Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Re: BTC wallet Details

Donnerstag, 20. April 2023, 9:04 Uhr

Aber ich habe keine Bitcoin. Und ich will auch keine.

Von: Margarita Marcelo <faruk@redseatransportuae.com>
An: Recipients <faruk@redseatransportuae.com>

Aha, die Spam geht an ganz viele Empfänger auf einmal. 🚽️

Hello Eric.

Nein, das bin ich nicht. Aber nahe dran. Ich habe auch einen Namen. 👍️

As requested, the portfolio has been financed on WWW.SERUMCOIN. NET with 51.305BTC (1,533,738USD). Login with customer ID: 95005457 Password: kp14tp55 to confirm balance.

Der Link ist auch in der Spam so kaputt. Ich gehe übrigens davon aus, das ein Bitcoindienstleister, der solche Spam nötig hat, nicht empfehlenswert ist, sondern ganz im Gegenteil. ⚠️

Das gilt um so mehr, als dass mein Bullshit-o-Meter bei Zusicherungen wie „Garantierter Profit“ (Geld kommt hokus pokus internet aus dem Nichts), „Sofortiges Abheben“ (Was denn sonst?), „Hundert Prozent Privatsphäre“ (Immerhin mehr als neunzig Prozent!) eine Sonderschicht einlegen muss:

Screenshot der mit Spam beworbenen, mutmaßlich betrügerischen Website Serumcoin

Wenn man sich dort mit den Anmeldedaten aus der Spam anmeldet, gibt es einen Hinweis, dass man grundlos 1,35 Megaeuro hat und deshalb dringend ein paar Daten eingeben muss:

Critical Update -- Your account balance is currently 51.305 BTC (€1,356,077.34) . For your security, you are now required to protect your account by choosing a more secure password and enabling OTP. -- You can no longer skip this requirement as the maximum number of skips have been reached.

Wer da auf „Weiter“ klickt, „darf“ erstmal ein neues Passwort – ich habe „Kobalt“ genommen, dabei wurde nicht gemäkelt, dass das Passwort schwach ist, es findet also überhaupt keine Prüfung statt – und eine klingeling Telefonnummer angeben. Vermutlich werden in den folgenden Schritten weitere Daten abgegriffen. Typischerweise handelt es sich um persönliche Daten, die für einen Identitätsmissbrauch hinreichend sind, ergänzt um die Daten einer Kreditkarte. Alle Daten, die man dort eingibt, gehen direkt an asoziale, spammende Trickbetrüger. 😐️

Die 1,35 Megaeuro sind nur ein Köder. Sie existieren gar nicht. 🎣️

Das heißt aber nicht, dass damit nicht auch noch ein Vorschussbetrug versucht werden wird. „Nach Bezahlung der Abhebegebühr geht das Geld direkt auf ihr Konto“. Natürlich ist diese Gebühr weg, und es gibt nichts dafür. 💸️

Deshalb gibt man ja auch keine Daten ein, weil man eine E-Mail bekommen hat – und klickt am besten gar nicht erst in eine E-Mail. 🖱️🍄️

Regards
Marg

Entf! 🗑️

Nachtrag: Weil mich eben gerade jemand gefragt hat, wie ich auf das zugegebenermaßen sehr schlechte Passwort „Kobalt“ gekommen bin – ich habe es einfach zufällig aus dem deutschen Wörterbuch meines Betriebssystems ausgewählt:

$ shuf -n 1 /usr/share/dict/ngerman
Normungsentscheidung
$ _

Natürlich würde ein ernsthafte Prüfung jedes Wort aus einem solchen offenen Wörterbuch ablehnen, weil es zu schwach ist. Vor allem, wenn es um Geld geht. Die dafür erforderliche Software ist übrigens schon fertig und muss „einfach nur“ benutzt werden. Spammende Betrüger machen sich so eine Mühe nicht. Denn wenn die sich Mühe geben wollten, könnten sie ja gleich arbeiten gehen. 🔨

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