Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 25. Februar 2015

Semalt

Mittwoch, 25. Februar 2015

Eine kurze Anmerkung zum alltäglichen Wahnsinn:

Eine angebliche SEO-Klitsche namens „Semalt“ fällt bei mir zurzeit durch ihre massive Referer-Spam auf, die immer folgende URL hinterlässt: http (doppelpunkt) (doppelslash) semalt (punkt) semalt (punkt) com (slash) crawler (punkt) php. Die Referer-Spam kommt ganz offensichtlich aus großen Botnetzen, also von Computern, die von Kriminellen mit Schadsoftware übernommen wurden.

Ich kann nur davor warnen, die Website der hochwahrscheinlich kriminellen ukrainischen Klitsche „Semalt“ zu besuchen. Wer so viel Spam nötig hat, führt nichts Gutes im Schilde.

Anstelle eines längeren Textes zum Thema verlinke ich auf den Eintrag im „Web of Trust“, wo diese angebliche SEO-Klitsche namens „Semalt“ schon eine beachtenswerte Reputation aufgebaut hat. Diese sollte Warnung genug sein, zumal die Kommentare dort sehr eindeutig sind und schnell klar machen, dass „Semalt“ wirklich mit krimineller Methodik vorgeht.

Ach ja: Achtet bitte immer darauf, dass leicht manipulierbare technische Angaben wie die Referer nicht offen auf der Website sichtbar werden – dies kommt leider immer wieder einmal in Mode, um Besuchern anzuzeigen, von wo eine Seite verlinkt wird. Wer das macht, macht seine Website allerdings zu einer beliebig nutzbaren Litfasssäule für jedes nur erdenkliche Geschmeiß, und dieses „Angebot“ wird genutzt.

Ausbringen

Mittwoch, 25. Februar 2015

Häh? 😀

Grüße Freund,

Ah, Grüße vom Feind. Diesmal handelt es sich um einen Geschäftsmann, der Inhabern einer Mailadresse 11,5 Megapfund in die Hand drücken will. Dafür hat er sogar Deutsch gelernt, mutmaßlich, indem er sein Wörterbuch in alphabetischer Reihenfolge durcharbeitete:

Ich wende mich an Sie für Ihre Hilfe in dieser vertraulichen Geschäfts Vorschlag mit vollen Geschäfts (£ 11,500,000.00) Nutzen für beide von uns zu fragen.

Bei so viel Geschäfts Vorschlag und Geschäfts Nutzen für namentlich unbekannte Inhaber einer Mailadresse [Hey, Spammer! Leute mit deinem Sprachgefühl könnten in Deutschland leicht einen Job als Werber kriegen…] hat der unbekannte Absender es leider verabsäumt, einmal nachzuschauen, wie in der deutschen Sprache dieses Ding mit Punkten und Kommas in Zahlen gehandhabt wird. Vermutlich wissen solche Geschäftsleute, die regelmäßig mit achtstelligen Beträgen umgehen, so einen Kram einfach nicht.

Ich werde so schnell geben Ihnen einen umfassenden Detail, wie ich ein Wort von Ihnen. Wenn wir einmütig sein, senden Sie mir die Antwort geben Sie Ihr Interesse auf den folgenden E-Mail, damit wir beginnen, diese Linie der Diskussion.

Leider ist abseits der Sprache der Unterhaltungswert etwas begrenzt, weil der Spammer nicht genug Platz auf seinem Mailpapier hatte, um sein „Geschäft“ näher darlegen zu können.

Hinweis: Ich bin nicht sehr gut Deutsch sprechen; Wenn Sie sprechen, zu schreiben und zu verstehen Englisch, lass es mich wissen, wie es besser für unsere Kommunikation.

Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. 😀

Mit freundlichen Grüßen,
Mein Herr. Jon Cunliffe
Vize-Gouverneur,
Finanzstabilität [sic!]
Bank of England [sic!].
Tel: + 44 (0) 701 004 xxxx
E-Mail: jon (underline) cunliffe (at) aol (punkt) co (punkt) uk

Natürlich macht die „Bank of England“ ihre geschäftliche Korrespondenz über anonym und kostenlos einzurichtende Mailadressen bei AOL. Wie denn auch sonst?! :mrgreen:

Dieses heitere Ausstellungsstück in der Galerie des täglichen Irrsinns ist ein Zustecksel meines Lesers R.R.F. – danke!