem Feld anzeigt, das nach einem Suchanfragenfeld aussieht.

Rufen Opfer dort an, melden die Betrüger sich mit der Marke, die beworben wurde, und versuchen, die Anrufer dazu zu bringen, persönliche Daten oder Kreditkarteninformationen preiszugeben. Die Täter könnten auch versuchen, Fernzugriff auf den Rechner zu erlangen. Im untersuchten Fall der Bank of America oder Paypal wollten die Betrüger Zugriff auf die Konten der Opfer, sodass sie diese leerräumen können

Gut, dass man sich davor schützen kann! 👍️

Mit einem wirksamen Adblocker kann so etwas nämlich nicht passieren. Weil man die gebuchte, in Tonfall und Erscheinungsbild vorsätzlich irreführende Werbung gar nicht erst sieht. Ein Adblocker schützt besser vor der real existierenden Internetkriminalität als jedes Schlangenöl für die angebliche Computersicherheit. Außerdem wird das gesamte Web viel schneller, schöner und erfreulicher. Und das Beste daran: Es kostet nichts. Ein Adblocker hat also nur Vorteile für seine Nutzer. Warum Heise Online diesen Hinweis nicht gibt? Weil Heise Online als contentindustrielle Website kein seriöseres Geschäftsmodell als die vermarkteten Werbeplätze hat. Weil Heise Online seine kostenlos zugänglichen Inhalte nur für den Zweck macht, darüber Werbeplätze zu vermarkten. Die würden sich ins eigene Fleisch schneiden, wenn sie darauf hinwiesen, wie man sich einfach und zuverlässig vor Kriminalität schützen kann, indem man sie an der Wurzel unterbindet. Der contentindustrielle Journalismus im Internet lässt seine gläubigen Leser verblendet ins offene Messer laufen. Selbst noch, wenn er ihnen in scheinaufklärerischer Geste seine nicht ganz so wirkungsvollen „Tipps“ gibt, was man tun kann, um nicht auf eine aktuelle kriminelle Masche reinzufallen und dabei tausende Euro zu verlieren. Weil er sich von der Uninformiertheit seiner Leser eine Handvoll Geld verspricht. Die wissen genau, was wirkt. Sonst wären sie in einem Fachverlag fehl am Platze. Aber: Es gibt ja so wertvolle und wichtige Reklamegroschen, fast schon so gut wie die dreißig Silberlinge, die Judas Iskariot für sein kleines Busserl (Lk. 22,47-48) genommen haben soll! Deshalb habe ich zu diesen volksverdummenden Machenschaften und allen Journalistenschergen, die daran teilhaben und gleichermaßen willig wie billig mitmachen, auch eine Meinung, die ich auch gern mal mit etwas derberen Worten ausdrücke, wenn mir handelsübliche Polemik zu mild erscheint. „Hass“ nennen das dann diese „Journalisten“, die ihre eigenen Leser so abgrundtief hassen und verachten. Ich habe das mit dem einfachen Selbstschutz durch Adblocker eben gerade etwas eingedampft und unter völligem Verzicht auf Wörter, die empfindlichen und von sich selbst überzeugten Seelen möglicherweise wehtun könnten – also völlig ohne kleine Querschläger in Richtung Journalismus – als Kommentar für das Forum beim ehemaligen Fachverlag aus der Karl-Wiechert-Allee formuliert, wurde aber erstaunlicherweise beim Absenden einfach ausgeloggt. Mein Text war dann nach dem angeforderten Login futschikato, zusammen mit meiner Motivation für einen zweiten Versuch. Zufälle gibt das aber auch! 🥳️

Ja, Heise Online, ich habe verstanden! Ich bin ja auch nicht dumm. Vor meinem Arsch ist übrigens auch kein Gitter. Aber bitte vorher zähneputzen! (Und ja, es ist bitter und unerfreulich, den Zerfall bei Heise Online mitzuverfolgen. Früher habe ich mich mal gefreut, wenn ich bei meiner täglichen Lektüre endlich zu Heise Online kam. Man braucht ja seine Oasen, wenn man durch die Ödnis wandert, sonst dorrt das Gehirnchen aus. Das ist lange her. Damals gab es noch nicht so viele abgeschriebene Presseerklärungen und noch nicht so viel Schleichwerbung. Und auch noch keinen kernkorrupten Autojournalismus. Die geben Heise sicherlich Geld dafür. Man muss ja immer dafür bezahlen, wenn man will, dass einem jemand Müll abnimmt. Und es gab früher auch keine Neuberpolis. Wer die letzte Ergänzung nicht versteht, weiß gar nicht, was gerade erst verloren gegangen ist.)

