Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Allgemein“

Telekom sammelt…

Montag, 8. August 2022

Ich rate ja immer davon ab, sinnlos persönliche Daten herauszugeben, und zurzeit scheint die Deutsche Telekom ohne technischen Grund und unter diffusesten Begründungen die E-Mail-Adressen ihrer Kunden einzusammeln:

@AtariFrosch@twitter.com am 8. August um 14:27 Uhr: Warum will die @Telekom_hilft eine Mailadresse von mir, obwohl ich nur eine Prepaid-SIM habe? Angeblich wegen Störungen, aha. Und um mir Rechnungen zu schicken. Bei Prepaid? m) -- Ihr habt jetzt eine Adresse, die sonst niemand hat. Wehe, die bekommt Werbung, dann werd' ich sauer.

Wenn die Angabe einer Mailadresse nicht anders zu umgehen ist, empfehle ich genau dieses Vorgehen zur Nachahmung. Und bei Missbrauch dieser Mailadressen durch die Telekom bitte nach dem größten juristischen Hammer greifen, der sich gerade finden lässt. Das einzige, was bei der Deutschen Telekom leider Weltspitze ist, das ist die Preisgestaltung. Aber nur mit den Deutschen, denn mit denen kann man das machen und die finden das geil. Auf dem Hintergrund wäre ein Missbrauch eingesammelter Mailadressen einfach nur eine Unverschämtheit.

Man muss übrigens nicht bei der Deutschen Telekom Kunde sein. Das nützt zwar nicht viel, aber immerhin…

Betrüger nutzen Bitcoin-Höhenflug

Mittwoch, 17. März 2021

Dies ist keine Spam, sondern ein Hinweis auf eine Meldung der ARD-Tagesschau über laufenden Bitcoin-Betrug (Archivversion):

Im Internet gibt es zahlreiche Artikel, in denen Prominente vermeintlich die Geheimnisse ihres Reichtums auf bekannten Nachrichtenportalen ausplaudern: „Wer wird Millionär?“-Moderator Günther Jauch, „Deutschland sucht den Superstar“-Juror Dieter Bohlen beim „Spiegel“, „Heute Show“-Moderator Oliver Welke beim ZDF, Sängerin Yvonne Catterfeld im „Morgenmagazin“ oder Thomas Gottschalk bei „Markus Lanz“. Auch häufig zu finden: die „Bild“ und die Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ […] „Das Geld, das dort von den Geschädigten eingezahlt wird, wird sicherlich von den Betrügern direkt in die eigene Tasche gesteckt, und dieser ganze Handel wird einem nur vorgetäuscht“

Ich gratuliere der Tagesschau-Redaktion dazu, dass sie ihre Zuschauer und Zuleser über eine Betrugsmasche aufklärt, die ich erstmals vor 856 Tagen in meiner Spam hatte.

Das einzige, was neu zu sein scheint, ist, dass dieses kriminelle „Geschäft“ inzwischen so lohnend ist, dass es inzwischen auch reguläre, leider immer noch nicht illegale Online-Reklame dafür gibt. Aber dagegen – und gegen viele andere Überrumpelungen legaler, halbseidener, betrügerischer oder „cyberkrimineller“ Art aus der ganz normalen Internet-Reklame – gibt es einen hervorragenden Schutz: Den wirksamen Adblocker im Webbrowser¹. Der macht übrigens auch das ganze Web viel angenehmer. Oh, darauf haben die werten ARD-Journalisten gar nicht hingewiesen? Na, das ist aber schade. 🙁

Übrigens, Tagesschau-Redaktion:

Man muss schon genauer hinschauen um zu erkennen, dass das angebliche „Genie hinter Bitcoin Code“ mal Steve McKay und Mal Sven Hegel heißt und in Wirklichkeit wahrscheinlich gar nicht existiert

Oh, ihr lest bei Unser täglich Spam mit? 😉

Der mehr berüchtigte als bekannte Spamboy Steve Sven McKay Hegel nennt sich inzwischen Silas Schmidt, weil es ja doch ein paar potenzielle Opfer gibt, die so einen Namen mal in eine gute Web-Suchmaschine (also eine andere als das von SEO-Spam unbrauchbar gemachte Google) eingeben, bevor sie jemanden ihr meist sauer verdientes Geld in die Hand drücken:

DuckDuckGo-Suchergebnis zu Steve McKay. Erstes Suchergebnis: Who is Steve McKay? A Bitcoin scammer! [Fraud Alert]

Für Spamboy Sven Hegel sieht es sehr ähnlich aus. Der Name Silas Schmidt ist hingegen noch „sauber“ in den Suchergebnissen, was sich in den nächsten Monaten sicherlich ändern wird. Und dann gibt es den nächsten unverfänglichen Namen für den Spamboy. Der Schwindel ist aber der gleiche. Das Geld ist weg.