Niemals ohne wirksamen Werbeblocker ins Web! Es ist dumm und gefährlich.

Ach ja: Und statt mit einer Websuchmaschine nach Websites von Unternehmen zu suchen, bei denen man Kunde ist, einfach Lesezeichen im Browser anlegen und diese Websites immer nur über diese Lesezeichen aufrufen! Auch, nachdem man eine Mail empfangen hat, die wie eine Mail des Unternehmens aussieht. Lesezeichen klicken, normal anmelden und direkt auf der Website nachschauen! Das schützt auch – weil man dann ja gar nicht mehr in betrügerische E-Mails klickt – vor der häufigsten Kriminalitätsform im Internet, vor Phishing. Aber das schreibe ich ja schon zu jeder Phishingmail, die ich hier verreiße…

OFGB

Freitag, 3. Mai 2024

Microspam

Hier geht es nicht um eine Spam, sondern um einen Hinweis auf etwas, was man heute offenbar benötigt, wenn man sich ein modernes Betrübssystem von Microsoft kauft: Einen Werbeblocker für den Desktop. Ja, richtig. Nicht für den Webbrowser, sondern für den Desktop.

Früher hat man eine Adware noch als Schadsoftware betrachtet und versucht, sie wieder loszuwerden. Heute kauft man sich die Adware als Betrübssystem. Es gibt tatsächlich ein paar Sachen, die früher besser waren.

Hier der Link mit Downloadmöglichkeit, er geht auf eine englischsprachige Seite: OFGB – Ein GUI-Tool zum Entfernen der Reklame von verschiedenen Stellen in Windows 11:

Screenshot von OFGB 0.1 mit folgenden Konfigurationsmöglichkeiten: Disable File Explorer Ads, Disable Lock Screen Tips And Ads, Disable Settings Ads, Disable General Tips And Ads, Disable 'Finish Setup' Ads, Disable 'Welcome Experience' Ads, Disable Personalized Ads, Disable 'Tailored Experiences', Disable Start Menu Ads -- You May Need To Restart For Changes To Apply

So so, experiences sollen das also sein… ich will jedenfalls nicht die Erfahrungen machen, die diese Desktopspammer von Microsoft mich machen lassen wollen, ich will einen Computer einfach nur für die paar Dinge benutzen, für die ich eben einen Computer benutze.

Ich habe selbst kein Spamsystem wie Windows 11 und habe das Tool deshalb nicht getestet. Wer überhaupt kein Englisch kann: Einfach alle Kontrollkästchen (neudeutsch: Checkboxen) auswählen und danach den Computer neu starten, dann sollte zumindest so lange Ruhe sein, bis Microsoft sich neue Wege ausdenkt, den Desktop von Microsoft Windows an anderen Stellen mit neuen Formen der Spam zu fluten. Und das wird Microsoft tun. Die Entscheidung zur Vergiftung ihres Betrübssystems mit Adware haben sie ja auch getroffen. Die wissen genau, dass ihre höchst halbseiden vermarkteten Reklameplätze bei den Nutzern nicht willkommen sind und erst recht nicht den Charakter erfreulicher und erbäulicher Erfahrungen haben. Sonst würden sie ja selbst eine einfache und leicht auffindbare Konfigurationsmöglichkeit anbieten, mit der man solche Vergewohltätigungen bequem und übersichtlich abstellen kann, wenn man das möchte. Windows ist doch immer so „benutzerfreundlich“. Deshalb benutzen die das doch alle. Sagen sie ja immer, wenn sie mal sagen sollen, warum sie das tun. 🥳️

Es gibt übrigens auch andere Betrübssysteme als Microsoft Windows, die auch sehr gut sind. Auch kostenlose und spamfreie.

Warum man niemals den Adblocker abschaltet…

Samstag, 4. Februar 2023

…wird heute auf Tarnkappe erklärt. Nein, es geht nicht um eine Spam, sondern um eine Schadsoftware, die über leider legale Google-Reklame im Web verteilt wird. 💀️

Das erlaubt es den Angreifern, den Malware-Loader MalVirt über eine Google-Werbekampagne zu verbreiten, ohne Warnungen von Antivirenprogrammen auszulösen

Adblocker erweisen sich einmal mehr als ein besserer und wirksamerer Schutz vor der kriminellen Übernahme des Computers als die so genannten Antivirusprogramme. Die hier für den Transport der Schadsoftware verwendete Google-Reklame kann einem überall im Web begegnen, wo einem die Reklame begegnet. Zum Beispiel auch auf der Website ihrer Lieblingszeitung. ☣️

Deshalb schalten sie niemals ihren Adblocker ab, wenn der Betreiber einer Website sie darum bittet. Sie würden ja hoffentlich auch nicht ihr Antivirusprogramm abschalten, wenn sie jemand auf einer Website darum bäte, oder? Genau so sind Aufforderungen zu verstehen, den Adblocker abzuschalten. Es ist der Versuch, sie zu einer sehr dummen Entscheidung zu bewegen. Ich hätte ja keine gute Meinung mehr von den sonstigen Kommunikationsversuchen derjenigen Menschen, die das bei mir versuchen, aber ich bin da vielleicht auch etwas empfindlich gegen Vollidioten, die meine Intelligenz offen und hämisch verachten. 🖕️

Wer die Abschaltung eines Adblockers mit technischen Tricks zu erzwingen versucht, ist offener Freund und Gehilfe der organisierten Internet-Kriminalität. Gut, dass es so viele andere, vertrauenswürdigere Websites in diesem Web gibt! 🙃️

Von der Schutzfunktion einmal abgesehen: Mit Adblocker ist fast das ganze Web schneller und schöner als ohne. Allein das sollte Grund genug sein. 🏵️

Nachtrag vom 5. Februar 2023: Heise Online ist für viele vielleicht eine seriösere Quelle als Tarnkappe. Allerdings versäumt es auch Heise Online völlig, darauf hinzuweisen, dass wirksame Adblocker ein wirksamer Schutz gegen solche Überrumpelungen sind. Vermutlich würde das zu weit ins eigene Geschäftsmodell hineinragen.

Warum man niemals ohne Adblocker im Web unterwegs ist?

Montag, 8. November 2021

Zum Beispiel, um sich selbst vor Betrug zu schützen:

Ich glaube, wir stehen am Anfang eines neuen Trends in der Internetkriminalität, bei dem Betrüger die Google-Suche als primären Angriffsvektor nutzen, um an Kryptowallets zu gelangen, anstatt traditionell per E-Mail zu phishen […] Am beunruhigendsten ist, dass mehrere Betrügergruppen bei Google Ads auf Schlüsselwörter bieten, was wahrscheinlich ein Zeichen für den Erfolg dieser neuen Phishing-Kampagnen ist

Adblocker sind und bleiben eine unentbehrliche Sicherheitssoftware. Dass sie außerdem noch das ganze Web viel schöner und angenehmer machen, ist ein Zusatzeffekt, zu dem niemand „nein“ sagen kann.

Und übrigens: Wie sich irgendwelche Websites, deren Betreiber wir niemals gebeten haben, eine Website zu betreiben, finanzieren wollen, ist deren Problem, nicht meines und nicht ihres. Wer kein seriöses Geschäftsmodell findet, geht halt den Weg des Bankrotts. Journalistische Produkte, die ihre Leser teilweise mit Lügen und Fehlinformationen genötigt haben, eine Sicherheitssoftware abzuschalten, haben den journalistischen Bankrott übrigens schon hinter sich.

BGH-Urteil, AZ I ZR 154/16

Donnerstag, 19. April 2018

Adblocker sind in der Bundesrepublik Deutschland zulässig. [Archivversion der Tagesschau-Meldung¹]

Sehr gut. Denn Adblocker sind und bleiben eine unentbehrliche Software zum Schutz der Privatsphäre und der Computersicherheit. Der Kommentar, den ich dazu schreiben müsste, ist zum Glück schon lange geschrieben, so dass ein kleiner Link ausreichen möge.

Den Vertretern der Presseverleger gefällt dieses Grundsatzurteil gar nicht, und es werden die ganz lauten „Argumente“ herausgeholt, um jetzt mit einer Verfassungsbeschwerde nachzulegen:

Dazu gehöre auch Werbung. Werbeblocker, meint Rechtsanwalt Lehment, würden gegen die Pressefreiheit verstoßen: „Nicht nur die redaktionellen Inhalte, sondern auch die Werbeinhalte sind ausdrücklich vom Grundrechtsschutz umfasst: einmal als unentbehrliche Finanzierungsgrundlage, und zum anderen, weil sie selbst auch Nachrichten sind, wie das Bundesverfassungsgericht festgestellt hat.“