Aber bin ich mal lieber froh darüber, dass spamgetriebene Kriminalität überhaupt zum Thema in einem Journalismus wird, der auch eine nennenswerte Reichweite hat! Es hat ja auch lange genug gedauert… und wenn nicht irgendwelche Stars und Sternchen aus dem contentindustriellen Unterhaltungsbetrieb als „Reputationsträger“ von Kriminellen missbraucht würden, wäre es vermutlich niemals dazu gekommen.

Liebe Mitmenschen, merkt euch bitte eine Sache: Das Geld kommt nicht aus der Steckdose! Auch nicht mit Bitcoin. Diese Einsicht bewahrt davor, betrogen zu werden. Bitcoin wird gehandelt. Dabei entsteht ein Marktpreis. Dabei entsteht kein Geld, genau so wenig, wie auf einem Wochenmarkt oder an der Börse Geld entsteht². Dabei wird nur Geld umverteilt. Und jemand wird die Gewinne der Gewinner mit seinen Verlusten bezahlen.

¹Ich empfehle uBlock Origin oder für Nutzer von Pale Moon Adblock Latitude (beide auch leicht über die Addon-Verwaltung im Browser installierbar).

²Geld entsteht in Banken als Buchgeld aus der Verschuldung der Bankkunden heraus. Dieses Buchgeld kann von Banken verwendet werden. Damit bauen die ihre Tempel. Geld entsteht niemals auf einem Markt.

Warum man wirklich niemals den Adblocker abschaltet

Freitag, 11. September 2020

Hier geht es nicht um eine Spam, sondern um eine Beobachtung von Hadmut Danisch im gegenwärtigen Überwachungs- und Reklameweb:

Ich hatte die letzten Tage mal nach etwas geschaut, etwas zu kaufen, wonach ich in meinem ganzen Leben noch nie geschaut und auch noch nie irgendwelche Werbung dafür bekommen hätte. Ich habe nirgends meinen Namen oder gar meine E-Mail angegeben.

Heute bekomme ich eine passende Spam-Mail, die mir genau das verkaufen will.

Wenn man wie die Werbenetzwerker genügend heimlich eingesammelte Daten zusammenträgt, ist irgendwann auch die E-Mail-Adresse dabei, die irgendwo einmal angegeben wurde – und das Ergebnis solcher „Datenverarbeitung“ wird als Dienstleistung jedem angeboten, der diese Informationen haben will. Auch Kriminellen¹. Und billig wird es offenbar angeboten. Denn E-Mail-Spammer haben noch nie viel Geld für ihre kriminellen Belästigungen ausgeben wollen…

Wirksame Adblocker schützen vor derartigen grenzkriminellen Stalkern und Überwachern. Wirksame Javascript-Blocker verbessern diesen Schutz wesentlich². Die Software kostet nichts. Sie macht das ganze Web schöner und schneller (bis auf einige Pressewebsites, die euch aussperren und belügen wollen). Benutzt sie einfach!

Grüße auch an die Betreiber „journalistischer“ Websites – in der ziemlich verblendeten Selbstbezeichnung ihrer Macher und Mitarbeiter ein so genannter „Qualitätsjournalismus“ – deren eigentliches Geschäft halbseidene, grenzkriminelle und privatsphären-invasive Reklame ist!

¹Spam ist klar illegal. Und Herr Danisch hat klar eine Spam erhalten, ohne vorher sein Einverständnis zu dieser invasiven Werbeform erteilt zu haben. Er hat sicherlich auch nicht sein Einverständnis mit der Datenverarbeitung erteilt, die schließlich dazu führte, dass seine Surfsitzung einer E-Mail-Adresse zugeordnet werden konnte. Diese Datenverarbeitung ist damit ein klarer Verstoß gegen die DSGVO. Leider würden sich die Ermittlungen nach einer Strafanzeige gegen eine Briefkastenfirma richten, die von den Spammern einfach geschlossen und durch eine andere Briefkastenfirma ersetzt wird. Adblocker schützen. Nicht nur vor der intellektuellen Zumutung der leider noch legalen Reklame, sondern auch vor der kriminellen Zumutung der Spam.

²Probiert mal Panopticlick mit eingeschaltetem und mit ausgeschaltetem Javascript aus, um die Größenordnung des zusätzlichen Trackingschutzes einschätzen zu können!

Kurz an prominenterer Stelle erwähnt…

Dienstag, 4. August 2020

Kurz an prominenterer Stelle erwähnt, damit sie nicht so schnell im Kommentarbereich in die Vergessenheit rollt, sei diese diese Leckerli-Beobachtung, die mein Leser RW in einem Kommentar mitgeteilt hat.

Ich habe letzthin der HMP-Online UG in Dresden, die mich unter diesem und anderen Namen wöchentlich mehrfach mit „Newslettern“ zum Thema Versicherungsvergleiche zugespammt hat, mit der Bundesnetzagentur und Strafanzeige gedroht. Newsletter kamen keine mehr. Dafür setzte ca. 14 Tage später eine regelrechte und bis heute andauernde Spamflut aus allen Teilen der Welt ein. Die Vermutung, dass diese Vollspacken (so nannte ich sie auch in der Mail) Adressen von „Abbestellern“ – die natürlich zuvor nie etwas bestellt haben – weiterverticken, liegt nahe…

Ich bitte um Beachtung der Tatsache, dass das eine von mir völlig unüberprüfte Behauptung in einem Leserkommentar und keineswegs eine gesicherte Tatsache ist, aber gehe davon aus, dass diese Information auch für andere Menschen interessant sein könnte. Vor allem für solche Menschen, die mir nicht glauben wollen, dass es sinnlos ist, die Spam über „Abbestellen-Links“ abzubestellen und dass man damit nur bestätigt, dass Mail auf der Mailadresse ankommt, gelesen wird und beklickt wird. Das hat schnell Folgen, jeden Tag ein Postfach voll. Denn verifizierte Mailadressen sind ein Handelsgut unter Spammern. Und jemand, der spammt, hat jedes Vertrauen verspielt.

Aus aktuellem Anlass

Donnerstag, 19. März 2020

Hier geht es nicht um eine Spam, sondern es gibt nur einen Link auf die Hinweise des Landeskriminalamtes Niedersachsen zu aktuellen Betrugsmaschen rund um die laufende Corona-Epidemie:

Als Ende Februar uns der erste Fakeshop bekannt wurde, der mit der aktuellen Corona-Situation Geld machen wollte, war dies wohl erst der Beginn von diversen Betrugsmaschen, die da noch folgen sollten und wohl auch noch folgen werden

Verbrecher und halbseidene Geschäftemacher wissen genau, dass der Verstand eines Menschen unter Angst nicht gut funktioniert. Deshalb nutzen sie diese Gelegenheit. Was sie damit anrichten, ist ihnen egal. Sie sind asozial und widerlich.

Bitte nicht betrügen oder abzocken lassen – und erst recht nicht auf die Idee kommen, irgendwelche Gesundheits-Angebote wie Atemschutzmasken zu kaufen, weil man in unverlangt zugestellter E-Mail dazu aufgefordert wird! Ich habe zurzeit mindestens zehn derartige Spams (natürlich auch mit längerem Text) an jedem verdammten Tag.

Was die Polizei nicht sagt: Auch bei der „Beratung“ durch Apotheker eher aufmerksam sein und sich nichts aufschwatzen lassen.

Noch im Jahr 2145…

Mittwoch, 25. Dezember 2019

Auch wenn bis dahin der Mars längst besiedelt ist: Noch im Jahr 2145 werden wir jede Menge dummer nigerianischer Spam zur Einleitung eines Vorschussbetruges haben, wenn ich den Programmierern des Spieles Doom 3 aus dem Jahr 2004 glauben darf. Im PDA des Technikers Larry Kaczynski (den man normalerweise in Alpha Labs, Sector 4 rettet und am Leben lässt, so dass man auf seinen PDA gar nicht zugreifen kann) befindet sich unter anderem die folgende Mail:

Screenshot des Posteinganges auf dem PDA von Larry Kaczynski mit dem Anfang der 419-Spam

Hier der gesamte, auch im Jahr 2019 recht vertraute Text:

Betreff: Hello

Good Day

I am DR.John Okonkwo. Civil Servant in the Ministry of Health. I know this proposal will come to you as a surprise because we have not met before either physically or through correspondence. I got your contact from our chamber of commerce here in Nigeria and have no doubt in your ability to handle this proposal involving huge sum of money. My father Chief Isama OKONKWO. (Now Late) was the Royal Head of my community, ELEME (an oil rich town) in Nigeria. My community produces 5.8% of the total crude oil production in Nigeria and 0.5% of the Dollar value of each barrel is paid to my father as royalty by the Federal Government. My father was also the Chairman of ISAMA Special Oil Trust Fund. In his position as the Royal head and Chairman of the Oil Trust Fund, he made some money which he left for me as the only heir to inherit.