Ein paar Worte für Presseverleger und den Axel-Springer-Verlag

Nun, meine werten Herren vom Axel-Springer-Verlag, die sie ihre eigenen Leser offenbar als Feinde betrachten und behandeln: Es gibt im Geltungsbereich des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland zwar eine Pressefreiheit als ihr Grundrecht, aber es gibt zum Glück für den nicht verlegerisch tätigen Rest der Bevölkerung noch kein „Grundrecht“ des Presseverlegers, dass alles in der Presse Veröffentlichte auch wahrgenommen und gelesen werden müsste. Ansonsten kämen die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland aus der gesetzlich erzwungenen Dauerlektüre auch gar nicht mehr heraus. Angesichts der Tatsache, dass es sich bei der aus Drittquellen in ihre Websites eingebetteten Werbung nicht um passive Texte, sondern um aktiv im Webbrowser ausgeführten Programmcode handelt, der Schadsoftware nicht nur transportieren kann, sondern in der Vergangenheit immer wieder transportiert hat und der mit ausgefeilten, ja, hinterhältigen bis grenzkriminellen Trackingtechniken heimlich in die Privatsphäre von Lesern eindringt, gehe ich davon aus, dass das Bundesverfassungsgericht ihre lächerliche Verfassungsbeschwerde zurückweisen wird.

Vielleicht sollten sie, meine werten Herren von Axel-Springer-Verlag, einfach damit aufhören, ihre Leser als Feinde zu behandeln und sich die Organisierte Kriminalität im Internet zu Freunden zu machen. Dann könnte es mit ihrem Geschäft gleich ein bisschen besser laufen. Oh, sie haben gar kein seriöses Geschäftsmodell mehr… nun gut, dann wünsche ich ihnen von ganzem Herzen viel Freude mit dem Insolvenzverwalter! Möge ihnen die Wartezeit nicht zu lang werden!

Ach ja, und wo ich gerade ein bisschen persönlich werde: Bis dahin können sie sich ja noch einmal für das von ihnen lobbyistisch erwirkte „Leistungsschutzrecht für Presseverleger“ bei ihren Freunden in der Politik bedanken, mit dem sie zwei meiner Webprojekte, an denen mir wirklich etwas lag, kaputtgemacht haben, weil diese unter den von ihnen geschaffenen rechtlichen Rahmenbedinungen nicht mehr rechtssicher zu betreiben waren – und zwar völlig erwartungsgemäß ganz ohne, dass Google daraufhin gleich eine Rechtspflicht sah, mit ihnen Verträge abzuschließen und ihnen auch Geld dafür zu geben, dass Google ihnen Umsätze ermöglicht. Wissen sie eigentlich schon, dass nicht der Schwanz mit dem Hund, sondern der Hund mit dem Schwanz wedelt? Sie sitzen auch weiterhin mit ihren Freibiergesichtern an der Theke und verlangen vom Wirt auch noch Trinkgeld. Das zeigt Charakter. Und was für einen verkommenen, nichtsnutzigen, widerlichen Charakter! Gehen sie doch einfach nach drüben, wenn es ihnen im freien Internet nicht gefällt!

Sie, meine werten Herren Presseverleger, erwürgen mit aller ihrer Kraft das Internet. Da freut es mich, dass ihnen selbst auch langsam die Luft zum Atmen ausgeht.

Eine Aufforderung an alle anderen Menschen

Alle anderen Menschen fordere ich auf: Benutzen sie immer wirksame Werbeblocker im Webbrowser und schalten sie diese Werbeblocker niemals ab, weil sie jemand darum bittet! Warum? Darum, darum, darum, darum, darum, darum, darum, darum, darum, darum oder darum. (Diese Liste ist natürlich unvollständig und enthält nur größere Vorfälle.) Beim „Surfen“ im Web bieten Werbeblocker einen zuverlässigeren Schutz vor der Übernahme des Computers durch Kriminelle als so genannte „Antivirus-Programme“. Selbst das Landgericht Hamburg – von mir gern „liebevoll“ als „Hamburger Dunkelkammer“ bezeichnet – hat sich zu meiner großen Überraschung in einem seiner Urteile dieser Auffassung angeschlossen.

Lassen sie sich auf gar keinen Fall einschüchtern! Benutzen sie selbst dann weiterhin Adblocker, falls diese demnächst in der bundesrepublikanischen Lobbykratie gesetzlich verboten werden sollten! Verlassen sie sich unter keinen Umständen in dieser Sache auf „Informationen“ der Presseverleger und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, denn dort werden sie einseitig informiert, dort werden ihnen wichtige Tatsachen verschwiegen und sie werden zuweilen sogar offen belogen.

Übrigens: Das Web wird mit einem wirksamen Adblocker auch viel angenehmer, schneller und hübscher. 😉

¹Diese Archivversion ist übrigens erforderlich, weil im Großen und Ganzen die gleichen Presseverleger durch Lobbyismus dafür gesorgt haben, dass mit Rundfunkgebühren längst bezahlte Inhalte aus dem Internet gelöscht – oder in Verdummungsdeutsch: „depubliziert“ – werden müssen.