The money is Eighteen Million, Five Hundred Thousand US Dollars (US$18.5). This Money originated from the accumulated royalties between 1976-1998 . Due to poor banking system in Nigeria and political instability as a result of past Military rules (1985-1999) , he deposited this Money in a Strong Room/ Just before my father died he called my attention to the money and charged me to look for a foreigner who would assist me in the transfer/investment of the funds abroad. So l would be very grateful if you could accept to help me achieve this great objective. I promise to give you 25% of the total funds transferred to your vital bank account as compensation for your assistance. Five percent (5%)has been set aside to take care of all expenses we may incur during the transaction. To indicate your interest, contact me urgently and confidentially for more information and the roles you will play in this business.

All the legal Documents concerning this Money will be sent to you as soon as we agreed together. Please I will appreciate that you send your telephone/fax numbers to enable me contact you immediately for discussions.

Yours faithfully,

John Okonkwo

Also bitte niemals auf irgendwelche spammenden Weihnachtsmänner reinfallen, die in einer Spam mit Millionen durch das Internet wedeln! Nicht im Jahr 2145, und nicht im Jahr 2019.

Aber ich bin mir sicher, dass einer der Entwickler bei id Software während der Entwicklung von Doom 3 genau diese Spam bekam und sie einfach an einer etwas versteckten Stelle in die Spielhandlung eingebaut hat. In der Folge dieser lustigen Idee haben wir die Spam sogar schon in Computerspielen…

Mit diesem kleineren Easteregg aus Doom 3 wünsche ich allen Lesern schöne, entspannte und hoffentlich spamfreie Festtage! 🎄

Kurz verlinkt

Samstag, 29. Juni 2019

Keine Spam, sondern nur ein kurzer Hinweis auf einen lesenswerten Artikel.

Clipart: Hanfblatt und das Wort ABZOCKEDie Reichwerdexperten aus der Spam haben in den vergangenen elf Jahren im Wesentlichen diese drei Methoden nacheinander in ihren Spams angepriesen: Reichwerden durch Roulettesysteme, Reichwerden durch Binäre Optionen und Reichwerden durch Bitcoin-Spekulation. Natürlich funktioniert keine dieser Methoden, aber das ist den Spammern auch egal, denn sie werden ja nicht mit ihren Methoden reich, sondern kassieren Affiliate-Geld dafür, dass sie halbseidenen, windigen und brachial überteuerten Internet-Dienstleistern neue Kunden zutreiben. Wer darauf reinfällt, verliert im Regelfall sämtliches eingezahltes Geld.

Warum ich heute noch einmal daran erinnere und einen Rückblick über elf Jahre spammiger Behauptungen bringe, dass sich jedes Suppenhuhn vollautomatisch ganz viel Geld aus der Steckdose ziehen kann? Nebenan bei Onlinewarnung vor Internetbetrug, Spam und WWW Abzocke von Annette Ulpins wird ein möglicher Nachfolger dieser inzwischen auch bei potentiellen Opfern viel zu bekannten Betrugsmaschen vorgestellt: Jetzt soll man reich werden, indem man sein Geld in Marihuana „anlegt“. Bitte nicht darauf reinfallen! Das Geld, das man da reinsteckt, ist weg. Und einen Rausch wird man dabei auch nicht erleben. Dafür müsste man schon richtige Hanfblüten nehmen¹. Es gibt nichts außer der demütigenden Erfahrung, auf einen Schwindel reingefallen zu sein.

Es gibt eine neue lukrative Gelegenheit, die mehr Menschen zu Millionären macht, als Bitcoin

Wers glaubt, wird nicht selig. Wers glaubt, wird nur abgezogen.

¹Der Besitz von und der Handel mit THC-haltigen Mitteln ist in der BRD natürlich verboten, wie hoffentlich jeder weiß. Gefällt mir auch nicht, ist aber so.